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Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partner der <strong>Berufsgenossenschaftliche</strong>n <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg Ausgabe 02/2012<br />
Die BGU und der MSV<br />
„Als erstes den Spielmacher vom Platz geholt“ I Seite 04 I 05<br />
BGU Erweiterung<br />
Neue Station 1b<br />
Seite 08<br />
Ideen sind wertvoll - wir managen sie<br />
Ideenmanagement<br />
Seite 13
02 | Anzeige<br />
Von der Rettung bis zur Reha -<br />
Der schnelle Weg zu Ihrer Gesundheit<br />
Die BGU Duisburg bietet ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Heilbehandlung und Rehabilitation von<br />
Verletzungen oder Verletzungsfolgen nach Arbeits-, Schul-, Sport-oder Freizeitunfällen an. Ebenso ist die BGU<br />
Duisburg spezialisiert für Patienten mit degenerativen, orthopädischen, handchirurgischen oder schmerzmedizinischen<br />
Problemen. Von den medizinischen Fachbereichen bis zum umfangreichen Therapie-, Reha- und<br />
Pflegeangebot befinden sich alle Abteilungen auf dem neuesten Stand und arbeiten nach wegweisenden Verfahren.<br />
Unser Leistungsspektrum auf einen Blick<br />
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie<br />
Rückenmarkverletzungen<br />
Endoprothetik und Alterstraumatologie<br />
Kinder- und Jugendtraumatologie<br />
Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie<br />
Orthopädische und traumatologische Fußchirurgie<br />
Septische Chirurgie<br />
Rehabilitation, konservative Orthopädie und Sportmedizin<br />
Zentralambulanz<br />
Intensivmedizin<br />
Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen<br />
Zentrum für Sportmedizin und Sporttraumatologie<br />
Zentrum für Ambulante Operationen<br />
BG Zentrum für Rehabilitation<br />
Zentrum für Exoprothetik<br />
Zentrum für Pseudarthrosen<br />
Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie<br />
und Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
Klinik für Schmerzmedizin<br />
Abteilung für Neurologie<br />
BGU DIALOG | 02/12
BGU DIALOG 02 | 2012<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
unsere Bilanz für 2012 kann sich sehen lassen:<br />
Die querschnittverletzten Patienten der BGU<br />
konnten eine neue, hochmoderne Station<br />
beziehen (S. 8), und unsere Klinik wurde aufgrund<br />
medizinischer Spitzenqualität gleich<br />
mehrfach zertifiziert (S. 9). Im Sommer 2012<br />
haben wir ein „Ideenmanagement“ ins Leben<br />
gerufen. Es nimmt hervorragende Verbesserungsvorschläge<br />
aus den Reihen der BGU-<br />
Mitarbeiter auf – etwa zur Optimierung der<br />
Betriebsabläufe oder zu möglicher Kostenersparnis<br />
– und generiert so ein Plus an Arbeitsqualität<br />
und -zufriedenheit (S. 13).<br />
Alle Patienten erhalten bei uns die bestmögliche<br />
Behandlung. Und was ihnen nützt, ist<br />
Fußballprofis allemal recht. So fungieren<br />
denn auch seit Beginn der laufenden Saison<br />
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BGU DIALOG | 02/12<br />
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zwei erfahrene Mediziner der BGU <strong>als</strong> fachärztliche<br />
Betreuer des MSV Duisburg:<br />
Dr. Christian Schoepp und Dr. Falk Ullerich<br />
kümmern sich um die Verletzungen der<br />
Mannschaft, damit die Spieler schnell wieder<br />
fit und auf dem Platz sind – wir drücken<br />
unserem Verein natürlich feste die Daumen<br />
(mehr ab S. 4)!<br />
Schmökern Sie einfach mal im Heft, und Sie<br />
werden noch Vieles entdecken, was sich bei<br />
uns getan hat. Auch 2013 haben wir eine<br />
Menge vor – wir werden Sie auf dem Laufenden<br />
halten. Allen Lesern ein gutes und vor<br />
allem gesundes Jahr 2013!<br />
Ihr<br />
Heinz-Josef Reker<br />
Geschäftsführer<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
03 ........................................................................... Vorwort<br />
04 - 05 ........................................................................... Die BGU und der MSV:„Als erstes den<br />
Spielmacher vom Platz geholt”<br />
06 - 07 ........................................................................... Vorschau | Rückschau<br />
08 ........................................................................... Neue Station 1b<br />
09 ........................................................................... Sommer der Zertifizierungen<br />
10 ........................................................................... Weihnachtskarten für Patienten<br />
11 ........................................................................... Das PflegeFORUM der BGU<br />
12 ........................................................................... The English Patient<br />
13 ........................................................................... Ideenmanagement:<br />
Ideen sind wertvoll – wir managen sie<br />
14 ........................................................................... Hausmesse in der BGU<br />
16 ........................................................................... Telemedizin<br />
17 ........................................................................... Social Media in der BGU<br />
18 ........................................................................... Schnelle Hilfe aus der Luft<br />
19 ........................................................................... KlinikKultur | Impressum<br />
03 | Vorwort | Inhaltsverzeichnis
04 | „Als erstes den Spielmacher vom Platz geholt”<br />
„Als erstes den Spielmacher vom Platz geholt”<br />
Seit Beginn der Saison 2012/13 hat die BGU Duisburg einen ganz besonderen Patienten: den MSV Duisburg.<br />
Die neuen Mannschaftsärzte Dr. Christian Schoepp, Leitender Arzt der Abteilung Arthroskopische Chirurgie<br />
und Sporttraumatologie, und Dr. Falk Ullerich, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, begleiteten<br />
seitdem 32 Spiele, zahlreiche Trainings und zwei Trainingslager. Ihr Fazit: Mannschaftsarzt zu sein ist<br />
mehr <strong>als</strong> nur ein Knochen-Job.<br />
Herr Dr. Schoepp, Herr Dr. Ullerich, wie ist<br />
die ärztliche Bilanz nach fünf Monaten MSV-<br />
Einsatz?<br />
Dr. Schoepp: Schmerzhaft. Man muss sagen,<br />
die Mannschaft hatte in letzter Zeit ein wirklich<br />
unglaubliches Verletzungspech. Timo Perthel,<br />
Mittelfußbruch, Markus Bollmann, Mittelfußbruch,<br />
Felix Wiedwald, Mittelhandbruch, Andre<br />
Hoffmann, Muskelfaserriss im Adduktorenbereich<br />
- das waren nur die schwersten Fälle.<br />
Nicht zu vergessen: Jürgen Gjasula....<br />
Dr. Ullerich: Die Zwangspause von Jürgen<br />
Gjasula war ein harter Schlag für den Verein.<br />
Und wir haben uns natürlich auch nicht unbedingt<br />
beliebt gemacht, <strong>als</strong> wir zum Einstand<br />
den Spielmacher vom Platz holen mussten.<br />
Aber Jürgen Gjasula litt an einer Myokarditis,<br />
einer Herzmuskelentzündung in Folge einer<br />
Virusinfektion. Das tückische bei solchen Erkrankungen<br />
ist, das der Spieler sich nicht unbedingt<br />
krank fühlt. Wenn er dann einfach weiter<br />
trainiert kann das im Ernstfall zum plötzlichen<br />
Herztod führen, wie bei Piermario Morosino<br />
im April 2012. Er war erst 25.<br />
Wie geht es Jürgen Gjasula?<br />
Dr. Schoepp: Er hat vier Monate pausiert,<br />
die Viren sind inzwischen aus seinem Körper<br />
