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A.Eine Wanderung durch die Oberkirchener Geschichte Original

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Seite 1<br />

Variante 1<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Wanderung</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Oberkirchener</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

und den Ortsteilen Winkhausen, Inderlenne, Vorwald, Lüttmecke und Almert


Inhalt<br />

Seite 2<br />

Hauptrundweg<br />

Hauptrundweg (Roter Weg) Seite 3 – 9<br />

Seite 13 – 21<br />

Seite 24<br />

Seite 27<br />

Variante 1 „Winkhausen“ (Grüner Weg) Seite 10 – 12<br />

Variante 2 „Schwarze Fabrik“ (Schwarzer Weg) Seite 22<br />

Variante 3 „Gut Vorwald“ (Blauer Weg) Seite 23<br />

Variante 4 „ Lüttmecke“ (Oranger Weg) Seite 24 – 26<br />

Den Verlauf der Wege entnehmen Sie der Karte auf der Umschlagrückseite.<br />

Herausgeber: Verkehrsverein Oberkirchen<br />

Autor: Michael Keuthen, Oberkirchen<br />

Druck: Glade Druck<br />

Schutzgebühr: 2,50 €<br />

2003/2005


Seite 3<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Wanderung</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Oberkirchener</strong> <strong>Geschichte</strong><br />

Hauptrundweg<br />

Dieser geschichtliche Rundgang soll einen Teil der über 1000jährigen <strong>Geschichte</strong><br />

Oberkirchens widerspiegeln.<br />

Der Rundgang beginnt am "Schnadestein", der an der Bushaltestelle "Kirche" steht, und ist<br />

etwa 7 km lang (roter Weg).<br />

Es sind vier Varianten vorgeschlagen, <strong>die</strong> entweder eingebaut werden, oder einzeln für sich<br />

gewandert werden können, und den Rundgang dementsprechend verlängern:<br />

1. nach Winkhausen ab "Langen Hagen" ca. 4 km (grüner Weg)<br />

2. zur "Schwarzen Fabrik" ab Parkplatz Schützenhalle ca. 1,5 km (schwarzer Weg)<br />

3. nach "Gut Vorwald" ab Parkplatz Schützenhalle über den Naturlehrpfad ca. 11,5 km<br />

(blauer Weg)<br />

4. zur Lüttmecke ab Abzweig "Zur Schlade" ca. 2 km (oranger Weg)<br />

Oberkirchen<br />

Man vermutet, daß sich der Ortsname Oberkirchen ableitet von "Overenkerken"<br />

(Ouerenkirgen (1275), Ouerenkerken (1313), Ouerenkirchen (1368)), was soviel wie "Obere<br />

Kirche" im Gegensatz zu der in der Urpfarrei Wormbach niedriger gelegenen Kirche<br />

bedeutet.<br />

Das westfälische Dorf, 430 m ü NN in einer geschützten südlichen Tallage an der Lenne<br />

gelegen, ist eine alte Siedlung, <strong>die</strong> erst im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde.<br />

<strong>Eine</strong> alte Handelsstraße, <strong>die</strong> "Heidenstraße", von Köln über Kassel nach Leipzig <strong>durch</strong>querte<br />

<strong>die</strong> Ortschaft. Oberkirchen war Hauptort eines Kirchspiels ( Pfarrei und politische Gemeinde),<br />

Zentrum einer Gerichtsbarkeit und wurde 1841 selbstständige Gemeinde.<br />

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Oberkirchen schweren Kämpfen ausgesetzt: In der<br />

Nacht zum 3. April 1945 drangen amerikanische Infanteristen aus Richtung Albrechtsplatz<br />

nach Markeshagen und Vorwald sowie Westfeld vor, und schlossen damit den Ruhrkessel. In<br />

Winkhausen lagen deutsche gepanzerte Einheiten. In schweren Kämpfen, bei denen sich<br />

deutsche Landser im Lehrerhaus sowie Kersting Haus, heute "Knusperhaus", und<br />

amerikanische Soldaten im Pastorat und Haus Föster - Siepe, heute "Frisör", gegenüberlagen,<br />

brannten einige Häuser wie z.B. <strong>die</strong> heutigen Gasthöfe "Vogtei" und "Droste" ab. Am 4. April<br />

war Oberkirchen verloren und wurde <strong>durch</strong> amerikanische Truppen besetzt.. Die Kämpfe um<br />

<strong>die</strong>ses Dorf gelten als <strong>die</strong> härtesten im Sauerland.<br />

Im Zuge der Verwaltungsreform 1975 wurde Oberkirchen Ortsteil der Stadt Schmallenberg,<br />

neben Köln <strong>die</strong> flächenmäßig größte Gemeinde Nordrhein-Westfalens.<br />

1967 kürte man das Fachwerkdorf Oberkirchen zum "schönsten Dorf Westfalens" und<br />

verlieh Oberkirchen "Bundesgold".<br />

Ganz in der Nähe führt der "Rothaarsteig" von Brilon nach Dillenburg über den<br />

Rothaarkamm.<br />

Landschaftlich liegt Oberkirchen im Naturpark und Landschaftsschutzgebiet<br />

"Rothaargebirge“. Das Naturschutzgebiet "Sommerseite", eine Wacholderheide, befindet sich<br />

ganz in der Nähe des Dorfes.<br />

Der Wald wird von den heimischen Waldbauern seit 1824 bewirtschaftet.<br />

www.oberkirchen.de<br />

Beginn: Bushaltestelle "Kirche" gegenüber Pastorat.


