Protokoll der Sitzung vom 18. und 19. Juni - Netzwerk IQ - Fachstelle ...
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
<strong>Protokoll</strong> des 2. <strong>IQ</strong>-Dialoggremiums Berufsbezogenes Deutsch<br />
am <strong>18.</strong> / <strong>19.</strong> <strong>Juni</strong> 2012 in Hamburg<br />
Es nahmen teil: Dragica Baric-Büdel, AWO B<strong>und</strong>esverband e.V.; Iris Beckmann-Schulz, passage gGmbH Hamburg,<br />
<strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong> Berufsbezogenes Deutsch; Frank Behrendt, B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge,<br />
Hamburg; Edith Böhm-Wittmann, VHS München, <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> Süd-Bayern; Andrea Daase, Universität Bielefeld;<br />
Matilde Grünhage-Monetti, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Bonn; Tatiana La Mura Flores, passage<br />
gGmbH Hamburg, <strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong> Berufsbezogenes Deutsch; Rita Leinecke, passage gGmbH Hamburg, <strong>IQ</strong>-<br />
<strong>Fachstelle</strong> Berufsbezogenes Deutsch; Andrea Mein<strong>der</strong>s, KP-<strong>IQ</strong> Düsseldorf; Caterina Mempel, Universität Leipzig;<br />
Constanze Nie<strong>der</strong>haus, Universität Essen-Duisburg; Johanna Reutter, Handwerkskammer Hamburg, <strong>IQ</strong>-<br />
<strong>Netzwerk</strong> Hamburg; Karen Schramm, Universität Leipzig; Anke Settelmeyer, B<strong>und</strong>esinstitut für Berufsbildung,<br />
Bonn; Andrea Snippe, passage gGmbH Hamburg, <strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong> Berufsbezogenes Deutsch; Sabine Stallbaum,<br />
AWO Bielefeld, <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> NRW; Anja Wohlers, Paritätisches Bildungswerk Bremen, <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen/Bremen;<br />
Dr. Karin Wullenweber, Fresko e.V. Wiesbaden, <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> Hessen.<br />
Es ließen sich entschuldigen: Patrick Grommes, Universität Hamburg; Nicole Hoefs-Brinker, Fresko e.V. Wiesbaden,<br />
<strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> Hessen; Nicole Kimmelmann, Universität Erlangen-Nürnberg; Anette Kuhn, ARGE Herford;<br />
Udo Ohm, Universität Bielefeld; Jürgen Schrö<strong>der</strong>, B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales, Berlin; Canan<br />
Yildirim, Beratungsstelle Migration, Arbeit <strong>und</strong> Leben Hamburg.<br />
Montag, <strong>18.</strong>06.2012<br />
TOP 1: Begrüßung / Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />
TOP 2: Bericht Ausbau des <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>es<br />
Aktuelles aus dem B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales (BMAS):<br />
• Ausbau des <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>s 2013/14<br />
• Einführung des BQFG („Anerkennungsgesetz“): Erste Erfahrungen in <strong>der</strong> Umsetzung, Anfor<strong>der</strong>un-<br />
gen an Weiterbildungspraxis<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales plant das <strong>Netzwerk</strong> Integration durch Qualifizierung in den<br />
verbleibenden zwei För<strong>der</strong>jahren 2013/14 auszubauen. Ab dem kommenden Jahr wird es neben den fünf <strong>Fachstelle</strong>n<br />
statt wie bisher 11 regionale <strong>Netzwerk</strong>e 16 <strong>Netzwerk</strong>e geben, eins in jedem B<strong>und</strong>esland. Es können sich<br />
bis zum 6.7.12 neue Projektpartner mit regionalen <strong>und</strong> teilnehmerbezogenen Projektideen bei den jeweiligen<br />
<strong>Netzwerk</strong>koordinationen bewerben. Die Ausschreibung des aus den För<strong>der</strong>mitteln <strong>der</strong> Qualifizierungsinitiative<br />
des BMAS finanzierten Programms findet sich seit dem 15.6.12 im Netz. Inhaltliche Schwerpunkte sind <strong>der</strong><br />
Kontext Anerkennungsverfahren / Nachqualifizierung, Sprachför<strong>der</strong>ung sowie Maßnahmen im Themenfeld<br />
„Willkommenskultur“. Dabei sollen keine neuen Strukturen innerhalb des <strong>Netzwerk</strong>es aufgebaut werden, son<strong>der</strong>n<br />
an den Bedarfen <strong>der</strong> Zielgruppe orientierte Pilotprojekte <strong>und</strong> Maßnahmen konzipiert <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />
Die Höhe <strong>der</strong> För<strong>der</strong>summe <strong>der</strong> einzelnen Regionalen <strong>Netzwerk</strong>e richtet sich nach <strong>der</strong> Größe des B<strong>und</strong>eslandes<br />
<strong>und</strong> dem Bevölkerungsanteil an Zugewan<strong>der</strong>ten.<br />
Schwerpunktthema <strong>der</strong> letzten <strong>Sitzung</strong> war die Einführung des BQFG (B<strong>und</strong>esqualifikationsfeststellungsgesetz)<br />
zum 1.April 2012. Inzwischen liegen erste Erfahrungen in <strong>der</strong> Umsetzung vor, die sich jedoch je nach B<strong>und</strong>esland<br />
sehr unterschiedlich gestalten. Im Rahmen des <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>s haben 33 Erstberatungsstellen ihre Arbeit<br />
aufgenommen. Daneben bietet das BIBB ein Info-Portal, das stark nachgefragt wird. Als drittes Angebot bietet<br />
das BAMF einen Hotline-Service, <strong>der</strong> sich vor allem an Ratsuchende aus dem Ausland wendet. Für die kommenden<br />
Monate lassen sich aus Sicht des BMBF drei Handlungsbedarfe skizzieren: 1. die Vereinheitlichung <strong>der</strong><br />
Rechtslagen in den einzelnen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n, 2. die Qualitätsentwicklung mit dem Ziel <strong>der</strong> Standardisierung <strong>der</strong><br />
Verfahren, 3. die Initiierung des Evaluationsprozesses, <strong>der</strong> bis 2016 die Umsetzung begleiten <strong>und</strong> auswerten<br />
soll. Das BIBB plant ein Forschungsprojekt, das den Vergleich <strong>und</strong> die Analyse von Anerkennungsverfahren in<br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n zum Ziel hat.<br />
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zahlen vorliegen, zeigt sich doch, dass durch die Einführung des<br />
BQFG das Handlungsfeld Qualifizierung <strong>und</strong> berufliche Integration von Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten bei den<br />
Weiterbildungsinstitutionen <strong>und</strong> öffentlichen Stellen verstärkt thematisiert wird.<br />
TOP 3: Aktuelles aus <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (BA)<br />
Anja Block , BA-Zentrale Nürnberg<br />
• Instrumentenreform: Was ist für das Handlungsfeld Berufsbezogenes Deutsch relevant?<br />
• Weitere Entwicklungen<br />
Siehe zu diesem Punkt die PPP im Anhang.<br />
