Jubiläumsjahr 1999 - Literatur über das Dorf Oberkirchen
Jubiläumsjahr 1999 - Literatur über das Dorf Oberkirchen
Jubiläumsjahr 1999 - Literatur über das Dorf Oberkirchen
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Wald-Interessentenge.~einschaft<br />
Oberkirch~-<br />
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.<br />
Samstag, 2 ,. 8. <strong>1999</strong><br />
Beginn um /4.00 Uhr mit Eröffnung der Stände<br />
Sonntag, 22. 8. <strong>1999</strong><br />
/0.00 Uhr HI.MessePastorSchwenke<br />
Musikverein <strong>Oberkirchen</strong><br />
//.00 Uhr<br />
/2.00 Uhr<br />
bis<br />
/4.30 Uhr<br />
/5.00 Uhr<br />
/6.30 Uhr<br />
bis<br />
/ 7.30 Uhr<br />
Beginn der Feierlichkeiten<br />
Begrüßung durch H.-j. Droste<br />
Grußworte Bürgermeister Pape<br />
Festredner Frhr.v.Weichs, Wa/dbauernverband NRW<br />
Kreisgruppe HSK<br />
Vorstellung des Festablaufes<br />
Presseinformation<br />
Frühschoppenkonzert<br />
Musikverein <strong>Oberkirchen</strong><br />
Tambourcorps<br />
Beginn Kartoffelbraten SGV <strong>Oberkirchen</strong><br />
Jagdhornbläser <strong>Oberkirchen</strong><br />
Musikverein G/eidorf<br />
dazwischen gegen /7.00 Uhr<br />
Tombo/a<br />
ab /7.30 Uhr gemütliches Beisammensein<br />
Vorsitzende der FBGWIG Oberkirehen seit 1974<br />
Theodor Feldmann-Hömberg<br />
Elmar Gilsbach<br />
Heinz-josef Droste<br />
/957 - /987<br />
/987 - /997<br />
/997<br />
Forstamtsleiter Forstamt Schmallenberg<br />
Heinrich Vogd<br />
Dr. Franz-Lambert Eiseie<br />
Hans Freiherr von der Goltz<br />
/972 - /979<br />
/979 - /984<br />
1985<br />
Forstbetriebsbeamte Forstbetriebsgemeinschaft<br />
WIG Oberkirehen<br />
Egon Deppe<br />
Hans Müller<br />
Michael Keuthen<br />
/963 - /972<br />
/972 - /99/<br />
/99/
Liebe Mitglieder der Waldinteressenten <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
sehr verehrte Waldbesitzer und Gäste,<br />
am 23. April <strong>1999</strong> jährt sich zum 175. Mal der Tag, an dem 11<br />
<strong>Oberkirchen</strong>erEingesessene dem Baron von Fürstenberg Wald abkauften.<br />
Somit entstand einer der ältesten forstlichen Gemeinschaften<br />
in unserem Raum,die" Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong>".<br />
Zweifellos hat sich die Nutzung unserer heimischen Wälder seit dieser<br />
Zeit nicht unwesentlich geändert<br />
Stockten ursprünglich ausgedehnte Buchenwälder auf den <strong>Oberkirchen</strong>er<br />
Waldböden, so wurde im Laufe der Zeit die Fichte zum Brotbaum<br />
der Waldbauern. Zwar wurde die Nachhaltigkeit immer schon<br />
großgeschrieben,man schlägt nicht mehr ein als nachwächst,so war<br />
man doch aufgrund der forstwirtschaftlichen Nachfrage gezwungen,<br />
sich waldbaulich umzustellen.<br />
Lag der Schwerpunkt der forstlichen Einnahmen in der Vergangenheit<br />
beim Holzverkauf, so muß man heute versuchen,den Wald vielseitig<br />
zu nutzen:<br />
Anerkannte Saatgutbestände sowie Schmuckreisig und Weihnachtsbaumproduktion<br />
im Zuge der Vornutzung ergänzen ebenso wie der<br />
Brennholzverkauf die heutigen Einnahmen der Waldbauern. Die gestiegene<br />
Nachfrage nach diesen Produkten, aber auch zu hohe<br />
Schwankungen des Holzpreises sowie stark gestiegene Werbungskosten,<br />
fördern dieseWirtschaft.sweise.<br />
Heute wird der Wald in zunehmender Weise der Allgemeinheit kostenlos<br />
zur Verfügunggestellt<br />
Freizeit in Form von Erholung und Sport findet vermehrt im Wald statt<br />
Wanderwege,Skiloipen und Radwege werden aufWaldwirtschaft.swegen<br />
ausgewiesen,ohne daß der Eigentümer hierfür ein Entgelt verlangt.<br />
Dadurch wird auch der örtliche Tourismus durch die Gemeinschaft<br />
gefördert<br />
Dem Naturschutz wurde immer schon in geeigneterWeise Rechnung<br />
getragen:trotz wirtschaftlicher Zwänge erhält man standörtlich angepaßte<br />
Buchenwälder.<br />
Daß sich die <strong>Oberkirchen</strong>er Waldbauern mit ihrem Besitz identifizieren,<br />
zeigen nicht nur <strong>das</strong> hohe Engagement und der hohe Anteil an<br />
Eigenleistung, sondern auch die seit Generationen zusammengeschweißte<br />
Gemeinschaft der Waldinteressenten.<br />
Die waldbauliche und technische Entwicklung in unserer Gemeinschaft<br />
in den letzten 25 Jahren ist in der vorliegendenFestschrift aus<br />
Sicht vonWaldbesitzern und Förstern dargestellt<br />
Gemeinsam wollen wir diesen Geburtstag im April in gemütlicher<br />
Runde feiern, und die Öffentlichkeit durch eine Veranstaltungam 21.<br />
und 22. August auf diesesJubiläum aufmerksam machen.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die zum Gelingen der Festlichkeiten<br />
beigetragen haben.<br />
Ganz besonders ist Wi/li Schütte hervorzuheben, der ohne zu zögern<br />
den Platz an der "Schwarzen Fabrik" zur Verfügunggestellt hat.<br />
Mein Dank gilt aber auch all denjenigen,die in irgendeiner Form die<br />
Waldinteressentengemeinschaft unterstützt haben, vor allem sind<br />
hierbei die ehemaligenVorstandsmitgliederzu nennen.<br />
<strong>Oberkirchen</strong>,im April <strong>1999</strong><br />
~.~j)~<br />
Heinz-}osefDroste<br />
I. Vorsitzender der Waldinteressentengemeinschaft
175 Jahre Forstbetriebsgemeinschaft<br />
Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong><br />
}ubilöumsfeier am 17.April <strong>1999</strong><br />
Sehr geehrter Herr Vorsitzender Droste,<br />
sehr geehrte Mitglieder der FBGWIG <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
sehr viel mehr als es in anderen Berufen sichtbar werden könnte, wirkt<br />
<strong>das</strong> Tun von uns Waldbauern aus der entfernten Vergangenheit heraus<br />
in die Gegenwart und aus ihr in die uns unbekannte Zukunft hinein.<br />
Als sichtbare Zeichen unserer gemeinsamen täglichen Arbeit schmükken<br />
vielartige und altersunterschiedliche Wälder unsere Landschaften,<br />
begründet von unseren Vorväter und auch von uns, dem Gemeinwohl<br />
und dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet und somit auch unseren<br />
Kindern und Enkeln.<br />
Geschichtsbücher würden unser Sauerland nicht so lebendig beschreiben<br />
können und auch nicht die Entwicklung unseres Raumes, wenn es<br />
nicht fleißige Waldbauern gegeben hätte, die mit viel Mut und Uebe<br />
zur Schöpfung Bäume gepflanzt, Wälder begründet und gepflegt und<br />
den wertvollen nachwachsenden Rohstoff Holz zum Einschlag gebracht<br />
und der Veredelung zugeführt hätten.<br />
Die Erkenntnis, daß ein einzelner Waldbauer sich auf dem Markt nicht<br />
würde behaupten können, ist einer der Gründe, der im Jahre 1824 in<br />
<strong>Oberkirchen</strong> zur Gründung Ihrer Waldinteressentengemeinschaft führte.<br />
Das I 75-jährige Gründungsfest feiern Sie heute, beginnend mit<br />
einem festlichen Gottesdienst, da Sie wissen, daß unser Schöpfergott<br />
Sie in Ihrem Tun immer auch begleitet hat Er läßt Bäume wachsen, er<br />
hat uns die Erde zur verantwortlichen Bewirtschaftung in unsere<br />
Hände gegeben, uns mit der Umsetzung der Schöpferidee beauftragt.<br />
Bis heute ist dieses Miteinander als gelungen anzusehen, und darauf<br />
dürfen Sie stolz sein!<br />
Mit einer anderen Qualität als vor mehr als 200 Jahren bemühen sich<br />
heute unsere Landesherren um Einflußnahme auf den Wald, ohne<br />
wirkliche Waldinteressenten zu sein.<br />
Und <strong>das</strong> schadet dem Wald und seiner Entwicklung, Ihnen als WaIdbewirtschafter<br />
und allen anderen Menschen, denen die Nutz-, Schutz-<br />
und Erholungsfunktion unserer Wälder zugute kommen soll. Überzeugen<br />
wir sie weiterhin mutig und ehrlich durch unser verantwortungsvolles<br />
Tun und lassen wir es nicht zu, daß unsere Enkel Opfer heutiger<br />
Zeitgeister werden!<br />
Mühen wir uns auch früh genug um <strong>das</strong> Interesse der jungen uns<br />
nachwachsenden Generation!<br />
Sind wir gemeinsam erfolgreich, so wird die WaIdinteressentengemeinschaft<br />
<strong>Oberkirchen</strong> wachsen und die Forstbetriebsgemeinschaft auch<br />
weiterhin erfolgreich wirtschaften können!<br />
Heute wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein frohes Fest, und in<br />
der Zukunft auch immer Gottes Schutz und Segen!<br />
Herzlichst Ihr<br />
g~'? --Ir-:<br />
Georg von Weichs<br />
Vorsitzender der Kreisgruppe Hochsauerland<br />
des Waldbauernverbandes NRW<br />
.<br />
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Die FBG Oberkirehen<br />
- 175 Jahre selbstbewußte Waldbauern -<br />
Am 23. April 1824 entstand die Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
einer der ältesten forstlichen Zusammenschlüsse in NW. Elf<br />
weitblickende Waldbesitzer hatten die wirtschaftlichen und betrieblichen<br />
Vorteile kooperativer Waldbewirtschaftung erkannt Dieses<br />
Wissen und diese positive GrundeinsteIlungzur Gemeinschaft wurde<br />
bis heute bewahrt und aktiv gelebt<br />
Es gibt keine FBGin NW, in der der Wald Teilder gemischt land- und<br />
forstwirtschaftlichen Betriebe für deren Existenzsicherung eine solche<br />
Bedeutung hätte, wie in der FBG<strong>Oberkirchen</strong>.<br />
Die Durchschnittsgröße von <strong>über</strong> 18 ha Wald je HofsteIle zeigt deutlich,<br />
daß wir uns nicht im Realteilungsgebiet beffnden. Ertragreiche<br />
Fichten- und Buchenbestände bilden seit jeher und auch heute noch<br />
ein wesentliches Standbein der betrieblichen Existenz. Intensive Schu-<br />
lungen des Forstamtes Schmallenberg in betrieblichen Arbeiten wurden<br />
stets gern angenommen und haben zu einer steigenden Eigenleistung<br />
derWaidbesitzer geführt Über 70% des Holzeinschlages und<br />
nahezu 100% aller sonstigen Pflegemaßnahmen werden durch sie<br />
selbst durchgeführt Die Wertschöpfung für den Betrieb wird erhöht -<br />
und <strong>das</strong> begrüßen wir sehr.<br />
Die Waldbauern wissen um den Wert ihres Waldes. In kaum einer<br />
Gemarkung wird der Wald seit Generationen so gut und konsequent<br />
bewirtschaftet, wie in <strong>Oberkirchen</strong>. Er ist Sparkasse für die Eigentümer.<br />
Er ist für die zahlreichen Feriengäste gepflegter, ästhetisch<br />
wohltuender Naturraum - Refugium in "heile Welt". Er ist traditionell<br />
bewahrte, ökologisch hochwertige Natur - auch ohne behördlichen<br />
Schutz.<br />
Die Mitglieder der FBG<strong>Oberkirchen</strong> gehen aus innerer Überzeugung<br />
auch heute noch, in einer Zeit von "high-tec", in Zeiten des abhandengekommenen<br />
Naturverständnisses, sehr verantwortungsvoll mit<br />
ihrem Wald um.<br />
Hierbei ergibt sich eine sehr vertrauensvolle,partnerschaftliche, von<br />
kompetentem Dialog geprägte Zusammenarbeit mit dem Forstamt<br />
Schmallenberg.Wir unterstützen jeden Wunsch der Waldbesitzer nach<br />
Erhöhung von Wissen <strong>über</strong> den Wald. Nur ein kompetenter WaIdbesitzer<br />
hat Interesse an seinem Wald. Nur wer Interesse hat, pflegt seinen<br />
Wald. Nur wer seinen Wald pflegt, schafft Werte. Der Oberkirchner<br />
Wald ist einer der wertvollsten im weiten Umkreis.<br />
