Kiel, 16. Februar 2012 . . . . Landesmusikrat Schleswig-Holstein e.V. ...
Kiel, 16. Februar 2012 . . . . Landesmusikrat Schleswig-Holstein e.V. ...
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CDU-Landesverband S-H – Postfach 1720 – 24016 <strong>Kiel</strong><br />
<strong>Landesmusikrat</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e.V.<br />
Herrn Dr. Klaus Volker Mader<br />
Rathausstraße 2<br />
24103 <strong>Kiel</strong><br />
. .<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Mader,<br />
CDU-Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Sophienblatt 44-46 · 24114 <strong>Kiel</strong><br />
Tel. 0431 - 66 0 99-0 · Fax: 0431 - 66 0 99-99<br />
Internet: www.cdu-sh.de<br />
Postanschrift:<br />
Postfach 1720<br />
24016 <strong>Kiel</strong><br />
e-mail: info@cdu-sh.de<br />
Mareike Watolla<br />
Büro des Landesvorsitzenden<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel. 0431 - 66 0 99-63<br />
Fax 0431 - 66 0 99-88<br />
E-mail mareike.watolla@cdu-sh.de<br />
<strong>Kiel</strong>, <strong>16.</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
in der Anlage übersende ich Ihnen die Antworten der CDU <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auf Ihre Wahlprüfsteine.<br />
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundliche n Grüßen<br />
Bankverbindungen:<br />
HSH Nordbank BLZ 210 500 00 Kto. 53 003 419<br />
Bordesholmer Sparkasse BLZ 210 512 75 Kto. 10 020 840
Musikpolitische Ausgangslage<br />
Frage 1:<br />
Die Kulturausgaben <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s liegen bei 56 Euro pro Einwohner. Wann werden Sie<br />
diese Summe dem Bundesniveau anpassen? Welche nachhaltigen Ideen und Konzepte für die<br />
Zukunft der Kultur im Land <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> verfolgt ihre Partei?<br />
Die angesichts der Haushaltslage des Landes unvermeidlichen Kürzungen in Einzelposten wurden<br />
sorgsam vorgenommen. Sie wurden vor allem in Bereichen vorgenommen, wo ein zunehmendes<br />
Engagement Dritter als Ausgleich besonders wahrscheinlich erschien. Im Gegensatz zu Ihrer Annahme<br />
entwickelte sich der Kulturhaushalt übrigens insgesamt seit 2005 positiv. Er ist im Jahr <strong>2012</strong><br />
um ca. 5% höher, von 74 Mio. € in 2005 auf 78 Mio. € in <strong>2012</strong>. Auch zukünftig wird die Kultur für<br />
uns ihre herausragende Bedeutung behalten. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf unser<br />
Wahlprogramm.<br />
Frage 2:<br />
Nach Vorbild des Sports haben wir eine Breiten- und Spitzenförderung bei der musikalischen<br />
Ausbildung. Welche Pläne gibt es für den Erhalt beider Bereiche?<br />
Die bisherige Gewichtung soll beibehalten werden, jedoch ist auch hier auf die Haushaltslage des<br />
Landes zu verweisen.<br />
Frage 3<br />
Unsere Mitgliedsverbände brauchen Planungssicherheit. Wie wollen Sie unter den derzeitigen<br />
Sparzwängen die Grundversorgung erhalten? Wie ist die institutionelle Förderung bestehender<br />
Institutionen trotz der sogenannten Schuldenbremse bis 2020 zu sichern?<br />
Die Schuldenbremse ist Teil unserer Landesverfassung und wird von allen Parteien, mit Ausnahme<br />
DIE LINKE, mitgetragen. Grundversorgung und institutionelle Förderung werden bei den kommenden<br />
Haushaltsverhandlungen zu berücksichtigen sein.<br />
Frage 4<br />
In den Universitäten ist es seit einigen Jahren möglich, Gelder aus einem Haushaltsjahr in das<br />
nächste zu übertragen. Werden Sie den Musikverbänden und –institutionen durch eine vergleichbare<br />
Regelung auch ermöglichen flexibler zu wirtschaften?<br />
Das ist für die Hochschulen zutreffend, da das Haushaltsrecht der Hochschulen im Sinne einer<br />
Stärkung der Eigenverantwortung geändert wurde. In Ihrem Fall halten wir dies nicht für ratsam,<br />
da dadurch für den Haushaltsgesetzgeber die Transparenz nicht mehr umfänglich gewährleistet<br />
wäre.