Erläuterungen <strong>und</strong> Ergänzungen zur Präsentation <strong>und</strong> Zusammenfassung <strong>der</strong> Diskussion:<br />
Die zum 01.04.2012 in Kraft getretene Instrumentenreform resultiert aus dem Koaltionsvertrag zwischen<br />
CDU/CSU <strong>und</strong> FDP <strong>vom</strong> 26.10.2009 <strong>und</strong> trägt u.a. dem Beschluss <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung <strong>vom</strong> Juli 2010 Rechnung,<br />
im Jahr 2012 Mittel in Höhe von 2,5 Milliarden Euro sowie im Jahr 2013 3 Milliarden Euro einzusparen<br />
durch Effizienzsteigerungen <strong>und</strong> strukturellen Einsparungen.<br />
Wichtige Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Instrumentenreform:<br />
- Verringerung <strong>der</strong> Instrumente um ein Viertel<br />
- Neusystematisierung des Gesetzes<br />
- Zusammenfassung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungszuschüsse.<br />
- Leistungen für Selbstständige sind Ermessensleistungen geworden<br />
- Berufseinstiegsbegleitung an allgemeinbildenden Schulen<br />
Regelungen zur Akkreditierung von Fachk<strong>und</strong>igen Stellen (FKS) <strong>und</strong> Zulassung von Trägern <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung<br />
- Ab 01.04.2012 Akkreditierung von FKS durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkks) (bis 31.3.12<br />
durch Anerkennungsstelle <strong>der</strong> BA.<br />
- Akkreditierung von FKS <strong>und</strong> Zulassung von Trägern <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung erfolgt in einem<br />
zweistufigen Verfahren (s. Anlage).<br />
- Akkreditierungs- <strong>und</strong> Zulassungsverordnung Arbeitsför<strong>der</strong>ung (AZAV)<br />
Mit dem Gesetz zur Verbesserung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungschancen am Arbeitsmarkt wurde ein neues Kapitel zur<br />
Zulassung von Trägern <strong>und</strong> Maßnahmen in das Dritte Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) eingefügt. Die Regelungen<br />
verfolgen das Ziel, die Qualität arbeitsmarktlicher Dienstleistungen <strong>und</strong> damit die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Effizienz des arbeitsmarktpolitischen För<strong>der</strong>systems nachhaltig zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
können nur solche Träger zur Einbringung von Arbeitsmarktdienstleistungen zugelassen werden, die<br />
unter an<strong>der</strong>em ihre Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit nachweisen, qualifiziertes Personal einsetzen<br />
<strong>und</strong> ein System zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität anwenden.<br />
Ein neuer Punkt in den gesetzlichen Regelungen ist <strong>der</strong> Zustimmungsvorbehalt <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
(BA). D.h. bei Maßnahmen über dem B<strong>und</strong>esdurchschnittskostensatz (BDKS), erfolgt die Zulassung nicht mehr<br />
ausschließlich über die Fachk<strong>und</strong>ige Stelle, son<strong>der</strong>n die BA muss eingeschaltet werden. Die B<strong>und</strong>esdurchschnittskostensätze<br />
werden seit dem 1. April 2012 auf <strong>der</strong> Webseite <strong>der</strong> Arbeitsagentur veröffentlicht.<br />
Eine ausreichende <strong>und</strong> nachvollziehbare Begründung ist daher für Maßnahmen <strong>der</strong> integrierten Sprachför<strong>der</strong>ung,<br />
die mit einem erhöhten Kostensatz kalkulieren, zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Bei einem Arbeitsgespräch zwischen<br />
<strong>der</strong> <strong>Fachstelle</strong> BbD <strong>und</strong> dem Team <strong>der</strong> Koordinierungsstelle Migration <strong>und</strong> dem zuständigen Kollegen<br />
Berlinger in <strong>der</strong> BA im Februar wurden die verschiedenen Möglichkeiten erhöhter Kostensätze diskutiert. Ausschlaggebend<br />
sind aber jeweils die Bedarfslage vor Ort <strong>und</strong> die regionalen Anfor<strong>der</strong>ungen. Beispielhaft sind<br />
hier die Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Externenprüfung <strong>der</strong> Handwerkskammer Hamburg.<br />
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Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des BQFG gilt es nun, erfolgreiche Beispiele im Bereich <strong>der</strong> Nachqualifizierung z.B. die als<br />
för<strong>der</strong>fähig anerkannte Maßnahme in Hamburg, auf den Bereich <strong>der</strong> Anpassungsqualifizierung / <strong>der</strong> Prüfung<br />
von Teilqualifikationen zu übertragen.<br />
Fazit aus <strong>der</strong> Diskussion:<br />
Der Vorschlag <strong>der</strong> <strong>Fachstelle</strong>, im Rahmen <strong>der</strong> Instrumentenreform die Integrierte Sprachför<strong>der</strong>ung als Instrument<br />
gesetzlich zu verankern, wurde <strong>vom</strong> Gesetzgeber nicht aufgegriffen.<br />
Dennoch gilt es zum einen, in den Regionen mit den Agenturen <strong>und</strong> Weiterbildungsträgern stärker in den Dialog<br />
zum Thema Integrierte Sprachför<strong>der</strong>ung vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bedarfe vor Ort zu treten. Hier sind vor<br />
allem die operativen Partner in den regionalen <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>en gefragt. Es kann auf gute Beispiele, z.B. <strong>der</strong> HWK<br />
Hamburg verwiesen werden. Darüber hinaus sieht die <strong>Fachstelle</strong> ihre Aufgabe darin, einen Austausch über<br />
Konzepte <strong>und</strong> Maßnahmen zu unterstützen, die von <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung in den Regionen zugelassen wurden.<br />
Die Arbeitsebene ist hier die Fachgruppe BbD, die sich aus Partnern <strong>der</strong> regionalen <strong>Netzwerk</strong>e zusammensetzt.<br />
Auf <strong>der</strong> nächsten <strong>Sitzung</strong> am 26.10. soll das Thema dort aufgegriffen werden.<br />
TOP 4 Schwerpunktthema „Berufsbezogenes Deutsch in <strong>der</strong> Pflege“<br />
Dragica Baric-Büdel, AWO B<strong>und</strong>esverband e.V., Berlin<br />
Frau Baric-Büdel stellt das Projekt „Fachsprache Deutsch in <strong>der</strong> Altenpflege (FaDA) vor, das sie leitet. Das Projekt<br />
läuft <strong>vom</strong> 1.5.2011 bis 30.4.2014 <strong>und</strong> wird durch das Programm „rückenwind - Für die Beschäftigten in <strong>der</strong><br />
Sozialwirtschaft“ <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales geför<strong>der</strong>t.<br />
Ausgangssituation für das Projekt sind die gestiegenen fachsprachlichen <strong>und</strong> kommunikativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zur Qualitätssicherung in <strong>der</strong> Altenpflege, insbeson<strong>der</strong>e bei Dokumentation, Nutzung von Technik <strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />
Kommunikation mit den K<strong>und</strong>en. Auch die Zusammensetzung <strong>der</strong> Teams in <strong>der</strong> Altenpflege hat sich verän<strong>der</strong>t<br />
zu multikulturellen, mehrsprachigen Teams, die zum Teil gute Ausbildungen aus an<strong>der</strong>en Bereichen mitbringen,<br />
aber <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> häufig Defizite im Bereich <strong>der</strong> deutschen Fachsprache haben. Laut einer Befragung stationärer<br />
Einrichtungen <strong>der</strong> Altenpflege in Nordrhein-Westfalen haben 30 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten einen Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />
50 Prozent davon haben Bedarf an Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat das Projekt FaDA Schulungen für die betriebsinterne Qualifizierung von Pflegekräften<br />
in AWO-Einrichtungen entwickelt mit dem Ziel, durch die Verbesserung <strong>der</strong> kommunikativen <strong>und</strong> fachsprachlichen<br />
Kompetenzen die Qualität in <strong>der</strong> Pflege zu erhöhen sowie die Beschäftigungsverhältnisse zu stabilisieren,<br />
den Zugang zu Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> damit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für die Zielgruppe<br />
zu verbessern. Auf Basis einer gründlichen Sprachbedarfsermittlung an den Arbeitsplätzen <strong>der</strong> Pflege- <strong>und</strong><br />
Pflegehilfskräfte (24 Interviews mit Leitung, Pflegefach- <strong>und</strong> Pflegehilfskräften, externen Akteuren, Bewohnern<br />
<strong>und</strong> Angehörigen, vier Hospitationen) durch zwei DaZ-Expertinnen entstanden unter Beteiligung von Mitarbeiterinnen<br />
von Altenpflegeschulen <strong>und</strong> <strong>der</strong> AWO-Akademie acht Schulungsmodule, die seit März 2012 erprobt<br />
werden. Die Module umfassen 80 St<strong>und</strong>en Präsenz- <strong>und</strong> 20 St<strong>und</strong>en Online-Unterricht/ILIAS-Plattform. Der<br />
Umfang wurde so festgelegt, dass die Einrichtungen die Freistellung <strong>der</strong> Beschäftigten verkraften können <strong>und</strong><br />
die Kosten überschaubar bleiben. Dass die Kursteilnehmenden ihre Freizeit für die Fortbildung einbringen,<br />
hielten die Beteiligten angesichts <strong>der</strong> enormen Belastung <strong>der</strong> Pflegekräfte für unrealistisch.<br />
Für die Gewinnung <strong>der</strong> angestrebten 100 Teilnehmer_innen für die Qualifizierung wurden zunächst Informationsveranstaltungen<br />
durchgeführt. Im Zuge dessen kam <strong>der</strong> Vorwurf an die Leitung auf, damit würden Beschäftigte,<br />
vor allem die mit einer an<strong>der</strong>en Muttersprache als Deutsch, diskriminiert. Daraufhin wurden alle im Pflegebereich<br />
Beschäftigten in den Einrichtungen gebeten, ihren Qualifizierungsbedarf mit Hilfe von Fragebögen<br />
selbst einzuschätzen.<br />
Es konnten dann in den verschiedenen Einrichtungen Lerngruppen mit sechs bis elf Teilnehmer_innen installiert<br />
werden, je nach Standort mit zweieinhalb bis fünf Unterrichtsst<strong>und</strong>en pro Woche.<br />
Die didaktischen Prämissen umfassen Orientierung an Diversity, Biografie <strong>und</strong> den drei Qualitätskriterien zum<br />
berufsbezogenen Deutschunterricht Handlungs-, Bedarfs- <strong>und</strong> Teilnehmerorientierung.<br />
Aus <strong>der</strong> relativ geringen St<strong>und</strong>enzahl von 100 UE folgt, dass die kommunikativen Kompetenzen <strong>der</strong> Teilnehmer_innen<br />
jeweils geför<strong>der</strong>t werden können, aber am Ende nicht unbedingt ein gemeinsamer Standard erreicht<br />
wird. Es wurde auch kein Test zur Sprachstandserhebung zu Beginn gemacht, weil die Schulungen eben<br />
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nicht als Sprachkurse konzipiert wurden, son<strong>der</strong>n als betriebsinterne Schulungen, die die Bedarfe sowohl <strong>der</strong><br />
Teilnehmenden als auch <strong>der</strong> Einrichtung berücksichtigen.<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für die Schulungen wurden auch Videos von nachgestellten Gesprächssituationen erstellt, aus<br />
denen abgeleitet werden kann, welche grammatischen Strukturen benötigt werden <strong>und</strong> wie verständlich sich<br />
die Teilnehmenden ausdrücken.<br />
In Gesprächen haben Leitungspersonen in den Einrichtungen als Zwischenstand genannt, dass Teilnehmende<br />
offener <strong>und</strong> zugänglicher geworden sind, sie sprechen jetzt öfter mit <strong>der</strong> Leitung.<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Durchführung ergeben sich aus Engpässen im Dienstplan <strong>der</strong> Teilnehmenden, die die Freistellung<br />
schwierig machen. Krankheitsbedingt ist die Kontinuität in <strong>der</strong> Teilnahme niedrig.<br />
Als künftige Herausfor<strong>der</strong>ung des Projekts wurde genannt, die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Schulungen zu sichern, z.B.<br />
wie das Angebot in Altenpflegeschulen <strong>und</strong> bei Bildungsträgern implementiert werden kann <strong>und</strong> dabei sowohl<br />
die Bedürfnisse <strong>der</strong> Organisation als auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden.<br />
Die Themen <strong>der</strong> Qualifizierungsmodule:<br />
Modul 1: Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsabläufe<br />
Modul 2: Multikulturelles Team<br />
Modul 3: Pflegerische Versorgung: Unterstützung <strong>der</strong> Bewohner/innen im Alltag<br />
Modul 4: Pflegerische Versorgung: Behandlungspflege<br />
Modul 5: Kooperation mit Angehörigen<br />
Modul 6: Kooperation mit externen Akteuren<br />
Modul 7: Qualitätssicherung<br />
Modul 8: Selbstpflege<br />
Das Projekt MIA – Verkürzte Ausbildung zur Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/in für<br />
Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten vorgestellt von Astrid Schmuhl, passage gGmbH, Hamburg<br />
Das Projekt MIA <strong>der</strong> passage gGmbH richtet sich an Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten, die in ihren Herkunftslän<strong>der</strong>n<br />
eine Ausbildung im Pflegebereich absolviert haben, die jedoch in Deutschland nicht vollständig anerkannt wird.<br />
In Kooperation mit zwei Krankenpflegeschulen <strong>und</strong> den dazugehörigen Krankenhäusern <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />
werden fachsprachliche, theoretische <strong>und</strong> praktische Kompetenzen im Pflegebereich vermittelt. Dieses<br />
Projekt wirft einen beson<strong>der</strong>en Fokus auf Anfor<strong>der</strong>ungen an Bildungsmaßnahmen im Bereich „Anpassungsqualifizierung“.<br />