Schnadestein<br />

Seite 4<br />

Hauptrundweg<br />

Am Schnadestein beginnen wir unseren geschichtlichen Rundgang <strong>durch</strong> Oberkirchen, der<br />

etwa 1000 Jahre Zeitgeschichte umfaßt.<br />

Auf dem Stein sind <strong>die</strong> Grenzen des Gerichts Oberkirchen abgebildet.<br />

Der Abt des Klosters Grafschaft hatte das Recht, sich einen Vogt zum weltlichen Schutze des<br />

Klosters zu wählen.<br />

Der Vogt war im Mittelalter Inhaber einer Schutzherrschaft, der "Kirchenvogtei" oder der<br />

weltlichen "Vogtei". Diese war häufig verbunden mit einer Gerichtsbarkeit. Die Vögte<br />

entstammten angesehenen adeligen Familien. Seit 1202 wurden <strong>die</strong> Edelherren von<br />

Grafschaft Vögte genannt.<br />

Der Gerichtsbezirk Oberkirchen war aus dem alten Vogteigericht Grafschaft hervorgegangen.<br />

Vor Errichtung der Amtsgerichte war das Gericht Oberkirchen ein Patrimonialgericht, eine<br />

Gerichtsbarkeit, <strong>die</strong> der Grundherr über seine Grundhörigen ausübte. Die Familie von<br />

Fürstenberg besaß das Recht der Stuhlherrschaft und bestellte den Richter seit Ende des 16.<br />

Jahrhunderts.<br />

1441 benennt das Jahr, aus der eine Urkunde erhalten ist, in der der Grafschafter Abt <strong>die</strong><br />

Vogtei an den damaligen Schutzvogt als Lehen überträgt.<br />

Die zweite Jahreszahl 1841 weist auf <strong>die</strong> Gründung der Gemeinde Oberkirchen hin.<br />

Wir biegen rechts ab in <strong>die</strong> "Galgenstraße" überqueren <strong>die</strong>se und gehen ca. 100 m zu dem<br />

hinter der Lennebrücke links liegenden


Kerker (Denkmalschutz)<br />

Seite 5<br />

Hauptrundweg<br />

Die Gefängniszelle war ein Teil des Gerichts, das auch Todesstrafen verhängen konnte.<br />

Die Bauzeit des Kerkers wird mindestens ins 18. Jahrhundert gelegt, wobei das<br />

Deckengewölbe aus Backstein in einem Baumaterial ausgeführt ist, welches erst im 19.<br />

Jahrhundert in der Region zur Verwendung kam. Auch der heutige Zugang mit<br />

Treppenanlage und Tür in der vorderen Schmalseite des Gefängnisses entstammt dem 19.<br />

Jahrhundert und ersetzt einen älteren Zugang in der rechten Längsseite.<br />

www.gerichtsmuseum.de<br />

Nun überqueren wir wiederum <strong>die</strong> Straße und wandern den Weg an der Lenne (X10) in<br />

Richtung "Galgen" bzw. "Lennetalradweg" nach Schmallenberg entlang.<br />

Die Lenne gilt als größter Nebenfluß der Ruhr. Sie entspringt am "Kahlen Asten" in einer<br />

Höhe von 830 m, somit <strong>die</strong> höchstgelegene Quelle Nordrhein Westfalens. Die Lenne mündet<br />

nach 128 km am Fuße der Hohensyburg in <strong>die</strong> Ruhr.<br />

Bevor wir auf <strong>die</strong> Straße treffen steht rechts der


SGV Stein<br />

Seite 6<br />

Hauptrundweg<br />

Der Sauerländische Gebirgsverein wurde am 25.1. 1891 gegründet. Nach der Satzung<br />

bezweckt der SGV "das Wandern, besonders im Vereinsgebiet, zu pflegen und dafür zu<br />

werben, <strong>die</strong> Kenntnis über das Vereinsgebiet zu erweitern, Volkstum- und Heimatpflege zu<br />

treiben, den Heimat- und Naturschutz und <strong>die</strong> Heimatliebe zu fördern und zu vertiefen."<br />

Im ersten gewählten Vorstand des Hauptvereins war der <strong>Oberkirchener</strong> Fabrikant Otto<br />

Schütte als Beisitzer vertreten.<br />

www.sgv.de<br />

Dem Straßenverlauf ( "Lennetalradweg", X 10) folgen wir rechts herum und erreichen auf der<br />

linken Seite <strong>die</strong>


Seite 7<br />

Kapelle zum "Blutschwitzenden Heiland" (Denkmalschutz)<br />

Hauptrundweg<br />

Unter Pfarrer Anton Fischer wurde 1879 der Kreuzweg im Langen Hagen errichtet und<br />

konnte am 17.7.1882 geweiht werden. Am Beginn der Anlage liegt <strong>die</strong> in barocker Form<br />

gebaute Kalvarien Kapelle.<br />

An der Kapelle vorbei den ersten Weg scharf links (A 7), nach 50 m führt ein ansteigender<br />

Pfad rechts in den Wald zum


Kreuzweg (Denkmalschutz)<br />

Seite 8<br />

Hauptrundweg<br />

Auf <strong>die</strong>sem Rundweg liegen <strong>die</strong> in Bruchstein gemauerten Kreuzwegstationen mit reichen<br />

klassizistischen, plastischen Kreuzwegbildern aus hellem Sandstein. Den Abschluß der<br />

Kreuzweganlage bildet <strong>die</strong> 15. Auferstehungsstation.<br />

Der Kreuzweg wurde im Jahre 1982/83 renoviert.<br />

Pfarrer Fischer wollte <strong>die</strong> Menschen mehr zum Gebet und zur Frömmigkeit erziehen und<br />

ihnen Gelegenheit geben, das Leiden Christi mehr zu betrachten. Dazu weihte er neben<br />

<strong>die</strong>sem Kreuzweg noch mehrere andere in der näheren zu Oberkirchen gehörenden<br />

