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Verhalten von unbewehrtem Mauerwerk unter ...

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4.1 – STEINE 47<br />

Die Biegezugfestigkeit <strong>von</strong> Kalksandsteinprismen wird <strong>von</strong> Schubert [120] mit 16% der<br />

Druckfestigkeit angegeben, was auch den Ergebnissen der eigenen Versuche entspricht (KS-<br />

Planelemente). Bei den Plansteinen ist aufgrund des Formfaktors f = 1,2 bei der Druckfestigkeitsumrechnung<br />

der Verhältniswert <strong>von</strong> Biegezug- zu resultierender einaxialer Druckfestigkeit<br />

deutlich geringer. Eine Ursache der hohen gemessenen Biegezugfestigkeiten der KS-<br />

Planelemente ist teilweise in dem Herstellprozess zu suchen. Durch die Pressung der Ausgangsstoffe<br />

in der Stahlschalung ist der Randbereich, d.h. die Seiten-, Stirn- und Lagerflächen,<br />

stärker verdichtet und besitzt demzufolge auch eine höhere Druck- und Zugfestigkeit als<br />

der Kern. Bei der Biegezugprüfung – sowohl in Scheiben- als auch in Plattenebene – ist dieser<br />

Randbereich entscheidend für die Festigkeit, wohingegen bei zentrischen Zugprüfungen in<br />

Scheibenebene der Kern einen größeren Anteil besitzt.<br />

Die Abweichungen der Verhältniswerte senkrecht und parallel zu den Lagerfugen bei den KS-<br />

Plansteinen (KS3, 4) sind auf den Einfluss der Lochung bei der Druckfestigkeitsprüfung in<br />

Steinlängsrichtung zurückzuführen. Bestätigt durch das Bruchbild, haben im Gegensatz dazu<br />

die Löcher bei der Biegezugprüfung in Scheibenebene aufgrund der vorgegebenen Laststellung<br />

keinen nennenswerten Einfluss.<br />

Scherbenzugfestigkeit<br />

Eine weitere Möglichkeit der Bestimmung der Steinlängszugfestigkeit bei Hochlochziegeln<br />

besteht in der Abschätzung aus der Scherbenzugfestigkeit. Dabei wird ein Scherben mit den<br />

Abmessungen <strong>von</strong> 40 mm · 40 mm und der betreffenden Stegdicke mit Hilfe einer Prüfzange<br />

zentrisch auf Zug geprüft (Metzemacher [82]). Über den Bezug auf den minimalen Querschnittsanteil<br />

des Steins kann eine Längszugfestigkeit bestimmt werden. Der Einfluss der<br />

Umleitung der Zugkräfte bei in Längsrichtung versetzten Stegen wird hierbei vereinfacht<br />

vernachlässigt.<br />

Aus den Lochbildern der verwendeten Hochlochziegeln (s. Tabelle 14) und den Angaben <strong>von</strong><br />

Meyer [85] zu den verwendeten Hochlochziegeln ergeben sich nachfolgende Festigkeitswerte.<br />

Steine<br />

(Wand)<br />

HLz Typ 1<br />

(Wand A ÷ D)<br />

HLz Typ 2<br />

(Wand E, F)<br />

Minimaler Querschnittsflächenanteil<br />

[-]<br />

Scherbenzugfestigkeit<br />

nach Meyer [85]<br />

fS,t [N/mm²] (Wertebereich)<br />

60 / 175 = 0,34 2,5<br />

(1,5 ÷ 2,5)<br />

54 / 175 = 0,31 3,5<br />

(2,0 ÷ 5,0)<br />

Tabelle 17: Scherbenzugfestigkeit und zugehörige rechnerische Steinlängszugfestigkeit<br />

zugehörige rechnerische<br />

Steinlängszugfestigkeit<br />

fbt,|| [N/mm²]<br />

0,86<br />

Für die Steine des Typs 1 passen die Werte der Abschätzung über die Scherbenzugfestigkeit<br />

und die gemessenen Biegezugfestigkeiten (Tabelle 16) mit einer relativen Abweichung <strong>von</strong><br />

16% gut überein.<br />

Im Gegensatz dazu fallen beim Vergleich der Werte für den Steintyp 2 die Unterschiede<br />

deutlich größer aus. Die aus der Scherbenzugfestigkeit ermittelte Steinlängszugfestigkeit<br />

beträgt mit 1,08 N/mm² das 2,8-fache der mittleren Biegezugfestigkeit <strong>von</strong> 0,38 N/mm². Als<br />

Ursache kommen im Wesentlichen die aus dem Schleifen der Plansteine herrührenden Risse,<br />

die vornehmlich in der Nähe der Lagerfläche zu finden sind, in Frage. Für die Festlegung<br />

einer zentrischen Steinlängszugfestigkeit in größerem Abstand vom oberen und <strong>unter</strong>en Stein-<br />

1,08

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