Zur Historie: MIA ist 2002/2003 als Modellprojekt gestartet, finanziert durch die Stadt Hamburg <strong>und</strong> ESF-<br />
Mitteln. Die ersten Ausbildungsgänge wurden als Vollzeitmaßnahmen angeboten. Seit 2008 findet die Ausbildung<br />
als Teilzeitmaßnahme statt, da die Teilnehmenden meist Frauen sind, die meist Teil auch in Familienpflichten<br />
eingeb<strong>und</strong>en sind. Durch die Ausbildung in Teilzeit können sowohl die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Ausbildung<br />
als auch <strong>der</strong> Familie miteinan<strong>der</strong> vereinbart werden. Das Projekt MIA ist in seiner Art das einzige in Hamburg, in<br />
dem über Ausbildung ein qualifizierter Abschluss erreicht wird. Das Projekt erfüllt in Kooperation mit den verschiedenen<br />
Partnern (Krankenhaus <strong>und</strong> Pflegeschule) verschiedene Schnittstellenfunktionen: Durch die Expertise<br />
<strong>und</strong> Fachlichkeit im Bereich Deutsch als Zweitsprache <strong>und</strong> berufsbezogenem Deutsch im Pflegebereich<br />
bietet es sowohl in <strong>der</strong> Vorbereitungsphase als auch während <strong>der</strong> Ausbildung eine integrierte Sprachför<strong>der</strong>ung<br />
an. Hierbei werden Fach- <strong>und</strong> Sprachinhalte im Unterricht miteinan<strong>der</strong> verzahnt vermittelt <strong>und</strong> sprachliche<br />
Schwierigkeiten, die bei <strong>der</strong> Vermittlung von Fachinhalten auftreten beson<strong>der</strong>s in den Fokus genommen. Darüber<br />
hinaus werden die TN sozialpädagogisch begleitet.<br />
Die TN werden durch das Amt für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Verbraucherschutz zugewiesen, das auch für die Annerkennungsprüfung<br />
<strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Interessierten zuständig ist. Der <strong>der</strong>zeit laufende Kurs umfasst 22 Teilnehmende<br />
(zwischen 29 J.-53 J.), davon ein Mann, alle mit einer Ausbildung im internationalen Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />
mit eher wenig praktischen Erfahrungen im deutschen Pflegekontext <strong>und</strong> mit einem heterogenen Sprachniveau,<br />
das sich i.d.R. auf dem B2-Niveau bewegt. Die Ausbildungsdauer umfasst 22,5 Monate incl. Pflegeexamen<br />
bei einer Arbeitszeit von 75%.<br />
Die Ausbildung strukturiert sich in eine Vorphase von 6 Monaten, mit dem Ziel <strong>der</strong> inhaltlichen <strong>und</strong> sprachlichen<br />
Vorentlastung. 11 Theorieblöcke an <strong>der</strong> UBA – die Bildungsakademie des Universitätsklinikums Eppen-<br />
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dorf, 8 Studientage während <strong>der</strong> praktischen Blöcke zur Praxisreflexion <strong>und</strong> dem Transfer von Theorie <strong>und</strong><br />
Praxis sowie 10 praktische Einsätze in insgesamt 3 unterschiedlichen Stationen.<br />
Die Ausbildung soll einen Theorie-Praxis-Transfer gewährleisten sowie die individuellen Sprachkompetenzen<br />
<strong>der</strong> Teilnehmenden verbessern. Die Auszubildenden sollen ihr individuelles (Vor-)Wissen reaktivieren <strong>und</strong> einbringen;<br />
sie müssen durch die Verkürzung <strong>der</strong> Ausbildung in kurzer Zeit umfangreiches neues Wissen erwerben.<br />
Dazu sollen sie Handlungskompetenz <strong>und</strong> Selbstsicherheit im Umgang mit Patienten <strong>und</strong> Kollegen -unter Berücksichtigung<br />
von Verständigungsschwierigkeiten <strong>und</strong> Verständnisproblemen) in <strong>der</strong> Ausbildung erwerben.<br />
Zu den Merkmalen des theoretischen Curriculums zählt eine Orientierung an Lernfel<strong>der</strong>n <strong>und</strong> prüfungsrelevantem<br />
Wissen mit dem Schwerpunkt Handeln in komplexen Pflegesituationen. Diese Kompetenzen werden durch<br />
die Mo<strong>der</strong>ation <strong>und</strong> Bearbeitung von komplexen Fallbeispielen aus <strong>der</strong> Pflege vermittelt. Ein weiteres Merkmal<br />
ist es, bei den Auszubildenden die Eigenverantwortlichkeit für das Lernen mit dem Ziel des Selbststudiums<br />
anzuleiten. Der Anspruch eines transparenten Curriculums ergänzt sich durch interaktive <strong>und</strong> traditionelle<br />
Lehr- <strong>und</strong> Lernformen, sowie regelmäßiger <strong>und</strong> individueller Sprachför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Lerncoaching.<br />
Das Praxiscurriculum strukturiert die Stationseinsätze durch Lernaufgaben. Durch ein engmaschiges Rückkopplungs-<br />
<strong>und</strong> Unterstützungssystems auf Station, das einen regelmäßigen Austausch über den Leistungsstand<br />
durch Besuche <strong>der</strong> Projektkoordination von MIA <strong>und</strong> UBA beinhaltet, werden die Auszubildenden begleitet<br />
<strong>und</strong> unterstützt. Das Krisenmanagement beinhaltet eine enge Vernetzung, einen permanenten Praxiskontakt<br />
<strong>und</strong> zeitnahe Interventionen.<br />
Schwierig gestaltet sich die Teilnahme von Alleinstehenden durch eine fehlende Finanzierung. Die Teilnehmenden<br />
– im Herkunftsland qualifiziert <strong>und</strong> Pflegekontext beruflich aktiv – müssen sich jetzt in wie<strong>der</strong> in die Rollen<br />
des/<strong>der</strong> Auszubildenden begeben, was vereinzelt auf beiden Seite zu Rollenkonflikte führen kann.<br />
MIA hat in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>Fachstelle</strong> eine Fortbildung zum Sprachsensiblem Fachunterricht für Fachlehrende<br />
<strong>der</strong> UBA sowie eine Fortbildung zur Sprachsensiblen Kommunikation <strong>und</strong> Anleitung für Praxisanleitende<br />
aus den Praxisstationen flankierend angeboten. In den Fortbildungen konnten erste Impulse zum Themenfeld<br />
sowie Methoden zur teilnehmeradäquaten Gestaltung von Unterricht <strong>und</strong> Kommunikation mit Auszubildenden<br />
mit Deutsch als Zweitsprache vermittelt werden. Die Zusammenarbeit soll im Ausbildungsverlauf<br />
weiter vertieft werden, durch gezielte Fortbildungsangebote, <strong>der</strong>en Bedarfe die Fachlehrenden <strong>und</strong> Praxisanleitende<br />
im Verlauf formulieren werden.<br />
17:45 Ende des 1.Tages<br />
Dienstag , <strong>19.</strong>06.2012<br />
TOP 5 Das Her<strong>der</strong>-Institut <strong>der</strong> Universität Leipzig stellt sich vor<br />
Karen Schramm <strong>und</strong> Caterina Mempe, Universität Leipzigl<br />
Das Her<strong>der</strong>-Institut (http://www.her<strong>der</strong>-institut.de) wurde 1951 gegründet <strong>und</strong> ist heute Teil <strong>der</strong> Philologischen<br />
Fakultät <strong>der</strong> Universität Leipzig. Es gehört zu den angesehensten <strong>und</strong> traditionsreichsten Einrichtungen in<br />
