marmite Porträt Michael Broger - mettler vaterlaus gmbh
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gastgeber<br />
Hauptspeise (einfach, 120 Min.)<br />
WOLLSCHWEinrÜCKEn an DijOn-SEnFSauCE<br />
MiT KarOTTEn unD LinSEn VOn DEr<br />
SCHWäBiSCHEn aLB<br />
600 g Wollschweinrücken<br />
(am besten mit<br />
rückenspeck)<br />
20 g Butter<br />
100 g alb-Leisa<br />
(Linsen von der<br />
Schwäbischen alb)<br />
2 TL Mehl<br />
1 EL Dijon-Senf<br />
etwas Wasser<br />
2 dl Vollrahm<br />
Salz und Pfeffer<br />
1 kleine Zwiebel<br />
4 kleine Karotten<br />
20 g Butter<br />
Salz und Pfeffer<br />
in<br />
auf allen Seiten, auf der Fettseite zuerst,<br />
vorsichtig anbraten.<br />
Danach das Fleisch in einer Schale<br />
in den vorgeheizten Ofen geben<br />
und bei 80 Grad für 120 Min. garen.<br />
weich kochen.<br />
in den Bratensaft geben und erhitzen,<br />
bis das Mehl braun wird.<br />
Dann<br />
einarbeiten und mit<br />
ablöschen und gut unterrühren.<br />
Die Sauce mit<br />
verfeinern und mit<br />
würzen.<br />
schälen und hacken.<br />
schälen und in dünne Scheiben schneiden.<br />
Die Zwiebeln in<br />
andünsten und die Karottenscheiben<br />
dazugeben.<br />
Wenn nötig bei geschlossenem Deckel etwas<br />
ziehen lassen, bis die<br />
Karotten weich gegart sind.<br />
Die Linsen nur kurz dazugeben und mit<br />
abschmecken.<br />
Den Wollschweinrücken in Tranchen<br />
schneiden und fächerartig auf einem Teller<br />
anrichten. Etwas Dijon-Senfsauce zugeben<br />
und daneben die Karotten/Linsen-Beilage<br />
anrichten.<br />
8<br />
Was den einen der Golfplatz, ist den<br />
anderen der Fleischwolf. <strong>Michael</strong><br />
<strong>Broger</strong> ist der Fleischwolf-Typ<br />
Auslauf-Gehegen zufrieden in den Tag. Während die Hühner für die<br />
fortlaufende Eierproduktion zuständig sind, haben die Vierbeiner<br />
freilich weniger langfristige Zukunftsaussichten, sind sie doch<br />
gewissermassen das weidende Marketingbudget des Winzers. Der<br />
weiss eben, dass man mit erstklassigen, hausgemachten Würsten<br />
die Geniesser viel eher zum Hofbesuch animieren kann als mit<br />
einem kleinen Inserat in der Lokalzeitung. Rund 800 Würste produziert<br />
<strong>Michael</strong> jeweils eigenhändig für seine Mai-Degustation. Da gibt<br />
es Wollschweinwürste, je nach Wunsch verfeinert mit Paprika,<br />
Bärlauch, frischen Kräutern oder Curry. Und natürlich die Merguez<br />
von seinen Heideschafen. Die stetig wachsende Nachfrage hat den<br />
angenehmen Nebeneffekt, dass er immer bessere Stücke von seinen<br />
Tieren verwursten muss. «Da ist schon mal auch was dabei, dass<br />
man à la minute auf den Teller bringen könnte», sagt er.<br />
Und weil der 42-Jährige nun mal einfach am Fleischwolf viel<br />
glücklicher ist als andere auf dem Golfplatz, wird seine Dezember-<br />
Degustation folgerichtig zum zweiten Wurst-Gipfel des Jahres.<br />
Der kühlen Jahreszeit entsprechend fallen die Dinger dann etwas<br />
deftiger aus. Seine «Saucisson au choux» bestehen aus grob geschnittenem<br />
Wollschweinfleisch (Hals, Schulter, usw.), weich-<br />
gekochter Schwarte sowie einem Drittel blanchiertem Weisskohl.<br />
Den besonderen Geschmack, «den gewissen Kick eben», erhalten die<br />
Würste durch die eigenwillige Zubereitung. Dafür gibt <strong>Michael</strong><br />
frischen, mit Wein zusätzlich benetzten, Traubentrester in einen<br />
alten Metall-Wäschezuber und erhitzt diesen auf einem Holzfeuer.<br />
Im so entstehenden, urigen Schnapsdampf erhalten die wurstigen<br />
Kunstwerke dann den finalen Schliff. Die Lebensphilosophie des<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Broger</strong> vereint eine nachhaltige, extensive Landwirtschaft<br />
mit genauen Vorstellungen eines subtil verfeinerten Genusses.<br />
Hallo – klingt das nicht wie die Anleitung zum Glück? Nur eine<br />
kleine Frage beschäftigt ihn manchmal, wenn er nach einem seiner<br />
Events nudelwurstfertig im Bett liegt: Kommen die vielen Leute<br />
eigentlich eher wegen des Weins oder der Würste?<br />
Die Ruhe, mit der <strong>Michael</strong> <strong>Broger</strong> und seine Freundin Caroline<br />
Kühne (von ihrer aus dem Beaujolais stammenden Mutter stammt<br />
das Rezept für die Tarte au Vin cuit) das <strong>marmite</strong>-Mittagessen vorbereiten,<br />
signalisiert sofort: Hier erwartet uns keine Rocky Horror Molekularküchen<br />
Show mit Pipetten, Pinzetten und Medizinalspritzen-<br />
Pipapo. Wer das Wollschwein, dessen saftig-helles Rückenstück ➜<br />
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Ruf Lanz