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Das Standortwahlverhalten von Investoren in Thüringen

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT ILMENAU<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

Fachgebiet BWL / Market<strong>in</strong>g<br />

Arbeitspapiere des Fachgebietes BWL / Market<strong>in</strong>g<br />

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Hoppe<br />

Arbeitspapier Nr. 11<br />

(ISSN 1433-7274)<br />

<strong>Das</strong> <strong>Standortwahlverhalten</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

E<strong>in</strong>e empirische Studie<br />

(Ergebnisse)<br />

Verfasser:<br />

Dr. Steffen Spieß<br />

unter Mitarbeit <strong>von</strong> Susanne Röder und Nicole Schütz<br />

Postfach 100565<br />

D-98684 Ilmenau<br />

Tel.: (03677) 69-4010<br />

Fax: (03677) 69-4201<br />

Ilmenau 2000


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ..............................................................................................................I<br />

Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... II<br />

Tabellenverzeichnis.......................................................................................................... II<br />

1. H<strong>in</strong>tergrund der Untersuchung ......................................................................................1<br />

2. Empirische Untersuchung des <strong>Standortwahlverhalten</strong>s <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen..2<br />

2.1 Ziel und Aufbau der Untersuchung .............................................................................2<br />

2.2 Befragungsergebnisse..................................................................................................4<br />

2.2.1 Unternehmensdemographie......................................................................................4<br />

2.2.2 Ansiedlungsart und Ansiedlungsmotive...................................................................7<br />

2.2.3 Informationsverhalten...............................................................................................9<br />

2.2.4 E<strong>in</strong>schätzung des eigenen Standorts und für die Standortentscheidung<br />

ausschlaggebende Standortfaktoren .......................................................................12<br />

2.2.5 Organisation und Vorgehensweise bei der Standortentscheidung..........................17<br />

2.2.6 Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG............................................................19<br />

2.2.7 Handlungserfordernisse zur Attraktivitätssteigerung des Wirtschaftsstandortes<br />

Thür<strong>in</strong>gen...............................................................................................................21<br />

3. Implikationen für das Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>g und die <strong>Investoren</strong>akquisition der LEG..21<br />

4. Zusammenfassung .......................................................................................................24<br />

Literaturverzeichnis.........................................................................................................III<br />

Anhang ........................................................................................................................... IV<br />

I


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Ansiedlungsjahr der Unternehmen..............................................................4<br />

Abbildung 2: Rechtsformen der Unternehmen..................................................................5<br />

Abbildung 3: Branchenzugehörigkeit der Unternehmen...................................................6<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Zahl der Beschäftigten <strong>in</strong> den Unternehmen....................7<br />

Abbildung 5: Art der Ansiedlung......................................................................................8<br />

Abbildung 6: Ansiedlungsmotive der befragten Unternehmen.........................................8<br />

Abbildung 7: Auslöser der Aufmerksamkeit für den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen ....10<br />

Abbildung 8: Ausschlaggebende Faktoren <strong>in</strong> der Standortentscheidung (häufigste<br />

Nennungen)...............................................................................................16<br />

Abbildung 9: Die Bedeutung osteuropäischer Absatzmärkte..........................................17<br />

Abbildung 10: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Vorbereitung der Standortentscheidung ....................18<br />

Abbildung 11: Vorgehen bei der Standortsuche..............................................................19<br />

Abbildung 12: Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG (bzw. vor 1995 der TLW) ..20<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Lokalisation der antwortenden Unternehmen (Landkreise) .............................5<br />

Tabelle 2: Lokalisation der antwortenden Unternehmen (kreisfreie Städte).....................6<br />

Tabelle 3: Bedeutung verschiedener Informationsquellen während der Standortsuche..11<br />

Tabelle 4: Bewertung harter Standortfaktoren am Unternehmenssitz.............................13<br />

Tabelle 5: Bewertung weicher Standortfaktoren am Unternehmenssitz .........................14<br />

II


1. H<strong>in</strong>tergrund der Untersuchung<br />

In den vergangenen Jahren hat sich der Standortwettbewerb zwischen Regionen, Städten<br />

und Ländern erheblich verschärft. Ursächlich für diese Entwicklung ist vor allem der<br />

zunehmende Bedeutungsverlust <strong>von</strong> Grenzen begleitet <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em abnehmenden Stel-<br />

lenwert räumlicher Distanz. 1 H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den letzten Jahren vermehrte Stan-<br />

dortunabhängigkeit vieler Wirtschaftsaktivitäten. 2 Standortnachfrager sehen sich mit<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl <strong>von</strong> Standortalternativen konfrontiert. Sie haben abgesehen <strong>von</strong> Ausnah-<br />

mefällen die Wahl, <strong>in</strong>sofern das Standortangebot die Standortnachfrage überschreitet.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund wird die Gew<strong>in</strong>nung <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> nicht e<strong>in</strong>facher. Viele<br />

Standorte setzen <strong>in</strong> dieser Situation auf vermehrte Market<strong>in</strong>ganstrengungen. E<strong>in</strong> profes-<br />

sionelles Standortmarket<strong>in</strong>g rückt dabei die Wünsche und Bedürfnisse der anvisierten<br />

Zielgruppen <strong>in</strong> den Fokus der Überlegungen. 3 Voraussetzung hierfür ist jedoch e<strong>in</strong> ent-<br />

sprechendes Wissen über die Zielgruppen und die Determ<strong>in</strong>anten ihrer Entscheidungen.<br />

Dieses Wissen bereitzustellen gehört zu den klassischen Aufgaben der<br />

Markt<strong>in</strong>gforschung. 4 Dabei leistet im Bus<strong>in</strong>ess-Market<strong>in</strong>g die Kundenbefragung als e<strong>in</strong><br />

Instrument der Marktforschung wertvolle Dienste. 5 <strong>Das</strong> Pendant im Standortmarket<strong>in</strong>g<br />

bildet die <strong>Investoren</strong>befragung.<br />

In e<strong>in</strong>er Forschungskooperation mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thür<strong>in</strong>gen<br />

mbH (im weiteren LEG) hat das Fachgebiet Market<strong>in</strong>g der TU Ilmenau e<strong>in</strong>e solche Be-<br />

fragung unter <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen durchgeführt. Die Ergebnisse dienen der LEG als<br />

Träger des Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>gs und der <strong>Investoren</strong>akquisition für den Wirtschafts-<br />

standort Thür<strong>in</strong>gen als Basis zur Anpassung und Verbesserung ihrer Market<strong>in</strong>gaktivitä-<br />

ten.<br />

1<br />

Vgl. hierzu auch Manschwetus, U. [1995], S. 7<br />

2<br />

Vgl. Meyer, J.-A. [1999], S. 2; Dutschmann, J. [1993], S. 20<br />

3<br />

Vgl. Spieß, S. [1998], S. 9f<br />

4<br />

Vgl. Meffert, H. [1998], S. 89<br />

5<br />

Siehe hierzu bspw. Kotler, P./Bliemel, F. [1995], S. 59ff.<br />

1


2. Empirische Untersuchung des <strong>Standortwahlverhalten</strong>s <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

2.1 Ziel und Aufbau der Untersuchung<br />

Ziel der durchgeführten Untersuchung ist es, Erkenntnisse über Standortentscheidungs-<br />

prozesse <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen zu gew<strong>in</strong>nen. Interessant s<strong>in</strong>d Informationen zu<br />

den Ansiedlungsmotiven, zum Ansiedlungsprozess und zur Standortbewertung. Für die<br />

LEG ist es darüber h<strong>in</strong>aus wichtig zu erfahren, wie ihre Leistungen im Rahmen der<br />

<strong>Investoren</strong>betreuung <strong>von</strong> den Unternehmen e<strong>in</strong>geschätzt wurden.<br />

Die Untersuchung beschränkte sich auf die Zielgruppe privater Unternehmen aus dem<br />

In- und Ausland, die <strong>in</strong> den vergangenen Jahren <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>vestiert haben. Mit der<br />

Ausrichtung für das Standortmarket<strong>in</strong>g der LEG wichtige Erkenntnisse zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

bildeten die im <strong>Investoren</strong> Informationsdienst (IID) 1 der LEG erfassten Unternehmen die<br />

Grundgesamtheit der Befragung. Ausgeschlossen wurden Unternehmen, deren Ge-<br />

schäftszweck sich erkennbar auf die ausschließliche Befriedigung lokaler Nachfragepo-<br />

tentiale richtete oder deren Unternehmensstruktur (Größe, Branche etc.) e<strong>in</strong>e adäquate<br />

Beantwortung der Fragen schon im Vorfeld nicht erwarten ließ. Damit beschränkte sich<br />

die Untersuchung auf Unternehmen, bei denen mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit da<strong>von</strong><br />

auszugehen war, dass sie nicht nur auf e<strong>in</strong>e differenzierte Standortentscheidung zurück-<br />

blicken, sondern auch über personelle und organisatorische Voraussetzungen verfügten,<br />

um fundierte Standortentscheidungen zu fällen.<br />

Die Untersuchung erfolgte <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er schriftlichen Befragung der Unternehmen. Die<br />

Befragung basierte auf e<strong>in</strong>em Fragebogen, der sich aus Fragen mit Antwortvorgaben<br />

und offenen Fragen zusammensetzt.<br />

1 Der <strong>Investoren</strong> Informationsdienst erfasst Unternehmen, die durch die Akquistionsabteilungen der LEG<br />

(vor 1995 der TLW) angesiedelt wurden bzw. deren Ansiedlung mit Projekten anderer LEG-<br />

Fachabteilungen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen.<br />

2


Die gestellten Fragen bezogen sich auf:<br />

• die Unternehmensdemographie,<br />

• die Ansiedlungsart und die Ansiedlungsmotive,<br />

• das Informationsverhalten,<br />

• die E<strong>in</strong>schätzung des eigenen Standortes und die für die Standortentscheidung ausschlaggebenden<br />

Standortfaktoren,<br />

• die Vorgehensweise bei und die Organisation der Standortentscheidung sowie<br />

• die Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG (bzw. vor 1995 der Thür<strong>in</strong>ger<br />

