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Untergrundertüchtigung eines Streckenabschnittes ... - Gepro Dresden

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UNTERBAUSANIERUNG<br />

<strong>Untergrundertüchtigung</strong> <strong>eines</strong><br />

<strong>Streckenabschnittes</strong> über Weichschicht<br />

Bei komplizierten Baugrundverhältnissen erfolgte statt einer tiefreichenden Untergrundverbesserung<br />

die Ertüchtigung mit einem geokunststoffverstärkten Tragschichtsystem.<br />

Abb. 1: ABS 23 Saarbrücken – Ludwigshafen (POS Nord) [3]<br />

Ralph Fischer<br />

René Kipper<br />

Marek Moede<br />

Matthias Mortag<br />

Dirk Wegener<br />

Gemäß Modul 836.3001 der seit 01.10.2008<br />

geltenden 1. Aktualisierung der Richtlinie<br />

836 sind Nachweise der dynamischen Stabilität<br />

des Unterbaus für Strecken mit Fester<br />

Fahrbahn sowie für Strecken mit Schotteroberbau<br />

zu führen, die mit Geschwindigkeiten<br />

> 200 km/h befahren werden sollen.<br />

Weiterhin können entsprechende Untersuchungen<br />

erforderlich werden, wenn schwingungsempfi<br />

ndliche Böden im Untergrund<br />

verbleiben. Anhand <strong>eines</strong> Projektbeispiels<br />

vom Ausbau der Schnellbahnverbindung<br />

Paris – Ostfrankreich – Südwestdeutschland<br />

werden beispielhaft Untersuchungen<br />

zur dynamischen Stabilität von Strecken<br />

auf Weichschichten, die Ableitung bautechnischer<br />

Empfehlungen zur Ertüchtigung,<br />

deren bauliche Umsetzung sowie Ergebnisse<br />

von Messungen zum Nachweis des<br />

Ertüchtigungserfolges dargestellt.<br />

Aufgabenstellung und<br />

Ausgangssituation<br />

Im Zuge der Schnellbahnverbindung Paris<br />

– Ostfrankreich – Südwestdeutschland<br />

(POS) werden innerhalb der ABS 23 Saarbrücken<br />

– Ludwigshafen (POS Nord) im<br />

Planfeststellungsabschnitt 4.2 Hauptstuhl/<br />

Ramstein – Miesenbach Ausbaumaßnahmen<br />

durchgeführt (Abb. 1). Hier soll nach<br />

Abschluss der 2. Baustufe die Betriebsge-<br />

schwindigkeit von bisher 160 km/h auf<br />

200 km/h angehoben werden, wodurch<br />

sich die dynamische Beanspruchung von<br />

Oberbau, Unterbau und Untergrund erhöht.<br />

Für den Streckenbereich km 24,850 bis<br />

km 25,050 war im Rahmen der Entwurfsplanung<br />

aufgrund von vergleichsweise<br />

gleisnah anstehenden Torfschichten sowie<br />

einer geringen Lagerungsdichte der in<br />

Höhe des Planums anstehenden Böden<br />

das Erfordernis tiefreichender Ertüchtigungsmaßnahmen<br />

ausgewiesen worden.<br />

Die Herstellung <strong>eines</strong> Erdbetonkörpers<br />

bis zur Sohle der organischen Böden mittels<br />

tiefer Bodenstabilisierung war hierbei<br />

als Vorzugsvariante für den Fall benannt<br />

worden, dass keine konkreteren Kenntnisse<br />

über die dynamische Stabilität des<br />

Untergrundes bei Schwingungsmessungen<br />

gewonnen werden können.<br />

Die DB AG hatte deshalb für den Teilbereich<br />

km 24,850 bis km 25,050 eine Ertüchtigung<br />

mit Erdbetonkörpern ausgeschrieben,<br />

jedoch dem Auftragnehmer die Möglichkeit<br />

zur Ausführung von Detailuntersuchungen<br />

mit dem Ziel einer Prüfung der Ertüchtigungsvariante<br />

offen gehalten. Seitens der<br />

bauausführenden Arge wurde eine solche<br />

vertiefende Begutachtung für den Bereich<br />

km 24,850 bis km 25,100 beauftragt. Zielstellung<br />

war die Bewertung der Möglichkeit<br />

einer alternativen Gründungsgestaltung mit<br />