verschwunden, und die Chancen stehen gut,<br />
dass keine Beeinträchtigungen bleiben. Allerdings<br />
beobachten wir das genau, denn er zeigt<br />
ein sehr seltenes Krankenbild.<br />
Der Fan sieht im Mannschaftsarzt den, der<br />
halt auf der Bank sitzt und losläuft, wenn<br />
jemand stürzt. Das umfasst aber nicht Ihre<br />
gesamte Tätigkeit, oder?<br />
Dr. Ullerich: „Halt” ist wirklich sehr simpel<br />
ausgedrückt. Tatsächlich sitzen dort zwei: der<br />
Arzt und der Physiotherapeut des MSV. Beide<br />
werden auf den Platz gerufen wenn ein Mann<br />
verletzt ist, dann geht es um die schnelle und<br />
medizinisch fachkundige Endscheidung, ob<br />
der Mann ohne Gefahr weiterspielen kann<br />
oder ausgewechselt werden muss. Maximal<br />
60 Sekunden bleiben für die Entscheidung.<br />
So lange steht das Spiel.<br />
BGU DIALOG | 02/12
Das ist zu schaffen?<br />
Dr. Schoepp: Zeit ist Spielzeit. Ich versuche<br />
daher, dem Trainer innerhalb weniger<br />
Sekunden zu signalisieren, ob ja oder nein.<br />
Durch die Teamarbeit mit dem Physiotherapeuten,<br />
der seine Mannschaft gut kennt, und<br />
unseren Erfahrungen <strong>als</strong> Sporttraumatologen<br />
und Unfallmediziner sind solche Entscheidungen<br />
in der Tat schnell und präzise möglich.<br />
Die Mehrheit aller Verletzungen konnte<br />
bisher im Übrigen am Spielfeldrand behandelt<br />
werden.<br />
Welche Aufgaben übernehmen Sie<br />
sonst noch?<br />
Dr. Ullerich: Neben der Akutversorgung<br />
von Verletzungen und der Organisation von<br />
Weiterbehandlungen durch Spezialisten<br />
übernehmen wir die gesamte medizinische<br />
Betreuung der Spieler, inklusive diagnostischer<br />
Untersuchungen, dem Erstellen von<br />
Behandlungsplänen, zum Teil der Behandlung<br />
selbst und der Organisation der Rehabilitation.<br />
Tatsächlich sind wir so etwas wie<br />
medizinische Vertraute in allen Bereichen,<br />
auch bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Das<br />
mag überflüssig klingen, ist aber sehr wichtig.<br />
Nimmt ein Spieler etwa ein Medikament<br />
gegen Erkältung, kann er damit unter Umständen<br />
beim Dopingtest auffällig werden.<br />
Wir müssen <strong>als</strong>o auch über Bagatellerkrankungen<br />
informiert sein.<br />
Dr. Schoepp: Als Mannschaftsärzte sind<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
wir zudem Dopingbeauftragte und zuständig<br />
für die entsprechenden Belehrungen und<br />
Untersuchungen. Weitere Aufgaben sind die<br />
jährliche Überprüfung der Sporttauglichkeit<br />
vor Beginn der Saison und die Sporteingangsuntersuchung<br />
bei Neuverpflichtungen. Beides<br />
erfolgt in Kooperation mit Fachkollegen der<br />
BGU, <strong>als</strong>o Radiologen, Kardiologen, oder<br />
Internisten, da wir <strong>als</strong> Chirurgen dieses genaue<br />
Fachwissen natürlich nicht haben.<br />
Das klingt nach viel zu tun. Wie koordinieren<br />
Sie das mit Ihrer Arbeit in der Klinik?<br />
Dr. Ullerich: Wir versuchen die Quadratur<br />
des Kreises. Zwar sind wir von der BGU abgestellt<br />
im Rahmen des Kooperationsabkommens,<br />
doch für unsere Arbeit gibt es<br />
keinen Ersatz, und die Patienten haben immer<br />
Vorrang. Allerdings sind die Spieler des MSV<br />
auch Patienten. Also opfern wir fast unsere<br />
gesamte Freizeit und verlagern viele der<br />
Zusatzaufgaben in Pausen oder in die Zeit<br />
nach Feierabend. Die Spiele finden ohnehin<br />
an den Wochenenden statt.<br />
Dr. Schoepp: Aus diesem Grund sind wir<br />
auch zu zweit <strong>als</strong> Mannschaftsärzte tätig und<br />
wechseln uns im Einsatz ab. Ein Arzt allein<br />
könnte die Aufgaben neben seiner Arbeit<br />
nicht bewältigen.<br />
Warum übernimmt man etwas<br />
so Arbeitsintensives?<br />
Dr. Ullerich: Aus Überzeugung. Mannschaftsarzt<br />
beim Fußball ist nicht irgend ein<br />
05 | „Als erstes den Spielmacher vom Platz geholt”<br />
Job. Man muss schon eine gewisse Begeisterung<br />
mitbringen, und auch Verständnis für<br />
die Situation der Spieler. Jeder Mensch kann<br />
sich verletzen, jede Verletzung ist ein Unglück,<br />
doch für diese Fußballer geht es um's Ganze.<br />
Sie sind gute Spieler, aber keine abgesicherten<br />
Stars mit Millionengagen. Die Spielfähigkeit<br />
ist das ganze Kapital, ernsthafte Verletzungen<br />
sind existenzbedrohend, denn jeder<br />
Jahresvertrag muss neu ausgehandelt werden.<br />
Um so wichtiger ist eine gute medizinische Begleitung,<br />
auch psychologisch gesehen.<br />
Dr. Schoepp: Bei der BGU ist man traditionell<br />
dem MSV sehr verbunden, so auch<br />
wir. Manch einer hat sogar in blau-weiß geheiratet.<br />
Dieser Verein, Gründungsmitglied<br />
der Bundesliga, ist hier in der Region eine Institution,<br />
etwas, mit dem viele fest verwachsen<br />
sind. Dazu kommt: die BGU ist eines der führenden<br />
Zentren für Unfallchirurgie und orthopädische<br />
Chirurgie in Deutschland, da liegt<br />
Unterstützung des Duisburger Profi-Fußballs<br />
nahe. So nah wie die Schauinsland-Reisen<br />
Arena und das Trainingsgelände. Zur Westender<br />
Straße sind es gerade 10 Minuten mit<br />
dem Auto, zur Arena gerade mal sieben.<br />
Der Vertrag wurde zunächst für ein Jahr<br />
geschlossen. Wird die BGU verlängern?<br />
Dr. Ulllerich: Wir wären einverstanden.<br />
Die Zusammenarbeit funktionierte mit allen<br />
Beteiligten bislang hervorragend.
06 | Vorschau | Rückschau<br />
Vorschau ++ Rückschau ++ Vorschau ++ Rückschau ++ Vorschau<br />
Aktion "Saubere Hände" in der BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg<br />
In Deutschland treten rund 500.000 Krankenhausinfektionen<br />
im Jahr auf. Die meisten Erreger werden unter anderem durch<br />
Handkontakt übertragen – beim Händeschütteln, Körperabtasten<br />
oder anderen Berührungen zwischen Patient und<br />
Krankenhauspersonal. Die richtige Desinfektion der Hände<br />
sollte <strong>als</strong>o oberste Priorität in jeder Klinik haben, um das<br />
Infektionsrisiko zu verringern.<br />
Die BGU Duisburg hat sich am Welthändehygienetag wieder<br />
an der bundesweiten Aktion "Saubere Hände" beteiligt.<br />
Hierzu fand eine umfangreiche Schulung und Information zur<br />
Händehygiene für Patienten und Interessierte in der Klinik<br />
statt, wodurch die Teilnehmer für die hygienische Händedesinfektion<br />
sensibilisiert wurden.<br />
7. Trauma Symposium Rhein-Ruhr Duisburg<br />
war ein großer Erfolg<br />
Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dieter Rixen und Dr. med.<br />
Christian Schoepp hat das Symposium traditionell am ersten<br />
Freitag im Dezember stattgefunden und war wie zu erwarten<br />
wieder ein großer Erfolg. Namhafte Referenten haben über<br />
unterschiedliche Aspekte in der Behandlung der posttraumatischen<br />
Gonarthrose insbesondere des jungen Menschen,<br />
der präklinischen und klinischen Schwerverletztenversorgung,<br />
der Alterstraumatologie und der Frakturbehandlung bzw. deren<br />
Folgezuständen am proximalen Humerus referiert und diskutiert.<br />
BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg hat ein neues Übungsfahrzeug<br />
Die BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg hat ein neues Übungsfahrzeug<br />
(VW Golf Variant) bekommen. Dieses Fahrzeug wurde kostenlos<br />
