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Günther Hänse FLURNAMENKUNDE UND ...

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**<strong>Günther</strong><strong>Hänse</strong><strong>FLURNAMENK<strong>UND</strong>E</strong> <strong>UND</strong> SIEDLUNGSGESCHICHTEUntersuchungenam Flurnamenmaterial desKreisesWeimarFlurnamen als ErkenntnisquellederSiedlungsgeschichteEs ist unbestreitbar, das3 neben der Archäologie heute auch die Toponomastizu den Wissenschaftsgebieten gehört, die wesentliches zur Aufhellungsiedlungsgeschichtlicher Probleme beitragen können. Denn sowohldie Namen der Siedlungen als auch die der Berge und Täler, Wälder undFelder, Gewässer und Wege vermögen uns manchen Einblick zu geben inden Charakter und Ablauf von Siedlungsvorgängen in vergangenen Epochen.Die Möglichkeiten, Namen als Quelle für siedlungskundliche Fragenzu benutzen, liegen bei den Flurnamen allerdings anders als bei den Ortsnamen.Diese sind schon relativ früh in amtlichen Gebrauch gekommenund dabei schriftlich fixiert worden, so das3 Ortsnamenbelege im allgemeinenin weit frühere Jahrhunderte zurückreichen, als das bei Flurnamender Fall ist. Ebenso läßt sich das weitere Schicksal eines Ortsnamensdurch reiche urkundliche Überlieferung gut verfolgen. Derart günstigeVoraussetzungen haben es der deutschen Ortsnamenkunde ermöglicht,durch vergleichende Namenforschung bei der räumlich- zeitlichen Einordnungbestimmter Namen und Namentypen zu wertvollen Ergebnissen zukommen und damit die siedlungsgeschichtliche Forschung um wichtigeErkenntnisse zu bereichern. Zudem besitzen die Ortsnamen als Namenbewohnter Orte eben einen unmittelbareren Aussagewert für die Siedlungsgedenn die Flurnamen als Namen unbewohnter Örtlichkeiten.Flurnamen wurden von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen erstseit dem 15.,/'16. Jahrhundert aufgezeichnet, als geistliche und weltlicheGrundherrschaften begannen, über die einzufordernden Zinsleistungenund die damit belasteten Grundstücke genauere Register anfertigen zulassen. Da aber in den Erbzinsbüchern und anderen Abgabenregistern


nur zinspflichtige Güter genannt wurden nicht alle Flächen innerhalbeiner Ortsflur waren mit Abgaben belastet und außerdem eine starkzersplitterte Flur mehr Lagekennzeichnungen erforderlich machte als einein sich geschlossene Gemarkung mit übersichtlichen Besitzverhältnissen',überliefern diese Urkunden ein Flurnamenbild, das von vielen Zufällenabhängig ist und das in dem Verhältnis der schriftlich fixierten zu deneinst vorhanden gewesenen Namen zwischen einzelnen Gemarkungen größereUnterschiede aufweist.Ein einigermaßen vollständiges Flurnamenbild tritt uns erst in denamtlichen Katasterwerken des 18.119. Jh. entgegen. Zu dieser Zeit aberwaren ältere Namen schon wieder in Vergessenheit geraten, da auch dieVerhältnisse, an die sie gebunden waren, anderen Gegebenheiten Platzgemacht hatten. Denn mit den Veränderungen in der Landschaft vollziehtsich ein stetiger Wandel im Flurnamenbestand. Und häufig hängt dieLebensdauer eines Flurnamens von der Existenz der Sache, die er bezeichnet,ab2. Deshalb sind gerade die sogenannten Kulturnamen einem vielschnelleren Wandel ausgesetzt als die Naturnamen, deren sachliche Grundlageauch über längere Zeiträume hinweg sich kaum oder nur wenigverändert.Für die Lebensdauer von Flurnamen sind weiterhin die Häufigkeit ihrerBenutzung im Sprachgebrauch und damit der Grad ihrer Bekanntheitinnerhalb der Sprachgemeinschaft sowie ihr Geltungsbereich mit maßgebendEin Teich z. B., dem der Volksmund wegen des Vorkommens derfrüher für medizinische Zwecke viel gebrauchten Blutegel den NamenEgelsee gab, ist in einem größeren Umkreis bekannt und wird über einenlängeren Zeitraum so genannt als ein Feld, dessen Bezeichnung Erbsen-ackenur in einer Familie und nur relativ kurzzeitig gebräuchlich ist.Jede Sammlung von Flurnamen erbringt demzufolge einen Flurnamenbestandin dem alte Namen neben neuen stehen und der als das Ergebnisverschiedener Epochen mit unterschiedlichen Flurverhältnissen zu wertenist.Dem Versuch, die Namen einzelner Siedlungsepochen herauszulösen, stehtentgegen, das) die meisten Flurnamen weder vom Wort noch von derdurch sie bezeichneten Sache her zeitlich genau einzuordnen sind. Die1) Es sei ferner darauf hingewiesen,das Art und Zahl der Flurnamen eines Gebietesauchvon dessen geographischenVerhältnissenabhängig sind.2) So konnte in Untersuchungenüber die Lebensdauervon Flurnamen festgestelltwerden, das3in 75 Prozent aller Fälle des Flurnamenwechselsdas AussterbeneinesFlurnamensdurch neugeschaffeneFlurverhältnissebestimmt ist (vgl. RICHTER 1956,S. 394f.; STROBEL1934,S. 102).