verstärktem Tragschichtsystem.<br />

Der Umfang der vertiefenden Begutachtung<br />

wurde mit der fachlich zuständigen<br />

Organisationseinheit bei der DB Netz AG<br />

abgestimmt. Für die Beurteilung der dy-<br />

namischen Gebrauchstauglichkeit wurden<br />

neue Ergebnisse des von der DB Netz AG<br />

geleiteten Forschungsthemas „Erarbeitung<br />

von Kriterien zur Beurteilung der<br />

Notwendigkeit von Ertüchtigungen bei<br />

Eisenbahnstrecken auf Weichschichten“<br />

herangezogen. Über die im Rahmen des<br />

Forschungsthemas erarbeiteten Grundsätze<br />

zur Nachweisführung der dynamischen<br />

Stabilität wurde in [4] sowie [5] berichtet.<br />

Baugrundsituation<br />

Im Zuge der Baugrunderkundung im Rahmen<br />

der Entwurfsplanung wurde die Baugrundschichtung<br />

im Torfbereich von ca.<br />

km 24,7 bis ca. km 25,2 mit insgesamt<br />

25 Rammkernsondierungen mit Aufschlusstiefen<br />

von 3,0 bis 5,0 m unter SO<br />

erkundet. Der Abstand der Rammkernsondierungen<br />

betrug dabei<br />

• ca. 20 m in Gleisachse im Torfabschnitt<br />

zwischen km 24,850 und km 25,050,<br />

• ca. 50 m in Gleisachse in den angrenzenden<br />

Abschnitten und<br />

• ca. 100 m im Bereich des Dammfußes.<br />

Den in Auswertung der Sondierungen angefertigten<br />

Baugrundlängsschnitt in dem<br />

zu bewertenden Torfbereich zeigt Abb. 2.<br />

Im Bereich der geplanten Ertüchtigung<br />

von km 24,850 bis km 25,050 beträgt die<br />

Mächtigkeit der Weichschicht ca. 1,0 m<br />

und deren Überdeckung bis Oberkante<br />

(OK) Schwelle ca. 2,0 m. In den angrenzenden<br />

Bereichen ist die Weichschichtdicke<br />

kleiner, sie weist jedoch auch eine geringere<br />

Überdeckung auf.<br />

Es wurden Rammsondierungen, Handschürfe<br />

im Schotterbett sowie dynami-<br />

EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

29


UNTERBAUSANIERUNG<br />

Abb. 2: Längsschnitt des Niederungsbereiches in Gleisachsen im Bereich km 24,750 bis km 25,130<br />

Bodenschicht Bereich<br />

sche Plattendruckversuche auf der OK<br />

Tragschicht ausgeführt. Dabei wurden<br />

dynamische Verformungsmoduln von ca.<br />

E V,d = 25 – 30 MN/m² gemessen. Bei den<br />

Untersuchungen wurde festgestellt, dass<br />

im Gleis 1 (Homburg – Ludwigshafen) im<br />

gesamten Niederungsbereich eine Packlage<br />

vorhanden ist, im Gleis 2 (Ludwigshafen –<br />

Homburg) von km 24,800 bis km 25,000<br />

hingegen nicht bzw. nicht vollständig. Die<br />

Feldversuche wurden ergänzt durch bodenmechanische<br />

Laborversuche zur Klassifi zierung.<br />

Die Untersuchungsergebnisse lieferten<br />

Kenntnis über die Baugrundschichtung<br />

im Niederungsbereich und ermöglichten<br />

es, die Art der in Unterbau und Untergrund<br />

anstehenden Böden hinreichend genau zu<br />

klassifi zieren.<br />

Weiterführende Untersuchungen<br />

vor Ertüchtigung<br />

Bestimmung dynamischer<br />

Bodenkennwerte<br />

Die für dynamische Berechnungen notwendigen<br />

Angaben für die organischen<br />

Weichschichten zur Trockendichte, zur<br />

30 EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

natürliche<br />

Dichte<br />

� [g/cm 3 ]<br />

Scherwellengeschwindigkeit<br />

c s [m/s]<br />

Kompressions -<br />

wellen geschwindigkeit<br />

c p [m/s]<br />

Grundwert des<br />

Schubmoduls<br />

2 G = � c d0 s<br />

[MN/m2 ]<br />

Bettungsschotter – 1,80 100<br />

Tab. 1: Zusammenstellung der für die FE-Berechnungen verwendeten Dichte �, Scherwellengeschwindigkeit<br />