den deutschsprachigen Län<strong>der</strong>n im Bereich <strong>der</strong> Forschung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lehre von Deutsch als Fremd- <strong>und</strong> Zweitsprache.<br />
Im Dialoggremium wird das Her<strong>der</strong>-Institut durch Frau Prof. Dr. Karen Schramm <strong>und</strong> Frau Caterina Mempel<br />
vertreten <strong>und</strong> vorgestellt. Ein Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengang DaF/DaZ wird angeboten. Im Bachelorstudiengang<br />
müssen Pflicht- <strong>und</strong> Wahlmodule belegt werden, seit 2009 wird das Modul Deutsch für den Beruf als<br />
Wahlpflichtmodul (6 Semesterwochenst<strong>und</strong>en) angeboten. Im Bachelorstudiengang hält für das Modul<br />
Deutsch für den Beruf u.a. Fr. Prof. Dr. Schramm die Vorlesungen. Fr. Mempel leitet ein Seminar <strong>und</strong> die Projektarbeitsgruppen<br />
mit den Studierenden.<br />
Beim Modul Deutsch für den Beruf handelt es sich um ein Qualifizierungsangebot für DaZ-Studierende mit dem<br />
Ziel fachliche <strong>und</strong> methodisch-didaktische Anfor<strong>der</strong>ungen berufsbezogener Sprachkurse zu vermitteln <strong>und</strong><br />
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
bewusst zu machen. Dies erfolgt durch eine praxisnahe <strong>und</strong> projektorientierte Ausrichtung <strong>der</strong> Studieninhalte.<br />
Die Bausteine Vorlesung, Seminar <strong>und</strong> Tutorium sind miteinan<strong>der</strong> verzahnt.<br />
Die Vorlesung gibt Inputs zu den Bereichen Sprachbedarfs- <strong>und</strong> Bedürfnisanalyse, Diskursanalyse <strong>und</strong> Curriculumsplanung.<br />
Diese Bereiche finden sich in den Lehr- <strong>und</strong> Lernzielen wie<strong>der</strong>, die am Ende des Seminars erreicht<br />
werden sollen. Zu Beginn des Moduls wird mit den Studierenden ein Arbeitsvertrag abgeschlossen, mit dem<br />
Ziel zwischen Studierenden <strong>und</strong> Lehrenden ein Bündnis herzustellen <strong>und</strong> auch bestimmte Anfor<strong>der</strong>ungen abzufragen<br />
<strong>und</strong> einzufor<strong>der</strong>n.<br />
Das Seminar greift auf den Input <strong>der</strong> Vorlesung zurück <strong>und</strong> versucht unterschiedliche Bereiche in angeleiteter<br />
Projektarbeit zu vertiefen, am eigenen Projekt anzuwenden <strong>und</strong> zu reflektieren, um am Ende eine Prüfungsleistung<br />
in Form eines Projektberichts abzugeben. In Tutorien werden einzelne Inhalte <strong>und</strong> Kompetenzen aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> vertieft, die für die Projektarbeit wichtig sein könnten.<br />
Die Basis des zu erstellenden Projektberichts bildet die Datenerhebung mit Hilfe von qualitativen Datenerhebungsinstrumenten.<br />
Nach <strong>der</strong> Datenaufbereitung erfolgt die Diskurs- <strong>und</strong> Textanalyse <strong>der</strong> erhobenen schriftlichen<br />
<strong>und</strong> mündlichen Daten, um daran exemplarische Didaktisierungsvorschläge zu realisieren.<br />
Diese Projektberichte sollen am Ende des Semesters auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> <strong>Fachstelle</strong> www.deutsch-amarbeitsplatz.de<br />
veröffentlicht werden.<br />
Die Studierenden werden kontinuierlich durch Rückmeldung zu Zwischenberichten von Lehrenden <strong>und</strong> Peers in<br />
ihrem Arbeitsprozess unterstützt. Die Datenerhebung findet z.B. vor Ort in Betrieben statt. Die Berufsfel<strong>der</strong> für<br />
die Datenerhebung sind Maler/Lackierer, Küche <strong>und</strong> Service. Sie wurden in Kooperation mit RESQUE Plus Identifiziert,<br />
einem Projekt, das Flüchtlinge bei <strong>der</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsaufnahme unterstützt. Die ASG (Anerkannte<br />
Schulgesellschaft Sachsen) ermöglichte Hospitationen in diesen Berufsfel<strong>der</strong>n, in denen die Teilnehmenden<br />
Flüchtlinge aus den Projekten später aktiv werden können. Die Studierenden haben darüber hinaus<br />
weitere Berufsfel<strong>der</strong> für ihre Datenerhebungen erk<strong>und</strong>et, die meist in Form von Audioaufnahmen erfolgen<br />
sowie dem Sammeln von Schriftstücken (z.B. Fachtexten, Checklisten, Arbeitsanweisungen). Diese Daten werden<br />
mündlich <strong>und</strong> schriftlich für die Projektarbeit didaktisiert.<br />
Ziel des Moduls ist es, Studierende auf eine Berufstätigkeit in einem Feld vorzubereiten, das noch wenig Experten<br />
aufweist <strong>und</strong> ihnen Handwerkszeug <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iertes Wissen mitzugeben, wie sie sich in diesem Arbeitsfeld<br />
präsentieren können. Ebenso sollen sie abschätzen lernen, wie arbeitsaufwändig dieses Arbeitsfeld ist <strong>und</strong> wie<br />
viele Ressourcen eine Konzeption einfor<strong>der</strong>t.<br />
Frau Wullenweber merkt an, dass die Vermittlung von Didaktisierung von authentischen Materialien auch für<br />
die Kursleiterfortbildungen hilfreich wäre, um diese bei <strong>der</strong> Umsetzung von berufsbezogenem DaZ-Unterricht<br />
zu unterstützen.<br />
Der Bedarf an qualifizierten Lehrkräften in diesem Arbeitsfeld ist groß.<br />
Zukünftig ist eine Erstellung von Lehrmaterialien für die Aus- <strong>und</strong> Fortbildung von Lehrenden geplant.<br />
TOP 6 Geplante Tagung „Verfahren zur Sprachstandstestung im Handlungsfeld Berufsbezogenes<br />
Deutsch – Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen“ (Arbeitstitel)<br />
Erste Ideensammlung für eine Veranstaltung Ende 2013 - Das Thema „Sprachstandsmessung“ beschäftigt unsere<br />
Fachdiskussion seit nunmehr drei Jahren. Die Vorstellung des Deutsch-Tests für Zugewan<strong>der</strong>te, wie er im<br />
Kontext <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung seit Januar 2010 b<strong>und</strong>esweit eingesetzt wird sowie die Präsentation <strong>der</strong> telc-<br />
Testformate „Deutsch für den Beruf“ im ehemaligen Facharbeitskreis Berufsbezogenes Deutsch veranlassten<br />
uns dazu, für 2013 eine Fachveranstaltung zum Thema ins Auge zu fassen. Für eine erste Ideensammlung wurden<br />
drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich zu folgenden Fragen ausgetauscht haben <strong>und</strong> diese dokumentiert<br />
<strong>und</strong> am Ende im gesamten Plenum vorgestellt haben:<br />
Was sind die Ziele <strong>der</strong> Fachtagung?<br />
Wer soll beteiligt werden?<br />
Welches Tagungsformat ist denkbar?<br />
Vorschlag für Tagungstitel:<br />
• Sprachstandsfeststellung (statt Sprachstandsmessung)<br />
Inhalte <strong>der</strong> Fachtagung<br />
• Begriffsklärung zum Auftakt<br />
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
• Was gibt es an Formaten? Kritische Sichtung <strong>und</strong> Reflexion vorhandener Testformate<br />
• Was soll mit Tests erreicht werden? (Ethik, politische Sensibilisierung, Funktion von Tests, Selektion)<br />
• Was leisten vorhandene Formate? (Gefahr Kategorisierung <strong>der</strong> TN – Skala von 1-6 , Gr<strong>und</strong>lage Evaluation<br />
ESF-BAMF)<br />
• Was wäre wünschenswert (Kriterien) was Tests leisten sollten? Spektrum möglicher Formate, Individualisierung<br />
von Tests, Entwicklung fachspezifischer Test Fachliche <strong>und</strong> sprachliche Anfor<strong>der</strong>ungen ?<br />
• Blick erweitern - Erfahrungen aus dem Ausland: Was gibt es in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n (z.B. Nie<strong>der</strong>landen)<br />
• Prozesse verdeutlichen: Was steht am Anfang (Formate für Sprachstandsfeststellung), was am Ende (Test)?<br />
• Kriterien für die Diskussion vorhandener Test benennen<br />
• Test als Bestandteil eines Weiterbildungsmanagement<br />
• Verschiedene Zeitpunkte <strong>und</strong> Zwecke <strong>der</strong> Teststellung berücksichtigen<br />
• Was wird dabei getestet?<br />
• Was wird dadurch in Erfahrung nicht gebracht?<br />
• Berufsspezifische – Berufsübergreifende Ausrichtung?<br />
Ziele<br />
• Bestehende „Alternative“ Formate vorstellen (Handlungsorientiert, Lebenspraktisch, Szenarien)<br />
• Bedarfe feststellen <strong>und</strong> formulieren<br />
• Empfehlungen für bestimmte Ausrichtungen <strong>und</strong> weitere Entwicklung von Tests anzustoßen<br />
• deutlich machen, dass keine /kaum zertifizierte Formate vorhanden sind<br />
• Probleme identifizieren <strong>und</strong> für langfristige Weiterentwicklung sensibilisieren<br />
• Bedarfe <strong>der</strong> Praxis erheben <strong>und</strong> an Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung vermitteln<br />
• Interessen von Betrieben <strong>und</strong> Teilnehmer_innen ermitteln<br />
Wer soll an <strong>der</strong> Fachtagung beteiligt werden?<br />
Leitfragen zur Auswahl <strong>der</strong> beteiligten Akteure: WER will WAS von WEM WARUM wissen?<br />
Aus Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft:<br />
• Testexperten (z.B. Prof. Tschirner, Universität Leipzig)<br />
• Feld <strong>der</strong> Diagnostik (z.B. Prof. Konrad Ehlich, Dr. Marion Döll, Universität Wien)<br />
• För<strong>der</strong>diagnostik (GH Siegen)<br />
• Berufsbildungsforscher<br />
Aus <strong>der</strong> Praxis:<br />
• Ausbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Fachexperten aus <strong>der</strong> beruflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
• Praktiker (z.B. ESF-BAMF-Träger)<br />
• Gewerkschaften<br />
Aus <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Betrieben:<br />
• Kammern<br />
• Praxis aus Betrieben, z.B. Henkel (Gabriele Ebke-Eilert)<br />
• Sicht aus Bereichen des Assessment<br />
Sonstige:<br />
• Telc<br />
• Goethe Institut<br />
• WISO AK Bremen (?)<br />
• BA Psychologischer Dienst<br />
Ideenvorschläge zum Format <strong>der</strong> Fachtagung<br />
• Evtl. eine 2-tägige Tagung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Vielzahl von Inhalten <strong>und</strong> Zielen<br />
• Formate: Open space, Arbeitstagung um Probleme zu identifizieren <strong>und</strong> zu sensibilisieren<br />
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Im Anschluss <strong>der</strong> Fachtagung könnte eine Weiterarbeit am Thema in Form eines Projekts/Projektantrags erfolgen,<br />
<strong>der</strong> richtungweisende Ergebnisse aufgreift, die Forschung weiter voranbringt <strong>und</strong> in eine Entwicklungsarbeit<br />
münden kann. Die Zusammenarbeit von Praktikern <strong>und</strong> Wissenschaft könnten in einem solchem Projekt<br />
zusammenfließen. Die Vorbereitungen sollen im Januar im Rahmen einer Unter-AG des Dialoggremiuns unter<br />
Leitung <strong>der</strong> <strong>Fachstelle</strong> starten.<br />
TOP 7 Fachtag Deutsch im Betrieb am 29.03.12 in Hamburg<br />
Rita Leinecke <strong>und</strong> Andrea Snippe, <strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong> BbD, passage gGmbH<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> weitere Schritte<br />
Der Fachtag „Deutsch <strong>und</strong> Basisqualifizierung im Betrieb“, <strong>der</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong> Beratungsstelle Migration<br />
(Arbeit <strong>und</strong> Leben Hamburg) im Hamburger Gewerkschaftshaus stattfand, erhielt großen Zuspruch. Unter den<br />
80 b<strong>und</strong>esweit angereisten Fachtagsteilnehmenden waren sowohl Betriebsräte, Personalentwickler, Kursleitende,<br />
Kursplaner_innen wie auch Vertreter_innen <strong>vom</strong> BAMF <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung. Motiv für die<br />
Veranstaltung war zusammen mit den Akteur_innen betrieblicher Weiterbildung <strong>und</strong> aus <strong>der</strong>en jeweiliger Perspektive<br />
das „Spielfeld“ innerbetrieblicher Weiterbildung zu explorieren <strong>und</strong> voneinan<strong>der</strong> zu lernen. Ausgangspunkt<br />
für die Initiierung dieses überregionalen <strong>und</strong> transdisziplinären Austauschforums war die Auswertung<br />
des Prozessverlaufs eines von <strong>der</strong> FaBeDe durchgeführten Pilotprojekts „Prüfungsvorbereitung für Werftschweißer“.<br />
Ein Impulsreferat zum Thema innerbetriebliche Weiterbildung <strong>und</strong> Chancengleichheit aus Sicht <strong>der</strong> IG Metall,<br />
ein Vortrag mit aktuellen Zahlen <strong>und</strong> Fakten zum Status quo von Migrant_innen in <strong>der</strong> betrieblichen Weiterbildung<br />
<strong>vom</strong> Kollegen von <strong>der</strong> <strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong> Qualifizierung trugen wie die 3 Workshops mit konkreten Erfahrungsberichten<br />
aus Betriebsrats-, Personalentwickler- bzw. Kursanbieterperspektive sowie die vielfältigen Diskussionsbeiträge<br />
aus dem Fachtagspublikum dazu bei den Blick für Erfolgsfaktoren wie Stolpersteine in <strong>der</strong> Planung,<br />
Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung innerbetrieblicher Weiterbildung zu schärfen. Die Dokumentation (als pdf im<br />
Download wie auch als Printbroschüre erhältlich) enthält die Beiträge aller Referent_innen, ein umfangreiches<br />
Literaturverzeichnis zum Weiterlesen sowie ein Resümee <strong>der</strong> Veranstalterinnen. Die Dokumentation ist auch<br />
dazu gedacht den am Thema interessierten Personen, die nicht dabei sein konnten, Materialien für das Weiterforschen<br />
<strong>und</strong> Weiterentwickeln an die Hand zu geben.<br />
Aus <strong>der</strong> Veranstaltung, die nach Aussage vieler Fachtagsteilnehmenden „ein schöner Auftakt“ war, womit klar<br />
<strong>der</strong> Auftrag zur Weiterführung <strong>der</strong> Diskussion erteilt wurde, ließ sich u.a. lernen, dass es problematisch sein<br />
kann eine bestimmte Gruppe herauszugreifen, dass vielmehr „eine För<strong>der</strong>ung gebraucht wird, die sich an den<br />
tatsächlichen Lernbedarfen <strong>der</strong> Menschen orientiert, nicht an einzelnen Merkmalen wie Geschlecht, Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />
Alter usw. bei gleichzeitigem differenzierten Eingehen auf die speziellen Bedarfe <strong>der</strong> Mitarbeitenden“<br />
(was bspw. sowohl das Know-How <strong>der</strong> DaZ-Didaktik wie auch die Erfahrung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>bildungsakteure<br />
erfor<strong>der</strong>t). Ein weiteres Ergebnis <strong>und</strong> Anknüpfungspunkt für die Weiterarbeit stellt das Bedürfnis <strong>der</strong> Kursträger<br />
nach Erfahrungsaustausch dar. Offensichtlich fühlen sich einige Kursanbieter noch sehr unsicher, während<br />
an<strong>der</strong>e schon konkrete Erfahrungen bspw. in <strong>der</strong> Betriebsakquise sammeln konnten <strong>und</strong> weitergeben könnten.<br />
Außerdem zeigte sich, dass die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften intensiviert werden sollte vor allem<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> Stärkung von Betriebsräten, die sich für Weiterbildungsangebote ihrer Kolleg_innnen<br />
engagieren wollen <strong>und</strong> sich nach eigenen Worten „dabei oft allein gelassen fühlen“. Für die Arbeit<br />
im <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> ließ sich mitnehmen, dass in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den <strong>IQ</strong>-<strong>Fachstelle</strong>n Qualifizierung <strong>und</strong><br />
Diversity Management Mittel <strong>und</strong> Wege zur Sensibilisierung <strong>der</strong> Personalentwickler zu entwickeln sind. In den<br />
regionalen <strong>Netzwerk</strong>en sollten Betriebe vermehrt als Partner gewonnen werden. Ziel wäre es, Weiterbildungsbedarfe<br />
zu erheben <strong>und</strong> Angebote zu entwickeln.<br />
Dazu wurde aus dem Regionalen <strong>Netzwerk</strong> Hessen rückgemeldet, dass Materialien wie beispielsweise die<br />
Checkliste, geeignet wären, Kursanbietern, die ja nicht als Modellprojekte geför<strong>der</strong>t werden, Mut zu machen,<br />
sich auf die Durchführung innerbetrieblicher Trainings (mit ihrem oft langen Vorlauf) einzulassen. Eine weitere<br />
Stimme aus <strong>der</strong> Dialoggremiumsr<strong>und</strong>e verzeichnete als bleibenden Eindruck aus <strong>der</strong> Veranstaltung den Austausch<br />
mit den Akteuren aus <strong>der</strong> Betriebspraxis. Anna Lüffe, u.a. für die Umsetzung des ESF-BAMF Programms<br />
zuständig, betonte auch den Erfolg <strong>der</strong> Tagung, aus <strong>der</strong> sich die Planung einer Fortbildungsveranstaltung des<br />
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
BAMF für die Kursträger <strong>der</strong> Region Nord (Hamburg, Schleswig Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) entwickelt<br />
hat. Als Referentin konnte Ellen Abraham gewonnen werden. Die Fortbildungsveranstaltung, die im September<br />
2012 für die Region Nord durchgeführt wird, soll den Kursträgern Service <strong>und</strong> Unterstützung in Fragen<br />
<strong>der</strong> Betriebsansprache bieten. Ziel des BAMF ist es solche Fortbildungsveranstaltungen auch b<strong>und</strong>esweit in den<br />
an<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>regionen anzubieten.<br />
TOP 8 ESF-BAMF- Programm zur berufsbezogenen Sprachför<strong>der</strong>ung:<br />
Anna Lüffe, B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge, Köln<br />
Stand <strong>der</strong> Umsetzung: Mit Datum <strong>vom</strong> <strong>18.</strong>06.2012 haben bereits 3305 Kurse begonnen, mit 58.415 Teilnehmern.<br />
Davon 22.292 Männer <strong>und</strong> 36.123 Frauen. Davon sind 24 Kurse im Beschäftigtenbereich, d.h. mit Teilnehmenden,<br />
die bereits im Arbeitsmarkt integriert sind <strong>und</strong> parallel zur Arbeit die berufsbezogenen Kurse besuchen.<br />
Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Beschäftigtenkurse findet im Ärzte- <strong>und</strong> Pflegebereich statt.<br />
Zukunft des Programms: Die bisherigen Prognosen lassen darauf schließen, dass das Programm in ähnlicher<br />
Form in <strong>der</strong> nächsten För<strong>der</strong>periode weitergeht. Das B<strong>und</strong>esamt bereitet sich inhaltlich <strong>und</strong> strukturell bereits<br />
auf die neue För<strong>der</strong>periode vor. Am 22.05.2012 fand ein erstes Gespräch mit Vertreter_innen einiger Trägerverbünde<br />
<strong>und</strong> dem <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> statt. Ergebnis <strong>der</strong> Besprechung: Gr<strong>und</strong>sätzliche Än<strong>der</strong>ungen sind nicht vorgesehen.<br />
Der Beschäftigtenbereich sollte weiter ausgebaut werden. Zielgruppen, wie Menschen, die sich im Anerkennungsverfahren<br />
befinden, sollten in Betracht gezogen werden.<br />
Newsletter: Ab sofort wird auf <strong>der</strong> Homepage des B<strong>und</strong>esamtes jeden Montag ein Newsletter zum ESF-BAMF<br />
Programm veröffentlicht, indem verstärkt auch auf inhaltliche Aspekte eingegangen wird. Somit soll ein Wissenstransfer<br />
über verschiedene Kurse b<strong>und</strong>esweit sichergestellt werden.<br />
Tagung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>: Mit Blick auf die bevorstehende neue För<strong>der</strong>periode wird das B<strong>und</strong>esamt im November<br />
mit Vertreter_innen an<strong>der</strong>er ESF-Programme <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> eine Tagung veranstalten. Diese soll dazu<br />
dienen, sich über die verschiedenen Programme auszutauschen, um Konkurrenzprogramme zu vermeiden <strong>und</strong><br />
Synergieeffekte zu nutzen.<br />
Workshop zu Beschäftigtenkursen für ESF-BAMF Träger: Im September wird in Hamburg eine erste (Pilot)-<br />
Schulung für die Träger <strong>der</strong> nördlichen Regionen mit Frau Abraham stattfinden. Thema wird die Akquise von<br />
Beschäftigtenprojekten sein. Es sollen weitere Veranstaltungen folgen.<br />
TOP 9 Berichte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> aus den <strong>Netzwerk</strong>en <strong>und</strong> Arbeitsstellen<br />