von der Volkswagen AG zur Verfügung gestellt und hat<br />
einen Umbau für behinderte Menschen – breitere Türen erleichtern<br />
den Einstieg und die Mitnahme eines Rollstuhls,<br />
eine Handgasbedienung macht auch das Fahren für querschnittgelähmte<br />
Patienten möglich. Es wird hochgradig für<br />
das Training von rückenmarkverletzten und amputierten Patienten<br />
benutzt und von der Ergotherapie eingesetzt.<br />
(V.l.n.R.) Prof. Dr. med. Dieter Rixen (Ärztlicher Direktor BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg),<br />
Dr. Regina Wiedemann (stellv. Geschäftsführerin BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg),<br />
Herr Költgen (Fahrzeugumbau), Herr Heilmann (VW Wolfsburg)<br />
BGU-<strong>Unfallklinik</strong> beste Klinik bei Umfrage<br />
zur Patientenzufriedenheit<br />
Die <strong>Berufsgenossenschaftliche</strong> <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg wurde<br />
in einer Umfrage zur Patientenzufriedenheit mit 85,3% zur<br />
besten Klinik im Bereich Septische Chirurgie, speziell Knochenentzündungen,<br />
gewählt. Insgesamt 996 Krankenhäuser ließ<br />
die Techniker Krankenkasse im Rahmen ihrer Studie für verschiedene<br />
Beschwerdebilder von Patienten bewerten.<br />
Zertifizierung nach DGE-Qualitätstandards<br />
Im kommenden Jahr streben die Mitarbeiter der Küche gleich<br />
drei Zertifizierungen an. Es handelt sich um Zertifizierungen nach<br />
den Qualitätstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
für die Verpflegung in Krankenhäusern, für die Verpflegung in<br />
Rehabilitationskliniken und für die Betriebsverpflegung.<br />
BGU DIALOG | 02/12
Vorschau ++ Rückschau ++ Vorschau ++ Rückschau ++ Vorschau<br />
Renommierter US-Unfallchirurg<br />
besucht BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg<br />
Die <strong>Berufsgenossenschaftliche</strong> <strong>Unfallklinik</strong> (BGU) in Duisburg<br />
hatte am 24. September 2012 prominenten Besuch aus den<br />
USA. Zu Gast war Professor Dr. John H. Siegel, ein weltweit<br />
renommierter Unfallchirurg, Zellbiologe und Molekularmediziner.<br />
Der amerikanische Experte, der sich auf einer 2-wöchigen Reise<br />
durch Deutschland befand, wurde vom Ärztlichen Direktor der<br />
BGU Professor Dr. Dieter Rixen empfangen und herzlich begrüßt.<br />
Bei einem Rundgang durch die Klinik lernte Siegel die<br />
Arbeitsschwerpunkte der Klinik kennen und besuchte auch die<br />
nach ihm benannte Bibliothek der BGU.<br />
Neu: Zentrum für Pseudarthrosen<br />
Das Zentrum für Pseudarthrosen der BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg<br />
bündelt Leistungen aus den Bereichen der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />
und der Septischen Chirurgie. Diese<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt die optimale Betreuung<br />
von Patienten sicher, bei denen die Heilung eines Knochenbruchs<br />
(Fraktur) oder einer Osteotomie ausbleibt.<br />
Als Pseudarthrose – auch F<strong>als</strong>chgelenk, Scheingelenk oder<br />
Pseudogelenk genannt – bezeichnet man die fehlende Knochenbruchheilung<br />
nach mehr <strong>als</strong> 6 Monaten. Meist geht dies für<br />
den Betroffenen mit anhaltenden Schmerzen und fehlender<br />
Belastbarkeit des betroffenen Knochens einher – und bedeutet<br />
somit einen langen Leidensweg.<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
BG-Kliniktour 2012 + VIVARE Gesundheitsmesse Duisburg<br />
24. + 25. März 2012<br />
Die BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg hat die BG Kliniktour 2012 im<br />
Rahmen der VIVARE Duisburger Gesundheitsmesse vorgestellt.<br />
Die Veranstaltung in Duisburg fand <strong>als</strong> "Auftakt" der<br />
Tour 2012 statt.<br />
An diesen Tagen wurden 4 Teilevents durchgeführt:<br />
1. Duisburger Gesundheitsmesse (VIVARE)<br />
Auf dem Messestand wurde das Thema "OP <strong>als</strong> Werkstatt"<br />
mit den Fachbereichen Orthopädie und Unfallchirurgie sowie<br />
Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
präsentiert.<br />
2. BG Kliniktour 2012<br />
Hier wurden viele Sportarten für Behinderte vorgestellt und<br />
teilweise <strong>als</strong> Mitmachaktion auch für Nichtbehinderte<br />
angeboten, wie z.Bspl. Tauchen (mit Tauchcontainer auf der<br />
Fußgängerzone), Rollstuhl-Rugby, Fechten, etc.<br />
Im Rahmen der BG Kliniktour hatte die BGU Duisburg, gemeinsam<br />
mit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse (BG ETEM) zur "Mission Sicherheit" eingeladen.<br />
Hier konnten Gäste in eine virtuelle Welt eintauchen<br />
und sich durch ein virtuelles Unternehmen navigieren. Die<br />
Mission war, den Betrieb sicherer zu machen, Menschen aus<br />
Gefahrensituationen zu retten und Unfallstellen zu beseitigen!<br />
3. Kreativwettbewerb für Schüler<br />
Gemeinsam mit der Unfallkasse NRW hat die BG <strong>Unfallklinik</strong><br />
Duisburg einen Wettbewerb unter dem Motto "Unfall, was<br />
nun?" ins Leben gerufen, welcher Schüler und Schülerinnen<br />
angeregt hat, sich mit dem Thema kreativ auseinanderzusetzen.<br />
Die beteiligten Schülergruppen haben Ihre Ergebnisse<br />
auf der Bühne im Kleinen Saal der Mercatorhalle präsentiert<br />
und wurden von einer Fachjury bewertet.<br />
4. Handchirurgischer Tag am Samstag<br />
07 | Vorschau | Rückschau
08 | Neue Station 1b<br />
Die neue Station: höchster medizinischer<br />
Standard mit Wohlfühlfaktor<br />
Man hört Begeisterung heraus, wenn Ernst<br />
Heide, Pflegedienstleiter der BG <strong>Unfallklinik</strong>,<br />
über die neue Station Rückenmarkverletzte<br />
(RMV) spricht. Und er hat Recht: Ein Gang<br />
durch die neuen Räume zeigt, wie großzügig<br />
und hell sie sind. Die Flure sind breit, alles<br />
ist rollstuhlgerecht. Das sogenannte Terminal,<br />
quasi die Rezeption und logistischer „Verteiler“<br />
der Station, ist offen; keine Glaswand<br />
hemmt die Kommunikation.<br />
Vor dem Umbau dieser Station waren die<br />
Patienten in einem anderen Gebäudeteil auf<br />
zwei Stationen mit je 17 Betten untergebracht.<br />
Daraus entstand jetzt eine einzige mit zunächst<br />
26 Betten. Bis auf eine Ausnahme<br />
gibt es hier nur noch geräumige Zwei- und<br />
Einbettzimmer.<br />
Eine weitere Station der Sektion RMV, die<br />
gegenwärtig noch in einem anderen Bereich<br />
der Klinik untergebracht ist, wird Anfang 2013<br />
fertig gestellt. Insgesamt bietet die Station<br />
dann Platz für 51 Patienten.<br />
Der Patient im Mittelpunkt<br />
Weniger Betten pro Zimmer bedeuten mehr<br />
Platz und Ruhe, und die Zimmer sind sehr<br />
komfortabel, wichtig bei einer durchschnittlichen<br />
Verweildauer von etwa 100 Tagen. Die<br />
Nasszellen sind für Rollstuhlfahrer ausgelegt,<br />
Deckenlifter heben auch Patienten mit bis<br />
zu 280 Kilogramm Gewicht leicht und schonend<br />
aus dem Bett. Und wenn es so richtig<br />
heiß wird, sorgen Kältedecken, die kühle Luft<br />
produzieren, für ein angenehmes Raumklima.<br />
Jeder hat einen eigenen Fernseher sowie<br />
Internetanschluss. In die Therapieräume oder<br />
ins Schwimmbad gelangen die Patienten<br />
bequem über Aufzüge. Nicht zuletzt befindet<br />
sich die OP-Abteilung auf derselben Ebene,<br />
sodass Operationen ohne weite Transportwege<br />
durchgeführt werden können.<br />