Umgebung ein.<br />

Wir laufen ca. 200 m leicht ansteigend bis auf ein linker Hand liegendes Plateau erreicht<br />

wird mit der


Pütte (Denkmalschutz)<br />

Seite 9<br />

Hauptrundweg<br />

Zwischen den Kreuzwegstationen befindet sich auf einem künstlich geschaffenen Plateau ein<br />

ursprünglich barocker Brunnen, der beim Bau der Kreuzwegstationen um <strong>die</strong> Wende des 19.<br />

Jahrhunderts in klassizistischer Form mit einem Aufbau versehen worden ist. Um den<br />

Brunnen wurde eine Baumeinfassung mit Linden gepflanzt.<br />

Das Gericht unter der Linde ist <strong>durch</strong> viele alte Urkunden belegt. Man glaubte, <strong>die</strong> Linde, ein<br />

in früheren Zeiten als heilig verehrten Baum, könne bewirken, daß <strong>die</strong> reine Wahrheit ans<br />

Licht käme. Die germanische Gerichtsversammlung wurde im Mittelalter meist zweimal im<br />

Jahr unter freiem Himmel abgehalten.<br />

<strong>Eine</strong> alte Jagdkarte des Kloster Grafschaft von 1633 bezeichnet <strong>die</strong>se Stelle im Langen Hagen<br />

als <strong>die</strong> Gerichtstätte des Gerichts Oberkirchen.<br />

Die Hinrichtungsstätte, der Galgen, lag ganz in der Nähe. Nach altem sächsischem Recht<br />

mußte im Angesicht Gottes gerichtet werden.<br />

Auf dem befestigten Waldweg wenden wir uns nach links, verlassen den Wald bis etwa nach<br />

300 m ein Feldweg rechts in den Wald führt; bevor der Weg rechts abknickt erkennen wir <strong>die</strong><br />

Höfe der "Almert", 514 m hoch gelegen und noch nach Oberkirchen gehörend, rechts<br />

daneben den "Wilzenberg" mit seinem Aussichtsturm.<br />

Wir folgen dem Feldweg weiter in den Wald und erreichen <strong>die</strong>


Galgenstätte<br />

Seite 10<br />

Hauptrundweg<br />

Nachdem das Urteil an der Richtstätte - der Pütte - gefällt war, begab man sich bei<br />

Todesurteilen zur Hinrichtungsstätte des <strong>Oberkirchener</strong> Patrimonialgerichts. Das Recht,<br />

Urteile auf Leben und Tod zu fällen und zu vollstrecken, bestand für das Gericht in<br />

Oberkirchen von 1594 bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.<br />

Die letzte Hinrichtung fand hier um 1770 statt. Es soll <strong>die</strong> Hinrichtung eines gefürchteten<br />

Raubgesellen, "Gäls Hannes" aus Sorpe, gewesen sein. Man ließ <strong>die</strong> Gebeine des Mannes<br />

Jahre am Galgen hängen bis der Galgen in sich zusammen brach. Der Galgen ist dann nie<br />

wieder aufgebaut worden .<br />

Den Weg bergab folgen bis zur Wegegabelung, dort wenden wir uns nach rechts zur<br />

15. Auferstehungsstation als Abschluß der Kreuzweganlage.<br />

Weiter mit dem Hauptrundweg auf Seite 15


VARIANTE 1 Winkhausen<br />

Länge 4 Kilometer<br />

Seite 11<br />

Variante 1<br />

Links entlang <strong>durch</strong> den Wald bis zur Teerstraße, dann rechts bergab vorbei am<br />

"Terrassencafe Berger" folgen wir dem "Lennetalradweg" links und wieder rechts in<br />

Richtung "Winkhausen Dorfmitte".<br />

Entlang der Lenne bis zur Teerstraße erreichen wir "Winkhausen".<br />

Winkhausen gehörte verwaltungsrechtlich bis zum Jahre 1974 zur Gemeinde Oberkirchen,<br />

wurde dann Ortsteil der Stadt Schmallenberg. Durch Vereinsleben, der Zugehörigkeit zur<br />

katholischen Pfarrei und der Grundschule ist Winkhausen aber immer noch mit Oberkirchen<br />

verbunden.<br />

Auf der Straße halten wir uns etwa 30 m nach links, und folgen dann dem Richtungsschild<br />

"Holthausen" bzw dem gelben Zeichen des Rothaarsteigzubringerweges in Richtung<br />

Hotel Deimann zum Wilzenberg<br />

Ehemaliges land- und forstwirtschaftliches Gehöft mit eigener Molkerei und Posthalterei aus<br />

dem Jahre 1650 an der alten "Heidenstraße" gelegen.<br />

1883 wird ein Hotel <strong>durch</strong> Albert Hilsmann eröffnet. Das Interesse der Kinder der Familie<br />

Hilsmann für den Gutshof und das Hotel war nicht sehr groß. So kommt es, daß<br />

das inzwischen heruntergekommene Anwesen an den Schulrektor Theodor Deimann aus<br />

Brilon 1917 verkauft wird.<br />

1927 entsteht der markante Turm mit der Durchfahrt, dafür wird das alte Bauernhaus<br />

abgerissen. 1975 verläßt der letzte Pächter den Gutshof.<br />

Seit 1973 nennt Familie Deimann den Gasthof "Hotel Deimann zum Wilzenberg". Viele<br />

Erweiterungen und Umbaumaßnahmen folgen.<br />

Das Hotel verfügt u.a. über einen Frisör- und Kosmetiksalon, eine Vital - Oase mit<br />

Sportbereichen und eine Saunaanlage.<br />

Auf ehemals landwirtschaftlichen Flächen ganz in der Nähe befindet sich ein 18 Loch<br />

Meisterschaftsgolfplatz mit einem Clubhaus und dem "Panorama Cafe“.<br />

www.deimann.de<br />

Wir wechseln <strong>die</strong> Straßenseite, gehen entlang der B236 und überqueren <strong>die</strong> Bundesstraße an der


