Buga 2011 aktuell - Bundesgartenschau Koblenz 2011
Buga 2011 aktuell - Bundesgartenschau Koblenz 2011
Buga 2011 aktuell - Bundesgartenschau Koblenz 2011
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<strong>Buga</strong> <strong>2011</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Editorial<br />
Seit der 1. Ausgabe dieser Zeitung hat sich in <strong>Koblenz</strong><br />
viel bewegt. In der nun vorliegenden 2. Ausgabe<br />
möchten wir Sie zum einen über den Planungsstand<br />
und die <strong>aktuell</strong>en Baumaßnahmen der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH informieren, aber auch<br />
auf einige der BUGA-Begleitprojekte hinweisen, die<br />
bis <strong>2011</strong> von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz, der<br />
Stadt <strong>Koblenz</strong> und von privaten Investoren umgesetzt<br />
werden. Mit Beginn der Bautätigkeit geht eine verstärkte<br />
Öffentlichkeitsarbeit einher, auf die wir hier auch eingehen<br />
werden und die nicht zuletzt in Form des neuen,<br />
endgültigen Logos der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH<br />
im Kopf dieser Zeitung sichtbar wird. Und natürlich ist<br />
dieses Medium wieder eine Plattform, um den Lesern<br />
Hintergründe und Macher der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
vorzustellen, ihnen aber ebenso zeitnahere Gartenschauen<br />
wie Bingen und Schwerin zu präsentieren.<br />
Die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> wird als heitere,<br />
bunte Großveranstaltung<br />
vom 15. April bis 16.<br />
Oktober <strong>2011</strong> die <strong>Koblenz</strong>er<br />
und ihre Besucher verwandeln.<br />
Die Bagger und<br />
Bauzäune am Kurfürstlichen<br />
Schloss, im Blumenhof<br />
und nicht zuletzt auf<br />
dem Festungsplateau zeugen<br />
davon, dass die Verwandlung<br />
der ganzen Stadt<br />
bereits zweieinhalb Jahre<br />
vor der Veranstaltung eingesetzt<br />
hat.<br />
Die BUGA ist ein Thema, das<br />
in <strong>Koblenz</strong> immer präsenter<br />
wird. So feierten unzählige<br />
Menschen auf der Veranstaltung<br />
„999 Tage bis zur BUGA<br />
– das Baustellenfest“ vor<br />
Wirtschaftsminister Hendrik Hering unterstrich auf der sehr gut besuchten Veranstaltung „999 Tage bis zur<br />
BUGA - das Baustellenfest“ am 20. Juli 2008 die Bedeutung der BUGA <strong>2011</strong> für das Land Rheinland-Pfalz. (Foto: Frey)<br />
dem Kurfürstlichen Schloss<br />
in <strong>Koblenz</strong> das Herannahen<br />
dieser besonderen Veranstaltung.<br />
Auch die Landesregierung<br />
nimmt große Notiz von<br />
den BUGA-Vorbereitungen.<br />
Ministerpräsident Kurt Beck<br />
ließ es sich nicht nehmen, im<br />
Mai mit dem Pflanzen des<br />
ersten BUGA-Baumes auf der<br />
Wiese neben dem Campingplatz<br />
Lützel-Neuendorf den<br />
ersten offiziellen Spatenstich<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH zu setzen. Bei dieser<br />
Gelegenheit unterzeichneten<br />
er und der <strong>Koblenz</strong>er Oberbürgermeister<br />
Dr. Eberhard<br />
Schulte-Wissermann eine<br />
BUGA-Agenda, um die Zusammenarbeit<br />
des Landes<br />
Rheinland-Pfalz und der<br />
Stadt <strong>Koblenz</strong> noch einmal<br />