Möglichkeiten, Flurnamen durch ihre zeitliche Schichtung für die Siedlungsgeauszuwerten, sind also nur sehr begrenzt; sie gestatten -wenn man von Namen fremdsprachigen Ursprungs absieht, für die derZeitpunkt ihrer Entstehung im allgemeinen bekannt ist -³ keine siedlungsgeschicAuswertung, die der der Ortsnamen vergleichbar wäre.Wertvolles Material aber bieten die Flurnamen für die siedlungsgeschichtlicheForschung insofern, als sie das Bild der Landschaft im Bewußtsein derMenschen vergangener Zeiten widerspiegeln und Aufschluß geben übersachliche Einrichtungen, die zum sozialökonomischen Leben der Vergangenheitgehörten. Flurnamen helfen so mit, die Veränderungen zj,1 erkennen,denen die räumliche und gesellschaftliche Umwelt des Menschen inhistorischer Zeit unterworfen war.Es ist oben schon angedeutet worden, das3 die Namen dabei im Zusammenmit den anderen Quellen siedlungsgeschichtlicher Forschung(archäologisches Material, SiedlungsundFlurformen) gesehen werdenmüssen.Durch solches Vorgehen soll im Folgenden versucht werden, für dasGebiet des heutigen Kreises Weimar einige wichtige Etappen in der Entwicklungder Kulturlandschaft darzustellen. Im Vordergrund stehen dabeimit dem fränkischen Landesausbau und der mittelalterlichen Rodungstätigkeitzwei Prozesse, die das Bild der dörflichen Fluren in mittelalterlicherZeit entscheidend beeinflußten und die auch im Flurnamenbild deutlicheSpuren hinterlassen haben. Die Art der gewählten Darstellung bedingtes, das3bei der Behandlung der beiden siedlungshistorischen Phasengelegentlich auch über ihre zeitliche Begrenzung hinausunddamit invorangegangene und nachfolgende Zeiträume hineingegriffen werden muß.Möglichkeiteneinersiedlungsgeschichtlichen Auswertung derFlurnamen des Kreises WeimarDie räumliche Verteilung der ältesten FlurnamentypenFür die urgeschichtliche Zeit ist die Siedlungsgeschichte fast ausschliesslichauf die Ergebnisse archäologischer Forschungen angewiesen. Sie erbrachtenfür den Kreis Weimar einen reichen Fundniederschlag und damit3) So könnenin unseremGebiet die slaw. FIN mit einiger Wahrscheinlichkeitdatiertwerden.


den Beweis,das3 schon in der Stein-, BronzeundEisenzeit das zum innerthüringKeuperbecken gehörende fruchtbare Ackerbaugebiet nördlichdes Ettersbergs, ferner die Weimarer Mulde sowie der limtaigrabenbruchzwischen Magdala und Weimar bevorzugter Siedlungsraum waren,ohne das3damit allerdings eine Siedlungskontinuität angenommen werdenkann (FUHRMANN 1962, S. 126 if. und die dort angegebene Lit.).Auch für die Zeit der letzten Jahrhunderte y. u. Z. muß sich die Siedlungsgauf die Aussagen archäologischer Forschung stützen.Allenfalls ergäbe sich für den Namen der Jim (FISCHER 1956, S. 42 f.,1963, S. 9 f.; ULBRICHT 1957, S. 244), der sich in die Gruppe der sogenanntealteuropäischen Gewässernamen eingliedern läßt, die Möglichkeiteiner so frühen zeitlichen Zuordnung. Auf ein sehr hohes Alter blicktwahrscheinlich auch der Bachname Scherkonde, aus einer germanischenAusgangsform Skarkjunda ,die Lärmende' erklärbar, zurück (KRAHE1951/52, S. 7; ULBRICHT 1957, S. 209).Die ersten Jahrhunderte nach der Zeitenwende sahen die elbgermanischenHermunduren, ferner rheinwesergermanische Stammesteile sowieaus dem Norden zugewanderte Angeln und Warnen in unserem Gebiet.Aus ihrer allmählichen Vermischung im Zuge der Völkerwanderung bildetesich im 5. Jh. der Stamm der Thüringer. Von den Siedlern, die durchdiese Bevölkerungsbewegungen nach Thüringen kamen, wurden die Möglichkeitzur Bildung von Namen auf -aha, -mar, -men, -idi, -ith, -ingenund die Loh- Namen in unser Gebiet gebracht (BACH 1953/54, S. 408)'.Aus dem Flurnamenmaterial des Weimarer Kreises können dieser altenNamenschicht zugewiesen werden: die -aha- Bildungen Magdel*5, Nörbach*,Schwarza*, evtl. Asbach* und ein verlorener Bachname, der im OrtsnamenBad Berka weiterlebt; der Gehölzname Webicht (-ith- SuisIX)';einige Loh- Flurnamen sowie vielleicht die Bachnamen Gramme* undLotte*. Möglicherweise geht auch der Bergname Utzberg*, dessen Bestimmungsder Name des germanischen Gottes Wotan ist, auf diesefrühe Zeit zurück. Die räumliche Lagerung der genannten Namen bestätigtdas Bild, welches FUHRMANN (1962, S. 130) schon aus der Untersuchunder entsprechenden Ortsnamenbildungen des Arbeitsgebietes(Magdala, Nohra, Schwarza, Bad Berka, Weimar, Utzberg, Grossobringen,4) Die Loh-Flurnamen dürfen aber nicht vorbehaltloszu den alten Namenbildungengestellt werden, da das Appellativum "Loh" nochlange in der Namengebungproduktivwar, wie die erst im 17.Jh. erfolgte Umbenennungdes Tiefurter "Liebichen in"Loh"zeigt.5) Die durch* gekennzeichnetenNamen sind am Schlußdes Artikels erklärt.