cs und Grundwert des dynamischen Schubmoduls Gd0 *)<br />

Schutzschicht – 2,00 100 *)<br />

Dammmaterial Gleisbereich 1,90 170 320 54,9<br />

Sand (SE, SU) Böschungsbereich 1,90 110 205 23,0<br />

Weichschicht Torf<br />

(H, HZ)<br />

Gleisbereich<br />

Böschungsbereich<br />

Dammfußbereich<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

150<br />

120<br />

75<br />

300<br />

240<br />

150<br />

27,0<br />

14,4<br />

4,50<br />

Untergrund UK Gleisbereich 2,00 220 900 96,8<br />

Torf bis 7,0 m Böschungsbereich 2,00 180 750 64,8<br />

unter SO<br />

Untergrund 7,0 m<br />

Dammfußbereich 2,00 140 580 39,2<br />

bis 10,0 m<br />

unter SO<br />

Gleisbereich 2,00 260 1900 135,2<br />

natürlichen Dichte und zur Dichte bei<br />

Wassersättigung wurden an ungestörten<br />

Bodenproben bei Laboruntersuchungen<br />

direkt bestimmt. Die entsprechenden Dichten<br />

des Bettungsschotters, der einzubauenden<br />

Schutzschicht, des Dammmaterials<br />

und des Untergrundes unter der Weichschicht<br />

sowie die Feststoffdichten wurden<br />

auf Grundlage von Angaben über Bodenart<br />

und Lagerungsdichte plausibel gewählt.<br />

Weiterhin wurden von der GGL Geotechnik<br />

und Geophysik Leipzig GmbH durch<br />

geophysikalische Feldversuche mittels<br />

Tauchwellentomographie die Scher- und<br />

die Kompressionswellengeschwindigkeiten<br />

c S und c P an den drei Stationen km<br />

24,760, km 24,970 und km 25,080 bestimmt.<br />

An allen drei Stationen wurden<br />

die Messprofi le jeweils auf der bahnlinken<br />

Dammschulter und im Bereich des Dammfußes<br />

positioniert. Aus der natürlichen<br />

Dichte � und der Scherwellengeschwindigkeit<br />

cs bei sehr kleinen Scherdehnungen<br />

(� ≈ 10 -6 ) wurde der Grundwert des dynamischen<br />

Schubmoduls G d0 = c s² ∙ �, ermittelt.<br />

In Tab. 1 sind die bodendynamischen<br />

Kennwerte für die einzelnen Schichten zusammengestellt.<br />

Der Schubmodul Gd ergibt sich unter Berücksichtigung<br />

der Scherdehnung � aus<br />

dem Grundwert des Schubmoduls G d0.<br />

Weil die Scherdehnung ein Ergebnis der<br />

FE-Berechnungen darstellt, erfolgt die Festlegung<br />

des Schubmoduls iterativ unter anfänglicher<br />

Annahme <strong>eines</strong> Schubmoduls<br />

G d0, anschließender Ermittlung der Scherdehnung<br />

� und erneuter Berechnung des<br />

Schubmoduls G d unter Berücksichtigung<br />

der ermittelten Scherdehnung �.<br />

Schwingungsmessungen<br />

vor Ertüchtigung<br />

Zur Ermittlung der Größe der Schwingungen<br />

und zur Verifi zierung der Berechnungsannahmen<br />

für die nachfolgend beschriebenen<br />

Berechnungen zur dynamischen<br />

Gebrauchstauglichkeit bzw. Stabilität wurden<br />

vor dem Streckenausbau Schwingungsmessungen<br />

in drei Messquerschnitten von<br />

der FH Regensburg durchgeführt. Die Messquerschnitte<br />

km 24,970 und km 24,940<br />

wurden innerhalb des Torfbereiches und<br />

der Messquerschnitt km 24,760 als Referenzquerschnitt<br />

außerhalb des Torfbereiches<br />

angeordnet.<br />

Als Schwingungsaufnehmer wurden einaxiale<br />

und dreiaxiale Geophone verwendet.<br />

Pro Messquerschnitt wurden diese<br />

jeweils auf der Schwelle, 1,0 m unter SO,<br />

2,0 m unter SO, am Dammfuß sowie auf<br />

der Dammschulter positioniert. In Abb. 3<br />

ist die Anordnung der einzelnen Schwingungsaufnehmer<br />

und der schematisierten<br />

Baugrundschichtung beispielhaft für den<br />

Messquerschnitt km 24,940 dargestellt.<br />

Während der Schwingungsmessungen am<br />

11.07.2007 verkehrten sowohl Personenzüge<br />

mit einer maximalen Geschwindigkeit<br />

von 120 km/h als auch Güterzüge mit<br />

einer maximalen Geschwindigkeit von<br />

100 km/h.<br />

Im Ergebnis der Schwingungsmessungen<br />

wurde festgestellt, dass sowohl die effektiven<br />

Schwinggeschwindigkeiten als auch die<br />

Einsenkungen im Bereich der vorgesehenen<br />

Ertüchtigung km 24,940 und km 24,970<br />

gegenüber der Referenz km 24,760 im Mittel<br />

um ca. 20 % größer sind.<br />

Prognoseberechnungen zur<br />

dynamischen Stabilität<br />

Auf Grundlage der durchgeführten bodenmechanischen<br />

und bodendynamischen<br />

Untersuchungen für den Unterbau<br />

und Untergrund wurde eine dynamische<br />

FE-Berechnung für die gegenwärtige Geschwindigkeit<br />

mit v = 120 km/h geführt.<br />

Aufbauend auf einem Vergleich mit den<br />