Als Leiter des für die forstliche Betreuung der FBG<strong>Oberkirchen</strong> zuständigen<br />
Forstamtes Schmallenberg macht es Freude, mit einer so<br />
starken, selbstbewußten und fortschrittlichen FBGzusammenzuarbeiten<br />
und ihr bei der Umsetzung der gemeinsam abgestimmten Ziele<br />
behilflich zu sein. Ich wünsche diesem traditionsreichenZusammenschluß<br />
und seinem Vorsitzenden weiterhin ein glückliches Händchen<br />
bei der Bewahrung dieser harmonischen Einheit vonWaldbesitzer und<br />
Gemeinschaft, von Wald und <strong>Dorf</strong>. Mir wünsche ich eine weiterhin<br />
intensive und vertrauensvolleZusammenarbeit zum Wohle des FBG-<br />
Waldes und seiner Eigentümer.<br />
1 W1Al<br />
/2 ~.,,~ 7<br />
/ (<br />
FD Hans von de Goltz,<br />
Leiter des Forstamtes Schmallenberg
Grußwort der Stadt Schmallenberg<br />
Zum I 75jährigen Bestehen der Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
dem ältesten forstlichen Zusammenschluß im Land Nordrhein-Westfalen,<br />
<strong>über</strong>mitteln wir die herzlichsten Glückwünsche und<br />
Grüße des Rates und der Verwaltungder Stadt Schmallenberg.<br />
Nach dem Erwerb der Waldungen des FriedrichLeopold Freiherrnvon<br />
FürstenbergimJahre 1824 wurde die Gemeinschaft durch die Käufer,<br />
elf Eingesessene zu <strong>Oberkirchen</strong>,mit dem Ziel gegründet, im Rahmen<br />
dieses Zusammenschlusses eine optimale Bewirtschaftung der Forstflächen<br />
zu erreichen und durch gemeinsamen Holzverkauf die Lebens-<br />
und Erwerbsgrundlage zu sichern und zu stärken. Diese Entscheidung<br />
hat sich, wie auch in vielen anderen Bereichen des Schmallenberger<br />
Sauerlandes, bis heute bewährt<br />
Gerade in unserer strukturschwachen Mittelgebirgsregion darf die<br />
wirtschaftliche Bedeutung des Waldes nicht unterschätzt werden.<br />
Nicht zuletzt auch rur den Fremdenverkehr sPielt eine intakte Waldlandschaft<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
DieWaldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong> hat sich in dieserVerantwortung<br />
auch im Interesse der heimischen Fremdenverkehrsbetriebe<br />
und der Erhaltung einer natürlichen Umwelt gestellt<br />
Wir wünschen der Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong> in<br />
diesem Sinne für die Zukunft weiterhin viel Erfolg bei ihrerArbeit in<br />
und mit dem Wald.<br />
Schmallenberg, im April <strong>1999</strong><br />
'Franzjosef Pape<br />
Bürgermeister<br />
E_- ~~<br />
Bernhard Halbe<br />
Stadtdirektor<br />
H<br />
Beladeneines LangholzzugesimWald
Geschichtlicher Abriß den für 14000 Talergekauft,bei einer Verzinsungvon 4% und einer<br />
Tilgungvon mind. 500 Talerje Jahr.<br />
Der Waldbesitz im Kreis Meschede setzte sich im 18.Jh. u.a. aus<br />
Dieser freie Zusammenschluß wurde am 18.4.1963 gefestigt, in dem<br />
Klosterwaldungen, adeligem Privatwald und landesherrlichen Privat-<br />
man dem Verein"<strong>Oberkirchen</strong>er Waldinteressenten" die Rechtsfc:ihigforsten<br />
zusammen.<br />
keit verlieh.Dies war Voraussetzung, um am 1.5.1963 einen Vertrag<br />
Bis weit ins 19.Jh.hafteten Forstrechte oder Waldgrundgerechtigkeiten<br />
mit dem Forstamt Meschede abzuschließen, wodurch eine ständige<br />
auf nahezu jedem Wald. Die wichtigsten im Sauerland ausgeübten<br />
Forstrechte waren:<br />
forstliche Beratung sichergestellt wurde.<br />
-Ho/zberechtigungen (Brennholz, Bauholz, Geschirrholz)<br />
-Weideberechtigungen für alle Sorten Vieh<br />
- Gräserei- und Streuberechtigungen<br />
- <strong>das</strong> Recht auf Plaggenhieb und Heidhacken.<br />
Diese Berechtigungengalt es abzulösen, meist in Form von Landbesitz.<br />
DieAufhebung der Leibeigenschaft und die Abschaffung des Zehnten<br />
waren die Folge des Beschlusses der Pariser Nationalversammlung<br />
vom 4.August I 789.<br />
Die Abhängigkeit der Bauern in Deutschland endete mit Beginn des<br />
19.Jh., als Minister Stein im Namen des Königs FriedrichWilhelm 111.<br />
per Gesetz verkündete:<br />
"Mit dem Martinitag 1810 hört alle Gutsuntertänigkeit auf. Nach<br />
dem Martinitag gibt es nur noch freie Leute."<br />
Die Waldungen rund um <strong>Oberkirchen</strong> befanden sich bis zum Jahre<br />
1803 im Eigentum des Benediktinerklosters Grafschaft. Baron von<br />
Fürstenberg kaufte es dem preußischen Staat nach der Säkularisierung<br />
ab.<br />
Um in den Besitz ihrer Forstrechte zu kommen, prozessierten 11 eingesessene<br />
<strong>Oberkirchen</strong>er gegen den Baron, der gab dann am<br />
23.4.1824 nach und verkaufte den Wald an die <strong>Oberkirchen</strong>erWaldbauern.<br />
Es wurde vertraglichvereinbart,daß der Wald nicht <strong>über</strong>nutzt<br />
werden durfte, und man mußte einen eigenen Förster einstellen, um<br />
die geregelte Bewirtschaftung zu sichern.Die rund 5000 Morgen wur-<br />
Heute ist die Forstbetriebsgemeinschaft "Waldinteressentengemeinschaft<br />
<strong>Oberkirchen</strong>" ein Forstbetriebsbezirk im Forstamt Schmallenberg,<br />
<strong>das</strong> 1972 im Zuge der kommunalen Neugliederung gegründet<br />
wurde:<br />
Die Waldfläche hat sich nur unwesentlich vermehrt (5600 Morgen),<br />
die Anzahl der Waldbesitzer erhöhte sich im Laufe der Zeit<br />
Der Schwerpunkt der Bewirtschaftung hat sich im Laufe der Zeit verändert<br />
Nur leider sind heute die Einnahmen aus der Forstwirtschaft<br />
nicht mehr so hoch:<br />
1993 bekam man für einen Festmeter Fichtenholz genauso viel wie<br />
1953, obwohl die Löhne der Waldarbeiter sich verdreißigfachten.<br />
Man ist bemüht die Produkte,des Waldes zu veredeln:<br />
- Weihnachtsbäume und Schmuckgrün im Rahmen der<br />
Vornutzung<br />
-Saatgut aus anerkannten Beständen<br />
-Fichtenstarkholz für die Bauindustrie<br />
-Fichtenschwachholz für den Gartenbau (Holz im Garten)<br />
-Buchen fur die Möbelindustrie.<br />
Aber auch für den Tourismus bieten die <strong>Oberkirchen</strong>er Waldungen<br />
eine Attraktion.<br />
Heute sichern die Einnahmen aus der Forstwirtschaft den landwirtschaftlichen<br />
oder gewerblichen Zweig, oder man hat einfach nur Spaß<br />
und fühlt sich mit dem Wald verbunden und damit auch mit der<br />
<strong>Oberkirchen</strong>er Waldgeschichte.
E.rfahrungen und E.rinnerungeneines Waldbesitzers<br />
nach <strong>über</strong> 45 Jahren<br />
Hiermit gebe ich meine Erfahrungen als Waldbauer wieder.<br />
Der Forstbetrieb wurde damals von dem Forstwart Heinrich Albers<br />
aus Westfeld betreut, der von den Waldinteressenten <strong>Oberkirchen</strong><br />
angestellt war. Anregungen zum Forstbetrieb kamen <strong>über</strong>wiegend<br />
durch den Förster,<strong>über</strong> Rentabilitätsdenken wurde nicht so viel nachgedacht<br />
Man verzettelte sich sehr viel in der Landwirtschaft,dadurch<br />
wurde der Wald immer mehr vernachlässigt Durch die schlechten<br />
Erlösegab es dann plötzlich ein Umdenken ins Positivezum Wald.<br />
Dieses geschah vor allem durch die Neubesetzung der RevierfOrsterstelle<br />
mit Egon Deppe im Jahr 1963. Es wurden dann immer wieder<br />
Anregungen mit Egon Deppe, dem Vorstand und der Interessentengemeinschaft<br />
zur Verbesserung der Forstbetriebe und ihrer Nutzung<br />
besprochen. Egon Deppe machte mir immer wieder klar, wegen der<br />
eigenen niedrigenArbeitsverdienste und Erlöse in der Landwirtschaft<br />
doch mehr in dem eigenen Forstbetrieb zu arbeiten. Durch diese<br />
Erkenntnis wurde mir klar, den Forstbetriebimmer besser zu pflegen<br />
und zu nutzen.<br />
Es wurden dann fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen in<br />
Fichtenwald umgewandelt Die Erstaufforstung in der Landwirtschaft<br />
in den Jahren von 1956-1963 war nicht genehmigungspflichtig.Das<br />
Land gab einen Zuschuß zur Aufforstung landwirtschaftlicherFlächen.<br />
Es wurde nur der Antrag <strong>über</strong> die Förderungder Flächegestellt Eine<br />
Umwandlung schlechter Buche in Fichtenwald wurde ebenfalls vom<br />
Land gefOrdert Die Neuaufforstung in der Landwirtschaft und die<br />
Umwandlung von schlechter Buche in einen Fichtenwald nach <strong>über</strong><br />
45jähriger Erfahrunghabe ich bis heute nicht bereut Die Fichtebleibt<br />
nach meiner Erfahrung immer noch der Brotbaum des Sauerlandes,<br />
sie hat immer noch für den Bauern eine Sparkassenfunktion - (ur<br />
unseren Forstbetriebwurde der Buchenanteil auf ca. 20-25% der Gesamtfläche<br />
reduziert Diesen Anteil finde ich für uns realistisch.Für<br />
mich sol/die Buchedort wachsen,wo der Standortgegebenist:kalk-<br />
haltige Böden und nicht in so ein rauhes Klima und karge Böden wie<br />
im Hochsauerland. Ein erfahrenes Beispiel <strong>über</strong> die Buche will ich<br />
noch weitergeben. Im Jahre 1960 wurde im eigenen Betrieb der<br />
"Hömberg" von den Saatbuchen kahlgeschlagen.Der Boden war total<br />
zugewachsen, eine Verjüngungder Buche war nicht eingetreten.<br />
Es waren ca.200jährige Buchen auf dieser Fläche,kurzer Stamm, sehr<br />
wuchtige große Kronen.Der Stammholzanteillag bei ca. 350 fm, aus<br />
dem Kronenbereich ca. 200 fm. Das Stammholz kaufte die Fa.<br />
Willerscheidt frei Sägebetrieb Fretter als Palettenware,den Festmeter<br />
für 56,00 DM.Davon wurden Hauerlöhne abgerechnet und derTigges<br />
JuPP,Wolfskuhle, bekam für den Festmeter an Fuhrlohnnach Fretter<br />
12,00 DM. Den Rückelohn mit den Pferden für <strong>das</strong> Stammholz habe<br />
ich mir erst gar nicht ausgerechnet Es waren keine Wege vorhanden,<br />
es mußte bis zur harten Straße zum "Hohen Knochen" gerückt werden.<br />
Rückewege mit den Pferden 300-600 m, dazu noch die Gefahr!<br />
Der Raummeter Buche kostete frei Holzkohlefabrik Schütte, <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
25,00-30,00 DM. Das Rücken mit den Pferdenzur harten<br />
Straße <strong>über</strong>nahm Gottfried Keite,Inderlenne,mit gleich weiten Rückewegen<br />
von 300-600 m.Jetzt kann man sich gut vorstellen,wenn auf<br />
gleicher Fläche Fichten gestanden hätten, 2 x 90-100 Jahre, welch<br />
eine Rendite übriggeblieben wäre! Auf dieser Fläche wachsen heute<br />
junge Fichten,35- bis 40jährig;es macht Freude,auf diesem Standort<br />
die Frohwüchsigkeitzu beobachten (rote Rinde usw.).<br />
Ein wichtigerwirtschaftlicher Faktorwar die Erschließungneuer Wege<br />
für den Wald. Dieses ist sicherlich erkennbar aus den zuvor geschilderten<br />
Rückeentfernungen von bis zu 600 m.Auch die Festigkeitund<br />
die Breite der neuen Wege wirkten mit zur Rentabilität des Waldes -<br />
auch hier möchte ich den Architekten und Baumeister der Waldwege,<br />
Egon Deppe, Forstbeamter der Waldinteressenten <strong>Oberkirchen</strong>,nicht<br />
unerwähnt lassen. Ihm verdanken wir in Zusammenarbeit mit den<br />
Waldbesitzern die groß angelegten und erschlossenen Waldwege. Die<br />
gut angelegten Wege tragen sicherlich zur Wirtschaftlichkeit des<br />
Waldes bei. Ab jetzt konnten große Kranwagen vor Ort mit Holz beladen<br />
werden.Jetzt konnten auch vergessene Waldparzellen, besonders<br />
im Schwachholzbereich, besser gepflegt werden.
