Landesmusikrat AKTUELL 06/2009 - Landesmusikrat Schleswig ...
Landesmusikrat AKTUELL 06/2009 - Landesmusikrat Schleswig ...
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musik bewegt.<br />
THEMA<br />
Juni/<strong>2009</strong><br />
Die „Folkszene“ in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Soll man noch einmal erklären, dass mit<br />
Folkmusik schon lange nicht mehr vielstimmige<br />
Lagerfeuergesänge oder die Kneipenmusik<br />
von Liebhabern irischen Bieres gemeint<br />
sind und dass das Ganze auch nicht<br />
unbedingt etwas mit Birkenstock-Sandalen<br />
zu tun haben muss?<br />
Jörg-Rüdiger<br />
Geschke ist<br />
Musiklehrer in<br />
Mölln, war Mitbegründer<br />
der<br />
LAG-Folk, jahrelang<br />
ihr Vorsitzender<br />
und<br />
ist heute Präsidiumsmitglied<br />
im LMR. Als<br />
Musiker ist er Fingerstyle-Gitarrensolist<br />
oder spielt in kleineren Ensembles. Er<br />
war als freier Mitarbeiter beim Deutschlandradio<br />
Kultur tätig und viele Jahre für<br />
die Programmplanung der Folktreffen<br />
auf dem Scheersberg verantwortlich.<br />
Er managed das „Möllner Folksfest“<br />
und arbeitet bei anderen Festivals<br />
mit, u.a. beim TFF in Rudolstadt.<br />
– Nein, denn es hat sich herumgesprochen,<br />
dass „Folk“ anders ist und es sich defi nitiv<br />
nicht um ein abgegrenztes Musikgenre handelt,<br />
weil es an seinen Rändern ausfranst:<br />
am einen Rand zum Jazz oder Pop der<br />
nach ihren Roots suchenden Musikprofi s<br />
auf der ganzen Welt und am anderen Rand<br />
zur in Deutschland zu ausschließlich wertgeschätzten<br />
sog. E-Musik, deren Komponisten<br />
sich an allen Ecken und Enden von Volksmusikalisch-Traditionellem<br />
haben inspirieren<br />
lassen und dies auch heute noch tun.<br />
Schwer fassbar, diese Folkmusik, die sich<br />
der regional-lokalen Tradition verschreibt<br />
und gleichzeitig andere Musikkulturen mit<br />
einschließt.<br />
Also lassen wir das mit einer Defi nition und<br />
beschreiben das, was in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
unter dem Begriff Folkmusik so alles passiert:<br />
Was macht die „Folkszene“ hierzulande<br />
aus? – Vorbildlich ist die Zusammenarbeit<br />
der Musikerinnen und Musiker, die sich in der<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Folk, dem einzigen<br />
derartigen Verband bundesweit, manifestiert:<br />
So erscheint regelmäßig eine gemeinsame<br />
Broschüre mit Infos zu allen Künstlern.<br />
Vor zwei Jahren wurde eine gemeinsame<br />
Sampler-Doppel-CD veröffentlicht und ein<br />
höchst informatives Vereins-Infoblatt erscheint<br />
alle zwei Monate.<br />
Es gibt im Norden nur wenige<br />
Voll-Profi s im Bereich<br />
Folk, die Szene<br />
ist also eher als sehr<br />
vielfältige und jeweils<br />
individuell geprägte<br />
reine Laien- bzw.<br />
Amateurmusik zu<br />
beschreiben. Stilistisch<br />
haben wir<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
fast alles,<br />
was „Folk“ ausmacht:<br />
von bodenständigem<br />
Celtic-Folkrock<br />
sowie akustischenExperten<br />
der Musik<br />
Irlands und<br />
Schottlands<br />
über Klezmer-<br />
und<br />
sogar Cajun-Musik<br />
bis<br />
zu norddeutschen Klängen und<br />
sehr vielen Spezialisten für die Vielfalt skandinavischer<br />
Musiktraditionen.<br />
Ein Teil der Szene trifft sich alljährlich im Jugendhof<br />
Scheersberg zu Workshops und<br />
gemeinsamem Musizieren. Dieses schon<br />
seit 35 Jahren (!) stattfi ndende „Internationale<br />
Folktreffen“ ist so etwas wie das<br />
Herz der norddeutschen Folkfamilie: Hier<br />
werden, bedingt durch eine sorgfältige �<br />
Kleiner Festivalkalender<br />
FolkBALTICA Flensburg www.folk-<br />
BALTICA.de 21.–25.04.2010<br />
Möllner Folksfest www.folksfestmoelln.de<br />
04.–<strong>06</strong>.<strong>06</strong>.2010<br />
Frequenzen Open Air Meldorf www.<br />
frequenzen-festival.de 04.07.<strong>2009</strong><br />
Folkbeat Neumünster www.folkbeat.de<br />
Irishfolk Open Air Poyenberg (bei<br />
Hohenweststedt) www.irishfolkpoyenberg.de<br />
13.<strong>06</strong>.<strong>2009</strong><br />
& d a s Festival in Deutschland:<br />
Tanz- und Folkfest Rudolstadt www.<br />