Dorfkapelle Winkhausen (Denkmalschutz)<br />

Seite 13<br />

Variante 1<br />

Im 18. Jahrhundert errichteter schlichter eingeschossiger Bruchsteinsaal des Barock. Bereits<br />

vor 1630 stand in Winkhausen eine Kapelle, <strong>die</strong> der Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg<br />

um 1666 <strong>durch</strong> einen Neubau im Renaissancestil ersetzte. Die heutige Kapelle aus dem 18.<br />

Jahrhundert war vom 18.7.1792 bis 11.11.1894 im Besitz der Familie Nückel, <strong>die</strong> sie dann der<br />

Kirchengemeinde Oberkirchen übereignete. 1893 und 1977/78 wurde <strong>die</strong> Kapelle renoviert.<br />

Die Patronin ist seit 1908 <strong>die</strong> hl. Beata Maria Virgina; <strong>die</strong> bisherigen Patrone Katharina und<br />

Jacobus d.G. wurden Nebenpatrone.<br />

Weiter etwa 200 m auf dem Bürgersteig zum


Schultenhof (Denkmalschutz)<br />

Seite 14<br />

Variante 1<br />

<strong>Eine</strong> ehemalige Ausspannstation an der Heidenstraße mit Wirtshaus. Die zwei großen<br />

Pferdeställe boten Platz für mehr als 30 Pferde.<br />

Das Haupthaus ist ein teilmassives Fachwerklängsdeelenhaus unter einem mit Schiefer<br />

gedecktem Satteldach. Der mit Inschriften reich gezierte Hauptgiebel bezeugt <strong>die</strong> Baudaten<br />

1662 und 1744 (Renovierungsdatum). Das Deelentor ist vierteilig und zeigt vier Rauchlöcher,<br />

sein Torbalken trägt eine launige Inschrift aus jüngerer Zeit. Die Torpfosten sind in der<br />

sauerländischen Tradition mit Motiven der Volkskunst reich beschnitzt und zeigen <strong>die</strong><br />

herkömmlichen Volutenzierrate.<br />

Jenseits der Straße liegt ein Bergkeller als Nebengebäude, sein Erdgeschoß ist ein in<br />

Bruchstein, sein Obergeschoß in Backstein mit einem Schwebegiebel ausgeführt. Das<br />

Satteldach ist mit Schiefer gedeckt. Seinem Erscheinungsbild zufolge datiert das längst<br />

erschlossene Gebäude im Wesentlichen in <strong>die</strong> Zeit um 1900.<br />

Heute beherbergt der Schultenhof ein Museum für <strong>die</strong> ganze Familie. Das Museum bietet auf<br />

600 qm Ausstellungsfläche für jeden etwas: Vom Uraltmotorrad (1898), über das Fahrrad<br />

(1867), Hauswirtschaft, Handarbeiten, Knopfsammlungen, Stricken, Küche, Landwirtschaft,<br />

Dampflokomobile (ab 1927), Optik, Werkstatteinrichtung bis hin zur Kindheitsgeschichte<br />

vergangener Tage, von der Wiege bis zur Grundschule.<br />

Die nächste Seitenstraße rechts, dem Verlauf der Straße folgen, wieder vorbei am<br />

Terrassencafe Berger und dann links den Fahrradweg R18 bzw. Lennetalradweg entlang bis<br />

zur Kreuzung, nach 1 Kilometer den Weg links hinunter zum Sägewerk "<strong>Oberkirchener</strong><br />

Hammer".


Hauptrundweg:<br />

Seite 15<br />

Hauptrundweg<br />

Wir bleiben auf <strong>die</strong>sem Weg bis zur nächsten Kreuzung. Ein Pfad führt uns bergab zum<br />

Sägewerk<br />

<strong>Oberkirchener</strong> Hammer<br />

Die Eisenhämmer in Oberkirchen, Inderlenne, Winkhausen, Niedersorpe, und Mittelsorpe<br />

gehörten dem Freiherrn von Fürstenberg, Herdringen. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

der Steinkohlebergbau im Gebiet der mittleren und unteren Ruhr gigantisch wuchs und dort<br />

große Eisen- und Stahlwerke entstanden, verloren <strong>die</strong> meisten heimischen Hammerwerke ihre<br />

Existenzgrundlage.<br />

Der unweit Oberkirchen gelegene "<strong>Oberkirchener</strong> Hammer" wurde im Jahre 1878 von Eisen<br />

auf Holz umgestellt. In der mit Wasser betriebenen Sägemühle wurde Holz für den örtlichen<br />

Bedarf und Rohmaterial für <strong>die</strong> angegliederte Drechslerei geschnitten.<br />

Zweimal, nämlich 1928 und 1935, wurde der Betrieb <strong>durch</strong> Brand vernichtet.<br />

In den Kampftagen des 4./5. April 1945 wurde er fast restlos zerstört. Doch schon 1947<br />

entstand ein neues, größeres Sägewerk, in dem hauptsächlich Bauholz und Kisten hergestellt<br />

wurden.<br />

Die Wasserkraft reichte nicht mehr aus und so musste auf Elektrizität umgestellt werden. Alte<br />

Maschinen wurden <strong>durch</strong> neue, moderne Maschinen ersetzt.<br />

Das heutige Sägewerk schneidet nur Holz aus der heimischen Region ein.<br />

www.besucherbergwerk-ramsbeck.de<br />

Nun gehen wir weiter vorbei an der Schreinerei "Didam" zur Hauptstraße "Alte Poststraße"<br />

in Richtung Dorfmitte.<br />

Die Schreinerei wurde 1845 an der Galgenstraße gegründet. Im 100jährigen Jubiläumsjahr<br />

1945 brannte sie ab und wurde an <strong>die</strong>ser Stelle neu gebaut.<br />

Weiter bis zur ersten Seitenstraße nach rechts, der "Kirchstraße", dort halten wir an.