Auch die Pflege organisiert sich neu: Es wird<br />
die sogenannte Bereichspflege durchgeführt,<br />
und damit erhalten die Patienten direkte<br />
Ansprechpartner, die eingehend über Therapie,<br />
Medikation und pflegerische Anforderungen<br />
in jedem individuellen „Fall“ informiert<br />
sind.<br />
Auf die Belange von Ärzten und Pflegern wurde<br />
ebenfalls geachtet: Ihre Räume sind groß und<br />
freundlich. Die Infrastruktur umfasst außerdem<br />
einen Patientenaufenthaltsraum mit viel<br />
Platz, der auch für Infoveranstaltungen genutzt<br />
wird. Hier erfahren zum Beispiel Angehörige,<br />
wie man die häusliche Pflege organisieren<br />
kann.<br />
An alle(s) ist gedacht; am zufriedensten ist<br />
Ernst Heide aber, wenn Patienten sagen: „Die<br />
neue Station ist super!“<br />
BGU DIALOG | 02/12
2012 - „Der Sommer der Zertifizierungen“<br />
Drei Zertifikate für die BGU Duisburg im Jahr<br />
2012 bestätigen hohe Qualität der Versorgung<br />
Dass die BGU Duisburg eine Adresse für medizinische<br />
Spitzenleistungen ist, bestätigen<br />
uns unsere Patienten und Kollegen. In diesem<br />
Jahr wurde diese Qualität ausgezeichnet;<br />
nicht nur einmal, sondern ganze drei Mal.<br />
Im Mai 2012 beginnt die Zertifizierungsparade<br />
unserer BGU mit der Verleihung der zwei<br />
Zertifikate der Kooperation für Transparenz<br />
und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ).<br />
Das deutschlandweit anerkannte Qualitätssiegel<br />
zeichnet den Akutbereich und die Rehabilitation<br />
nicht nur für ihre hervorragende Patientenversorgung<br />
aus, sondern auch für eine gute<br />
Mitarbeiterorientierung und sichere Behandlung.<br />
Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Kolkmann, Ehrenvorsitzender<br />
der KTQ, lobte insbesondere die<br />
hohe Kompetenz und das Engagement der<br />
Mitarbeiter sowie die gute Organisation unseres<br />
Hauses.<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
Das Zertifikat ist die Krone intensiver und<br />
gewissenhafter Arbeit. Ulrike Tabaschuß,<br />
Leiterin der Physiotherapie, freut sich über<br />
die anerkennenden Worte der KTQ-Visitoren:<br />
„Das ist ein tolles Gefühl. Gemeinsam haben<br />
wir wirklich viel erreicht in den letzten Monaten.“<br />
Und das, so Professor Dr. Rixen, „ist<br />
das Werk eines jeden Einzelnen hier. Wir<br />
können sehr stolz auf unsere Arbeit sein.“<br />
Stolz darf auch die Arbeitsgruppe Akutschmerztherapie<br />
sein, die im August 2012<br />
durch ihr wertvolles Engagement das Zertifikat<br />
„Certkom-Schmerzfreies Krankenhaus“<br />
der Certkom-Gesellschaft für qualifizierte<br />
Schmerztherapie e. V. für die gesamte BGU<br />
erfolgreich auf den Weg gebracht hat. „Das<br />
Zertifikat ist quasi das Sahnehäubchen, nicht<br />
nur das Ergebnis der jahrelang guten Zusammenarbeit<br />
aller Berufsgruppen hier im<br />
Haus“, so Dr. Mike Papenhoff. „Es zeigt auch,<br />
09 | 2012 - „Der Sommer der Zertifizierungen“<br />
dass unsere Patienten der Schmerztherapie<br />
in der BGU gute Noten geben“. Das erfolgreiche<br />
Jahr sieht Michaela Kindlein, Leiterin<br />
des Qualitätsmanagements, <strong>als</strong> Ansporn:<br />
„Nun geht es heiter weiter. Gemeinsam mit<br />
allen Kollegen werden wir die Qualität der<br />
BGU weiter verbessern.“<br />
Mehr zu der Arbeit des Qualitätsmanagements<br />
in der nächsten Ausgabe der BGU Dialog.
10 | Weihnachtskarten für Patienten<br />
Toll gemacht, Kinder! Danke für eine<br />
fröhliche Weihnachtsüberraschung<br />
Weihnachten … Leider müssen viele Patienten<br />
diese schöne Zeit in der Klinik<br />
verbringen. Und so beschlossen 40 Schüler<br />
im Alter zwischen 10-12 Jahren der Gesamtschule<br />
Duisburg-Süd ganz in der Nähe der<br />
BGU, ihnen zum Fest eine kleine Freude zu<br />
bereiten. Idee der Kinder war, im Kunstunterricht<br />
Karten phantasievoll mit weihnachtlichen<br />
Motiven zu schmücken und sie den<br />
Patienten auf den Weihnachtsfeiern am 20.<br />
Dezember und am Heiligen Abend zu schenken.<br />
Eine „Abordnung“ von zwei Schülern<br />
(Mia und Maik) besuchte an diesen Tagen<br />
die BGU und überreichte zusammen mit ihrer<br />
Lehrerin (Frau Winterberg) die liebevoll gestalteten<br />
Weihnachtskarten. Die Patienten<br />
freuten sich sehr über die gelungene Überraschung<br />
und vergaßen eine Zeitlang das<br />
Krankenhaus. Niemand kann so zu Herzen<br />
gehend frohe Weihnachten wünschen wie<br />
Kinder – und so „steckten“ sie alle Feiernden,<br />
unter ihnen natürlich auch Mitarbeiter der<br />
Klinik, einfach mit ihrer Feststimmung „an“.<br />
BGU DIALOG | 02/12
Die BGU verfügt über ein Team von 260 hervorragend<br />
aus- und fortgebildeten Pflegern<br />
und Pflegerinnen. Bei ihrem täglichen Einsatz<br />
setzen sie in enger Kooperation mit den<br />
Ärzten ihre hohe Fachkompetenz, aber auch<br />
neueste Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft<br />
in die Praxis um. Diese belastbaren<br />
Mitarbeiter werden von Medizinern und<br />
Patienten hochgeschätzt; darum brauchen<br />
sie bestmögliche Arbeitsbedingungen.<br />
Seit kurzem hat die BGU klinikintern ein neues<br />
Instrument entwickelt, um diese zu realisieren<br />
und dadurch ebenso die Qualität der<br />
Pflegeleistungen immer weiter zu verbessern:<br />
das PflegeFORUM. Es dient unter anderem<br />
dem regelmäßigen fachlichen Austausch der<br />
Pflegekräfte hier „vor Ort“, der sowohl ihr<br />
Wissen noch vertiefen <strong>als</strong> auch ihre verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit erleichtern soll.<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
Unser Ziel heißt exzellente Pflege<br />
Das PflegeFORUM ist <strong>als</strong> internes Fortbildungsangebot<br />
von Pflegekräften für<br />
Pflegekräfte der BGU konzipiert. Es findet<br />
einmal im Monat in den Räumen der Klinik<br />
mit jeweils etwa 15 bis 20 Teilnehmern statt.<br />
Themen kann jeder Mitarbeiter vorschlagen.<br />
Verantwortlich für Planung, Organisation und<br />
Durchführung ist die Assistentin des BGU-<br />
Pflegedienstleiters Daniela Schnorbus: Mit<br />
großem Engagement hält sie alle Fäden in<br />
der Hand und spricht auf den Veranstaltungen<br />
auch persönlich über Themen, die ihr am<br />
Herzen liegen. Als Fachkrankenschwester für<br />
Anästhesie und Intensivpflege weiß sie ganz<br />
genau, was die Kollegen interessiert.<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
11 | Das PflegeFORUM der BGU<br />
Das PflegeFORUM der BGU bündelt Expertenwissen<br />
Auch alle anderen Dozenten kommen aus<br />
dem Haus und sind Profis, die ihren reichen<br />
Erfahrungsschatz weitergeben. Ihre Vorträge<br />
sind auch nach den Veranstaltungen im<br />
krankenhauseigenen Intranet jedem interessierten<br />
BGU-Mitarbeiter zugänglich. Fotodokumentationen<br />
ergänzen die Vorträge, und<br />
Fachfragen werden beantwortet; Diskussionen<br />
fördern den Wissenstransfer. Natürlich<br />
werden hier auch viele kleine Tipps und „Tricks“<br />
ausgetauscht. Jede neue Erkenntnis ist wichtig,<br />
um die alltäglichen Abläufe so effizient wie<br />
möglich und mit größtmöglicher Sicherheit<br />
zu gestalten. Eines ist klar: Das PflegeFORUM<br />
der BGU ist alles andere <strong>als</strong> „noch eine“ theorielastige<br />
Fortbildungsveranstaltung!