zu bekräftigen.<br />
Etwas Besonderes ist die<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> nicht nur deshalb, weil<br />
es sich dabei um die erste<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> in Rheinland-Pfalz<br />
handelt. Außergewöhnlich<br />
ist auch ihre direkte<br />
Lage im Herzen der Stadt, mit<br />
der sie ganz nah an die Menschen<br />
heranrückt. <strong>Koblenz</strong><br />
ist schon jetzt eine schöne<br />
Stadt, aber sie hat noch viele<br />
unbeachtete Schatzkästchen,<br />
die es zu entdecken und mit<br />
Leben zu füllen gilt - und<br />
zwar nicht nur für die drei<br />
ausgewiesenen Kernbereiche<br />
„Kurfürstliches Schloss“,<br />
In <strong>Koblenz</strong> hat nun die BUGA-Zeit begonnen<br />
In drei Jahren wird die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> schon in vollem Gange<br />
sein. Ihre Eröffnung am<br />
15. April <strong>2011</strong> rückt immer<br />
näher. Wie lange genau<br />
wir uns bis zu diesem<br />
freudigen Ereignis noch<br />
gedulden müssen, ist von<br />
der ersten BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> Countdown-Uhr abzulesen.<br />
Diese wurde am<br />
19. Juli 2008 auf dem Rathausvorplatz<br />
von dem Oberbürgermeister<br />
und Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrates<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH, Dr. Eberhard<br />
Schulte-Wissermann, von<br />
Angela Keul-Göbel und<br />
Edith Sagorny von der awk<br />
Außenwerbung GmbH sowie<br />
von BUGA-Geschäftsführer<br />
Hanspeter Faas feierlich<br />
enthüllt.<br />
Wer vom Jesuitenplatz aus<br />
den Rathausvorplatz betritt,<br />
übersieht sie keinesfalls:<br />
2,36 Meter hoch, 1,31 Meter<br />
breit, mit dem leuchtend rotorange-gelben<br />
Design der<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> wird die BUGA-<br />
<strong>Koblenz</strong>-<strong>2011</strong>-Countdown-<br />
Uhr ab sofort nicht nur die<br />
Tage, sondern auch die Stunden,<br />
Minuten und Sekunden<br />
herunterzählen, bis die<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> am 15. April<br />
<strong>2011</strong> ihre Tore öffnet. Auf<br />
ihrer vom Zentralplatz aus<br />
sichtbaren Rückseite weist<br />
ein buntes Plakat zusätzlich<br />
auf die Veranstaltung hin.<br />
Vorfreude und Zeitdruck<br />
Laut Oberbürgermeister Dr.<br />
Eberhard Schulte-Wissermann<br />
hat diese Uhr zwei<br />
Die BUGA-<strong>2011</strong>-Countdown Uhr feierlich enthüllt. (Foto: BUGA GmbH/Full)<br />
Bedeutungen: „Zum einen<br />
symbolisiert sie die Vorfreude<br />
auf dieses in <strong>Koblenz</strong> einzigartige<br />
Ereignis, das immer<br />
näher rückt.“ Zum anderen<br />
stehe sie aber auch für den<br />
enormen Zeitdruck, unter<br />
dem nicht nur die BUGA-<br />
Macher, sondern alle anderen<br />
Entscheider in der Stadt<br />
nun stünden, die die Stadt<br />
<strong>Koblenz</strong> bis zur Eröffnung<br />
ihrer <strong>Bundesgartenschau</strong> am<br />
15. April <strong>2011</strong> voranbringen<br />
wollen und müssen. Dies<br />
bekräftigte auch BUGA-<br />
Geschäftsführer Hanspeter<br />
Faas: „Die Uhr soll uns immer<br />
mahnend daran erinnern,<br />
dass viele Güter vermehrbar<br />