tff-rudolstadt.de 03.–05.07.<strong>2009</strong><br />
Weitere Infos über Bands, Veranstalter<br />
usw. sowie Bezugsquelle<br />
für die CD: www.lagfolk.de
Programmplanung, Trends gesetzt (man<br />
lädt sich Profis aus anderen europäischen<br />
Ländern ein) und hier wird seit langem sehr<br />
aktiv Nachwuchsförderung diskutiert und<br />
seit einigen Jahren mit großem Erfolg praktisch<br />
betrieben.<br />
Ohne den Rückhalt der ehrenamtlich tätigen<br />
und aktiv musizierenden Amateurszene<br />
wären sie nicht denkbar, die Festivals „Möllner<br />
Folksfest“ und vor allem „FolkBaltica“ in<br />
Flensburg, zu denen sich in letzter Zeit weitere<br />
neue Veranstaltungen gesellen:<br />
zum Beispiel „Frequenzen“ in Meldorf und<br />
„Folk-Beat“ in Neumünster, um nur zwei zu<br />
nennen.<br />
Die ländliche Struktur <strong>Schleswig</strong>-Holsteins<br />
bedingt aber auch, dass die Immigranten-<br />
und Weltmusikszene, wie sie in Städten<br />
aktuell und erfolgreich ist, außer auf den genannten<br />
Festivals hier wenig vertreten ist, der<br />
Norden gibt sich bodenständig: weniger Tango,<br />
Merengue und ungerade Balkan-Rhythmen,<br />
dafür Polska, Jigs & Reels, Schottisch<br />
und „Danz uop de Deel“.<br />
Jörg-Rüdiger Geschke<br />
Ansichten eines Folk-Fans<br />
Nach der Erfahrung eines steifen Geigenunterrichtes<br />
als Kind nahm ich mit beginnendem<br />
politischen Engagement (Anti-<br />
Apartheid-, Anti-AKW-Bewegung) mein<br />
Instru ment wieder in die Hand. Ich hörte und<br />
höre Clannad, Sting und Keith Jarrett, Bach<br />
und Blues- und ich spiele seitdem Folk: norddeutsche<br />
Tänze, Irish Folk<br />
und Skiffle-Hits als umgedichtete<br />
Protestsongs und<br />
dann vermehrt skandinavische<br />
Weisen. Einfach weil<br />
es Freude macht. Ich war<br />
und bin ein Musikant, kein<br />
feuriger Virtuose, mehr<br />
ein Liebhaber, ein Naturliebhaber<br />
und ein Freund<br />
der Musikkulturen, die<br />
von den Landschaften,<br />
in denen ich mich wohl<br />
fühle, geprägt worden<br />
sind. Erst wenn ich<br />
nach dem Wesen der<br />
Folkmusik gefragt<br />
werde, was in den<br />
letzten Jahren vermehrt<br />
geschieht,<br />
nach Inhalten, nach<br />
Konzepten, nach<br />
Chancen und Zielen, dann<br />
entwickle ich wahre Leidenschaft. Dann werde<br />
ich zum Folk-Fan, zum Enthusiasten.<br />
Ein wesentliches Element der Folkmusik<br />
sind Sessions: sie finden zwischen und nach<br />
den Konzerten bei Festivals statt, in Musikkneipen<br />
und nicht selten auch bei privaten<br />
Feiern, wenn Musikerinnen und Musiker<br />
zusammentreffen. Eine gelungene Session<br />
ist ein faszinierendes Gebilde, eine für<br />
den Moment Wirklichkeit werdende Utopie<br />
eines respektvollen und solidarischen, eines<br />
offenen und integrativen Miteinanders.<br />
Noten gibt es bei einer Session nicht, man<br />
spielt auswendig. Das Lernen nach Gehör ist<br />
heute wie vor Jahrhunderten die Grundlage<br />
der Tradition, d.h. der im Wortsinne „Weitergabe“<br />
von Texten und Melodien. Hinhören,<br />
hinschauen, nachmachen, Parallelen zu<br />
schon bekannten Stücken entdecken- so<br />
hat man bei einer Session schnell ein noch<br />
nicht bekanntes Stück in den Fingern. Noten<br />
sind Erinnerungshilfen. Bei einer Session<br />
übernehmen diese Funktion die Mitmusiker,<br />
auch wenn man einen „Tune“ oder ein Lied<br />
nicht vollständig parat hat. Es gibt keinen<br />
geplanten Ablauf. Jeder, ob Profi oder unerfahrener<br />
Laie, hat zu jeder Zeit die Möglichkeit<br />
einzusteigen, Stimmungen aufzunehmen,<br />
ein gehörtes Motiv, einen Gedanken<br />
mit einem ähnlichen Stück weiterzuführen.<br />
So entstehen musikalische Brücken, auch<br />
über Ländergrenzen hinweg, wenn sich Mu-<br />
2<br />
Jens-Peter<br />
Müller hat<br />
nach einem<br />
Studium der<br />
Musikpädagogik<br />
jahrelang<br />
mit der Gruppe<br />
„Kunterbunt<br />
aus Grasberg“<br />
Folkmusik für<br />
Kinder gespielt<br />
und wurde dafür mehrere Male mit<br />
dem Preis der deutschen Schallplattenkritik<br />
gewürdigt. Heute betreibt er<br />
als erfahrener Rundfunkjournalist mit<br />
Schwerpunkt Nordeuropa die Agentur<br />
für skandinavische Musik „Nordpool“<br />