Mellingen, Wüstung Kotelingen, Ramsla, Ulla) gewonnen hatte: ÄltesteNamentypen weisen das Gebiet des limtaigrabens und des sich östlichanschliessenden Magdalaer Grabens, ferner die Weimarer Mulde sowiedie fruchtbaren Keuper- Gebiete nördlich des Ettersbergs auf. Es sind dieTeile des Kreisgebietes, für die auch die Archäologie eine urbzw.frühgeschicBesiedlung nachzuweisen vermag. Außerhalb des hier umrisseneRaumes bleiben lediglich der Bachname Schwarza und der ausdem Ortsnamen Berka zu erschliessende Gewässername Birkaha. Bei ihrerLage im Ilmtal bzw. in einem Seitental der 11m ist es jedoch nicht ausgeschlossdas3 auch sie schon alte Namenbildungen darstellen, obwohlebenfalls mit der Möglichkeit späterer Gewässernamenbildupgen mit-aha gerechnet werdenkann.Das Flurbild in der Zeit des fränkischen LandesausbausNachdem das Thüringer Reich gegen Ende des 5. Jh. den Höhepunktseiner Macht erreicht hatte, erlag es 531 dem Angriff der Franken undihrer Verbündeten. Seitdem unterstand die thüringische Bevölkerung politischHerzögen, die von den Franken eingesetzt wurden. Die wirtschaftliche,soziale und kulturelle Eingliederung in das Frankenreich vollzogsich allerdings in dem fränkischen Grenzland nur sehr langsam. Erst dieEingliederung Thüringens in die fränkische Reichskirche sowie die 741erfolgte Einführung der Grafschaftsverfassung schufen die Grundlage,auf der sich seit dem 8. Jh. der Sieg des fränkischen Feudalismus durchsetzte.Im gleichen Jahrhundert hatte mit der zunehmenden Ausbreitungder fränkischen Grundherrschaft der Landesausbau begonnen. Er erreichteim 9. Jh. seinen Höhepunkt. Initiatoren waren sowohl die weltlichen alsauch die geistlichen Grundherren6. Besonders die Königshöfe wurden damalszu Zentren umfassender Siedlungstätigkeit7. Die Konzentration desfür die Zeit des frühfeudalen Landesausbaues charakteristischen Ortsnamen- Grundwortes -dort auf die Nachbarschaft älterer Siedlungen (Haindorf,Nermsdorf, Daasdorf in der Umgebung Buttelstedts; Schöndorf,Kromsdorf, Ehringsdorf, Possendorf, Tröbsdorf, Gaberndorf, Daasdorfa. B. in der Nachbarschaft Weimars) sowie die Verteilung des damals6) Die Klöster Fulda und Hersfeld erwarben Besitzungenin vielen Orten des Untersuchu(vgl. FUHRMANN 1962,S. 2).7) Über die Verbreitung des Königsgutsin Thüringen vgl. WEYRICH (1936, II,S.69).


ebenfalls zur Mode gewordenen Ortsnamen- Grundwortes -feld (Hohenfelden,begünstigtenMeckfeld b. Berka, Kranichfeld, Legefeld, Barchfeld, Alt-und NeudörnfelLengefeld, Meckfeld b. Bi.) auf die geomorphologisch wenigerMuschelkalkundBuntsandsteinböden des südlichen Kreisgebietezeigen, das3 sowohl in dem bereits urbaren alten Kulturland dieBesiedlung weiter ausgebaut als auch durch Rodungen Neuland erschlossenund mit Bauernstellen besetzt wurde. Gerade auf den Muschelkalkflächen des Südkreises wird es damals in den Waldbeständen zwischenden bereits bestehenden Dörfern zu solchen Rodungen gekommen sein.Für die siedlungsgeschichtlich bedeutsame Frage nach den Flurformen,die dem Bilde der damals bereits erschlossenen Landschaft das Geprägegaben und deren Grundstruktur in der frühfeudalen Zeit gelegt wurde,liefert das toponymische Material unmittelbar nur wenig Hinweise. ÄltereKarten, aus denen sich die ursprüngliche Flurgestaltung erschlieujen liebe,stehen für das Untersuchungsgebiet nicht mehr zur Verfügung, nachdemdie Kartenbestände des Weimarer Landeshauptarchivs durch Kriegseinwirkung1945 verlorengegangen sind. Die KatasterundSteuerlistender Neuzeit bieten für Rückschlüsse auf die Flureinteilung eine zu vageGrundlage. Als Erkenntnismittel für die Flurformenforschung stehen fürunser Gebiet somit außer den nach der Separation angefertigten - unddaher wenig aussagekräftigen - Flurkarten hauptsächlich nur die Hinweisezur Verfügung, die sich aus den bei der Feldeinteilung üblichenund in älteren Urkunden überlieferten Flurwörtern und -manen ergeben.Im Untersuchungsgebiet herrschte - ebenso wie in anderen Teilen desthüringischen Altsiedellandes - die Gewannflur vor. Ihr entspricht imSiedlungsbild der Typ des Haufendorfs, zu dem etwa 60 Prozent allerSiedlungen des Arbeitsgebiets gehören8. Aus der Gesamtflur wurden Abschnittvon gleicher Bodengüte - Gewanne - abgegrenzt, und jeder Hofbesitzeerhielt aus jedem Gewann einen Anteil. Grundlage dieser Land- Zuweisungwar nach der thüringisch- hessischen Agrarverfassung der Karolingerzedie sogenannte Hufenordnung. Unter einer Hufe ist dabei derAnteil zu 'verstehen, den der einzelne Hofbesitzer von der Gemarkung8) VON WITZLEBEN (1931) fand bei ihrer Untersuchungüber "Die ländlichenOrts-formeim Ostteil des Thüringer Beckens"bei 58 Dörfern des Untersuchungsgebietesdie Formmerkmale des Haufendorfs, 19 stellte sie zu den Platzdörfern, den Rest erklärtesie als StraßenundGassendörferbzw. Rundlinge. Obwohl ihre Zuordnungenoft anfechtbar sind, da sie lediglich aus dem Studiumder Meßtischblätter- also derheute feststellbaren Verhältnisse- gewonnen wurden, aber nicht das historischgenetischeElement berücksichtigen,dürften damit dochdie wichtigsten Formgruppendesdörflichen Ortschaftsbildeserfafit sein.


