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Nationalparks in den Niederlanden - Nationale Parken

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<strong>Nationalparks</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>


Vorwort<br />

Die Natur ist für uns alle unverzichtbar. Nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch,<br />

weil sie uns die Möglichkeit bietet, uns auf natürliche Weise zu entspannen und Ruhe<br />

zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Die niederländische Naturschutzpolitik ist darauf ausgerichtet, die Natur zu<br />

hegen und weiterzuentwickeln. Doch um <strong>den</strong> langfristigen Erhalt der Natur sicherzustellen,<br />

ist e<strong>in</strong>e breitere Akzeptanz erforderlich, sowohl bei der Öffentlichkeit als auch<br />

<strong>in</strong> Verwaltung, Politik und Wirtschaft. Denn Vorschriften alle<strong>in</strong> reichen nicht aus.<br />

Wie lässt sich die Akzeptanz für die Natur am besten vergrößern? Ich glaube, das<br />

gel<strong>in</strong>gt nur, wenn die Möglichkeit geschaffen wird, die Natur auch tatsächlich zu erleben.<br />

Diese Möglichkeit wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> geboten. Dort wird <strong>den</strong> Besuchern<br />

deutlich gemacht, was wir alles tun – und wofür wir es eigentlich tun. Dort wird die<br />

Natur nachhaltig gepflegt, aber auch e<strong>in</strong>em breiten Publikum zugänglich gemacht.<br />

Während e<strong>in</strong>er Wanderung, e<strong>in</strong>er Rad- oder Bootstour können Sie die Natur<br />

genießen, Sie können aber auch viel über die Tier- und Pflanzenwelt der Parks lernen,<br />

z. B. bei e<strong>in</strong>er Exkursion oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Besucherzentrum.<br />

Die große Stärke der <strong>Nationalparks</strong> liegt <strong>in</strong> der Zusammenarbeit zwischen vielen, überwiegend<br />

regionalen Akteuren. Diese Zusammenarbeit hat nicht nur große Bedeutung<br />

für die <strong>Nationalparks</strong>, sondern auch für <strong>den</strong> Fortbestand der Natur <strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt. Ich halte es für e<strong>in</strong> außeror<strong>den</strong>tlich wertvolles Gut, dass es bei uns reichlich<br />

Orte gibt, an <strong>den</strong>en Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger die positiven Ergebnisse der Naturschutzpolitik<br />

erleben können. Geme<strong>in</strong>sam bil<strong>den</strong> die <strong>Nationalparks</strong> e<strong>in</strong>en zentralen Bestandteil<br />

der Natur <strong>in</strong> unserem Land. Entdecken Sie unsere <strong>Nationalparks</strong> – es lohnt sich!<br />

Dr. Cees Veerman<br />

M<strong>in</strong>ister für Landwirtschaft, Natur und<br />

Lebensmittelqualität<br />

1


2<br />

Bert Muller / Foto Natura


Inhalt<br />

Seite<br />

Vorwort 5<br />

Was ist e<strong>in</strong> Nationalpark? 7<br />

Zusammenarbeit 11<br />

Naturschutzpolitik 13<br />

Die <strong>Nationalparks</strong> im Überblick 15<br />

Schiermonnikoog 16<br />

Lauwersmeer 17<br />

De Alde Feanen 18<br />

Drents-Friese Wold 19<br />

Drentsche Aa 20<br />

Dw<strong>in</strong>gelderveld 21<br />

De Weerribben 22<br />

Sallandse Heuvelrug 23<br />

Utrechtse Heuvelrug 24<br />

Du<strong>in</strong>en van Texel 25<br />

Zuid-Kennemerland 26<br />

Oosterschelde 27<br />

De Zoom-Kalmthoutse Heide 28<br />

De Biesbosch 29<br />

De Loonse en Drunense Du<strong>in</strong>en 30<br />

De Groote Peel 31<br />

De Me<strong>in</strong>weg 32<br />

De Maasdu<strong>in</strong>en 33<br />

Veluwezoom 34<br />

De Hoge Veluwe 35<br />

Impressum 36<br />

3


4<br />

Biesbosch


1 E<strong>in</strong>führung<br />

Ziel der niederländischen Naturschutzpolitik<br />

s<strong>in</strong>d der Erhalt und die Entwicklung<br />

der Natur. Diesem Anliegen dient<br />

der Artenschutz ebenso wie der Gebietsschutz.<br />

Gebiete zu schützen heißt allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht, sie hermetisch abzuriegeln.<br />

Im Gegenteil. Schützenswerte Landschaften<br />

sollen der Öffentlichkeit nach<br />

Möglichkeit zugänglich gemacht wer<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n die Natur ist auch für <strong>den</strong><br />

Menschen da. Er soll dort Ruhe und<br />

Entspannung f<strong>in</strong><strong>den</strong> und ihre Schönheit<br />

genießen können.<br />

E<strong>in</strong> gelungenes Beispiel für das harmonische<br />

Nebene<strong>in</strong>ander von naturbezogener<br />

Erholung und Naturschutz s<strong>in</strong>d die<br />

zwanzig niederländischen <strong>Nationalparks</strong>.<br />

Jeder e<strong>in</strong>zelne steht für e<strong>in</strong> charakteristisches<br />

Stück niederländischer<br />

Natur. Die <strong>Nationalparks</strong> verb<strong>in</strong><strong>den</strong> die<br />

Schönheit der Natur mit unterschiedlichen<br />

Erholungsmöglichkeiten und ziehen<br />

jährlich zum Teil mehr als e<strong>in</strong>e<br />

Million Besucher an.<br />

In dieser Broschüre wird erläutert, wie<br />

sich die niederländische Naturschutzpolitik<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> niederschlägt<br />

und was Sie beim Besuch e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Nationalparks</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

erwartet: e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Naturerlebnis<br />

und e<strong>in</strong> hochwertiges Angebot an<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Aktivitäten.<br />

Außerdem wird die Zusammenarbeit<br />

aller an <strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> beteiligten<br />

Stellen beleuchtet.<br />

Im zweiten Teil der Broschüre wer<strong>den</strong> die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Parks beschrieben. Wir freuen<br />

uns auf Ihren Besuch!<br />

Weitere Informationen f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter:<br />

www.nationaalpark.nl<br />

Buschw<strong>in</strong>dröschen / Hans Dekker<br />

5


2 Was ist e<strong>in</strong> Nationalpark?<br />

In <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> gibt es zwanzig<br />

<strong>Nationalparks</strong>. Die bei<strong>den</strong> ältesten,<br />

Hoge Veluwe und Veluwezoom, gehen<br />

auf Privat<strong>in</strong>itiativen zurück. Die anderen<br />

achtzehn Parks wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

1980erJahren vom Naturschutzm<strong>in</strong>isterium<br />

offiziell als <strong>Nationalparks</strong><br />

ausgewiesen.<br />

Die <strong>Nationalparks</strong> s<strong>in</strong>d ausgewählte<br />

Landschaften von besonderer Bedeutung.<br />

Die jeweils m<strong>in</strong>destens 1000<br />

Hektar großen Gebiete bil<strong>den</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

<strong>Nationalparks</strong>ystem.<br />

Träger und Verwalter der Parks sowie<br />

sonstige Beteiligte s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam für<br />

<strong>den</strong> Schutz und die Entwicklung der<br />

Natur verantwortlich.<br />

Die <strong>Nationalparks</strong> dienen folgen<strong>den</strong><br />

Zielen:<br />

– Erhaltung und Entwicklung von Natur<br />

und Landschaft<br />

– Erholung <strong>in</strong> der Natur<br />

– Information und Bildung<br />

– Forschung<br />

2.1 Natur und Landschaft<br />

Jeder Park zeichnet sich durch e<strong>in</strong>e schöne<br />

Landschaft und besondere Pflanzenund<br />

Tierarten aus. Stellvertretend für<br />

<strong>den</strong> großen landschaftlichen Reichtum<br />

der niederländischen Parks seien Dünen,<br />

Wälder, Heidefelder, Flachmoore,<br />

Gezeitengewässer und Flusstäler<br />

genannt. E<strong>in</strong>e ähnliche Vielfalt ist bei<br />

<strong>den</strong> Bewohnern der Parks anzutreffen.<br />

Seltene Vogelarten, Rothirsche, Dachse,<br />

Biber, Otter und Seehunde s<strong>in</strong>d hier<br />

beheimatet.<br />

2.2 Natur für die Menschen<br />

Die <strong>Nationalparks</strong> s<strong>in</strong>d, wie bereits<br />

erwähnt, auch für die Menschen da.<br />

Deshalb wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Parks vielfältige<br />