12 | The English Patient<br />
The English Patient<br />
Generalkonsul a. D. Patrick McDermott,<br />
ehemaliger britischer Diplomat und<br />
nun in Deutschland ansässig,<br />
schaut auf seinen Aufenthalt in der<br />
BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg zurück:<br />
In England fing es an. Wir hatten beschlossen,<br />
meine Schwiegermutter zu ihrem Geburtstag<br />
in Karlsruhe zu besuchen. Die Reise von York<br />
zum Flughafen Stanstead war lang. Nach ca.<br />
einer Stunde bekam ich Rückenschmerzen.<br />
Einige Stunden später kamen wir in Baden-<br />
Baden an. Mein Rücken schmerzte immer<br />
noch sehr - ich vermutete Ischias. Die Schmerzen<br />
wurden so stark, dass wir den Notarzt<br />
riefen. Er gab mir eine schmerzmildernde<br />
Spritze. Es besserte sich aber nichts und ich<br />
war froh <strong>als</strong> wir endlich wieder in Stanstead<br />
landeten. Meine Frau fuhr uns zurück nach<br />
York, und Zuhause legte ich mich direkt ins<br />
Bett. Danach kann ich mich an sehr wenig<br />
erinnern, außer dass ich von Zimmer zu<br />
Zimmer wanderte und dabei alle Sessel und<br />
Sofas im Haus ausprobierte. Ich versuchte<br />
sogar auf dem Fußboden Ruhe zu finden. Ich<br />
versank in Dunkelheit. Ich kam auf die Intensivstation<br />
des Krankenhauses York und meine<br />
Familie wurde davon unterrichtet, dass ich<br />
die diagnostizierte bakterielle Meningitis vermutlich<br />
kaum überleben würde. Nach ein<br />
paar Tagen erwachte ich und versuchte mich<br />
langsam zu orientieren. Ich brauchte viel Zeit,<br />
um mich zu stabilisieren. Nach sechs Monaten<br />
verließ ich das Krankenhaus auf Krücken.<br />
Trotz meines Zustandes hielten wir an unserem<br />
Plan fest, nach Deutschland umzuziehen.<br />
Wir kauften uns ein Haus in Krefeld<br />
und ich erholte mich langsam. Aber dann<br />
kam ein neues Unglück – <strong>als</strong> Folge der Meningitis<br />
war im Rückenmarkskanal eine Zyste<br />
entstanden. Sie drückte auf das Rückenmark<br />
und hinderte letztlich die Zirkulation der<br />
Rückenmarksflüssigkeit. Der dadurch verursachte<br />
Druck auf die Nerven machte normales<br />
Gehen fast unmöglich. Ich konnte meinen<br />
rechten Fuß nicht mehr <strong>als</strong> einen Zentimeter<br />
hochheben.<br />
Zwei Operationen später konnte ich den<br />
rechten Fuß wieder heben, obwohl ich einen<br />
Teil der Kontrolle darüber verloren hatte. Auch<br />
hatten sich wegen der langen Bettlegerichkeit<br />
die Muskeln zurückgebildet. Ich musste wieder<br />
Gehen lernen. Also setzte man mich in einen<br />
Rollstuhl und schickte mich zur BGU Duisburg.<br />
Vom ersten Tag an war dort alles hervorragend.<br />
Wie alle Patienten wurde ich bei der<br />
Ankunft isoliert, bis feststand, dass ich keine<br />
Infektion mitgebracht hatte. Dann wurde ich<br />
in einem Zimmer mit zwei anderen Patienten<br />
untergebracht.<br />
Es wird ein Physiotherapeut zugewiesen, der<br />
einen persönlichen Heilungsplan aufstellt.<br />
Der Plan umfasst neben der Physiotherapie<br />
auch Ergotherapie und Krafttraining. Das<br />
Pflegepersonal und die Ärzte treiben die<br />
Patienten langsam aber stetig an dieses Ziel<br />
zu erreichen. Freitags gab es eine wöchentliche<br />
Analyse des jeweiligen Fortschritts. Es<br />
ist erstaunlich, wie gekonnt die Therapeuten<br />
es schaffen, die Muskeln und Nerven neu zu<br />
programmieren. Sogar die kleinste Übung<br />
hat eine bestimmte und fast sofortige<br />
Wirkung. Das Schlüsselwort heißt „Geduld“.<br />
Die medizinische Versorgung ist erstklassig,<br />
die Pflege ist ausgezeichnet, die Rehabilitierung<br />
ist beispiellos und das Essen ist auch<br />
gut. Der beneidenswerte Ruf des Krankenhauses<br />
ist wohlverdient.<br />
Beanstandungen irgendeiner Art? Ja - es wäre<br />
ja auch erstaunlich, wenn es keine gäbe, denn<br />
keine Einrichtung ist ganz perfekt. Die Großzügigkeit<br />
gegenüber Rauchern überrascht<br />
mich. Sie beanspruchen den Haupteingang<br />
komplett für sich und nahezu den ganzen sehr<br />
schönen Garten. Frische Luft ist nicht einfach<br />
zu finden. Die Bauarbeiten erschweren die<br />
Aufsicht, aber hoffentlich wird die Verwaltung<br />
das Problem bald angehen und die richtige<br />
Lösung finden.<br />
Sonst noch etwas? Ja. Zu meiner Unterhaltung<br />
trug eine kuriose Routine vergangener Zeiten<br />
bei. Als Zugehöriger einer kleinen Gruppe von<br />
britischen Diplomaten, die vor dem Abriss<br />
der Mauer in Berlin den britischen Streitkräften<br />
zugeordnet waren, hatte ich an Militärparaden<br />
gefallen gefunden. Hier gibt es auch<br />
so eine regelmäßige „Militärische Gener<strong>als</strong>parade“,<br />
angeführt von Professor Rixen.<br />
Er zieht mit einem großartigen und langen<br />
Gefolge von Zimmer zu Zimmer, Etage für<br />
Etage, durch das gesamte Krankenhaus. Die<br />
Gruppe umfasst ca. 20 Personen nach Hierarchie<br />
geordnet: Ärzte, Leiter der nicht-medizinischen<br />
Abteilungen, leitende Hilfskräfte,<br />
bis hinunter zu den bescheidenen Krankenschwestern.<br />
Ich glaube auch die Bürokatze<br />
am Ende der Karawane bemerkt zu haben –<br />
sie kennt wenigstens ihren Platz. Es gibt so<br />
viele Personen in der Karawane, dass sie<br />
nicht alle in die Krankenzimmer passen und<br />
auf dem Korridor versuchen, Position einzunehmen.<br />
Sobald der General sich im Krankenzimmer<br />
befindet, wird jeder Patient wie eine<br />
Wachsfigur in Madame Tussaud’s vorgestellt.<br />
Der Stationsarzt tritt eifrig nach vorne und<br />
beschreibt sachlich die Person: Name, Krankheitszustand,<br />
Anamnese usw. Es gibt Kopfnicken<br />
und gelegentlich Diskussionen in der<br />
Gruppe. Mit einem königlichen Winken schlängelt<br />
sich die Karawane in das nächste Zimmer,<br />
wo die Vorstellung wieder von vorne losgeht.<br />
Ich darf mich hier natürlich darüber lustig<br />
machen, immerhin bin ich Brite und wir sind<br />
Experten in Eigenartigkeiten – obwohl es allerdings<br />
in jedem Jahr weniger Gelegenheiten<br />
gibt, bei denen Personen nach einer Audienz<br />
mit der Königin rückwärts gehen müssen.<br />
Zur Aufnahme in der BGU erschien ich im<br />
Rollstuhl, bei der Entlassung ging ich auf<br />
Krücken. Ziel erreicht!<br />
Ich hoffe, dass niemand diesen Artikel missversteht.<br />
Ich bin der größte Fan Deutschlands.<br />
* Aus Platzgründen wurde der Originaltext gekürzt.<br />
BGU DIALOG | 02/12
Ideen sind wertvoll – wir managen sie<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
13 | Ideen sind wertvoll – wir managen sie<br />
Wer hatte bei der Arbeit nicht schon mal eine zündende Idee, wie Abläufe zu verbessern<br />
oder Kosten einzusparen wären? In vielen Betrieben bleibt es jedoch bei der Idee, weil<br />
es an Ansprechpartnern mangelt, die Verbesserungsvorschläge offen aufnehmen und<br />
ihre Umsetzung fördern.<br />
Ganz anders in der BGU Duisburg: Hier beschloss die Geschäftsleitung<br />
die Reaktivierung des betrieblichen Vorschlagswesens in Form des<br />
Ideenmanagements, um wertvolle Vorschläge in einem geregelten<br />
Verfahren zu unterstützen. Die Projektgruppe Ideenmanagement<br />
unter Leitung von Andreas Resnik (Leiter der EDV-Abteilung)<br />
entwickelte ein tragfähiges, den Bedingungen der BGU angepasstes<br />
Konzept. Im Sommer 2012 konnte das Ideenmanagement dann<br />
starten. Die Betriebsvereinbarung umfasst von der Idee bis zur<br />
Umsetzung mehrere festgelegte Etappen.<br />
So funktioniert es<br />
Formulare zur Beschreibung der Idee sowie Umschläge, die an das<br />
Ideenmanagement adressiert sind, liegen in der Poststelle der Klinik<br />
bereit. Der Ideenfinder füllt das Formular aus, steckt es in den Umschlag<br />
und legt es ins Postfach „Ideenmanagement“. Daniela Schnorbus,<br />
Koordinatorin des Ideenmanagements, holt es ab. Sie ist erste<br />
Ansprechpartnerin für Ideenfinder.<br />
Ist die Idee verständlich dargestellt, nimmt ein benannter Gutachter<br />
aus dem Haus schriftlich Stellung. Wenn die Ideenkommission beim<br />
nächsten Mal (im Zweimonatsturnus) zusammentritt, werden Idee<br />
und Gutachten vorgestellt und über die Annahme entschieden. Die<br />
BGU-Geschäftsführung initiiert gegebenenfalls die Umsetzung.<br />
Im Gremium sitzen ein Vertreter der Geschäftsführung, der Ärztliche<br />
Direktor, der Betriebsrat und der entsprechende Gutachter: Eine für<br />
alle annehmbare Entscheidung ist <strong>als</strong>o garantiert. Sämtliche Stationen<br />
einer Idee sind transparent und im BGU-eigenen Intranet unter<br />
Qualitätsmanagement/Ideenmanagement veröffentlicht. Dabei weiß<br />
niemand, wer sie eingereicht hat – erst zum Schluss wird auf Wunsch<br />
die Identität „enthüllt“: So ist Objektivität im Verfahren gewährleistet.<br />
Was hat der Ideengeber davon?<br />
Als Anerkennung für gute Ideen winken eine Urkunde und Sachprämien<br />
bzw. Gutscheine – ganz abgesehen davon, dass der Belohnte<br />
zu Recht auf seinen Beitrag zu Arbeitserleichterung oder Kostenersparnis<br />
stolz sein kann. Seit Einführung des Ideenmanagements<br />
wurde bereits ein Vorschlag realisiert. Doch wird einmal eine Idee<br />
nicht angenommen, ist das nicht tragisch: Der Urheber ist trotzdem<br />
eingeladen, weitere Vorschläge zu machen.<br />
Das Ideenmanagement ist sorgfältig durchdacht. Aber vielleicht<br />
gibt’s Verbesserungsvorschläge? Nur zu!
