Protokoll der Sitzung vom 18. und 19. Juni - Netzwerk IQ - Fachstelle ...
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
nicht als Sprachkurse konzipiert wurden, son<strong>der</strong>n als betriebsinterne Schulungen, die die Bedarfe sowohl <strong>der</strong><br />
Teilnehmenden als auch <strong>der</strong> Einrichtung berücksichtigen.<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für die Schulungen wurden auch Videos von nachgestellten Gesprächssituationen erstellt, aus<br />
denen abgeleitet werden kann, welche grammatischen Strukturen benötigt werden <strong>und</strong> wie verständlich sich<br />
die Teilnehmenden ausdrücken.<br />
In Gesprächen haben Leitungspersonen in den Einrichtungen als Zwischenstand genannt, dass Teilnehmende<br />
offener <strong>und</strong> zugänglicher geworden sind, sie sprechen jetzt öfter mit <strong>der</strong> Leitung.<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Durchführung ergeben sich aus Engpässen im Dienstplan <strong>der</strong> Teilnehmenden, die die Freistellung<br />
schwierig machen. Krankheitsbedingt ist die Kontinuität in <strong>der</strong> Teilnahme niedrig.<br />
Als künftige Herausfor<strong>der</strong>ung des Projekts wurde genannt, die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Schulungen zu sichern, z.B.<br />
wie das Angebot in Altenpflegeschulen <strong>und</strong> bei Bildungsträgern implementiert werden kann <strong>und</strong> dabei sowohl<br />
die Bedürfnisse <strong>der</strong> Organisation als auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden.<br />
Die Themen <strong>der</strong> Qualifizierungsmodule:<br />
Modul 1: Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsabläufe<br />
Modul 2: Multikulturelles Team<br />
Modul 3: Pflegerische Versorgung: Unterstützung <strong>der</strong> Bewohner/innen im Alltag<br />
Modul 4: Pflegerische Versorgung: Behandlungspflege<br />
Modul 5: Kooperation mit Angehörigen<br />
Modul 6: Kooperation mit externen Akteuren<br />
Modul 7: Qualitätssicherung<br />
Modul 8: Selbstpflege<br />
Das Projekt MIA – Verkürzte Ausbildung zur Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/in für<br />
Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten vorgestellt von Astrid Schmuhl, passage gGmbH, Hamburg<br />
Das Projekt MIA <strong>der</strong> passage gGmbH richtet sich an Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, die in ihren Herkunftslän<strong>der</strong>n<br />
eine Ausbildung im Pflegebereich absolviert haben, die jedoch in Deutschland nicht vollständig anerkannt wird.<br />
In Kooperation mit zwei Krankenpflegeschulen <strong>und</strong> den dazugehörigen Krankenhäusern <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />
werden fachsprachliche, theoretische <strong>und</strong> praktische Kompetenzen im Pflegebereich vermittelt. Dieses<br />
Projekt wirft einen beson<strong>der</strong>en Fokus auf Anfor<strong>der</strong>ungen an Bildungsmaßnahmen im Bereich „Anpassungsqualifizierung“.<br />
Zur Historie: MIA ist 2002/2003 als Modellprojekt gestartet, finanziert durch die Stadt Hamburg <strong>und</strong> ESF-<br />
Mitteln. Die ersten Ausbildungsgänge wurden als Vollzeitmaßnahmen angeboten. Seit 2008 findet die Ausbildung<br />
als Teilzeitmaßnahme statt, da die Teilnehmenden meist Frauen sind, die meist Teil auch in Familienpflichten<br />
eingeb<strong>und</strong>en sind. Durch die Ausbildung in Teilzeit können sowohl die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Ausbildung<br />
als auch <strong>der</strong> Familie miteinan<strong>der</strong> vereinbart werden. Das Projekt MIA ist in seiner Art das einzige in Hamburg, in<br />
dem über Ausbildung ein qualifizierter Abschluss erreicht wird. Das Projekt erfüllt in Kooperation mit den verschiedenen<br />
Partnern (Krankenhaus <strong>und</strong> Pflegeschule) verschiedene Schnittstellenfunktionen: Durch die Expertise<br />
<strong>und</strong> Fachlichkeit im Bereich Deutsch als Zweitsprache <strong>und</strong> berufsbezogenem Deutsch im Pflegebereich<br />
bietet es sowohl in <strong>der</strong> Vorbereitungsphase als auch während <strong>der</strong> Ausbildung eine integrierte Sprachför<strong>der</strong>ung<br />
an. Hierbei werden Fach- <strong>und</strong> Sprachinhalte im Unterricht miteinan<strong>der</strong> verzahnt vermittelt <strong>und</strong> sprachliche<br />
Schwierigkeiten, die bei <strong>der</strong> Vermittlung von Fachinhalten auftreten beson<strong>der</strong>s in den Fokus genommen. Darüber<br />
hinaus werden die TN sozialpädagogisch begleitet.<br />
Die TN werden durch das Amt für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Verbraucherschutz zugewiesen, das auch für die Annerkennungsprüfung<br />
<strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Interessierten zuständig ist. Der <strong>der</strong>zeit laufende Kurs umfasst 22 Teilnehmende<br />
(zwischen 29 J.-53 J.), davon ein Mann, alle mit einer Ausbildung im internationalen Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />
mit eher wenig praktischen Erfahrungen im deutschen Pflegekontext <strong>und</strong> mit einem heterogenen Sprachniveau,<br />
das sich i.d.R. auf dem B2-Niveau bewegt. Die Ausbildungsdauer umfasst 22,5 Monate incl. Pflegeexamen<br />
bei einer Arbeitszeit von 75%.<br />
Die Ausbildung strukturiert sich in eine Vorphase von 6 Monaten, mit dem Ziel <strong>der</strong> inhaltlichen <strong>und</strong> sprachlichen<br />
Vorentlastung. 11 Theorieblöcke an <strong>der</strong> UBA – die Bildungsakademie des Universitätsklinikums Eppen-<br />
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