Die Familie Wahler und ihre Geschichte im Portrait - Klosterhof ...
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Wenn man die Abstammungsnachweise<br />
von<br />
Trakehner Pferden der<br />
Nachkriegszeit durchschaut, dann<br />
ist die Trakehner Population ohne<br />
das züchterische Wirken der <strong>Familie</strong><br />
<strong>Wahler</strong> (<strong>Klosterhof</strong> Medingen<br />
bei Bad Bevensen/Niedersachsen)<br />
heute gar nicht vorstellbar.<br />
Dabei gehören die <strong>Wahler</strong>s nicht<br />
zu den ostpreußischen <strong>Familie</strong>n,<br />
die am Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
auf der Flucht vor der Roten<br />
Armee mitsamt <strong>ihre</strong>n Pferden <strong>ihre</strong><br />
He<strong>im</strong>at Ostpreußen verließen,<br />
gleichwohl hat Ostpreußen in seiner<br />
Blütezeit den Seniorchef Eugen<br />
<strong>Wahler</strong> in seinem Schaffensdrang<br />
stark inspiriert.<br />
Der unvergessene Eugen <strong>Wahler</strong><br />
wurde 1917 geboren <strong>und</strong> stammte<br />
aus einer Bierbrauerei-<strong>Familie</strong> in<br />
Hannoversch Münden. Von Kindesbeinen<br />
an war er mit Pferden vertraut,<br />
die Gespannpferde der<br />
Brauerei hatten es ihm angetan.<br />
28 ZÜCHTERFORUM 10/2012<br />
Trakehner Special<br />
Ein wahres <strong>Familie</strong>nunternehmen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Wahler</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>im</strong> <strong>Portrait</strong><br />
Ihm wurde auf dem <strong>Klosterhof</strong> eine Statue gewidmet: Capr<strong>im</strong>ond<br />
Foto: Beelitz<br />
Foto: Fellner<br />
Wenn Burkhard <strong>Wahler</strong> heute zurückblickt,<br />
dann sind es aus seiner<br />
Sicht vor allem zwei wichtige<br />
Schlüsselereignisse, die seinen Vater<br />
zu einem der bekanntesten<br />
deutschen Pferdemänner aufsteigen<br />
ließen. „Mein Vater war mit<br />
damals 19 Jahren Zuschauer bei<br />
den Olympischen Reiterspielen<br />
1936 in Berlin, das hat ihn unhe<strong>im</strong>lich<br />
fasziniert. Ich weiß nicht<br />
mehr, auf welche Art <strong>und</strong> Weise er<br />
dort hingekommen ist, aber davon<br />
hat er viel erzählt!“ Später war er<br />
als Soldat bei der reitenden Artillerie<br />
in Insterburg stationiert.<br />
Déjà-vu in Insterburg<br />
Jahrzehnte später gab es ein innerfamiliäres<br />
Déjà-vu--: 1996 <strong>und</strong><br />
1997 war Burkhard <strong>Wahler</strong> mit einer<br />
deutschen Mannschaft Teilnehmer<br />
be<strong>im</strong> Turnier in Insterburg,<br />
das nach dem Krieg in<br />
Tschernjachowsk umbenannt<br />
wurde. Er selbst ritt dabei den aus
familieneigener Zucht stammenden Trakehner<br />
Hengst Donaumonarch (v. Sir Shostakovich<br />
xx), gewann u. a. ein S-Springen <strong>und</strong><br />
war mit der deutschen Mannschaft Zweiter<br />
<strong>im</strong> Nationenpreis. Besondere Momente: <strong>Die</strong><br />
Pferde standen in derselben Kaserne, in der<br />
Eugen <strong>Wahler</strong> seinerzeit vor dem Krieg seinen<br />
Militärdienst versah.<br />
Burkhard <strong>Wahler</strong> erinnert sich: „Wir sind<br />
während dieser beiden Aufenthalte in Ostpreußen<br />
viel gereist, waren in Zwion, Kattenau,<br />
Trakehnen, Georgenhorst <strong>und</strong> weiteren<br />
geschichtsträchtigen Orten der ostpreußischen<br />
Pferdezucht. Da habe ich gespürt,<br />
welch große Inspiration meinen Vater seinerzeit<br />