sind – nicht aber die Zeit.“<br />
Uhr mit neuer Funktion<br />
Nach Eröffnung der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
wird die Countdown-Uhr<br />
keinesfalls sofort<br />
wieder abgebaut, sondern<br />
mit einem neuen Plakat und<br />
so mit einer neuen Funktion<br />
versehen: Dann darf sie die<br />
Tage, Stunden, Minuten und<br />
Sekunden herunterzählen,<br />
die es dauert, bis die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
am 16. Oktober <strong>2011</strong> ihre<br />
Pforten endgültig schließt<br />
– als augenfällige Aufforderung,<br />
diese Veranstaltung immer<br />
wieder zu besuchen und<br />
bis zuletzt in vollen Zügen zu<br />
genießen. (gan)<br />
„Blumenhof“ und „Plateau<br />
Ehrenbreitstein“, sondern in<br />
der ganzen Stadt.<br />
Das Gesamtbudget der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> in Höhe von 102 Mio.<br />
Euro wird zu 49 Mio. Euro<br />
vom Land bezuschusst. 28<br />
Mio. Euro beträgt der Eigenanteil<br />
der Stadt <strong>Koblenz</strong>,<br />
die restlichen 25 Mio. Euro<br />
müssen über Eintrittsgelder,<br />
Sponsoring und Lizenzen<br />
erwirtschaftet werden. Im<br />
Sinne einer nachhaltigen<br />
Entwicklung wird der größ-<br />
Nr. 2 - August 2008<br />
BUGA-Baumaßnahmen im Schlossgarten haben begonnen. (Foto: BUGA GmbH/Full)<br />
te Teil des Gesamtbudgets<br />
für infrastrukturelle Maßnahmen<br />
und damit in eine<br />
dauerhafte Aufwertung der<br />
Stadt <strong>Koblenz</strong> investiert.<br />
Zusätzlich zu den im Budget<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH enthaltenen Maßnahmen<br />
investiert das rheinland-pfälzischeFinanzministerium<br />
seit Herbst letzten<br />
Jahres weitere 35 Mio. Euro<br />
auf dem Plateau und in die<br />
Festung Ehrenbreitstein.<br />
Die Baumaßnahmen, die in<br />
der Stadt bereits begonnen<br />
Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann (Foto: BUGA/Full)<br />
„Die BUGA kommt...“ war der<br />
Slogan, mit denen in den letzten<br />
Jahren auf die Ankunft<br />
dieser ganz besonderen Veranstaltung<br />
in <strong>Koblenz</strong> hingewiesen<br />
wurde. Wenn ich<br />
mich jetzt in <strong>Koblenz</strong> umsehe<br />
und umhöre, habe ich allerdings<br />
den Eindruck, dass der<br />
Geist der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
längst schon in der Stadt angekommen<br />
ist.<br />
Es ist schön zu sehen, dass<br />
überall in der Stadt die Bagger<br />
ihre Arbeit aufgenommen<br />
haben - und dies nicht nur<br />
in dem eigentlichen BUGA-<br />
Areal. Begonnen haben auch<br />
schon viele Baumaßnahmen,<br />
bei denen von vielen Seiten<br />
BUGA-Begleitprojekte<br />
mit Hochdruck bis zur ihrer<br />
Fertigstellung vor Eröffnung<br />
der BUGA vorangetrieben<br />
werden: Die Tiefgarage am<br />
Schloss, das neue Justizzentrum<br />
auf dem Deinhard-<br />
Gelände sowie das Medizinische<br />
Versorgungszentrum<br />
am Hauptbahnhof sind nur<br />
einige Beispiele. Auch in die<br />
Diskussion um den Zentralplatz<br />
ist nun mit den Plänen<br />
für ein „Forum Mittelrhein“<br />
Bewegung gekommen.<br />
Die Stadtverwaltung hat das<br />
Eröffnungsdatum der BUGA<br />
stets im Blick, wenn es um<br />
