Bezirkskurier 1/2009 - IG BCE - DORTMUND-HAGEN
Bezirkskurier 1/2009 - IG BCE - DORTMUND-HAGEN
Bezirkskurier 1/2009 - IG BCE - DORTMUND-HAGEN
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
<strong>Bezirkskurier</strong><br />
Mitgliederinformation 1/<strong>2009</strong> Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Bezirksdelegiertenkonferenz<br />
Dortmund-Hagen hat neu gewählt<br />
1<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Frauen<br />
geben „Saures“<br />
Bochum. Die unterschiedliche Bezahlung von Männern und<br />
Frauen ist Schwerpunkt der Arbeit der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Frauen des<br />
Bezirks Dortmund-Hagen im Jahr <strong>2009</strong>. Mit Aktionen und<br />
einem neuen Flyer klären die Frauen über ihr Ziel auf, eine<br />
gleiche Entlohnung der Geschlechter bei vergleichbarer Tätigkeit<br />
zu erreichen. Eine Zitrone steht dabei bildlich für das<br />
Missverhältnis, unter dem nahezu ausnahmslos berufstätige<br />
Frauen leiden. „Ungleichbehandlung macht sauer“ so bringt<br />
die Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses, Christine Gerkens,<br />
ihre Botschaft auf den Punkt.<br />
Darüber hinaus nutzen die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Frauen das Wahljahr <strong>2009</strong>,<br />
um grundsätzlich auf die Notwendigkeit hinzuweisen, sich<br />
an Wahlen zu beteiligen.<br />
Besonders Schüler und Jugendliche sollen an Politik herangeführt<br />
werden. Ziel ist, das Verantwortungsgefühl junger<br />
Menschen zu stärken. Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Frauen werden dabei vom<br />
DGB unterstützt.<br />
Mit einer Informationsreihe „für jedermann“ sollen wichtige<br />
Alltags-Themen aufgegriffen und die Orientierung in der Informationsflut<br />
zu Recht und Ordnung erleichtert werden. Die<br />
dazu ab der zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong><br />
beginnenden, allgemein zugänglichen<br />
Informationsveranstaltungen werden<br />
mit namhaften Referenten durchgeführt.<br />
Themen sind z. B.: Finanzen im<br />
Alter, Patientenverfügung, Erbangelegenheiten.<br />
Die Termine werden in der<br />
örtlichen Presse bekanntgegeben.<br />
2<br />
Alfred-Gundlach-Medaille<br />
für <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Funktionäre<br />
Bereits im September 2008<br />
wurde die Alfred-Gundlach-<br />
Medaille, eine Auszeichnung<br />
des Deutschen Gewerkschafts-<br />
bundes, Region Östliches Ruhr-<br />
gebiet, an verdiente Gewerk-<br />
schafter verliehen. Für die<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Bezirk Dortmund-Ha-<br />
gen, wurden die beiden Kolle-<br />
gen Gerhard K. Jagusch, ehrenamtlich<br />
für den Bezirk<br />
Dortmund-Hagen tätig, und<br />
Helmut Schmidt, Angestell-<br />
ten-Ortsgruppe Achenbach-<br />
Brambauer, für die jahrzehntelange<br />
ehrenamtliche gewerkschaftliche<br />
Tätigkeit ausgezeichnet.<br />
Da unser Kollege H. Schmidt<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
an der Ehrung im September<br />
nicht teilnehmen<br />
konnte, wurde dieses am<br />
20. Januar <strong>2009</strong> nachgeholt.<br />
Die Adolf-Gundlach-Medaille<br />
hat der DGB in 20 Jahren nur<br />
wenigen Persönlichkeiten verliehen.<br />
Gundlach war Mitbegründer<br />
der Sozialakademie<br />
und Mentor einer demokratischen<br />
Bildung für junge Arbeitnehmer<br />
nach dem Krieg.<br />
Dieses Engagement in der<br />
bezirklichen Bildungsarbeit<br />
zeichnet auch unsere beiden<br />
Kollegen aus.<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Aus den Ortsgruppen<br />
Achenbach-Brambauer Mitteilung<br />
Der Vorstand der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Angestelltenortsgruppe ehrte seine Jubilare<br />
Für ihre Treue und solidarische Mitarbeit, gewerkschaftliche Ziele<br />
umzusetzen, wurden die Jubilare gewürdigt.<br />
Eine besondere Freude war es Rudi Fickert, Sekretär im Bezirk Dortmund-Hagen,<br />
den Kollegen Heinz Sauer für 75 Jahre Gewerkschaftsarbeit<br />
ehren zu dürfen. In seiner Laudatio forderte Rudi Fickert den<br />
Erhalt des deutschen Steinkohlebergbaus über das Jahr 2018 hinaus.<br />
Er stellte fest, dass in den nächsten 20 Jahren der Energiebedarf<br />
um 50 Prozent steigen werde und dass die fossilen Brennstoffe<br />
in naher Zukunft immer noch Primärenergieträger Nummer eins<br />
bleiben werden. Man werde schon frühzeitig das Gespräch mit der<br />
Politik suchen um die richtigen Weichen für dieses Ziel zu stellen.<br />
Marsberg<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> leistet beispielhafte Sofortmaßnahme<br />
Durch die Standortschließung bei der Firma Cooper in Marsberg<br />
zum kommenden Jahresende sah sich der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirk<br />
Dortmund-Hagen zu schneller Hilfe für die Beschäftigten<br />
veranlasst. In Kooperation mit der Personalvermittlungsagentur<br />
PEAG bot man für die Kollegen zur Verbesserung ihrer<br />
Vermittlungschancen einen PC-Grundlagenkurs an. Das<br />
große Interesse der Teilnehmer und die erfolgreiche Absolvierung<br />
der ersten Schulung aller sechs Kollegen zeigt die<br />
Nähe des Bezirks Dortmund-Hagen zu seinen Mitgliedern.<br />
Offensive Bildung wird ernst genommen, das wurde hier<br />
ganz deutlich. Weitere Schulungen sollen zeitnah folgen.<br />
3<br />
Liebe Kolleginnen, liebe<br />
Kollegen, ab sofort<br />
könnt Ihr zu Berichten<br />
in unserem <strong>Bezirkskurier</strong><br />
Leserbriefe mit Anre-<br />
gungen und Bemerkungen<br />
zu wichtigen Themen<br />
an die Redaktion<br />
senden. Für diesen Service<br />
sind eigens zwei<br />
E-Mail-Adressen eingerichtet<br />
worden. Unter<br />
den Adressen<br />
gerd.jagusch@igbce.de<br />
ulrich.kuckling@igbce.de<br />
nehmen wir Eure Post<br />
entgegen. Bitte macht<br />
von diesem Angebot Gebrauch,<br />
denn Eure Meinung<br />
ist uns wichtig.<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Erfolgreiche Ortsgruppenwahlen 2008<br />
im Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Wir im Bezirk Dortmund-Hagen sind aktiv und präsent<br />
Unter dieser Maxime fanden auch im Bezirk Dortmund-Hagen<br />
erfolgreiche Neuwahlen unserer Ortsgruppenvorstände<br />
im Herbst 2008 statt. Notwendig wurde dies entsprechend<br />
der Satzung, welche regelt, dass in dem Jahr, welches einem<br />
ordentlichen Gewerkschaftskongress vorausgeht, neue Ortsgruppenvorstände<br />
zu wählen sind.<br />
Wir gratulieren allen wiedergewählten oder neugewählten<br />
Ortsgruppenvorstandsmitgliedern zu ihrer Wahl und bedanken<br />
uns für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen<br />
und sowohl unsere Mitgliedernähe im Wohnumfeld zu repräsentieren<br />
als auch unsere politische Handlungsfähigkeit auf<br />
kommunaler und regionaler Ebene zu prägen und zu stärken.<br />
„Lasst uns gemeinsam unsere Gestaltungskraft für anstehende<br />
Herausforderungen im Sinne unserer Mitglieder dieser Region<br />
nutzen“, so der Bezirksleiter Adi Siethoff.<br />
Gemäß dem Motto < Nur wer mitspielt, kann gewinnen > fanden<br />
in unseren 62 Ortsgruppen Neuwahlen der Vorstände<br />
statt, welche überwiegend zu Mandatsbestätigungen sowie<br />
zu folgenden Neubesetzungen führten:<br />
11 Vorsitzende<br />
28 Stellvertretende Vorsitzende<br />
22 Bildungsobleute<br />
13 Kassierer<br />
Ein „herzliches Glückauf“ für gelungenes ehrenamtliches Engagement<br />
und eine „glückliche Hand“ für unsere zukünftige<br />
Arbeit wünschen wir, das Bezirksteam, unseren wiedergewählten<br />
Kolleginnen und Kollegen.<br />
Adi Siethoff und Axel Wolf: „Ihr habt eine gute Wahl getroffen<br />
und eine organisatorische Herausforderung gemeistert.<br />
Danke!“<br />
Aus den Ortsgruppen<br />
4<br />
Do-Kirchlinde-Marten<br />
Treue Mitglieder der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>,<br />
Bezirk Dortmund-Hagen,<br />
wurden in Kirchlinde ausgezeichnet.<br />
„Ohne Ihre Treue zu unserer<br />
Gewerkschaft gäbe es keine<br />
Tarifverträge, stünden die<br />
Produktionsstandorte nicht<br />
so da, wie wir sie heute kennen",<br />
so Adi Siethoff, Be-<br />
zirksleiter des <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirkes<br />
Dortmund-Hagen, in seiner<br />
Festrede. Die Einführung<br />
der Rente mit 67 zum heutigen<br />
Zeitpunkt ist falsch.<br />
Nach der Demografieentwicklung<br />
der nächsten Jahre,<br />
nach der Humanisierung<br />
der Arbeit über Modelle der<br />
Lebensarbeitszeit zu diskutieren,<br />
wäre die politisch<br />
richtige Reihenfolge, so Adi<br />
Siethoff.<br />
Vorausschauend auf das<br />
Wahljahr <strong>2009</strong>, legte er den<br />
anwesenden Teilnehmern<br />
ans Herz, von ihrem Wahlrecht<br />
Gebrauch zu machen.<br />
Es sei das höchste Gut in unserer<br />
Demokratie, um das<br />
uns viele auf dieser Welt beneiden<br />
würden, so der Gewerkschaftler.<br />
Abschließend<br />
dankte er den Jubilaren für<br />
ihre langjährige Treue zur<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und nahm in einem<br />
feierlichen Akt gemeinsam<br />
mit dem 1. Vorsitzenden der<br />
Ortsgruppe, Ulrich Allbrink,<br />
die Ehrung vor.<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Zielgruppenkonferenz im Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Am Samstag, dem 7. März <strong>2009</strong><br />
eröffnete Wolfgang Hahn, Vor-<br />
sitzender des Bezirkszielgruppenausschusses<br />
im Bezirk Dort-<br />
mund-Hagen, die im Kegelka-<br />
sino in Hagen durchgeführte<br />
Zielgruppenkonferenz. Er be-<br />
grüßte die Referenten Frau Dr.<br />
Kerstin Frielingsdorf, György<br />
Angel, Ralf Schelberger, Andreas<br />
Haase und die eingeladenen<br />
Gäste.<br />
Im weiteren Verlauf berichtete<br />
Ralf Schelberger, stellvertretender<br />
Vorsitzender des Zielgruppenausschusses,<br />
über die bereits<br />
durchgeführten Projekte<br />
in den Jahren 2007 und 2008.<br />
Zurzeit werden vier Projekte bei<br />
den Firmen Agrodur, Sachtleben<br />
Bergbau, Wepa, Ritzenhoff und<br />
Cooper durch Kollegen der Vertrauensleutekörper<br />
bearbeitet.<br />
György Angel hat sein Referat<br />
mit einem Beitrag der Kollegen<br />
Kurt Hay, Leiter des Landesbezirkes<br />
Westfalen, und Michael<br />
Linnartz, Ressortleiter Zielgruppen,<br />
unter der Nutzung eines<br />
Podcast, begonnen.<br />
Darin führte Kurt Hay aus, dass<br />
die Zielgruppenarbeit im Lan-<br />
desbezirk Westfalen als Chan-<br />
ce aufgenommen<br />
werde, Mitgliederbindung<br />
positiv zu beeinflussen<br />
und Mitgliederentwicklung<br />
deutlich zu<br />
verbessern. Das<br />
Motto, so Kollege<br />
Michael Linnartz,<br />
lautet:<br />
Menschen gewinnen<br />
– persönlich,<br />
konkret<br />
und direkt. Unter diesen Bedingungen<br />
müssen wir als Gewerkschaft<br />
alle Spielräume nutzen.<br />
Zielgruppenarbeit ist erforderlich<br />
weil,<br />
O Beschäftigte mehr Möglichkeiten<br />
zur aktiven Beteiligung<br />
wünschen<br />
O der Organisationsgrad in den<br />
Betrieben sinkt<br />
O der Organisationsgrad der<br />
Betriebsräte sinkt<br />
O Berufsgruppen sich herauslösen<br />
könnten.<br />
Zielgruppenarbeit ist eine betriebliche<br />
und beteiligungsorientierteArbeitsform,<br />
die<br />
von Vertrauensleuten<br />
und<br />
Betriebsräten<br />
durchzuführen<br />
ist.<br />
Sie bietet die<br />
Möglichkeit,<br />
sich in Projekt-<br />
arbeit zeitlich<br />
begrenzt zu en-<br />
5<br />
gagieren, so Referent György<br />
Angel.<br />
Über ein Projekt „Gesundheitsförderung“<br />
bei der Fa. Dörken<br />
referierten die Arbeitsmedizinerin<br />
Dr. Kerstin Frielingsdorf<br />
und der Betriebsratsvorsitzende<br />
Kollege Andreas Haase.<br />
In 1997 wurde festgestellt, dass<br />
der Gesundheitsstand der Belegschaft<br />
bei 90 % lag. Das war<br />
Veranlassung, sich intensiv der<br />
Ursachenforschung zu bedienen<br />
und Abhilfe zu schaffen.<br />
In kleinen Schritten, z. B. mit<br />
Blut-Check, Darmkrebsvorsorge,<br />
Augeninnendruckmessung,<br />
Langzeitblutdruckmessung und<br />
Konfliktmanagement bei psychosozialen<br />
Belastungen auf<br />
allen Hierarchieebenen wurden<br />
die Probleme angegangen.<br />
Diese intensive Kleinarbeit, extern<br />
unterstützt, führte zu einer<br />
Steigerung des Gesundheitsstandes<br />
in 2008 auf 96 %.<br />
Der stellvertretende Bezirksleiter,<br />
Axel Wolf, beendete mit<br />
einem Dank an die über 60 Kolleginnen<br />
und Kollegen die Bezirkszielgruppenkonferenz.<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
A<br />
Ja h r e s e m p fa n g <strong>2009</strong><br />
uf dem Jahresempfang des<br />
Bezirkes Dortmund-Hagen<br />
der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> am 21. Februar <strong>2009</strong><br />
in der Gebläsehalle des LWL<br />
Industriemuseums Henrichshütte<br />
in Hattingen begrüßte<br />
der Bezirksleiter Adi Siethoff<br />
zu Beginn der Veranstaltung<br />
neben der Bürgermeisterin der<br />
Stadt Hattingen, Dr. Dagmar<br />
Goch, den stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Ulrich<br />
Freese, zahlreiche Abgeordnete<br />
des deutschen Bundestages<br />
und des NRW-Landtages sowie<br />
Vertreter aus Politik und Wirtschaft,<br />
des DGB und des <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-<br />
Landesbezirkes Westfalen.<br />
Der Einladung des Bezirkes waren<br />
fast 500 Betriebsräte, gewerkschaftlicheVertrauensleute,<br />
Vertreter aus den Ortsgruppen<br />
und Freunde der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
gefolgt.<br />
In seiner Eröffnungsrede ging<br />
Adi Siethoff auf die Hitliste der<br />
Wörter des Jahres 2008 ein. Im<br />
Zusammenhang mit der aktuellen<br />
Finanzkrise führte er aus,<br />
dass die Stärke einer Gewerkschaft<br />
durch die Anzahl der<br />
Mitglieder und die damit ver-<br />
bundene Finanzkraft begründet<br />
wird. Die Mitgliederentwicklung<br />
führt insgesamt nicht<br />
zur Entwarnung im Bereich<br />
unserer finanziellen Ressourcen,<br />
bedeutet aber auch keine<br />
Finanzkrise.<br />
Die größten Posten des Budgets<br />
waren die Aufwendungen für<br />
Bildungsarbeit und politische<br />
Arbeit vor Ort – wichtige Ausgaben<br />
für unsere Mitglieder,<br />
Investitionen in die Zukunft.<br />
„Vermindern Sie nicht die Anzahl<br />
der Ausbildungsplätze in<br />
ihren Betrieben“, so Adi Siethoff`s<br />
eindringlicher Appell.<br />
Des Weiteren<br />
sprach er die<br />
kontroverse Diskussion<br />
über<br />
die Energieversorgung<br />
des eigenen<br />
Landes<br />
an und forderte<br />
den weiteren<br />
Steinkohlenbergbau<br />
2018 ein.<br />
nach<br />
Zur Überleitung auf das Grußwort<br />
der Bürgermeisterin der<br />
Stadt Hattingen, Dr. Dagmar<br />
Goch, sprach Adi Siethoff den<br />
in Hattingen einsetzenden<br />
Bildungsfrühling an und erwähnte<br />
explizit die neue Stadtbibliothek.<br />
Das Grußwort der Bürgermeisterin<br />
Dr. Dagmar Goch<br />
beinhaltete, nach dem Hinweis<br />
auf die industriegeschichtliche<br />
Bedeutung des Standortes, einen<br />
ganz besonderen Gruß an<br />
6<br />
die Ortsgruppe Hattingen der<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, die im Jahre 2006 ihr<br />
110-jähriges Jubiläum feierte<br />
und heute mit mehr als 400<br />
Mitgliedern eine kommunalpolitisch<br />
erfreulich aktive Rolle<br />
spielt.<br />
„Ein Großteil der Wirschaft ist<br />
Psychologie, und wenn alle<br />
glauben, es wird schlecht, wird<br />
es schlecht“, so der stellvertretende<br />
Vorsitzende der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>,<br />
Ulrich Freese. Im Zusammenhang<br />
mit der aktuellen Finanzkrise<br />
forderte er: „Legt den Müll<br />
jetzt auf den Tisch, damit der<br />
Blick nach vorne gerichtet werden<br />
kann.“<br />
Es wäre sowieso ganz gut,<br />
wenn der eine oder andere<br />
Wirtschaftswissenschaftler<br />
sich zurücknehmen würde, um<br />
weitere Verwirrungen zu verhindern.<br />
Im Rahmen von spürbar positiven<br />
Signalen verwies er ganz<br />
besonders auf den in den vergangenen<br />
Monaten deutlich<br />
nachgebenden Ölpreis sowie<br />
für die Exportwirtschaft günstige<br />
Eurokursentwicklung. Beide<br />
Signale entlasten spürbar<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
die Volkswirtschaft. Der Trend<br />
zur Standortverlagerung ins<br />
Ausland sei gestoppt, etwa 500<br />
Betriebe seien im vergangenen<br />
Jahr zurückgekehrt, so Ulrich<br />
Freese.<br />
Beschäftigungssicherung ist die<br />
entscheidende Aufgabe im Jahr<br />
<strong>2009</strong>. Die von den Tarifparteien<br />
geschaffenen Instrumente<br />
müssen zur Beschäftigungssicherung<br />
angewendet werden.<br />
In dem erwähnte er, die gut gefüllten<br />
Arbeitszeitkonten und<br />
die Arbeitszeitkorridore entsprechend<br />
zu nutzen. „30 Stunden<br />
Wochenarbeitszeit sind<br />
besser als Arbeitslosigkeit.“<br />
Beispielsweise sei die Verlängerung<br />
der Kurzarbeitszeit auf 18<br />
Monate durch Bundesminister<br />
Olaf Scholz der richtige Weg.<br />
Kurzarbeit könnte auch zur<br />
Weiterbildung der Arbeitnehmer<br />
genutzt werden. Leiharbeit<br />
wurde eingeführt, um Auftragsspitzen<br />
in den Betrieben auszugleichen.<br />
Die Realität heute<br />
ist eine andere. Die Leiharbeit<br />
wurde weit über jedes vertretbare<br />
Maß ausgeweitet; sie wird<br />
benutzt, um Löhne und Sozialstandards<br />
zu drücken. Deshalb<br />
sind Leiharbeiter von der Krise<br />
meist als erste betroffen. Ein<br />
Grund mit für die Diskrepanz<br />
zwischen Entgelt der Leiharbeiter<br />
und den Einnahmen der<br />
Verleiher. Das aktuell geschaffene<br />
Instrument der Abwrackprämie<br />
erweist sich auch für<br />
unsere Branchen der Automobilzuliefererindustrie<br />
als guter<br />
Ansatz.<br />
Überlegungen zur Energiepolitik<br />
brachte Ulrich Freese auf den<br />
Punkt. Im Februar 2007 wurde<br />
die Vereinbarung nur mitgetragen,<br />
weil zum geplanten Auslaufbergbau<br />
2018 eine Revisionsklausel<br />
für das Jahr 2012 erreicht<br />
werden konnte. Dieses ist<br />
für uns keine billige Makulatur,<br />
wir erwarten, dass diese Klausel<br />
ernstgenommen wird, um dem<br />
Steinkohlenbergbau eine neue<br />
Perspektive zu eröffnen. Die<br />
Entwicklung der Energiemärkte<br />
sollte zu diesem Zeitpunkt einer<br />
eingehenden Betrachtung unterzogen<br />
werden. Mit Blick auf<br />
die Aktivitäten des Ministerpräsidenten<br />
Jürgen Rüttgers in<br />
Sachen Nokia und Opel, sagte<br />
Ulrich Freese, dieses sollte auch<br />
für die Steinkohle möglich sein.<br />
Zum Schluss der Rede forderte<br />
Ulrich Freese für die bevorste-<br />
7<br />
henden Europa-, Bundes-, Landtags-<br />
und Kommunalwahlen<br />
eine hohe Wahlbeteiligung ein.<br />
Des Weiteren erfolgte der Hinweis<br />
auf den <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Kongress in<br />
der Zeit vom 11. bis 16. Oktober<br />
<strong>2009</strong>, auf dem unsere ideologiefreie<br />
Gewerkschaft alle Personenfragen<br />
ruhig und sachlich<br />
mit inhaltlicher und personeller<br />
Geschlossenheit entscheiden<br />
werde. Mit einem Dank an die<br />
Bürgermeisterin, Dagmar Goch,<br />
und an den stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Ulrich<br />
Freese, schloss der stellvertretende<br />
Bezirksleiter, Axel Wolf,<br />
die Veranstaltung.<br />
(Ulrich Freese)<br />
Er bedankte sich bei den Künstlern,<br />
dem Werksorchester der<br />
RAG Deutsche Steinkohle AG,<br />
dem Jugendchor Pro Prosper<br />
und dem Kabarettisten HG.<br />
Butzko für die gelungene<br />
künstlerische Begleitung, die<br />
alle Anwesenden förmlich von<br />
den Stühlen riss. Die Veranstaltung<br />
endete mit dem Singen<br />
des Steigerliedes.<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> –<br />
die<br />
Zukunfts-<br />
gewerkschaft<br />
Nr_1_<strong>2009</strong>.indd 7 20.04.<strong>2009</strong> 14:46:42 Uhr
Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Impressum<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Alte Hattinger Straße 19<br />
Verantwortlich im Sinne<br />
des Pressegesetzes:<br />
Adi Siethoff, Bezirksleiter<br />
Redaktion:<br />
Presseclub des Bezirkes<br />
Dortmund-Hagen,<br />
Gerhard K. Jagusch und<br />
Manfred Görsch<br />
Fotos:<br />
Ulrich Kuckling,<br />
Siegbert Raetz<br />
und <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Archiv<br />
Herstellung:<br />
Berg-Verlag GmbH,<br />
Bochum<br />
Die Tarifverhandlungen zwischen der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und der Geschäftsführung<br />
der RWE WWE ED GmbH konnten mit einer<br />
deutlichen Vergütungserhöhung abgeschlossen werden.<br />
O Die Vergüungserhöhung sowie die Ausbildungsvergütung<br />
steigen zum 01.01.<strong>2009</strong> um 4,0 Prozent.<br />
Zum 01.01.2010 um weitere 2,2 Prozent.<br />
O Jede Mitarbeiterin / jeder Mitarbeiter, der am 01.01.<br />
<strong>2009</strong> in einem nicht ruhenden Arbeitsverhältnis<br />
steht, erhält für das Jahr <strong>2009</strong> eine Einmalzahlung<br />
von 1200 €. Azubis erhalten 600 €.<br />
O Mit der Vergütungsabrechnung, die im Jahr 2010<br />
gezahlt wird, erhält jeder/jede Mitarbeiter/in eine<br />
Einmalzahlung von 800 €. Azubis erhalten 600 €.<br />
O Der Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit von<br />
22 Monaten bis zum 31.12 2010.<br />
Dieser Tarifvertrag wird zeit- und wertgleich auf den AT-Angestellten-Bereich<br />
übertragen. Die Tarifkommission hat dem<br />
Verhandlungsergebnis einstimmig zugestimmt.<br />
Spendenaktion<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirk Dortmund-Hagen lebt Solidarität<br />
In einer vom Bezirk Dortmund-Hagen aufgerufenen Spendenaktion zur Hilfe der vom<br />
Hochwasser geschädigten Mitglieder in den <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Ortsgruppen Dorstfeld und Marten,<br />
kam der stolze Betrag von 7 000 Euro zusammen. Gesammelt wurde in allen Ortsgruppen<br />
des <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirkes Dortmund-Hagen.<br />
Dieser Betrag konnte schnell und unbürokratisch unter den betroffenen Kollegen verteilt<br />
werden, um so die erste Not zu lindern. Bezirksleiter Adi Siethoff zeigte sich über<br />
soviel Solidarität unter den Mitgliedern hoch erfreut, aber nicht überrascht. Denn, so<br />
Adi Siethoff: „Solidarität ist eine große Stärke der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und ihrer Mitglieder“. Er dankte<br />
allen Spendern für die Bereitschaft zur Soforthilfe.<br />
8<br />
Tarifabschluss<br />
Nr_1_<strong>2009</strong>.indd 8 20.04.<strong>2009</strong> 14:46:42 Uhr
Bezirk Dortmund-Hagen<br />
DGB-Regionalkonferenz <strong>2009</strong> im Bochumer<br />
Kongresszentrum am 21.03.<strong>2009</strong><br />
Guntram Schneider, DGB-Landesvorsitzender<br />
NRW, verdeutlichte<br />
in seiner packenden<br />
Eröffnungsrede zum Schwerpunktthema<br />
Alterssicherung,<br />
dass die Voraussetzungen zur<br />
Rente mit 67 nicht stimmen. Er<br />
beanstandete dann u. a. die Äußerungen<br />
des MdB Philipp Missfelder<br />
zu Kassenleistungen für<br />
ältere Mitbürger und wies darauf<br />
hin, dass es einem Normalbürger<br />
nicht zu vermitteln sei, dass ein<br />
„vorbestrafter Ex-Manager“ mit<br />
20 Mio. € in den Ruhestand gehen<br />
könne. Die Bundesregierung<br />
wurde aufgefordert, die 2010<br />
auslaufende Altersteilzeit erneut<br />
als Instrument zur fließenden<br />
Übergabe von Arbeitsplätzen an<br />
nachrückende jüngere Mitarbeiter<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Klaus Wiesehügel, Vorsitzender<br />
der <strong>IG</strong> BAU, forderte eine zum<br />
Leben reichende Rente und verurteilte<br />
die blind dem Markt vertrauende<br />
und damit gescheiterte<br />
neoliberale Politik. Gekaufte Demografen<br />
hätten hier die Politik<br />
falsch beraten. In dem Zusammenhang<br />
erfolgte der Hinweis<br />
auf die gar nicht so schlechte<br />
Rendite der gesetzlichen Rente,<br />
derzeit bei 2,8 % für Ledige und<br />
3,3 % für Verheiratete. Die staatliche<br />
Sozialpolitik habe aber den<br />
Boom mit prekären Arbeits-<br />
verhältnissen gefördert und da-<br />
mit u. a. der Rentenversicherung<br />
schlechten Dienst erwiesen. Der<br />
Hinweis auf strenger gestellte<br />
Kriterien zur Erwerbsminderungsrente,<br />
die mit sich bringen<br />
könnten, dass Menschen mit 40<br />
Jahren Erwerbsarbeitsleben teilweise<br />
nicht mehr erhalten als<br />
„Nichtarbeiter“ und die Forderung,<br />
die RV-Beitragspflicht auch<br />
auf alle Politiker und Freiberufler<br />
auszudehnen, waren Klaus Wiesehügel<br />
weitere wichtige Punkte<br />
seiner Rede. Er stellte die Frage,<br />
warum denn ab 5 400 € eine Befreiung<br />
von der Versicherungspflicht<br />
möglich sei.<br />
Nach einer dann zwischengeschalteten<br />
Gesprächsrunde<br />
mit den Teilnehmern nahm Annelie<br />
Buntenbach Stellung zu den<br />
Themen Globalisierung, Demographie,<br />
Massierung der Minijobs. Den<br />
von der Politik gebrauchten Begriff<br />
vom „Krieg der Generationen“<br />
brandmarkte sie als „ausgemachten<br />
Unfug“. Unverantwortlich sei<br />
es, die gesetzliche Rente beständig<br />
schlecht zu reden. Die Rente mit 67<br />
verschlimmere vielmehr die Situation.<br />
Unverantwortlich sei, dass<br />
große Teile der vorzeitig aus dem<br />
Arbeitsleben scheidenden Beitragszahler<br />
in Hartz IV gedrängt<br />
und dort gezwungen werden,<br />
ihre in langen Jahren aufgebauten<br />
persönlichen Altersrücklagen<br />
noch vor Beginn der Regelrente<br />
aufzubrauchen. Hier schloss<br />
sie sich Klaus Wiesehügel an und<br />
forderte, die Einkünfte der – hier<br />
ja selbst nicht betroffenen –<br />
Entscheider wie alle anderen Erwerbseinkünfte,<br />
inclusive der<br />
Zinseinkünfte, der Beitragspflicht<br />
zu unterwerfen. Sie merkte an,<br />
dass es keinen Verteilungskampf<br />
Jung gegen Alt, sondern einen<br />
solchen zwischen Arm und Reich<br />
gäbe.<br />
9<br />
Annelie Buntenbach forderte<br />
die Politik auf, endlich das<br />
wirkliche Leben im Lande zu<br />
sehen. Was sie damit meinte,<br />
konnte nicht besser verdeutlicht<br />
werden, als durch den Vortrag<br />
von Susanne Quinting, einer jungen<br />
Angestellten im Gebäudereinigungsbereich,<br />
die die dortige<br />
Einkommenssituation verdeutlichte<br />
und beispielhaft ihre<br />
persönliche Situation als alleinerziehende<br />
Mutter unter Benennung<br />
ihres derzeitigen Nettoeinkommens<br />
und ihrer Renten-<br />
„Aussichten“ darlegte. Susanne<br />
Quinting betonte ihren persönlichen<br />
Willen, an den nötigen<br />
Änderungen mitzuwirken und<br />
fügte hinzu: „Ich bin Mitglied einer<br />
Gewerkschaft und stolz darauf“.<br />
Zum Abschied baten Konferenzleitung<br />
und Redner noch einmal<br />
alle Besucher, im Superwahljahr<br />
<strong>2009</strong> ihre örtlichen Abgeordneten<br />
auf die nach dem RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz<br />
2010<br />
erstmals erforderliche Überprüfung<br />
der Rahmenbedingungen<br />
anzusprechen und diese zum Votum<br />
gegen die Rente mit 67 aufzufordern.<br />
Nr_1_<strong>2009</strong>.indd 9 20.04.<strong>2009</strong> 14:46:43 Uhr
Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Bezirksdelegiertenkonferenz<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> wählt neuen<br />
Bezirksvorstand<br />
Im großen Konferenzsaal der Bochumer<br />
Stadtpark-Gastronomie<br />
führte der Bezirk Dortmund-<br />
Hagen am Samstag, 28.03.<strong>2009</strong>,<br />
seine 1. Ordentliche Bezirksdelegiertenkonferenz<br />
durch.<br />
Nach einstimmiger Annahme<br />
der Tagesordnung durch die<br />
Delegierten begrüßte Bezirksleiter<br />
Adi Siethoff die Bochumer<br />
Bürgermeisterin Gaby Schäfer,<br />
Axel Schäfer, MdB, Carina Gödecke,<br />
MdL, Michael Vassiliadis,<br />
Mitglied des geschäftsführenden<br />
Hauptvorstandes, und Kurt<br />
Hay, Leiter des Landesbezirkes<br />
Westfalen, sowie die Delegierten<br />
und Gäste mit dem Hinweis<br />
auf den historischen Charakter<br />
dieser ersten Bezirksdelegiertenkonferenz<br />
des fusionierten<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirkes.<br />
Bürgermeisterin Gabi Schäfer<br />
würdigte die gelungene Fusion<br />
der Bezirke Dortmund und Hagen<br />
und die Standortwahl Bo-<br />
chum mit Hinweis auf die Bergbau-Traditionen<br />
und die damit<br />
verbundenen Bochumer Institutionen<br />
wie Knappschaft, Bergmannsheil,<br />
Bergbaumuseum.<br />
Den ehemaligen <strong>IG</strong>BE-Bundes-<br />
Vorsitzenden Adolf Schmidt<br />
nannte sie einen Bochumer Jungen,<br />
auf den die Stadt stolz sei.<br />
Heinz Rittermeier, Vorsitzender<br />
der DGB-Region Hellweg-Sauerland,<br />
ging auf die Opel-Krise<br />
sowie deren unvermeidliche<br />
Folgen für Firmen im Bereich<br />
der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> ein und forderte die<br />
Rückzahlung aller staatlichen<br />
Stützgelder nach erfolgreichen<br />
Sanierungen.<br />
Axel Schäfer bekundete, er sei<br />
stolzes Mitglied der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
und forderte „Solidarität statt<br />
Marktradikalismus“ und „Bildungsgerechtigkeit<br />
für alle“ mit<br />
dem Hinweis darauf, dass die<br />
BRD ein sozialer Rechtsstaat sei.<br />
Adi Siethoff griff dazu beispielhaft<br />
den Beschluss der Londoner<br />
BP auf, ein neues Businesscenter<br />
in Budapest einzurichten,<br />
was mit erneutem, drastischem<br />
Stellenabbau in der Bochumer<br />
Deutschland-Zentrale verbundenen<br />
sei. Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> sehe dies<br />
als sachlich falsche Entscheidung<br />
an.<br />
In einem danach verlesenen<br />
Grußwort wünschte sich Bundestagspräsident<br />
Norbert Lammert<br />
gerade in der Rezession<br />
ein starkes Gewicht der Gewerkschaften<br />
und sah hier die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
10<br />
als wirtschaftspolitisch kompetente<br />
Institution ganz vorne.<br />
Der anschliessenden Aussprache<br />
zum Geschäftsbericht<br />
folgten die Konstituierung der<br />
Konferenz und die Wahlen des<br />
Bezirksvorstandes und weiterer<br />
gewerkschaftlicher Gremien.<br />
Michael Vassiliadis, Mitglied des<br />
geschäftsführenden Hauptvorstandes<br />
der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, betonte die<br />
Sicherung der Arbeitsplätze im<br />
Bereich der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> als primäres<br />
Ziel und stellte die konstruktive<br />
Mitarbeit der gesamten <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
an erforderlichen Prozessoptimierungen<br />
zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Betriebe heraus. Mit<br />
diesen Voraussetzungen könne<br />
man Menschen für eine Politik<br />
der Solidarität gewinnen.<br />
Dass es bei der gewerkschaftlichen<br />
Arbeit nicht nur um Geld,<br />
sondern auch um die Arbeitsbedingungen<br />
gehe, betonte er<br />
u.a. mit Hinweis auf den verbreiteten<br />
Missbrauch der Leih- und<br />
Zeitarbeit mit oft unwürdigen,<br />
zum Leben nicht ausreichenden<br />
Konditionen. Respekt, Anerkennung<br />
und Würde seien eben<br />
auch Voraussetzung für gute<br />
Arbeit. Die Auswirkungen der<br />
Nr_1_<strong>2009</strong>.indd 10 20.04.<strong>2009</strong> 14:46:44 Uhr
Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Finanzkrise in den Betrieben<br />
bestätigten die Bedeutung des<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Grundsatzprogrammes<br />
„Zuerst der Mensch“. Das durch<br />
die Finanzmärkte eingeschränkte<br />
Wirken der Manager mache<br />
Mitbestimmung und Tarifautonomie<br />
aktueller denn je. Der<br />
Sozialstaat wird in der Pflicht<br />
gesehen, Ungleichgewichte zu<br />
verhindern und Zukunftschan-<br />
cen mit Bildungsinitiativen zu<br />
fördern. Dies seien unerlässliche<br />
Beiträge für eine ausgeglichene<br />
Gesellschaft und nachhaltige<br />
Wirtschaft. Positiv sei das<br />
wiederentdeckte Interesse der<br />
Politik an den Gewerkschaften<br />
und deren gesellschaftlichem<br />
Wirken.<br />
Die gewerkschaftliche Forderung<br />
zu einer nachhaltig statt<br />
rein ökologisch angelegten<br />
Energiepolitik müsse als ein<br />
Hauptthema dieser Zeit gesehen<br />
werden: Die aktuellen technologischen<br />
Entwicklungen bö-<br />
ten reale Chancen zu wirtschaftlichem<br />
und umweltgerechtem<br />
Einsatz der heimischen<br />
Energieträger. Die dadurch<br />
mögliche Reduzierung der Ab-<br />
hängigkeiten von Energie-Importen<br />
könnten zu höherer Versorgungssicherheit<br />
beitragen<br />
und gleichzeitig den Erhalt bestehender<br />
sowie die Entwicklung<br />
neuer Arbeitsplätze im<br />
Energiebereich fördern.<br />
Abschließend würdigte Michael<br />
Vassiliadis die große Leistung<br />
der gewerkschaftlichen Ehrenamtler<br />
mit den Worten: „Kolleginnen<br />
und Kollegen mit gewerkschaftlichem<br />
Gesicht machen<br />
uns stark“.<br />
11<br />
Bei den von der Antragsbe-<br />
ratungskommission vorgestell-<br />
ten Anträgen der bezirklichen<br />
Gruppierungen (Kasten) bildete<br />
der „Antrag zur Energiepolitik“<br />
den Schwerpunkt. Der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-<br />
Ortsgruppenvorsitzende Detlef<br />
Freyer verwies in seiner Wortmeldung<br />
auf die gemäß Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />
2012<br />
anstehende Überprüfung des<br />
Ausstiegsbeschlusses für 2018<br />
und eine dazu von seiner Ortsgruppe<br />
betriebene und im Ergebnis<br />
sehr aufschlussreiche<br />
Umfrage in Lünen.<br />
Dem Dank an die ausscheidenden<br />
Mitglieder des Bezirksvorstandes<br />
folgte das Schlusswort<br />
durch Bezirkleiter Adi<br />
Siethoff, der noch einmal dazu<br />
aufforderte, Position zu beziehen<br />
und vor den anstehenden<br />
Wahlen in <strong>2009</strong> mit den Abgeordneten<br />
zu reden.<br />
Anträge aus den Gremien zu<br />
folgenden Themenbereichen:<br />
1. Entgeltgleichheit für Frauen<br />
2. Rente mit 67 – Alterns- und<br />
altersgerecht gestaltete<br />
Arbeitsplätze für Frauen<br />
3. Überarbeitung der Fahrtkostengrundsätze<br />
für<br />
Ehrenamtliche<br />
4. Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze<br />
5. Grundsicherung zur Abwendung<br />
von Altersarmut<br />
6. Rückstufung der Regel-<br />
altersgrenze von 67 auf<br />
65 Jahre<br />
7. Präsente zu Jubilarehrungen<br />
8. Energiepolitik<br />
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Bezirk Dortmund-Hagen<br />
Maikundgebung<br />
in Witten<br />
Beginn:<br />
11:00 Uhr<br />
auf dem Rathausplatz<br />
Eröffnung:<br />
Reinhard Kötter,<br />
DGB-Ortsvorsitzender Witten<br />
Grußwort:<br />
Sonja Leidemann,<br />
Bürgermeisterin Witten<br />
Hauptredner:<br />
Hubertus Schmoldt,<br />
Bundesvorsitzender <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
Olaf Scholz,<br />
Bundesminister für Arbeit<br />
und Soziales<br />
Familienfest mit<br />
P Infoständen<br />
P Kinderhüpfburg<br />
P Speisen und Getränken<br />
P Weiteren Aktionen<br />
und Attraktionen.<br />
Kundgebungen zum 1. Mai<br />
Kundgebung Bochum<br />
Willy-Brandt-Platz<br />
Beginn: 11:00 Uhr<br />
Hauptrednerin:<br />
Yvonne Sachtje<br />
Geschäftsführerin der<br />
NGG-Region Ruhr<br />
Kundgebung Hattingen<br />
Krämersdorf<br />
Beginn: 10:00 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Jan Engelhardt<br />
<strong>IG</strong>M-Vorstand Bereich<br />
Kommunikation, Medien<br />
Kundgebung Iserlohn<br />
Alter Rathausplatz<br />
Beginn: 10:30 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Michael Hermund<br />
Vorsitzender DGB-Region<br />
Ruhr-Mark<br />
Kundgebung Castrop-Rauxel<br />
Ickerner Markt<br />
Beginn: 11:30 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Christoph Ehlscheid<br />
<strong>IG</strong>M-Vorstand Ref. Sozialpolitik<br />
12<br />
Kundgebung Dortmund<br />
Westfalenpark<br />
Beginn: 12.15 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Hans-Jürgen Urban<br />
Vorstandsmitglied<br />
der <strong>IG</strong> Metall<br />
Kundgebung Hagen<br />
im Volkspark<br />
Beginn: 10:30 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Oliver Burghard<br />
Vorsitzender <strong>IG</strong> Metall NRW<br />
Kundgebung Lünen<br />
Seepark Lünen<br />
Beginn: 11:00 Uhr<br />
Hauptredner:<br />
Uli Dettmann<br />
Stellvertretender Leiter des<br />
Ver.di-Landesbezirks NRW<br />
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