Hierfür kaufte die Interessentengemeinschafteine Dieselkreissäge.Es<br />
wurde vor Ort <strong>das</strong> Holz eingeschnitten und die unterschiedlichen<br />
Sortimente an verschiedeneFirmen verkauft. Dadurch war in der damaligen<br />
Zeit ein bessererPreiszu erzielen.<br />
Von nun an galt es diejungbestände, <strong>über</strong>wiegend die Fichtenbestände,<br />
etwas mehr zu pffegen.Auch hier wurden Fehler gemacht:<br />
In zu dicht gewachseneBestände wurde ein um die andere Reihe herausgenommen,die<br />
Folgeim anderen Frühjahr war, ein um die andere<br />
Fichte war haltlos in die andere ReihegekiPpt Der junge Bestand war<br />
sehr hell und licht geworden. Gut, daß es nur eine kleine Fläche war!<br />
Bei dieser Reihenentnahme waren sehr viele gute Zukunftsstämme<br />
entnommen worden.<br />
Ebenso gab es auch Anregungen, bei Fichtenaufforstungen einen<br />
Reihenabstand von 3-4 m einzuhalten. Hierdurch wollte man sich die<br />
Vornutzung in jungbeständen, die eh undje keinen Erlös brachte, sparen.<br />
Der Bestand wurde zwar stabiler, die Astigkeit der Fichte wurde<br />
aber sehr groß - vom Stammanfang bis zur Krone.Voneiner Qualitätsßchte<br />
(Ur die spätere Nutzung konnte keine Rede sein.<br />
Später wurden frühe Eingriffe in den jungbeständen durch <strong>das</strong> Land<br />
gefOrdert Dann wurde <strong>das</strong> "Z-Stammverfahren" einge(Uhrt Dieses<br />
war (Ur mich als Waldbauer eine sinnvolle Pffegemaßnahme. Der<br />
Zukunftsstamm bekam durch öftere Pffegehiebe immer mehr die<br />
Chance,sich zu einem guten Stamm zu entwickeln.<br />
Eine sinnvolleSache waren auch die Rückegassenauf großen Flächen.<br />
Diese Anregung machte uns damals der Forstbeamte der<br />
Interessentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong>,Hans Müller.Alle 20-25 m<br />
wurde eine Rückegasseangelegt Diese durfte aber nicht zu eng ausgelegt<br />
sein,sondern mußte 4 m breit sein. Der Schlepper muß auch<br />
richtig reinfahren können,denn die Maschinen werden mit denjahren<br />
immer größer und breiter und leistungsfähiger.Bei zu engen Rückegassenwerden<br />
beim Rückenzuviel Bäume geschädigt,die Rotfäule ist<br />
dann die Folge.Leider sieht man bei vielen Waldbauern noch enge<br />
Rückegassen,diesesist Sparen an der falschen Stelle,denn die Rechnung<br />
geht nicht aut die Häußgkeit der Rückeschädennimmt zu, und<br />
I<br />
~<br />
I<br />
an den breiten Gassen wachsen die Bäume durch den größeren<br />
Wuchsraum viel besser.<br />
Als Waldbauer kann ich einige Erfahrungen zum Rücken mit den<br />
Pferden wiedergeben.Ich habe ca. 25 jahre im eigenen Forstbetrieb<br />
mit den Pferden Holz gerückt Gefährlich war es immer an Steilhängen<br />
bei Regen,Kälte und Schnee,besonders,wenn es um Starkholz<br />
ging. Das Holz mußte immer am Hang hinunter gerückt werden, <strong>das</strong><br />
war immer eine große Gefahr! Die Rückeschäden mit den Pferden<br />
waren enorm, weil an bestimmten Stellen <strong>das</strong> Stammholz schneller<br />
wurde als die Pferde.Darum kann an den Hängen im Sauerland ein<br />
guter, starker Schlepper mit Funkwinde besser sein. Da <strong>das</strong> Holz mit<br />
der Winde bergauf gezogen wird, bleibt der Stamm oder die Stämme<br />
in Führung,und es entstehen weniger Rückeschäden.<br />
Zu der VerdichtungdesWaldbodens durch den Schleppergeht meine<br />
Meinung dahin, daß diese Schäden im ersten oder im zweiten Winter<br />
durch Frost (bzw. Frostgare) ausgeglichenwerden.<br />
Diesen Vergleich nehme ich mir aus der Landwirtschaft, da oft im<br />
Spätherbst bei sehr viel Nässe Kartoffeln und Rüben geerntet wurden<br />
und der Ackerboden sehr starke Verdichtungen hinnehmen mußte.<br />
Durch eine vernünftige Frostgare war der Boden im Frühjahr wieder<br />
aufgelockert<br />
Auf Anregung der Höheren Forstbehörde Münster sollten sich vor<br />
allem Privatwaldbesitzer an einem modernen Sägewerk in guter<br />
Standortlage, in der Nähe von Lüdenscheid,beteiligen. Einige höhere<br />
Beamte beteiligten sich ebenfalls daran. Leider war der erste Standort<br />
falsch gewählt,jedoch bezahlt! Die Autobahn (uhrte nicht wie erwartet<br />
an dem Sägewerk"Ho/zwerk Mark" vorbei.<br />
Der Standort mußte wieder neu gewählt und erworben werden. Die<br />
Waldbauern wurden zum zweiten Mal aufgefordert, dieses Objekt<br />
ßnanziell zu unterstützen. Das Sägewerkwurde dort fertiggestellt.Das<br />
Werk war einige Zeit in Betrieb, konnte sich aber ßnanziell nicht halten.<br />
Schade (Ur die Waldbauern, die 5.000 bis 20.000 DM und mehr<br />
(ur <strong>das</strong> Werk gezahlt hatten. Die Waldinteressenten <strong>Oberkirchen</strong><br />
hatten 5.000 DM investiert. Herr Theodor Kevekordes, Hoher<br />
Knochen, ein cleverer und knallharter Holzkaufmann, warnte mich in
einem persönlichen Gespräch davor, diesesWerk pnanziell zu unterstützen:<br />
Dieses Objekt läge in der Führung von Beamten. Seiner<br />
Meinung nach waren Beamte noch nie gute Geschäftsleute.DasWerk<br />
ging dann schnell den Bach hinunter. Die Waldbauern mußten hierbei<br />
pnanzielleVerlustehinnehmen; wie mir bekannt wurde, konnten andere<br />
Anteilseigner frühzeitig den Kopf aus der Schlingeziehen!<br />
Neue Anregungen von der Höheren Forstbehördegab es dann fur die<br />
Waldbauern im kleinen Saal der Stadthalle Schmallenberg.Es wurde<br />
allgemein <strong>über</strong> Holz und Wald diskutiert Interessant war, man solle<br />
den Wald nach schwedischem Modell nutzen. Also man solle die<br />
Umtriebszeiten bei Fichten verkürzen, und sie mit 60 jahren im<br />
Kahlschlagverfahren ernten. Denn der Zuwachs würde sich nach diesemAlter<br />
verlangsamen,und die Rentabilität würde schwinden.Heute<br />
denkt man etwas anders an der Höheren Forstbehörde dar<strong>über</strong>.<br />
jetzt sind die letzten Anregungen durch die Forstbeamten an mich<br />
weitergeleitet worden. Das Thema "Plenterwald" ist (Ur mich ein<br />
Reizthema. Diese Art der Waldnutzung würde ich eher dem Staatsund<br />
Kommunalforst empfehlen, denn die arbeiten nach anderen<br />
Grundsätzen. Ein naturverjüngter Fichtenwald braucht mehr Pflegearbeiten.<br />
Fichtenpflanzen, die aus der Baumschule bezogen wurden,<br />
sind gut sortiert und kräftiger, wachsenbei entsprechendem Pflanzabstand<br />
dadurch schneller.<br />
Durch den genauen Reihenbestand ist ein besseres Holzrücken und<br />
weniger Beschädigungen der Stämme möglich. SelbstgesäteFichten<br />
stehen fast immer zu dicht, <strong>das</strong> Saatgut wird zu schwach, einseitig<br />
beastet, und die Pflegearbeitenbeginnen dann erst richtig.Auch einen<br />
Mischwald mit Fichte und Buche pnde ich nicht sinnvoll,da die Fichte<br />
viel schneller wächst als die Buche. Die Nutzung frohwüchsiger<br />
Fichtenist immer schwierig in dem unterentwickelten Buchenbestand.<br />
Hier werden die Schädigungenan den Buchen groß sein.In den jungen<br />
Fichtenbeständen immer den stärkeren Stamm herauszuholen<br />
und dadurch pnanziell immer ernten zu können, pnde ich nicht wirtschaftlich.<br />
Für mich hat immer noch die alte Nutzung Vorrang, im<br />
Fichtenreinbestand die Unterdrückten und Schwachen herauszuneh-<br />
men und dem guten Stamm bis zur Hiebsreife die Zukunft zu <strong>über</strong>-<br />
111<br />
I~<br />
lassen. Ein guter Stamm ist gesund und stark, er widersteht dem<br />
Schneebruchund dem Sturm. Auch hier bringe ich einenVergleichaus<br />
der Landwirtschaft: bei einem Zuchtschwein mit einem Wurf junger<br />
Ferkel wird immer <strong>das</strong> gut entwickelte und gesunde Ferkelzur Weiterzucht<br />
genutzt Kümmere und Schwache werden sofort aussortiert<br />
Dieses soll als Beispiel dem Plenterwald gegen<strong>über</strong> stehen. Bei einer<br />
Buchendurchforstungca. 100- bis I5Ojährig unterhielten Hans Müller<br />
und ich uns <strong>über</strong> Buche und Fichte.Wir sahen kleine Gruppen Fichten<br />
in dem Buchenbestandund stellten fest,daß diese Fichten ein schnellleres<br />
und besseresWachstum als die Buche aufweisen konnten. Der<br />
Ertrag auf diesen kleinen Flächenwar der Buche gegen<strong>über</strong> beträchtlich.<br />
Hans Müller sagte noch: "Man darf diesen Vorteil den<br />
Waldbesitzern nicht erzählen!" Meine Erfahrung nach 45 jahren<br />
bleibt, bei einem entsprechend großen privaten Forstbetrieb die<br />
Altersklassen immer nach entsprechendem Alter aufzubauen. Man<br />
soll den Wald wie in der Landwirtschaft nutzen, auch ganz abernten.<br />
Im Vergleichzum Plenterwald immer nutzen und ernten ist (Ur einen<br />
Waldbesitzer nicht immer richtig, die guten Stämme sind durch jahrelange<br />
Nutzung dem Bestand längst entnommen. Nur nach dem<br />
Altersklassenprinzip die Bestände aufbauen, die letzte Klasse immer<br />
durch Kahlschlag nutzen, kann (Ur den Waldbesitzer pnanziell sinnvoll<br />
sein.<br />
Ein Kahlschlag kann nie eine Verschandelungder Natur sein, unsere<br />
Vorfahren haben diesesimmer mit Verstand und Erfolg praktiziert. Er<br />
hat auch Vorteile (Ur <strong>das</strong> Wild. Libellen und andere Insekten können<br />
wieder fliegen,man siehtArten von Lebewesen,die in einem geschlossenen,<br />
feuchten, kalten Wald niemals hätten leben können. Ein Kahlschlag<br />
hat auch Vorteile fur den Wanderer und Touristen:er kann wieder<br />
von der Höhe einen Weitblick <strong>über</strong> "<strong>das</strong> Land der TausendBerge"<br />
genießen.<br />
Die Nutzung sol/te der private Waldbesitzer frei entscheiden dürfen.<br />
UnsereVorfahren waren schon immer tüchtigeWaldbesitzer und tüchtige<br />
Forstwirte, sonst hätten wir heute nicht den gut gepflegtenWald.<br />
Nicht verkennen will ich die Forstbeamten, die heute unsereWälder<br />
betreuen, die ihr Fachwissenvon den Hochschulen und Universitäten
an uns Waldbesitzer weitergeben. Wir sind dankbar, in Gesprächen für<br />
Beratung und Betreuung für den Wald noch ein Besseres zu tun. Dann<br />
werden Erfahrungswerte durch Praxis und Theorie ausgetauscht<br />
Zu dem Thema" WeihnachtsbaumkulturenH bin ich heute froh, daß<br />
sich die Gemüter bei den Forstbeamten und der Unteren Landschaftsbehörde<br />
beruhigt haben. Der Bauer hat ein Recht darauf, bei der<br />
schlechten wirtschaftlichen Lage Weihnachtsbaumkulturen anzubauen.<br />
Dies darf nicht durch Behörden verboten werden. Die Weihnachtsbaumkulturen<br />
gehören ebenso in die Landschaft des Hochsauerlandes<br />