Landeswirtschaftsförderungsgesellschaft, kurz TLW).<br />

Abschluss bildete die Frage nach Handlungserfordernissen, um Thür<strong>in</strong>gen als Wirt-<br />

schaftsstandort attraktiver zu machen.<br />

Der Fragebogen wurde 143 Unternehmen auf dem Postweg im September 1999 zuge-<br />

stellt. Den Befragten wurde zugesichert, dass ke<strong>in</strong>e Veröffentlichung <strong>von</strong> E<strong>in</strong>zelergeb-<br />

nissen erfolgt und alle Informationen absolut vertraulich sowie une<strong>in</strong>geschränkt anonym<br />

gehalten werden. Von den 143 angeschriebenen Unternehmen antworteten 81. Dies ent-<br />

spricht e<strong>in</strong>er Rücklaufquote <strong>von</strong> 56,6 %. Diese für e<strong>in</strong>e Unternehmensbefragung be-<br />

achtliche Rücklaufquote kann als Indiz für e<strong>in</strong> großes Interesse an der Thematik be-<br />

trachtet werden.<br />

Von den 81 zurückgesandten Fragebögen konnten 79 <strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Bei der Ergebnis<strong>in</strong>terpretation muss beachtet werden, dass durch die Befragung<br />

nicht die Realität selbst, sondern deren Wahrnehmung und E<strong>in</strong>schätzung durch die Aus-<br />

kunftspersonen wiedergegeben wird. Weiter zu bedenken gilt es, dass die im Fragebo-<br />

gen verwandten Begriffe, auch wenn Sie den Auskunftspersonen geläufig s<strong>in</strong>d, nicht<br />

stets mit genau den gleichen Inhalten verbunden werden. Zu beachten ist zudem, dass<br />

e<strong>in</strong>e schriftliche Befragung unmöglich das gesamte Spektrum <strong>von</strong> unternehmerischen<br />

Standortentscheidungen detailliert erfassen kann, ohne die Auskunftsbereitschaft der<br />

Befragten zu überfordern. Insofern s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten, durch die vorgenommene<br />

3


schriftliche Befragung e<strong>in</strong> exaktes Bild der <strong>in</strong>teressierenden Untersuchungsgegenstände<br />

zu gew<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

2.2 Befragungsergebnisse<br />

2.2.1 Unternehmensdemographie<br />

Die ersten Fragen bezogen sich auf die Unternehmensdemographie. Gefragt wurde nach<br />

Ansiedlungsjahr, Rechtsform, Ansiedlungsregion, Entwicklung des Beschäftigtenstan-<br />

des und Branchenzugehörigkeit. Die folgenden Abbildungen und Tabellen geben e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden Überblick.<br />

2000<br />

1999<br />

1998<br />

1997<br />

1996<br />

1995<br />

1994<br />

1993<br />

1992<br />

1991<br />

ke<strong>in</strong>e A ngabe<br />

1,3%<br />

2,5%<br />

3,8%<br />

7,6%<br />

7,6%<br />

7,6%<br />

Ansiedlungsjahr<br />

8,9%<br />

11,4%<br />

13,9%<br />

15,2%<br />

20,3%<br />

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Prozent<br />

Abbildung 1: Ansiedlungsjahr der Unternehmen<br />

4


Rechtsform der Unternehm en<br />

���������������������������<br />

�����������������������������������<br />

���������������������������<br />

������������������������������������<br />

�����������������������������������<br />

AG ke<strong>in</strong>e A ngabe<br />

GmbH & Co. KG<br />

5,1%<br />

11,4%<br />

13,9%<br />

Sonstige<br />

6,3%<br />

���������������������������<br />

����������������������������������� ������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

����������������������������������� ������������������������������������<br />

���������������������������<br />

���������������������������<br />

���������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

�����������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

����������������������������������� ������������������������������������<br />

���������������������������<br />

������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

����������������������������������� ���������������������������<br />

GmbH<br />

58,2%<br />

KG<br />

5,1%<br />

Abbildung 2: Rechtsformen der Unternehmen<br />

Kreise: Unternehmen Kreise Unternehmen<br />

Altenburger Land 1,3 % Eichsfeld 1,3 %<br />

Gotha 5,1 % Greiz -<br />

Hildburghausen 3,8 % Ilm-Kreis 3,8 %<br />

Kyffhäuserkreis - Nordhausen 3,8 %<br />

Saale-Holzland-Kreis 8,9 % Saale-Orla-Kreis 1,3 %<br />

Saalfeld-Rudolstadt 17,7 % Schmalkalden-Me<strong>in</strong>igen 8,9 %<br />

Sömmerda 3,8 % Sonneberg 3,8 %<br />

Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis 1,3 % Wartburgkreis 7,6 %<br />

Weimarer Land 2,5 %<br />

Tabelle 1: Lokalisation der antwortenden Unternehmen (Landkreise)<br />

5


Kreisfreie Städte Unternehmen Kreisfreie Städte Unternehmen<br />

Eisenach 3,8 % Erfurt 10,1 %<br />

Gera 5,1 % Jena 3,8 %<br />

Suhl 1,3 % Weimar -<br />

Tabelle 2: Lokalisation der antwortenden Unternehmen (kreisfreie Städte)<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe<br />

53%<br />

Abbildung 3: Branchenzugehörigkeit der Unternehmen<br />

Erfreulich zu bewerten ist die Entwicklung der Zahl der Beschäftigten <strong>in</strong> den Unter-<br />

nehmen. 42 % der befragten Unternehmen verzeichneten e<strong>in</strong>en Personalaufbau, der sich<br />

im Fragebogen durch die Zuordnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e höhere Beschäftigtengruppe ausdrückt.<br />

Lediglich 2,5 % ordneten sich e<strong>in</strong>er niedrigeren Beschäftigtengruppe zu als bei Auf-<br />

nahme der Geschäftstätigkeit.<br />

Verkehr,<br />

Nachrichten<br />

4%<br />

Branchenzugehörigkeit<br />

Baugewerbe<br />

3%<br />

��������������������������������������<br />

��������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������<br />

Sonstige<br />

�������������� �������������������������������������� Dienstleistungen<br />

27%<br />

�������������� ��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������<br />

�������������� ��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

�������������� ��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

Handel<br />

��������������������������������������<br />

13%<br />

6


60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

Unternehmen 30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Beschäftigungsentwicklung<br />

weniger als 20 20 - 49 50 - 99 100 - 200 über 200<br />

Mitarbeiterzahl<br />

zum Ansiedlungszeitpunkt<br />

Aktuel<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Zahl der Beschäftigten <strong>in</strong> den Unternehmen<br />

2.2.2 Ansiedlungsart und Ansiedlungsmotive<br />

Bei der Mehrzahl (54,4 %) der befragten Unternehmen handelt es sich um Neugründun-<br />

gen e<strong>in</strong>es selbstständigen Unternehmens (Abbildung 5). 35,4 % nahmen die Gründung<br />

e<strong>in</strong>es Zweigbetriebes bzw. e<strong>in</strong>es Tochterunternehmens im Freistaat Thür<strong>in</strong>gen vor. Für<br />

3,8 % war der Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen so attraktiv bzw. der Altstandort so prob-<br />

lembehaftet, dass sie das komplette Unternehmen verlagerten. 6,3 % der befragten Un-<br />

ternehmen verlagerten h<strong>in</strong>gegen nur e<strong>in</strong>en Betriebsteil. 15 % der antwortenden Unter-<br />

nehmen gaben an, bei ihrer Ansiedlung e<strong>in</strong>en bestehenden Betrieb übernommen zu ha-<br />

ben.<br />

7


Neugründung<br />

e<strong>in</strong>es<br />

selbstständigen<br />

Unternehmens<br />

54,4%<br />

Art der Ansiedlung<br />

��������������������������������������������� Gründung e<strong>in</strong>es<br />

Zweigbetriebes bzw.<br />

���������������������������������������������<br />

��������������������������������������������� Tochterunternehmens<br />

35,4%<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

Abbildung 5: Art der Ansiedlung<br />

komplette<br />

Unternehmensverlagerung<br />

3,8%<br />

Verlagerung e<strong>in</strong>es<br />

Betriebsteils<br />

6,3%<br />

Die Unternehmen wurden gebeten, Auskunft über ihre Hauptmotive der Standort<strong>in</strong>ves-<br />

tition zu geben (Abbildung 6).<br />

3,6%<br />

Ansiedlungsmotiv<br />

10,7%<br />

10,7%<br />

Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten für e<strong>in</strong> erfolgreiches Produkt<br />

Sonstiges<br />

überhöhte Standortkosten am Altstandort<br />

Schaffung erstmaliger Produktionskapazitäten<br />

für e<strong>in</strong> neu entwickeltes Produkt<br />

Erschließung neuer, zusätzlicher Märkte durch marktnahe Herstellung<br />

Entwicklung und Herstellung neuer Produkte an geeignetem Standort<br />

bessere Bedienung bestehender Märkte<br />

durch absatznähere Produktion<br />

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%<br />

Nennungen <strong>in</strong> Prozent<br />

16,7%<br />

16,7%<br />

17,9%<br />

Abbildung 6: Ansiedlungsmotive der befragten Unternehmen<br />

23,8%<br />

8


Als Ansiedlungsmotiv an erster Stelle steht mit 23,8 % der Nennungen der Wunsch,<br />

zusätzliche Produktionskapazitäten für e<strong>in</strong> erfolgreiches Produkt zu schaffen. Es folgt<br />

die "Entwicklung und Herstellung neuer Produkte an e<strong>in</strong>em dafür geeigneten Standort".<br />

Dieses Innovationsmotiv vere<strong>in</strong>igt 17,9 % der Nennungen auf sich. Die marktorientier-<br />

ten Hauptmotive "Erschließung neuer, zusätzlicher Märkte für e<strong>in</strong> vorhandenes Produkt<br />

durch marktnahe Herstellung" sowie "bessere Bedienung bestehender Märkte durch<br />

absatznähere Produktion" liegen mit 16,7 % und 10,7 % auf den nächsten Plätzen.<br />

Ebenfalls 10,7 % der Nennungen entfallen auf das Motiv "Schaffung erstmaliger Pro-<br />

duktionskapazitäten für e<strong>in</strong> neu entwickeltes Produkt". Ger<strong>in</strong>ge Bedeutung hat mit le-<br />

diglich 3,6 % der Nennungen das Motiv "überhöhte Standortkosten an e<strong>in</strong>em bestehen-<br />

den Standort".<br />

<strong>Das</strong> wichtigste Ansiedlungsmotiv resultiert demnach aus Kapazitätsengpässen. Sehr<br />

<strong>in</strong>teressant ist jedoch, dass an zweiter Stelle bereits e<strong>in</strong> qualitatives Motiv, nämlich die<br />

"Entwicklung und Herstellung neuer Produkte an e<strong>in</strong>em dafür geeigneten Standort",<br />

steht. Rechnet man die Nennungen h<strong>in</strong>zu, die als Ansiedlungsmotiv die Verfügbarkeit<br />

geeigneten Humankapitals <strong>in</strong> den Vordergrund stellen (5,9 %), so ergeben sich für das<br />