überwältigt haben muss, denn er<br />
hatte all diese Gebäude <strong>und</strong> Institutionen,<br />
wie etwa die Hengstprüfungsanstalt in<br />
Unvergessen: Eugen <strong>Wahler</strong> absolvierte ursprünglich eine Landwirtschaftslehre<br />
Zwion, noch in voller Blüte gesehen. Das<br />
muss ihn unhe<strong>im</strong>lich fasziniert haben, <strong>und</strong><br />
richtig nachempfinden konnte ich diese Faszination,<br />
nachdem ich es mir alles selber<br />
einmal angesehen hatte.“<br />
Der junge Eugen <strong>Wahler</strong> war nach dem<br />
Krieg mit dem Aufbau einer Existenz für die<br />
<strong>Familie</strong> beschäftigt. In der Nähe von Bad Bevensen<br />
absolvierte er eine landwirtschaftliche<br />
Lehre. Ihren Lebensunterhalt verdiente<br />
die <strong>Familie</strong> <strong>Wahler</strong> mit dem Betrieb der Strickerei<br />
in Bad Bevensen, nebenbei betrieb sie<br />
eine kleine Landwirtschaft. 1960 übernahm<br />
Eugen <strong>Wahler</strong> die Bewirtschaftung des <strong>Klosterhof</strong>s,<br />
dessen <strong>Geschichte</strong> bis ins 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zurückreicht.<br />
Fünf Jahre später wurde die Strickerei verkauft,<br />
<strong>und</strong> die <strong>Familie</strong> zog ganz auf den<br />
<strong>Klosterhof</strong> Medingen.<br />
Trakehner Special<br />
<strong>Familie</strong>nunternehmen: Mutter <strong>Wahler</strong> mit zwei <strong>ihre</strong>r Kinder<br />
Fotos: Ernst<br />
Erfolgreiches Team: Donaumonarch <strong>und</strong> Burkhard <strong>Wahler</strong><br />
Foto: Fellner<br />
<strong>Die</strong> Sache mit Pregel<br />
Bereits in den 50er-Jahren war Eugen <strong>Wahler</strong><br />
eine Partnerschaft mit Curt Krebs-<br />
Sch<strong>im</strong>melhof eingegangen. Krebs hatte zwar<br />
viele Pferde, aber kein Domizil für dieselben.<br />
Das gewährte ihm Eugen <strong>Wahler</strong>, <strong>und</strong> die<br />
Fohlen wurden als Gegenleistung aufgeteilt.<br />
Im Jahr 1958 wurde ein Sch<strong>im</strong>melhengstfohlen<br />
geboren, ein Ausnahmefohlen von<br />
Geburt an, das eigentlich nach dem beidseits<br />
gewählten Verteilerschlüssel <strong>Wahler</strong>s Fohlen<br />
hätte sein müssen. Aber Curt Krebs kam <strong>und</strong><br />
sagte: „<strong>Wahler</strong>, Sie sind noch ein junger<br />
Mann, lassen Sie mir dieses Fohlen. Vielleicht<br />
wird es mein letzter gekörter Hengst!“<br />
Und Burkhard <strong>Wahler</strong> weiß, dass sein Vater<br />
Curt Krebs gewähren ließ. Eugen <strong>Wahler</strong><br />
fügte sich dem Wunsch des Älteren, <strong>und</strong><br />
Foto: Fellner<br />
Ein Mann der Taten: Chef Burkhard <strong>Wahler</strong><br />
diese „Scharte“ wurde auf andere Art <strong>und</strong><br />
Weise wieder ausgewetzt. Besagtes Hengstfohlen<br />
war übrigens der legendäre Trakehner<br />
Vererber Pregel, dessen Name noch<br />
heute mit Hochachtung genannt wird, <strong>und</strong><br />
in dessen Papieren Krebs als Züchter <strong>und</strong><br />
Aufzüchter geführt wird, obwohl <strong>Wahler</strong> es<br />
eigentlich hätte sein müssen.<br />
So kamen drei bedeutende Trakehner Stutenfamilien<br />
zur <strong>Familie</strong> <strong>Wahler</strong>: <strong>Die</strong> der<br />
Donna 831 (A3A3 HG Trakehnen), die der<br />
Peraea 832 (T4C HG Trakehnen) <strong>und</strong> Sternblume<br />
860 (O90A Krebs-Sch<strong>im</strong>melhof).<br />
