Taufe mit Hindernissen - SchillerGarten
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Auf den Spuren Schillers<br />
Schiller-Radweg in Baden-Württemberg eröffnet<br />
Fahrradspuren kann Friedrich<br />
Schiller nicht hinterlassen<br />
haben. Auch wenn diese körperliche<br />
Ertüchtigung ihm<br />
möglicherweise gut getan haben<br />
würde – das „einspurige<br />
Zweirad“ wurde erst zwölf<br />
Jahre nach seinem Tod erfunden.<br />
Dies allerdings in Mannheim,<br />
wo Schiller als Theaterdichter<br />
beschäftigt war und<br />
wo im Jahre 1782 seine „Räuber“<br />
uraufgeführt wurden.<br />
Doch den literarischen Spuren<br />
kann man folgen, seit Anfang<br />
Juni auf einem speziell konzipierten<br />
Radweg. Es ist der<br />
fünfte „Literatenweg“ in Baden-Württemberg<br />
und kein<br />
Zufall, dass er im Jahr des<br />
250. Geburtstages von Friedrich<br />
Schiller gerade ihm<br />
gewidmet ist.<br />
Insgesamt 32 Kilometer lang<br />
ist die Route, die auf der Marbacher<br />
Schillerhöhe am Schiller-Nationalmuseum<br />
beginnt.<br />
Der Weg führt am Seeschloss<br />
Monrepos vorbei zum Hohenasperg,<br />
dem „Demokratenbuckel“.<br />
Dort sperrten die<br />
württembergischen Herrscher<br />
jahrhundertelang ihre politischen<br />
Gegner ein. Den wohl<br />
bekanntesten Häftling, Christian<br />
Friedrich Daniel Schubart,<br />
besuchte Friedrich Schiller<br />
kurz bevor er selbst aus<br />
Württemberg floh. Über die<br />
einstige Residenzstadt Ludwigsburg,<br />
wo der Schüler Schiller<br />
seine Liebe zum Theater entdeckte<br />
und die schwäbischen<br />
Romantiker Justinus Kerner<br />
und Eduard Mörike geboren<br />
wurden, geht die Route zurück<br />
nach Marbach und endet<br />
an jenem Ort, wo alles be-<br />
Der Literarische Radweg startet am Schiller-Nationalmuseum in Marbach<br />
gann – vor Schillers Geburtshaus.<br />
Konzipiert hat diesen Radweg<br />
Dr. Thomas Schmidt vom<br />
Deutschen Literaturarchiv Marbach<br />
unter dem Titel „Per<br />
Pedal zur Poesie“. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> Andrea Hahn, der<br />
Autorin des Radweges, weihten<br />
eine Reihe Literatur- und<br />
Radwander-Freunde die Strecke<br />
ein. Die schwierige Beziehung<br />
zwischen Literatur und<br />
Radfahren war Thema einer<br />
Einführung, bevor die Gruppe<br />
in die Pedale trat. Da<strong>mit</strong> es<br />
nicht zu anstrengend wurde,<br />
gab es an den Literaturmuseen<br />
in Marbach, am Hohenasperg<br />
und in Ludwigsburg<br />
Zwischenstopps, kleine Führungen<br />
und natürlich auch<br />
Wein und Gebackenes.<br />
Der erste dieser Radwege wurde<br />
im Juni 2008 in Hölderlins<br />
Geburtsstadt Lauffen a.N.<br />
eröffnet.<br />
Daniella Fischer<br />
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Foto: DLA Marbach