G 1946e.V. m melerBuure - KG Stommeler Buure
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Erster Präsident war der redegewandte August Lamprecht. Die <strong>KG</strong> hatte regen<br />
Zulauf, viele <strong>Stommeler</strong> aus allen Schichten der Bürgerschaft wollten Mitglied<br />
werden, darunter auch Michael Lamprecht, der nach einem Jahr seinem kranken<br />
Bruder August als Präsident folgte. Nach der Gründung wurde festgelegt,<br />
volkstümlichen Karneval für alle Bürger Stommelns mit eigenen Künstlern zu<br />
bieten. So standen für die Sitzungen mindestens sechs Büttenredner zur Verfügung.<br />
Hinzu kamen noch Mitglieder als Sänger, die das Salz in jeder Sitzung<br />
waren. Sehr früh gründete sich ein Tanzcorps mit einem Tanzpaar. Der damalige<br />
Präsident Michael Lamprecht schrieb fünf Revuen, die alle von großem Erfolg<br />
gekrönt waren. Alle Darsteller machten das aus Spaß am Karneval. Auch war es<br />
selbstverständlich, Prinzen und Dreigestirne zu proklamieren. Das alles konnte<br />
mit wenig Geld umgesetzt werden.<br />
Es war ein stetiger Aufstieg mit viel Erfolg bei den Veranstaltungen der <strong>KG</strong>, bis<br />
plötzlich eine Droge auftauchte: das Fernsehen. Wenn Sendungen aus dem Millowitsch-Theater,<br />
dem Ohnsorg-Theater, mit Peter Frankenfeld oder Hans-Joachim<br />
Kulenkampff auf dem Programm standen, brauchte man keine Karnevalsveranstaltung<br />
anzukündigen. Straßenfeger waren auch Krimis wie Durbridge’s‚<br />
Halstuch’ oder die ersten Fußballübertragungen. Diese erste Begeisterung für<br />
das neue Medium Fernsehen legte sich Anfang der 1960er Jahre etwas und es<br />
zog die Bürger wieder stärker in Veranstaltungen im Ort, ob nun Karneval, Kirmes<br />
oder Maifest.<br />
Zunächst kamen noch die eigenen Karnevalskräfte im Haus Bennedix / Saal<br />
Esser beim Publikum gut an. Dann kamen Karnevalssitzungen aus Mainz und<br />
Köln ins Fernsehen und die Gäste in Stommeln wurden anspruchsvoller. „Hausgemachter“<br />
Karneval allein reichte nicht mehr. Die Verantwortlichen der <strong>Stommeler</strong><br />
<strong>Buure</strong> haben aber darauf reagiert und in die Sitzungsprogramme neben<br />
den eigenen Kräften auch Karnevalisten aus Köln und dem Umland verpflichtet.<br />
Der Saal war bald zu klein, sodaß ab 1967 ein Zelt für 500 Besucher aufgestellt<br />
wurde. Nun musste die <strong>KG</strong> sich selbst um Genehmigungen bei den<br />
Behörden kümmern, um GEMA kümmern usw. Zeitweise wurde auch Vergnügungssteuer<br />
auf die Eintrittspreise erhoben. Zu diesen Kosten kamen ständig<br />
’bessere Programme’ mit steigenden Kosten. Das Credo der <strong>KG</strong> <strong>Stommeler</strong><br />
<strong>Buure</strong> „Volkstümlicher Karneval zu volkstümlichen Preisen“ wurde in der<br />
Umsetzung zunehmend schwerer als gedacht.<br />
Es ist kaum möglich, Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals nach Stommeln<br />
zu bekommen. Ein Auftritt in Stommeln mit An- und Abfahrt entspricht vom<br />
Zeitaufwand 2 bis 3 Auftritten in Köln. Die großen Redner und Zwiegespräche<br />
sind weniger geworden. Es fehlt an Nachwuchs, hier tragen aber viele Karnevalsgesellschaften<br />
mit Schuld, weil sie Nachwuchstalenten keine Chance geben.<br />
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Lesen Sie weiter auf Seite 54<br />
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