Möglichkeiten zur naturnahen Erholung<br />

geboten. Außerdem wer<strong>den</strong> umfangreiche<br />

Informationsangebote bereitgehalten.<br />

Selbstverständlich darf die Natur bei<br />

alledem ke<strong>in</strong>en Scha<strong>den</strong> nehmen.<br />

Rad- und Wanderwege, Kanuwanderrouten,<br />

Beobachtungshütten und<br />

Aussichtspunkte, Wegweiser und<br />

Informationstafeln sollen <strong>den</strong> Besuchern<br />

e<strong>in</strong> spannendes und zugleich lehrreiches<br />

Naturerlebnis ermöglichen. In <strong>den</strong> meisten<br />

Parks gibt es auch beh<strong>in</strong>dertengerechte<br />

Wege. Besucher können das<br />

Gelände auf eigene Faust erkun<strong>den</strong> oder<br />

an geführten Exkursionen teilnehmen.<br />

7


8<br />

Hans Dekker<br />

Information und Bildung spielen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle beim Erleben der Natur <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> und sollen bei der<br />

Öffentlichkeit die Akzeptanz für <strong>den</strong><br />

Naturschutz und die Naturverbun<strong>den</strong>heit<br />

fördern. Die meisten Parks verfügen<br />

über m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Besucherzentrum,<br />

<strong>in</strong> dem die unterschiedlichen Merkmale<br />

des Parks <strong>in</strong> Wort und Bild erläutert wer<strong>den</strong>.<br />

Ferner wer<strong>den</strong> Lehrgänge,<br />

Veranstaltungen und Sonderprojekte für<br />

Schüler und Anwohner organisiert. Das<br />

Besucherzentrum ist häufig Startpunkt<br />

für Wanderungen und geführte<br />

Exkursionen. Diese Informations- und<br />

Bildungsangebote sollen die Besucher<br />

über die H<strong>in</strong>tergründe des Naturmanagements,<br />

<strong>den</strong> menschlichen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Natur und <strong>den</strong> S<strong>in</strong>n der<br />

Naturerhaltung aufklären und ihr<br />

Interesse und ihre Wertschätzung für die<br />

Natur wecken.<br />

Alle Parks haben e<strong>in</strong>e eigene Internetpräsenz<br />

und die meisten veröffentlichen<br />

e<strong>in</strong>e eigene Zeitschrift, <strong>in</strong> der


Informationen über <strong>den</strong> Park und<br />

Veranstaltungsh<strong>in</strong>weise zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es zahlreiche Info-<br />

Heftchen, Prospekte und Karten. Um die<br />

Informationen aller Parks besser zugänglich<br />

zu machen, wurde mit www.nationaalpark.nl<br />

e<strong>in</strong> Portal e<strong>in</strong>gerichtet, über<br />

das man schnell und e<strong>in</strong>fach auf die<br />

Homepages der e<strong>in</strong>zelnen Parks gelangt.<br />

Wissensvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

s<strong>in</strong>d wichtig, weil dadurch die<br />

Akzeptanz der Naturschutzpolitik gesteigert<br />

wer<strong>den</strong> kann. Zur Unterstützung bei<br />

der Durchführung von Aufklärungs- und<br />

Bildungsmaßnahmen ist <strong>in</strong> fast jedem<br />

Park e<strong>in</strong> Koord<strong>in</strong>ator des Verbandes für<br />

Natur- und Umweltbildung<br />

(IVN Nederland) tätig.<br />

Niels Kooyman / Foto Natura<br />

2.3 Forschung<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Instrument für <strong>den</strong><br />

Naturschutz ist die Forschung. So wer<strong>den</strong><br />

beispielsweise Studien über die<br />

Auswirkungen bestimmter Maßnahmen<br />

durchgeführt oder die Entwicklungen<br />

von Pflanzen- und Tierpopulationen<br />

beobachtet. Auch die Folgen von<br />

Freizeitaktivitäten wer<strong>den</strong> untersucht,<br />

damit die Besucherströme naturschonend<br />

gelenkt wer<strong>den</strong> können.<br />

9


10<br />

Groot Boschberg Appelscha


3 Zusammenarbeit<br />

3.1 Beratungsgremium<br />

In jedem e<strong>in</strong>zelnen Park arbeiten Träger,<br />

Verwalter und andere Akteure <strong>in</strong>tensiv<br />

zusammen. Das M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft,<br />

Natur und Lebensmittelqualität<br />

hat zu diesem Zweck e<strong>in</strong><br />

Beratungsgremium e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> dem<br />

alle Beteiligten vertreten s<strong>in</strong>d; die jeweilige<br />

Prov<strong>in</strong>zverwaltung fungiert als<br />

Sekretariat des Gremiums. Das<br />

Beratungsgremium erstellt e<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>samen Verwaltungs- und<br />

Gestaltungsplan für <strong>den</strong> Park, <strong>in</strong> dem global<br />

festgehalten wird, was mit dem<br />

Gebiet <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> zehn Jahren<br />

geschehen soll. Es berät regelmäßig über<br />

die weitere Ausarbeitung dieses Plans,<br />

formuliert entsprechende Jahrespläne<br />

und begleitet ihre Umsetzung. Die gute<br />

Zusammenarbeit der verschie<strong>den</strong>en<br />

Beteiligten im Beratungsgremium ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg der <strong>Nationalparks</strong>.<br />

3.2 Partner<br />

Die wichtigsten Partner s<strong>in</strong>d die Träger<br />

und Verwalter – die Staatsforstverwaltung<br />

(Staatsbosbeheer), der<br />

Verband zum Schutz von Natur<strong>den</strong>kmälern<br />

(Natuurmonumenten), die<br />

Landschaftsverbände der Prov<strong>in</strong>zen,<br />

Kommunen, das Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />

und Privatpersonen –,<br />

öffentliche Gebietskörperschaften (Reich,<br />

Prov<strong>in</strong>zen, Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, Wasser-<br />

verbände), Bildungsverbände (Verband<br />

für Natur- und Umweltbildung IVN),<br />

Freizeitorganisationen (etwa der niederländische<br />

Automobilclub ANWB) und<br />

Privatunternehmen. Geme<strong>in</strong>sam arbeiten<br />

sie an Schutz, Entwicklung, Erforschung<br />

und Erschließung des jeweiligen<br />

Parks und an se<strong>in</strong>er Zugänglichkeit.<br />

Weil viele Besucher sich nicht nur für die<br />

Natur alle<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressieren, können von<br />

<strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> positive Wirkungen<br />

für die gesamte Region ausgehen. Die<br />

Verwalter der Parks bemühen sich um<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung. Dank<br />

der zunehmen<strong>den</strong> Zusammenarbeit mit<br />

privaten Institutionen verleihen die Parks<br />

dem wirtschaftlichen Umfeld e<strong>in</strong>en spürbaren<br />

Impuls.<br />

3.3 Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Nationalparks</strong><br />

Die Parks arbeiten <strong>in</strong>tensiv zusammen<br />

und stimmen sich ab. Die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Nationalparks</strong> (Samenwerk<strong>in</strong>gsverband<br />

<strong>Nationale</strong> <strong>Parken</strong>/SNP) wurde<br />

gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>den</strong> niederländischen <strong>Nationalparks</strong><br />

konkret auszugestalten und zu<br />

erweitern. Die Kooperation umfasst<br />

regelmäßige Beratungen, Erfahrungsaustausch<br />

und die Bündelung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Internetpräsenzen zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Plattform. Außerdem hat man e<strong>in</strong><br />