<strong>Die</strong> beiden ersten <strong>Familie</strong>n gelangten auf<br />
dem <strong>Klosterhof</strong> in den folgenden Generationen<br />
zu großer Blüte <strong>und</strong> wurden unter Einsatz<br />
eigener Hengste bedeutsam weiterentwickelt.<br />
<strong>Die</strong> Hengsthaltung begann schon in<br />
den 50er-Jahren mit dem original Ostpreu-<br />
10/2012 ZÜCHTERFORUM 29
ßen Ernest, dann folgten die Ab-<br />
den Rennpferden zu: Er hat eine<br />
glanz-Söhne Morgenglanz <strong>und</strong> Va-<br />
Trainerlizenz <strong>und</strong> ist nun schon<br />
lentin, später dann haben Sokrates<br />
viele Jahre Präsident des Hambur-<br />
<strong>und</strong> Capr<strong>im</strong>ond züchterische Epoger<br />
Rennclubs. Auch seine Töchter<br />
chen des <strong>Klosterhof</strong>s geprägt.<br />
Anna <strong>und</strong> Maria hatten Erfolge <strong>im</strong><br />
Sattel. Maria ist heute Partnerin<br />
B<strong>und</strong>essieger in Warendorf<br />
des Vaters in der Uelzener Anwalts-<br />
Zu den großen Erfolgen zählt etwa<br />
kanzlei.<br />
der <strong>Familie</strong>n-Sieg der Donauquelle<br />
Burkhard <strong>Wahler</strong> hat 1982 den<br />
(v. Morgenglanz) mit <strong>ihre</strong>n drei<br />
<strong>Klosterhof</strong> Medingen übernom-<br />
Töchtern Donaumärchen I, Domen.<br />
Seine Frau Ingrid lernte er als<br />
naumärchen II (beide v. Capri-<br />
Studentenreiter kennen, richtig<br />
mond) <strong>und</strong> Donaufürstin (v. So-<br />
„gefunkt“ hat es jedoch 1979 wähkrates)<br />
anlässlich der B<strong>und</strong>essturend<br />
der Auktion in Darmstadttenschau<br />
1994 in Warendorf bzw.<br />
Kranichstein, wo die Architektin<br />
der Trakehner B<strong>und</strong>esschau 1997<br />
seinerzeit zum Auktionsteam ge-<br />
in Neu stadt/Dosse, dort in der Behörte.<br />
„Schon nach zwei Tagen war<br />
setzung Donaumärchen I <strong>und</strong> II<br />
das eigentlich klar mit uns“,<br />
mit Donaumonarch. Aus dem<br />
schmunzeln die <strong>Wahler</strong>s heute<br />
Stamm der Peraea resultiert u.a.<br />
rückblickend. Schon Anfang der<br />
der Halbblüter Praetorius (v.<br />
80er-Jahre siedelte die aus Baden-<br />
Brandy xx-Morgenglanz), mit dem,<br />
Württemberg (Aulendorf) stam-<br />
Burkhard <strong>Wahler</strong> 1986 Deutscher<br />
mende Ingrid (geb. Meyer) nach<br />
Meister der Vielseitigkeitsreiter Star des <strong>Klosterhof</strong>s Medingen: Elite-Hengst Capr<strong>im</strong>ond<br />
Medingen über. 1984 wurde Hoch-<br />
wurde. Heute ist der Donau-Stamm<br />
zeit gefeiert. <strong>Die</strong> vier Kinder Caspar<br />
die bedeutendste Stutenfamilie des Hofs.<br />
Vermarktungsveranstaltungen zu suchen. Er fand (26), Theresa (25), Isabell (20) <strong>und</strong> Christoph<br />
Der ostpreußische Traum<br />
sie in Darmstadt-Kranichstein, <strong>und</strong> fortan verbrachte<br />
er einen guten Teil des Jahres mit der Vor-<br />
(18) sind heute schon in die Abläufe des Hofs integriert.<br />
Lediglich Caspar hat keine Karriere <strong>im</strong><br />
Ende der 60er-Jahre hatte Eugen <strong>Wahler</strong> dann seibereitung <strong>und</strong> Durchführung der Auktionen in Reitsport angestrebt, die drei jüngeren Geschwisnen<br />
„ostpreußischen Traum“ umgesetzt, <strong>und</strong> der Südhessen. Immer mit von der Partie waren die ter waren jeweils bis zu Europameisterschaften<br />