MUSIKALISCHE AUSBILDUNG<br />
…an allgemein bildenden Schulen<br />
Frage 1<br />
An Grundschulen ist der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt, 370 Musiklehrer fehlen laut<br />
Landesrechnungshof (Bericht 2007). Musikunterricht wird kompensiert oder durch fachfremde<br />
Lehrkräfte erteilt. Gibt es ein Konzept zur Sicherung der musikalischen Bildung an Grundschulen?<br />
Studenten sind in der Wahl ihrer Studienschwerpunkte in unserer Gesellschaft frei.<br />
Wir empfehlen eine stärkere Werbung an den Universitäten für musische Studiengänge, auch besondere<br />
Anreize sind zu diskutieren.<br />
Frage 2<br />
Auch an den anderen Schularten herrscht Fachkräftemangel. Was wollen Sie gegen die allgemeine<br />
Unterversorgung unternehmen?<br />
Wir verweisen auf Frage 1.<br />
…an Kindertagesstätten<br />
Frage<br />
Wie kann das Curriculum in den sozialpädagogischen Berufen so erweitert werden, dass Musik<br />
und Bewegung einen ernstzunehmenden Stellenwert in der Ausbildung darstellen?<br />
Dies obliegt der Autonomie der Hochschulen und Fachhochschulen. Besonders positiv hervorzuheben<br />
sind Aktivitäten außerhalb des Curriculums wie etwa das Projekt des <strong>Landesmusikrat</strong>es<br />
„Singen mit Kindern“.<br />
…an Musikschulen<br />
Frage 1<br />
Um den Zugang zu Musikschulen für Kinder aller Bevölkerungsschichten im Flächenland<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sicherzustellen, braucht es eine angemessene Förderung der öffentlichen<br />
Musikschulen vom Land. <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist in der Musikschulförderung mit 3,5% Landesmitteln<br />
Schlusslicht im Ländervergleich. Geben Sie eine Bestandsgarantie für die Musikschulen?<br />
Werden Sie die Landesförderung ausbauen?<br />
Ein Ausbau der Förderung steht generell unter Haushaltsvorbehalt. Die Teilnahme aller Bevölkerungsschichten<br />
wird gefördert durch das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung.
Frage 2<br />
Die Veränderung des Schulsystems und die Verdichtung der Schulzeit bewirken, dass bereits<br />
heute am Nachmittag die Zeit für außerschulische Aktivitäten extrem eingeschränkt ist. Wie<br />
sollen die zeitlichen Korridore für Instrumental- und Vokalschüler bestehen bleiben?<br />
Der Trend in der Allgemeinbildung geht zum Ganztagsunterricht. Außerschulische Nachmittagsangebote<br />
sind daher aufgerufen sich dieser Entwicklung anzupassen. Das gilt für musikalische<br />
Angebote, ebenso wie zum Beispiel für sportliche.<br />
Frage 3<br />
Die Angebote öffentlicher Musikschulen werden durch kommerzielle Anbieter ergänzt. Ist<br />
eine Änderung des Umsatzsteuerverfahrens denkbar, mit dem der bürokratische Aufwand sowie<br />
Benachteiligungen gegenüber den öffentlichen Schulen reduziert werden?<br />
Änderungen des Umsatzsteuerverfahrens fallen nicht in die Länderhoheit, sondern in die des Bundes.<br />
…im universitären Bereich<br />
Frage 1<br />
Wie wollen Sie den Nachwuchsbedarf an Musikfachkräften decken?<br />
Wir haben bereits in dieser Legislaturperiode Regelungen für eine flexiblere Aufnahme des Referendariates<br />
eingeführt und hoffen, damit der Abwanderung von Nachwuchskräften entgegen zu<br />
wirken.<br />
Frage 2<br />
Werden Sie die Hochschulausbildung für Musiker und Musikpädagogen in Flensburg wie<br />
Lübeck weiterfinanzieren und einen Ausbau der musikpädagogischen Studiengänge ermöglichen?<br />
Die Finanzierung soll im bisherigen Rahmen beibehalten werden.<br />
Die inhaltlichen Veränderungen liegen in der Hoheit der Hochschulen.<br />
Frage 3<br />
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um mehr Referendariatsplätze zur Verfügung zu<br />
stellen?<br />
Die Lehramtsstudiengänge werden derzeit an die BA/MA Strukturen angepasst. In diesem Zusammenhang<br />
muss auch über eine Neugestaltung des Referendariats nachgedacht werden.<br />
…an einer Landesmusikakademie<br />
Frage<br />
Werden Sie Investitionsmittel für den Ausbau einer Landesmusikakademie bereitstellen?<br />
Ein entsprechender Antrag ist uns unbekannt.