wie der Wald. Die Kulturen sind eben keine Baumruinen oder Stein-<br />
brüche. Weihnachtsbaumkulturen fügen sich sehr gut in <strong>das</strong> Landschaftsgefüge<br />
ein. Feriengäste, die <strong>das</strong> Sauerland zum Wandern aufsuchen,<br />
haben mir gegen<strong>über</strong> noch nie Kritik <strong>über</strong> die Kulturen geäußert<br />
Sie interessieren sich vielmehr für <strong>das</strong> Wachstum, Pflege,<br />
Düngung, Sauberhaltung und Verkauf der Bäume. Nach Aufgabe der<br />
Landwirtschaft braucht der Waldbauer ein zweites Standbein durch<br />
den Weihnachtsbaum- und Schnittgrünverkauf (Nobilis).Durch diese<br />
Zusatzeinnahmen kann der Waldbauer seine Existenz sichern.<br />
In den Jahren 1958-/960 waren die Preise für gutes Fichtenstammholz<br />
sehr schlecht Die Preise lagen zwischen 200-205 Meßzahlpunkten.<br />
In den Nachkriegswirren nach 1945 zeigte sich der Wald (Lir<br />
die Oberkirchner Waldbauern als ein sicherer Finanzpartner. Bauernhäuser,<br />
landwirtschaftliche Gebäude und Wohnhäuser waren zum großen<br />
Teil zerstört und niedergebrannt worden.Auch hier zeigte sich der<br />
Wald in seiner Sparkassenfunktion. Es wurde auch mit Holz der<br />
Wiederaufbau kompensiert und ßnanziert Die Reichsmark war zu<br />
der Zeit kein Zahlungsmittel. Stabilität in der Wirtschaft kam erst mit<br />
der neuen Währung zur Zeit des Wirtschaftsministers ErhardimJahre<br />
1948.<br />
Der Wald mußte in den Nachkriegsjahren bis heute viel an Schadstoffen<br />
auf sich nehmen, er wurde krank. Deutschland wurde ein<br />
Industriestaat, und der Wald mußte immer mehr Giftstoffe durch die<br />
wachsende Industrie verarbeiten. Auch Osteuropa war ein großer<br />
Lieferant von Schadstoffen für den Wald.Zuerst wurde vom Staat, die<br />
1 III Immissionschäden zu verringern, nichts getan. Der Waldboden versauerte,<br />
<strong>das</strong> Immunsystem des Fichten- und Laubwaldes wurde geschwächt.<br />
Das obere Drittel der Fichte zeigte gelbfärbende Nadeln<br />
auf. Um den Wald zu retten, wurde von den Waldbesitzern, Forstbeamten<br />
und Waldbauernverband Alarm geschlagen.<br />
Der Staat wurde jetzt in die Pflicht genommen. Das Land bewilligte<br />
einen Zuschuß zur Kalkung des Waldbodens. Die Düngung wurde<br />
durch die Forstbeamten organisiertund der kohlensaure Magnesiumkalk<br />
durch den Hubschrauber ausgestreut Man kann schonjetzt eine<br />
Regenerierung des Waldes feststellen. Schadstoffarme Autos und die<br />
Entwicklung schadstoffarmer Fabriken haben sicherlich auch dazu<br />
beigetragen.<br />
Zuletzt ein Wort zum Waldbetretungsrecht:Zur Zeit als WiIIiBrandt<br />
Regierungschef war,wurde <strong>das</strong> Waldbetretungsrecht eingeführt Hierdurch<br />
hatte der Bürger <strong>das</strong> Recht, den Wald frei zu betreten und zu<br />
durchwandern, natürlich auf eigene Gefahr! Durch dieses Gesetz<br />
wurde der private Waldbesitzer immer mehr in seinen Eigentumsrechten<br />
eingeschränkt Radfahren durch den Wald wurde erlaubt, der<br />
Skilanglaufführte seine Loipen durch die Wälder. Mit diesem Problem<br />
hatten unsere Vorfahrennichts zu tun.<br />
Nach all den Erfahrungen als Waldbesitzer wünsche ich der Waldinteressentengemeinschaft<br />
<strong>Oberkirchen</strong> zum I 75jährigen Jubiläum<br />
alles Gute für die Zukunft, den Waldbesitzern in ihrer Tätigkeit viel<br />
Erfolg,eine einvernehmlich gute Zusammenarbeit mit dem zuständigen<br />
Revierbeamten, Herrn Keuthen, und der Forstverwaltung.<br />
Ihr früherer Waldbesitzer in der WIG <strong>Oberkirchen</strong>,<br />
Theodor Silberg<br />
Westfeld im April <strong>1999</strong><br />
Der Land- und Forstwirt Theodor Si/berg, Jahrgang 1930, war von 1963 bis<br />
1997 im geschäftsführenden Vorstand der FBG WIG <strong>Oberkirchen</strong> tätig.
,<br />
~<br />
r<br />
Die Wa'dinteressentengemeinschaft Oberkirehen<br />
und <strong>das</strong> Forstamt Schmallenberg<br />
Erinnerungen von Egon Deppe<br />
Bedingt durch die nun I 75 Jahre dauernde Zusammenarbeit mit<br />
Forst/euten waren die Oberkirchner Waldbauern besonders aufgeschlossen<br />
für neue forstliche Erkenntnisse.Durch die stark gestiegenen<br />
Werbungskosten war die Aufarbeitung von Fichten-Schwachholz<br />
aus Erst- und Zweitdurchforstungen in Form von Langholz nicht mehr<br />
kostendeckend.Es erfolgte daher eine Umstellung zur Aufarbeitung<br />
von Kurzholz. Zu diesem Zwecke wurde eine Einschnittkreissägemit<br />
Dieselmotor angeschafft. Als Massensortiment wurde Fichten-Faserholz,<br />
2 m lang, für die Fa. Feldmühle aufgearbeitet Weiter wurde<br />
Zaunholz als Kurzholz aufgearbeitet und zum Stückpreis an die Fa.<br />
Kevekordes, Schmallenberg, verkauft Für diese Aufarbeitungsform<br />
wurden die Stangen schon im Bestand auf ca. 5 cm gezopft Da die<br />
Fa.Feldmühle nur frisches Holz abnahm, mußte unverzüglich geruckt<br />
werden.Es ergab sich so eine termingebundene Zusammenarbeit zwischen<br />
Rücker bzw. Waldbesitzer und den Waldarbeitern. Durch diese<br />
Form der Aufarbeitung wurde ein beträchtlicher Reinertrag erzielt<br />
Da die Erträge aus der Landwirtschaft. immer geringer wurden, <strong>über</strong>nahm<br />
der Waldbesitzer zunehmend Einschlagsarbeiten,vor allem in<br />
Fichten-Schwachholz.Er konnte sich so dieWerbungskostender Waldarbeiter<br />
zuzüglich ersparter Lohnnebenkosten als Verdienst anrechnen.<br />
Auf der KWF-Tagung in Bayreuth lernte ich den Einsatz der kurzen<br />
Chokerketten beim Rücken kennen. Ludwig Schauerte <strong>über</strong>nahm die<br />
Idee sofort, und einige andere Rücker und Waldbesitzer folgten dem<br />
Beispiel. Die ersten Chokerketten fertigte der Schmied Beule in<br />
Winkhausen mit dem sogenannten Schweineschwanzhakenaus alten<br />
Autofedern. Später wurden diese durch industriell gefertigte Ketten<br />
ersetzt
Langsam setzte sich in Fichten-Erstdurchforstungen die Anlage von<br />
Rückegassen im Abstand von ca. 25 m durch. Die Waldbesitzer konnten<br />
sich nur schwer entschließen,diese 4 m breit anzulegen. Sie<br />
befürchteten dadurch Windbruchschäden und Zuwachsverluste.<br />
Da die selektive Entnahme und Rückung bei den ersten Durchforstungen<br />
in den dicht bestockten Fichten-Jungbeständenschwierigund kostenaufwendig<br />
war,wurde die Reihenentnahme eingeführt Beim ersten<br />
Eingriff wurde jede 6. Reihe entnommen. Beim zweiten Mal von den<br />
verbleibenden 5 Reihen die mittlere. So hatte jeder Baum nach einer<br />
Seite Platz. Die Waldbesitzer befürchteten im Anfang immer noch<br />
Wind- und Schneebruchschäden. Durch diese Reihenentnahme stieg<br />
nicht nur die Stärke des anfallenden Holzes, sondern auch der<br />
Einschlag, und <strong>das</strong> Rücken wurden leichter und damit billiger.Die<br />
Gesamtwerbungskosten sanken und der Reinerlös stieg deutlich.Auf<br />
diese Weise konnten bis in die 80er jahre bei den Erstdurchforstungen<br />
immer noch Reinerlöse erzielt werden.<br />
Bei der KWF-Tagung 1977 in Schmallenberg wurde auf ausdrücklichen<br />
Wunsch des Veranstalters dieses Verfahren als kostengünstige<br />
Alternative zum Maschineneinsatz als "Schmallenberger Verfahren"<br />
gezeigt und fand vielAufmerksamkeit<br />
Von unseren Waldarbeitern und Rückern wurde vom Einschlag,<br />
Rücken, Einschnitt und Sortierung die ganze Kette vorgestellt Die<br />
Entwicklungbleibt aber nicht stehen. In der VorbereitungdieserTagung<br />
lernten wir die Fichten-Auslesedurchforstungnach Prof.Abetz kennen<br />
und waren von dem Modell begeistert Herr Forstamtsrat Merkel von<br />
der ForstlichenVersuchsanstalt Freiburg,Abt.Waldwachstum, legte die<br />
ersten Versuchsflächen für die KWF-Tagung am Aberg an und auf<br />
unseren Wunsch auch bei Feldmann-Hömberg.<br />
Bei diesem Verfahren werden höchstens 400 Zukunftsstämme mit<br />
einem Mindestabstand von 4,0 m pro ha ausgesucht und mit gelben<br />
Bändern gekennzeichnet. Diese werden dann bei der Durchforstung<br />
durch die Entnahme von Hauptbedrängern stark begünstigt. Der verbleibende<br />
Zwischenbestand wird ebenfalls ausgedünnt.<br />
IJ<br />
Diese ganzen Modelle der Fichten-Schwachholzbehandlung wurden<br />
von den Waldbesitzern der Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong><br />
sehr aufgeschlossen aufgenommen.<br />
Wegen des rur ein Bauernwaldrevierhervorragenden Waldzustandes<br />
und des ältesten forstlichenZusammenschlusses in NRW mit ständiger<br />
BefOrsterung und der geschilderten modernen Waldbau- und<br />
Arbeitsverfahren war die Waldinteressentengemeinschaft Ziel vieler<br />
Exkursionen.<br />
Zahlreiche Waldbauern aus dem ganzen Bundesgebiet besuchten<br />
<strong>Oberkirchen</strong>. Am 21.06.1977 kamen belgische Forstleute, am<br />
04.06.1985 solche aus Polen.<br />
Über forstliche Zusammenschlüsse informierten sich die Leiter der<br />
Forstabteilungen der Landwirtschaftskammern aus dem Bundesgebiet.<br />
Sie saßen abends noch lange in der Hütte Feldmann-Hömberg<br />
zusammen. Die Mitwirkung bei der KWF-Tagung im Mai 1977 mit<br />
<strong>über</strong> 1.500 Besuchern wurde an anderer Stelle schon erwähnt.<br />
Durch den ständig steigenden Holzanfall wurde der Holzabsatz auch<br />
schwieriger.Nach lockerenAbsprachen mit den Revierbeamten in den<br />
verschiedenen Forstbetriebsgemeinschaften schloß <strong>das</strong> Forstamt verbindlichegroße<br />
Rahmenverträge nicht nur <strong>über</strong> Fichten-Schwachholz,<br />
sondern auch <strong>über</strong> geringwertige Laubholzsortimente ab. Für die<br />
Waldbesitzer waren diese <strong>über</strong>wiegend vorteilhaft. Da diese Verträge<br />
meist für ein ganzes jahr - teilweise mit festen Mengen pro Quartal -<br />
abgeschlossen wurden, war die Erfüllung bei steigenden Preisen<br />
schwierig.In Sonderversammlungen der Waldbesitzer mußte die Restlieferung<br />
verbindlichfestgelegt werden.Wichtig erscheint mir,daß trotz<br />
der unverbindlichen Mengenzusagen der Waldbesitzer die Erfullung<br />
durch den Gemeinschaftssinn ohne dirigistischeMaßnahmen immer<br />
geklappt hat.<br />
Für Fichten-Faserholz,2m lang, waldfrisch, war lange jahre die Fa.<br />
Feldmühle der Hauptabnehmer. Die Preise waren gut, bis bei den<br />
Sägewerken immer größere Mengen Hackschnitzel anßelen und die<br />
immer größer werdende Zahl der Einschlagsunternehmer die Preise<br />
frei Werk unterboten.