Innovationsmotiv genau soviel Nennungen wie für das Kapazitätsmotiv. 1 Dies bestätigt<br />

das <strong>in</strong>novationsorientierte Zukunftskonzept des Freistaats Thür<strong>in</strong>gen mit der Orientie-<br />

rung auf moderne Standortfaktoren.<br />

2.2.3 Informationsverhalten<br />

Wodurch wurden die Unternehmen auf den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen aufmerksam?<br />

Bere<strong>in</strong>igt um die <strong>Investoren</strong>, die bereits vor ihrer Standortentscheidung mit Thür<strong>in</strong>gen<br />

vertraut waren (Arbeitsort, Wohnort etc.), s<strong>in</strong>d es 30,3 %, deren Interesse an Thür<strong>in</strong>gen<br />

durch Empfehlung <strong>von</strong> Geschäftspartnern geweckt wurde. 25,8 % wurden durch Direkt-<br />

ansprache der LEG oder kommunaler Wirtschaftsförderungse<strong>in</strong>richtungen auf den Wirt-<br />

schaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen aufmerksam. E<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzende Rolle spielten<br />

touristische Aktivitäten. So geben immerh<strong>in</strong> 9,1 % der Unternehmen an, auf e<strong>in</strong>er Reise<br />

1 Hier ergibt sich e<strong>in</strong> deutlicher Unterschied zu den Untersuchungsergebnissen Piepers, der für den<br />

Zeitraum 1990 bis 1992 Ansiedlungsmotive <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> den neuen Bundesländern untersuchte.<br />

Siehe Pieper, M. [1994], S. 136<br />

9


Interesse am Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen gefunden zu haben. Pr<strong>in</strong>tmedien und Prä-<br />

sentationen auf Messen und Ausstellungen werden h<strong>in</strong>gegen nur <strong>von</strong> wenigen Unter-<br />

nehmen angeführt (Abbildung 7).<br />

e<strong>in</strong>e Reise<br />

Empfehlung <strong>von</strong> Geschäftspartnern<br />

direkte Ansprache der LEG<br />

Fachzeitschrift<br />

Tagespresse<br />

Messen/<br />

Ausstellungen<br />

Anzeigen<br />

Sonstig<br />

Auf Thür<strong>in</strong>gen aufmerksam geworden durch<br />

1,5%<br />

1,5%<br />

4,5%<br />

4,5%<br />

9,1%<br />

Abbildung 7: Auslöser der Aufmerksamkeit für den<br />

Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen<br />

Aus dem schlechten Abschneiden im E<strong>in</strong>satz relativ kosten<strong>in</strong>tensiver Kommunikati-<br />

ons<strong>in</strong>strumente wie Messen und Ausstellungen oder Anzeigen kann jedoch nicht ge-<br />

schlossen werden, dass ihre Anwendung im Standortmarket<strong>in</strong>g grundsätzlich <strong>in</strong>effizient<br />

ist. Hier müssen zunächst komplizierte Wirkungszusammenhänge näher untersucht<br />

werden. So ist es denkbar, dass gerade Messebeteiligungen und Anzeigen <strong>von</strong> Thür<strong>in</strong>ger<br />

Unternehmen wahrgenommen werden und dazu beitragen, dass diese sich mit ihrem<br />

Standort stärker identifizieren. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass diese Unternehmen den<br />

Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen Geschäftspartnern weiterempfehlen, würde entsprechend<br />

steigen. Näher analysiert werden muss zudem die Budgetierung dieser Kommunikati-<br />

ons<strong>in</strong>strumente. So kann beim Vorliegen <strong>von</strong> Wirkungsschwellen auch e<strong>in</strong>e subopti-<br />

male Mittelbereitstellung Ursache für mangelnden Erfolg se<strong>in</strong>.<br />

22,7%<br />

25,8%<br />

30,3%<br />

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% 35,0%<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Prozent<br />

10


Die Unternehmen wurden auch nach der Bedeutung unterschiedlicher Informations-<br />

quellen während der Standortsuche gefragt.<br />

Informationsquelle<br />

Bedeutung<br />

ausschlaggebend<br />

sehr<br />

wichtig<br />

wichtig weniger<br />

wichtig<br />

ohne<br />

Bedeutung<br />

11<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Angabe<br />

eigene Recherchen 53,2 % 27,8 % 3,8 % - - 15,2 %<br />

Unternehmensberater 1,2 % 1,2 % 10,1 % 12,7 % 40,5 % 34,2 %<br />

Banken und Sparkassen - 7,6 % 13,9 % 11,4 % 21,5 % 34,2 %<br />

Kammern und Verbände 1,2 % 5,1 % 12,7 % 17,7 % 32,9 % 30,4 %<br />

Wirtschaftsfördere<strong>in</strong>richtungen<br />

der<br />

Kommunen/Kreise<br />

8,9 % 13,9 % 13,9 % 13,9 % 16,5 % 25,3 %<br />

LEG Thür<strong>in</strong>gen (TLW) 15,2 % 20,3 % 21,5 % 7,6 % 11,4 % 24,1 %<br />

Geschäftspartner/Bekannte 13,9 % 26,6 % 13,9 % 7,6 % 16,5 % 25,3 %<br />

Tabelle 3: Bedeutung verschiedener Informationsquellen während der<br />

Standortsuche<br />

Aus Tabelle 3 geht hervor, dass durch eigene Recherchen gewonnene Informationen am<br />

häufigsten die Standortentscheidung bestimmten. Für 53,2 % der befragten Unterneh-<br />

men war diese Informationsquelle ausschlaggebend, für weitere 27,8 % sehr wichtig.<br />

Als weitere Informationsquelle folgt die LEG Thür<strong>in</strong>gen, die für 15,2 % der Unterneh-<br />

men ausschlaggebend und für weitere 20,3 % sehr wichtig für die Standortentscheidung<br />

war. 13,9 % der Unternehmen besche<strong>in</strong>igen Geschäftspartnern bzw. Bekannten e<strong>in</strong>e<br />

ausschlaggebende, weitere 26,6 % e<strong>in</strong>e sehr wichtige Bedeutung als Informationsquelle<br />

während der Standortsuche. Damit dom<strong>in</strong>ieren klar die unternehmenseigenen Recher-<br />

chen und Kontakte vor eher <strong>in</strong>stitutionellen Informationsangeboten. 1 Dieser Umstand<br />

verdeutlicht, wie wichtig es im Standortmarket<strong>in</strong>g ist, unternehmens<strong>in</strong>terne Entschei-<br />

dungsabläufe näher kennen zu lernen, um das Standortangebot <strong>in</strong> geeigneter Weise an<br />

den richtigen Stellen zu placieren (siehe hierzu 2.2.5).<br />

1 Ähnliche Ergebnisse bei Pieper, M. [1994], S. 143; Weber-Schäfer, U. [1995], S. 318


2.2.4 E<strong>in</strong>schätzung des eigenen Standorts und für die Standortentscheidung ausschlaggebende<br />

Standortfaktoren<br />

Die Unternehmen wurden gebeten, Standortfaktoren an ihrem Unternehmenssitz zu be-<br />

werten. Hierzu wurden den befragten Unternehmen e<strong>in</strong> 23 Kriterien umfassender Kata-<br />

log an Standortfaktoren vorgegeben, die aufgrund <strong>von</strong> Expertengesprächen und sekun-<br />

därstatistischen Analysen als besonders bedeutend erachtet wurden. Die Befragten<br />

konnten die Standortfaktoren mit "sehr gut", "gut", "mittel", "weniger gut" und<br />

"schlecht" bewerten.<br />

Die Tabellen 4 und 5 geben e<strong>in</strong>en Überblick über die Befragungsergebnisse. Da die<br />

Unternehmen die Bed<strong>in</strong>gungen mit Bezug auf den lokalen Unternehmenssitz bewerte-<br />

ten, s<strong>in</strong>d verallgeme<strong>in</strong>ernde Aussagen zu den Stärken und Schwächen des Wirtschafts-<br />

standorts Thür<strong>in</strong>gen nur bed<strong>in</strong>gt möglich. Es lassen sich jedoch e<strong>in</strong>ige Standortfaktoren<br />

identifizieren, die <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er großen Zahl der befragten Unternehmen positiv (Bewertung<br />

mit "sehr gut" und "gut") sowie <strong>von</strong> nur e<strong>in</strong>er vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen Zahl negativ<br />

(Bewertung mit "weniger gut" und "schlecht") e<strong>in</strong>geschätzt werden. Dazu gehören die<br />

Standortfaktoren "Telekommunikation", "Fördermittelgewährung" und das "Anlern-<br />

kräftepotential". Deutlich mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen schätzen diese<br />

Standortfaktoren mit "sehr gut" und "gut" e<strong>in</strong>. Nur wenige Unternehmen s<strong>in</strong>d unzufrie-<br />

den. Auch der Standortfaktor "Lohn- und Gehaltskosten" wird lediglich <strong>von</strong> 1,3 % der<br />

befragten Unternehmen mit "weniger gut" bewertet. 36,7 % bewerten diesen Faktor<br />

h<strong>in</strong>gegen mit "sehr gut" und "gut". Überwiegend positiv fällt auch die E<strong>in</strong>schätzung des<br />

Angebots an kostengünstigen Gewerbe- und Industrieflächen aus. Hier s<strong>in</strong>d es 54,4 %<br />

der Unternehmen, die diesen Standortfaktor mit "sehr gut" oder "gut" bewerten.<br />

12


Standortfaktor<br />

Ausprägung<br />

sehr gut gut mittel weniger gut schlecht ke<strong>in</strong>e Angabe<br />

Fernstraßenanb<strong>in</strong>dung (Autobahn) 12,7% 29,1% 21,5% 7,6% 19,0% 10,1%<br />

Schienenanb<strong>in</strong>dung 5,1% 24,1% 21,5% 19,0% 19,0% 11,4%<br />

Anb<strong>in</strong>dung Luftverkehr 2,5% 3,8% 22,8% 26,6% 31,6% 12,7%<br />

Potential hochqualifizierter Arbeitskräfte 11,4% 31,6% 26,6% 22,8% 2,5% 5,1%<br />

Fachkräftepotential 10,1% 36,7% 35,4% 8,9% 2,5% 6,3%<br />

Anlernkräftepotential 11,4% 48,1% 26,6% 3,8% 1,3% 8,9%<br />

Angebot kostengünstiger Gewerbe- und Industrieflächen 11,4% 43,0% 27,8% 8,9% 1,3% 7,6%<br />