so wichtige Projekte wie die<br />
<strong>aktuell</strong>en Baumaßnahmen<br />
in der Löhrstraße, die Sanierung<br />
der Ufermauer und den<br />
Schienenhaltepunkt Mitte<br />
geht. Das Land Rheinland-<br />
haben, werden sich in den<br />
nächsten zweieinhalb Jahren<br />
intensivieren und können<br />
auch zu Beeinträchtigungen<br />
führen. Das soll jedoch die<br />
Vorfreude nicht trüben auf<br />
eine <strong>Bundesgartenschau</strong>, die<br />
mit mehreren tausend sehr<br />
unterschiedlichen Veranstaltungen<br />
rund um Kultur, Sport<br />
und Wissensvermittlung ein<br />
Magnet für Menschen jeden<br />
Alters sein und die sich nachhaltig<br />
auf Kultur, Tourismus<br />
und Wirtschaft auswirken<br />
wird. (gan).<br />
Grußwort von Oberbürgermeister<br />
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />
Pfalz engagiert sich ebenfalls<br />
enorm, um die Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
zu einer noch attraktiveren<br />
BUGA-Stätte zu machen. So<br />
investiert die Landesregierung<br />
derzeit 35 Mio. Euro in<br />
das Festungsplateau, unterstützt<br />
die Sanierung der dortigen<br />
Jugendherberge und gestaltet<br />
den Garten rund um<br />
Schloss Stolzenfels um. Alle<br />
diese Maßnahmen werden<br />
die Lebensqualität in dieser<br />
Stadt nachhaltig erhöhen.<br />
Nicht nur die umfangreichen<br />
Baumaßnahmen im Stadtgebiet<br />
und die BUGA-Countdown-Uhr<br />
vor dem Rathaus,<br />
die die Tage bis zur Eröffnung<br />
am 15. April <strong>2011</strong> rückwärts<br />
zählt, sind als Vorboten der<br />
BUGA zu deuten. Bei persönlichen<br />
Gesprächen über die<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> konnte<br />
ich in letzter Zeit eine sehr<br />
positive Stimmung bei den<br />
Menschen wahrnehmen, eine<br />
große Vorfreude, die die anfänglich<br />
vielleicht vorhandene<br />
Skepsis immer mehr verdrängt.<br />
Die BUGA kommt ...<br />
und in unseren Köpfen ist sie<br />
schon angekommen!<br />
Es grüßt Sie freundlich<br />
Ihr<br />
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann,<br />
Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrates der BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH
Die BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> baut schon in der Innenstadt<br />
Die Bauarbeiten am Schloss sind bereits in vollem Gange. (Foto: BUGA GmbH/Full)<br />
Die Bauarbeiten zur <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong><br />
in den beiden innerstädtischen<br />
Kernbereichen haben<br />
begonnen: Seit Juni<br />
sind die Bagger im Schlossgarten<br />
zwischen dem Kurfürstlichen<br />
Schloss und der<br />
Preußischen Mauer zugange,<br />
während hinter dem<br />
rechten Zirkularbau des<br />
Schlosses unterhalb der<br />
Pfaffendorfer Brücke der<br />
Ausgleichsparkplatz für<br />
die Bediensteten der Bun-<br />
Eines der gestalterischen<br />
Ziele im Kernbereich „Kurfürstliches<br />
Schloss“ ist die<br />
Schaffung einer Achse, die<br />
die Verbindung von der Innenstadt<br />
zum Rhein stärken<br />
wird. Ausgehend vom<br />
Schienenhaltepunkt Mitte<br />
führt diese künftig als Verlängerung<br />
der Schlossstraße<br />
über den neu gestalteten<br />
Schlossvorplatz durch das<br />