und ist künstlerischer Leiter des Festivals<br />
„FolkBaltica“. Er engagierte sich<br />
für den Bundesverband für Folk,Lied<br />
und Weltmusik „PROFOLK“ und ist<br />
seit einigen Jahren Vorsitzender der<br />
LAG Folk in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
siker aus verschiedenen Kulturen begegnen.<br />
Der handwerkliche Anspruch oder die Originalität<br />
sind nicht zwingend. Man kann und<br />
darf, auch wenn man nur ein einziges, simples<br />
Stück beherrscht, dieses einbringen und<br />
wird die Erfahrung nie vergessen, wenn eine<br />
große Gruppe mitspielt oder auch einfach<br />
nur zuhört.<br />
Folkmusik ermöglicht bewegende musikalische<br />
Erfahrungen vom spieltechnisch<br />
niedrigem Niveau bis hin zur künstlerischen<br />
Meisterschaft. Heute, wo man in den skandinavischen<br />
und baltischen Ländern, in Irland<br />
und Schottland sogar Volksmusik mit Hochschulabschluss<br />
studieren kann, muss Folk<br />
den Vergleich mit anderen Musikgenres nicht<br />
scheuen. Im Gegenteil: Vor einigen Jahren<br />
führte ich ein Interview mit dem damaligen<br />
Pianisten der schwedischen Folkband<br />
„Groupa“, Rickard Åström. Ich fragte, was<br />
ihn als ausgebildeten Konzert- und Jazzpianisten<br />
an der Folkmusik interessiere. „Die<br />
uneingeschränkte künstlerische Freiheit,“<br />
antwortete er. Diese musikalische Offenheit<br />
und die Möglichkeit, sich mit seinen kompositorischen<br />
und improvisatorischen Ideen<br />
vollkommen entfalten zu können, auf der<br />
Basis des „Alten“ etwas wirklich Neues zu<br />
schaffen, sei beglückend. Ich lade ein, sich<br />
anstecken zu lassen.<br />
Jens-Peter Müller<br />
Torben Seniuk
Konstant erfolgreich<br />
„Jugend musiziert“<br />
“Jugend musiziert“ ist konstant erfolgreich.<br />
Stetig wachsende Teilnehmerzahlen, und vor<br />
allem eine qualitative Steigerung der Beiträge<br />
sind zu verzeichnen. Bereits auf der Regionalebene,<br />
für die sich in diesem Jahr rund<br />
640 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet<br />
hatten, konnten sich die Leistungen<br />
hören lassen. Deshalb wurden 299 Jugendliche<br />
zum Landeswettbewerb weitergeleitet.<br />
Dieser fand vom 20.-22. März <strong>2009</strong> zum<br />
zweiten Mal in der TriBühne Norderstedt,<br />
dem Rathaus, dem Festsaal am Falkenberg<br />
und der Christuskirche statt.<br />
Saxophonquintett, Teilnehmer Landeswettbewerb <strong>2009</strong><br />
MELDUNGEN<br />
Ausgeschrieben war der Wettbewerb in<br />
diesem Jahr in der Solowertung für Blasinstrumente,<br />
Zupfinstrumente, Orgel, Musical,<br />
Bass (Pop). Als Ensemblewertung standen<br />
Duo: Klavier und ein Streichinstrument, Duo<br />
Kunstlied: Singstimme und Klavier, Schlagzeug-Ensemble,<br />
Klavier vierhändig und Besondere<br />
Ensembles auf dem Programm.<br />
95 Musikerinnen und Musiker erhielten ein<br />
Ticket zum Bundeswettbewerb nach Essen,<br />
der vom 28. Mai bis 6. Juni stattfinden wird.<br />
In diesem Jahr bekam der Wettbewerb Zuwachs:<br />
Erstmalig hielt eine Pop-Kategorie<br />
als reguläre Kategorie in den Wettbewerb<br />
Einzug.<br />
Nach der Pilotphase als Test, ob sich ausgewählte<br />
Pop-Kategorien in den Wettbewerb<br />
integrieren lassen, starteten nun die Pop-<br />
Bässe. Drei Bässe konnten sich für den Landeswettbewerb<br />
qualifizieren.<br />
Sonderpreise<br />
Erneut wurde im Rahmen des „Instruments<br />
des Jahres“ (Trompete) ein Sonderpreis vergeben.<br />
Den ersten Preis dieses Förderpreises<br />
der schleswig-holsteinischen Sparkassen<br />
erhielt Thorben Grabinski, Altersgruppe<br />
VI, Stolpe, einen zweiten Preis Paul Taubitz,<br />
Altersgruppe IV, Kiel.<br />
Und noch eine Überraschung hatte dien die<br />
Sparkassen für alle diejenigen parat, die sich<br />
die Höchstpunktzahl erspielt/ersungen hatten:<br />
sie sind eingeladen, am 15. August <strong>2009</strong><br />
3<br />
als Zuhörer dabei zu sein, wenn sich auf Gut<br />
Emkendorf im Rahmen des <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Musikfestivals junge Talente (Bundespreisträger<br />
“Jugend musiziert“) mit etablierten<br />
Meistern der Musikszene messen.<br />