Nach Holland wurden vor allem splitterhaltiges schwaches Fichten-<br />
Stammholz als RammpfCihlegeliefert, von Februar 1984 bis Herbst<br />
1986 wurde spezielles Fichten-Bauholz an <strong>das</strong> Fertighauswerk OKAL,<br />
SägewerkThüste bei Hameln, geliefert Da <strong>das</strong> Sägewerk nur einen<br />
Holzvorrat für einen halben Tag lagerte, mußten termingerecht an<br />
zwei festgelegtenTageneinmal 3 SPS-Waggonsmit ca.60 fm und einmal<br />
2 Waggons am Bahnhof Fredeburg verladen und pünktlich versandt<br />
werden.Das bedeutete für dieWaldbesitzer pünktliche Rückung<br />
und für den Spediteur, die Fa. Weil aus Laasphe, ganz pünktliche<br />
Anfuhr und Beladung der Waggons.Da auch die Bundesbahn an dem<br />
erheblichen Frachtgeschäftgroßes Interessehatte, klappte die pünktliche<br />
Bereitstellung der Waggons und der Versandhervorragend.<br />
Bedingt durch enormen Schneebruch im Winter 1980/81 konnte die<br />
Aufarbeitung nicht schnell genug erfolgen,so daß <strong>das</strong> Holz im Herbst<br />
1981 für die Fa.Feldmühle zu trocken geworden war. Das Forstamt<br />
schloß daher einen großen Vertrag zur Ueferung von Fichten-<br />
Faserholz,3 m lang, nach Schweden ab. Die Ueferung begann am<br />
20.10.1981. Bis zum jahresende mußten die letzten Waggons im<br />
Werk in Schweden sein. Die Verladung erfolgte vom Bahnhof Fredeburg<br />
durch die DDR zum Hafen Rostock und mit Fährschiffen nach<br />
Schweden. Die Waldbesitzer mußten daher sehr schnell rücken. 3<br />
Spediteure transportierten <strong>das</strong> Holz zum Bahnhof und verluden auf<br />
die Waggons.Aus Kostengründen stellte die DDR die Waggons ohne<br />
Spannvorrichtung.Die zulässigeLademengemußte genau eingehalten<br />
werden.Waldarbeiter haben dann die Ladung mit Draht verspannt<br />
Diese Verdrahtung lockerte sich teilweise durch <strong>das</strong> Rütteln beim<br />
Rangieren.Der Weitertransport wurde zweimal von der DDR Reichsbahn<br />
an der Zonengrenze verweigert Daher mußten Waldarbeiter an<br />
die Zonengrenze fahren und die Ladung nachspannen. Schon Ende<br />
November setzten starke SchneefCilleein, so daß die LKW-Anfahrt<br />
sehr schwierig wurde.Als die Schneehöheca.50 cm erreichte,halfkein<br />
Schneepflug mehr. Der Kranrückezug ÖSA vom Forstamt half beim<br />
Vorliefern.Die letzten Waggonsgingen am Heiligen Abend von Fredeburg<br />
ab. Da die Abrechnung nach Werkseingangsmaßerfolgte, mußte<br />
pro Waggon dieAnteilsmengeje Waldbesitzer genau festgehalten wer-<br />
A<br />
\l<br />
den, und die Abrechnung konnte erst später erfolgen. Bedingt durch<br />
den Gemeinschaftsgeistder Waldbesitzer konnte auch diese schwierige<br />
Aktion zum Erfolg geführt werden.<br />
Im Oktober 1984 begann mit der Ueferung von Buchen-Parkettho/z<br />
nach Dänemark ein weiteres großes Rahmengeschäft. Das Holz<br />
mußte in Längen von 5,20 oder 2,60 m mit einem Mindestzopf von<br />
15 cm ausgehalten werden. Außer Gesundheit und einer gewissen<br />
Gradschaftigkeit wurden keine großen Qualitätsansprüche gestellt<br />
Das Holz mußte frei Werk nach Dänemark geliefert werden.Wieder<br />
startete eine große Verladeaktion vom Bahnhof Fredeburg.Auch jetzt<br />
mußten die Waldbesitzer schnell rücken. Spediteure fuhren <strong>das</strong> Holz<br />
zum Bahnhof und verluden es auf SPS-Waggons.Für schwaches,astiges<br />
Holz war dies ein lukratives Geschäft fur die Waldbesitzer. Um<br />
Kosten zu sparen, wurden einmal ca. 2.000 fm direkt mit dem LKW<br />
zum Hafen Duisburg gefahren, dort auf ein Küstenmotorschiff verladen<br />
und zuerst <strong>über</strong> den Rhein direkt zum an der Ostseegelegenen<br />
Werk nach Dänemark verschifft.<br />
Durch die starke Zunahme von Laubholzaufforstungen stieg die<br />
Nachfrage nach Saatgut aus anerkannten Beständen.Auf Anregung<br />
des Forstamtes wurden bei verschiedenen Waldbesitzern geeignete<br />
Buchenbestände zur Anerkennung angemeldet Alle Bestände wurden<br />
von einer Bundeskommissionbesichtigt und danach die Anerkennung<br />
ausgesprochenoder abgelehnt. Die Kommission war ganz <strong>über</strong>rascht<br />
von der für diese Höhenlage guten Qualität der gemeldeten Bestände.<br />
Für einige Bestände erfolgte sogar die Einstufung als Sonderherkunft.<br />
Schon einjahr nach erfolgter Anerkennung gab es ein gutes Mastjahr<br />
bei der Buche.EinigeWaldbesitzer waren sehr aktiv bei der Ernte der<br />
Bucheckern,zumal die Erfahrung zur Durchführung und die Reinigung<br />
des Saatgutesfehlten. Sie konnten so ganz erhebliche Einnahmen aus<br />
dem Verkauf der Eckern erzielen.<br />
Die Flurbereinigung <strong>Oberkirchen</strong> fand in den 50er jahren statt, zu<br />
einem Zeitpunkt, in dem die Motorisierung in der Forstwirtschaft in<br />
den AnfCingenstand. Dadurch bestand bei verschiedenenWaidbesitzern<br />
nicht gerade der Wunsch nach einem dichten Wegenetz.Es wurden<br />
sogarWege,die nicht nur geplant, sondern schon vermessenund
versteint waren, auf Wunsch der Anlieger zurückgestellt Es hieß, <strong>das</strong><br />
Holz haben wir immer auch so weggekriegt Als dann immer mehr<br />
jungbestände und auch Buchen zur Durchforstung anstanden .und die<br />
Abfuhr per LKW zur Regel wurde, wuchs der Wunsch nach mehr und<br />
LKW-fähigenWegen. 1965 gab es auch dann die ersten Förderungsmittel.<br />
In den jahren von 1965-/991 sind nach Abschluß der Flurbereinigung<br />
35 Wege mit einer Länge von <strong>über</strong> 35 Kilometern völlig neu gebaut<br />
worden. Die Gesamtkosten betrugen 320.930,00 DM. Die Wege wurden<br />
ausnahmslos von mir trassiert, die Aufhiebsbreiten ausgewiesen<br />
und die Bauleitung durchgeführt (Siehe Anhang Tabelle I).<br />
Zu bemerken ist noch, daß an diesen Strecken in geringerem Maße<br />
Waldbesitzer aus den Forstbetriebsgemeinschaften Sorpe, Nordenau<br />
und Westfeld beteiligt waren. In noch größerem Umfang waren Waldbesitzer<br />
aus <strong>Oberkirchen</strong> an Wegebauten dieser Nachbarn beteiligt, so<br />
daß sich die Wegelänge für <strong>Oberkirchen</strong> noch um einige Kilometer erhöhen<br />
dürfte.<br />
Egon Deppe, Jahrgang 1928, war von 1955 bis 1963 als Bezirksförster des<br />
Forstamtes Meschede hoheitlich u.a. in <strong>Oberkirchen</strong> eingesetzt. Von1963 bis<br />
1972 betreute er die Forstbetriebsgemeinschajt WIG <strong>Oberkirchen</strong>.<br />
Erinnerungen von Hans Müller<br />
Von 1972 bis 1991 war ich als Angestellter der Landwirtschaftskammer<br />
Westfalen-Uppe Revier/eiterdes Revieres<strong>Oberkirchen</strong>, Forstamt<br />
Schmallenberg. 1974 erlebte ich <strong>das</strong> 150jährige Bestehen der<br />
Waldinteressentengemeinschaft <strong>Oberkirchen</strong>.An meinen Bericht zur<br />
damaligen Feier möchte ich anknüpfen.<br />
Zunächst denke ich aber an die inzwischen verstorbenenWaldbauern<br />
und Menschen, mit denen ich zu tun hatte, mit Trauer und Dankbarkeit<br />
Unter den Waldinteressenten möchte ich besonders der beiden<br />
Waldbauern Theodor Feldmann-Hömberg (t 1998) und Paul Droste<br />
(t 1994) gedenken, die mir Freunde geworden waren und die sich<br />
durch persönlichen Einsatz in Ämtern und Funktionen um den Wald<br />
und die Interessentengemeinschaftverdient gemacht haben. Die zwei,<br />
aber auch viele andere Mitglieder der Gemeinschaft,waren offen für<br />
Veränderungen,neue Theorien und Versuche.Sie opferten Zeit und<br />
stellten ihre Waldbestände hierzu und zu zahlreichen Exkursionen zur<br />
Verfügung.Diese Bereitschaft führte zu einem guten Einvernehmen<br />
mit den Forstdienststellenund wirkte sich positiv auf die Wälder aus.<br />
Die waldbauliche Behandlung der Bestände hat sich in der Zeit verändert<br />
Ich möchte <strong>das</strong> getrennt zu unseren beiden Hauptbaumarten<br />
Buche und Fichte betrachten.<br />
Die Buche,die bei der Besitz<strong>über</strong>nahme vor I 75 jahren die Hauptrolle<br />
spielte, mußte schon seit 100 jahren waldbaulich anders behandelt<br />
werden,weil sich der Verwendungszweckgeändert hatte. Vormals<br />
lag die wirtschaftliche Bedeutung in dem Erzeugen von viel Ho/zmasse<br />
(ur Brennholz und zum Brennen der Holzkohle. Gegendweise<br />
spielte die Buchenmast für Schweinehute und für die Gewinnung von<br />
Speiseöleine Rolle.<br />
Heute liegt der Schwerpunkt im Erzeugenqualitativ guter starker,weißer<br />
Stämme. Nur mit Ausrichtung -auf diesesWirtschaftszielläßt sich<br />
heute noch eine Rendite erwirtschaften. Die nötige Änderung im<br />
Waldbau: Möglichst direkte Begründung (wo es geht unter Schirm),<br />
am besten Naturverjüngung, langes Halten des Schirmes.Entfernen<br />
r-:-;~l
.<br />
von Wölfen (grobastige,zwillige Vorwüchse)und Steilrändern,Gliedern<br />
der Bestände.Auswahl und Pflege der Zukunftsstämme ist erst am<br />
Ende der Dickungsphase möglich. Durch frühes Begünstigen der Z-<br />
Stämme wird die Länge der Astfreiheit begrenzt (ca. 8 m), dagegen<br />
wird die Krone mehr heruntergezogen und breiter.<br />
Die Z-Stämme erreichen früher ihren "Zieldurchmesseru und müssen<br />