Ergebnissen der Schwingungsmessungen<br />

bei den zum Zeitpunkt der Messungen<br />

vorhandenen Zuggattungen und Betriebsgeschwindigkeiten<br />

wurde eine Prognose-


erechnung zur dynamischen Stabilität für<br />

die künftige maximale Betriebsgeschwindigkeit<br />

von v = 200 km/h durchgeführt.<br />

Über die Grundsätze der Nachweisführung<br />

mit einer Systematisierung der Einwirkungen,<br />

Betrachtung zu den Widerständen und<br />

Beurteilung der dynamischen Stabilität auf<br />

Grundlage einer Bewertung der Scherdehnungen<br />

im Vergleich zur Scherdehnungsgrenze<br />

wurde in [4] sowie [5] berichtet.<br />

Im Ergebnis der Berechungen wurden für<br />

den vorhandenen Zustand sowie als Prognose<br />

für den Zielzustand mit bewehrter<br />

Tragschicht die Einsenkungen, Schwinggeschwindigkeiten<br />

und Scherdehnungen<br />

ermittelt. In den Abb. 4 und 5 sind die berechneten<br />

Scherdehnungen � mit der Scherdehnungsgrenze<br />

� tv,U gegenübergestellt.<br />

In den Abb. 4 und 5 ist die Scherdehnungsgrenze<br />

� tv,U = 8,0 ∙ 10 -5 eingetragen. Diese<br />

grenzt die Bereiche mit geringen Scherdehnungen,<br />

die beim Schotteroberbau dauerhaft<br />

ohne auffällige Beeinträchtigungen<br />

verkraftet werden können, vom Bereich<br />

mit großen Scherdehnungen ab.<br />

In Abb. 4 ist zu sehen, dass ohne bauliche<br />

Veränderungen die Scherdehnungsgrenze<br />

von � tv,U = 8,0 ∙ 10 -5 infolge Zugverkehr mit<br />

200 km/h deutlich überschritten würde.<br />

Auch bei Zugverkehr bis 160 km/h würde<br />

lokal im oberen Dammbereich die Scherdehnungsgrenze<br />

überschritten.<br />

In Abb. 5 ist zu sehen, dass die Scherdehnungsgrenze<br />

von � tv,U = 8,0 ∙ 10 -5 eingehalten<br />

und damit die dynamische Gebrauchstauglichkeit<br />

für den Zugverkehr bis<br />

200 km/h im Zielzustand mit einem bewehrten<br />

Tragschichtsystem von d = 60 cm<br />

gewährleistet ist.<br />

Im Ergebnis dieser Untersuchungen lässt<br />

sich weiterhin feststellen, dass mit dem<br />

60 cm dicken geokunststoffverstärkten<br />

Tragschichtsystem und einer entsprechenden<br />

Nachverdichtung des Erdplanums auf<br />

E v2 ≥ 45 MN/m² sowie dem elastischen<br />

Oberbau mit Schienen UIC 60, Zwischenlagen<br />

Zw 900 und Schwellen B 90 die dynamische<br />

Beanspruchung des Unterbaus<br />

und Untergrundes nicht höher als die Beanspruchung<br />

im vorhandenen Zustand bei<br />

ca. 120 km/h ist.<br />

Bautechnische Empfehlung<br />

Im Ergebnis der Berechnungen zur dynamischen<br />

Stabilität wurde eine bautechnische<br />

Empfehlung zur Ertüchtigung abgeleitet. Für<br />

die geplante Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

von 160 km/h auf 200 km/h wurde für den<br />

Teilabschnitt km 24,850 bis km 25,050 die<br />

Herstellung <strong>eines</strong> geokunststoffverstärkten<br />

Tragschichtsystems mit folgenden Anforderungen<br />

an den Unterbau empfohlen:<br />

• Verformungsmodul auf dem Erdplanum<br />

EV2 ≥ 45 MN/m² bzw. EVd ≥ 30 MN/m²<br />

gemäß den Instandhaltungskriterien von<br />

Modul 836.0501,<br />

Abb. 3: Anordnung der Schwingungsaufnehmer in Messquerschnitt km 24,940<br />

Abb. 4: Berechnungsergebnisse für die Scherdehnungen für den vorhandenen baulichen Zustand vor<br />

Ertüchtigung mit vorhandener und künftiger Zuggeschwindigkeit.<br />

• Verformungsmodul auf dem Zwischenplanum<br />

und dem Planum EV2 ≥ 80 MN/<br />

m² bzw. EVd ≥ 40 MN/m² ebenfalls gemäß<br />

den Instandhaltungskriterien von<br />

Modul 836.0501,<br />

• zweifach geokunststoffbewehrtes Tragschichtsystem<br />

mit d = 60 cm mit folgendem<br />

Aufbau von oben nach unten:<br />

– 20 cm Schutzschicht aus KG 1 gemäß<br />

DBS 918 062,<br />

�������������<br />

��������������������������� – Geokunststoff (Geogitter) gemäß Kapitel<br />

4.6 der Prüfungsbedingungen für<br />

Geokunststoffe in Zulassungsverfahren<br />

des Eisenbahn-Bundesamtes vom<br />

01.02.2007 und TM 2007/058,<br />

– 40 cm Schutzschicht aus KG 2 gemäß<br />

DBS 918 062,<br />

– Geokunststoff (Verbundstoff) gemäß<br />

Kapitel 4.5 der Prüfungsbedingungen<br />

für Geokunststoffe in Zulassungsver-<br />

EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

31


UNTERBAUSANIERUNG<br />

Abb. 5: Prognostizierte Scherdehnungen für den Zielzustand mit bewehrter Tragschicht<br />

Abb. 6: Regelquerprofi l für den Zielzustand im Bereich km 24,850 bis km 25,100<br />