Küsterhaus (Denkmalschutz)<br />

Seite 16<br />

Hauptrundweg<br />

Das Küsterhaus wurde von der Kirchengemeinde 1737 unter Pfarrer Joh. Hermann Overbeck<br />

als Küster- und Schulhaus auf dem Kirchhof erbaut.<br />

Lehrer, Organist und Küster Heinrich Dicke erwarb 1829 das Küsterhaus, um 1860 kam es<br />

wieder in den Besitz der Kirchengemeinde.<br />

Im Laufe der Jahre wurde das Küsterhaus unterschiedlich genutzt, so befand sich vor vielen<br />

Jahren auch <strong>die</strong> Volksbank in <strong>die</strong>sem Haus.<br />

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im Jahre 1988 wurde das Küsterhaus ein<br />

Baudenkmal und bietet seitdem Kunstgewerbe im "Lädchen im Küsterhaus" an.<br />

Wir biegen in <strong>die</strong> "Kirchstraße" ein und sehen rechts das


Knusperhaus (Denkmalschutz)<br />

Seite 17<br />

Hauptrundweg<br />

Das urige Fachwerkhaus mit dem für <strong>die</strong>se Region typischen Schieferdach stammt aus dem<br />

Jahre 1821. Das genaue Datum ersieht man aus der Inschrift in dem Balken oberhalb der<br />

dreiteiligen und reich verzierten Eingangstür:<br />

"DIESES HAUS IST ERBAUET DURCH CHRISTOPH MUES...KAHRHOF IM JAHR<br />

CHRISTI 1821 DEM 6. JULI"<br />

Das unter Denkmalschutz stehende Haus wurde von Grund auf restauriert. Im Haus selbst<br />

kann man unter anderem hinter einer Glasscheibe den Innenaufbau einer Fachwerkwand<br />

bewundern. Die Inneneinrichtung ist im "Biedermeierstil" gehalten.<br />

Viele Familien haben in <strong>die</strong>sem Haus gelebt bis 1996, im 175 jährigen Jubiläumsjahr des<br />

Hauses, das Cafe "Knusperhaus" eröffnet wurde. Die Konditormeisterin Ulrike Bette bietet in<br />

ihrer Konditorei und Confiserie neben süßen Leckereien eine Weinauswahl sowie<br />

verschiedene Frühstücksangebote und Tagesgerichte an.<br />

Geradeaus in Richtung Feinkostgeschäft Henke. www.feinkost.henke.de<br />

Hier wird der echte westfälische Knochenschinken hergestellt.<br />

Vor dem Friseur links zur


Pfarrkirche St Gertrudis (Denkmalschutz)<br />

Seite 18<br />

Hauptrundweg<br />

Die Pfarrkirche St. Gertrudis gehört zu den wichtigsten Zeugnissen des frühbarocken<br />

Kirchenbaus im Sauerland.<br />

Die erste Kirche ist hier etwa um 1000 nachweislich erbaut worden, mehrmals teilweise<br />

abgerissen und wieder aufgebaut. Die jetzige Kirche ist <strong>die</strong> vierte an <strong>die</strong>ser Stelle.<br />

Sie wurde 1665/66 anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus vom Paderborner Fürst-<br />

Bischof Ferdinand von Fürstenberg errichtet. Das Wappen am Portalaufsatz weist sie als<br />

Stiftung der Familie von Fürstenberg aus, <strong>die</strong> Gerichtsherren und Kirchenpatron von<br />

Oberkirchen waren.<br />

In der Pfarrkirche befinden sich ein Taufstein von 1632, der Hochaltar von 1668, <strong>die</strong> Kanzel<br />

von 1673 und <strong>die</strong> Orgel von 1705 und sehenswerte Rokokobeichtstühle.<br />

Die Schutzpatronin ist <strong>die</strong> hl. Gertrud, <strong>die</strong> Patronin gegen Mäuse und Rattenplage. Das<br />

Patronatsfest wird am 17. März gefeiert. Weiterer Schutzpatron ist der Erzengel Michael.<br />

Renoviert wurde <strong>die</strong> Kirche im Jahre 2000.<br />

Von der Kirche wenden wir uns wieder zur Hauptstraße "Alte Poststraße" und stehen vor dem


Pfarrhaus (Denkmalschutz)<br />

Seite 19<br />

Hauptrundweg<br />

Das barocke Pfarrhaus ist 1711 gebaut worden. Interessant erscheinen das in schwarzweißen<br />

Farbtönen gestaltete Obergeschoß und das mit senkrechten Brettern verkleidete Giebelschild.<br />

Die Seitenpfosten, <strong>die</strong> sogenannten Eckständer, sind reichlich verziert.<br />

Die vom Betrachter aus linke Hausseite ist in Schiefer gehalten. Die übrigen Seiten bestehen<br />

aus Fachwerk der typischen Sauerländer Bauart mit weißen Wänden und schwarzen,<br />

teergetränkten Eichenbalken. Die rechte Fachwerkseite ist mit zehn Fensterachsen<br />

ausgestattet.<br />

Im Sitzungssaal des Pfarrhauses befindet sich das Gemälde "Hl. Hieronymus" des Malers<br />

Veltmann.<br />

Das Haus wurde 2001/2002 renoviert und <strong>die</strong>nt dem katholischen Pfarrer als Wohnung.<br />

Nun nach rechts an der Bushaltestelle und dem Schnadestein vorbei der Hauptstraße "Alte<br />

Poststraße" entlang. Wir finden auf der linken Seite den


Gasthof "Vogtei" (Denkmalschutz)<br />

Seite 20<br />

Hauptrundweg<br />

Im Jahre 1786 erbaute Johannes Vogt aus Lenneplätze nach der Einheirat in <strong>die</strong> Familie<br />

Schauerte, das auf der rechten Seite der Straße gelegene Gebäude als Wohn- und Bauernhaus.<br />

Sein Sohn, Franz Anton Vogt, baute 1835 auf der anderen Straßenseite ein prächtiges<br />

Fachwerkhaus, in dem er eine Gaststätte und einen Marketenderladen mit Jagdbedarfsartikeln<br />

führte. Das ältere Haus wurde nun Speicher (Vogts Spieker) und Wohnung für das Personal.<br />

Am 4. April 1945 wurde das Gasthaus zerstört und 1947 neu aufgebaut. Nach Aufgabe der<br />

Landwirtschaft entstand 1978 im rechten Gebäudeteil <strong>die</strong> Gaststätte "Vogtei", <strong>die</strong> heute eine<br />

reichhaltige Küche mit Spezialitäten aus heimischen Wäldern bietet und von Angelika und<br />

Hermann Vogt geführt wird.<br />

www.gasthof.vogt.de<br />

Auf der rechten Seite <strong>die</strong>


Gaststätte Droste<br />

Seite 21<br />

Hauptrundweg<br />

Der Hof wurde wahrscheinlich um 1650 von einem Schmied gegründet. Die erste Erwähnung<br />

geschieht in der Schatzungsliste von 1685.<br />

Der Gasthof ist um 1800 entstanden. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges brannte<br />

das alte Haus ab und wurde an gleicher Stelle 1946/47 wieder aufgebaut. Gleichzeitig wurde<br />

neben dem Gasthof ein neues Stallgebäude errichtet.<br />

Die Landwirtschaft wurde bis 1958 betrieben. Danach forstete man <strong>die</strong> landwirtschaftlichen<br />

Flächen auf oder verpachtete <strong>die</strong>se an andere Landwirte im Dorf.<br />

Seit 1993 bewirtschaften Georg Droste und dessen Ehefrau Renate <strong>die</strong> Gaststätte.<br />

Spezialitäten: hausgemachte Wurst, Schinken, Marmelade; westfälische und sauerländische<br />

Gerichte.<br />

www.gasthof-droste.de<br />

Und weiter geradeaus den


Gasthof Schauerte<br />

Seite 22<br />

Hauptrundweg<br />

An der alten "Heidenstraße" baute Johann Schauerte im Jahre 1749 ein stattliches Haus, das<br />

gleichzeitig auch der Landwirtschaft <strong>die</strong>nte. Neben Landwirtschaft und Gastwirtschaft wurde<br />

hier ein Lebensmittel- und Gewürzhandel betrieben. Nachdem das Vieh aus dem Wohnhaus<br />

in ein Nebengebäude ausquartiert worden war, entschied man sich im Jahr 1890 dazu, fortan -<br />

wie es damals hieß - "Sommerfrischler" aufzunehmen.<br />

<strong>Eine</strong> luftige Veranda wurde im Jahr 1900 zur Lenne gebaut. Strom gab es von der "Schwarzen<br />

Fabrik" und fließend Wasser auf allen Gästezimmer ab 1928. Seit 1992 führen Giesela<br />

Kemper geb. Gilsbach und ihr Mann Franz-Josef den elterlichen Betrieb.<br />

www.schauerte-jostes.de<br />

Daneben befindet sich <strong>die</strong>


Lennemühle (Denkmalschutz)<br />

Seite 23<br />

Hauptrundweg<br />

Die voll funktionsfähige Kornmühle aus dem Jahre 1807 wurde damals mit einem Wasserrad<br />

angetrieben. Dieses wurde 1920 <strong>durch</strong> eine 5-kW- Francis - Turbine ersetzt. Sieben Jahre<br />

später erfolgte eine umfangreiche Erweiterung: <strong>die</strong> Aufstockung der Mühle, <strong>die</strong> Aufstellung<br />

neuer Walzenstühle und <strong>die</strong> zusätzliche Installierung einer 9-kW-Turbine. Bis 1993 wurde<br />

hier Korn gemahlen, seit <strong>die</strong>ser Zeit steht <strong>die</strong> Mühle auch unter Denkmalschutz.<br />

Ab 1995 wird sie als Cafe und Gaststätte geführt.<br />

Nun biegen wir rechts ab in <strong>die</strong> Schützenstraße und sehen das Informationsschild<br />

Naturlehrpfad<br />

Weiter mit dem Hauptrundweg auf Seite 25


VARIANTE 2 "Schwarze Fabrik"<br />

Länge 1,5 Kilometer<br />

Seite 24<br />

Variante 2<br />

Den asphaltierten "Lennetalradweg" entlang, auf Höhe des Wehres liegt auf der<br />

gegenüberliegenden Straßenseite <strong>die</strong> Orgelbaufirma Albers und Wiggering.<br />

Vorbei an dem Baugeschäft in Richtung Westfeld und Nordenau (X13), nach ca. 300 m<br />

erreichen wir <strong>die</strong><br />

Schwarze Fabrik (Denkmalschutz)<br />

Otto Schütte (1845 - 1902) siedelte <strong>die</strong> Fabrik 1878 hier am Oberlauf der Lenne an. Bis etwa<br />

1920 stellten firmenangehörige Köhlerkolonnen in den Sauerländer Wäldern <strong>die</strong><br />

erforderlichen Mengen Holzkohle her; danach wurde der Holzverkohlungsbetrieb bis Ende<br />

der 60er Jahre auf dem Firmengelände <strong>durch</strong>geführt. Es wurden Holzkohlen zu den<br />

verschiedensten Produkten weiterverarbeitet wie zum Beispiel Holzkohlengrieß für<br />