nicht so lange gehalten werden bis der sich mit hohem Alter einstellende<br />
Rotkern bildet Die häupge Durchforstung führt zu Beständen,in<br />
denen ein lebens(Qhiger Nebenbestand existieren kann und eine<br />
Naturverjüngung leichter zu erreichen ist Daß zahlreiche Buchenaltbestände<br />
während meiner Dienstzeit hier natürlich verjüngt werden<br />
konnten, war fLir mich <strong>das</strong> schönste Ergebnis hier im Wald.<br />
Einige Buchenbestände wurden in den jahren 1983 und 1989 auf<br />
einer Fläche von 26,8 ha als Saatgutbestände anerkannt, brachten<br />
Waldbesitzern durch Ernten der Eckerngute Verdienste.Die Beerntun-<br />
gen in den jahren 1990 und 1992 ergaben gut 4 to Bucheckern auf<br />
14 ha. 1998 wurden 20,7 ha Fichtenbestände ebenfalls als Saatgutbestände<br />
anerkannt.<br />
Durch großzügige Beihilfe des Landes NW war es in <strong>Oberkirchen</strong><br />
auch möglich, Buchen- und Eichenbestände durch Pflanzung zu begründen.<br />
Die Behandlung der Fichte, die hier im Revierheute wirtschaftlich die<br />
Hauptrolle sPielt, hat sich in letzter Zeit stark verändert Durch die<br />
EinfLihrung des Durchforstungssystems nach Prof.Abetz 1977 kam<br />
ein klares Programm auf uns zu.<br />
Im Alter 18-24 jahre wurden die Fichtenbestände gegliedert bzw.<br />
durch Rückegassenerschlossen.Pro ha werden max. 400 Z-Stämme<br />
(Abstand ca. 5 m, möglichst wenige an den Gassen) ausgesucht und<br />
gekennzeichnet (Band-Farbe-Astung). 2-3 Stämmchen kann man<br />
zunächst zur Freistellung des Z-Stammes entnehmen, alle anderen<br />
läßt man unbeachtet. Der Zeitpunkt fLir die nächste Durchforstung<br />
richtet sich nach der Bestandeshöhe.Die Stammzahl steht in Funktion<br />
zur Bestandeshöhe.Sie ist in entsprechendenTabellenabzulesen.Man<br />
weiß oder zählt die vorhandenen Stämme pro ha, liest ab, wieviel man<br />
-<br />
m<br />
bei der gemessenenBestandeshöhehaben muß und errechnet, wieviele<br />
zu entnehmen sind. Dividiere ich die Zahl der ausscheidenden<br />
Bäume durch die Anzahl der Z-Stämme, weiß ich, wieviele Bäume pro<br />
Z-Stamm zu entnehmen sind.<br />
Das sieht zunächst recht schematisch aus, wird nach einiger Gewöhnung<br />
aber nicht ganz so eng gesehen. Es bleibt Verdienst des<br />
Verfahrens,daß man einen Rahmen hat, der auch zahlenmäßig abgesichert<br />
ist und in dem man sich bewegen sollte. Die Kennzeichnung<br />
der Z-Stämme hat zum Teil auch zur Trockenästung der Fichte geführt.<br />
Dabei entstehende Schäden und mögliche Wertsteigerungen<br />
einschließlichder Bedingungen,Risiken und Kosten sind denWaldbauern<br />
bekannt<br />
Für alle Bestände gilt, daß sie früher gegliedert werden. Die Rückelinien<br />
sollen mit Rücksicht auf stärkere Rückemaschinenim Abstand,<br />
Verlauf und Breite angelegt oder angepaßt werden.<br />
Neue waldbauliche Überlegungen,die auf den Dauerwald bzw. Plenterwald<br />
hinarbeiten, sind ideal, aber unter den hiesigenVerhältnissen<br />
schwer realisierbar. Die Besitzgrenzen zwingen zu gleichenWaldbauarten<br />
der Nachbarn.<br />
Erleichternd ist da natürlich schon <strong>das</strong> Vermeidenvon Großkahlschlä-<br />
gen. Der Wahl von notwendigen Mischholzarten zum Plenterbetrieb<br />
sind aus standörtlichen Gründen enge Grenzen gesetzt Buche und<br />
Fichte allein reichen nicht aus. Vielleicht wäre die sonst übliche<br />
Weißtanne durch die Abies procera zu ersetzen. Die allgemein feststellbare<br />
größere Verjüngungsfreudigkeit wäre der Sache allgemein<br />
dienlich. Ein etwas komplizierter Waldbau erfordert aber eine gute<br />
fachmännische und stetige forstliche Ausführung und Begleitung.je<br />
extensiver die wird (was zu befürchten ist), je schlechter sind die<br />
Aussichten auf Erfolg.<br />
Ich glaube, daß man durch Verlängern desVerjüngungszeitraumesbei<br />
der Buche bis auf 40 jahre interessanteWaldbilder bei Wahrung der<br />
Wirtschaftlichkeit erreicht Auch bei der Fichte ist eine langeWahrung<br />
des Schirmes<strong>über</strong> eine angekommene Naturverjüngung einschließlich<br />
Pflanzung möglich. Schneeund Sturm sind da etwas ge(Qhrlicher,aber
.<br />
bei früh eingesetzter Pflege und dadurch längeren, gleichmäßigen<br />
Kronen hält sich ein Schaden in Grenzen.<br />
Der vor 30-50 jahren vielgeprieseneFremdländeranbau hat in unseren<br />
Lagen keine nennenswerten Erfolge gebracht In der Anzucht von<br />
Weihnachtsbäumen und Schmuckreisig allerdings haben sich Abies<br />
procera, nordmanniana, veitchii,Tsuga het und die Weymouthskiefer<br />
bewährt Einzelne Betriebe der Forstbetriebsgemeinschaft haben<br />
dabei erstaunliche Leistungen erbracht<br />
Erstaufforstungen ehemaliger landwirtschaftlicher Flächenunterliegen<br />
der Genehmigung durch <strong>das</strong> Forstamt<br />
In der Zeit von 1981-1990 wurden im Bereich der FBGWIG <strong>Oberkirchen</strong><br />
42,39 ha aufgeforstet, seit 1991 16,72 ha.<br />
Weihnachtsbaumkulturen bieten eine zusätzliche Einnahme fLir die<br />
Forstbetriebe. Die Genehmigung zur Anlage von Weihnachtsbaumkulturen<br />
außerhalb des Waldes, sogenannte Sonderkulturen, bedarf seit<br />
1987 der Zustimmung der Unteren Landschaftsbehörde.<br />
Viele Fragen des Forstschutzes lösen sich durch einen vernünftigen<br />
Waldbau, durch saubereWaldarbeit und geregelte,<strong>über</strong>prüfte Holzabfuhr.<br />
Das hiesigeKlima bewahrt uns vor vielen Schädlingskalamitäten,<br />
die in anderen Gegendengroße Schäden anrichten.<br />
Als Anfang der 80er jahre <strong>das</strong> Waldsterben auch hier erkennbar<br />
wurde und in Politik und Pressepropagiert wurde, rückte der Wald<br />
deutlich in <strong>das</strong> Blickfeld der Öffentlichkeit Die Schädenwaren gegendweise<br />
und bei den einzelnen Holzarten unterschiedlich.Zunächst war<br />
der Begriff "saurer Regen" in aller Munde. Bei der Fichte, besonders<br />
in großen Höhen und Kammlagen war der Schaden am größten.Auf<br />
einer privaten Exkursion in dieTschechei(Sudeten,Riesengebirge)sah<br />
ich abgestorbeneFichtenwälder auf einer Fläche von einigen I 000 ha.<br />
Dort war die Verbrennung der schwefelhaltigen Braunkohle und die<br />
unglückliche vorherrschendeWindrichtung und die Lage der Gebirgszüge<br />
schuld. Bei uns hier waren die schon lange im Industriegebiet<br />
erkannten "Rauchschäden" auf die man waldbaulich mit Holzartenwechsel<br />
reagierte, die Ursache. Durch die gesetzlich angeordnete<br />
Verlängerung der Schornsteine (siehe ParoleWiIIi Brandt: "Sauberer<br />
Himmel <strong>über</strong>m Ruhrgebiet") bekamen wir den Dreck besondersstark<br />
im Rothaarkamm. Die schweflige Säure aus der Steinkohlenverbrennung<br />
(Schäden am Kölner Dom durch die Kohleverbrennungbei<br />
der Eisenbahn) kam im Nebel und Regen in den Wäldern herunter.<br />
Die Schädenwaren besondersan der Fichte erkennbar,nahmen aber<br />
nicht solche Formen an wie in den Sudeten oder im Harz.<br />
Meßbar war die starke Versauerungdes Oberbodens.Mit den Forstleuten<br />
der LÖLF wurden landesweit in den Wäldern Messungen<br />
gemacht Die PH-Werte waren erschreckend niedrig und führten zu<br />
zwei forstlichen Großaktionen:<br />
Die Wälder wurden mit kartenmäßig festgelegtenMeßpunkten versehen.<br />
Die Punkte wurden auch durch Verpfählung oder Kennzeichen<br />
und Benummern von 6 Bäumen im Gelände festgehalten.An den festgelegten<br />
Punkten wurden die ausgewählten Bäume nach Schadensgrad<br />
beurteilt Dazu wurden auch Fichtengefällt, um durch Auszählen<br />
der benadeltenjahrestriebe den Schadensgradzu ermitteln. In zahlreichen<br />
Belehrungen wurden an Beispielen die Schadstufen für<br />
Buchen und Fichten mit den verschiedenen typischen Schadenszeichen<br />
gezeigt, so daß später von allen Forstfeuten in ihren Revieren<br />
eine gleiche Beurteilung erfolgte. In den folgendenjahren erfolgten die<br />
Untersuchungen an denselben Kontrollpunkten. Die Ergebnissewurden<br />
weitergemeldet und landesweit ausgewertet und veröffentlicht<br />
Später verdünnte man <strong>das</strong> Kontrollnetz von zunächst 1000 x 1000 m<br />
auf 4000 x 4000 m und erhielt auch da noch korrekte, aussagekräftige<br />
Ergebnisse.Dabei habe ich mich von der Richtigkeit der Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
<strong>über</strong>zeugt, die ich früher mal gelernt, aber<br />
nicht geglaubt habe.<br />
Die heutigen Beobachtungsflächenliegen am "Schwarzen Hölzchen"<br />
und am "Siegelskopf'.<br />
Die Kalkung (mit ca. 70% CaC03 und 30% MgC03) in Griesform<br />
(3 to/ha) erfolgte bei fast allen Waldbesitzern mit Hubschrauber.Das<br />
Material (Steinbruch Grevenbrück) wurde mit Lastwagen zu festgelegten<br />
Landeplätzen (Almert, Köpfchen, Heidberg) gebracht.Während<br />
der Hubschrauber mit dem unterhängenden Streukanister unterwegs
war (wobei er streng auf die Besitzgrenzen achten mußte) wurde der<br />
andere gefüllt Die gekalkten Flächen wurden auf der Revierkarte eingezeichnet<br />
In den jahren 1984-/987 wurden insgesamt 528,91 ha<br />
gekalkt, zuletzt in 1995 637, 12 ha.<br />
Spätere Messungen der PH-Werte auf den gekalkten Flächen ergaben<br />
kaum erkennbare Änderungen. Das liegt aber an der langsamen<br />
chemischen Reaktion und der Zahlenaussage der PH-Werte. Die PH-<br />
Werte pendeln zwischen 3,2-4,4 im Oberboden und 3,9-4,8 im<br />
Unt~rboden.<br />
In den Hochlagen des Revieres traten in den jahren Fraßschäden<br />
durch die Fichtengespinstblattwespe auf. In den jahren zuvor hatte ich<br />
mir <strong>das</strong> schon bei Kollegenim Laaspher Gebiet angeschaut Dann traten<br />
auch Schäden im staatlichen Revier Latrop auf. Immer haben die<br />
Sauen <strong>das</strong> zuerst gemerkt Die brachen den sonst nicht so interessanten<br />
Boden unter den Fichtennadeln auf und suchten die Raupen und<br />
Puppen. An der Farbe kann man Alter und somit den Zeitpunkt<br />
erkennen, wann die Wespe fliegt, Eier legt und die jungen Raupen<br />
schlüpfen und fressen. Durch Probesuchebestimmt man die zu erwartende<br />
Stärke der Kalamität und kann entscheiden, ob eine Bekämpfung<br />
nötig wird. Dann wird mit Dimilin vom Hubschrauber aus gespritzt<br />
Der Borkenkäfer konnte hier in Grenzen gehalten werden. Die Sturmund<br />
Schneebruchschäden haben nicht zu einer großen Käferkalamität<br />
geführt, da schnell aufgearbeitet, abgefahren oder geschält wurde.<br />
Nicht so schnell zu verkaufendes Fichten-Stammholz wurde auf<br />
einem zentralen Holzplatz unter Regie des Forstamtes bis zum Verkauf<br />
mit Wasser berieselt.<br />
Das allgemeine Waldsterben hat zwar zu einer großen Anfälligkeit<br />
geführt. Die Käfergefahr durch Liegenlassenstärkerer Zöpfe und des<br />
unverwertbaren Materials bei den frühen Eingriffen in die Fichtenbestände<br />
ist zwar größer geworden, aber bei Überwachung beherrrschbar.<br />
Das Aufstellen der Borkenkäferfallen mit Lockmitteln<br />
(Pheromone) hat dem Land viel Geld gekostet, den Forst/euten viel<br />
Arbeit und der Industrie Geld eingebracht.Wegen zunächst falscher<br />
Farbe der Kästen brachte <strong>das</strong> interessanten ungefährlichen Insekten<br />
den Tod, aber ob die Borkenkäferpopulation wesentlich verringert<br />
wurde, bezweifle ich.Einjunger Praktikant,der es vorgezogen hatte, in<br />
die Medizin zu wechseln, hat korrekt einen Sommer lang nach<br />
Vorschriftkontrolliert und gezählt Das jahresergebnis war trotz der<br />
großen Zahl nicht so erschütternd. Ich weiß nur noch, daß wir errechneten,<br />
daß bei dichtem Befall eine Fichtevon 28 x 28 so vieleAlt- und<br />
jungkäfer beherbergen kann. Da wir die Borkenkäfer mit kochendem<br />
Wasser töteten, würden wirbei den zu erwartenden Gesetzen der rotgrünen<br />
Regierung harten Strafen entgegengehen.<br />
Zwei Forstschutzmaßnahmen, die ich auch privat weiterbetrieben<br />
habe, bringen nicht den erkennbaren Nutzen am Wald, den man sich<br />
oft davon verspricht Ich meine da den Einsatz für die Vogel- und<br />
Ameisenhege. Beim Vogelschutz konnten wir hier durch den SGV<br />
zunächst um 100 später bis 200 Vogelnistkästen und einige Eulenkästen<br />
im Revieraufhängen. Die Kästen wurdenjährlichgereinigt,kontrolliert<br />
und die Brutergebnisse notiert Waldbesitzer und SGV'ler<br />
haben mit Freude mitgearbeitet und manche interessante Naturbeobachtung<br />
dabei gemacht Der Nutzen am Wald durch Minderung<br />
von schädlichen Forstinsekten ist da aber schwer meßbar und auch<br />
nicht die Hauptsache.<br />
Alle Ameisenkolonien im Forstamt Schmallenberg habe ich aufgenommen.<br />
Die Nester sind in Karten eingetragen, beschrieben und<br />
katalogisiertDie Unterlagenwurden zur LÖLFweitergegeben und<br />
wissenschaftlich ausgewertet Futterversuche zum Zwecke der Vermehrung<br />
führte ich durch (nach einem anderen Verfahren lief ein<br />
Versuch in der Eifel) und sandte die Ergebnissezur weiteren Auswertung<br />
weiter.Vereinzelt wurden auch Ameisenhaufen durch Drahthauben<br />
oder auch Reiser geschützt und Neuansiedlungen unternommen.<br />
Den Erfolgin der Schädlingsbekämpfung mit Ameisen kann man nur<br />
im Eichen-,Kiefer- und lichten Laubmischwald im Kreis (Radius etwa<br />
20 m) um den Ameisenhaufen erkennen. In den reinen Buchenbeständen<br />
gibt es keine Ameisen.<br />
Die Schäden, die vom Wild am Wald erfolgen, sollen ja als Wildschäden<br />
vom Revierpächtergetragen werden. Hier im Revier sind früher<br />
Fichtenbeständestark vom Rotwildgeschältworden.
.<br />
Die Beurteilung der Schälschäden hat zu sehr fraglichen,oft ungerechten<br />
Beurteilungen geführt (Prozesse Winterberg). Die <strong>Literatur</strong><br />
dazu ist auch für die Praxis nicht ausreichend und <strong>über</strong>holt Immer<br />
(uhren Schälschäden bei der Fichte zur Rotfäule, dadurch zur<br />
Entwertung des unteren starken Stammstückes von 2-3 m und oft<br />
auch zu Bruch. Der Schälschaden tritt nicht mehr so oft auf. Der<br />
erfolgreichste Schutz ist die Reduzierung der Rotwilddichte.<br />
DerWildverbiß an jungen Pflanzen durch Rehwild ist stark. Durch verstärkten<br />
Rehwildabschuß in den letzten jahren ist der Verbißgeringer<br />
geworden. Da mit öffentlichen Mitteln die gefOrderten Kulturen gegattert<br />
werden mußten und auch der Zaunbau in oder um Naturverjüngungen<br />
bezuschußt wurde, nahm <strong>das</strong> Eingattern stark zu. Die<br />
Erfolgesind erkennbar.<br />
Es ist interessant, <strong>das</strong> Anlaufen der Verjüngung und der Begleitflora<br />
innerhalb und außerhalb eines Zaunes zu vergleichen.je größer eine<br />
zusammenhängende Verjüngungsfläche ist, je weniger ist Gatterbau<br />
nötig.<br />
Die Holzernte hat sich stark verändert Der Wechsel zog sich natürlich<br />
<strong>über</strong> vielejahre hin. DieAblösung der immer wieder verbesserten<br />
Handsäge durch die Zwei-Mann-Motorsäge erfolgte etwa um 1950.<br />
Diese wurde in den 60er jahren zuerst bei schwächerem Holz, dann<br />
aber <strong>über</strong>all durch die Ein-Mann-Motorsäge ersetzt Die Säge wurde<br />
leichter,sicherer in der Funktion, bequemer in der Handhabung und<br />
ständig so verbessert, daß Gesundheitsschäden bei denen, die häufiger<br />
damit arbeiteten, weniger auftraten.<br />
Parallelzu dieser Entwicklung wurden andere Hilfsgeräte entwickelt,<br />
modifiziert, unfallsicherer,leichter und in die Waldarbeit integriert<br />
Ebenso entwickelte sich die herkömmliche Arbeitskleidung zu einer<br />
Schutzkleidung. Heute ist es Pflicht,diese so entwickelte Arbeitsausrüstung<br />
bei der Arbeit zu verwenden.<br />
Von den Forstbehörden ging <strong>über</strong> die Forst-und Waldarbeiterschulen<br />
eine ständige Weiterentwicklung derArbeitstechnik.Andere Geräte forderten<br />
anderen Einsatz,und wissenschaftliche Erkenntnisse inArbeitsverfahren<br />
fanden <strong>über</strong> Schulen und örtliche Schulungen Einzug in den<br />
Wald.<br />
Im bäuerlichen Privatwaldvollzog sich noch ein anderer Wechsel. Ich<br />
habe hier in <strong>Oberkirchen</strong> in den ersten jahren meines Dienstes keinen<br />
Waldbesitzer mit größerem Besitz in meiner Altersstufe erlebt, der<br />
seinen Holzeinschlagpersönlich durchführte. Bei der jetzigen Waidbesitzergeneration<br />
wird der größte Teilder Waldarbeit von ihnen selbst<br />
ausgeführt Ursache und Grund sind die besseren Geräte und Maschinen,<br />
die die Waldarbeit sehr erleichtern.<br />
Schulung und Vorführungenin Lehrgängen oder im Wald machen die<br />
Leute mit dem Umgang und Einsatz der Arbeitsgeräte und dem optimalen<br />
Arbeitsverfahren für den jeweiligen Bestand und beabsichtigten<br />
Sortimenten vertraut<br />
Die Durchführung einer Durchforstung in einerAbteilung,wo der Preis<br />
für <strong>das</strong> aufgearbeitete Holz die üblichenWerbungskosten nicht deckt,<br />
ist noch immerhin als Verdienstmöglichkeitinteressant<br />
Entsprechend zu dieser Entwicklung ist die des Waldarbeitereinsatzes<br />
gegenläufig.1972 wurdenhierim Reviernoch 7Waldarbeiterbeschäftigt,<br />
heute keiner mehr. Die Steigerung der Leistung des einzelnen<br />
Waldarbeiters (verbesserte Arbeitsverfahren und Werkzeuge, Ausbildung)<br />
war groß. Bei annähernd gleicher Einschlagshöhe muß sich<br />
schon daher die Zahl der Arbeiter verringern. Das Steigen der<br />
Stücklöhne und der Soziallasten (siehe Anhang Tab. 2) (uhrte bei<br />
immer mehr Holzsortimenten dazu, daß ihre Aufarbeitung keinen<br />
Ertrag mehr erwarten ließ.Trotz allerVerbesserungen durch Arbeitsverfahren,Werkzeuge,<br />
Bekleidung und Schutzmaßnahmen bleibt die<br />
Waldarbeit als Hauptberuf ein hartes Leben mit der Wahrscheinlichkeit<br />
einer frühen Invalidität<br />
Da nicht von allen Waldbesitzern Oe nach Familienstand) alle Waldarbeiten<br />
ausgeführt werden können, werden bei Engpässen Unternehmer<br />
oder Waldarbeiter der 1993 gegründeten Lohnverteilstelle<br />
eingesetzt<br />
Die Vollerntemaschine ist die logischeWeiterentwicklung der Motorsägenarbeit<br />
und der Rückeeinheit (früher Pferd)Trecker + Winde in<br />
allen Kombinationen.