<strong>Klosterhof</strong> Medingen wurde Prüfungsanstalt, zu- beiden Söhne Eugen-Andreas <strong>und</strong> Burkhard, er- erfolgreich: Theresa in der Dressur, Isabell <strong>und</strong><br />
nächst nur für Trakehner Hengste, 20 Jahre späfolgreiche Reiter in Springen <strong>und</strong> Military bis zur Christoph in der Vielseitigkeit.<br />
ter mit der höchsten Beschickung aller Prüfungsanstalten<br />
b<strong>und</strong>esweit.<br />
Klasse S.<br />
Eugen-Andreas verdiente sich parallel zum Jura- Abwechslungsreiche Auktionen<br />
Auch die vor dem Kriege berühmten Trakehner studium Sporen als Jockey. Er war zwe<strong>im</strong>al <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> der Auktionen war abwechslungs-<br />
Auktionen feierten unter der Ägide von Eugen Champion der Amateurrennreiter <strong>und</strong> hat sich reich: Nach den ersten Erfolgen der Trakehner<br />
<strong>Wahler</strong> eine glanzvolle Wiederauferstehung. Bis als Jurist <strong>im</strong> nahe gelegenen Uelzen niedergelas- Auktionen in Kranichstein gab es Strömungen <strong>im</strong><br />
Anfang der 70er-Jahre als Wanderveranstaltung sen. 1989 verkaufte er seine Springpferde <strong>und</strong> Trakehner Verband, die kolportierten, die <strong>Familie</strong><br />
ausgetragen, wurde alsdann <strong>Wahler</strong> beauftragt, hängte den Springsport ganz an den Nagel. Er <strong>Wahler</strong> bereichere sich daran übermäßig. So fan-<br />
eine geeignete Anlage zur Durchführung dieser entdeckte seine alte Leidenschaft <strong>und</strong> wandte sich den Trakehner Auktionen ohne <strong>Wahler</strong>’sche Ägide<br />
künftig zwar weiterhin in Kranichstein<br />
statt, gleichzeitig aber<br />
inszenierte das <strong>Familie</strong>nunternehmen<br />
<strong>Wahler</strong> von 1974 bis<br />
1980 auch auf eigene Faust Trakehner<br />
Auktionen <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />
Medingen. Zwei Auktionen<br />
b<strong>und</strong>esweit jedoch sinnbringend<br />
mit je 50 qualitätsvollen Pferden<br />
zu füllen, gab die Population jedoch<br />
auf Dauer nicht her. Und so<br />
trat der Trakehner Verband Anfang<br />
der 80er-Jahre wieder an<br />
Waren sehr erfolgreich: Trakehner Auktionen in Kranichstein, später inszenierten <strong>Wahler</strong>s Auktionen <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Medingen die <strong>Familie</strong> <strong>Wahler</strong> heran, mit<br />
30 ZÜCHTERFORUM 10/2012<br />
Trakehner Special<br />
Foto: Beelitz<br />
Foto: W. Ernst
der Bitte, die Trakehner Auktionen in Kranichstein<br />
wieder zu übernehmen. Bis 1989 blieben die<br />
vom Hause <strong>Wahler</strong> geführten Trakehner Auktionen<br />
in Südhessen, dann entstand die von Ingrid<br />
<strong>Wahler</strong> entworfene Veranstaltungs- <strong>und</strong> Auktionshalle<br />
in Medingen, womit eine neue Zeitrechnung<br />
in der <strong>Geschichte</strong> des <strong>Klosterhof</strong>s begann.<br />
Der Geist des <strong>Klosterhof</strong>s<br />
Heute gibt es seit 14 Jahren keine Hengstleistungsprüfungen<br />
mehr auf dem <strong>Klosterhof</strong>. Mit<br />
Ausweitung von Hengsthaltung <strong>und</strong> damit einhergehend<br />
der Vermarktungsinitiativen auf dem<br />
Hof wurde es <strong>im</strong>mer schwieriger, diese Aufgaben<br />
zu bewältigen. <strong>Die</strong> seinerzeit einzige private HLP-<br />
Anstalt Deutschlands schloss jedoch nur kurzfristig<br />
<strong>ihre</strong> Pforten. Nur kurz darauf eröffnete Helmar<br />
