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Mit dem gesamten Jahresprogramm 2013 - DAV Sektion Mannheim

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Der Nationalpark Nordschwarzwald<br />

Das Für und Wider<br />

Nach wie vor ist der geplante Nationalpark heftig umstritten.<br />

- Für den Menschen<br />

- Für die Natur<br />

- Für den Schutz seltener Arten<br />

- Für den Tourismus<br />

In diesen Zielen stimmen Nationalpark-Freunde und Nationalpark-Gegner überein. Auf <strong>dem</strong><br />

Weg, diese Ziele zu erreichen, enden jedoch schnell die gemeinsamen Vorstellungen.<br />

In einem zukünftigen Nationalpark bleiben die Kernzonen sich selbst überlassen und bieten<br />

eine Rückzugsmöglichkeit für bedrohte Arten. Tier- und Pfl anzenwelt können sich ungestört<br />

entfalten. Urwald und Wildnis werden entstehen.<br />

Doch da lauern auch Gefahren. Die Angst vor <strong>dem</strong> Borkenkäfer geht um. Im Nordschwarzwald<br />

mit überwiegen<strong>dem</strong> Fichtenbestand ist auch der Borkenkäfer zu Hause. Im bewirtschafteten<br />

Wald werden befallene Bäume gefällt und entfernt, um den Larven die Lebensgrundlage zu<br />

entziehen. Geschwächte und am Boden liegende Fichten bieten die geeignete Brutstätte.<br />

Bei günstigen Bedingungen, wie z.B. Windwurf kann sich der Käfer massenhaft vermehren<br />

und einen Geisterwald toter Baumgerippe hinterlassen. Die Bilder aus <strong>dem</strong> Nationalpark<br />

Bayerischer Wald sind bekannt.<br />

Aber so weit soll es nicht kommen! Das neue Konzept heißt „Entwicklungsnationalpark“.<br />

In den nächsten 20 bis 30 Jahren sollen die künftigen Kernzonen in Buchen- und Tannenwälder<br />

umgewandelt und die Fichtenbestände verringert werden. Ganz allmählich sollen sich<br />

dann Urwald und Wildnis entwickeln. Wird der Borkenkäfer die Nationalparkgrenze respektieren<br />

und benachbarte Privat- und Gemeindewälder verschonen? Pfl ege- und Puff erzonen,<br />

in denen der Borkenkäfer weiterhin bekämpft wird, grenzen die Kernzonen von der Umgebung<br />

ab.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> Nationalpark kommen Verbote und Nutzungseinschränkungen auf die Bürger zu. In<br />

den Kernzonen herrscht strenges Wegegebot. Sammeln von Pilzen und Beeren ist untersagt.<br />

Der Rohstoff Holz darf nicht mehr genutzt werden. Für die betroff ene Waldwirtschaft und für<br />

das Holz verarbeitende Gewerbe wird dies zweifellos negative Folgen haben, auch wenn der<br />

Nationalpark nur 0,7% der <strong>gesamten</strong> Waldfl äche Baden-Württembergs und 2,7% der Fläche<br />

des Naturparks Schwarzwald <strong>Mit</strong>te/Nord ausweisen wird.<br />

Zum Jahreswechsel 2012 / <strong>2013</strong> wird das Gutachten zu den Auswirkungen des zukünftigen<br />

Nationalparks erwartet. Die Ergebnisse der regionalen Arbeitskreise fl ießen in dieses Gutachten<br />

ein.<br />

Wie auch die Bewertung ausfallen wird, die Gründung eines Nationalparks Nordschwarzwald<br />

ist nur dann erstrebenswert, wenn die Menschen der Region diese Entscheidung mittragen.<br />

Edith Zimmerer<br />

Berichte<br />

AiQ 1/<strong>2013</strong> 61

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