Eisengießereien, Holzkohlenstaub für <strong>die</strong> chemische Industrie und Preßkohlen zum Beheizen<br />

von Triebwagen.<br />

Die <strong>Oberkirchener</strong> verdanken der "Schwarzen Fabrik" den ersten Strom. Der Stiefsohn des<br />

Firmengründers, Paul Schütte, errichtete 1905 eine Dampf- und Wasserkraftanlage. Die<br />

Turbine mit 24 Kilowatt wurde von der Lenne gespeist. Bei Wassermangel sorgte eine<br />

Lokomobile für den Antrieb des Dynamos.<br />

Seit 1975 arbeitet der Kunstschmied Willi Schütte in den Hallen der "Schwarzen Fabrik".<br />

Die Holzkohlenfabrik wird seit 1997 <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Firma Willi Atorf geführt. Hier werden neben<br />

Holzkohlenbrikett und - staub vor allem verschiedene Arten von Grillkohlen aus<br />

nachwachsenden Wäldern angeboten.<br />

www.kunstschmiede-schuette.de<br />

Hinter den Gebäuden liegt der Ortsteil "Inderlenne". Aus dem Wasser heimischer Quellen<br />

werden hier alkoholfreie Getränke hergestellt.<br />

Zurück wie Hinweg, jedoch hinter dem Baugeschäft links hoch (X 2), nach 150 m den Pfad<br />

rechts bis zur Straße "Am Hirschberg" weiter zur Hauptstraße "Alte Poststraße/B 236", wir<br />

überqueren <strong>die</strong>se und befinden uns in der "Schützenstraße".


VARIANTE 3 Gut Vorwald<br />

Länge 11,5 Kilometer<br />

Seite 25<br />

Den Verlauf des Naturlehrpfades entnehmen Sie bitte dem Heft "Naturlehrpfad<br />

Oberkirchen". Sie erreichen auf <strong>die</strong>sem Weg das Hotel und Restaurant "Gut Vorwald"<br />

Gut Vorwald<br />

Hauptrundweg<br />

Der Hof Vorwald entstand um 1590. Der Hof war ein Pachtgut der Erbvogtei Grafschaft und<br />

wurde "Vormwalle" genannt. Die Nachfolger schrieben sich bis 1875 Vorwald, da der<br />

Hofname vorrangig vor dem Familiennamen war. Weil mehrere Male Mädchen <strong>die</strong> Hoferben<br />

waren, änderte sich der Name öfter. Das Gut brannte <strong>durch</strong> Blitzschlag im Oktober 1789 und<br />

im März 1796 ab. Am 29. August 1797 war das Haus von Maria Therese Vorwald, Hoferbin,<br />

geb. 14.04.1762, und Johann Theodor Vollmers, Ackersmann von der Almert, wieder<br />

aufgebaut worden. So steht der Hof heute noch. Das kleine heutige Jagdhäuschen war das<br />

Backhaus.<br />

1951 wurde eine kleine Gaststätte neben der alten Diele ausgebaut und nach und nach kamen<br />

Fremdenzimmer dazu. Die meisten Gäste wurden anfangs von Vertragsfirmen mit Bussen<br />

hergebracht und nach einer Woche wieder abgeholt, da zu <strong>die</strong>ser Zeit kaum jemand ein Auto<br />

besaß. Viele Jugendferienlager fanden in Vorwald statt.<br />

1977 wurde das Hotel <strong>durch</strong> einen Anbau stilgerecht zum Bauernhaus mit der alten Tenne<br />

und Bauernstube vergrößert, um den steigenden Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden.<br />

Neben der Landwirtschaft wurden Pferde gehalten, <strong>die</strong> den Gästen <strong>durch</strong> Reiten und<br />

Kutschfahrten den Urlaub verschönern sollten. Seit 1994 führen Volker Döpp und seiner Frau<br />

Hildegard den Betrieb.<br />

Mit den Kindern Christian und Carolina wächst <strong>die</strong> vierte Generation der Familie Döpp in<br />

Vorwald heran.<br />

Hauptrundweg<br />

www.gut-vorwald.de


Wir erreichen nach einigen Metern links <strong>die</strong><br />

Schützenhalle<br />

Seite 26<br />

Hauptrundweg<br />

Wahrscheinlicher beginnt der Ursprung der Schützen mit dem Vogteiantritt des Kaspar von<br />

Fürstenberg 1572.<br />

Die allgemeine Landesbewaffnung, auch der Bauern, zur Abwehr niederländischer Freibeuter<br />

nach 1580 ist nachgewiesen. Es gab nicht nur bewaffnete <strong>Oberkirchener</strong> Schützen, auch<br />

Musik mit Pfeifen, Trommeln und den damals so beliebten Dudelsack. 1749 ist noch <strong>die</strong> Rede<br />

von einem Tambour, das den buntgewürfelten Landknechtshaufen voranzog, um ihnen den<br />

Marschtritt zu bestimmen.<br />

1826 versuchte der <strong>Oberkirchener</strong> Lehrer Dicke erstmals ein Vogelschießen einzuführen.<br />

1827 wurde <strong>die</strong> Schützengesellschaft gegründet.<br />

Bis zur Gründung der Westfelder Schützengesellschaft 1874 war <strong>die</strong>s <strong>die</strong> einzigste<br />

Vereinigung der Schützen im Kirchspiel Oberkirchen.<br />

Nachdem zuerst im Schützenzelt gefeiert wurde baute man 1963 <strong>die</strong> dritte massive Halle. Die<br />

heutige Schützenhalle wird auch als Sporthalle von der hiesigen Grundschule benutzt.<br />

Das Schützenfest wird am 1. Wochenende im August gefeiert.<br />

Weiter mit dem Hauptrundweg auf Seite 29


Variante 4 " Lüttmecke "<br />

Länge 2 Kilometer<br />

Seite 27<br />

Variante 4<br />

An der Straße " Zur Schlade" biegen wir nach links, zu unserer rechten liegt nach einigen<br />