Schloss, den Schlossgarten<br />
und die Preußische Mauer<br />
hindurch bis an die 100<br />
Meter breite Stufenanlage<br />
am Rhein. Ganz wichtig:<br />
Das Schloss, in dessen Mitteltrakt<br />
eine Gastronomie<br />
entsteht, wird auch über<br />
die BUGA hinaus öffentlich<br />
zugänglich sein.<br />
Die Grundvoraussetzung<br />
für die Umgestaltung des<br />
Schlossvorplatzes hin zu einer<br />
gut strukturierten, spannungsvollen<br />
Fläche mit hoher<br />
Aufenthaltsqualität ist<br />
die dauerhafte Verlagerung<br />
der PKW-Stellplätze aus die-<br />
desanstalt für Immobilienaufgaben<br />
entsteht. Auch<br />
im Blumenhof wird schon<br />
intensiv gearbeitet.<br />
Im Schlossgarten wird im<br />
Rahmen der Vorbereitungen<br />
zur <strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>2011</strong><br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
von Gartenbaumeister<br />
Peter Joseph Lenné angelegte<br />
Garten in Grundzügen<br />
rekonstruiert und neu interpretiert.<br />
Große Erdarbeiten<br />
sind notwendig, um den<br />
Kernbereich Schloss<br />
sem Bereich hinaus. Zum<br />
Ausgleich dienen ein neuer<br />
Parkplatz zwischen der Pfaffendorfer<br />
Brücke und dem<br />
südlichen Zirkularbau sowie<br />
eine Tiefgarage unter dem<br />
Schlossvorplatz.<br />
Die Strukturierung des<br />
Schlossgartens erfolgt zum<br />
einen über die terrassenförmige,<br />
Lenné‘sche Anordnung<br />
unterschiedlicher Ebenen,<br />
die den Garten von der<br />
höher liegenden Mitte ausgehend<br />
nach beiden Seiten<br />
entwickelt. Auch das Denkmal<br />
„Vater Rhein und Mutter<br />
Mosel“ auf dem Podest in der<br />
Mitte wird durch den Umbau<br />
freigestellt. Wasserfläche und<br />
Springbrunnen sollen in diesem<br />
Bereich erhalten bleiben<br />
und zu neuer Geltung gelangen.<br />
An diesem Ort wird eine<br />
sehr üppige und vielfältige<br />
Pflanzenwelt den BUGA-Besuchern<br />
ein ähnlich exklusives<br />
Gefühl verleihen, wie<br />
es die früheren Herrscher<br />
an diesem Ort wohl gehabt<br />
haben müssen. Gemäß his-<br />
Garten wieder auf das Geländeniveau<br />
des historischen<br />
Vorbildes abzusenken. Bagger<br />
tragen eine anderthalb<br />
bis zwei Meter hohe Schicht<br />
ab, die zu einem großen Teil<br />
aus Bauschutt besteht, welcher<br />
in der Nachkriegszeit<br />
dort deponiert worden ist<br />
und nun fachgerecht entsorgt<br />
werden muss.<br />
Auch vor dem Schloss sind<br />
schon Aktivitäten zu beobachten.<br />
Hier beginnt die Provinzial<br />
Rheinland Versiche-<br />
torischem Vorbild wird der<br />
Garten nicht axial auf das<br />
Schloss hin ausgerichtet,<br />
sondern parallel zum Rheinufer<br />
angelegt. Die Wege<br />
verlaufen mit den Gartenebenen,<br />
um beim langsamen<br />
Flanieren die verschiedenen<br />
Bereiche des Gartens mit<br />
Muße zu entdecken. Analog<br />
der Intimität dieses abgeschlossenen<br />
Raums ist hier<br />
auch Platz für kleinere Veranstaltungen<br />
während und<br />
nach der BUGA.<br />
Die alte Infanteriemauer<br />
zwischen dem Rheinufer und<br />
dem Schlossgarten gehört zu<br />
diesem Ensemble und unterstützt<br />
die Atmosphäre des<br />
Gartens als abgeschlossener<br />