Niedrige Gewerbesteuerhebesätze 1,3% 12,7% 58,2% 10,1% 5,1% 12,7%<br />

Niedrige Lohn- und Gehaltskosten 3,8% 34,2% 55,7% 1,3% - 5,1%<br />

Niedrige Ver- und Entsorgungskosten - 8,9% 49,4% 26,6% 8,9% 6,3%<br />

Arbeitsweisen der Behörden vor Ort 8,9% 3,8% 22,8% 20,3% 8,9% 35,4%<br />

Dienstleistungsangebot der Wirtschaftsförderung 11,4% 43,0% 20,3% 16,5% 5,1% 3,8%<br />

Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln 22,8% 54,4% 5,1% 10,1% 3,8% 3,8%<br />

Nähe zu Universitäten und Forschungse<strong>in</strong>richtungen 5,1% 39,2% 31,6% 8,9% 3,8% 11,4%<br />

Telekommunikations<strong>in</strong>frastruktur 19,0% 46,8% 26,6% 1,3% - 6,3%<br />

Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen 10,1% 24,1% 48,1% 11,4% - 6,3%<br />

Angebot unternehmensbezogener Dienstleistungen<br />

(Marktforschungsagenturen, Werbeagenturen, Steuerberater etc.)<br />

2,5% 30,4% 39,2% 10,1% 1,3% 16,5%<br />

Tabelle 4: Bewertung harter Standortfaktoren am Unternehmenssitz


Standortfaktor<br />

Ausprägung<br />

sehr gut gut mittel weniger gut schlecht ke<strong>in</strong>e Angabe<br />

Wohnraumattraktivität 3,8% 34,2% 25,3% 17,7% 6,3% 12,7%<br />

Sport- und Freizeitangebot 1,3% 20,3% 46,8% 15,2% 6,3% 10,1%<br />

Kulturangebot 2,5% 22,8% 45,6% 12,7% 6,3% 10,1%<br />

E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten 2,5% 38,0% 31,6% 8,9% 3,8% 15,2%<br />

Beherbergungs- und Gastronomieangebot 3,8% 39,2% 29,1% 8,9% 6,3% 12,7%<br />

Prestigewert des Standortes 3,8% 20,3% 39,2% 20,3% 5,1% 11,4%<br />

Tabelle 5: Bewertung weicher Standortfaktoren am Unternehmenssitz


Der Standortfaktor "Fachkräftepotential" spricht ebenfalls für den Wirtschaftsstandort<br />

Thür<strong>in</strong>gen. Lediglich 2,5 % der befragten Unternehmen schätzen diesen Standortfaktor<br />

mit "schlecht", 8,9 % mit "weniger gut" e<strong>in</strong>. Als e<strong>in</strong> Pluspunkt Thür<strong>in</strong>gens kann auch<br />

die Wissenschafts- und Forschungs<strong>in</strong>frastruktur betrachtet werden. 44,3 % beurteilen<br />

die Nähe zu Universitäten und Forschungse<strong>in</strong>richtungen mit "sehr gut" und "gut".<br />

Differenzierter betrachtet werden muss der Standortfaktor "Dienstleistungsangebot der<br />

Wirtschaftsförderung". Zwar empf<strong>in</strong>den 54,4 % der Unternehmen diesen Standortfaktor<br />

als "sehr gut" und "gut". 21,5 % bewerten jedoch mit "weniger gut" und "schlecht".<br />

Bemängelt wird <strong>von</strong> der Mehrzahl der befragten Unternehmen die Luftverkehrsanb<strong>in</strong>-<br />

dung. 31,6 % urteilen mit "schlecht", 26,6 % mit "weniger gut". Auch mit dem Stand-<br />

ortfaktor "Schienenanb<strong>in</strong>dung" gibt es <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen vielerorts Probleme. 38,0 % der<br />

Unternehmen bewerten mit "weniger gut" und "schlecht". Hohe Ver- und Entsorgungs-<br />

kosten bilden häufig Ste<strong>in</strong> des Anstoßes. 35,4 % beurteilen diesen Standortfaktor dem-<br />

entsprechend negativ. 29,1 % der Befragten werten die Arbeitsweisen der Behörden vor<br />

Ort mit "weniger gut" und "schlecht".<br />

Betrachtet man die Ergebnisse der E<strong>in</strong>schätzung weicher Standortfaktoren (Tabelle 3),<br />

so ist es hier schwierig, tendenzielle Schwächen oder Stärken für Thür<strong>in</strong>gen als Ganzes<br />

abzuleiten. Lediglich bei dem Beherbergungs- und Gastronomieangebot sowie <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten ergibt sich e<strong>in</strong> deutliches Bild. Diese Standortfaktoren<br />

bewerten jeweils über 40 % der Befragten mit "sehr gut" und "gut".<br />

Die Unternehmen wurden zusätzlich gebeten, möglichst 5 für ihre Standortentscheidung<br />

am stärksten ausschlaggebende Standortfaktoren zu nennen. Die Standortfaktoren<br />

sollten dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rangfolge angegeben werden. 87,3 % der befragten Unternehmen<br />

kamen dieser Bitte nach.<br />

E<strong>in</strong> entscheidender Faktor bildete für die Unternehmen das Arbeitskräftepotential, das<br />

<strong>von</strong> 63,8 % der Antwortenden angegeben wird (Abbildung 8). Für 47,8 % der Unter-<br />

nehmen gehörte die Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln zu den ausschlaggebenden Standort-<br />

faktoren. Die Verkehrsanb<strong>in</strong>dung war ebenfalls für 47,8 % entscheidungsprägend. Für<br />

37,7 % der <strong>Investoren</strong> war das Angebot an kostengünstigen Gewerbe- und Industrieflä-<br />

15


chen besonders stark entscheidungsrelevant. Niedrige Lohn- und Gehaltskosten gehör-<br />

ten noch für 20,3 % der Befragten zu den am stärksten ausschlaggebenden Standortfak-<br />

toren.<br />

Kundennähe<br />

kostengünstige Gewerbeund<br />

Industrieflächen<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />

Fördermittel<br />

Arbeitskräftepotential<br />

8,7%<br />

Ausschlaggebende Standortfaktoren<br />

14,5%<br />

13,0%<br />

21,7%<br />

20,3%<br />

11,6%<br />

5,8%<br />

������������<br />

������������<br />

14,5%<br />

4,3%<br />

��������������������<br />

��������������������<br />

10,1%<br />

10,1%<br />

��������������������<br />

�������������������������������<br />

�������������������������������<br />

�������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������<br />

20,3%<br />

27,5%<br />

15,9%<br />

23,2%<br />

���������������������������������������������<br />

���������������������������������������������<br />

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0%<br />

Nennungen <strong>in</strong> Prozent<br />

1. Stelle<br />

2. ������� Stelle<br />

3.,4.,und 5.<br />

�������<br />

Stelle<br />

Abbildung 8: Ausschlaggebende Faktoren <strong>in</strong> der Standortentscheidung<br />

(häufigste Nennungen)<br />

Differenziert man gemäß der <strong>von</strong> den Unternehmen angegebenen Rangfolge, so werden<br />

als für die Standortentscheidung am stärksten ausschlaggebende Faktoren die "Ver-<br />

kehrs<strong>in</strong>frastruktur" gefolgt vom "Arbeitskräftepotential", der "Kundennähe" und dem<br />

"Angebot kostengünstiger Gewerbe- und Industrieflächen" am häufigsten an erster<br />

Stelle genannt. Hervorzuheben ist, dass die Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln <strong>von</strong> ver-<br />

gleichsweise wenigen Unternehmen an erster Stelle ihrer Rangfolge genannt wird.<br />

Weiche Standortfaktoren wie Sport-, Freizeit- und Kulturangebot, E<strong>in</strong>kaufsmöglichkei-<br />

ten oder das Beherbergungs- und Gastronomieangebot gehörten bei ke<strong>in</strong>em Unterneh-<br />

men zu den fünf <strong>in</strong> der Standortwahl am stärksten ausschlaggebenden Standortfaktoren.<br />

Ausnahme bildet der Prestigewert des Standortes, der <strong>von</strong> 7,2 % der Befragten genannt<br />

16


wird. Dieses Ergebnis bestätigt die These, dass weiche Standortfaktoren <strong>in</strong> der Regel<br />

ke<strong>in</strong>e Defizite <strong>in</strong> der Ausstattung mit harten Standortfaktoren ausgleichen können. 1<br />

Die logistische Gunst prädest<strong>in</strong>iert Thür<strong>in</strong>gen auch als Sprungbrett zur Erschließung<br />

osteuropäischer Absatzmärkte. Die Unternehmen wurden daher explizit gefragt, ob die-<br />

ser Standortfaktor für ihre Unternehmenstätigkeit Relevanz besitzt. Für die große Mehr-<br />

heit der befragten Unternehmen spielen diese Märkte derzeit noch ke<strong>in</strong>e große Rolle<br />

(Abbildung 9). Nur 12,7 % der antwortenden Unternehmen geben an, dass diese Märkte<br />

für sie sehr große bzw. große Bedeutung hätten.<br />

sehr große Bedeutung<br />

große Bedeutung<br />

mittlere Bedeutung<br />

wenig Bedeutung<br />

ke<strong>in</strong>e Bedeutung<br />

ke<strong>in</strong>e Angabe<br />

Bedeutung osteuropäischer Absatzm ärkte<br />

1,3%<br />

5,1%<br />

5,1%<br />

7,6%<br />

7,6%<br />

17,7%<br />

0,0% 2,0% 4,0% 6,0% 8,0% 10,0% 12,0% 14,0% 16,0% 18,0% 20,0%<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Prozent<br />

Abbildung 9: Die Bedeutung osteuropäischer Absatzmärkte<br />

2.2.5 Organisation und Vorgehensweise bei der Standortentscheidung<br />

Um e<strong>in</strong>e zweckadäquate Zielgruppenbearbeitung zu gewährleisten, ist es wichtig, über<br />

Organisation und Vorgehensweise <strong>von</strong> Standortentscheidungen <strong>in</strong> den Unternehmen<br />

Kenntnis zu haben. Entsprechend wurden die Unternehmen gefragt, wer die Standort-<br />

entscheidung vorbereitet hat und wie dabei vorgegangen wurde.<br />

1 Vgl. Pieper, M.[1994], S. 198<br />

17


Sehr häufig war der Unternehmensvorstand oder die Geschäftsführung <strong>in</strong> die Vorberei-<br />

tung der Standortentscheidung e<strong>in</strong>gebunden (Abbildung 10). Größere Bedeutung besaß<br />

auch das Bilden <strong>von</strong> Projektgruppen zur Vorbereitung der Standortentscheidung. Der<br />

E<strong>in</strong>bezug <strong>von</strong> Stabsabteilungen und externen Beratern spielte nur e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />

Rolle. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Struktur der befragten Unternehmen ist dies e<strong>in</strong> Um-<br />

stand, der wenig überrascht.<br />

Fachabteilung<br />

externe Berater<br />

Stabsabteilung<br />

Vorstand/G eschäftsführung<br />

Projektgruppe<br />

ke<strong>in</strong>e org. Regelung<br />

V orbereitung der Standortentscheidung<br />

4,7%<br />

7,0%<br />

8,1%<br />

9,3%<br />

20,9%<br />

50,0%<br />

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%<br />

Nennungen <strong>in</strong> Prozent<br />

Abbildung 10: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Vorbereitung der Standortentscheidung<br />

Auf die Frage nach der Vorgehensweise bei der Standortsuche geben die Unternehmen<br />

mit 28,5 % am häufigsten an, sich auf besonders wichtige Standortfaktoren konzentriert<br />

zu haben (Abbildung 11). Von Bedeutung war auch die Orientierung an der Nähe zu<br />

(potentiellen) Zuliefer- und Abnehmerunternehmen oder Kooperationspartnern. 24,4 %<br />

der Nennungen entfallen auf dieses Kriterium. Mit 15,4 % der Nennungen spielte <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Unternehmen auch die Vorgabe <strong>von</strong> M<strong>in</strong>destanforderungen für Standortfaktoren<br />

e<strong>in</strong>e Rolle. Weniger <strong>in</strong>teressant waren die Standorte erfolgreicher Unternehmen <strong>in</strong> Thü-<br />

r<strong>in</strong>gen. Lediglich 7,3 % der Nennungen entfallen auf dieses Orientierungskriterium im<br />

Standortsuchprozess. Bei 8,9 % der befragten Unternehmen beschränkte sich die<br />

Standortsuche auf das Wohnumfeld des Inhabers.<br />

18


stufenw eise Standortentscheidung<br />

Vorgabe <strong>von</strong> M<strong>in</strong>destanforderungen<br />

<strong>in</strong>tuitiv<br />

4,9%<br />

7,3%<br />

V orgehen bei der Standortsuche<br />

8,9%<br />

10,6%<br />

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%<br />

15,4%<br />

Orientierung an der Nähe zu (pot.) Zulieferern/Abnehmern oder Kooperationspartnern<br />

K onzentration auf besonders wichtige Standortanforderungen<br />

Orientierung an Standorten erfolgreicher Unternehm en<br />

Beschränkung auf das W ohnum feld des Inhabers<br />

Nennungen <strong>in</strong> Prozent<br />

Abbildung 11: Vorgehen bei der Standortsuche<br />

Gefragt wurde auch, ob die Unternehmen im Rahmen ihrer Standortsuche auch Stand-<br />

orte außerhalb Thür<strong>in</strong>gens <strong>in</strong> die engere Wahl zogen. Von 39,2 % der befragten Unter-<br />

nehmen wird dies bejaht. Von diesen Unternehmen nennen wiederum 77,4 % die <strong>in</strong><br />

Betracht gezogenen Alternativstandorte. Aus diesen Angaben lassen sich jedoch ke<strong>in</strong>e<br />

klaren Konkurrenzstandorte Thür<strong>in</strong>gens identifizieren. Interessant ist jedoch, dass dop-<br />

pelt soviel Unternehmen Standorte <strong>in</strong> den alten als <strong>in</strong> den neuen Bundesländern als Al-<br />

ternative <strong>in</strong> Betracht zogen. Auch wenn die Anzahl der antwortenden Unternehmen zu<br />

ger<strong>in</strong>g ist, um <strong>in</strong> diesem Bereich generelle Aussagen treffen zu können, so kann es nicht<br />

falsch se<strong>in</strong>, wenn Thür<strong>in</strong>gen im Standortwettbewerb den Fokus auf das Herausstellen<br />

<strong>von</strong> Vorteilen gegenüber den alten Bundesländern legt.<br />

2.2.6 Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG<br />

Für die Gestaltung e<strong>in</strong>es attraktiven Leistungsbündels der LEG im Bereich Akquisition<br />

und Standortmarket<strong>in</strong>g spielt die Kundenzufriedenheit e<strong>in</strong>e Rolle. Daher wurden die<br />

Unternehmen nach der Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG (bzw. vor 1995 der<br />

TLW) und nach Verbesserungsmöglichkeiten gefragt.<br />

24,4%<br />

28,5%<br />

19


Die <strong>von</strong> der LEG (bzw. vor 1995 <strong>von</strong> der TLW) im Standortentscheidungsprozeß be-<br />

treuten Unternehmen äußern sich <strong>in</strong> ihrer großen Mehrheit sehr positiv über die Betreu-<br />

ungsleistungen.<br />

Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG (TLW)<br />

unzufrieden<br />

3,9%<br />

����������������������<br />

weniger zufrieden<br />

����������<br />

7,8%<br />

����������<br />

����������������������<br />

zufrieden<br />

51,0%<br />

����������������������<br />

����������<br />

����������<br />

����������������������<br />

����������������������<br />

����������<br />

����������<br />

����������������������<br />

sehr zufrieden<br />

37,3%<br />

Abbildung 12: Zufriedenheit mit den Leistungen der LEG<br />

(bzw. vor 1995 der TLW)<br />

Sehr zufrieden oder zufrieden mit der Betreuung waren 88,3 % der Unternehmen. Nur<br />

11,7 % waren weniger zufrieden oder unzufrieden. 1 Verbesserungsmöglichkeiten der<br />

Leistungen sehen 29,4 % der Unternehmen. Klare Schwachstellen des Leistungsange-<br />

botes konnten anhand der aufgezeigten Kritikpunkte nicht identifiziert werden. So be-<br />

ziehen sich die meisten Äußerungen auf Sachverhalte im <strong>in</strong>dividuellen Ansiedlungspro-<br />

zess und lassen sich nicht verallgeme<strong>in</strong>ern. In e<strong>in</strong>igen Fällen werden der LEG Mängel<br />

angelastet, die nicht <strong>in</strong> ihren Verantwortungsbereich fallen.<br />

1 Bei der Interpretation dieser Werte muss berücksichtigt werden, dass es sich nur um die Beurteilung <strong>von</strong><br />

<strong>Investoren</strong> handelt, die sich für Thür<strong>in</strong>gen entschieden haben.<br />

20


2.2.7 Handlungserfordernisse zur Attraktivitätssteigerung des<br />

Wirtschaftsstandortes Thür<strong>in</strong>gen<br />

Abschluss der Befragung bildete die Frage nach Erfordernissen, um den Wirtschafts-<br />

standort Thür<strong>in</strong>gen aus Sicht der Unternehmen noch attraktiver zu machen. 63,3 % der<br />

befragten Unternehmen äußern sich zu diesem Punkt. <strong>Das</strong> Spektrum der Anregungen ist<br />

sehr vielfältig. Klar im Vordergrund steht die Forderung nach e<strong>in</strong>er weiteren Verbesse-<br />

rung der Infrastruktur, die <strong>von</strong> 62 % der antwortenden Unternehmen angemahnt wird.<br />

Dabei wird der zügige Ausbau der Autobahnprojekte und die Verwirklichung der ICE-<br />

Strecke <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen hervorgehoben. Weitere Forderungen beziehen sich auf die Sen-<br />

kung der Ver- und Entsorgungskosten sowie e<strong>in</strong>e Verbesserung der Arbeitsweise der<br />

Behörden. Angesprochen wird auch der weitere Ausbau der Bildungs- und Forschungs-<br />

stätten sowie Maßnahmen zur Erhöhung des Angebots an hochqualifizierten Arbeits-<br />

kräften.<br />

3. Implikationen für das Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>g und die <strong>Investoren</strong>akquisition der<br />

LEG<br />

Auf der Basis der zuvor dargestellten Untersuchungsergebnisse werden nachfolgend<br />

Implikationen für das Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>g und die <strong>Investoren</strong>akquisition der LEG ab-<br />

geleitet. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Befragungsergebnisse nur die An-<br />

gaben <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> widerspiegeln, die sich für Thür<strong>in</strong>gen entschieden haben. Damit<br />

wird natürlich nur e<strong>in</strong> Teil der Informationen gewonnen, die zur Generierung schlag-<br />

kräftiger Market<strong>in</strong>g- und Akquisitionsstrategien notwendig s<strong>in</strong>d. Zudem muss beachtet<br />

werden, dass sich nicht alle für das Standortmarket<strong>in</strong>g erfolgsrelevanten Stellgrößen im<br />

Handlungsfeld und damit <strong>in</strong> der Handlungsverantwortung der LEG bef<strong>in</strong>den.<br />

Die Resultate der Untersuchung bergen ke<strong>in</strong>e Sensationen. Vielmehr wird an vielen<br />

Stellen Erfahrungswissen bestätigt und belegbar. Andere Aspekte werden deutlicher <strong>in</strong>s<br />

Licht gerückt. Welche Erkenntnisse können <strong>in</strong> die Gestaltung des Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>gs<br />

und der <strong>Investoren</strong>akquisition e<strong>in</strong>fließen?<br />

Die Ansatzpunkte für die LEG beziehen sich <strong>in</strong> den genannten Bereichen primär auf das<br />

Handlungsfeld Kommunikation. Geht man da<strong>von</strong> aus, dass die Akquisiteure die<br />

21


Möglichkeiten zur Identifikation und Direktansprache potentieller <strong>Investoren</strong> bereits<br />

ausschöpfen, so müssen vor allem die Gelegenheiten zur Selbstselektion der potentiellen<br />

<strong>Investoren</strong> verbessert werden. Dazu muss der Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen mit se<strong>in</strong>en<br />

durch diese Befragung bestätigten Vorzügen national und <strong>in</strong>ternational bekannter<br />

gemacht werden. Hierzu ist e<strong>in</strong>e entsprechende Imagewerbung erforderlich. Diese hat<br />

zur Aufgabe,<br />

• grundsätzlich Bekanntheit zu schaffen (Thür<strong>in</strong>gen als Standortalternative sollte <strong>von</strong><br />

möglichst vielen Unternehmen <strong>in</strong> Standortentscheidungsprozessen wenigstens <strong>in</strong><br />

Erwägung gezogen werden),<br />

• e<strong>in</strong> positives Vorstellungsbild <strong>von</strong> Thür<strong>in</strong>gen zu generieren und<br />

• wenig bekannte, aber vorhandene positive Eigenschaften des Wirtschaftsstandortes<br />

Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> zu br<strong>in</strong>gen (z.B. hervorragende Technologie- und Forschungslandschaft<br />

etc.). 1<br />

Die Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Images s<strong>in</strong>d<br />

nicht kurzfristig erreichbar. Es bedarf e<strong>in</strong>er gut durchdachten, über mehrere Jahre<br />

kont<strong>in</strong>uierlich durchgehaltenen Werbekampagne. Der Erfolg hängt dabei stark <strong>von</strong> den<br />

zur Verfügung stehenden f<strong>in</strong>anziellen Mitteln ab. Die Befragungsergebnisse verweisen<br />

darauf, dass man mit den bisher e<strong>in</strong>gesetzten Budgets die Wahrnehmungsschwelle der<br />