erhielt. Der Hufenbegriff faßte also die zu einem Hofe gehörenden Parzellen,die in verschiedenen Gewannen verteilt waren, zu einer Besitzeinheitzusammen. Die Hufe war als Leistungsstufe die Grundlage dersteuerlichen Belastung mit ZinsundZehntleistungen. Als solche tritt sienoch im 15.116. Jh. auf, wie die in den Erbzinsbüchern üblichen Maeangaben"eine Hufe Landes", "ein Viertel Landes"9 u. a. zeigen. Ebensoerklären sich die im Untersuchungsgebiet gelegentlich auftretenden Flurnamenmit dem Grundwort -hufe, deren Bestimmungswort den oder diejeweiligen Besitzer nennt: Backhaus-, Mönchehufe u. a., ähnlich wohl auchWallendorfer Hufe*. "Erbe" und "Lehen", die in Nachbargebieten auftretendenjüngeren Bezeichnungen für den zusammengefaßten Besitz, sindim Kreis Weimar nicht nachweisbar, wenn man von einem Beleg für"Erbe absieht (Neues Erbe in Oberweimar/Taubach). "Gut", ebenfallsein jüngeres Synonym von "Hufe", ist im Untersuchungsgebiet insgesamtzwölfmal, davon sechsmal mit dem Namen des Besitzers als Bestimmungswort,belegt (Kegeler-, Lauen-, Puckers-, Schinders-, Schmidts-, Töpfergut).Es spricht für den späteren Gebrauch von "Gut", wenn fünf dieser BesitzernGebietin dem wahrscheinlich erst später besiedelten Lotschen- Hochdorferauftreten.Die Messung der zu einer Hufe gehörenden Flurstücke erfolgte nachdem für die thüringische Feldordnung charakteristischen Breitensystem.Dabei wurden die einzelnen Parzellen nur nach der Breite gemessen. DerFlächeninhalt eines Grundstücks war somit abhängig von der Länge desFlurabschnitts, zu dem es gehörte. So erklären sich Formulierungen in denErbzinsbüchern des 15./16. Jh. wie die folgende: (1534/35) von einer gelengenzwei acker haldende (LHA Bb 97, 169). Den Breitenmessungen lagdas Ruthensystem zugrunde: Ein Striegel (Strichel) war eine Ruthe (4'/2 m)breit, ein Söttling zwei Ruthen, eine Dreigerte drei Ruthen, eine Gelänge4 Rushen; für noch größere geschlossene Ländereien war die BezeichnungGebreite gebräuchlich. Die genannten Maßbezeichnungen sind noch imUrkundenmaterial des 15./17. Jh. in Gebrauch. Auch im Flurnamenschatzhaben sie ihren Niederschlag gefunden, wie Namen wie die folgendenerkennenlassen:G e b r e i t e: Birnbaums-, Frankendorfer-, Häckerlings-, Herren-, Matthes-,Meyers-, Mühl-, Quer-, Rosen-, Schäfers-, Tilmanns-, Ulrichen-.G e 1 a n g e: 8 —, Allerleuten-, Anger-, Berg-, breite -, Buhlmanns-,Erbs-, erfurtische -, Hirsch-, Katzen-, Kilians-, Kletten-, Kollers-,9) Gemeintist ein Viertel einer Hufe Landes.


lange -, Markarts-, Mohn-, Müllers-, Naß-, 9 —, Ober-, Quer-, Rasen-,Schmer-, Schützen-, 7 —, 17 —, Stein-, steinige -, Stroh-.S o t t e 1: Bach-, Berg-, Birken-, Gelt-, gehrige -, Mühl-, Stein-, Weiden-.S t r j e g e 1: Berg-, dürrer -, lange -, Ried-, Mohnstriegelchen.Da das System der Breitenmessung vermutlich schon in der vorfränkischenZeit bekannt war, ist diesen Flurmaßen ein hohes Alter zuzuschreiben;sie dürfen möglicherweise noch als germanisches Sprachgut angesehenwerden (FISCHER 1959, S. 80).Die Tatsache, daß die zu einer Hufe gehörenden einzelnen Parzellenauf verschiedene Gewanne verteilt waren und sich dort in Gemengelagemit Parzellen befanden, die zu anderen Hufen gehörten, erzwang einengemeinsamenArbeitsundBebauungsplan auf der Grundlage der DreifelderwMit einem besonderen Rechtsstatus versehen und damitim allgemeinen aus der Gewannwirtschaft ausgenommen waren die Ländereiendie zu den sogenannten Sedelhöfen (LÜTGE 1934, S. 33 if.) gehörtenDiese sind im späten Mittelalter auch im Untersuchungsgebietmehrfach belegt. Im Lehnbuch Friedrichs des Strengen von 1349/50 alscuria residentie bezeichnet (KÖTZSCHKE 1953, S. 15 if.), waren die Sedelhöfeprivilegierte Grof3höfe, aus denen sich Zentren der Grundherrschaftherausbildeten. Die gleiche Entwicklung nahm ein größerer Teil dersogenannten Freigüter und -höfe (LÜTGE 1934, S. 33 if.).Zum Besitz solcher bevorrechteten Höfe gehörten die Beunden(KÖTZSCHKE 1953, S. 28 f.). In der mitteldeutschen Form "Gebind" begegnetdas Wort als Flurname in Grof3schwabhausen/Lehnstedt, Hopfgarten,Kranichfeld, Krautheim, Legefeld (Weingebind), Lengefeld, NiederzimmUtzbcrg, Rohrbach, Tannroda, Tonndorf/Hohenfelden, alsoin solchen Orten, wo ein Schlos3oder Rittergut auf den Sitz eines Herrengeschlehinweist. Der Flurname bezeichnet in allen Fällen große unweitder Siedlung gelegene Flurstücke auf bestem Ackerland. Die Gebindenwaren vom gehuften Besitz der Bauern abgesondert; ihre Sonderstellungdrückte sich auch darin aus, dafi sie mit einem Zaun umgeben waren.Außerhalb des unter den Pflug genommenen und im Rhythmus derDreifelderwirtschaft bearbeiteten Ackerlandes lagen ferner das gemeinschaftligenutzteWeideundWaldland sowie die Flächen, die als "Garten"oder "Länder" unter Gartenrecht standen. Sie waren oft eingezäuntund dienten vor allem zum Anbau von Kraut, Gespinstpflanzen und GewürzenDa sie relativ langzeitig so genutzt wurden, konnten sie auch zur