Des Weiteren wurden die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Wettbewerbes für den<br />
Sonderpreis im Rahmen des Festivals „chiffren“<br />
ermittelt, der am 09. Mai <strong>2009</strong> in Kiel<br />
vergeben wurde.<br />
Den chiffren-Preis <strong>2009</strong> erhielten das Duo<br />
Stefa Tschalamoff und Nuala McKenna, beide<br />
15 Jahre, für ihre beeindruckende Interpretation<br />
des Stücks Espressivo – Sonate für<br />
Violoncello und Klavier des jungen Lübecker<br />
Komponisten Robert Krampe sowie das Duo<br />
Sarah Robin Dengg, 12 Jahre und Francesca<br />
Reimer, 13 Jahre, für ihre Darbietung von<br />
Agnes Dorwarths Krimi.<br />
Annette Prieß<br />
Die CHORALLE <strong>2009</strong> – 8. LandesChorWettbewerb <strong>2009</strong><br />
Jetzt anmelden!<br />
Alle vier Jahre findet der LandesChorWettbewerb<br />
Choralle statt. Hier haben die Laienchöre<br />
des Landes die Möglichkeit, das<br />
eigene musikalische Können zu prüfen, sich<br />
dem Urteil einer Fachjury zu stellen und sich<br />
gegebenenfalls auch für den Deutschen<br />
Chorwettbewerb im Mai 2010 in Dortmund<br />
zu qualifizieren.<br />
Zum dritten Mal wird die Choralle als gemeinschaftliches<br />
Projekt der Landesmusikräte<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein und Hamburg durchgeführt.<br />
Nachdem der letzte Wettbewerb von<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein in Rendsburg ausgerichtet<br />
wurde, findet er diesmal vom 31. Oktober bis<br />
zum 1. November <strong>2009</strong> in Hamburg statt.<br />
Die Choralle bietet jedoch nicht nur die Teilnahme<br />
am Wettbewerb, sondern will vor<br />
Cosonara, 1. Preisträger Choralle 2005<br />
Preisträger chiffren<br />
allem auch eine Plattform für Begegnung<br />
und Austausch sein. Deshalb können sich<br />
Chöre auch für das Wertungssingen – die<br />
sogenannte Begegnung – anmelden, um<br />
sich ein professionelles Feedback der Jury<br />
einzuholen, auch ohne den Anspruch zum<br />
Deutschen Chorwettbewerb weitergeleitet<br />
zu werden.<br />
Alle Laienchöre Hamburgs und <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holsteins (von gemischten, Frauen-, Männer-,<br />
Jugend- und Kinderchören bis zu<br />
Jazz-, Pop-, Gospel- und Barbershopchören<br />
sowie Vokalensembles) sind aufgerufen, sich<br />
für den Wettbewerb oder die Begegnung<br />
anzumelden.<br />
Anmeldeschluss ist der 1. Juli <strong>2009</strong>. �
Die Anmeldeunterlagen können auf den Internetseiten<br />
der Landesmusikräte <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
und Hamburg unter www.<br />
landesmusikrat-sh.de und www.landesmusikrat-hamburg.de<br />
abgerufen werden.<br />
Die Wertungssingen sind öffentlich und<br />
eintrittsfrei.<br />
Das Preisträgerkonzert findet am 14. November<br />
<strong>2009</strong> in Neumünster statt.<br />
Annette Prieß<br />
Faszination der Moderne<br />
mit dem LandesJugendChor<br />
Unter seinem künstlerischen Leiter Prof.<br />
Matthias Janz erarbeitete der LandesJugendChor<br />
in diesem Frühjahr bei seinen<br />
Probenwochenenden im Nordkolleg Rendsburg<br />
ein Programm mit moderner Chormusik<br />
von Komponisten aus dem Ostseeraum. So<br />
erklangen bei Konzerten im März in St. Marien<br />
Rendsburg, im Mai in St. Nikolaus Kiel<br />
und in St. Gertrud in Hamburg Altenwerder<br />
sowie bei einem Gottesdienst in St. Marien<br />
Flensburg Werke des Finnen Jaakko Mäntyjärvi,<br />
des Dänen John Høybye, des Esten<br />
Arvo Pärt, des Litauers Vytautas Miškinis,<br />
des Polen Józef Świder und der Deutschen<br />
Kay Johannsen und Ludwig Böhme. Alle diese<br />
Werke entstanden erst in den letzten 20<br />
Jahren, so dass den Zuhörern ein sehr spannendes<br />
Erlebnis neuer Chormusik widerfuhr.<br />
Außerdem brachte der LJC ein Sanctus des<br />
jungen Komponisten Mathias Monrad Møller<br />
zur Uraufführung, welches dieser eigens für<br />
„Unheimlich“, „mysteriös“, „Menschenmengen<br />
in der U-Bahn“, „Bienenschwarm“,– so<br />
die ersten Eindrücke der Schüler, auf die<br />
Mathias Monrad Møller im Ernst-Barlach-<br />
Gymnasium traf, als er dort seine Musik am<br />
27. April <strong>2009</strong> vorstellte. Chiffren hatte den<br />