…durch die Musikbibliotheken<br />
Frage<br />
Was werden Sie unternehmen, um den Bestand der öffentliche Musikbibliothekswesen (gegebenenfalls<br />
über ein Bibliothekgesetz) zu erhalten und auszubauen?<br />
Bibliothekswesen ist in erster Linie eine Angelegenheit der Kommunen. Weiteres steht unter Finanzvorbehalt.<br />
Erhalt der professionellen Musikszene<br />
Frage 1<br />
Was tut Ihre Partei für den Erhalt aller Sparten an den drei Mehrspartentheatern des Landes?<br />
Wir haben in dieser Wahlperiode angeregt, dass das Kultusministerium die Entwicklung eines gemeinsamen<br />
Konzeptes für den Erhalt der Theater mit den Beteiligten moderiert. Die Diskussionen<br />
sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.<br />
Frage 2<br />
Die Fördermittel des Landes für das <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Musik-Festival wurden um ein Drittel<br />
gekürzt, die Förderung von JazzBaltica gänzlich eingestellt. Wie gestalten Sie die Landesförderung<br />
der beiden Festivals in Zukunft?<br />
Die weiteren Förderungen sind abhängig von den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2013/14.<br />
Frage 3<br />
Einige der Spielstätten des Landes – von den soziokulturellen Zentren über Rock & Pop Bühnen<br />
bis zum Konzertsaal der Landeshauptstadt – sind sanierungsbedürftig. Wie lösen Sie den Investitionsstau?<br />
Wir verweisen auf die entsprechende Debatte im Landtag, in der sich die CDU für ein Überdenken<br />
der kulturellen Schwerpunktsetzung ausgesprochen hat.<br />
Ehrenamtliche Mitwirkung<br />
Frage 1<br />
Die landesweit vernetzten Verbandsstrukturen garantieren Vielfalt zu<br />
kostengünstigen Konditionen. Wie wollen Sie diese erhalten?<br />
Wir unterstützen die landesweiten Verbandsstrukturen und haben eine Initiative zur Stärkung des<br />
Ehrenamtes auf den Weg gebracht.
Frage 2<br />
Skandinavien sowie die süddeutschen Länder sind uns weit voraus in der gesellschaftlichen<br />
Verankerung der Laienmusik. Wie soll Ihrer Meinung nach der Anteil aktiv Musizierender erhöht<br />
werden?<br />
Die Verstärkung der Heranführung Jugendlicher an kulturelle Aktivitäten ist ein wesentlicher Baustein.<br />
Die oben erwähnten soziokulturellen Zentren leisten hier bereits gute Arbeit.<br />
Frage 3<br />
Die Verlagerung auf Projektförderung brachte zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Viele Einrichtungen<br />
können die erforderlichen Anträge und Nachweise aus Mangel an Personal nicht<br />
mehr erbringen. Wie wirken Sie dem entgegen?<br />
Uns ist dieses Problem bisher nicht bekannt. Wir werden gern konkreten Beispielen nachgehen.<br />
Frage 4<br />
Übungsleiter im Sport werden durch Lotto-Gelder finanziert. Im Saarland gilt das auch für Musik-Übungsleiter.<br />
Können Sie sich vorstellen, das Modell für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zu übernehmen?<br />
Durchaus, wenn die Sportvereine damit einverstanden sind und die erwarteten Mehreinnahmen<br />
eintreten.