Bescht, der auf dem <strong>Klosterhof</strong> gelernt <strong>und</strong><br />
lange gearbeitet hatte, <strong>im</strong> unweit gelegenen<br />
Schlieckau die HLP-Anstalt. Deren Leiter <strong>und</strong> die<br />
Idee an sich sind somit gewissermaßen aus dem<br />
Trakehner<br />
Zwar kein Trakehner, jedoch das Aushängeschild des <strong>Klosterhof</strong>s: De Niro<br />
Foto: Beelitz<br />
Special<br />
„Geist des <strong>Klosterhof</strong>s“hervorgegangen.<br />
Und noch<br />
etwas hat sich geändert:<br />
Seit 1995<br />
stehen nicht<br />
mehr nur ausschließlichTrakehner<br />
Hengste <strong>im</strong> Stall.<br />
Schon <strong>im</strong>mer wurden die<br />
hannoverschen Züchter<br />
quasi „mitbedient“, da<br />
die Trakehner Hengste<br />
Morgenglanz (in den<br />
70er-Jahren Deckerlaubnis<br />
B für eigene Hannoveraner<br />
Stuten), Sokrates<br />
<strong>und</strong> Capr<strong>im</strong>ond auch jeweils<br />
die hannoversche<br />
Anerkennung genossen.<br />
Ab Mitte der 90er-Jahre<br />
wurde die Hengsthaltung<br />
jedoch ausgeweitet <strong>und</strong><br />
vergrößert. Jährlich mehrere<br />
Fohlenschauen finden<br />
statt, seitdem Hengste<br />
wie De Niro <strong>und</strong> andere<br />
das Hengstensemble des<br />
<strong>Klosterhof</strong>s bereichern.<br />
Der hannoversche Rappe<br />
ist heute der bedeutendste<br />
lebende Dressur-<br />
vererber Deutschlands, mit Ausstrahlung auf alle<br />
Zuchtgebiete, <strong>und</strong> stellte allein 2012 zwei Kandidaten<br />
<strong>im</strong> deutschen Olympia-Aufgebot für London.<br />
Dennoch orientiert Burkhard <strong>Wahler</strong> sich unverändert<br />
stark in der Trakehner Zucht. Den „roten<br />
Faden“ bilden <strong>und</strong> bildeten Hengste wie der<br />
27-jährige Grandseigneur Capr<strong>im</strong>ond, dessen bedeutender<br />
Sohn Hohenstein I, Donaumonarch,<br />
Herzzauber, ferner die Körsieger Kennedy <strong>und</strong> Le<br />
Rouge, der einstige B<strong>und</strong>eschampion Lat<strong>im</strong>er, der<br />
doppelte Trakehner Champion Herbstkönig <strong>und</strong><br />
in jüngster Zeit auch die außergewöhnlich guten<br />
Springhengste Abendtanz <strong>und</strong> der selbst gezogene<br />
Come Close. Capr<strong>im</strong>ond wurde schon früh ein lebensgroßes<br />
Bronzedenkmal auf dem <strong>Klosterhof</strong><br />
gesetzt. Er ist ein prägender Vererber weit über die<br />
Trakehner Population hinaus, ist Elite-Hengst<br />
<strong>und</strong> Trakehner Hengst des Jahres gewesen, wie<br />
übrigens auch Hohenstein. Beide sind oft in mitreißenden<br />
Schaubildern gemeinsam aufgetreten.<br />
Der <strong>Klosterhof</strong> verkörpert ein familiäres, dabei<br />
schlüssiges <strong>und</strong> in sich st<strong>im</strong>miges Konzept:<br />
Hengststation, Zucht, Ausbildung <strong>und</strong> Vermarktung.<br />
<strong>Die</strong> Auktionskollektionen setzen sich zum<br />
Großteil aus Nachkommen der hofeigenen<br />
Hengste zusammen, wobei drei Generationen<br />
<strong>Klosterhof</strong>-Hengste heute durchaus regelmäßig<br />
in den Pedigrees der Auktioniken anzutreffen<br />
sind, <strong>und</strong> haben inzwischen weltweite Akzeptanz.<br />
Hier sieht man deutlich: Fleiß wird belohnt.<br />
Claus Schridde<br />
Trat in den Fußstapfen seines Vaters Capr<strong>im</strong>ond: Hohenstein ist ebenfalls zum Elite-Hengst gekürt worden<br />
Foto: W. Ernst<br />
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