20-jährigen Komponisten eine Woche vor<br />
der Uraufführung seines Werkes „Sanctus“<br />
durch den Landes-Jugendchor eingeladen,<br />
in verschiedenen Kieler Schulen mit Jugendlichen<br />
über seine Arbeit ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Im Mittelpunkt des Besuchs bei der Chor-<br />
Freizeit der Ricarda-Huch-Schule stand<br />
die Praxis, das Singen. Unter Anleitung<br />
des jungen Flensburgers konnten sich die<br />
Schülerinnen und Schüler durch eine ei-<br />
MELDUNGEN<br />
Anmeldung und Info<br />
<strong>Landesmusikrat</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V.<br />
Rathausstraße 2<br />
24103 Kiel<br />
Tel.: 0431 - 98658-0<br />
Fax.: 0431 - 98658-20<br />
Email: priess@landesmusikrat.de<br />
Internet: www.landesmusikrat-sh.de<br />
seinen ehemaligen Chor geschrieben hatte<br />
und im Konzert auch selbst dirigierte. Im<br />
Rahmen von „Chiffren“, dem Kieler Forum für<br />
zeitgenössische Musik, präsentierte Mathias<br />
Monrad Møller sein Werk zudem an verschiedenen<br />
Kieler Schulen im Musikunterricht und<br />
stellte sich den Fragen der Schülerinnen und<br />
Schüler auch zum Beruf des Komponisten.<br />
Das Chorprogramm wurde durch ein modernes<br />
Werk für Marimbaphon ergänzt, welches<br />
von Lukas Böhm, selbst Chormitglied und<br />
mehrfacher Jugend musiziert – Preisträger<br />
vorgetragen wurde.<br />
Publikum und Presse reagierten begeistert<br />
auf die Konzerte: „deutlich artikulierend<br />
mit einer sehr guten Intonation“, „sinnliche<br />
Klangwolke“, „der LJC bewies einmal mehr<br />
seinen hohen Leistungsstand und Sinn für<br />
exquisite Qualität“, „starke Uraufführung“.<br />
4<br />
Martin Doerks<br />
LandesJugendChor und Chiffren<br />
Uraufführung: Sanctus von Mathias Monrad Møller<br />
gene Chorimprovisation ein Bild von der<br />
Klangwelt des Kompositionsstudenten machen.<br />
Etwas theoretischer, aber nicht weniger<br />
spannend für die Schüler, gestaltete<br />
sich der anschließende Besuch in einer 5.<br />
Klasse am Gymnasium Elmschenhagen.<br />
Monrad Møller stellte einige seiner Arbeiten<br />
vor und gab den neugierig lauschenden<br />
Schülern einen Einblick in seinen bisherigen<br />
Weg vom Mitglied des Thomanerchors<br />
Leipzig bis zum Kompositionsstudenten.<br />
Die musikalischen Eindrücke der Schüler<br />
des 10. und 11. Jahrgangs am Ernst-Barlach-Gymnasium<br />
zu Monrad Møllers Vokal-<br />
Werk „Miror“, die von „gruselig“ bis „Bienenschwarm“<br />
reichten, überraschten den<br />
Komponisten auf der nächsten Station sei-<br />
<strong>Landesmusikrat</strong> in der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg<br />
Mittelweg 42<br />
20148 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 645 20 69<br />
Fax: 040 - 645 26 58<br />
Email: lmr.hh@t-online.de<br />
Internet: www.landesmusikrat-hamburg.de<br />
Wettbewerb für Schüler-Bigbands<br />
Jazz It up! – Bigband<br />
Am 14. und 15. November <strong>2009</strong> wird<br />
der <strong>Landesmusikrat</strong> in Kiel einen speziellen<br />
Wettbewerb für Jugend-JazzOrchester<br />
durch führen. Unter dem Titel „Jazz It up! –<br />
Bigband“ sind alle Ensembles eingeladen,<br />
deren Mitglieder nach dem 1.6.1988 geboren<br />
sind. Teilnehmen können nicht nur<br />
„klassische“ Bigbandbesetzungen, sondern<br />
alle Jazzorchester (z. B. auch Streicher)<br />
mit mindestens 12 Mitgliedern. Die<br />
Gewinner nehmen als Vertreter <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holsteins teil an der Bundesbegegnung<br />
„Jugend jazzt“ für Jazzorchester mit Skoda<br />
Jazzpreis vom 25. bis 28. Juni 2010 in Bingen<br />
a. Rhein.<br />
Bis zum Erscheinen der detaillierten Ausschreibung<br />
können nähere Informationen<br />
beim <strong>Landesmusikrat</strong> eingeholt werden.<br />
Arvid Maltzahn<br />
ner Schultour und zeigten die Vielfältigkeit<br />
der musikalischen Wahrnehmung. „Dunkelblau“<br />
sei seine Vorstellung des Stücks, gab<br />
er im Gegenzug einen Einblick in die eigene<br />
Sicht der Dinge. Ein kurzes Ansingen seines<br />
eine Woche später dann zur Uraufführung<br />
gekommenen „Sanctus“, fand zum<br />
Bedauern von Schülern und Komponist<br />
schon wieder durch den Pausengong ein<br />
frühes Ende.<br />
Das Ziel, Interesse für die Neue Musik zu<br />
wecken, war jedoch erreicht und den einen<br />
oder anderen Schüler konnte man eine<br />
Woche später in den Reihen der St. Nikolaus<br />
Kirche beim Konzert des LandesJugendChores<br />
begrüßen.<br />
Heide Schönfeld
Instrument des Jahres <strong>2009</strong>: Trompete<br />
50. Arbeitsphase des LandesJugendOrchesters<br />
Die nun schon 50. Arbeitsphase des LandesJugendOrchesters<br />
fand in den Osterferien<br />
bei herrlichem Wetter wie immer im<br />
Landeskulturzentrum Salzau statt. Unter<br />
dem bedeutenden Dirigenten Peter Gülke<br />
aus Berlin erarbeiteten die gut 70 jungen<br />
Musikerinnen und Musiker Wolfgang Rihms<br />
Verwandlung 4, ein spannendes Werk der<br />
Moderne, welches hiermit seine <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holsteinische Erstaufführung erlebte, Joseph<br />
Haydns populäres Konzert für Trompete und<br />
Orchester mit dem jungen Trompeter Johannes<br />
Bartmann aus der Meisterklasse von<br />
Prof. Matthias Höfs in Hamburg sowie die<br />
heitere 6. Symphonie von Antonín Dvořák.<br />
Für das erste Konzert war das LJO auf Einladung<br />
der Kommune Sønderborg und des<br />
Bundes der Nordschleswiger erstmals bei<br />
unseren dänischen Nachbarn zu Gast im<br />
schönen neuen Sønderborger Konzertsaal<br />
Personalia<br />
Der Präsident des <strong>Landesmusikrat</strong>es <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
Dr. Klaus Volker Mader, wurde<br />
in den Beirat Dirigentenforum des Deutschen<br />
Musikrates berufen.<br />
Das DIRIGENTENFORUM ist das Förderprogramm<br />
für den dirigentischen Nachwuchs. Ziel<br />
der Förderung ist die Vorbereitung überdurchschnittlich<br />
begabter Nachwuchsdirigent(inn)<br />
en auf die spätere Übernahme verantwortungsvoller<br />
Positionen im deutschen und im<br />
internationalen Musikleben. Die Stipendiat(inn)<br />
en erwarten umfangreiche Probenmöglichkeiten<br />
und Aufführungen mit professionellen Orchestern<br />
und Chören.<br />
Auch das LandesJugendOrchester <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
hat bereits vom Dirigiernachwuchs<br />
des Dirigentenforums profi tiert, zuletzt<br />
im Frühjahr 2008 mit dem Stipendiaten Andreas<br />
Schüller.<br />
Ministerpräsident Carstensen beruft Christine<br />
Braun (LMR Präsidium) in den Stiftungsrat<br />
Die Kulturstiftung des Landes <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein sichert Kulturgüter und Kunstgegenstände<br />
von herausragender Bedeutung<br />
für das Land <strong>Schleswig</strong>-Holstein, sie ermöglicht<br />
Veranstaltungen und Publikationen von<br />
besonderem Interesse für die Kultur, Kunst<br />
oder Geschichte des Landes <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein und fördert neue Formen und Entwicklungen<br />
auf den Gebieten von Kunst und<br />
Kultur. Ferner unterstützt sie Maßnahmen zur<br />
Entwicklung und Stärkung der kulturellen Infrastruktur<br />
im Lande.<br />
Workshop<br />
MELDUNGEN<br />
Alsion, direkt am Wasser des Alsensunds<br />
gelegen. Das zweite Konzert fand in Kooperation<br />
mit dem Verein der Musikfreunde Kiel<br />
im Großen Saal des Kieler Schlosses statt. In<br />
Anwesenheit des Ministerpräsidenten Peter<br />
Harry Carstensen erlebte das Publikum ein<br />
erfolgreiches Abschlusskonzert, über welches<br />
auch die Presse voll des Lobes war:<br />
„bestens disponiertes Landesjugendorchester“,<br />
„großartig und fesselnd“, „Lehrstück in<br />
Sachen Transparenz und Feintuning“.<br />
Während der Arbeitsphase fand im Rahmen<br />
der Patenschaft mit dem Philharmonischen<br />
Orchester Kiel für das LJO ein Workshop mit<br />
der renommierten Pianistin Lauma Skride<br />
statt: den Orchestermitgliedern wurde anhand<br />
kammermusikalischer Werke Kenntnisse<br />
in Technik, Gehör und Ausdruck vermittelt.<br />
„Von der Idee zur Planung“<br />
Zur letzten Herbsttagung unter dem Titel „Kultur-Enquete<br />
und die Auswirkungen für die Musik in <strong>Schleswig</strong>-Holstein“<br />
hatte der <strong>Landesmusikrat</strong> Prof. Asmus Hintz als Teilnehmer<br />
auf das Podium zur Diskussion geladen. Die damals Anwesenden<br />
haben sicher noch sein fl ammendes Plädoyer für das<br />
Entwickeln eigener Ideen und deren Umsetzung lebhaft im<br />
Ohr. Der versprochene Workshop „Von der Idee zur Planung“<br />
wird am 10. und 11. Juli <strong>2009</strong> in Kooperation mit dem Nordkolleg<br />
dort stattfi nden.<br />
Asmus Hintz Foto: LMR<br />
Asmus Hintz: „Es reicht nicht, eine gute Idee zu haben, man muss sie auch realisieren<br />
können. Häufi g fehlt es an grundlegender methodischer Befähigung, Ideen so auszuarbeiten,<br />
dass andere sie verstehen können und bereit sind, sich dafür einzusetzen.“<br />
Inhalte des Workshops werden u.a. sein:<br />
Kennenlernen der Kriterien für die Erstellung und Durchführung einer überzeugenden<br />
Präsentation der Geschäftsidee(-planung) Entwicklung von Vision,<br />
Mission, Leitbild und Zielen<br />
Entwicklung von operativen Zielen und Strategien<br />
Projektentwicklung im Rahmen einer Geschäftsplanung: mittelfristig (bis zu<br />
drei Jahren), operativ (ein Jahr), mit Aktionsplanungen und Kontrollverfahren<br />
Anforderungen an eine überzeugende Projektbeschreibung und Präsentation<br />
Es wird in Klein- und Großgruppen interaktiv gearbeitet, das theoretische Grundwissen<br />
anhand praxisnaher Beispiele „spielend“ vermittelt. Bitte bringen Sie eine Idee<br />
mit, die Sie gerne zur Durchführungsreife entwickeln möchten.<br />
Der Workshop ist kostenfrei, durch die Kooperation mit dem Nordkolleg können<br />
wir Unterkunft und Verpfl egung zu Sonderpreisen anbieten:<br />
im Einzelzimmer: 42 €, im Doppelzimmer: 35 €, nur Verpfl egung: 25 €.<br />
Die Plätze sind limitiert, verbindliche Anmeldungen werden beim <strong>Landesmusikrat</strong> entgegengenommen.<br />
Telefon: 0431 98658-0, E-Mail: schleswig-holstein@landesmusikrat.de<br />
Hartmut Schröder<br />
5<br />
Martin Doerks<br />
LandesJugendOrchester Foto: Olaf Bathke
Mehr als ein Familienfest<br />
Das Avantgarde-Festival verwandelt einmal<br />
im Jahr das schleswig-holsteinische<br />
Schiphorst in einen internationalen Treffpunkt<br />
der Freunde neuer Musik.<br />
Das heute unter Fans weltweit bekannte<br />
Avantgarde-Festival begann in den achtziger<br />
Jahren als eine Sonnenwendfeier von<br />
Carina Varain und Jean-Hervé Peron, einem<br />
der Gründungsmitglieder der legendären<br />
Krautrockband Faust. Es war ein großes Familienfest,<br />
bei dem nachmittags Kinder über<br />
den Hof tobten und abends Bands spielten.<br />
Zwanzig Jahre später ist die Stimmung immer<br />
noch so warm und freundlich wie am Anfang,<br />
doch das inzwischen dreitägige Festival ist<br />
ansonsten eine professionell organisierte Veranstaltung.<br />
Die Vorbereitung dauert Monate<br />
und ist sehr aufwändig: Aus allen Teilen der<br />
Welt bewerben sich unzählige Bands, deren<br />
Musik in einem thematisch schlüssigen Programm<br />
zusammengestellt werden muss. Musikalisch<br />
darf man auch in diesem Jahr beim<br />
Avantgarde-Festival alles erwarten – außer<br />
Es begann im Frühjahr 2007. Christiana Voß,<br />
Diplom-Musiklehrerin an der Flensburger<br />
Musikschule und immer auf der Suche nach<br />
neuen Herausforderungen, nahm an einem<br />
folkBALTICA-Workshop mit dem fi nnischen<br />
Violinpädagogen Mauno Järvelä teil. Schnell<br />
wurde ihr klar, dass diese Art des Musizierens<br />
eine willkommene Ergänzung für ihren<br />
Instrumentalunterricht sein könnte. Das war<br />
die Geburtsstunde der „Landstreicher“, ein<br />
AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN<br />
Langeweile. In den vergangenen Jahren traten<br />
Legenden auf wie der Freejazz-Country-<br />
Songwriter Eugene Chadbourne oder der<br />
berühmte Schlagzeuger Chris Cutler. Zu den<br />
Highlights des vergangenen Jahres gehörten<br />
die Noiserock-Band Nurse With Wound und<br />
Kommissar Hjuler & Mama Baer, die die Zuschauer<br />
mit einer herzzerreißenden Version<br />
des Klassikers „The Lion Sleeps Tonight“<br />
beeindruckten. In diesem Jahr haben Carina<br />
Varain und Jean-Hervé Peron ihren Fokus auf<br />
ungewöhnliche Musik aus dem lokalen Umfeld<br />
gerichtet. Mit Überraschungen darf auch<br />
diesmal wieder gerechnet werden<br />
Vor und nach den Konzerten wird wie immer<br />
noch Zeit sein, sich mit den Musikern zu unterhalten,<br />
denn abgetrennte VIP-Lounges<br />
gibt es hier nicht. Fast ebenso wichtig wie<br />
die Musik ist die Stimmung, in der alle Gäste<br />
Teil einer großen Gemeinschaft werden. Auch<br />
wenn das Avantgarde-Festival inzwischen viel<br />
mehr ist – im Herzen ist es immer noch ein<br />
Familienfest. www.avantgardefestival.de<br />
Christiana Voß und die „Landstreicher“<br />
Foto: Landstreicher<br />
PORTRÄT<br />
Jugendensemble (im Alter von 12 bis 19<br />
Jahren) besetzt mit 10 Geigen und einem<br />
Kontrabass.<br />
Bereits ein Jahr später wurde die Gruppe<br />
zum Folkfestival ins fi nnische Kaustinen eingeladen,<br />
was dem Projekt natürlich enormen<br />
Auftrieb gab. Neben Melodien aus Irland und<br />
Deutschland bilden seither fi nnische Stücke<br />
den Schwerpunkt des Repertoires. Und die<br />
sind durchaus anspruchsvoll, werden doch<br />
die Jugendlichen mit ungeraden Metren,<br />
exotischen Tonleitern sowie einer eigenständigen<br />
Spieltechnik (Bogenführung, Tonbildung)<br />
konfrontiert.<br />
Befragt nach ihren pädagogischen Erfahrungen<br />
mit Folkmusik kann Christiana Voß nur<br />
Positives berichten. Da die „Landstreicher“<br />
sich auch als Straßenmusikanten betätigen,<br />
ergibt sich für die jungen Musiker eine ganz<br />
natürliche Konzertsituation, die Verspannungen<br />
und Auftrittsängsten vorbeugt und dazu<br />
auch noch Spaß macht. Wer die Spielfreude<br />
des jungen Ensembles einmal live erlebt hat,<br />
kann dies nur bestätigen.<br />
Impressum<br />
V.i.S.d.P: <strong>Landesmusikrat</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V. • Rathausstraße 2, 24103 Kiel • Tel.: 0431-986 58-0 • Fax: 0431-986 58-20<br />
eMail: schleswig-holstein@landesmusikrat.de • www.landesmusikrat-sh.de<br />
Redaktion: Arvid Maltzahn, Hartmut Schröder<br />
Präsidium des <strong>Landesmusikrat</strong>es <strong>Schleswig</strong>-Holstein e.V.: Dr. Klaus Volker Mader (Präsident), Wolfgang Roggatz (Vizepräsident),<br />
Christine Braun, Frank Engelke, Jens Klopp, Jörg-Rüdiger Geschke, Hagen Sommerfeldt<br />
Satz & Druck: Schmidt & Klaunig/Stamp Media im Medienhaus Kiel, Ringstraße 19, 24114 Kiel<br />
6<br />
9. John Lennon Talent Award<br />
„Ludwig van“ gewinnen<br />
Die Sieger des JLTA 2008/<strong>2009</strong> heißen Ludwig<br />
van aus Flensburg. Nach vier sehenswerten<br />
Auftritten der Finalisten KellerChaos,<br />
Leon Taylor, Ludwig van und Taxgas in der<br />
gerappelt vollen Kieler TraumGmbH verkündete<br />
Jurysprecher und Starkomiker Otto<br />
Waalkes gegen 0.20 Uhr das Ergebnis und<br />
sparte nicht mit Lob: „Ich bin heute Abend<br />
wirklich begeistert von den sehr talentierten<br />
Bands und auch dem tollen Publikum.“<br />
In einer energiegeladenen Bühnenshow erspielten<br />
sich die Wahlberliner aus Flensburg<br />
die Gunst der Jury, zu der neben Otto Waalkes<br />
auch Andreas Bayless (Söhne Mannheims),<br />
Borislaw Janowski (MTV), Studio-<br />
Gitarrist Peter Weihe und Hans Scherer<br />
(Scherer & Friends) gehörten.<br />
Foto: John Lennon Talent Award<br />
Mittlerweile liegen weitere Einladungen aus<br />
Norwegen und Kroatien vor, und die „Landstreicher“<br />
haben sich auf die Suche nach<br />
deutschen Melodien jenseits des Musikantenstadels<br />
gemacht. Dabei zeigen die Jugendlichen<br />
ein erstaunliches Geschick im<br />
kreativen Umgang mit dem musikalischen<br />
Material, das sie für ihre Zwecke selbständig<br />
bearbeiten und arrangieren.<br />
„Musik soll Spaß machen!“ lautet das Credo<br />
von Christiana Voß und mit ihrem Folkprojekt<br />
als Ergänzung des normalen Musikschulunterrichts<br />
hat sie ein probates Mittel gefunden,<br />
um etwaiger Langeweile vorzubeugen.<br />
Im Sommer fährt die Gruppe erneut nach<br />
Kaustinen. Danach widmet sich Christiana<br />
Voß einer weiteren Herausforderung: Mit<br />
dem Rucksack soll die isländische Lavawüste<br />
durchwandert werden! Dafür wird schon<br />
trainiert – am Sandstrand der Flensburger<br />
Förde.<br />
Arvid Maltzahn<br />
Kontakt: buero@musikschule-fl ensburg.de<br />
Web: www.dielandstreicher-fl ensburg.de