Raum. Gemäß inzwischen<br />
erfolgter Abstimmung mit<br />
den Denkmalpflegebehörden,<br />
soll diese Mauer künftig<br />
um zwei Durchbrüche<br />
ergänzt werden. Damit wird<br />
der Schlossgarten auch nach<br />
der <strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>2011</strong><br />
ein gut erreichbares Schatzkästchen<br />
sein. (gan)<br />
Bauarbeiten im Blumenhof (Foto: BUGA GmbH/Schirlitz)<br />
rungen als Investor mit den<br />
Bauarbeiten zu einer Tiefgarage<br />
unter einem Teil des<br />
Schlossvorplatzes.<br />
Die Bauarbeiten im Blumenhof<br />
erstrecken sich derzeit<br />
über den sogenannten<br />
Kirchhof und werden voraussichtlich<br />
im Oktober auf<br />
den eigentlichen Blumenhof<br />
ausgeweitet. Gleichzeitig beginnt<br />
die Sanierung der Ufermauer<br />
am Konrad-Adenauer-<br />
Ufer. (gan)<br />
Planskizze des Blumenhof (Die 3 Landschaftsarchitektur)<br />
Seite 2<br />
Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné<br />
Peter Joseph Lenné (geb.<br />
am 29. September 1789<br />
in Bonn, gest. am 23. Januar<br />
1866 in Potsdam)<br />
gilt als einer der bedeutendstenLandschaftsarchitekten<br />
des deutschen<br />
Klassizismus, der fast<br />
ein halbes Jahrhundert<br />
die Gartenkunst in Preu-<br />
Peter J. Lenné, gemalt von Carl J. Begas ßen prägte. In Anlehnung<br />
an englische Landschaftsgärten schuf er weiträumige<br />
Parkanlagen. Er arbeitete gerne mit Sichtachsen zur<br />
optischen Verbindung einzelner Parkanlagen und Bauwerke,<br />
schuf auf dieser Grundlage Gärten mit üppiger<br />
Bepflanzung und verschlungenen Wegen.<br />
Lenné war vorwiegend im Potsdamer und Berliner<br />
Kulturraum tätig, wo er sich auf hochwertige Naherholungsflächen<br />
für die Bevölkerung konzentrierte. Ein<br />
schönes Zeugnis seines Schaffens findet sich in der<br />
seit 1990 als UNESCO-Welterbe ausgewiesenen Berlin-Potsdamer<br />
Kulturlandschaft. Dennoch war er auch<br />
in anderen Regionen tätig. In <strong>Koblenz</strong> gestaltete er die<br />
Rheinpromenade, insbesondere die Kaiserin-Augusta-<br />
Anlagen, entwarf Pläne für die landschaftsgärtnerische<br />
Gestaltung der zerstörten Festungsanlage und für die<br />
Anlage der <strong>Koblenz</strong>er Schlossstraße. Seine neu interpretierte<br />
Gartenanlage zwischen dem Schloss und<br />
der Preußischen Mauer wird zu den Höhepunkten der<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> zählen. (gan)<br />
Der Blumenhof<br />
Der Blumenhof ist mit seiner<br />
Kleinteiligkeit und dem<br />
in ihm gelegenen Ludwig-<br />
Museum der ideale Ort, um<br />
hier diverse Formen und<br />
Epochen von Kunst stattfinden<br />
zu lassen. Durch<br />
die Nähe zur Kastorkirche<br />
bietet es sich hier ebenso<br />
an, ein biblisches Paradiesgärtchen<br />
anzulegen.<br />
Als kleinster der Kernbereiche<br />
gliedert sich der<br />
„Blumenhof“ in drei etwa<br />
gleichgroße Höfe: den Hof<br />
des Deutschherrenhauses/<br />
Ludwigmuseum mit der ehemaligen<br />
Kapelle, den eigentlichen<br />
Blumenhof zwischen<br />
Ludwig-Museum und Kirche<br />
St. Kastor sowie den Hof<br />
südlich der Kastorkirche.<br />
Gemeinsam ist diesen drei<br />
individuellen Orten die Ruhe<br />
