anton dobay / oswald tschirtner - Museum Gugging
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liberty.! - african american artists<br />
im neuen Novomatic-Salon<br />
Die afro-amerikanischen Künstler der Südstaaten der USA - lange Zeit Stiefkinder der<br />
Kunstgeschichte - stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Die Nachkommen der<br />
Sklaven entwickelten im 20. Jahrhundert künstlerische Stilrichtungen, die in Europa<br />
bisher kaum zu sehen waren.<br />
Bill Traylor ist wohl der anerkannteste dieser Künstler, der erst im Alter von 80 Jahren zu<br />
zeichnen begann – nach einem 70-jährigen Arbeitsleben, an dessen Beginn die Existenz<br />
als Plantagen-Sklave stand. Weitere Vertreter sind Mary T. Smith, Purvis Young oder<br />
William Hawkins. In den USA werden die Künstler der Self-Taught-Art zugerechnet und<br />
unter anderem vom American Folk Art <strong>Museum</strong> gesammelt und ausgestellt. Die in der<br />
Schau liberty.! gezeigten Werke entstammen privaten Sammlungen in New York City<br />
und Chicago. Nun sind die Zeugnisse eines in seiner scheinbaren Schlichtheit ebenso<br />
selbstbewussten wie berührenden Kunstschaffens in größerem Rahmen in Österreich zu<br />
sehen.<br />
Zu den KünstlerInnen:<br />
Bill Traylor<br />
(1854(6?) –1949)<br />
Bill Traylor ist wohl der berühmteste Vertreter der „afro-american-artists“. 1854 als Kind<br />
von Sklaven auf einer Baumwollplantage in den Südstaaten geboren, begann er erst mit<br />
seinem 1935 erfolgten Umzug in die „Großstadt“ Montgomery, Alabama, künstlerisch zu<br />
arbeiten. In einer äußerst kurzen, vom jungen weißen Maler Charles Shannon geförderten<br />
kreativen Phase, die schon während des 2. Weltkrieges versiegt, entstehen seine<br />
farbintensiven figürlichen Arbeiten von authentischer Schlichtheit.<br />
Mary T. Smith<br />
(1904-1995)<br />
[liberty.! - african american artists]<br />
Mary T. Smith, geboren in Brookhaven, Mississippi, war Pächterin einer kleinen<br />
Landwirtschaft und arbeitete als Köchin. Erst nach ihrer Pensionierung begann sie zu<br />
malen. Smiths Haus, gelegen an einer vielbefahrenen Straße, erregte ob seiner bunten<br />
Bemalungen und Dekorationen das Interesse unzähliger Passanten. Smith verwendete,<br />
was sie fand: Reste von Sperrholzreste, Metallschrott oder anderen Materialien dienten<br />
ihr als Malgründe. Sie arbeitete mit fettem Pinselstrich, in der Regel in ein oder zwei<br />
Primärfarben. Die meisten ihrer Gemälde zeigen Menschen oder Tiere, manchmal mit<br />
Worten oder Buchstaben versehen. Viele ihrer kraftvollen Figuren strecken beide Arme<br />
in den Himmel.<br />
Bildnachweis: Bill Traylor, Red Dog, 1939-42 ©Judy A Saslow Gallery<br />
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