fahren des Eisenbahn-Bundesamtes<br />

vom 01.02.2007 und TM 2007/058.<br />

In Abb. 6 ist das Regelquerprofi l für den<br />

Zielzustand schematisch dargestellt.<br />

Weiterhin wurde der Einbau von Schwellen<br />

B 90 im Ertüchtigungsbereich empfohlen,<br />

die gegenüber Schwellen B 70 eine bessere<br />

Lastverteilung aufweisen.<br />

Die Ausführungsplanung wurde auf<br />

Grundlage der gegebenen bautechnischen<br />

Empfehlung erarbeitet. Im Zuge der bauaufsichtlichen<br />

Beteiligung des Eisenbahn-<br />

Abb. 7: Blick auf das mit der RM 900 freigelegte<br />

Planum (Gleis 1, 20.01.2008)<br />

32 EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

Bundesamtes wurde der Ertüchtigungsbereich<br />

auf km 24,850 bis km 25,100<br />

erweitert.<br />

UiG und ZiE für<br />

die Baumaßnahme<br />

Für die Umsetzung der Ausführungsplanung<br />

waren eine unternehmensinterne Genehmigung<br />

der DB Netz AG (UiG) sowie<br />

eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) des<br />

Eisenbahn-Bundesamtes notwendig. Diese<br />

wurden von der zuständigen Stelle der<br />

DB Netz AG bzw. dem EBA unter Voraussetzung<br />

der Einhaltung der nachfolgenden<br />

Forderungen erteilt:<br />

• der ingenieurtechnischen Begleitung und<br />

Kontrolle der Bauausführung, insbesondere<br />

des Tragschicht- und Geogittereinbaus<br />

sowie der Erdbaukontroll- und Eigenüberwachungsprüfungen<br />

und<br />

• der messtechnischen Verifi zierung der im<br />

Gutachten getroffenen Berechnungsannahmen<br />

und messtechnische Kontrolle<br />

des Ertüchtigungserfolges, insbesondere<br />

durch Schwingungsmessungen unter<br />

Betrieb sowie Laufzeitmessungen nach<br />

Einbau der Tragschicht.<br />

Bauausführung<br />

Der Herstellung des geokunststoffverstärkten<br />

Tragschichtsystems in Gleis 1<br />

im Streckenbereich km 24,850 bis<br />

km 25,100 erfolgten am 20./21.01.2008;<br />

in Gleis 2 wurden die Umbauarbeiten am<br />

04./05.05.2008 durchgeführt.<br />

Hierbei wurden durch die bauausführende<br />

Schweerbau GmbH & Co. KG die Bettung<br />

und die vorhandene Schutzschicht mit der<br />

Bettungsreinigungsmaschine RM 900 ausgebaut.<br />

Der Einbau des geokunststoffverstärkten<br />

Tragschichtsystems erfolgte in jeweils<br />

zwei Bearbeitungsgängen ebenfalls gleisgebunden<br />

mit der Umbaumaschine SVV 100.<br />

Die Abb. 7 bis 9 zeigen während der Ausführung<br />

angefertigte Fotoaufnahmen.<br />

Beim Einbau der Schutzschichten im Umbaubereich<br />

km 24,850 bis km 25,100 hatte<br />

es sich bewährt, jeweils einen zweiten<br />

Verdichtungsübergang mit der Umbaumaschine<br />

SVV auszuführen und den Verdichtungsgrad<br />

der Schutzschicht unmittelbar<br />

nach jedem Verdichtungsübergang zu bestimmen.<br />

Auf diese Weise konnten im Ertüchtigungsbereich<br />

Defi zite beim Verdichtungsgrad<br />

der Schutzschicht vermieden<br />

werden.<br />

Nachweis des<br />

Ertüchtigungserfolges<br />

Der Nachweis des Ertüchtigungserfolges<br />

beinhaltete Laufzeitmessungen zur Ermittlung<br />

der bodendynamischen Kennwerte der<br />

Tragschicht sowie Schwingungsmessungen<br />

infolge Zugverkehr nach Inbetriebnahme,<br />

um die im Gutachten prognostizierten<br />

dynamischen Beanspruchungen (Schwinggeschwindigkeiten<br />

und Scherdehnungen)<br />

messtechnisch nachweisen zu können.<br />

Laufzeitmessungen<br />

Es wurden jeweils in den drei Messquerschnitten<br />

km 24,760 (Referenz),<br />

km 24,940 und km 24,970 Laufzeitmessungen<br />

zur Ermittlung der bodendynamischen<br />

Eigenschaften der Tragschicht in<br />

zwei Teilmessungen durchgeführt.<br />

Die erste Teilmessung wurde von der GGL<br />

GmbH unter Verwendung von temporär<br />

auf der Tragschichtoberkante bzw. auf der<br />

Geländeoberfl äche angeordneten Geophonen<br />

und ca. zwei Tage nach Einbau der<br />

Tragschicht und der verbleibenden Geophone<br />

durchgeführt (Abb. 10).<br />

Die zweite Teilmessung erfolgte zusammen<br />

mit den Schwingungsmessungen ca. acht<br />

Wochen nach Inbetriebnahme, also nach<br />

vollständigem Einbau des Oberbaus und<br />

nach Eintragung von dynamischen Belastungen<br />

aus Zugverkehr (Abb. 11).<br />

Die Ergebnisse der Laufzeitmessungen<br />

(P-Wellen- und SH-Wellengeschwindigkeiten)<br />

sowie die sich daraus ergebenden<br />

Querdehnzahlen sind in Tab. 2 zusammengestellt.