Insgesamt muß bei der Betrachtung der Flurformen berücksichtigt werden,das3sich das ursprüngliche Flurbild durch mehrfache Überformungenim Laufe der Jahrhunderte stark verändert hat, so da!j oft die Flurnamendie einzigen Zeugen sind, die noch auf die einst andersartige Struktureiner dörflichen Flur hinweisen.Ehemalige Waldausbreitung und mittelalterliche RodungenFür das Hochmittelalter wird das Gesicht des Kreises Weimar geprägtdurch die Fortsetzung des schon in der fränkischen Zeit begonnenen LandesausWaren in den vergangenen frühfeudalen Jahrhunderten vorallem die schwarzen und braunen Steppenböden des Keupers, die tonigmergelGesteinsböden des Pleistozäns, die Alluvialböden der FlueundBachauen sowie die klimatisch begünstigten Muschelkalkverwitterungsbödbei der Umwandlung in Dauerackerland bevorzugt worden,so richtete sich der Blick der Grundherren in der Zeit des vollentwickeltenFeudalismus nunmehr auch auf die MuschelkalkundBuntsandsteinflächen,deren weniger fruchtbare Böden bisher von einer durchgreifendenUmwandlung in Ackerland noch nicht erfaßt worden waren und dahernoch mehr oder weniger ausgedehnte Wälder trugen. Sowohl den weltlichenFeudalherren als auch den Klöstern ging es darum, die Waldgebietedurch Umwandlung in Ackerland einer ertragreicheren Nutzungzuzuführen (FUHRMANN 1962, S. 141).Für die Lokalisierung dieser RodungsundNeusiedlungstätigkeit ergibtsich aus der Lagerung der typischen Rodezeit- Ortsnamen auf -rodaund -hain (Isseroda, Gelmeroda, Kiliansroda, Mechelroda, Vollradisroda,Tannroda; Blankenhain) sowie des Ortsnamens Rottdorf zunächst einHinweis auf das südliche Kreisgebiet. Deutlicher wird das Bild der Verbreitunmittelalterlicher Rodungsvorgänge, wenn die Rod(e)- Flur- und-Wüstungsnamen herangezogen werden1'Außer dem Südkreis tritt auch der Höhenzug des Ettersberges klar hervor.In geologischer Sicht sind dies die Teile des Untersuchungsgebietes,die zum Bereich der MuschelkalkundBuntsandsteinformation gehören.Auch die auf Wald weisenden 14 Hain- Namen sowie die FlurnamenStocke und Stöckicht liegen im MuschelkalkundBuntsandsteingebiet11) Vgl. die Karte und das Verzeichnisder auf Wald und Rodung weisendenToponyme.


oder unmittelbar an dessen Rändern, wo die KarbonatundSandbödenin fruchtbarere Böden übergehen. Frei von Rode- Namen bleiben das gesamteKeupergebiet und die pleistozänen Ton-Mergel- Inseln im Nordkreissowie in dem breiten Streifen, der sich als Weimarer Grabenbruch in her-zyniscRichtung durch die Mitte des Untersuchungsgebiets zieht.Aus dem toponymischen Material ergibt sich somit ein Bild der Übereinstimzwischen mittelalterlicher Rodetätigkeit und der MuschelkalkundBuntsandsteinformation. Dabei fällt auf, das3 dort, wo sich auchheute noch größere zusammenhängende Waldkomplexe ausdehnen, Rode- Namenfehlen: auf dem Ettersberg, im Tannrodaer Buntsandsteinsattelsowie in der Muschelkaikzone zwischen Blankenhain, Bad Berka undÖttern. Daraus darf geschlossen werden, das3 die heutigen Waldflächenals wenn auch in ihrem Charakter durch den Eingriff des Menschenvöllig veränderte Kerne früherer größerer Waldgebiete betrachtet werdenkönnen, das3also die frühere Rodungsarbeit kaum wesentlich über dieGrenzen des heutigenDauerackerundWiesenlandes hinausgegangen seindürfte12. Die mittelalterlichen Rodungen setzten dort an, wo die geomorphologiund klimatischen Verhältnisse noch die Möglichkeit ackerbaulichNutzung versprachen, ließen aber die steileren Hänge und dieHöhenzüge der MuschelkalkundBuntsandsteinlandschaft unberührt. DieRealprobe weist auf dieses Verfahren deutlich etwa in der flachen Senkezwischen Berka und Hohenfelden, am Waldsaum des Ettersberges oderan den Rändern der bewaldeten limplatte.Bei dem Vergleich des Bildes, das aus dem Namenmaterial und derheutigen Waldausdehnung für die mittelalterliche Waldverbreitung gewonnewurde, mit der Karte SCHLÜTERS (1959-61, Karte 5) zeigt sichfür den Ettersberg und das südliche Kreisgebiet weitgehende Kongruenz.Divergenzen ergeben sich lediglich auf der Hochfläche zwischen 11m undSaale. Für Schlüter war die um- Saale- Platte zwischen dem MagdalaerGrabenbruch im Süden und der heutigen Kreisgrenze im ONO im Mittelalterwaldfrei. 6 Rode- Namen auf dieser Fläche (Ottstedt b. M., Lehnstedt,Hammerstedt, Hohlstedt, GrogundKleinschwabhausen), verschiedeneWaldinseln sowie eine 1119 erwähnte Waldung, die sich bis zu der WüstungWellendorf b. Ottstedt erstreckt hat (DOB. 1896, I, 1138; 0V. 1926,I, 15; vgl. ferner DOB. 1886, IV, 2141), lassen aber annehmen, daß auch12) Nur nördlichvon Troistedt sind wie der Vergleichälterer Katasterunterlagenmit den gegenwärtigenVerhältnissenzeigt Ödland und Weidetriften, die auf gerodetemBoden entstanden waren, am Ende des 19. und zu Beginn des 20.Jh. durchFichtenwaldkulturenneu aufgeforstetworden.