Stand <strong>der</strong> b<strong>und</strong>esweiten Lehrkräftequalifizierung BbD: Tatiana La Mura Flores, <strong>Fachstelle</strong>, passage gGmbH<br />
Die <strong>Fachstelle</strong> Berufsbezogenes Deutsch bietet in Kooperation mit unterschiedlichen regionalen <strong>IQ</strong>-<br />
<strong>Netzwerk</strong>partnern, <strong>der</strong> VHS Braunschweig sowie dem DIE (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung) sowie<br />
dem BAMF eine modulare Fortbildung für Kursleitende in Integrationskursen <strong>und</strong> in berufsbezogenen Deutschals-Zweitsprache-Kursen<br />
an. Die Umsetzung wird aus Mitteln <strong>der</strong> <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>e finanziert, die anteilige Finanzierung<br />
durch das BAMF wurde beantragt <strong>und</strong> ist mittlerweile bewilligt worden. Das praxisbegleitende Fortbildungsangebot<br />
"Kursleiter_innenqualifizierung Berufsbezogener DaZ-Unterricht" umfasst insgesamt 5 Module á<br />
1,5 Tagen. Die modularen Fortbildungsangebote werden zunächst an vier b<strong>und</strong>esweiten Standorten (Hamburg/Bremen,<br />
NRW, Hessen <strong>und</strong> Bayern) in regionalen <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>en erprobt, begleitend dokumentiert <strong>und</strong><br />
bedarfsgerecht weiterentwickelt. Die teilnehmenden regionalen <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong>e bzw. operativen Projekte übernehmen<br />
die Koordination <strong>der</strong> Fortbildung vor Ort. Der erste Durchlauf <strong>der</strong> modularen Fortbildungsreihe startet<br />
im September 2012 bei <strong>der</strong> AWO Bielefeld im Regionalen <strong>Netzwerk</strong> NRW. Im Oktober 2012 folgt die Umsetzung<br />
in Hamburg.<br />
In <strong>der</strong> Modulreihe sollen Kursleitende fachliche Impulse für den berufsbezogenen DaZ-Unterricht bekommen,<br />
sich mit kommunikativen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> relevanten Sprachhandlungen in Arbeit <strong>und</strong> Beruf <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />
Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht auseinan<strong>der</strong>setzen sowie Anregungen erhalten, wie Unterrichtsmate-<br />
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<strong>Netzwerk</strong> „Integration durch Qualifizierung (<strong>IQ</strong>)“<br />
rialien für die Lerngruppen teilnehmer- <strong>und</strong> handlungsorientiert entwickelt werden können. Die eigene Rolle<br />
als Lehrende zu reflektieren <strong>und</strong> sich mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen auszutauschen, zu vernetzen <strong>und</strong> kollegial<br />
zu beraten, sind weitere Ziele <strong>der</strong> Fortbildungsreihe. Die Teilnahme an <strong>der</strong> Fortbildungsreihe ist für Kursleitende<br />
kostenlos. Die Akquise hat Anfang Juli in NRW <strong>und</strong> Mitte August in Hamburg <strong>und</strong> Umland begonnen.<br />
Eine Arbeitsgruppe begleitet <strong>und</strong> koordiniert alle Aktivitäten zu diesem Vorhaben.<br />
Bericht <strong>IQ</strong> <strong>Netzwerk</strong> NRW – Sabine Stallbaum von <strong>der</strong> AWO Bielefeld:<br />
Im <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> NRW haben zum Handlungsfeld Berufsbezogenes Deutsch unterschiedliche Aktivitäten stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Im September beginnt die Umsetzung <strong>der</strong> modularen Kursleiterqualifizierung Berufsbezogenes<br />
Deutsch in Bielefeld. Bei <strong>der</strong> AWO laufen die Fäden für Koordination, Akquise <strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong> Module<br />
zusammen. Die begleitende Arbeitsgruppe hat im April in Bielefeld getagt <strong>und</strong> sich zum weiteren Vorgehen<br />
abgestimmt. Eine vorgeschaltete Hospitation bei den Fortbildungen aller beteiligten Personen, die nachfolgend<br />
in den weiteren Regionen (Hamburg, Bayern, Hessen) die Module umsetzen werden, wurde als sinnvoll bef<strong>und</strong>en.<br />
Fortbildungen zum Thema Berufsbezogenes Deutsch (u.a. Lehrmaterialentwicklung, Binnendifferenzierung)<br />
wurden mit großem Anklang durchgeführt.<br />
Am 25.10.2012 findet ein ganztägiger Fachtag „Berufsbezogenes Deutsch – Knüpfen an gemeinsamen Netz“<br />
statt. Mit diesem Fachtag soll das Handlungsfeld Berufsbezogenes Deutsch stärker in die Region gebracht werden<br />
<strong>und</strong> ein Forum zum interdisziplinären Austausch geschaffen werden. Eingeladen sind Wissenschaft, Betriebe/Arbeitgeber,<br />
Gewerkschaften, Arbeitnehmer/Arbeitssuchende mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />
Sprachschulen, Weiterbildungsanbieter, DaZ-Lehrkräfte, Ausbildende, Fachlehrkräfte, Vertreter/-innen aus<br />
öffentlichen (Arbeits-)Verwaltung etc., um miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch zu kommen.<br />
Bericht <strong>IQ</strong> <strong>Netzwerk</strong> Hessen – Karin Wullenweber Fresko e.V.<br />
Im <strong>IQ</strong>-<strong>Netzwerk</strong> Hessen wurden Fortbildungsangebote zur Sprachsensibilisierung für Fachlehrende durchgeführt.<br />
Aus <strong>der</strong> Umsetzung <strong>und</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fortbildungsinhalte ergeben sich neue Ideen <strong>und</strong> Impulse zur<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> Inhalte <strong>und</strong> Übungen <strong>der</strong> Modulinhalte.<br />
Das <strong>IQ</strong> Netwerk Hessen verfolgt den Ansatz, die unterschiedlichen Handlungsfel<strong>der</strong> u.a. das Handlungsfeld<br />
Berufsbezogenes Deutsch durch regional fokussierte Veranstaltungen zu multiplizieren <strong>und</strong> in die Fläche zu<br />
bringen. Des Weiteren hat ein Fachtag mit Udo Ohm großen Anklang gef<strong>und</strong>en.<br />
Bericht DIE – Matilde Grünhage-Monetti.<br />
Frau Prof. Dr. Nicole Kimmelmann von <strong>der</strong> Universität Nürnberg-Erlangen hat im Rahmen ihrer Seminarangebote<br />
für Studierende <strong>der</strong> Wirtschaftspädagogik Wilhelmine Berg im September eingeladen, über die Projekterfahrungen<br />
<strong>und</strong> Ergebnisse des VW-Projekts „Deutsch am Arbeitsplatz 2“ zu berichten, vor allem im Hinblick auf<br />
die Verknüpfung von Sprachlernen <strong>und</strong> Personalentwicklung. Das Thema „(Sprach-)Lernen im betrieblichen<br />
Kontext“ gewinnt europaweit an Interesse.<br />
12:30 Ende <strong>der</strong> <strong>Sitzung</strong><br />
Nächste <strong>Sitzung</strong>stermine des Dialoggremiums 2012:<br />
• Die geplante <strong>Sitzung</strong> am 10. / 11.9.12 fällt aus.<br />
• Die nächste <strong>Sitzung</strong> findet am 06. / 07.12.12 statt.<br />
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