Abb. 8: Einbau von KG 2 über dem auf dem Planum verlegten Verbundstoff<br />

(Gleis 2, 04.05.2008)<br />

Die Laufzeitmessungen ergaben, dass die<br />

Scher-(SH) und Kompressions-(P)wellen<br />

geschwindigkeiten nach Einbau des kompletten<br />

Oberbaus und der bereits eingetragenen<br />

dynamischen Belastung aus Zugverkehr<br />

tatsächlich um ca. den Faktor 1,7 bis<br />

1,8 höher sind als kurz nach Einbau der<br />

Tragschicht. Aufgrund der Beziehung G d =<br />

c s² ∙ � ist damit der dynamische Schubmodul<br />

G d um ca. Faktor 3,0 größer.<br />

Ursache dafür ist einerseits die Zunahme<br />

der mittleren allseitigen effektiven Spannung<br />

�‘ m durch den Einbau des kompletten<br />

Oberbaus und der bereits eingetragenen<br />

dynamischen Belastung aus Zugverkehr.<br />

In der Mitte der Tragschicht ist �‘ m nach<br />

Abb. 9: Durchführung des zweiten Verdichtungsüberganges auf Oberfl äche<br />

Tragschicht (Gleis 2, 05.05.2008)<br />

dem Einbau des Oberbaus und der eingetragenen<br />

dynamischen Belastung (q Zunahme<br />

der Horizontalspannung infolge<br />

Verdichtungserddruck) mit �‘ m ≈ 45 kN/m²<br />

ca. dreimal so groß wie kurz nach Einbau<br />

der Tragschicht mit �‘ m ≈ 15 kN/m². Aufgrund<br />

der Abhängigkeit des dynamischen<br />

Schubmoduls G d0 � �‘ m 0,5 nach (E-1-4) aus<br />

EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

33


UNTERBAUSANIERUNG<br />

den Empfehlungen des Arbeitskreises Baugrunddynamik<br />

(2002) wird der dynamische<br />

Schubmodul bei einer Verdreifachung<br />

der mittleren allseitigen effektiven Spannung<br />

um den Faktor 3 0,5 ≈ 1,73 größer.<br />

Weitere Ursache ist vermutlich die Verringerung<br />

des Wassergehaltes unter Betriebs-<br />

Abb. 10: Laufzeitmessung auf der Tragschicht zwei Tage nach deren Einbau<br />

Abb. 11: Laufzeitmessung ca. acht Wochen nach Inbetriebnahme<br />

Abb. 12: Messquerschnitt km 24,970 mit Darstellung der Messaufnehmer<br />

Station<br />

[km]<br />

1. Teilmessung<br />

(2 Tage nach Tragschichteinbau)<br />

SH-Wave<br />

[m/s]<br />

P-Wave<br />

[m/s]<br />

Tab. 2: Ergebnisse der Laufzeitmessungen<br />

34 EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

Querdehnzahl<br />

� [-]<br />

bedingungen gegenüber dem für die Verdichtung<br />

optimalen Einbauwassergehalt,<br />

wodurch es ebenfalls zu einer Zunahme der<br />

Steifi gkeit der Tragschicht kommt. Möglicherweise<br />

könnte auch durch den Einbau<br />

der Geophone (Abb. 10) die Tragschicht<br />

im Umfeld der Geophone oberfl ächennah<br />

SH-Wave<br />

[m/s]<br />

2. Teilmessung<br />

(8 Wochen nach Inbetriebnahme)<br />

P-Wave<br />

[m/s]<br />

Querdehnzahl<br />

� [-]<br />

24,760 162 295 0,28 313 591 0,25<br />

24,940 152 267 0,26 282 470 0,22<br />

24,970 176 288 0,20 303 506 0,21<br />

Mittelwert 163 283 0,25 299 522 0,23<br />

gelockert worden sein, wodurch ebenfalls<br />

anfänglich geringe Wellengeschwindigkeiten<br />

verursacht sein können.<br />

Der Grundwert des dynamischen Schubmoduls<br />

der Tragschicht beträgt ca. acht<br />

Wochen nach Inbetriebnahme:<br />

G d0,TS = c s,TS ∙ � TS<br />

mit: � TS= 2,25 g/cm³ (in Eigen- bzw.<br />

Fremdüberwachung ermittelt)<br />

c s,TS = 280 – 300 m/s (mittels direkter Laufzeitmessungen<br />

ermittelt)<br />

–> G d0,TS = 180 – 200 MN/m².<br />

Schwingungsmessungen<br />

Zur Bestätigung der im Gutachten (2007)<br />

prognostizierten dynamischen Beanspruchungen<br />

(Schwinggeschwindigkeiten und<br />

Scherdehnungen) wurden gemeinsam mit<br />

der FH Regensburg Schwingungsmessungen<br />

infolge Zugverkehr nach Inbetriebnahme<br />

in den drei Messquerschnitten<br />

km 24,760 (Referenz), km 24,940 und<br />

km 24,970 durchgeführt. Beispielhaft ist<br />

in Abb. 12 der Messquerschnitt km 24,970<br />

mit den Messaufnehmern dargestellt.<br />

Es wurden ICE mit einer Geschwindigkeit<br />

von ca. 160 km/h, IC mit ca. 140 km/h, Regionalzüge<br />

mit ca. 120 km/h und Güterzüge<br />

mit ca. 100 km/h gemessen und ausgewertet.<br />

Dazu wurden die Maximalwerte der<br />

einzelnen Achsen bzw. Drehgestelle der Zugüberfahrten<br />

der Intercityexpresszüge (ICE)<br />

und Intercityzüge (IC) zusammengestellt<br />

und anschließend statistisch ausgewertet.<br />

Die statistische Auswertung wurde jeweils<br />

für die einzelnen Schwingungsaufnehmer<br />