Laubholz immer stärker zugunsten des schneller wachsenden Nadelholzestraten an die Stelle urwüchsiger Mischwaldbestände.zurückgedrängt; besonders die schnellwüchsigen FichtenoderFichten- Kiefern- KulturenEin Reservat des Mischwaldes blieben lediglich die kleinen Bauerngehölzesind.die in den Gemarkungen des Kreises Weimar häufig anzutreffenUnsere Darlegungen haben zu zeigen versucht, d a ß und w j e dieNamen der unbewohnten Örtlichkeiten als Quelle geschichtlicher Forschunggesehen und genutzt werden können. Dabei wurden - besondersam Beispiel der Rode- Namen - neben den Möglichkeiten auch dieGrenzen einer siedlungshistorischen Auswertung des Flurnamenmaterialserkennbar: Diese sind hauptsächlich durch die Zufälligkeiten der Entstehunund Tradierung der Flurnamen sowie die Schwierigkeiten ihrerChronologisierung bedingt; jene bestehen primär in dem Einblick, denuns die Namen in die Geschichte der Auseinandersetzung des Bauern mitder ihn umgebenden Natur zu bieten vermögen. Das3 dabei günstige Gelegenhzu einem fruchtbaren Zusammenwirken der Toponomastikmit den anderen siedlungsgeschichtlichen Forschungsdisziplinen, besondersauch mit der Archäologie, bestehen, ist offensichtlich. Vor allem fürden frühgeschichtlichen und mittelalterlichen Zeitraum sind aus der Zusammedes Namenkundlers mit dem Archäologen interessante Ergebnisszu erwarten. Denken wir nur daran, daß die Ergebnisse archäologischUntersuchungen willkommene Hilfen bei der namengeschichtlichenAufhellung alter Toponyme sein können; andererseits vermag gewißauch mancher Ortsbzw.Flurname für den Archäologen von Bedeutungzu sein, weil er Hinweise enthält, die zum Ansatzpunkt neuer archäologischForschungen werdenkönnen.NamenerklärungenAsbach, mask.; 1432 aspach (LHA F 570a, 55); 1487 Aspach (RBW 1891,39);1520 Aspach (LHA Orig. Nov. 12). Der Bach entspringt südlich Daasdorf, mündetin Weimar in die Jim, fliegt also durch die schonfrüh besiedelte Weimarer Mulde.Der Gewässername ist vermutlich eine Zusammensetzung von ahd. aspa ,Espe,Zitterpappel' mit dem Wasserwort ahd. aha ,Wasserlauf, Bach' zu *Aspaha ,EspenbacDie lautliche Nachbarschaft des auslautenden -p zum Grundwort -ahadürfte dessen semantische Assoziation an mhd. bach (vgl. auch BACH 1953/54,


II, 1, S. 155) begünstigt haben, wodurch die im thür.-hess. Sprachraum sonst üblicheAbschleifung von aha > a> a (vgl. den Bachnamen Schwarza) gehemmtwar. FÖRSTEMANN (1913/16, S. 208 f., 229 f.) läßt unentschieden,ob bei denAsbach-Namen von ahd. aspa ,Espe' oder ahd. ask. ,Esche' auszugehenist.Gramme, fern.; Der wegen des groben Einzugsgebiets wasserreiche Bach entspringtim frühbesiedelten Gebiet westlich Weimar und flieht rechts zur Unstrut.Belege und Deutung aus germ. *Gram. .o ,die Böse, Donnernde, Rasende' beiULBRICHT (1957, S. 201 f.).Loh, neutr.; als Simplex und als Bestimmungswort von Komposita in folgendenFlurnamen: Altdörnfeld: 1865 Lohhölzchen (FdB). Bechstedtstrass:1640 beimLohe (STAE Erbgutverz. 7). Gelmeroda/Weimar: 1301 sitis in campis Wymar inloco, qui vife deine Lo dicitur (0V. 1926, I, Nr. 815); 1400 Loegraben (RBW1891, 131); 1432 in deine be (LHA F 570