und Zurückgezogenheit.<br />
Die als übergeordnetes Thema<br />
im Kernbereich Blumenhof<br />
angestrebte Darstellung<br />
weltlicher und christlicher<br />
Kunst soll spezifisch auf die<br />
einzelnen Höfe des gesamten<br />
Blumenhofs übertragen<br />
werden.<br />
Im nördlichen Hof, dem<br />
Skulpturenhof, sollen Kunst<br />
und Skulpturen im Kontext<br />
zum Museum präsentiert<br />
werden. Auch der durch eine<br />
Mauer abgrenzte mittlere<br />
Hof, der eigentliche Blumenhof,<br />
steht in Verbindung zum<br />
Ludwig-Museum. Hier soll<br />
moderne Kunst von farbenfrohen<br />
Pflanzenfeldern begleitet<br />
werden. Quadratische<br />
Felder mit Wasserfontänen<br />
drücken Lebensfreude aus.<br />
Der Hof der Kastorkirche als<br />
ruhigster Ort des Blumenhof-Ensembles<br />
greift das<br />
Thema „hortus conclusus“<br />
(lat. geschlossener Garten)<br />
auf. Sinnbildlich für die Heilige<br />
Jungfrau Maria wird der<br />
Kirchhof als ein von Hecken<br />
umfriedeter, stiller Ort mit<br />
ausgewählten Pflanzen aus<br />
der Mariensymbolik rund<br />
um ein Wasserbecken gestaltet,<br />
das Reinheit symbolisiert.<br />
(gan)<br />
Die beiden innerstädtischen Kernbereiche „Kurfürstliches Schloss“ und „Blumenhof“ mit den Korrespondenzbereichen, die ebenfalls umgestaltet, aber nicht eingezäunt werden. (Planskizze: BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH/RMP Landschaftsarchitekten)
Seite 3<br />
Die drei Kernbereiche der <strong>Bundesgartenschau</strong> sind auf diesem Luftbild vom Juni 2008 rot umrandet zu sehen. Im Vordergrund liegt das Festungsplateau, im Hintergrund stellen sich die innerstädtischen Kernbereiche „Blumenhof“ und „Kurfürstliches Schloss“ dar. (Foto: Frey)<br />
Minister Bruch informierte<br />
sich über BUGA-Maßnahmen<br />
Im Juli konnten sich Thomas<br />
Metz, Generaldirektor<br />
der Generaldirektion Kulturelles<br />
Erbe Rheinland-<br />
Pfalz, über ganz besondere<br />
Gäste auf der Festung<br />
Ehrenbreitstein freuen:<br />
Im Rahmen einer von vielen<br />
Journalisten begleiteten<br />
Pressereise durch das<br />
Welterbe „Oberes Mittelrheintal“<br />
machte der rheinland-pfälzische<br />
Minister<br />
Karl Peter Bruch (Ministerium<br />
des Innern und für<br />
Sport) auch in <strong>Koblenz</strong><br />
Halt, um sich hoch oben<br />
auf dem Festungsplateau<br />
über die BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> zu informieren.<br />
Nachdem der am Morgen<br />
in Mainz gestartete Teilnehmerkreis<br />
sich bereits auf der<br />
Landesgartenschau Bingen<br />
Appetit auf das Thema Gartenschau<br />
geholt hatte, war<br />
auch das Interesse für die<br />
<strong>2011</strong> stattfindende <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> enorm<br />
groß. An die Grußworte der<br />
<strong>Koblenz</strong>er Bürgermeisterin<br />
Marie-Theres Hammes-Rosenstein<br />
in der Festungskirche<br />
schlossen sich die<br />
Erläuterungen von BUGA-<br />
Geschäftsführer Hanspeter<br />
Faas an. Dieser skizzierte das<br />
Konzept und die Planungen<br />
zur BUGA, gab aber auch<br />
einen Vorgeschmack auf die<br />
im Zuge dieser Großveranstaltung<br />
zu erwartenden<br />