11


12<br />

eigenes Corporate Design für die<br />

<strong>Nationalparks</strong> entworfen. So können die<br />

Parks als landesweiter Zusammenschluss<br />

operieren, gleichzeitig aber ihre <strong>in</strong>dividuelle<br />

I<strong>den</strong>tität bewahren. Der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

gehören außer <strong>den</strong> zwanzig<br />

<strong>Nationalparks</strong> Vertreter des<br />

M<strong>in</strong>isteriums für Landwirtschaft, Natur<br />

und Lebensmittelqualität sowie der<br />

Staatsforstverwaltung und des Verbands<br />

zum Schutz von Natur<strong>den</strong>kmälern an.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist sie Ansprechpartner<br />

für die Wirtschaft und für Behör<strong>den</strong>.<br />

3.4 Grenzüberschreitende Parks<br />

Natur kennt ke<strong>in</strong>e Grenzen. Deshalb ist<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> europäi-<br />

Im Rahmen der Etablierung<br />

e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Corporate<br />

Design wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Parks ab<br />

2005 Informationssäulen<br />

aufgestellt. Die Mittel zur<br />

F<strong>in</strong>anzierung der ersten sechzig<br />

Säulen – zu erkennen an e<strong>in</strong>er<br />

orange-farbenen „Schärpe“ –<br />

hat die ANWB-Stiftung aus<br />

Anlass des 25-jährigen<br />

Amtsjubiläums von König<strong>in</strong><br />

Beatrix zur Verfügung gestellt.<br />

schen Nachbarländern so wichtig. E<strong>in</strong><br />

typischer Fall ist der Grenzpark De Zoom-<br />

Kalmthoutse Heide, der zum größeren<br />

Teil <strong>in</strong> Flandern und damit <strong>in</strong> Belgien liegt<br />

(Vlaams Natuurreservaat de Kalmthoutse<br />

Heide). Der Schutz der Natur liegt hier <strong>in</strong><br />

niederländischer wie flämischer Hand.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist der zum deutschniederländischen<br />

Naturpark Maas-<br />

Schwalm-Nette gehörende Nationalpark<br />

De Me<strong>in</strong>weg.<br />

Die Zusammenarbeit mit Parks außerhalb<br />

der Niederlande erfolgt über die<br />

Europäische Föderation der Natur- und<br />

Nationalparke Europarc<br />

(www.europarc.org).


4 Naturschutzpolitik<br />

In <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> ist <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

viel Natur verloren gegangen. Die<br />

hohe Bevölkerungsdichte forderte ihren<br />

Tribut. Weite Landstriche fielen der<br />

Landwirtschaft, dem Wohnungs- und<br />

Straßenbau oder Gewerbeansiedlungen<br />

zum Opfer. 1969 s<strong>in</strong>d die Niederlande der<br />

Weltnaturschutzunion IUCN beigetreten,<br />

die z. B. durch die E<strong>in</strong>richtung von<br />

<strong>Nationalparks</strong> wichtige Ökosysteme<br />

schützen will. Der jeweilige Schutzgrad<br />

der niederländischen Parks richtet sich<br />

nach <strong>den</strong> für das betreffende Gebiet gelten<strong>den</strong><br />

Rechtsvorschriften (z. B.<br />

Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie und Flora-Fauna-<br />

Habitat-Richtl<strong>in</strong>ie). Der Status<br />

„Nationalpark“ ist e<strong>in</strong> Gütezeichen für e<strong>in</strong><br />

landschaftlich schönes und der Öffentlichkeit<br />

zugängliches Naturschutzgebiet.<br />

4.1 Europäisches Netz<br />

Die meisten der <strong>Nationalparks</strong> s<strong>in</strong>d<br />

Bestandteil des Europäischen Netzes<br />

besonderer Schutzgebiete „Natura 2000“,<br />

an dem sich alle Mitgliedstaaten der EU<br />

beteiligen. Ziel von „Natura 2000“ s<strong>in</strong>d<br />

der Erhalt und die Weiterentwicklung<br />

von Arten und Ökosystemen <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Mitgliedstaaten, die aus europäischer<br />

Sicht von Bedeutung s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong><br />

Beispiel dafür ist die nur <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Niederlan<strong>den</strong> vorkommende Nordische<br />

Wühlmaus. Mithilfe von „Natura 2000“<br />

soll der Fortbestand bestimmter Arten<br />

und Lebensraumtypen entsprechend der<br />

europäischen Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie und<br />

der Flora-Fauna-Habitat-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

gewährleistet wer<strong>den</strong>.<br />

4.2 Niederländische<br />

Naturschutzpolitik<br />

Der Schutz e<strong>in</strong>zelner Ökosysteme ist<br />

wichtig, reicht aber nicht aus. Schützenswerte<br />

Landschaften ohne natürliche<br />

Verb<strong>in</strong>dung zu anderen Gebieten s<strong>in</strong>d<br />

besonders gefährdet, seltene Tiere und<br />

Pflanzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und isolierten<br />

Gebieten stärker vom Aussterben<br />

bedroht.<br />

Aus diesem Grund will die niederländische<br />

Regierung mit e<strong>in</strong>em ökologischen<br />

Verbundsystem, der sogenannten Ökologischen<br />

Hauptstruktur (Ecologische<br />

Hoofdstructuur/EHS), große, zusammenhängende<br />

Schutzgebiete schaffen. 2018<br />

soll die Gesamtfläche im Rahmen der EHS<br />

etwa 750 000 Hektar und damit 18 % der<br />

Fläche der Niederlande umfassen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen die mehr als sechs Millionen<br />

Hektar „nasser Natur“: die Seen, Flüsse<br />

und die niederländischen Teile der<br />

Nordsee und des Wattenmeers. Die EHS<br />

ist das Rückgrat der niederländischen<br />

Naturschutzpolitik, die <strong>den</strong> dauerhaften<br />

Fortbestand der gesamten Flora und<br />

Fauna <strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> gewährleisten<br />

soll.<br />

13


14<br />

Die <strong>Nationalparks</strong> gehören fast vollständig<br />

zur EHS. Wegen ihrer landschaftlichen<br />

Schönheit und ihrer Publikumsfreundlichkeit<br />

wer<strong>den</strong> sie sogar als<br />

„Perle der EHS“ bezeichnet. Die Parks<br />

erstrecken sich über e<strong>in</strong>e Fläche von <strong>in</strong>sgesamt<br />

rund 120 000 Hektar, das entspricht<br />

annähernd 3 % der Niederlande.<br />

4.3 Staatliche Fördermittel<br />

Aufgrund <strong>in</strong>ternationaler Vere<strong>in</strong>barungen<br />

über die <strong>Nationalparks</strong> fällt<br />

das niederländische <strong>Nationalparks</strong>ystem<br />

und se<strong>in</strong>e Verwaltung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zuständigkeitsbereich<br />

des M<strong>in</strong>isteriums für<br />

Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität.<br />

Deshalb erhalten die<br />

Parks von diesem M<strong>in</strong>isterium regelmäßig<br />

Fördermittel für die Durchführung<br />

ihrer Jahrespläne. Diese Pläne basieren<br />

auf Verwaltungs- und Gestaltungsplänen,<br />

die auf zehn Jahre angelegt s<strong>in</strong>d.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützt das<br />

M<strong>in</strong>isterium E<strong>in</strong>zelaktivitäten, die zur<br />

Erhöhung der Qualität des <strong>Nationalparks</strong>ystems<br />

<strong>in</strong>sgesamt beitragen.


