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2005.11 Thailand + Laos + Bali + Sulawesi + Malaysia

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43. Bunaken (Fr, 20.01. – Sa, 28.01.) - Boot<br />

Bunaken war der Schnorcheltip von Herma und Ewi, die wir vor 2 Jahren auf einer Bootsfahrt in<br />

Myanmar kennengelernt hatten und deren Berufsbezeichnung „Traveller“ auf der Visitenkarte wir<br />

ausgesprochen kreativ fanden. So kamen wir zu <strong>Sulawesi</strong> als zweitem Urlaubsmittelpunkt nach<br />

<strong>Laos</strong>. Die Beiden erwarten uns schon mit einer komfortablen Huette am Strand.<br />

Wir vier werden von einer allerliebsten Crew verwoehnt. Vor allem der Koch Stanley ist uns ans<br />

Herz gewachsen. Er zaubert zu jeder Mahlzeit Innovationen (von wegen fried rice & Co: es gibt<br />

Marlin-Tartar, Bananenbluetenragout, Bambus-Palm-Salat, Tofuchicken mit Mango, watercress in<br />

vielen Varianten) und ist auch sonst ein liebenswerter Tausendsassa, dem keine Kleinigkeit entgeht.<br />

Nachdem fuer Felix das Bett zu weich ist, baut er ihr aus Bananenblaettern eine Lagerstatt auf dem<br />

Teakboden.<br />

Und der Thunfisch ist frisch. Nicht aus dem gerade in Manado aufgedeckten Thunfischskandal:<br />

dort hat man den Fisch mit Formalin konserviert, damit er laenger haelt. Den verzehrt dann der<br />

Mensch nach dem Motto: „Esst mehr Fisch, und Ihr lebt ewig…“.<br />

Die Insel ist vielleicht 5 km lang. Ein kleiner Ort am Suedzipfel. Im Nordwesten und an der<br />

Ostkueste sind Huettenanlagen in Mangrovenbuchten versteckt. Der Nordweststrand ist in der<br />

Regenzeit wegen starker Brandung kaum nutzbar und uebersaet mit Strandgut und Manado-Abfall.<br />

Unserer Ostkueste fehlt ein wenig die nachmittaegliche Sonne, dafuer gibt’s ein paar mehr<br />

Moskitos. Aber gottseidank null Sandfloehe. Eine 1 m breite Ministrasse geht entlang der Insel,<br />

teilweise befestigt, teilweise vom Inseltaxi (Ochsenkarren) zerfurchter Schlamm. Und ein Mofa<br />

gibt’s auch, gehoert einem begueterten Schueler, der faehrt aber nur bei gutem Wetter, weil er zum<br />

Lenken beide Haende braucht und keinen Regenschirm nicht halten kann. Leider auch auf der Insel<br />

leichte Glaubensdifferenzen: das Oertchen hat einen christlichen und einen moslemischen Teil Nach<br />

Manado fahren taeglich 2 Boote (hintereinander her); das erste ist christlich, das 2 moslemische<br />

startet 100 m weiter, aber Freitags nie.<br />

Das Riff ist nur etwa 100 m vom Strand entfernt und bietet excellentes Schnorcheln, auch wenn<br />

schon einige Teile vom Dynamid- und Cyanid-Fischen beschaedigt sind. Ja, richtig gehoert, Cyanid<br />

= Blausaeure! Die perversen Chinesen glauben an die potenzsteigernde Wirkung des frisch<br />

geschlachteten Napoleon-Fisches und zahlen bis zu 500 € je kg. Also verfolgen die Taucher das<br />

scheue Tier, draengen ihn in eine Korallenhoehle, betaeuben ihn mit einer Spritzdusche von Cyanid<br />

und bringen ihn lebend in Bassins fort. Dass dabei andere Fische und Korallen draufgehen, stoert<br />

nicht. Napoleons sind inzwischen fast ausgestorben. Welcher Forscher verbreitet endlich das<br />

Geruecht, der Genuß von Napoleon mache impotent?<br />

Im Christenviertel ist am Sonntagabend „Erntedankfest“ mit Arrak, Trommelmusik und zwei<br />

rituellen Taenzen. Beim „Damentanz“ hauen zwei Taenzerinnen mit Strohbesen aufeinander ein,<br />

bei der maskulinen Variante belauern sich die Taenzer mit Holzschwertern. Das animistische<br />

Getrommel ist ein rechter Gegensatz zum wunderschoenen morgendlichen Kirchengesang.<br />

Mit Herma und Ewi ist’s immer unterhaltsam: die beiden travelln seit vielen Jahren mit offenen<br />

Augen und offenem Herz, und bunt sind die vielen stories, die sie zu erzaehlen haben. In Bunaken<br />

ueberwintern sie schon seit ueber 10 Jahren und haben sich bei den Einheimischen den Ehrentitel<br />

„Opi und Omi“ erworben.<br />

Bei strahlendem Wetter machen wir eine Bootstour zur Nachbarinsel „Siladen“, koennen uns dort<br />

schnorchelnd in der starken Stromung ueberm Riff um die halbe Insel treiben lassen und werden<br />

schlesslich vom Boot wieder aufgefangen. Stanley zaubert ein reichhaltiges Piquenique unter<br />

Palmen. Auf dem Rueckweg wird das Boot von einem Schwarm Blue Marlin (selten!) mit langen<br />

spitzen Rueckenflossen begleitet, und eine große Delphinschule kreuzt den Weg bei der Verfolgung<br />

eines Tuna-Schwarms.<br />

Nach Rueckkehr nach Deutschland wird wohl meiner glanzvollen Karriere als Stuntman und<br />

Double nichts mehr im Wege stehen: es ist WM-Jahr, jeder Indonesier ist ueberzeugt, daß<br />

Deutschland Weltmeister wird. Und mir sagt nunmehr zum 6ten Male jemand, ich saehe aus wie<br />

Olli Kahn…..<br />

Schon seit 2 Tagen ist der Jungstrupp unserer Huetten wundersam fleißig: Rasenschnitt, Unkraut<br />

jaeten, Wege putzen, Huette wachsen und bohnern…. Nein, kein Vollmond, keine Prinzessin, ein

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