14 | Hausmesse in der BGU<br />
200 Gäste bei der Hausmesse der BG <strong>Unfallklinik</strong><br />
200 Besucher unterschiedlicher Altersstufen,<br />
vom jungen Pflegenden bis zum älteren<br />
Pflegebedürftigen, haben sich in Duisburg zur<br />
Hausmesse der Hilfsmittel- und Wohnumfeldberatung<br />
in der BG <strong>Unfallklinik</strong> eingefunden,<br />
die unter dem Motto „Selbstständiges Leben<br />
durch innovative Technik“ stattfand.<br />
Nicht nur, dass während des Messetages der<br />
Gastgeber seine Lösungen auf dem Gebiet<br />
der Physiotherapie zeigte. Neben der BGU<br />
präsentierten Sanitätshäuser, zahlreiche<br />
Reha-Teams, Architekten und Fahrschulen<br />
ihre Hilfsmittel und zeitgemäße technische<br />
Verfahren für den Alltag, auch zum Thema<br />
Fahrzeugumbauten für Menschen mit Behinderungen<br />
und Mobilitätseinschränkungen.<br />
Die eintägige Messe bestand aus einem Mix<br />
aus Vorführungen, Erfahrungsaustausch, Geselligkeit<br />
und fachlicher Beratung.<br />
Die Beratung der Aussteller orientierte sich<br />
gezielt an den Bedürfnissen und der Wahrnehmung<br />
des Einzelnen. Diese Art der Informations-<br />
vermittlung fördert die Selbstkompetenz und<br />
den sicheren Umgang mit Hilfsmitteln. Infolgedessen<br />
verbessert sich die Lebensqualität.<br />
Kompetenz, alte und neue Kontakte sowie<br />
Kommunikation und Austausch boten den<br />
Gästen ein abwechslungsreiches Programm.<br />
Die Hausmesse macht „Lust auf Leben“. Das<br />
spiegelte sich in der Resonanz wieder.<br />
BGU DIALOG | 02/12
BGU DIALOG | 02/12<br />
15 | Anzeigen
16 | Telemedizin<br />
Noch schneller ins Bild gesetzt<br />
„Um 1996 haben wir eine der ersten digitalen<br />
Spiegelreflexkameras gekauft, eine Nikon<br />
E2, mit 1,3 Megapixel für stolze 26.000 Mark.<br />
Schon dam<strong>als</strong> ging es darum, den Austausch<br />
von Informationen über Röntgenaufnahmen<br />
zu beschleunigen. Im ersten Test fotografierte<br />
ein Kollege die Aufnahmen in einem entfernten<br />
Krankenhaus. Die Daten auf der Speicherkarte<br />
wurden dann über eine analoge Telefonleitung<br />
geschickt, gut 20 Minuten dauerte die<br />
Übertragung, dann konnte man die Aufnahmen<br />
besprechen,” erinnert sich Dr. Peter-<br />
Michael Hax, stellvertretender Ärztlicher<br />
Direktor der BGU und neuer Teleconsult-<br />
Beauftragter. Einen rascheren Datentransfer<br />
stellte man etwas später über eine Laser-<br />
Richtfunkanlage zu der Neurochirurgischen<br />
Klinik des Klinikums Duisburg her. Beides<br />
jedoch wirkt antiquiert gegen das neue System<br />
exdicomed: Röntgenaufnahmen werden damit<br />
sekundenschnell in Befundqualität von Klinik<br />
zu Klinik geschickt und sind aus dem PACS<br />
oder anderen Modalitäten an beliebig vielen<br />
Stationen durch Autorisierte abrufbar. Die<br />
behandelnden Ärzte können per Telefon über<br />
den Befund konferieren, doch auch interaktiv<br />
über Tastatur und zwei Mäuse „chatten”. Die<br />
Vorteile liegen auf der Hand: die Entscheidung<br />
über die Verlegung eines Patienten<br />
nach Duisburg kann schneller und fundierter<br />
getroffen werden. Trifft der Verletzte ein, kann<br />
er sofort operiert werden, da ein erneutes CT<br />
sich erübrigt und das OP-Team bestens<br />
vorbereitet ist. Stellt sich die Verletzung nach<br />
der Telekonsultation <strong>als</strong> weniger gravierend<br />
heraus, kann der Patient in der behandelnden<br />
Klinik verbleiben, der belastende Transport<br />
zur Vorsicht entfällt so wie die unausweichliche<br />
Fehlbelegung.<br />
Mehrfach kompatibel<br />
Entwickelt wurde exdicomed von dem bayerischen<br />
IT-Unternehmen Pegasus, das die<br />
Lösung in Kooperation mit der CHILI GmbH<br />
aus Heidelberg, einem Spezialisten für<br />
Telemedizin, anbietet. Beide Unternehmen<br />
fungieren <strong>als</strong> Partner des bundesweiten<br />
elektronischen Kommunikationssystems<br />
TeleKooperation (TNW), das die Akademie<br />
der Unfallchirurgie (AUC) Anfang 2012<br />
gemeinsam mit einer interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe ins Leben rief. „Es gibt drei<br />
Die erste digitale Spiegelreflexkamera der<br />
BGU Duisburg aus dem Jahre 1996<br />
Bis Ende Dezember wird alles fertig sein - dann arbeitet man auch bei der BGU mit einem<br />
hochmodernen Vernetzungssystem für Röntgendaten. Die Aufrüstung erfolgt gemäß den<br />
Anforderungen an Traumazentren im aktualisierten Weißbuch Schwerverletztenversorgung<br />
der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Telekonsultation hatte man in Duisburg<br />
jedoch schon betrieben, <strong>als</strong> nur wenige an so etwas dachten.<br />
verschiedene Varianten des Vernetzungssystems,<br />
je nach Bedürfnis und Infrastruktur der<br />
einzelnen Klinik. Wir haben uns für die Aufwendigste<br />
entschieden, da sie uns technisch<br />
und vor allem datenschutzrechtlich am<br />
ausgereiftesten erschien”, erklärt Dr. Hax.<br />
Damit der Datenaustausch funktioniert,<br />
müssen die teilnehmenden Kliniken ebenfalls<br />
eine der Systemvarianten installiert<br />
haben. Oder auch die eines Mitbewerbers:<br />
dank einer speziellen Schnittstelle können<br />
auch Dateien von Einrichtungen verarbeitet<br />
werden, die Systeme der MedEcon Telemedizin<br />
aus Bochum nutzen. „Als überregionales<br />
Traumazentrum sind wir natürlich<br />
technisch für alle Kliniken erreichbar”, betont<br />
Pressesprecher Friedhelm Bohla. Endgültig<br />
vorbei sind die Zeiten, in denen Behandlungen<br />
sich verzögerten, weil Röntgenbilder<br />
mit dem Taxi oder per Post eintrafen. Oder<br />
die CD unlesbar war, weil eine Büroklammer<br />
am Anschreiben sie zerkratzt hatte. Der ganz<br />
große Wurf, die Einrichtung einer kompletten<br />
Teleradiologie, ist für einen späteren Zeitpunkt<br />
geplant.<br />
BGU DIALOG | 02/12
Die BGU im Social Media Bereich –<br />
Kliniken im Netz<br />
Seit dem 1. Januar 2012 ist die BG <strong>Unfallklinik</strong><br />
Duisburg ein Teil der riesigen Facbook-Community.<br />
Alleine in Deutschland zählt das<br />
Portal von Facebook mehr <strong>als</strong> 24 Millionen<br />
Nutzerinnen und Nutzer, die nun auch von dem<br />
Profil der BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg aktuelle<br />
Informationen beziehen können. Was <strong>als</strong><br />
kleiner Versuch startete, gewinnt nun mehr<br />