Die <strong>Nationalparks</strong> im Überblick<br />

Prov<strong>in</strong>z(en), Fläche Info-<br />

Nationalpark Land Nr. * E<strong>in</strong>richtung (ha) zentrum * Besonderheiten<br />

Schiermonnikoog Fr. 1 19.07.1989 5.400 1 erster offizieller Nationalpark,<br />

dynamisches Gebiet mit Dünen<br />

und Gro<strong>den</strong><br />

Lauwersmeer Gr./Fr. 16 12.11.2003 6.000 0 ehemaliger Meeresarm, großer<br />

Vogelreichtum<br />

Alde Feanen Fr. 18 läuft noch 4.000 1 letzter offizieller Nationalpark,<br />

Moorgebiet, wichtig für<br />

Wasservögel<br />

Drents-Friese Wold Dr./Fr. 9 22.07.1999 6.100 2 e<strong>in</strong>es der größten<br />

zusammenhängen<strong>den</strong><br />

Naturgebiete der Niederlande<br />

Drentsche Aa Dr. 14 04.12.2002 10.600 0 Nationalpark und „Nationallandschaft“<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Dw<strong>in</strong>gelderveld Dr. 2 22.08.1991 3.700 3 größtes Feuchtheidegebiet<br />

Europas<br />

Weerribben Ov. 3 24.06.1992 3.500 2 größtes Ried Europas<br />

Sallandse Heuvelrug Ov. 17 16.10.2004 2.740 2 Heide und Hügel, größte<br />

Birkhuhnkolonie der Niederlande<br />

Utrechtse Heuvelrug Utr. 15 11.10.2003 6.000 0 Stauchmoräne mit Wald und<br />

Heide<br />

Du<strong>in</strong>en van Texel N-H 12 01.05.2002 4.300 1 abwechslungsreiche<br />

Dünenlandschaft, reiche Flora<br />

und Fauna<br />

Zuid-Kennemerland N-H 7 21.11.1995 3.800 1 Dünen und Landgüter<br />

Oosterschelde Seel. 13 08.05.2002 37.000 0 größter Nationalpark,<br />

dynamisches<br />

Süßwassergezeitengebiet<br />

De Zoom-Kalmthoutse N-Br./Belgien 10 17.07.2001 3.750 1 grenzüberschreitender<br />

Heide Parkt mit Heide, Moorseen und<br />

Wäldern<br />

De Biesbosch N-Br./S-H 5 10.03.1994 7.100 3 größter Landpark, wichtiges<br />

europäisches<br />

Süßwassergezeitengebiet<br />

Loonse en Drunense N-Br./S-H 11 28.03.2002 3.400 0 größtes Flugsandgebiet <strong>in</strong><br />

Du<strong>in</strong>en Europa<br />

De Groote Peel Limb./N-Br. 4 01.07.1993 1.340 1 kle<strong>in</strong>ster Nationalpark, aber<br />

größtes Hochmoor der<br />

Niederlande<br />

De Me<strong>in</strong>weg Limb. 6 08.06.1995 1.700 1 Flussterrassenlandschaft, Teil des<br />

deutsch-niederländischen<br />

Grenzparks<br />

De Maasdu<strong>in</strong>en Limb. 8 30.10.1996 4.200 0 längste und älteste Flussdüne der<br />

Niederlande<br />

Veluwezoom Gld. x 1930 5.000 1 erster von privaten Eigentümern<br />

gegründeter Nationalpark<br />

De Hoge Veluwe Gld. x 1935 5.400 1 bekanntester Nationalpark, <strong>in</strong><br />

Privatbesitz<br />

Insgesamt Niederlande 125.030 21<br />

Anmerkungen<br />

* Infozentrum: Besucherzentrum, Naturmuseum, Natur<strong>in</strong>formationszentrum, Orientierungszentrum,<br />

Naturaktivitätenzentrum<br />

* Nr.: Nummer gemäß der offiziellen Nummerierung des M<strong>in</strong>isteriums für Landwirtschaft, Natur und<br />

Lebensmittelqualität<br />

15


16<br />

Schiermonnikoog<br />

Schiermonnikoog, die nördlichste der<br />

Westfriesischen Inseln, war 1989 das<br />

erste Naturgebiet, das offiziell zum<br />

Nationalpark erklärt wurde. Die<br />

bewohnte Insel mit ihrem breiten<br />

Nordseestrand besteht zum größten Teil<br />

aus Dünen und Gro<strong>den</strong>. Unter dem<br />

E<strong>in</strong>fluss von W<strong>in</strong>d und Wasser ändern<br />

sich die Konturen der Inselostseite je<strong>den</strong><br />

Tag aufs Neue. Man nennt sie auch das<br />

Seehund / Gerrit van Ommer<strong>in</strong>g<br />

natürlichste Gebiet der Niederlande. Für<br />

Vogelbeobachter ist die Insel das gesamte<br />

Jahr über <strong>in</strong>teressant, ganz besonders<br />

aber während des Frühjahrs- und<br />

Herbstzuges. Schiermonnikoog ist, bis<br />

auf e<strong>in</strong>ige wenige Ausnahmen, autofrei<br />

und damit e<strong>in</strong> Paradies für Radfahrer und<br />

Wanderfreunde. Jährlich kommen<br />

300000 Menschen hierher, um für e<strong>in</strong>en<br />

Tag oder auch für länger die Ruhe und<br />

die Natur zu genießen. Das Besucherzentrum<br />

der Insel organisiert regelmäßig<br />

Exkursionen und Ausstellungen.<br />

Der Nationalpark Schiermonnikoog ist<br />

5400 ha groß. Der größte Teil des Parks<br />

wird vom Verband zum Schutz von<br />

Natur<strong>den</strong>kmälern (Natuurmonumenten)<br />

verwaltet.


Lauwersmeer<br />

1969 wurde die Lauwerszee, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Wattenmeerbucht an der Grenze zwischen<br />

<strong>den</strong> Prov<strong>in</strong>zen Gron<strong>in</strong>gen und<br />

Friesland, zum Schutz der Küste vor Überschwemmungen<br />

durch e<strong>in</strong>en Damm vom<br />

Meer abgeriegelt. So entstand im Laufe<br />

der Jahre e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Natur- und<br />

Sumpflandschaft. Heute bef<strong>in</strong>det sich<br />

hier der 6000 ha große Nationalpark<br />

Lauwersmeer. Er ist für se<strong>in</strong>e lila<br />

Orchideenfelder und für das Sumpfherzblatt<br />

bekannt, die im Mai, Juni und Juli zu<br />

voller Pracht gelangen. Hier s<strong>in</strong>d seltene<br />

Vogelarten wie der Löffler, die Wiesenweihe,<br />

das Blaukehlchen oder die<br />

Bartmeise beheimatet. Kle<strong>in</strong>e Schwäne,<br />

Pfeifenten, Nonnengänse und<br />

Hunderttausende anderer Vögel über-<br />

Jorgen de Bru<strong>in</strong><br />

Zwergschwäne / Wim Smeets / Foto Natura<br />

w<strong>in</strong>tern auf der Insel. Wei<strong>den</strong>de<br />

Schottische Hochlandr<strong>in</strong>der, Konikpferde<br />

sowie regionaltypische Kühe und Pferde<br />

sorgen dafür, dass die Landschaft nicht<br />

verwildert. Im Nationalpark Lauwersmeer<br />

kann man hervorragend Rad fahren,<br />

wandern, Vögel beobachten oder die<br />

Natur vom Boot aus erkun<strong>den</strong>. Die<br />

Verwaltung des <strong>Nationalparks</strong> liegt <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> der Staatsforstverwaltung.<br />

17


18<br />

Alde Feanen<br />

Der Nationalpark De Alde Feanen, e<strong>in</strong><br />

etwa 4000 ha großes Niederungsmoor<br />

mit Kanälen und Tümpeln, Ried,<br />

Schw<strong>in</strong>gmooren, Sumpfdotterblumenwiesen<br />

und Moorwäldern, liegt im<br />

Herzen der Prov<strong>in</strong>z Friesland. Das Gebiet<br />

lässt sich am besten mit e<strong>in</strong>em Boot<br />

vom Wasser aus erkun<strong>den</strong>. Es gibt aber<br />

auch Wander- und Radwege. Im Park<br />

Blaukehlchen / Frits van Daalen / Foto Natura<br />

wachsen mehr als 450 Pflanzensorten.<br />

Zudem brüten hier über 100 Vogelarten.<br />

Insbesondere Wasser-, Sumpf- und<br />

Wiesenvögel f<strong>in</strong><strong>den</strong> hier ideale Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

vor. Der Nationalpark<br />

zieht jährlich 350 000 Besucher an. Das<br />

Informationszentrum organisiert regelmäßig<br />

Exkursionen. Verwaltet wird De<br />

Alde Feanen vom friesischen Naturschutzverband<br />

It Fryske Gea.