Zielgruppen offenbar nicht nachhaltig überw<strong>in</strong>det.<br />

Um die notwendige f<strong>in</strong>anzielle Basis für e<strong>in</strong>e solche Werbekampagne zu schaffen, ist es<br />

s<strong>in</strong>nvoll, dass die Institutionen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen, die an e<strong>in</strong>er solchen Steigerung des Be-<br />

kanntheitsgrades Interesse haben und <strong>von</strong> ihr profitieren, ihre Kräfte bündeln. E<strong>in</strong>e ge-<br />

me<strong>in</strong>sam getragene Werbekampagne sichert den e<strong>in</strong>heitlichen Auftritt und vermeidet<br />

sich konterkarierende Werbebotschaften. Nicht zuletzt können Kostensenkungen durch<br />

das Anfallen höherer AE-Provisionen 2 erreicht werden.<br />

1 Vgl. hierzu die analog formulierten Forderungen für den Thür<strong>in</strong>ger Tourismus. TTG [1999], S. 33<br />

2 Bei der AE-Provision handelt es sich um e<strong>in</strong>e Mittlerprovision, die der Agentur <strong>von</strong> den Medien gewährt<br />

wird. Die üblich gewährte Provision im Bereich der klassischen Mediawerbung beträgt 15 %. In<br />

Abhängigkeit der Etathöhe werden die Leistungen der Agentur aus der Provision f<strong>in</strong>anziert.<br />

22


E<strong>in</strong>e Werbekampagne für den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen wirkt nicht nur auf Aus-<br />

wärtige. Sie birgt den Zusatznutzen, die Identität der Thür<strong>in</strong>ger Wirtschaft zu stärken.<br />

Stolze Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen s<strong>in</strong>d wichtige und glaubhafte Botschafter für den Frei-<br />

staat. Die große Bedeutung <strong>von</strong> Geschäftspartnern als Empfehler und Informationsquelle<br />

<strong>in</strong> Standortentscheidungsprozessen bestätigt nicht nur die vorliegende Studie. 1<br />

Damit rücken Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen als Teil e<strong>in</strong>es zweistufig konzipierten, <strong>in</strong>direkten<br />

Kommunikationsprozesses <strong>in</strong> den Fokus der Betrachtung. Als Me<strong>in</strong>ungsführer leiten sie<br />

mittels Kontaktbotschaften oder alle<strong>in</strong> durch ihre Präsenz am Standort Informationen<br />

über Thür<strong>in</strong>gen bzw. Erfahrungen mit dem Standort an Dritte weiter. 2 In dieser Funktion<br />

können sie verstärkt <strong>in</strong> die Zielgruppenstrategie der Standortkommunikation <strong>in</strong>tegriert<br />

werden. Dies geschieht bereits <strong>in</strong> vielen Teilbereichen. So besteht e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

mit Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen durch deren Beteiligung an Akquisitionsreisen oder bei<br />

Betriebsbesichtigungen durch standort<strong>in</strong>teressierte <strong>Investoren</strong>. Ansatzpunkte ergeben<br />

sich jedoch auch schon im Vorfeld konkreter Akquisitionsbemühungen. Zur Steigerung<br />

des Bekanntheitsgrades und des Images des Wirtschaftsstandortes Thür<strong>in</strong>gen wäre es<br />

beispielsweise vorteilhaft, wenn geeignete Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen stärker <strong>in</strong> die Streu-<br />

ung <strong>von</strong> Standort<strong>in</strong>formationsmaterialien der LEG <strong>in</strong>tegriert würden. Sie könnten diese<br />

Materialien bei Messebeteiligungen auslegen oder gezielt an (potentielle) Geschäfts-<br />

partner weitergeben. Generell geht es darum, Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen stärker für ihre<br />

Rolle als Standortbotschafter zu sensibilisieren.<br />

Dies gilt auch für ausgewählte Unternehmen der Thür<strong>in</strong>ger Fremdenverkehrswirtschaft.<br />

Denn die vorliegende Untersuchung belegt, dass e<strong>in</strong> nicht zu vernachlässigender Teil<br />

der befragten <strong>Investoren</strong> durch e<strong>in</strong>e Reise auf den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen auf-<br />

merksam wurde. Günstig wäre es daher, wenn <strong>in</strong> wichtigen Thür<strong>in</strong>ger Tagungsstätten<br />

und Hotels der gehobenen Kategorie zum<strong>in</strong>dest die Standortimagebroschüre der LEG<br />

ausgelegt würde.<br />

1<br />

Siehe beispielsweise auch Balderjahn, I./Schnurrenberger, B. [1999], S. 43; Balderjahn, I./Aleff, H.-J.<br />

[1996], S. 44<br />

2<br />

Vgl. Meffert, H. [1998], S. 667. Siehe zum Me<strong>in</strong>ungsführer-Konzept auch Nieschlag, R./Dichtel,<br />

E./Hörschgen, H. [1997], S. 571ff.<br />

23


Tourismus und <strong>Investoren</strong>gew<strong>in</strong>nung weisen wichtige Berührungspunkte auf. E<strong>in</strong> er-<br />

folgreiches Market<strong>in</strong>g für den Tourismusstandort Thür<strong>in</strong>gen führt dazu, dass mehr Men-<br />

schen Thür<strong>in</strong>gen persönlich kennenlernen. Diese Besucher s<strong>in</strong>d nicht ausschließlich <strong>in</strong><br />

ihrer Rolle als Touristen zu betrachten. Für den Freistaat handelt es sich auch um poten-<br />

tielle <strong>Investoren</strong>, Arbeitskräfte oder zum<strong>in</strong>dest Kommunikatoren, die <strong>in</strong> ihrem Freundes-<br />

und Bekanntenkreis über Thür<strong>in</strong>gen sprechen. 1<br />

Nicht nur <strong>Investoren</strong> können durch e<strong>in</strong>e Reise auf den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen<br />

aufmerksam werden. Auch qualifizierte Arbeitskräfte können durch e<strong>in</strong>en Besuch Thü-<br />

r<strong>in</strong>gens die Vorstellung oder sogar den Wunsch gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> diesem Land zu arbeiten<br />

und zu leben. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des Fachkräftemangels <strong>in</strong> zukunftsträchtigen<br />

Wachstumsbranchen und der Bedeutung des Standortfaktors Humankapital <strong>in</strong> Standort-<br />

entscheidungsprozessen <strong>von</strong> Unternehmen ist dieser Aspekt <strong>von</strong> strategischer Bedeu-<br />

tung.<br />

Aktivitäten zur Vermarktung des Tourismusstandortes Thür<strong>in</strong>gen sollten daher <strong>von</strong> den<br />

Verantwortlichen <strong>in</strong> ihren ganzheitlichen Bezügen betrachtet werden. Strategie- und<br />

Maßnahmeauswahl im Thür<strong>in</strong>ger Tourismusmarket<strong>in</strong>g sollten unter gedanklicher Refle-<br />

xion möglicher positiver Auswirkungen auf das Market<strong>in</strong>g für den Wirtschaftsstandort<br />

bewertet und ausgewählt werden. Dies gilt natürlich auch umgekehrt. Voraussetzung<br />

hierfür ist der Informationsaustausch zwischen der LEG und der Thür<strong>in</strong>ger Tourismus<br />

Gesellschaft mbH als Träger des Tourismusmarket<strong>in</strong>gs.<br />

4. Zusammenfassung<br />

Unternehmerische Standortentscheidungen spielen nicht alle<strong>in</strong> im Unternehmen selbst<br />

e<strong>in</strong>e strategische Rolle. Auch die Wirtschaftsförderung muss <strong>in</strong> Zeiten harten Standort-<br />

wettbewerbs wissen, welche Faktoren die Standortentscheidungen bestimmen.<br />

Die vorgenommene Untersuchung zu Investitionsmotiven, Informationsverhalten und<br />

Standortanforderungen <strong>von</strong> Unternehmen, die <strong>in</strong> den vergangenen Jahren <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong>vestiert haben, ergab folgende zentrale Ergebnisse:<br />

1 Zu Zielgruppen<strong>in</strong>terdependenzen siehe Spieß, S. [1998], S. 35f.<br />

24


Kapazitätsengpässe am Altstandort und erfüllte Standortanforderungen bezüglich der<br />

Entwicklung und Herstellung neuer Produkte bewegten die befragten Unternehmen am<br />

häufigsten, <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen zu <strong>in</strong>vestieren. Auf Thür<strong>in</strong>gen aufmerksam wurden die Unter-<br />

nehmen vor allem durch die Empfehlungen <strong>von</strong> Geschäftspartnern oder durch die Di-<br />

rektansprache der LEG. Bei der Informationsrecherche während der Standortsuche<br />

setzten die Unternehmen vor allem auf eigene Recherchen. Aber auch die LEG wurde<br />

<strong>von</strong> vielen Unternehmen als Informationsquelle geschätzt.<br />

Aus der Bewertung der lokalen Bed<strong>in</strong>gungen am Standort der befragten Unternehmen<br />

lassen sich unter E<strong>in</strong>schränkungen als Standortstärken Thür<strong>in</strong>gens die Telekommunika-<br />

tions<strong>in</strong>frastruktur, die Fördermittelgewährung, die Verfügbarkeit passenden Humanka-<br />

pitals, niedrige Lohn- und Gehaltskosten, das Angebot an kostengünstigen Gewerbe-<br />

und Industrieflächen sowie die Wissenschafts- und Forschungs<strong>in</strong>frastruktur ableiten.<br />

Standortschwächen bilden die Luftverkehrs- und Schienenanb<strong>in</strong>dung sowie die Ver- und<br />

Entsorgungskosten.<br />

Zu den ausschlaggebenden Standortfaktoren für die Entscheidung zu Gunsten Thür<strong>in</strong>-<br />

gens gehörten für die Mehrzahl der Unternehmen das Arbeitskräftepotential. E<strong>in</strong>e große<br />

Rolle spielten auch die Verkehrsanb<strong>in</strong>dung und die Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln sowie<br />

das Angebot an kostengünstigen Gewerbe- und Industrieflächen. Betrachtet man die <strong>von</strong><br />

den Unternehmen angegebene Rangfolge, so werden als für die Standortentscheidung<br />

am stärksten ausschlaggebende Faktoren die "Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur" gefolgt vom<br />

