KÄSTNER-FORUM - Erich Kästner - Schule
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nicht. Wenn ich bei unserem Besuch<br />
Englisch sprach, bemerkte ich o� ein<br />
freundliches, mildes Lächeln meiner<br />
lieben (Englisch)-Kollegin. Schön war<br />
für uns die Erfahrung: Eigentlich wurden<br />
wir immer verstanden. Und fast<br />
immer haben wir verstanden!<br />
Jetzt aber zu den anderen „Dimensionen“:<br />
• Wir haben in Polen mit vielen ausnahmslos<br />
freundlichen und ne�en<br />
Menschen über interessante Dinge<br />
des täglichen Lebens gesprochen und<br />
dabei reichlich gelernt.<br />
• Überall wurden wir sehr herzlich<br />
empfangen.<br />
• Vieles in Polen ist ähnlich wie in<br />
Bochum, über anderes haben wir gestaunt:<br />
Der katholische Glaube wird<br />
auch von vielen jungen Menschen intensiv<br />
und selbstverständlich gelebt.<br />
Nicht nur in Kirchen.<br />
Herzliche Begrüßung in Polen<br />
• Wenn „die“ Polen auf „die“ Deutschen<br />
blicken, gibt es Urteile und<br />
Vorurteile. Das gilt für die andere<br />
Richtung genauso! Durch die konkrete<br />
Begegnung sind wir - Polen und<br />
Deutsche - zu neuen, durchweg positiven<br />
Urteilen gekommen. An der<br />
„Baustelle“ Vorurteile muss allerdings<br />
sicherlich weiter gearbeitet werden.<br />
Auch das können wir belegen.<br />
• Ständig waren wir „auf Tour“: Sehr<br />
kompetent informierten uns unsere<br />
Gastgeber z.B. bei einem ganztägigen<br />
Besuch in Krakau. Krakau ist eine wunderschöne<br />
Stadt, die in der polnischen<br />
Geschichte immer sehr bedeutsam<br />
war.<br />
Die <strong>Schule</strong> in Rybnik<br />
• Natürlich waren wir auch in Auschwitz.<br />
Auschwitz liegt ca. eine Stunde<br />
entfernt von Rybnik. Wir kennen die<br />
Geschichte. Unfassbar ist der Ort! Wir<br />
ha�en eine 2,5stündige<br />
Führung<br />
nur für unsere<br />
Gruppe. Niemand<br />
sprach ein Wort.<br />
• Wir haben <strong>Schule</strong><br />
erlebt. Alle<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler tragen<br />
„Schuluniform“.<br />
Am zweiten Tag<br />
habe ich das nicht<br />
mehr bemerkt.<br />
Bemerkt haben<br />
wir die Ursulinen<br />
(Nonnen), die einen<br />
erheblichen<br />
Teil des Unterrichts<br />
abdecken<br />
und mit ihrer freundlich gelassenen<br />
und aufmerksam wahrnehmenden<br />
Haltung viel zum entspannten Schulklima<br />
beitragen.<br />
<strong>Kästner</strong>-Delegation in Polen<br />
• Wir haben Unterricht erlebt und<br />
verglichen. An der EKS ist lernstarker<br />
Unterricht und kooperatives Lernen<br />
ja eine Aufgabe, der sich viele Schüler<br />
und Lehrer stellen. Im Gespräch<br />
mit polnischen Kollegen (und auch<br />
mit Kollegen eines Hildesheimer<br />
Gymnasiums und einer tschechischen<br />
Berufsschule, die ebenfalls zur gleichen<br />
Zeit mit Schülergruppen in der<br />
<strong>Schule</strong> waren) fanden wir aufmerksames<br />
Interesse. Wir wurden gebeten,<br />
kooperatives Lernen praktisch zu<br />
zeigen. Bei dem dichtgedrängten Programm<br />
ha�en Frau Wülfing-Krismann<br />
(Projektleiterin Comenius-Bochum)<br />
und ich dann knapp 20 Minuten Vorbereitungszeit,<br />
um bei einem Kaffee<br />
auf dem Marktplatz von Rybnik eine<br />
Unterrichtsstunde vorzubereiten. Diese<br />
Stunde in englischer Sprache mit<br />
polnischen, tschechischen und deutschen<br />
Schülern und Lehrern in einer<br />
polnischen <strong>Schule</strong>, wo die Methodik<br />
auch Thema und Unterrichtsinhalt<br />
war, werden wir so schnell nicht vergessen.<br />
• Unterrichtsinhalte werden in ganz<br />
Polen in jedem Jahrgang und Fach<br />
exakt auf verbindliche „Stundenportionen“<br />
aufgeteilt. Konkretes Beispiel:<br />
In Stunde 97 wird in allen polnischen<br />
<strong>Schule</strong>n des 6. Jahrgangs die<br />
Division von Brüchen erarbeitet. Die<br />
tschechischen Kollegen berichteten<br />
von entsprechenden Herausforderungen.<br />
Darauf ist unsere Frau Sommer<br />
noch gar nicht gekommen! Wir haben<br />
sie aber gleich informiert.<br />
46 <strong>Kästner</strong> - Forum Nr. 30 / Winter 09/10