Drents-Friese Wold<br />

Im Grenzgebiet der Prov<strong>in</strong>zen Friesland und<br />

Drente ist der Nationalpark Drents-Friese<br />

Wold, das zweitgrößte Wald- und<br />

Heidegebiet der Niederlande, e<strong>in</strong>gerichtet<br />

wor<strong>den</strong>. Charakteristisch für <strong>den</strong> Park s<strong>in</strong>d<br />

das Flugsandfeld Aek<strong>in</strong>gerzand, e<strong>in</strong>e renaturierte<br />

Flussaue und der Moorsee<br />

Grenspoel sowie die Feuchthei<strong>den</strong> von<br />

Doldersum und Wapse. Im Drents-Friese<br />

Wold s<strong>in</strong>d viele seltene Pflanzen und Tiere<br />

wie das Kriechende Netzblatt, e<strong>in</strong>e<br />

Orchidee, oder der Kle<strong>in</strong>e Moorbläul<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong><br />

Schmetterl<strong>in</strong>g, zu Hause.<br />

Jedes Jahr kommen mehr als 1 Million<br />

Erholungssuchende <strong>in</strong> <strong>den</strong> 6100 ha großen<br />

Park. Die bei<strong>den</strong> Besucherzentren <strong>in</strong><br />

Appelscha und Diever s<strong>in</strong>d Startpunkt für 32<br />

ausgeschilderte Wanderrouten sowie zahl-<br />

Hans Dekker<br />

Kreuzotter / Hans Dekker<br />

reiche Rad- und Reitwege. Die Aussichtstürme<br />

<strong>in</strong> der Doldersumer Heide und auf dem<br />

Flugsandfeld Aek<strong>in</strong>gerzand s<strong>in</strong>d ideal zum<br />

Beobachten der Vögel. Der Nationalpark<br />

Drents-Friese Wold wird von der Staatsforstverwaltung,<br />

dem Verband zum Schutz von<br />

Natur<strong>den</strong>kmälern, der Naturschutzorganisation<br />

Het Drentse Landschap und<br />

dem Wohltätigkeitsverband Maatschappij<br />

van Weldadigheid verwaltet.<br />

19


20<br />

Drentsche Aa<br />

Offiziell heißt der Nationalpark Drentsche<br />

Aa – wegen se<strong>in</strong>er weiter gefassten<br />

Zielsetzung – „<strong>Nationale</strong> Fluss- und<br />

Angerdorflandschaft Drentsche Aa“.<br />

Schon seit Jahrtausen<strong>den</strong> gehen <strong>in</strong> diesem<br />

Gebiet Natur und Landwirtschaft Hand <strong>in</strong><br />

Hand. Angerdörfer und Eschflurenelder<br />

s<strong>in</strong>d charakteristischer Bestandteil des<br />

Gebiets, das zu <strong>den</strong> am besten erhaltenen<br />

Auenlandschaften Westeuropas zählt und<br />

sich über e<strong>in</strong>e Fläche von mehr als 10 000<br />

ha erstreckt. Etwa e<strong>in</strong> Drittel davon ist<br />

Naturschutzgebiet. Das Herzstück des<br />

Gebiets ist die Drentsche Aa, die sich mit<br />

ihren Flussarmen größtenteils frei mäandrierend<br />

durch die Landschaft schlängelt.<br />

Der Nationalpark Drentsche Aa liegt <strong>in</strong> der<br />

Prov<strong>in</strong>z Drente zwischen Assen, Gieten<br />

Fieberklee<br />

Cisca Castelijns / Foto Natura<br />

und Glimmen. Er eignet sich ausgezeichnet<br />

für Wanderungen und Radtouren.<br />

Besucher können hier alte Dörfer,<br />

Angerfelder, Wälder, Heide, Grabhügel,<br />

Hünengräber, Moorseen und blumenreiche<br />

Wiesen mit Orchideen bewundern<br />

und die schöne Aussicht über <strong>den</strong> Fluss<br />

genießen. Das Gebiet zieht jährlich zwischen<br />

e<strong>in</strong>er halben und e<strong>in</strong>er Million<br />

Besucher an. Die Verwaltung obliegt der<br />

Staatsforstverwaltung, dem Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium,<br />

dem Verband der<br />

Drenter Gemarkungen und dem<br />

Naturschutzverband Het Drents<br />

Landschap.


Dw<strong>in</strong>gelderveld<br />

Der Nationalpark Dw<strong>in</strong>gelderveld <strong>in</strong> der<br />

Prov<strong>in</strong>z Drente ist mit fast 3700 ha das<br />

größte Feuchtheidegebiet Westeuropas.<br />

In der Heidelandschaft und<br />

<strong>den</strong> Wäldern liegen über 60 Moorseen<br />

verborgen, Hunderte bisweilen sehr<br />

seltene Pflanzen- und Tierarten s<strong>in</strong>d<br />

hier beheimatet. Charakteristisch s<strong>in</strong>d<br />

die geheimnisvollen Wacholdersträucher,<br />

um die sich so manche<br />

örtliche Legende rankt.<br />

Rad- und Wanderwege mit e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtlänge von vierzig bzw. sechzig<br />

Kilometern wer<strong>den</strong> jährlich von über<br />

anderthalb Millionen Menschen<br />

genutzt. Drei Besucherzentren<br />

vermitteln E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Geschichte<br />

und Besonderheiten des Parks und<br />

Hans Dekker<br />

Wacholder<br />

Fred Hazelhoff / Foto Natura<br />

bil<strong>den</strong> <strong>den</strong> Ausgangspunkt für<br />

Exkursionen. Als Verwalter des Parks<br />

fungieren die Staatsforstverwaltung<br />

und der Verband zum Schutz von<br />

Natur<strong>den</strong>kmälern.<br />

21


22<br />

Weerribben<br />

Im äußersten Nor<strong>den</strong> der Prov<strong>in</strong>z<br />

Overijssel bef<strong>in</strong>det sich der Nationalpark<br />

De Weerribben, e<strong>in</strong> 3500 ha großes<br />

Niederungsmoor mit Wassergräben,<br />

Ried, Heuwiesen, Schw<strong>in</strong>gmooren und<br />

Moorwäldern. Geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />

Naturschutzgebiet De Wie<strong>den</strong> ist er das<br />

größte Süßwassermoor Westeuropas.<br />

2002 hat man hier <strong>den</strong> Otter wieder<br />

ausgesetzt. Das Gebiet wird jährlich von<br />

e<strong>in</strong>er Million Menschen besucht, die Rad<br />

fahren, wandern oder die Landschaft auf<br />

dem Wasserweg erkun<strong>den</strong>. Im W<strong>in</strong>ter ist<br />

der Park e<strong>in</strong> beliebtes Ziel für Schlittschuhläufer.<br />

In Ossenzijl am Rande des<br />

<strong>Nationalparks</strong> De Weerribben bef<strong>in</strong>det<br />

sich das parkeigene Naturaktivitätenzentrum,<br />

<strong>in</strong> Kalenberg ist das<br />

Philip Friskorn / Foto Natura<br />

Großer Feuerfalter<br />

Angelique Belfroid / Foto Natura<br />

Informationszentrum untergebracht.<br />

Der Park wird zum größten Teil von der<br />

Staatsforstverwaltung verwaltet.