"Arbeitskräftepotential", der "Kundennähe" und dem "Angebot kostengünstiger Ge-<br />

werbe- und Industrieflächen" am häufigsten an erster Stelle genannt. E<strong>in</strong> wichtiges Er-<br />

gebnis ist, dass die Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln <strong>von</strong> vergleichsweise wenigen Unter-<br />

nehmen an erster Stelle ihrer Rangfolge erwähnt wird. Die Nähe zu osteuropäischen<br />

Absatzmärkten hat für das Gros der befragten Unternehmen derzeit ke<strong>in</strong>e große<br />

Bedeutung.<br />

Die Vorbereitung der Standortentscheidung war <strong>in</strong> den befragten Unternehmen <strong>in</strong> der<br />

Mehrzahl Sache des Vorstands bzw. der Geschäftsführung. Daneben spielte die Bildung<br />

<strong>von</strong> Projektgruppen <strong>in</strong> manchen Unternehmen e<strong>in</strong>e Rolle. Um die Komplexität bei der<br />

Standortsuche zu reduzieren, konzentrierten sich viele Unternehmen auf die Eruierung<br />

25


esonders wichtiger Standortanforderungen. Auch die Orientierung an der Nähe (poten-<br />

tieller) Zulieferer, Abnehmer oder Kooperationspartner war vergleichsweise häufig <strong>von</strong><br />

Bedeutung.<br />

Standorte außerhalb Thür<strong>in</strong>gens wurden <strong>von</strong> knapp 40 % der befragten Unternehmen <strong>in</strong><br />

die engere Wahl gezogen. Aus den Angaben zu den Alternativstandorten lassen sich<br />

ke<strong>in</strong>e klaren Konkurrenzstandorte Thür<strong>in</strong>gens identifizieren, jedoch geben doppelt so-<br />

viel Unternehmen an, Standorte <strong>in</strong> den alten als <strong>in</strong> den neuen Bundesländern als Alter-<br />

native <strong>in</strong> Betracht gezogen zu haben.<br />

Die <strong>von</strong> der LEG (bzw. vor 1995 <strong>von</strong> der TLW) im Standortentscheidungsprozeß be-<br />

treuten Unternehmen waren fast immer mit den Betreuungsleistungen sehr zufrieden<br />

oder zufrieden.<br />

Handlungserfordernisse zur Attraktivitätssteigerung des Wirtschaftsstandortes Thür<strong>in</strong>-<br />

gen sehen die Unternehmen auf unterschiedlichen Feldern. E<strong>in</strong>igkeit herrscht jedoch<br />

über die Notwendigkeit der zügigen Verwirklichung der Autobahnprojekte und der ICE-<br />

Strecke.<br />

Aus der Untersuchung lassen sich folgende Anregungen für die Gestaltung der Stand-<br />

ortkommunikation im Rahmen des Thür<strong>in</strong>genmarket<strong>in</strong>gs gew<strong>in</strong>nen:<br />

Um mehr Unternehmen für Thür<strong>in</strong>gen gew<strong>in</strong>nen zu können, müssen vor allem die<br />

Möglichkeiten zur Selbstselektion potentieller <strong>Investoren</strong> verbessert werden. Dazu sollte<br />

der Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen mit se<strong>in</strong>en Vorzügen durch e<strong>in</strong>e gut durchdachte,<br />

über mehrere Jahre durchgehaltene Werbekampagne national und <strong>in</strong>ternational bekann-<br />

ter gemacht werden. Zur Sicherung der notwendigen f<strong>in</strong>anziellen Basis und zur Reali-<br />

sierung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen Auftritts sollten die relevanten Institutionen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

ihre Kräfte bündeln und diese Kampagne geme<strong>in</strong>sam durchführen.<br />

S<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t es auch, Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen stärker <strong>in</strong> die Zielgruppenstrategie<br />

der Standortkommunikation zu <strong>in</strong>tegrieren. Als Me<strong>in</strong>ungsführer könnten Thür<strong>in</strong>ger<br />

Unternehmen sich beispielsweise an der Streuung <strong>von</strong> Standort<strong>in</strong>formationsschriften der<br />

26


LEG beteiligen. Generell sollten Maßnahmen erfolgen, um Thür<strong>in</strong>ger Unternehmen<br />

stärker für ihre Rolle als Standortbotschafter zu sensibilisieren.<br />

Da e<strong>in</strong> nicht unerheblicher Teil der <strong>Investoren</strong> auf Thür<strong>in</strong>gen durch e<strong>in</strong>e Reise aufmerk-<br />

sam wurden, bietet es sich an, die Standortimagebroschüre der LEG <strong>in</strong> wichtigen Thü-<br />

r<strong>in</strong>ger Tagungsstätten und Hotels auszulegen. Pr<strong>in</strong>zipiell gilt es, Synergiepotentiale<br />

beim Market<strong>in</strong>g für den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen und dem Tourismusmarket<strong>in</strong>g<br />

auszuschöpfen. Dazu sollte die LEG verstärkt mit der Thür<strong>in</strong>ger Tourismus Gesellschaft<br />

mbH als Träger des Tourismusmarket<strong>in</strong>g zusammenarbeiten.<br />

27


Literaturverzeichnis<br />

Balderjahn, I./Aleff, H.-J. [1996]: Die Wirtschaftsregion Brandenburg - Grundlagen für<br />

e<strong>in</strong> Standortmarket<strong>in</strong>g, Berl<strong>in</strong> 1996<br />

Balderjahn, I./Schnurrenberger, B. [1999]: Der Standort Deutschland im Lichte der<br />

Standortpolitik <strong>in</strong>ternationaler Unternehmen, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />

mit dem Schwerpunkt Market<strong>in</strong>g, Lehr- und Forschungsbericht Nr. 11/1999,<br />

Potsdam 1999<br />

Dutschmann, J. [1993]: Ansatzpunkte zur Profilierung <strong>von</strong> Regionen durch das Market<strong>in</strong>g<br />

im Bereich der Wirtschaftsförderung - dargestellt am Beispiel e<strong>in</strong>er Region <strong>in</strong><br />

Mecklenburg, Rostock 1993<br />

Kotler, P./Bliemel, F. [1995]: Market<strong>in</strong>g-Management - Analyse, Planung, Umsetzung<br />

und Steuerung, 8. Auflage, Stuttgart 1995<br />

Manschwetus, U. [1995]: Regionalmarket<strong>in</strong>g, Wiesbaden 1995<br />

Meffert, H. [1998]: Market<strong>in</strong>g- Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung,<br />

8. vollständig neubearbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 1998<br />

Meyer, J.-A. [1999]: Regionalmarket<strong>in</strong>g, München 1999<br />

Nieschlag, R./Dichtl, E./Hörschgen, H. [1997]: Market<strong>in</strong>g, 18. Auflage, Berl<strong>in</strong> 1997<br />

Pieper, M. [1994]: <strong>Das</strong> <strong>in</strong>terregionale <strong>Standortwahlverhalten</strong> der Industrie <strong>in</strong> Deutschland<br />

- Konsequenzen für das kommunale Standortmarket<strong>in</strong>g, Gött<strong>in</strong>gen 1994<br />

Spieß, S. [1998]: Market<strong>in</strong>g für Regionen, Wiesbaden 1998<br />

Thür<strong>in</strong>ger Tourismus Gesellschaft (Hrsg.) [1999]: Tourismus <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen – Kundenpotentiale<br />

und Entwicklungsperspektiven, Erfurt 1999<br />

Weber-Schäfer, U. [1995]: Die Nachfrage und das Angebot <strong>von</strong> externen Informationen<br />

zu Unternehmensstrategien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>e-Informationssystem, Frankfurt 1995<br />

III


Anhang<br />

Fragebogen zur Analyse des <strong>Standortwahlverhalten</strong>s <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

IV


TECHNISCHE UNIVERSITÄT ILMENAU<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

Fachgebiet BWL/Market<strong>in</strong>g<br />

Prof. Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Hoppe<br />

Tel. (03677) 69 40 25 Fax (03677) 69 42 01<br />

Technische Universität Ilmenau � Postfach 100565 � 98684 Ilmenau/Thür. Sekretariat Tel.: (03677) 69 40 10<br />

Fragebogen zur Analyse des <strong>Standortwahlverhalten</strong>s <strong>von</strong> <strong>Investoren</strong> <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Forschungskooperation zwischen dem Fachgebiet Market<strong>in</strong>g der TU Ilmenau und der<br />

Landesentwicklungsgesellschaft Thür<strong>in</strong>gen mbH s<strong>in</strong>d wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Wir bitten Sie<br />

daher, den vorliegenden Fragebogen zu beantworten. Der Fragebogen strukturiert <strong>in</strong>haltliche Elemente,<br />

die zur Erfassung <strong>von</strong> Investitionsmotiven, Informationsverhalten und Standortanforderungen <strong>von</strong><br />

<strong>Investoren</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Mehrzahl der Fragen läßt sich durch ankreuzen der Antwortvorgaben beantworten. Ihre Angaben<br />

bilden die Basis für Empfehlungen zur Entwicklung e<strong>in</strong>es effizienten Standortmarket<strong>in</strong>gkonzepts für<br />

Thür<strong>in</strong>gen. Damit soll e<strong>in</strong> Beitrag zur weiteren Beschleunigung der Wirtschaftsentwicklung <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

geleistet werden. Dies kommt sicherlich auch Ihren Unternehmensaktivitäten zu Gute.<br />

Alle Informationen dienen e<strong>in</strong>zig wissenschaftlichen Zwecken und werden <strong>von</strong> uns absolut vertraulich<br />

sowie une<strong>in</strong>geschränkt anonym gehalten. Es werden ke<strong>in</strong>erlei E<strong>in</strong>zelergebnisse der Befragung<br />

veröffentlicht oder Dritten zugänglich gemacht. Erst die Ergebnisse der statistischen Auswertung, d.h. die<br />

Angaben aller Befragten zusammengefaßt und verdichtet, werden publiziert und stehen Ihnen bei<br />

Interesse gerne zur Verfügung.<br />

Ihre Beantwortung des Fragebogens ist für unseren Untersuchungserfolg <strong>von</strong> sehr hoher Bedeutung. Wir<br />

bitten Sie daher, uns den ausgefüllten Fragebogen bis zum 11. Oktober 1999 im beiliegenden<br />

Freiumschlag zurückzusenden. Bitte seien Sie auch so nett und beschriften die beiliegende frankierte<br />

Postkarte mit dem Rücksendedatum des ausgefüllten Fragebogens. Mit Hilfe dieser Identifikationskarte<br />

haben wir e<strong>in</strong>e Möglichkeit der Rücklaufkontrolle, ohne die zugesicherte Anonymität zu verletzen.<br />