und mehr an Aufmerksamkeit und soll in den<br />
nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.<br />
In den letzten Jahren werden die „alten“ Medien<br />
immer mehr von dem neuen web 2.0 ergänzt.<br />
Wo man früher nur eine begrenzte Anzahl<br />
von Menschen erreicht hat, kann man heute<br />
mit tausenden von Usern „teilen“, „liken“<br />
und diskutieren.<br />
Welchen Stellenwert hat die BG <strong>Unfallklinik</strong><br />
Duisburg im web 2.0?<br />
Ein Beispiel: Die Berufsgenossenschaft für<br />
Gesundheit und Wohlfahrtspflege (BGW) hat<br />
in der Vergangenheit eine Kampagne namens<br />
„Lebe deinen Traum“ ins Leben gerufen. Dabei<br />
wurden Friseurinnen und Friseure zum Hautschutz<br />
während der Arbeit motiviert. Ziel war<br />
es, dem großen Spektrum an jungen Menschen<br />
klar zu machen, dass Gesundheitsschutz ein<br />
wichtiger Faktor in der Berufswelt ist und<br />
dass das Arbeiten ohne Handschuhe nach gewisser<br />
Zeit die Hautgesundheit massiv angreifen<br />
kann. Nach 1 ½ Jahren im Netz zählte<br />
die Aktion schon 1.901 Fans, und alleine im<br />
Juli 2012 gab es schon 3.330 Personen, die<br />
„darüber sprechen“ – natürlich bei Facebook.<br />
So weit ist die BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg noch<br />
nicht, doch können sich User auf dem Profil alle<br />
aktuellen Informationen rund ums Krankenhaus<br />
einholen und selber ihre Meinung dazu äußern.<br />
Natürlich gibt es auch negative Seiten…<br />
Als Risiko ist der sogenannte „shitstorm“ in<br />
vielen Onlinecommunitys verbreitet, so wird<br />
eine Art von Wutwelle bezeichnet, die sich<br />
in Form von Kommentaren gezielt gegen Unter-<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
nehmen richtet. Das web 2.0 hat nicht nur<br />
den informierenden Effekt, es ist vielmehr<br />
jedem zu jeder Zeit möglich, Kommentare zu<br />
hinterlassen oder bestimmte Informationen<br />
und Fakten rasant weiterzuleiten – sicherlich<br />
einer der Hauptgründe, warum das Internet<br />
so sehr an Beachtung gewinnt.<br />
Natürlich ist für jedes Unternehmen diese<br />
Art von Posting (Post=Beitrag) nicht angenehm<br />
und schreckt einige ab, aber gleichzeitig<br />
ist es auch eine gute Sache für jene<br />
Unternehmen, denen an der Meinung ihrer<br />
Kunden und Patienten etwas liegt.<br />
Sollten sich die Kliniken nun dieser Art von<br />
Medien bereitstellen?<br />
Natürlich hat das web 2.0 positive und<br />
negative Seiten, und es ist vermutlich noch<br />
ein langer Weg, bis die einzelnen Kliniken<br />
vollends dort integriert sind, doch warum<br />
sollte der Faktor „Kliniken im Netz“ nicht<br />
ausbaufähig sein? Es ist wohl abzuwarten,<br />
wie sich alles entwickelt, aber wir können<br />
schon so viel sagen: Im Jahr 2013 wird die<br />
17 | Die BGU im Social Media Bereich – Kliniken im Netz<br />
Twitter, Facebook & Co. – warum haben die neuen „social media“,<br />
auch „web 2.0“ genannt, immer mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft,<br />
und was heißt das für die Zukunft?<br />
BG <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg hier weiterhin sehr<br />
aktiv sein. Wir werden sogenannte Microsites<br />
generieren, mit denen wir gezielt Themen<br />
verbreiten wollen. Microsites sind Mini-<br />
Webseiten mit dem Vorteil der direkten Kommunikation<br />
und wenigen Unterseiten (wie<br />
bei Facebook bekannt und beliebt).<br />
Und wenn Sie mal Zeit haben, besuchen<br />
Sie doch das Profil der BG <strong>Unfallklinik</strong><br />
Duisburg auf Facebook, vielleicht „gefällt“<br />
es Ihnen ja auch.<br />
Kurz notiert<br />
Homepage: www.bgu-duisburg.de<br />
Facebook: www.facebook.com/bgu.klinik.duisburg
18 | Schnelle Hilfe aus der Luft<br />
Schnelle Hilfe aus der Luft<br />
An der <strong>Berufsgenossenschaftliche</strong>n <strong>Unfallklinik</strong> Duisburg<br />
ist der Rettungshubschrauber Christoph 9 stationiert.<br />
Wenn Daniel Schwarze zum Einsatz gerufen wird, lässt er alles stehen<br />
und liegen, wirft die Funktionskleidung über, und der Helikopter hebt ab.<br />
Bei seinem ersten Einsatz <strong>als</strong> Notarzt im Rettungshubschrauber vor<br />
sechs Jahren war Daniel Schwarze richtig nervös. „Ich war durch<br />
meine Tätigkeit im Rettungsdienst am Boden gut vorbereitet, aber<br />
ich habe ständig geguckt, ob der Melder noch funktioniert.“<br />
Inzwischen sind die Einsätze für den 35-Jährigen Routine. Wenn<br />
Christoph 9 alarmiert wird, ist er innerhalb von zwei Minuten in der<br />
Luft. Drei Leute sind dann immer mit an Bord: Der Pilot, der sofort<br />
die Maschine startklar macht, ein Rettungsassistent, der für die<br />
Koordination zuständig ist und der Notarzt. „Wir sind in zwölf Minuten<br />
in Geldern, in 18 Minuten in Kleve“, sagt Schwarze.<br />
Der Einsatzradius umfasst den Niederrhein bis zur holländischen<br />
Grenze, das Ruhrgebiet und die Gegend bis Wuppertal, manchmal<br />
auch Köln und Gummersbach. „Was der Tank eben so hergibt“, sagt<br />
Schwarze. Die nächsten Rettungshubschrauber sind in Lünen, Köln<br />
und Aachen stationiert.<br />
Im Inneren des knallorangen Christoph 9 ist es ganz schön eng.<br />
Und es muss schnell gehen. Darum hat alles hat seinen festen Platz:<br />
Defibrillator, EKG, Beatmungsgerät, Koffer mit Intubationsbesteck,<br />
Medikamente, Materialien zum Schienen und zum Behandeln von<br />
Brandverletzungen, Vakuummatratze und chirurgisches Besteck.<br />
„Wir mussten auch schonmal<br />
vor Ort amputieren, aber das<br />
kommt selten vor“, sagt der<br />
Notarzt.<br />
Es ist übrigens nicht so, dass<br />
der Verletzte dann blutüberströmt<br />
im Hubschrauber abtransportiert<br />
wird. „Wir sind ja<br />
nicht alleine an der Unfallstelle.<br />
Ein Rettungswagen ist ebenfalls<br />
vor Ort. Der Patient wird<br />
erst komplett versorgt und stabilisiert,<br />
so dass wir ihn mitnehmen<br />
können“, erklärt Daniel<br />
Schwarze. Wenn nicht ein an- Die Trage wird von hinten in den<br />
Hubschrauber geschoben.<br />
deres Krankenhaus näher oder<br />
geeigneter für den Patienten ist, landet Christoph 9 auf dem Dach<br />
der Duisburger <strong>Unfallklinik</strong> (BGU). „Bei Schwerstverletzten zählt jede<br />
Sekunde, und darauf sind wir natürlich eingerichtet. Innerhalb von<br />
zwei Minuten sind wir mit dem Patienten im Schockraum, dort liegen<br />
Röntgen, CT und Operationssaal direkt beieinander, und das Personal<br />
