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Mit dem gesamten Jahresprogramm 2013 - DAV Sektion Mannheim

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Pfl anzen. Es gelangt nur wenig Licht nach unten und<br />

dies erzeugt eine zauberlich märchenhafte Stimmung.<br />

An den „Sheltern“, einfachen Unterständen, die zur Rast<br />

einladen, sind die auf Essensreste lauernden Berghörnchen<br />

beliebte Fotomotive.<br />

Mein Begleiter ist Sigol, der mir zugeteilte Bergführer.<br />

Ohne Bergführer darf niemand auf den Mount Kinabalu;<br />

und ohne eine Tourbuchung vorab geht ebenfalls gar<br />

nichts. Sigol gehört zum Stamm der Dusun, der größten<br />

Ethnie auf Sabah. Etwa zweimal in der Woche geht er<br />

als „Guide“ auf den Mount Kinabalu. Man sieht es ihm<br />

an, er macht den Job gern und versichert mir, dass es<br />

für ihn eine einträgliche Aufgabe ist. Ansonsten arbeitet<br />

er als Farmer und kümmert sich um seine Obst- und Gemüseanpfl<br />

anzungen. Er spricht etwas englisch, ist sehr<br />

umsichtig und lässt mich das Tempo bestimmen. Seine<br />

Ausrüstung ist einfach und er schleppt höchstens ein<br />

Viertel von <strong>dem</strong>, was ich als notwendig erachtet habe.<br />

Für ihn ist wichtig, dass ich Regensachen dabei habe.<br />

Denn gegen <strong>Mit</strong>tag setzt hier häufi g Regen ein. Auch<br />

taxiert er meine Kondition und meine Erfahrung. An<br />

diesem Berg hat er die unterschiedlichsten Menschen<br />

kennen gelernt. Turnschuhe sind eher die Regel und einige<br />

quälen sich sehr, um hier ihre Grenzen zu erfahren.<br />

Wir passieren ein Paar, das an einem Absatz rastet. Der<br />

Mann sieht schon arg erschöpft aus. Die Frau schleppt<br />

anscheinend alleine das schwere Gepäck der beiden.<br />

Sie wartet geduldig darauf, dass es weiter gehen kann.<br />

Sigol, mein „Guide“, spricht kurz mit der Frau und erklärt<br />

mir anschließend, dass die Dame als „Guide“ arbeitet,<br />

der Mann ist der Klient. Gegen einen offi ziell festgelegten<br />

Beitrag von zwei Euro je Kilo befördern die Bergführer<br />

das Gepäck der Klienten - ein willkommenes Zusatzgeschäft,<br />

versichert mir Sigol.<br />

Berichte<br />

Die Vegetation wird nun lichter, die Bäume kleiner und<br />

krüppelig. Rhododendren und Bambus machen sich<br />

breit. Und es fängt leicht zu regnen an. Die Ersten, die<br />

heute früh auf <strong>dem</strong> Gipfel waren, kommen uns entgegen.<br />

Am Mount Kinabalu gibt es nur einen Weg, hinauf<br />

wie hinunter.<br />

Gegen <strong>Mit</strong>tag erreichen wir unser Tagesziel, die<br />

„Laban Rata Hütte“, 1500 Höhenmeter sind bewältigt.<br />

Ich spüre deutlich die Höhe und für kurze Zeit bin ich<br />

etwas benommen. Nach einer erholsamen Rast und<br />

<strong>dem</strong> reichhaltigen <strong>Mit</strong>tagsbuff et geht es mir besser und<br />

so erkunde ich am Nachmittag den weiteren Aufstieg.<br />

Zu<strong>dem</strong> besuche ich die Leute vom „Torq“ Klettersteig. Ein<br />

privates Unternehmen hat hier einen atemberaubenden<br />

Klettersteig im besten Granit eingerichtet. <strong>Mit</strong> 100 Euro<br />

ist man dabei, die Ausrüstung wird gestellt! Mein Versuch,<br />

den offi ziellen Preis runterzuhandeln, scheitert.<br />

Im Gegenzug erhalte ich das Angebot, englischsprachige<br />

Kunden als „Tourguide“ durch den Klettersteig zu<br />

führen. Ich könnte sofort anfangen!<br />

Die Nacht im Vier-Bettzimmer ist kurz und unruhig.<br />

Einige haben Probleme mit der Höhe. Dass Aspirin ein<br />

probates <strong>Mit</strong>tel ist, ist wenigen bekannt. Um 2:30 Uhr<br />

gibt es Frühstück und für 3:00 Uhr ist der Aufbruch zum<br />

Gipfel geplant. Ich lasse Sigol, meinen „Guide“, warten.<br />

Denn ich bin müde, mache mir nichts aus Sonnenaufgängen<br />

auf Gipfeln und möchte auch den Pulk meiner<br />

<strong>Mit</strong>streiter meiden.<br />

Ein klarer Sternenhimmel empfängt uns dann draußen.<br />

Sigol geht nun mit Stirnlampe voraus. Und es geht weiter<br />

steil bergan, häufi g über natürliche Treppen oder<br />

solche, gezimmert aus hartem, dunklen, splitterfreien<br />

AiQ 1/<strong>2013</strong> 59

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