Sallandse Heuvelrug<br />

Zwischen Holten und Nijverdal <strong>in</strong> der<br />

Prov<strong>in</strong>z Overijssel liegt der Nationalpark<br />

De Sallandse Heuvelrug. Nirgends sonst <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> kommen so viele<br />

Birkhühner vor. Die Landschaft kennzeichnet<br />

sich durch Trockenheide und Mischwald.<br />

Die durch Inlandeis entstan<strong>den</strong>en<br />

Stauchmoränen verleihen dem Gebiet<br />

se<strong>in</strong> charakteristisches Ersche<strong>in</strong>ungsbild.<br />

Mit se<strong>in</strong>en 75 Metern ist der Kon<strong>in</strong>gsbelt<br />

die höchste Erhebung des Gebiets.<br />

Der mehr als 2700 ha große Nationalpark<br />

Sallandse Heuvelrug zieht jedes Jahr über<br />

e<strong>in</strong>e Million Wanderfreunde, Radfahrer<br />

und sonstige Erholungssuchende an. Er<br />

verfügt über e<strong>in</strong> Informationszentrum<br />

und e<strong>in</strong> Besucherzentrum, das zahlreiche<br />

Exkursionen anbietet. Die Staatsforst-<br />

Nationalpark Sallandse Heuvelrug<br />

Birkhuhn<br />

Michiel Schaap / Foto Natura<br />

verwaltung und der Verband zum Schutz<br />

von Natur<strong>den</strong>kmälern kooperieren als<br />

Verwalter des Parks mit <strong>den</strong> Eigentümern<br />

der benachbarten, <strong>in</strong>sgesamt 1000 ha<br />

umfassen<strong>den</strong> Landgüter Noetselenberg<br />

und Holterberg.<br />

23


24<br />

Schwarzspecht vor der Bruthöhle<br />

Duncan Usher / Foto Natura<br />

Utrechtse Heuvelrug<br />

Der 6000 ha große Nationalpark Utrechtse<br />

Heuvelrug ist zu e<strong>in</strong>em großen Teil auf<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der vorletzten Eiszeit entstan<strong>den</strong>en<br />

Stauchmoräne gelegen. Der<br />

Moränenrücken ist vorwiegend mit Wald<br />

bewachsen, es gibt aber auch Heidefelder<br />

mit Moorseen, Sandwehen und Auen.<br />

Etwa hundert Vogelarten dient der<br />

Utrechtse Heuvelrug als Brutstätte.<br />

Dachse führen <strong>in</strong> alten Burgen e<strong>in</strong> verborgenes<br />

Dase<strong>in</strong>, und <strong>in</strong> <strong>den</strong> Baumkronen<br />

kann man bisweilen <strong>den</strong> seltenen<br />

Edelmarder ausmachen. Auf <strong>den</strong><br />

Heidefeldern und dürren Wiesen s<strong>in</strong>d<br />

Ronno Tramper / Foto Natura<br />

Schmetterl<strong>in</strong>ge und Libellen zu Hause.<br />

Der Nationalpark Utrechtse Heuvelrug hat<br />

e<strong>in</strong>e reiche Kulturgeschichte. Wanderer,<br />

Radfahrer und Reiter begegnen auf ihren<br />

Ausflügen Grabhügeln, ehemaligem<br />

Allmendeland, Tabakplantagen,<br />

Landgütern und Schlössern. Die<br />

Verwaltung des Parks liegt <strong>in</strong> <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

der Staatsforstverwaltung, des Naturschutzverbands<br />

Het Utrechts Landschap,<br />

des Verbandes zum Schutz von Natur<strong>den</strong>kmälern,<br />

des Freizeitverbands Utrechtse<br />

Heuvelrug und der zahllosen privaten<br />

Grundstückseigentümer.


Du<strong>in</strong>en van Texel<br />

Nicht ohne Grund ist im Logo des<br />

<strong>Nationalparks</strong> Du<strong>in</strong>en van Texel e<strong>in</strong><br />

Löffler abgebildet, schließlich ist der<br />

Park schon seit Beg<strong>in</strong>n des letzten<br />

Jahrhunderts für se<strong>in</strong>en Vogelreichtum<br />

berühmt. Zu <strong>den</strong> 80 verschie<strong>den</strong>en<br />

Vogelarten, die hier brüten, gehören<br />

auch die seltene Zwergseeschwalbe und<br />

die Sumpfohreule. Die Texeler Dünen<br />

bil<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e vielseitige Landschaft mit<br />

breiten Strän<strong>den</strong>, feuchten Dünentälern,<br />

Wäldern, Heidefeldern und Gro<strong>den</strong>. Das<br />

langgestreckte Gebiet umfasst e<strong>in</strong>e<br />

Fläche von 4300 ha. Besonders bekannt<br />

s<strong>in</strong>d der vegetationsreiche Strand De<br />

Slufter und das große Sandriff De Hors.<br />

Jedes Jahr wird der Park von fünf<br />

Millionen Wanderern und Radfahrern<br />

Frits van Daalen / Foto Natura<br />

besucht, auch für Schulausflüge ist er<br />

e<strong>in</strong> beliebtes Ziel. Außerdem ist er<br />

rollstuhlgerecht gestaltet. Weitere<br />

Informationen erhalten Interessenten<br />

im Besucherzentrum. Der Nationalpark<br />

Du<strong>in</strong>en van Texel wird von der<br />

Staatsforstverwaltung und dem<br />

Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium verwaltet.<br />

Löffler<br />

Danny Ell<strong>in</strong>ger / Foto Natura<br />

25


26<br />

Zuid-Kennemerland<br />

In <strong>den</strong> Dünen der Prov<strong>in</strong>z Nordholland zwischen<br />

Ijmui<strong>den</strong> und Zandvoort bef<strong>in</strong>det<br />

sich der 3800 ha große Nationalpark Zuid-<br />

Kennemerland. Strand, kalkreiche Dünen,<br />

historische Landgüter und die Randwälder<br />

der B<strong>in</strong>nendünen bil<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e Oase der<br />

Ruhe <strong>in</strong>mitten der dicht bevölkerten<br />

Küstenregion. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Bo<strong>den</strong>- und Kle<strong>in</strong>klimaverhältnisse<br />

s<strong>in</strong>d Flora und Fauna hier sehr abwechslungsreich.<br />

Der Nationalpark Zuid-<br />

Kennemerland zieht jährlich zwei<br />

Millionen Besucher an, die ihn per pedes,<br />

mit dem Rad oder zu Pferd erkun<strong>den</strong>. Viele<br />

von ihnen kommen aus der unmittelbaren<br />

Umgebung. Im Sommer können die<br />

Besucher des <strong>Nationalparks</strong> auch <strong>in</strong> der<br />

Nordsee oder im Dünensee ’t Wed ba<strong>den</strong>.<br />

Fuchs<br />

Wil Me<strong>in</strong>derts / Foto Natura<br />

Das Besucherzentrum <strong>in</strong> Overveen ist <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Industrie<strong>den</strong>kmal untergebracht,<br />

dem alten, 1898 erbauten Masch<strong>in</strong>engebäude<br />

der ehemaligen Haarlemer<br />

Wasserwerke. Als wichtigste Verwalter des<br />

<strong>Nationalparks</strong> fungieren die Staatsforstverwaltung,<br />

der Verband zum Schutz von<br />

Natur<strong>den</strong>kmälern und das Wasserversorgungsunternehmen<br />

PWN.


Oosterschelde<br />

Der im Herzen des Rhe<strong>in</strong>-Maas-Schelde-<br />

Deltas gelegene Nationalpark<br />

Oosterschelde ist mit se<strong>in</strong>er Fläche von<br />

37000 ha und e<strong>in</strong>er Uferlänge von über<br />

125 Kilometern der größte Nationalpark<br />

der Niederlande. Das Gebiet ist stark von<br />

<strong>den</strong> Gezeiten geprägt. Bei Ebbe versammeln<br />

sich Vögel auf <strong>den</strong> trocken gefallenen<br />

Sandriffs und dem Schlick zur<br />

Nahrungssuche, und Seehunde erholen<br />

sich dort oder säugen ihre Jungen. Bei<br />

Flut ziehen sich die Vögel auf das<br />

Marschland, <strong>in</strong> Priele und <strong>in</strong> die h<strong>in</strong>ter<br />

dem Deich gelegenen Polder zurück. E<strong>in</strong>e<br />

bunte Unterwasserwelt wartet mit Algen,<br />

T<strong>in</strong>tenfischen, Muscheln und vielen anderen<br />

Tierarten auf, darunter auch Seeanemonen,<br />

die normalerweise an<br />

Pfahl mit Algenbewuchs<br />

Felsküsten beheimatet s<strong>in</strong>d. Besucher, die<br />

sich an der natürlichen Vielfalt des Parks<br />

erfreuen möchten, können wandern oder<br />

Rad fahren, tauchen und Boot fahren. Es<br />

wer<strong>den</strong> auch zahlreiche Exkursionen<br />

organisiert. Der Nationalpark<br />

Oosterschelde wird vom Staatlichen<br />

Wasserwirtschafts- und Verkehrsbauamt<br />

(Rijkswaterstaat), mehreren<br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, dem Wasserverband<br />

Zeeuwse Eilan<strong>den</strong>, der Staatsforstverwaltung,<br />

dem Verband zum Schutz<br />

von Natur<strong>den</strong>kmälern, dem Naturschutzverband<br />

Het Zeeuws Landschap<br />

und der Prov<strong>in</strong>z Seeland verwaltet.<br />

27


28<br />

De Zoom-Kalmthoutse Heide<br />

Der zwischen Ossendrecht und dem belgischen<br />

Kalmthout gelegene Nationalpark<br />

De Zoom-Kalmthoutse Heide besteht aus<br />

Moorseen, Trocken- und Feuchtheidegebieten,<br />

Landdünen und ausgedehnten<br />

Wäldern. In dem grenzüberschreiten<strong>den</strong><br />

Park arbeiten niederländische und flämische<br />

Behör<strong>den</strong> und Organisationen<br />

zusammen. Das etwa 3750 ha große Areal<br />

besticht durch se<strong>in</strong>e große landschaftliche<br />

Vielfalt, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang wird es auch<br />

landwirtschaftlich genutzt. Hier haben seltene<br />

Vogelarten wie der Ziegenmelker, der<br />

Schmätzer und die Heidelerche ihr<br />

Zuhause. Die jährlich 150 000 Besucher<br />

des <strong>Nationalparks</strong> De Zoom-Kalmthoutse<br />

Heide erholen sich hier beim Wandern,<br />

Radfahren und Reiten. Im flämischen Teil<br />

Schwarzhalstaucher<br />

Dietmar Nill / Foto Natura<br />

des Parks bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Besucherzentrum.<br />

Die Verwaltung des Parks liegt<br />

vorwiegend <strong>in</strong> <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> des Verbands<br />

zum Schutz von Natur<strong>den</strong>kmälern, der<br />

Staatsforstverwaltung, der Abteilung<br />

Natur der Flämischen Geme<strong>in</strong>schaft und<br />

privater Landeigentümer.


De Biesbosch<br />

Im Grenzgebiet der Prov<strong>in</strong>zen Nordbrabant<br />

und Südholland liegt Nationalpark De<br />

Biesbosch, e<strong>in</strong>es der wichtigsten von <strong>den</strong><br />

Gezeiten bee<strong>in</strong>flussten Süßwassergebiete<br />

Europas. Das von Flüssen, Buchten,<br />

Moorwäldern, Werdern, Ried und Wiesen<br />

geprägte Landschaftsbild ist das Ergebnis<br />

der Elisabethsflut des Jahres 1421. Bis auf<br />

<strong>den</strong> heutigen Tag sorgen die Nordsee<br />

sowie Maas und Rhe<strong>in</strong> für viel Dynamik <strong>in</strong><br />

dem 7100 ha großen Gebiet. Die Flora<br />

und Fauna des <strong>Nationalparks</strong> De<br />

Biesbosch ist überaus vielfältig. Seltene<br />

Vögel wie das Blaukehlchen und der<br />

Eisvogel haben hier ihre Brutstätte. 1988<br />

wurde der Biber wieder ausgesetzt. Mit<br />

Erfolg: Bis 2005 hat sich die Population<br />

auf etwa 150 Tiere erhöht.<br />

Biber<br />

Wil Me<strong>in</strong>derts / Foto Natura<br />

Obwohl De Biesbosch zu e<strong>in</strong>em großen<br />

Teil nur über das Wasser zu erreichen ist,<br />

besuchen jährlich mehr als e<strong>in</strong>e halbe<br />

Million Menschen <strong>den</strong> Nationalpark, die<br />

bei<strong>den</strong> Informationszentren und das<br />

Museum. Es gibt mehrere ausgewiesene<br />

Wanderwege, allerd<strong>in</strong>gs unternehmen<br />

die meisten Besucher e<strong>in</strong>en Ausflug auf<br />

dem Wasser – sei es mit eigenen Booten,<br />

dem Ausflugsschiff oder <strong>den</strong> Ruder- und<br />

Paddelbooten, die im Park ausgeliehen<br />

wer<strong>den</strong> können. Der Nationalpark De<br />

Biesbosch wird vorwiegend von der<br />

Staatsforstverwaltung und dem<br />

Staatlichen Wasserwirtschafts- und<br />

Verkehrsbauamt verwaltet.<br />

29


30<br />

F. Kapteijns / Natuurmonumenten<br />

De Loonse en Drunense Du<strong>in</strong>en<br />

Im Nationalpark De Loonse en Drunense<br />

Du<strong>in</strong>en bef<strong>in</strong>det sich Europas größtes<br />

Flugsandgebiet, <strong>in</strong> dem sich Form und<br />

Standort der hohen Wanderdünen noch<br />

immer unablässig verändern. Südlich<br />

der Loonse en Drunense Du<strong>in</strong>en liegt<br />

das ebenfalls zum Nationalpark<br />

Junge Dachse vor dem Bau<br />

Archief Verenig<strong>in</strong>g Das en Boom<br />

gehörende Naturgebiet De Brand. Mit<br />

se<strong>in</strong>en charakteristischen Moorwäldern,<br />

Rie<strong>den</strong> und Wiesen ist es e<strong>in</strong>es der<br />

letzten Überbleibsel der Brabanter<br />

Bruchlandschaft. Insgesamt erstreckt<br />

sich der Nationalpark über 3400 ha. Für<br />

die jährlich etwa anderthalb Millionen<br />

Besucher gibt es Wander-, Rad- und<br />

Reitwege. Darüber h<strong>in</strong>aus wer<strong>den</strong><br />

Vorträge, Exkursionen und Sonderprogramme<br />

für Schulklassen organisiert.<br />

Der Nationalpark wird hauptsächlich<br />

vom Verband zum Schutz von Natur<strong>den</strong>kmälern<br />

und vom Naturschutzverband<br />

Het Brabants Landschap<br />

verwaltet.


De Groote Peel<br />

Niels Kooyman / Foto Natura<br />

Mittlerer Sonnentau mit Beute<br />

(Libelle)<br />

Jan Vermeer / Foto Natura<br />

Im Grenzgebiet der Prov<strong>in</strong>zen Nordbrabant und Limburg liegt der Nationalpark De<br />

Groote Peel, der vor allem für se<strong>in</strong>en Vogelreichtum bekannt ist. In dem Hochmoorgebiet<br />

brüten derzeit 95 verschie<strong>den</strong>e Arten, <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen hundert Jahren<br />

wur<strong>den</strong> hier mehr als 250 Arten gezählt. In der Trocken- und Feuchtheide und <strong>den</strong><br />

Torfgruben f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich auch außergewöhnliche Libellen- und Schmetterl<strong>in</strong>gsarten.<br />

Zu dem 1340 ha großen Nationalpark haben nur Wanderfreunde Zutritt. Über<br />

Knüppelbrücken gelangen die jährlich 150 000 Besucher an Stellen, die sonst für sie<br />

unerreichbar wären. Darüber h<strong>in</strong>aus verfügt De Groote Peel über e<strong>in</strong> Vogelhaus und<br />

e<strong>in</strong> neues, ökologisch gebautes Besucherzentrum. Die Verwaltung des Parks liegt <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> der Staatsforstverwaltung.<br />

31


32<br />

Me<strong>in</strong>weg<br />

Der Nationalpark De Me<strong>in</strong>weg liegt <strong>in</strong> der<br />

Prov<strong>in</strong>z Limburg östlich von Roermond an<br />

der Grenze zu Deutschland. Er umfasst<br />

Wälder, Heidegebiete, Moorseen und<br />

Flüsse. Charakteristisch für <strong>den</strong> Park ist die<br />

durch tektonische Hebungen und<br />

Senkungen entstan<strong>den</strong>e Terrassenlandschaft.<br />

Vier Terrassen überbrücken<br />

e<strong>in</strong>en Höhenunterschied von etwa fünfzig<br />

Metern. Fast e<strong>in</strong>e Million Besucher erholen<br />

sich jedes Jahr im Park mit dem Rad, zu<br />

Fuß oder hoch zu Ross oder <strong>in</strong>formieren<br />

sich im Besucherzentrum.<br />

Der 1700 ha große Nationalpark De<br />

Me<strong>in</strong>weg gehört zum deutsch-niederländischen<br />

Grenzpark Maas-Schwalm-Nette.<br />

Er ist das e<strong>in</strong>zige Naturgebiet <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Cisca Castelijns / Foto Natura<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e<br />

Fred Hazelhoff / Foto Natura<br />

Niederlan<strong>den</strong>, <strong>in</strong> dem es frei lebende<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e gibt. Der ebenfalls hier<br />

lebende Otter f<strong>in</strong>det sich im Logo des<br />

Parks wieder. Der Nationalpark De<br />

Me<strong>in</strong>weg wird vorwiegend von der<br />

Staatsforstverwaltung und der Geme<strong>in</strong>de<br />

Roerdalen verwaltet.