Meine Sympathiehaben diese SaurierimWaldenicht Noch schützen<br />
die steilen Hänge, die hohen Kosten, die Wünsche nach pfleglicher<br />
Behandlung des Eigentums Wald und die Möglichkeit, diese<br />
Werbungskosten selbst zu verdienen, die Wälder vor den Ungetümen,<br />
die ja vielleicht und hoffentlich <strong>das</strong> gleiche Schicksal erleben wie die<br />
Saurier.Die gingen an ihrer Übergröße kaputt<br />
Die Holzeinschlagsmenge wird in den Betriebswerken festgelegt Die<br />
erste Betriebseinrichtung in <strong>Oberkirchen</strong> erfolgte 1958. In 1978,<br />
1988 und 1998 wurden weitere durchgeführt<br />
Zu meiner Zeit blieb die Einschlagshöheziemlich konstant (s.Anhang<br />
Tab.3). Starke Schwankungen bei einem Besitzer wirken sich in dem<br />
ganzen Revier kaum aus. Die Überhiebe durch Schneebruch und<br />
Sturm konnten durch Unterlassen von Einschlägen in gesunden<br />
Beständen und durch Verlagernder Mengen in <strong>das</strong> nächste Jahr ausgeglichen<br />
werden.<br />
Gute Verkaufsmöglichkeiten für bestimmte Sortimente veranlaßte uns<br />
oft.zur Änderung des Hiebsplanes für <strong>das</strong> jeweiligeJahr.Einige Sortimente<br />
verschwanden innerhalb meiner Dienstzeit hier ganz oder<br />
wurden durch andere Aushaltungen geändert Ich denke da an<br />
RammpfOhle, die fLirdie vielen splitterhaitigen Fichten ein willkommenes<br />
Sortiment waren, an Buchen-Schichtho/zsortimente und spezielle<br />
Aushaltungen vonAbschnitten, Feldmühleholz und Zaunholz.<br />
Große Hilfe fLirWaldbesitzer und Revierbeamte waren die großen<br />
Kaufverträge für verschiedene Sortimente. Durch Abfragen der<br />
Revierbeamten bekam <strong>das</strong> Forstamt Zahlen von größeren Mengen in<br />
die Hand, mit denen es leichter verhandeln und günstigere Verträge<br />
abschließen konnte. Für die Revierleiter waren <strong>das</strong> verbindliche<br />
Zahlen, die durch Rückversicherung beim Waldbesitzer nicht gedeckt<br />
waren. Eine scheinbar heikle Sache, die am Schluß aber immer aufging<br />
oder durch gegenseitige Hilfe ausgeglichen wurde. Die Vorteile<br />
waren groß. Eine Befragung der Besitzer war wegen der großen Zahl<br />
an Besitzern, Beständen, wo <strong>das</strong> passende Holz zu ßnden war, auch<br />
wegen der kurzen Entscheidungsfrist nicht möglich. Eine häußge und<br />
schnelle Änderung von Holzaushaltung fLir Sonderwünsche eines<br />
Käufers sindjetzt durch <strong>das</strong> Aufarbeiten vonWaldbesitzern schlechter<br />
möglich als <strong>das</strong> mit gelernten ständigen Waldarbeitern möglich war.<br />
Die Preiseder Massensortimente waren vom Forstamt ausgehandelt<br />
Für <strong>das</strong> Stammholz waren die Prozente der Meßzahlen bekannt und<br />
der Revierbeamte schloß die Verträge unter Berücksichtigung der<br />
Qualität, Menge und Abfuhrlage ab unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />
des Waldbesitzers.<br />
Für die Richtigkeitvon Aufmaß, Klassißzierung,Qualität der Aufarbeitung<br />
und ordentlichem Rücken mußte der Revierleitergerade stehen.<br />
Die Holzrechnungen erstellte <strong>das</strong> Forstamt nach den vorgelegten<br />
Unterlagen.Erleichterungen während meiner hiesigen Dienstzeit waren<br />
die EinfLihrungdes mobilen Datenerfassungsgerätes MICRONIC<br />
und <strong>das</strong> Ausdrucken der Ho/zlisten. Die Einführung des EST 1984<br />
stellte annähernde Gleichstellung der Waldarbeiterlöhne her. Die<br />
Kontoführung für eine FBGdurfte auf Anordnung der HF 1976 nicht<br />
mehr von dem Betriebsbeamten gemacht werden.<br />
Der Bef6rsterungsvertrag mit der LWK wurde 1975 neu geschlossen<br />
und verändert<br />
Die Be[6rsterungskosten verringerten sich zum 01.01.1980 stark<br />
durch Anderung der Betriebsgrößen durch interne Verpachtungen.<br />
In den Jahreshauptversammlungen fanden die Wahlen für den Vorstand,<br />
bestehend aus Vorsitzendem, Stellvertreter, Beisitzern, Geschäftsführer<br />
und Protokollführerstatt, Forstamtsleiter und Funktionsbeamter<br />
und Revierleiternahmen immer an den Versammlungen teil.<br />
Wegen der tödlichen Krankheit meiner Frau,die gern in <strong>Oberkirchen</strong><br />
lebte, ließ ich mich 2 Monate vor der planmäßigen Zeit zum<br />
01.03.1991 pensionieren.<br />
Hans Müller, Jahrgang 1926, stammt aus Herstelle an der Weser, war vor seiner<br />
Oberkirchner Zeit Förster bei der Grafvon Kerssenbrock'schen Verwaltung,<br />
Haus Brincke bei Borgholzhausen.<br />
.<br />
I~
.<br />
10 Jahre später war die Sei/technik durch<br />
die Kranverladung abgelöst<br />
Sei/verfahren mit Doppelwinde<br />
und Umlenkrollen auf dem<br />
LKW im Forstwirtschaftsjahr<br />
1964/65<br />
Anhang
.<br />
TabelleI<br />
Jahr Name des Weges Länge (m) Gesamtkosten (DM)<br />
1965 Hexenplatz<br />
Mückenplätzchen<br />
Hartmecke-Mittelhang<br />
1.650 12.606,38<br />
1966 Schiefe Seite 2.210 29.592,27<br />
An der Heie 734 7.913,47<br />
Unterm Hagen 530 2.387<br />
Lange-Siepen-<br />
Rolandsiepen<br />
Eitmecke<br />
1.028 3.594<br />
1967 Hirschberg 2.788 12.9/6,39<br />
Hagen-Langesiepen<br />
Reggelscheidt 1.613 5.288,24<br />
Esenbeck 455 2.860,08<br />
Almert-Schmalmecke 1.268 7.935<br />
Graftenberg 900 2.960,60<br />
Hardt 1.675 5.729,98<br />
1969 Lengenbeck 442<br />
Lengenbeck 492 8./93,75<br />
Bellmecke-Bremberg 789 4.635<br />
Bellmecke 1.278 28.558,15<br />
1970 Wüllmecke 1./94 18.479,39<br />
Esenbeck 975 3.558,86<br />
Almert-Schmalmecke 893 3.735,83<br />
Jahr Name des Weges Länge (m) Gesamtkosten (DM)<br />
1971 Düppersiepen 836 10.416,71<br />
Lingelscheidt<br />
1972 Rolandsiepen 1./92 7. 119,3 I<br />
Lingelscheidt<br />
Rundweg 637 1.972,66<br />
Hardt-Oberer Rundweg 1.945 10.272,80<br />
1973 Lingelscheidt 339 5.984<br />
1973 Lüttmecke 787 9.793<br />
1974 Bremberg 1.450 13.247,91<br />
1975 Reggelscheidt 396 4.170,80<br />
Kalte Kirche 251 1.520<br />
1978 Heleye 445 4.736,08<br />
Scheidtsiepen 810 13.763,27<br />
1982 Bremberg 1.270 I0.740<br />
1983 Bellmecke 1.251 20.455,21<br />
1986 Kalte Kirche 350 2.505,15<br />
1987 Hevel 508 2.038,64<br />
1991 Wüllmecke 1.420 39.669<br />
35.221 320.930,93
.<br />
Tabelle2 Tabelle3<br />
Lohnnebenkostenund Waldarbeiterzahl 1974-1998<br />
Jahr tatsächliche LNK % Waldarbeiter<br />
eigene nicht ständige<br />
/974<br />
/975<br />
38,74<br />
36,40<br />
4<br />
4<br />
3<br />
3<br />
/976 42, /3 4 3<br />
/977 44,07 5 3<br />
/978<br />
/979<br />
45,03<br />
48,80<br />
5<br />
5<br />
3<br />
2<br />
/980<br />
/98/<br />
46,35<br />
53, /0<br />
3<br />
7<br />
2<br />
-<br />
/982 5/ ,73 3 3<br />
/983 42,5/ 3<br />
/984<br />
/985<br />
53,05<br />
60,74<br />
6<br />
5<br />
/986 5 /,57 4<br />
/987<br />
/988<br />
57,92<br />
55,04<br />
2<br />
5<br />
/989<br />
/990<br />
63,8/<br />
6/ ,5 /<br />
5<br />
3<br />
/99/ 65,62 3<br />
/992 63,/7 3<br />
/993 60,06 3<br />
/994 7/,59 /<br />
/995 74,02 Lohnverteilstelle /4<br />
/996 76,/5 Lohnverteilstelle /0<br />
/997 70,64 Lohnvertei/stelle9<br />
/998 69,23 Lohnverteilstelle 8<br />
Holzeinschlagin fm und Preisein DMWIG <strong>Oberkirchen</strong>1974-/998<br />
Jahr Gesamt.. frlos Nadelholz Laubholz<br />
einschlag fm(I, Stamm- Schicht- 0 Stamm- Schicht- 0<br />
MwSt holz holz Erlös holz holz Erlös<br />
1974 7880 63 3208 1748 72 1687 1237 47<br />
1975 7953 68 3117 1442 77 2533 860 57<br />
1976 6/21 75 2707 2068 80 932 413 60<br />
1977 7084 77 2870 2362 84 1360 490 58<br />
1978 8024 79 3671 1899 85 1944 509 63<br />
1979 4850 88 1571 2218 93 834 226 72<br />
1980 5241 101 2008 2109 106 895 227 79<br />
1981 4361 108 1391 1944 107 875 149 110<br />
1982 5261 96 1039 2971 95 960 289 99<br />
1983 4713 101 1950 1900 104 832 30 89<br />
1984 6479 104 3500 1872 107 1035 71 93<br />
1985 6686 92 2280 2131 93 2037 236 91<br />
1986 6431 103 3228 1732 102 1420 50 103<br />
1987 6901 96 3422 2484 96 948 46 94<br />
1988 9393 96 5546 1651 98 2195 0 88<br />
1989 9519 115 6984 1219 118 1315 0 96<br />
1990 9556 121 6895 1560 123 1099 0 105<br />
1991 4283 100 2462 1265 101 555 0 94<br />
1992 5322 120 3990 589 125 741 0 89<br />
1993 3696 88 2893 349 81 454 0 128<br />
1994 6756 111 5406 355 116 995 0 88<br />
1995 8898 100 5338 365 107 2040 0 83<br />
1996 5035 97 3435 243 92 879 0 116<br />
1997 9189 107 8145 245 106 200 0 147<br />
1998 7986 107 6864 197 110 918 0 82
Verteilung der Baumartengruppen<br />
Forstamt: Schmallenberg<br />
Betriebsbezirk: <strong>Oberkirchen</strong><br />
e<br />
Forstbetrieb: FBG <strong>Oberkirchen</strong><br />
-<br />
mBuche mAlh eAln . Pappel &DKiefer II1II lärche fiIFichte<br />
Eiche 15,74 ha 1,1% Buche 297,68 ha 2/,2%<br />
ALh 9,20 ha 0,7% ALn 3,83 ha 0,3%<br />
Pappel 0,62 ha 0,0% Lärche 7,39 ha 0,5%<br />
Fichte 1050,18 ha 74,7% Douglasie 2/,86 ha 1,6%<br />
ODo<br />
Laubholz 327,07 ha 23,3%<br />
Nadelholz 1079,43 ha 76,7%<br />
Gesamt , 406,50 ha<br />
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Waldbauernschulung in <strong>Oberkirchen</strong> (Föllübung)