sowohl für die maximalen Schwinggeschwindigkeiten<br />

als auch für die effektiven<br />

Schwinggeschwindigkeiten geführt. Dabei<br />

wurden die Ergebnisse für die beiden Messquerschnitte<br />

km 24,970 und km 24,940<br />

im Bereich der vorgesehenen Ertüchtigung<br />

mit ähnlicher Weichschichtdicke und<br />

Überdeckung zusammengefasst und die Ergebnisse<br />

für den Referenzmessquerschnitt<br />

km 24,760 separat ausgewertet.<br />

Beispielhaft sind in Abb. 13 die Schwinggeschwindigkeiten<br />

für einen ICE 3 mit ca.<br />

160 km/h im Zeit- und Frequenzbereich<br />

für den Messquerschnitt km 24,970 dargestellt.<br />

In Abb. 13 ist zu sehen, dass die<br />

Schwinggeschwindigkeiten sowohl im<br />

Zeitbereich als auch im Frequenzbereich<br />

an der Unterkante der Tragschicht (rote Linien)<br />

in etwa so groß wie in der Mitte der<br />

Tragschicht (blaue Linien) sind. Die ca. 1,0<br />

m unterhalb der Tragschicht gemessenen<br />

Schwinggeschwindigkeiten (grüne Linien)<br />

sind hingegen deutlich niedriger.<br />

Ursache dafür ist die offensichtlich lastverteilend<br />

und plattenartig wirkende Tragschicht.<br />

Die Tragschicht selbst ist relativ<br />

steif, wie durch die direkten Laufzeitmessungen<br />

ermittelt werden konnte. Dadurch<br />

kommt es innerhalb der Tragschicht zu<br />

keiner nennenswerten Reduzierung der


Schwinggeschwindigkeit, jedoch zu einer<br />

guten lastverteilenden Wirkung. Unterhalb<br />

der Tragschicht werden dadurch jedoch die<br />

Schwinggeschwindigkeiten relativ gering.<br />

In Abb. 14 und 15 ist zu sehen, dass die<br />

Ergebnisse der FE-Berechnungen (blaue<br />

Linien) mit den Messergebnissen (blaue<br />

Kreuze mit Schwankungsbereich) jeweils<br />

für den ICE 3 mit ca. 160 km/h im Oberbau<br />

und in der Mitte der Tragschicht relativ<br />

gut übereinstimmen. Die ca. 1,0 m unterhalb<br />

der Tragschicht gemessenen Schwinggeschwindigkeiten<br />

und über die Beziehung<br />

� = veff /cs ermittelten Scherdehnungen<br />

sind hingegen deutlich niedriger als die berechneten<br />

Schwinggeschwindigkeiten bzw.<br />

Scherdehnungen. Die positive lastverteilende<br />

Wirkung ist also offensichtlich noch<br />

größer als im Gutachten [2] für die Prognoseberechnung<br />

angenommen wurde.<br />

Abb. 14 und 15 enthalten weiterhin die<br />

Berechnungsergebnisse der Prognoseberechnung<br />

für den Zugtyp 1 nach DIN-<br />

Fachbericht 101 mit 22,5 t Radsatzlast und<br />

200 km/h sowie für den ICE 1 mit 19,5 t<br />

Radsatzlast und ebenfalls 200 km/h. Die<br />

Schwinggeschwindigkeiten und Scherdehnungen<br />

sind aufgrund der höheren Geschwindigkeit<br />

und der höheren Radsatzlast<br />

entsprechend größer als beim ICE 3 mit ca.<br />

14 t Radsatzlast.<br />

Die bei dem zukünftigen Verkehr mit<br />

200 km/h auftretenden Schwinggeschwindigkeiten<br />

werden auch hier entsprechend<br />

dem Verhältnis zu den berechneten<br />

Schwinggeschwindigkeiten des ICE 3 mit<br />

160 km/h größer sein, wobei sich auch<br />

dann eine deutliche Reduzierung der<br />

Schwinggeschwindigkeit unterhalb der<br />

Tragschicht einstellen wird. Damit bestätigt<br />

sich die im Gutachten [2] geführte Prognose<br />

zur Einhaltung der Scherdehnungsgrenze<br />

bei Zuggeschwindigkeiten bis 200 km/h<br />

(Abb. 5).<br />

Baukosten<br />

Gegenüber der Herstellung von Erdbetonkörpern<br />

besaß die ausgeführte Ertüchtigungsvariante<br />

mit einem zweifach geokunststoffverstärkten<br />

Tragschichtsystem<br />

Kostenvorteile. Die Baukosten für die Tiefbaumaßnahmen<br />

bei Ertüchtigung mit einem<br />

geokunststoffbewehrten Tragschichtsystem<br />

betrugen ca. 40 % der Baukosten<br />

der ursprünglich geplanten Ertüchtigungsvariante.<br />

Auch unter Berücksichtigung des<br />

erhöhten ingenieurtechnischen Aufwandes<br />

für die erforderlichen weiterführenden Untersuchungen,<br />

die Prognoseberechnungen<br />

zur dynamischen Stabilität und die Messungen<br />

zum Nachweis des Ertüchtigungserfolges<br />

ergaben sich Kosteneinsparungen.<br />

Zusammenfassung<br />

Für den Streckenabschnitt km 24,850 bis<br />

km 25,100 der ABS 23 Saarbrücken – Lud-<br />

Abb. 13: Ergebnisse der Schwinggeschwindigkeiten für einen ICE 3 mit ca. 160 km/h im Zeit- und<br />

Frequenzbereich im Messquerschnitt km 24,970 ca. acht Wochen nach Inbetriebnahme<br />