Metern <strong>die</strong> Grundschule St. Michael und das Feuerwehrgerätehaus. Gärtnerei und<br />

Kunstgewerbe Wenning auf der rechten Seite finden wir einige Meter weiter, dann vorbei am<br />

"Hermannsteich" bis wir <strong>die</strong> "Lüttmecke" erreichen. Wir stehen vor der<br />

Kapelle mit einer Pieta von Achtermann, errichtet 1995/96.<br />

Zimmerei Schauerte<br />

Ab 1968 führte Ewald Schauerte <strong>die</strong> ersten Zimmerarbeiten im Nebenerwerb <strong>durch</strong>, ohne<br />

Strom und nur in Handarbeit. 1975 wurde das Wohnhaus um einen Anbau erweitert und der<br />

Betrieb auf Vollerwerb umgestellt. Bereits im Jahre 1982 errichtete Ewald Schauerte <strong>die</strong><br />

große Abbundhalle im Fachwerkstil. Folgende Arbeiten werden ausgeführt: Zimmern und<br />

Richten von Dachstühlen, Erstellen von Holzhäusern und Renovierung alter Fachwerkhäuser.<br />

Sehenswerte Objekte in unserer Gegend sind das Hotel Schütte, das Wirtschaftsgebäude<br />

Feldmann - Schütte und das Golfhaus in Winkhausen.<br />

In der Weihnachtszeit wird von der Familie Schauerte ein große Krippe aufgebaut.


Drechslerei Kersting<br />

Seite 28<br />

Variante 4<br />

1887 legte der Drechsler Josef Kersting in einem Raum des 1870 erbauten Wohnhauses in der<br />

Lüttmecke den Grundstein der heute bestehenden Firma.<br />

1902 wurde das erste separate Werkstattgebäude errichtet und 1903 ein Wasserrad installiert,<br />

welches von nun an <strong>die</strong> Kreissäge und <strong>die</strong> Drechselbank antrieb. Davor mußte <strong>die</strong><br />

Drechselbank mühsam mit dem Fuß angetrieben werden.<br />

1920 war mittlerweile <strong>die</strong> Nachfrage nach Drechselarbeiten so angestiegen, daß Josef<br />

Kersting <strong>die</strong> Arbeit nicht mehr alleine bewältigen konnte. Seine ersten Mitarbeiter waren<br />

seine Söhne Franz Joseph und Hubert. Die Werkstatt wurde erweitert und bei <strong>die</strong>ser<br />

Gelegenheit baute man eine Wasserturbine mit ein, <strong>die</strong> 3 bis 4 PS leistete.<br />

1924 erfolgte der Anschluß an das öffentliche Stromnetz.<br />

1932 verstarb der Firmengründer. In <strong>die</strong>sem Jahr wurde ein Horizontalgatter angeschafft und<br />

zwei Jahre später der erste "Hempel"- Automat, auf dem unter anderem Zeltstäbe für <strong>die</strong><br />

deutsche Wehrmacht gedreht wurden. Es folgten weitere Neuanschaffungen und <strong>die</strong><br />

Erweiterung des Betriebes. Der Betrieb stellt heute Dreh- und Frästeile für <strong>die</strong> Möbel- und<br />

Lampenindustrie auf modernen Maschinen aus dem Buchenholz der heimischen Wälder her.<br />

Die Resthölzer werden verbrannt und zur Trocknung und Heizen genutzt.<br />

Es besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, den Familienbetrieb zu besichtigen und <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Holzartikel wie Kleiderständer, Zeitungsständer und Holzkleinteile käuflich zu erwerben.<br />

www.drechslerei-kersting.de<br />

Den Rückweg gehen wir auf der Teerstraße in Richtung Oberkirchen 800 m geradeaus bis wir<br />

zum Landgasthof Schütte kommen.


Hauptrundweg<br />

Seite 29<br />

Weiter dem Straßenverlauf nach rechts folgend bis zum Ende, dann rechts in Richtung<br />

Hauptstraße<br />

Landhotel Gasthof Schütte (Denkmalschutz)<br />

Hauptrundweg<br />

Die Jahreszahlen in der Balkeninschrift am Eingang des Gasthofes nennen Schlüsseldaten:<br />

Seit 1460 wirkt hier <strong>die</strong> Familie Schütte auf dem Pachthof der Pfarrei, zunächst als<br />

Erbpächter.<br />

Dem Lehnshof soll eine Wappenschmiede angegliedert gewesen sein.<br />

Am 23. Februar 1774 wird das Gebäude <strong>durch</strong> einen Hausbrand zerstört. Es wurde von dem<br />

Schöffen Joh. Hermannus Schütte und seiner Ehefrau auf eigene Kosten wieder aufgebaut.<br />

Sein Nachfolger gründete um 1820 den "Gasthof Schütte" als Einkehr für Reisende auf der<br />

Handelsstraße Köln – Leipzig, als Posthaltestelle, gleichzeitig auch als Umspannstation für<br />

<strong>die</strong> Postkutschenpferde auf dem Weg hoch nach Hoheleye auf dem Rothaarkamm.<br />

Im Jahre 1949 wurde der Betrieb nach Restaurierung wieder eröffnet.<br />

Der erste Feriengast aus dem Ruhrgebiet kehrte 1896 ein, 1969 erfolgte eine<br />

Betriebserweiterung, 1997 wurde der Badebereich umgebaut, und im Jahre 2000 das<br />

Stammhaus renoviert.<br />

www.schuette.sow.de<br />

Wir gehen nun in Richtung Brücke zur Hauptstraße.<br />

Hier endet der Rundgang.

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