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2012 - Verein zur Förderung der Musik an der Rellinger Kirche

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Unseren verehrten Besuchern zum Geleit<br />

Die <strong>Rellinger</strong> <strong>Kirche</strong>, 1756 von Cay Dose errichtet und für gut 2000<br />

Menschen konzipiert, bildete vom 13. bis 19. Jahrhun<strong>der</strong>t den geistlichen<br />

Mittelpunkt des größten Kirchspiels Schleswig-Holsteins. Als die<br />

„alte“ rom<strong>an</strong>ische <strong>Kirche</strong> Anf<strong>an</strong>g des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts baufällig wurde<br />

und die große Zahl <strong>der</strong> Gottesdienstbesucher ohnehin nicht<br />

mehr fassen konnte, entschied <strong>der</strong> dänische König als damaliger<br />

L<strong>an</strong>desherr, nach vielen dringenden Eingaben <strong>der</strong> <strong>Rellinger</strong> <strong>Kirche</strong>njuraten,<br />

dass Cay Doses kühner achteckiger Entwurf in<br />

einem großzügigen Kirchneubau verwirklicht werden sollte,<br />

eines Architekten, <strong>der</strong> wie kaum ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er seiner Zeit um die<br />

ideale Form <strong>der</strong> protest<strong>an</strong>tischen Predigtkirche gerungen hat.<br />

Mit dem Neubau <strong>der</strong> <strong>Rellinger</strong> <strong>Kirche</strong> krönte er sein Schaffen<br />

und zeigte Lösungen auf, die den barocken <strong>Kirche</strong>nbau Nordelbiens<br />

nachhaltig beeinflussten, etwa die Entwürfe <strong>der</strong> Hamburger<br />

Architekten Prey und Sonnin.<br />

Wenn Sie, lieber Gast, Ihren Blick vom Taufbecken zum höchsten<br />

Punkt <strong>der</strong> Laterne, also dem durch große Fenster geglie<strong>der</strong>ten<br />

Kuppelaufsatz gleiten lassen, entdecken Sie dort die Darstellung<br />

des „himmlischen Orchesters“. Sie sehen musizierende Engel<br />

mit Geigen, Trompeten, Pauken, Flöten und eine „Ges<strong>an</strong>gssolistin“.<br />

Sinnfällig wird hier <strong>der</strong> uralten Vorstellung von <strong>der</strong> unhörbar<br />

existierenden Musica Divina, <strong>der</strong> alles durchwirkenden göttlichen<br />

<strong>Musik</strong>, bildhafter Ausdruck verliehen. Die <strong>Musik</strong>theorien <strong>der</strong> Griechen<br />

und des christlichen Abendl<strong>an</strong>des stimmen mit den mystischen Schriften<br />

des Orients darin überein, dass das g<strong>an</strong>ze Universum, vom Mikro- bis in<br />

4 I 27. MAI-FESTIVAL<br />

den Makrokosmos, von einer immerwährenden <strong>Musik</strong> durchdrungen<br />

ist. Dass diese Vorstellung einen realen Hintergrund hat, bestätigen die<br />

Aussagen führen<strong>der</strong> Atomwissenschaftler, <strong>der</strong>en Forschungsergebnisse<br />

im subatomaren Bereich keinen Zweifel dar<strong>an</strong> lassen, dass alles org<strong>an</strong>i-<br />

sche und <strong>an</strong>org<strong>an</strong>ische Leben letztlich aus energetischen Schwingungen<br />

besteht. Vom lateinischen Wort „personare“ – „hindurchtönen“ – ist<br />

unser Wort „Person“ abzuleiten. Auch hier die Vorstellung vom Durchdrungensein<br />

des Geschöpfes von göttlicher <strong>Musik</strong>.

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