ist entsprechend geschult.“<br />
Bis zu sechs Einsätzen fliegt ein Team pro Tag. 1300 waren es im vergangenen<br />
Jahr insgesamt. „Im Sommer werden wir immer wieder<br />
alarmiert, weil Leute im Rhein oder einem Baggersee schwimmen<br />
gehen und nicht mehr auftauchen“, sagt Schwarze, der im letzten<br />
Sommer am Niederrhein einen jungen Mann retten musste, der nach<br />
einer Feier in einen Baggersee sprang und jetzt querschnittsgelähmt<br />
ist. Auch beim Grillen kommt es jedes Jahr in der warmen Jahreszeit<br />
zu schwersten Verbrennungs-Unfällen, weil manche Menschen zum<br />
Anzünden der Holzkohle Benzin oder Spiritus verwenden.<br />
Doch es gibt auch schöne Einsätze. Wenn sich eine Situation <strong>als</strong> ungefährlich<br />
herausstellt, zum Beispiel. Oder wenn das Team einen Patienten,<br />
dem es eigentlich ganz gut geht, in ein anderes Krankenhaus<br />
transportiert. „Einige machen dann auch mal Scherze und fragen,<br />
wann die Stewardess mit den Getränken kommt“, sagt Daniel Schwarze.<br />
Kurz notiert<br />
Christoph 9 ist ein Helikopter des Typs<br />
Eurocopter 135 T2i, hat zwei Triebwerke<br />
mit jeweils 570 PS, verbraucht 225 Liter<br />
Kerosin pro Stunde und ist bis zu 257<br />
km/h schnell. Das Team des Christoph<br />
9 besteht aus zehn Rettungsassistenten<br />
der Berufsfeuerwehr Duisburg, zehn Notärzten<br />
des BGU und zwölf Piloten der<br />
Bundesfliegerstaffel West. Der Hubschrauber<br />
ist täglich von sieben Uhr bis<br />
zum Sonnenuntergang einsatzbereit,<br />
außer bei schlechten Sichtverhältnissen<br />
und Starkregen. Nachts wird der Helikopter<br />
in den Hangar geschoben. Direkt<br />
daneben befindet sich auch der renovierte<br />
Aufenthaltsbereich des Rettungsteams<br />
mit Küche, Fernsehen und Schlafgelegenheiten.<br />
BGU DIALOG | 02/12
KlinikKultur – immer wieder<br />
eine Herausforderung!<br />
Seit Dezember 2003 gibt es sie schon -<br />
unsere Veranstaltungsreihe KlinikKultur. Mit<br />
8 Veranstaltungen im Jahr aus den Bereichen<br />
Musik, Comedy und Kabarett zwar eine eher<br />
kleine, aber ausgesprochen feine Reihe, die<br />
mit ihren durchweg prominenten Künstlern<br />
wie Thomas Freitag, Jürgen Becker, Konrad<br />
Beikircher – um nur einige zu nennen – mittlerweile<br />
auch weit über die Grenzen Duisburgs<br />
hinaus bekannt ist.<br />
Für das Organisationsteam von KlinikKultur<br />
ist der Umgang mit den Künstlern schon<br />
etwas ganz Besonderes. Es ist ein Blick über<br />
den Tellerrand in eine zum Teil ganz andere<br />
Welt. Die Künstleragenturen lassen uns im<br />
Vorfeld wissen, was ihre Schützlinge an technischem<br />
Equipment, aber auch an sehr persönlichen<br />
Dingen für ihren Auftritt unbedingt<br />
benötigen, und dann ist es an uns, diese<br />
Wünsche möglich zu machen.<br />
Da viele der Künstler von der Bühne, aus Funk<br />
oder Fernsehen bekannt sind, kommt es<br />
durchaus schon vor, dass wir im Vorfeld einer<br />
Veranstaltung auch mal recht nervös und<br />
ehrfürchtig auf das Eintreffen unserer Gäste<br />
warten. Aber dann kommt es meistens doch<br />
anders <strong>als</strong> man denkt. Einige, die eine unglaubliche<br />
Präsenz auf der Bühne haben,<br />
sind im persönlichen Gespräch eher zurückhaltend,<br />
manchmal fast schüchtern. Andere,<br />
die in ihren Programmen eher locker rüberkommen,<br />
sind auch schon mal ein wenig<br />
„kapriziös“. Es gibt aber auch Künstler, die<br />
BGU DIALOG | 02/12<br />
einfach eins zu eins so sind, wie man sie auf<br />
der Bühne erlebt. Aber einer von ihnen toppt<br />
wirklich alle: Jürgen Becker! Nach einer Veranstaltung<br />
bei einem „lecka“ Kölsch bekam<br />
er in einem Gespräch mit einem Fan, den er<br />
von den Mitternachtsspitzen kannte, mit, dass<br />
dieser nun mit dem Bus nach Hause müsse.<br />
Er fragte erst ihn: „Wo wonnsse denn?“ dann<br />
seinen Fahrer: “Kumme mer do vorbäi?“ Und<br />
am Ende war es wahrhaftig so, dass die<br />
beiden auf ihrem Weg nach Köln den Gast<br />
nach Hause gefahren haben. Na, wo gibt´s<br />
denn so was?<br />
Manchmal kann es durchaus auch aus medizinischer<br />
Sicht zu etwas Nutze sein, wenn<br />
man bei uns in der <strong>Unfallklinik</strong> auftritt: So<br />
hat es der Musiker Ben Sands erlebt. Er klagte<br />
während eines Konzertes scherzhaft über<br />
seine seit langem schmerzende Hand. Eine<br />
unserer Physiotherapeutinnen, die zufällig<br />
im Publikum saß, bot ihm spontan an, seine<br />
Hand zu behandeln. Ben Sands war mit dem<br />
Ergebnis glücklich und zufrieden.<br />
Sie sehen <strong>als</strong>o, dass uns jede Veranstaltung<br />
immer wieder vor neue Herausforderungen<br />
stellt. Deshalb geben wir jedes Mal auf`s<br />
Neue unser Bestes.<br />
Überzeugen Sie sich selbst!<br />
Weitere Infos zu unserer Veranstaltungsreihe<br />
und dem Programm für 2013 finden Sie unter<br />
www.klinikkultur.de<br />
Impressum<br />
19 | KlinikKultur | Impressum<br />
BGU DIALOG<br />
Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partner<br />
der <strong>Berufsgenossenschaftliche</strong>n <strong>Unfallklinik</strong><br />
Ausgabe 02/2012<br />
Erscheinungsweise<br />
halbjährlich<br />
Herausgeber:<br />
Berusfgenossenschaftliche<br />
<strong>Unfallklinik</strong> Duisburg GmbH<br />
Großenbaumer Allee 250<br />
47249 Duisburg<br />
Tel.: 02 03 / 76 88 - 1<br />
E-Mail: kontakt-verwaltung@bgu-duisburg.de<br />
Web: www.bgu-duisburg.de<br />
Verantwortlich:<br />
Geschäftsführer Heinz-Josef Reker<br />
Fotos:<br />
BGU Archiv<br />
Jochen Balke, sirius images<br />
Kristina Malis<br />
Lutz Schmitz<br />
Christoph Reichwein<br />
MSV Duisburg<br />
@DIDEM HIZAR - fotolia.com<br />
@DOCRABEMEDIA - fotolia.com<br />
@fffranz - fotolia.com<br />
@N-Media-Images - Fotolia.com<br />
Redaktion:<br />
Friedhelm Bohla<br />
Weitere Textbeiträge:<br />
Dr. Regina Peters<br />
Martina Gorlas<br />
Patrick McDermott<br />
Sarah Lambrecht, BGU Duisburg<br />
Monika Langenberg, BGU Duisburg<br />
Daniela Schnorbus, BGU Duisburg<br />
Ute Storm, BGU Duisburg<br />
Gestaltung und Gesamtkoordination:<br />
AS - Design & Promotion, Duisburg<br />
www.asdesign-promotion.de<br />
Textliche Begleitung:<br />
AS - Design & Promotion<br />
Auflage:<br />
5.000 Exemplare<br />
Druck:<br />
Druck-Service Weirich GmbH, Duisburg<br />
Nachdruck nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion.