Download - Sankt Marien und Sankt Katharina Bad Soden
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Unter Gottes Zelt vereint<br />
Weltgebetstag der Frauen<br />
„Unter Gottes Zelt vereint“ – dieses<br />
Motto begleitete uns durch einen besonderen<br />
ökumenischen Gottesdienst.<br />
Frauen aus Paraguay hatten dieses Jahr<br />
die Texte liebevoll zusammengetragen<br />
<strong>und</strong> tolle Lieder ausgesucht. Über 50<br />
TeilnehmerInnen versammelten sich<br />
im Altarraum der katholischen Kirche.<br />
In der Mitte, auf Tüchern eine Spitzendecke<br />
– dem diesjährigen Weltgebetstagsmotivnachempf<strong>und</strong>en.<br />
Die traditionelle Nanduti-<br />
Spitze wird aus verschiedenen<br />
einzelnen Motiven mit einem<br />
einzigen Faden zu einem großen<br />
Kreis vereint. Ihren Ursprung<br />
hat diese Spitze auch in<br />
der arabischen Kultur <strong>und</strong> so<br />
lag in unserer Mitte stellvertretend<br />
eine Spitze aus dem Libanon<br />
– ein Werk von Frau Körtings<br />
Mutter. Wir hatten das<br />
Glück als Stellvertreterinnen<br />
für die Frauen Paraguays, Paulina <strong>und</strong><br />
ihre Fre<strong>und</strong>in Lucie in unserem Kreis<br />
dabei zu haben. Sie kommen beide<br />
gebürtig aus Ecuador. Mit ihrer w<strong>und</strong>erschönen<br />
Stimme hat Paulina die<br />
Lieder für uns in der Originalsprache<br />
vorgesungen – auf spanisch <strong>und</strong> auf<br />
guarani, den beiden offiziellen Landessprachen<br />
Paraguays. Begleitet wurde<br />
sie <strong>und</strong> wir vom „Erzieherinnen-Orchester“<br />
des katholischen Kindergartens,<br />
das mit zwei Gitarren <strong>und</strong> einer<br />
Klarinette besetzt war – eine schöne<br />
Kombination.<br />
Im Vorbeitungstext wurde über die<br />
Schönheit des Landes, aber auch über<br />
die schwere Rolle der Frauen in Paraguay<br />
berichtet. Sie haben häufig keine<br />
oder nur eine geringe Schulbildung,<br />
haben ungenügende Rechte <strong>und</strong> viele<br />
leben in armen Verhältnissen. Besonders<br />
Frauen aus ländlichen Regionen<br />
erfahren viel Unterdrückung <strong>und</strong> auch<br />
Gewalt. Trost können Frauen in der<br />
Gemeinschaft bei der Ausübung ihres<br />
Kunsthandwerks finden, dessen Verkauf<br />
ihnen ein bescheidenes Einkommen<br />
bietet.<br />
Um Gemeinschaft ging es ebenso in<br />
der Lesung: Brief des Apostel Paulus<br />
an die Gemeinde in Ephesus (nach Eph<br />
4,1-7;11-16)<br />
Darin fordert Paulus seine Gemeinde<br />
auf, Geisteshaltungen zu entwikkeln<br />
die der Gemeinschaft dienlich<br />
sind („Seid demütig, friedfertig <strong>und</strong><br />
geduldig, ertragt einander in Liebe<br />
<strong>und</strong> bemüht euch die Einheit des Geistes<br />
zu wahren durch den Frieden, der<br />
euch zusammenhält). Jede/r sollte sich<br />
bemühen an den gegebenen Aufgaben<br />
bestmöglich zu wachsen – von Liebe<br />
<strong>und</strong> Wahrheit geleitet, in der Nachfolge<br />
Jesus Christus – als wichtiger<br />
Teil der Gemeinschaft, die durch den<br />
gemeinsamen Glauben zusammengehalten<br />
<strong>und</strong> gestärkt wird („So wächst<br />
der Leib <strong>und</strong> wird in Liebe neu aufgebaut“).<br />
Es lohnt sich, Frau Thilenius um<br />
eine Kopie ihrer tiefer gehenden Auslegung<br />
dieses Textes zu bitten.<br />
Die anschließenden Fürbitten wur-<br />
den von dem Liedruf umrahmt<br />
„Berge uns in dein Zelt oh Gott,<br />
eine uns mit dem Band deiner<br />
Liebe“ <strong>und</strong> mit Bewegungen<br />
begleitet. Abger<strong>und</strong>et wurden<br />
die Fürbitten mit dem gemeinsamen<br />
Gebet des „Vater Unser“,<br />
bei dem wir uns an den Händen<br />
hielten. Nach einer kurzen Vorstellung<br />
der wichtigen Projektarbeit,<br />
die mit der Kollekte der Weltgebetstagsgottesdienste<br />
(2006: 235 Projekte<br />
in 88 Ländern) initiiert <strong>und</strong> unterstützt<br />
wird, luden wir zum 2. Teil des Zusammenkommens<br />
in die Unterkirche<br />
ein. Nach dem Segen der Frauen aus<br />
Paraguay <strong>und</strong> einem abschließenden<br />
Lied, erwartete uns in der Unterkirche<br />
ein schön eingedeckter Raum wo<br />
Maissuppe, Käsegebäck <strong>und</strong> der in Paraguay<br />
traditionelle Mate Tee gereicht<br />
wurden. Nach dem gemütlichen Miteinander<br />
beim Essen hörten wir einen<br />
engagierten Vortrag von Frau Körting,<br />
der noch ausführlicher auf die Situation<br />
der Frauen in Paraguay einging.<br />
Den Abschluss bildete ein lebendiger<br />
DIA-Vortrag von Frau vom Bruch, der<br />
uns das Land mit seiner Schönheit<br />
<strong>und</strong> Vielfalt noch ein ganzes<br />
Stück näher brachte. Beim<br />
Aufräumen durften wir die<br />
fre<strong>und</strong>liche Hilfsbereitschaft<br />
der Jugendgruppe erleben, die<br />
im Nachbarraum war <strong>und</strong> alles<br />
für uns spülte, was nicht mehr<br />
in die Maschine passte.<br />
Viele Einzelne haben einen Beitrag<br />
geleistet damit es so ein schöner r<strong>und</strong>er<br />
Abend in Gemeinschaft werden<br />
konnte – zusammengefügt wie die einzelnen<br />
Teile einer Nanduti-Spitze.<br />
Vielen Dank!<br />
Martina Werner<br />
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