Für Ihre Unterstützung danken wir im voraus, für eventuelle Rückfragen stehen Ihnen vom Projektteam<br />

Herr Dr. Spieß (Tel.: 0361-5603491) und Frau Röder (Tel.: 0361-5603492) gerne zur Verfügung.<br />

Prof. Dr. K.-H. Hoppe<br />

V


1. Wann hat sich Ihr Unternehmen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen angesiedelt? 19 ......<br />

2. In welcher Rechtsform wird Ihr Unternehmen geführt?<br />

� BGB Gesellschaft � OHG �KG � GmbH<br />

� AG � GmbH & Co. KG � Sonstige:<br />

3. Wo <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gens ist Ihr Unternehmen/Betriebsstätte angesiedelt?<br />

Kreise:<br />

� Altenburger Land �Eichsfeld<br />

�Gotha �Greiz<br />

� Hildburghausen �Ilm-Kreis<br />

� Kyffhäuserkreis �Nordhausen<br />

� Saale-Holzland-Kreis � Saale-Orla-Kreis<br />

� Saalfeld-Rudolstadt � Schmalkalden-Me<strong>in</strong>igen<br />

� Sömmerda � Sonneberg<br />

� Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis � Wartburgkreis<br />

� Weimarer Land<br />

Kreisfreie Städte:<br />

� Eisenach �Erfurt<br />

� Gera �Jena<br />

� Suhl � Weimar<br />

4. Mit wievielen Beschäftigten haben Sie Ihre Produktion bzw. den Betrieb aufgenommen?<br />

� weniger als 20 � 20 - 49 � 50 - 99 � 100 - 200<br />

� über 200<br />

Ihr aktueller Beschäftigungsstand?<br />

� weniger als 20 � 20 - 49 � 50 - 99 � 100 - 200<br />

� über 200<br />

VI


5. Zur welcher Branche gehört nach dem Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit Ihr Unternehmen? (Bitte<br />

nur e<strong>in</strong>e Branche ankreuzen)<br />

� Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei � Banken, Versicherungen<br />

� Handel � Baugewerbe<br />

� Energie, Wasser � Sonstige Dienstleistungen<br />

� Verkehr, Nachrichten � Touristik<br />

� Verarbeitendes Gewerbe<br />

In welchem Geschäftsfeld (z.B. Chemie, Masch<strong>in</strong>enbau etc.) liegt der Schwerpunkt Ihrer<br />

Unternehmenstätigkeit?<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

6. Bei Ihrer Ansiedlung handelt es sich um<br />

� die Gründung e<strong>in</strong>es Zweigbetriebes/Tochterunternehmens<br />

� e<strong>in</strong>e komplette Unternehmensverlagerung<br />

� Verlagerung e<strong>in</strong>es Betriebsteils<br />

� Neugründung e<strong>in</strong>es selbständigen Unternehmens<br />

7. Haben Sie an Ihrem Standort e<strong>in</strong>en bestehenden Betrieb übernommen?<br />

� ja � ne<strong>in</strong><br />

8. Welche betrieblichen Ziele standen im Vorfeld der Standortentscheidung im Vordergrund?<br />

Bitte kreuzen Sie das Hauptmotiv an. Bei Mehrfachnennungen (max. 3) kennzeichnen Sie die Bedeutung<br />

mit 1.,2. und 3.<br />

Im Vordergrund stand<br />

� die Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten für e<strong>in</strong> erfolgreiches Produkt<br />

� die Schaffung erstmaliger Produktionskapazitäten für e<strong>in</strong> neu entwickeltes Produkt<br />

� die Entwicklung und Herstellung neuer Produkte an e<strong>in</strong>em dafür geeigneten Standort<br />

� die Erschließung neuer, zusätzlicher Märkte für e<strong>in</strong> vorhandenes Produkt durch marktnahe Herstellung<br />

� die bessere Bedienung bestehender Märkte durch absatznähere Produktion<br />

� überhöhte Standortkosten an e<strong>in</strong>em bestehenden Standort<br />

� Sonstiges:<br />

VII


9. Wodurch s<strong>in</strong>d Sie auf den Wirtschaftsstandort Thür<strong>in</strong>gen aufmerksam geworden?<br />

� durch Anzeigen <strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>tmedien<br />

� durch Präsentationen auf Messen und Ausstellungen<br />

� durch die Berichterstattung <strong>in</strong> der Tagespresse<br />

� durch Veröffentlichungen <strong>in</strong> Fachzeitschriften<br />

� über das Internet<br />

� durch direkte Ansprache der LEG Thür<strong>in</strong>gen<br />

� durch Empfehlung <strong>von</strong> Geschäftspartnern<br />

� auf e<strong>in</strong>er Reise<br />

� auf andere Weise, wie?:<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

10. Welche Bedeutung hatten die folgenden Informationsquellen während der Standortsuche?<br />

ausschlaggebend<br />

Sehr<br />

wichtig<br />

wichtig weniger<br />

wichtig<br />

ohne<br />

Bedeutung<br />

eigene Recherchen � � � � �<br />

Unternehmensberater � � � � �<br />

Banken und Sparkassen � � � � �<br />

Kammern und Verbände � � � � �<br />

Wirtschaftsfördere<strong>in</strong>richtungen<br />

der Kommunen/Kreise<br />

� � � � �<br />

LEG Thür<strong>in</strong>gen (TLW) � � � � �<br />

Geschäftspartner/Bekannte � � � � �<br />

Sonstige, welche?: � � � � �<br />

_________________________<br />

_________________________<br />

� � � � �<br />

� � � � �<br />

VIII


11. Bitte beurteilen Sie die Ausprägung folgender Standortfaktoren an Ihrem Unternehmenssitz <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

sehr gut gut mittel weniger gut schlecht<br />

• Fernstraßenanb<strong>in</strong>dung<br />

(Autobahn)<br />

� � � � �<br />

• Schienenanb<strong>in</strong>dung � � � � �<br />

• Anb<strong>in</strong>dung Luftverkehr � � � � �<br />

• Potential hochqualifizierter<br />

Arbeitskräfte<br />

� � � � �<br />

• Fachkräftepotential � � � � �<br />

• Anlernkräftepotential � � � � �<br />

• Angebot kostengünstiger<br />

Gewerbe- und Industrieflächen<br />

� � � � �<br />

• Niedrige Gewerbesteuerhebesätze<br />

� � � � �<br />

• Niedrige Lohn- und Gehaltskosten<br />

� � � � �<br />

• Niedrige Ver- und Entsorgungskosten<br />

� � � � �<br />

• Arbeitsweisen der Behörden<br />

vor Ort<br />

� � � � �<br />

• Dienstleistungsangebot der<br />

Wirtschaftsförderung<br />

� � � � �<br />

• Gewährung <strong>von</strong> Fördermitteln � � � � �<br />

• Nähe zu Universitäten und<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

• Telekommunikations<strong>in</strong>frastruktur<br />

• Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit anderen Unternehmen<br />

• Angebot unternehmensbezogener<br />

Dienstleistungen<br />

(Marktforschungsagenturen,<br />

Werbeagenturen, Steuerberater<br />

etc.)<br />

� � � � �<br />

� � � � �<br />

� � � � �<br />

� � � � �<br />

• Wohnraumattraktivität � � � � �<br />

• Sport- und Freizeitangebot � � � � �<br />

• Kulturangebot � � � � �<br />

• E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten � � � � �<br />

• Beherbergungs- und Gastronomieangebot<br />

� � � � �<br />

• Prestigewert des Standortes � � � � �<br />

• Sonstige Faktoren <strong>von</strong> Bedeutung<br />

(bitte e<strong>in</strong>fügen)<br />

� � � � �<br />

• ________________________ � � � � �<br />

• _______________________ � � � � �<br />

IX


12. Welche 5 Standortfaktoren waren am stärksten ausschlaggebend für Ihre Standortwahl? (Bitte<br />

als Rangfolge e<strong>in</strong>tragen)<br />

1. __________________________________________________________<br />

2. __________________________________________________________<br />

3. __________________________________________________________<br />

4. __________________________________________________________<br />

5. __________________________________________________________<br />

13. Welche Bedeutung spielten osteuropäische Absatzmärkte für Ihr Unternehmen?<br />

� sehr große Bedeutung � wenig Bedeutung<br />

� große Bedeutung � ke<strong>in</strong>e Bedeutung<br />

� mittlere Bedeutung<br />

14. Wie s<strong>in</strong>d Sie bei Ihrer Standortsuche vorgegangen? (Mehrfachnennungen s<strong>in</strong>d möglich)<br />

� Beschränkung auf Standorte im Wohnumfeld des Inhabers<br />

� Orientierung an Standorten erfolgreicher Unternehmen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

� Konzentration auf besonders wichtige Standortfaktoren bei der Auswahl<br />

� Orientierung an der Nähe zu (potentiellen) Zulieferer- und Abnehmerunternehmen oder<br />

Kooperationspartnern<br />

� Intuitiv<br />

� Vorgabe <strong>von</strong> M<strong>in</strong>destanforderungen für die Standortfaktoren<br />

� Stufenweise Standortentscheidung (Land� Region� Geme<strong>in</strong>de�Standort)<br />

� andere Vorgehensweise, welche?:<br />

_________________________________________________________________________________<br />

15. Wie wurde die Vorbereitung der Standortentscheidung <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen organisiert?<br />

� Stabsabteilung � Projektgruppe<br />

� externe Berater � Vorstand/Geschäftsführung<br />

� Fachabteilung (z.B. F<strong>in</strong>anzen,<br />

Organisation, Produktion etc.)<br />

� ke<strong>in</strong>e organisatorische Regelung<br />

X


16. Haben Sie bei Ihrer Standortsuche auch Standorte außerhalb Thür<strong>in</strong>gens <strong>in</strong> die engere Wahl<br />

gezogen?<br />

� ne<strong>in</strong> � ja<br />

wenn ja, welche?:<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

17. Wurden Sie bei Ihrer Standortsuche <strong>von</strong> der LEG Thür<strong>in</strong>gen (vor 1995 TLW) betreut?<br />

� ne<strong>in</strong> � ja<br />

wenn ja:<br />

Wie zufrieden waren Sie mit der Betreuung <strong>in</strong>sgesamt?<br />

� sehr zufrieden � zufrieden � weniger zufrieden � unzufrieden<br />

Gab es Bereiche, <strong>in</strong> denen Sie die Betreuung als verbesserungswürdig e<strong>in</strong>schätzen?<br />

� ne<strong>in</strong> � ja<br />

wenn ja, welche:<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

18. Was müßte Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach getan werden, um Thür<strong>in</strong>gen als Wirtschaftsstandort noch<br />

attraktiver zu machen?<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

XI

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