Abb. 14: Vergleich der effektiven Schwinggeschwindigkeiten der Prognoseberechnung für den Zielzustand<br />

für km 24,970 mit den Messergebnissen für km 24,940 und km 24,970 ca. acht Wochen nach<br />

Inbetriebnahme<br />

EI-Eisenbahningenieur | Juni 2009<br />

35


UNTERBAUSANIERUNG<br />

Abb. 15: Vergleich der Scherdehnungen der Prognoseberechnung für den Zielzustand für km 24,970 mit<br />

den aus den Messergebnissen ermittelten Scherdehnungen für km 24,940 und km 24,970 ca. acht<br />

Wochen nach Inbetriebnahme<br />

wigshafen (POS Nord) wurde auf Grundlage<br />

weiterführender Untersuchungen zur<br />

Ermittlung von bodenmechanischen und<br />

bodendynamischen Kennwerten eine rechnerische<br />

Beurteilung der Standsicherheit<br />

und der dynamischen Stabilität geführt.<br />

Prognoseberechnungen hatten gezeigt,<br />

dass die Ertüchtigung des Streckenbereiches<br />

durch die Herstellung <strong>eines</strong> geokunststoffverstärkten<br />

Schutzschichtsystems in<br />

Verbindung mit Maßnahmen am Oberbau<br />

alternativ zu der ursprünglich vorgesehenen<br />

tiefreichenden Ertüchtigungsmaßnahme<br />

erfolgen kann.<br />

Nach Ausführung der Baumaßnahmen<br />

wurden bei verifi zierenden Messungen<br />

die Prognosen zur dynamischen Gebrauchstauglichkeit<br />

bestätigt und der Erfolg<br />

der Ertüchtigung nachgewiesen.<br />

Die durchgeführten weiterführenden Untersuchungen<br />

wurden von der Schweerbau<br />

GmbH & Co. KG als Partner der bauausführenden<br />

Arbeitsgemeinschaft im Zuge <strong>eines</strong><br />

Nebenangebotes veranlasst. Die Schweerbau<br />

GmbH & Co. KG hat der <strong>Gepro</strong> Ingenieurgesellschaft<br />

mbH freundlicherweise<br />

gestattet, die bei dem Bauvorhaben gewonnenen<br />

Ergebnisse und Messdaten bei der<br />

Bearbeitung des von der DB AG geleiteten<br />

Forschungsthemas „Erarbeitung von Kriterien<br />

zur Beurteilung der Notwendigkeit<br />

von Ertüchtigungen bei Eisenbahnstrecken<br />

auf Weichschichten“ zu verwenden.<br />

LITERATUR<br />

[1] „Empfehlungen des Arbeitskreises Baugrunddynamik“ der<br />

DGGT, Grundbauinstitut der TU Berlin, Dezember 2002<br />

[2] „Gutachten zur Beurteilung der Notwendigkeit tiefreichender<br />

<strong>Untergrundertüchtigung</strong> bzw. der alternativen Gründungsgestaltung<br />

mit verstärktem Tragschichtsystem“, <strong>Gepro</strong><br />

Ingenieurgesellschaft mbH, 14.09.2007<br />

Summary<br />

Subgrade improvement on a line section via soft layer<br />

M.Sc. René Kipper<br />

<strong>Gepro</strong> Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

<strong>Dresden</strong><br />

rene.kipper@gepro-dresden.de<br />

Dipl.-Ing. Marek Moede<br />

Schweerbau GmbH & Co. KG,<br />

Stadthagen<br />

moede@schweerbau.de<br />

Dipl.-Ing. Matthias Mortag<br />

DB Netz AG, Frankfurt<br />

matthias.mortag@dbnetze.com<br />

Dipl.-Ing. Dirk Wegener<br />

<strong>Gepro</strong> Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

<strong>Dresden</strong><br />

dirk.wegener@gepro-dresden.de<br />

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[3] Gutfrucht, M., Mortag, M.: Ausbaustrecke Saarbrücken –<br />

Ludwigshafen (POS Nord) Projektziele und Sachstand,<br />

Eisenbahntechnische Rundschau, 05/2007<br />

[4] Lieberenz, K., Vogel, W.: Gebrauchstauglichkeit von<br />

Eisenbahnstrecken auf weichem Untergrund, Der Eisenbahningenieur<br />

(59) 10/2008<br />

[5] Lieberenz, K., Wegener, D.: Abtragung der Lasten im<br />

System Oberbau, Unterbau und Untergrund, Eisenbahningenieur-Kalender<br />

2009<br />

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Dipl.-Geol. Ralph Fischer<br />

DB Netz AG, Frankfurt<br />

ralph.fi scher@dbnetze.com<br />

For the line section between km 24,850 – km 25,100 on the upgraded line 23 Saarbrücken – Ludwigshafen<br />

(POS Nord), based on further investigations to determine soil-mechanics and soil-dynamics<br />

values, calculations were made to evaluate the static and dynamic stability. Forecast estimations<br />

had shown that the improvement of the line section could be undertaken through putting in place a<br />

geotextiles-reinforced protective layer system in conjunction with measures on the permanent way,<br />

as an alternative to the originally planned extensive improvement measures. Following completion<br />

of the work, verifi cations confi rmed the forecasts made on the dynamic serviceability and hence the<br />

successful execution of the improvement measure.<br />

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