Abb. 1: Kreis Weimar, Flurnamen


wärtigen Form des Bachnamens würde es sich dann um eine Rückbildung ausdem Ortsnamen handeln: Nörbach = Nohrabach. Die Form Nör(r)- erklärte sichdurch Anlehnung an andere Ableitungen von "Nohra, in denen -öebenfallsgebräuchwar, wie ein Katasterbeleg aus dem Jahre 1693 zeigt: "Auf dem NärrischenFelde." Möglicherweise spielt auch das zur gleichen Wurzel wie NorgehörendeNürr ,felsiger Ackerboden; unfruchtbare, nasse Stelle im Acker' (BACH1953/54, I, S. 298) mit herein.Schwarza, fern.; Quelle östlich von Rottdorf, mündet in Tannroda in die Ihn.Ahd. *Suarzaha ,Schwarzwasser'. Nach dem Gewässer ist auch das an seinemUfer gelegene Dorf Schwarza (vor 900 Suarzaha) benannt (vgl. FUHRMANN1962, S. 68 f.).Utzberg, mask.; Die ursprüngliche Form des Bergnamens, der auf die benachbartegleichnamige Siedlung übertragen wurde, läßt sich aus den Belegen für denOrtsnamen (hierzu FUHRMANN 1962, 5. 78) erschliessen.c. 1170 Wutensberg(DOB. 1896, I, 421); 1222 Wodensberg (DOB. 1896, II, 1996); 1273 Utensberc(DOB. 1896, IV, 936). Auf den Berg beziehen sich: 1488 am vtinsberge (LHA Bb33, 77); 1591 am Uczberge; am Utzschberge (StAE Sitb. 5,11); 1912 Utzberg(FdB). Wie die ältesten Belege für den Ortsnamen zeigen, geht die Bergbezeichnungauf den Namen des germ. Gottes Wotan in alter Zeit vereinzelt auch alsPersonennamenbelegt zurück (BACH 1953/54, I, S. 363). Im 13. Jh. wurde derName durch Abstossungdes anlautenden w- umgestaltet. Über die Gründe solcherUmbenennungen vgl. BACH(1953/54, II, S. 552 if.).Wallendorfer Hufe; Großkromsdorf: 1388 eine hufn landes ardagkers genant: diewaldindorferhufe (LHA Orig. Nov. 4); heute unbekannt. ,Die einem Wallendorfergehörende Hufe.'Webicht, neutr.; 1378 silva dicta der Webit, Webat (RDM 1933, 82); 1378 dazholcz, daz man nennet der Wepet (RBW 1891, 27); 1487 vor dem webicht (LHAD 4, 257); 1525 vorm webich (LEA Bb 78, 147); 1585 Im Wehebicht (LHA B, 11,124, 3); 1691 das3weebigt (LHA B 11315,46); 1728 Das weebich (LHA B 10995,70); 19. Jh. Webicht (FdB); mundartlich wew acht. Der Name des östlich von Weimaran der 11m gelegenen Gehölzes ist sicher schonalt. Die urkundlichen Belegesowie mehrere Quellen und Rinnsale, die auch heute noch an einigen Stellen desWaldes Sumpf bedingen, sprechenfür eine Ableitung von ahd. waba ,Morast' miteinem -th- Suffix: *Wabith ,morastiger Ort' (BACH 1953/54, I, S. 204, 297). DasSuffix tritt in den Formen -ith, -uth, -ath, -oth u. 5. in Neutra oder Maskulinaauf und ist in Thüringen belegt. Unserer Erklärung entsprächen sowohl derWechsel zwischen den Suflixschreibungen -it, -at und -et des 14. Jh. als auch dasursprüngliche mask. Genus des Namens. Im 15. Jh. wurde der Name in Analogiezu den mit ahd. -ahi > mhd. -ech abgeleiteten Kollektiva zu Webich(t) umgebildetund kam dadurch als Neutrum in Gebrauch. Andere Erklärungen, etwa alsAbleitung von ahd. wöban ,sich hin und her bewegen' mit -ithi oder von mhd.wap ,Gewebe, Wuchs' mit -ech, haben aus sachlichen und lautlichen Gründenwenig für sich. Vergleichbare Namen fehlen. FÖRSTEMANN (1913/16, 1272)verzeichnet Wep als "Stamm unbekannter Bedeutung".


Anlage zur KarteWaldausbreitung und RodungenAuf Rodung weisende Flurnamen'31. Radeweide, 1490, Ettersburg2. Rad, 1733, Hammerstedt3. Radecke, 1867, Hottelstedt4. Radeweide, 18. Jh., Kranichfeld5. Rad, Rädern, 1509, Tonndorf6. Die Rädern, 19. Jh.Meckfeld b. BI.7. Roda, 1557, Bad Berka8. Rädchen, 1876, Barchfeld9. Roda, Rodersee, Räderweg, 1540,Bechstedtstraß/Isseroda10. Rode(land), 1486, Blankenhain11. Rodeland, 1390, Rödel, 19. Jh.,Gaberndorf12. Rodel, 1401, Großschwabhausen/Kötschau13. In den Rodern, 1487, Hetschburg14. Rode, 1899, Hohenfelden15. Beim Rädern, 1735, Hohlstedt16. Rädchen, 1545, Kleinobringen17. Roda, 1544, Kleinschwabhausen/Lehnstedt18. Rode, 1534, Legefeld19. Rädchen, 1805, Mecheiroda20. Rode, 1541, Neudörnfeld21. Rodeland, 1885, Niedergrunstedt22. Rade-, Rodeholz, 1542,Niedersynderstedt23. Roda, 1542, Obergrunstedt24. Rode, 1733, Obersynderstedt25. Rödgen, 1728, Öttern26. Rod, 1890, Öttern27. Rode, 1478, Ottstedt a. B.28. Rode, 1875, Ottstedt b M.29. Rotberg, 1541, Rettwitz30. Aufn Rädern, 1796, Thangelstedt31. Rodeland, 1604, Tiefengruben32. Rode, 1642, Tiefurt33. Auf den Reddern, 1582,Tromlitz34. Stocke, 1250, Stöckicht, 1512,TroistedtVon Rodung zeugende Wüstungsnamen35. Ebersroda, 19. Jh., Legefeld36. Enzerode, 1143, Kranichfeld37. Eppenroda, 1512, Lehnstedt38. Goßmeroda, 1486. Mechelroda39. Großroda, 1301, Weimar40. Hohenroda, 1397, Kiliansroda41. Kleinroda, 1323, Weimar42. Weihroda, 1302, Taubach43. Welleroda, 1504, Kranichfeld44. Witgeroda, 1319, Öttern45. Witteroda, 1297, Hohenfelden46. Witticheroda, 1378, PossendorfHain- Flurnamen47. Hain, 1567, Bechstedtstraf3/Isseroda48. Hain, 1512, Döbritschen49. Hain, 1583, Kranichfeld50. Hainberg, 1494, Legefeld51. Hainberg, 1542, Großlohma/Magdala52. Hainerberg, 1726, Meckfeld b. B.53. Hainberg, 1512, Mellingen/Ehringsdorf13) Die Nummern entsprechendenen der Karte. Auf die Nennung des Namensfolgtdie Jahreszahlder Ersterwähnung,danachdie Ortsgemarkung(zu den Belegen vgl.HANSE 1964). Auf der Karte sind die Namen - soweit möglich - genau lokalisiert.


