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Leseprobe - Verlag JHW Dietz Nachf.

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so meine ich – können uns zu Recht darüber freuen, dass der <strong>Dietz</strong>-<br />

<strong>Verlag</strong> wieder, wenn nicht schon ein Gebirge, so immerhin ein recht ansehnlicher<br />

Berg in der deutschen <strong>Verlag</strong>slandschaft geworden ist. 4<br />

Ich weiß ja nicht, ob hier sonst noch richtig gewürdigt werden wird,<br />

woher der Buchdrucker <strong>Dietz</strong> kam, also muss ich wohl selbst darauf aufmerksam<br />

machen: Er kam nämlich aus Lübeck. Dass er in Stuttgart einen<br />

erfolgreichen Parteiverlag aufbaute, ist weithin bekannt. Das waren<br />

noch Zeiten, in denen Lübecker in Schwaben was werden konnten.<br />

Unser Freund Franz Osterroth hat festgehalten: Johann Heinrich<br />

Wilhelm <strong>Dietz</strong>, geb. am 3.10.1843 in Lübeck, Buchdruckergehilfe, leitete<br />

von 1871 bis 1874 als Vorsitzender den Lübecker Ortsverein des<br />

deutschen Buchdrucker-Verbandes. Auf Wanderschaft arbeitete er längere<br />

Zeit in St. Petersburg in Russland, übernahm nach der Heimkehr<br />

die Parteidruckerei in Hamburg und schuf, 1878 aus Hamburg ausgewiesen<br />

(Beginn des Sozialistengesetzes), in Stuttgart den weltbekannten<br />

sozialistischen <strong>Verlag</strong> J.H.W. <strong>Dietz</strong>, in dem u.a. die Internationale Bibliothek<br />

und die Zeitschriften »Die Neue Zeit«, »Die Gleichheit« und<br />

»Der Wahre Jacob« erschienen. 5<br />

Dass »<strong>Dietz</strong>« und der »<strong>Verlag</strong> Neue Gesellschaft« heute nicht von<br />

Partei wegen betrieben werden, hat seinen guten Sinn. Ich wünsche den<br />

Freunden, die sich um die <strong>Verlag</strong>sprogramme kümmern – und dabei zu<br />

meiner Freude neue politische, literarische und kulturelle Horizonte außerhalb<br />

der Aufgaben eines »Parteiverlages« im engeren Sinne entdecken,<br />

ohne dabei die »Klassiker« und die alten Protokolle zu vernachlässigen<br />

–, jeden möglichen Erfolg.<br />

718 Dokumente<br />

I.<br />

»Sozialdemokratie ist Frieden«: Diese Formulierung Karl Kautskys fasst<br />

lapidar zusammen, wofür die Arbeiterbewegung, wofür die organisierte<br />

4 Zur Nachkriegsentwicklung des <strong>Verlag</strong>es vgl. die Studie von Horst Heidermann, Wiederauferstehung<br />

und Wiederaufstieg – J.H.W. <strong>Dietz</strong> von 1945 bis heute, in: Empor<br />

zum Licht! 125 Jahre <strong>Verlag</strong> J.H.W. <strong>Dietz</strong> <strong>Nachf</strong>. Seine Geschichte und seine Bücher<br />

1881–2006, Bonn 2006, S. 79–102.<br />

5 Vgl. dazu Angela Graf, Johann Heinrich Wilhelm <strong>Dietz</strong>. Verleger der Sozialdemokraten.<br />

Biographische Annäherung an ein politisches Leben. Diss. Humboldt-Universität<br />

1996 (Elektronische Ausgabe: FES Library, 1998); ferner: Angela Graf, Wie alles begann.<br />

Von der <strong>Verlag</strong>sgründung bis zum Ende der Weimarer Republik, in Empor<br />

zum Licht (wie Anm. 4), S. 13–57.

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