Maasdu<strong>in</strong>en<br />

Der im Nor<strong>den</strong> der Prov<strong>in</strong>z Limburg gelegene<br />

Nationalpark De Maasdu<strong>in</strong>en<br />

erstreckt sich über mehr als 20 km entlang<br />

dem östlichen Maasufer. In dem 4200 ha<br />

großen Park kommen Laub- und Nadelgehölze,<br />

Flugsandrücken, Heide,<br />

Moorseen und Hochmoore vor.<br />

Charakteristisch s<strong>in</strong>d die hohen Flussdünen.<br />

Ebenso erwähnenswert ist der<br />

Geldernsch-Niers-Kanal, der sich bei<br />

Hochwasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en wil<strong>den</strong> Strom verwandelt.<br />

Infolge jahrelanger Erosion ist<br />

e<strong>in</strong> breites, ausgewaschenes Flussbett entstan<strong>den</strong>.<br />

Mit Lurchen, Kriechtieren und zahlreichen<br />

Vogelarten, wie z. B. dem Kranich, ist der<br />

Nationalpark De Maasdu<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mali-<br />

Flip de Nooyer / Foto Natura<br />

Neuntöter<br />

Danny Ell<strong>in</strong>ger / Foto Natura<br />

ges Tierrefugium. Von e<strong>in</strong>er Aussichtshütte<br />

im Teilgebiet Westmeerven können<br />

die Vögel ungestört aus der Nähe beobachtet<br />

wer<strong>den</strong>. Jährlich kommen mehrere<br />

hunderttausend Besucher, die auf ihrer<br />

Wanderung oder Radtour auch archäologische<br />

Denkmäler besichtigen können. Es<br />

wer<strong>den</strong> auch geführte Exkursionen angeboten.<br />

Der Park hat bislang noch ke<strong>in</strong><br />

Besucherzentrum. Der Nationalpark De<br />

Maasdu<strong>in</strong>en wird vom Naturschutzverband<br />

Sticht<strong>in</strong>g Het Limburgs<br />

Landschap, von der Geme<strong>in</strong>de Bergen, der<br />

Staatsforstverwaltung und e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />

privater Partner verwaltet.<br />

33


34<br />

Jan Vermeer / Foto Natura<br />

Veluwezoom<br />

Nördlich von Arnheim liegt e<strong>in</strong>es der<br />

größten geschlossenen Naturgebiete<br />

der Niederlande. Wesentliche<br />

Bestandteile dieses Areals s<strong>in</strong>d der<br />

Nationalpark Veluwezoom und der<br />

Naturpark Deelerwoud. Die Spuren der<br />

Eiszeit s<strong>in</strong>d hier noch deutlich<br />

erkennbar. Die Landschaft des 5000 ha<br />

großen <strong>Nationalparks</strong> kennzeichnet sich<br />

durch langgestreckte Hügel und<br />

außeror<strong>den</strong>tlich vielfältige Wälder,<br />

Heidefelder und Flugsandflächen. Die<br />

urwüchsige Nordseite des Parks bildet<br />

e<strong>in</strong>en krassen Gegensatz zu se<strong>in</strong>er<br />

Südseite, wo das Bild von bee<strong>in</strong>drucken<strong>den</strong><br />

Gebäu<strong>den</strong> und stattlichen Alleen<br />

geprägt wird.<br />

Im Nationalpark Veluwezoom leben u. a.<br />

Edelmarder<br />

Dietmar Nill / Foto Natura<br />

Rothirsche, Wildschwe<strong>in</strong>e, Edelmarder,<br />

Dachse und Kriechtiere. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

ist das Gebiet e<strong>in</strong>e wichtige Brutstätte für<br />

viele seltene Vogelarten. Dutzende<br />

Routen führen Wander- und Radfreunde<br />

zu <strong>den</strong> schönsten Stellen des Parks. Das<br />

Besucherzentrum bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Rhe<strong>den</strong>.<br />

Veluwezoom ist der älteste niederländische<br />

Nationalpark. Er wurde 1930 von privaten<br />

Eigentümern gegründet. Heute wird<br />

er größtenteils vom Verband zum Schutz<br />

von Natur<strong>den</strong>kmälern verwaltet.


Hoge Veluwe<br />

Im Nationalpark De Hoge Veluwe trifft<br />

man auf trockene Sandbö<strong>den</strong>, Wälder,<br />

Heideflächen und Flugsandfelder sowie<br />

ehemals landwirtschaftlich genutztes<br />

Land. Rothirsche, Mufflons und Wildschwe<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>d die auffälligsten Tiere, die<br />

hier leben. Das Gebiet mit e<strong>in</strong>er Fläche<br />

von 5400 ha eignet sich für endlose<br />

Rothirsch<br />

Duncan Usher / Foto Natura<br />

Jan Vermeer / Foto Natura<br />

Wanderungen und Radtouren. Für die<br />

Besucher stehen 2000 weiße Fahrräder<br />

zur kostenlosen Benutzung bereit.<br />

Inmitten der Natur f<strong>in</strong>det sich im<br />

Nationalpark De Hoge Veluwe auch viel<br />

Kunst und Architektur. Verborgen zwischen<br />

<strong>den</strong> Wäldern liegt das Kröller-<br />

Müller-Museum mit se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>maligen<br />

Sammlung von Werken weltberühmter<br />

Künstler wie V<strong>in</strong>cent van Gogh, Piet<br />

Mondrian oder Pablo Picasso. Sehr<br />

sehenswert ist auch der Skulpturengarten<br />

mit Figuren u. a. von Auguste Rod<strong>in</strong> und<br />

Henry Moore. De Hoge Veluwe zieht jährlich<br />

550 000 Besucher an. Der <strong>in</strong><br />

Privat<strong>in</strong>itiative entstan<strong>den</strong>e Nationalpark<br />

wird heute von der Stiftung Het <strong>Nationale</strong><br />

Park De Hoge Veluwe verwaltet.<br />

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36<br />

Impressum<br />

Herausgeber: M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität<br />

Bezui<strong>den</strong>houtseweg 73<br />

Postbus 20401<br />

2500 EK Den Haag<br />

Niederlande<br />

Design: Van Marken Delft Drukkers<br />

Übersetzung: Sprachendienst des M<strong>in</strong>isteriums für auswärtige<br />

Angelegenheiten, Den Haag<br />

Bildnachweis: Fotos ohne Quellennachweis wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> <strong>Nationalparks</strong> zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Das M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität hat sich<br />

bemüht, die Rechte an <strong>den</strong> Abbildungen entsprechend <strong>den</strong> gesetzlichen<br />

Bestimmungen zu klären. Wer me<strong>in</strong>t, Rechte geltend machen zu können, wende sich<br />

bitte unter folgender Telefonnummer an das M<strong>in</strong>isterium: + 31 70 378-6868.<br />

Produktion: IFZ Bedrijfsuitgeverij<br />

Druck: Van Marken Delft Drukkers<br />

Auflage: 20 000<br />

Weitere Informationen<br />

Infothek: Tel. +31 70 378-4062<br />

Internet: www.m<strong>in</strong>lnv.nl/<strong>in</strong>ternational.<br />

September 2005

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