54. Hanchen, 1885, Niedergrunstedt55. Hain(er), 19. Jh., Ottstedt a. B.56. Hain, 1575, Öttern57. Hahnberg, 1796, Thangelstedt/Krakendorf58. Hain, 1785, Tannroda59. Lichtenhain, 1604, Tonndorf60. Hainchen, 1876, UmpferstedtSiawische Rode-Flurnamen61. ? Brüske, 1728, Obergrunstedt62. ? Glasig, 1541, Hochdorf63. ? Glausig, 1541, Öttern64. Kieglitz(en), 1541, Lotschen65. Kick, 1378, Nohra/Troistedt66. Probel, 1541, Keßlar67. Treppnitz, 19. Jh.,Meckfeld b. Bi.Auf Rodung oder Wald weisende OrtsnamenBlankenhain, 1252Gelmeroda, 1301Isseroda, 1285Kiliansroda 1441Mecheiroda, 1319Rottdorf, 860Tannroda, 1103Vollersroda, 1262Vollradisroda, 1311 (part. Wüstung)QuellenArchivalisches QuellenmaterialDAE Domarchiv Erfurt, Marienstift, Urk. 353FdB = Fundbuch (im Katasteramt beim Rat des Kreises Weimar)LHA = Landeshauptarchiv WeimarBNummer 10 995, 11 124, 11 315, 12 541aBb 33 = Erbzinsbuchdes Georgenthaler Hofs zu Erfurt, 1487/89Bb 77 = Erbbuch des Klosters Oberweimar, 1512Bb 78 = Erbbücher des Amts und Klosters zu Oberweimar, 1525/49Bb 97 = ZinsundErbregister des Amtes Weimar, 1544/45D 4 = Kopialbuch des 15./16. Jh.F 570a = Kopialbuch des DeutschordenshausesWeimar ausdem 15. Jh.Orig. = Originalurkunden von 1388 Nov. 4., 1432 Nov. 12.,1520 Nov. 12.


StAEStadtarchiv ErfurtErbgutverz. 1640 = Erbgutverzeichnisdes Jahres 1640für BechstedtstrassSitbuch 1591 = Situationsbuchvon Utzberg, 1591Verr. 1640 = Hopfgartener und Utzberger Verrechten, 1640Gedruckte QuellenwerkeDOB. (1896) = Regesta Diplomatica necnon Epistolaria Historiae Thuringiae,hrsg. y. O. Dobenecker, I—1V, Jena 1896 if.0V. (1926) = Urkundenbuch der Erfurter Stifter und Klöster, hrsg. y.A. Overmann, I—III, Magdeburg 1926 if.RBW (1891) = Das Rote Buch von Weimar, bearbeitet von O. Franke, GothaRDM (1933) Registrum Dominorum Marchionum Missnensium. Verzeichnisder den Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meinenjährlich in den wettinischen Landen zustehenden Einkünfte1378, hrsg. y. H. Beschorner, Leipzig/Berlin.LiteraturB a c h, A. (1953/54)): Deutsche Namenkunde. Die deutschen Ortsnamen. Heidelberg.Fis c h er, R. (1956): Ortsnamen der Kreise Arnstadt und Ilmenau. Halle.— /E. Eichler / H. Naumann / H. Walther (1963): Namen deutscherStädte. Berlin.— / K. E 1b r a c h t (1959): Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt. Halle.F ö r s t e m a n n, E. (1913/16): Altdeutsches Namenbuch II: Ortsnamen undsonstige geographischeNamen. Bonn.F u h r m a n n, W. (1962): Die Ortsnamen des Stadtund(Diss., ungedr.), Leipzig.Landkreises WeimarH a n s e, G. (1965): Toponomastischesaus dem Kreis Weimar (Wiss. Z. Päd.Inst. Erfurt, GS-Reihe), Erfurt— (1964): Die Flurnamen des Kreises Weimar (Diss., ungedruckt), Leipzig.— / E. E j c h 1e r (1964): Slawische Flurnamen im Kreis Weimar (RudolstädterHeimathefte 10), Rudolstadt.— / W. F u h r m a n n (1965): Die slawische Besiedlung des Kreises Weimar imLichte der Toponyme (Wiss. Z. Päd. Inst. Erfurt), Erfurt.


K ö t z s c h k e, R. (1953): Saalhof und Siedelhof im älteren deutschen Agrarwesen.Berlin.K r a h e, H. (1951/52): Alteuropäische Flußnamen (Beitr. z. Namenforsch. 3).L ü t g e, F. (1934): Diemitteldeutsche Grundherrschaft. Jena.R i c h t e r, E. (1956): Flurnamen von Wyhlen und Grenzach in ihrer sprachlichensiedlungsgeschichtlichenund volkskundlichen Bedeutung (Diss., ungedr.),Freiburg j. Br.S c h lu ter, 0. (1959-61): Atlas des Saaleundmittleren Elbegebietes I. Halle.S t r o b e 1, H. (1934): Die Flurnamen von Heinersreuth (Beitr. z. ostfränk.Volksk.), Erlangen.U 1b r i c h t, E. (1957): Das Flußgebiet der Thüringischen Saale. Halle.W e y ri c h, H. (1936): Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld II. Marburg.y. W it z 1 e b e n, I. (1931): Die ländlichen Ortsformen im Ostteil des ThüringerBeckens (Diss., ungedr.), Jena.

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