<strong>Buga</strong>-Geschäftsführer Hanspeter Faas, Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein,<br />
Innenminister Karl Peter Bruch, Generaldirektor Thomas Metz, SGD-Nord-<br />
Präsidentin Dagmar Barzen und Landrat Bertram Fleck (Landkreis Rhein-Hunsrück)<br />
bei dem Ortstermin auf dem Festungsplateau. (Foto: BUGA GmbH/Gandner)<br />
nachhaltigen Effekte in den<br />
Bereichen Wirtschaft, Tourismus<br />
und Kultur.<br />
Maßnahmen des Landes<br />
Thomas Metz, als Generaldirektor<br />
der Generaldirektion<br />
Kulturelles Erbe von<br />
„Burgen, Schlösser, Altertümer“<br />
Hausherr der Festung,<br />
und Wilfried Görke vom Finanzministerium<br />
gingen vor<br />
allem auf die derzeit im Auftrag<br />
des Landes Rheinland-<br />
Pfalz auf dem Plateau umgesetzten<br />
Baumaßnahmen ein.<br />
Dort investiert das Finanzministerium<br />
35 Mio. Euro<br />
– zusätzlich zu der BUGA-<br />
Förderung durch das Land<br />
in Höhe von 49 Mio. Euro.<br />
Wilfried Görke betonte, dass<br />
durch die gute Abstimmung<br />
mit der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> GmbH der bis <strong>2011</strong><br />
entstehende Landschaftspark<br />
wie aus einem Guss sein werde,<br />
ohne dass die einzelnen<br />
Bauabschnitte und Bauherren<br />
für den Besucher erkennbar<br />
würden.<br />
Innenminister beeindruckt<br />
Der Innenminister zeigte<br />
sich von den Bauarbeiten auf<br />
dem Festungsplateau und<br />
von den vorgestellten Planungen<br />
zur <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
beeindruckt. „Wenn<br />
alle Beteiligten weiter so<br />
Hand in Hand arbeiten, bin<br />
ich mir sicher, dass die erste<br />
rheinland-pfälzische <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
in <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> ein voller Erfolg werden<br />
wird.“ (gan)<br />
Im Gespräch mit Thomas Metz<br />
Im Vorfeld der BUGA investiert<br />
das Land sowohl<br />
in das Festungsplateau als<br />
auch in das nahegelegene<br />
Schloss Stolzenfels. Wir<br />
sprachen darüber mit Thomas<br />
Metz, Generaldirektor<br />
der Generaldirektion Kulturelles<br />
Erbe.<br />
Wird die Festung von der<br />
BUGA profitieren?<br />
Thomas Metz: Das tut sie<br />
bereits. Die BUGA hat dazu<br />
geführt, dass die vorher vom<br />
Land schon angedachten<br />
Baumaßnahmen mit einem<br />
festen Realisierungsdatum<br />
versehen worden sind und<br />
nun vom Landesbetrieb Liegenschafts-<br />
und Baubetreuung<br />
umgesetzt werden.<br />
Welche weiteren Vorteile<br />
erwarten Sie?<br />
Wir erhoffen uns durch die<br />
BUGA eine nachhaltig verbesserteÖffentlichkeitswirkung.<br />
Die BUGA-Besucher<br />
werden von der Festung Ehrenbreitstein<br />
beeindruckt<br />
sein und diese positive Botschaft<br />
weiter tragen, so dass<br />
wir in der Folge noch mehr<br />
Landesmaßnahmen auf dem Plateau<br />
Das Festungsplateau wird zu einem Teil von der BUGA<br />
GmbH, zum anderen Teil vom Land Rheinland-Pfalz<br />
umgestaltet. Mit der Neuordnung des Festungsglacis im<br />
Ganzen sollen historische Blickbeziehungen rekonstruiert<br />
werden. Dazu gehört die Wiederherstellung des so<br />
genannten „Freien Schussfeldes“ mit einem weitläufigen<br />
Netz von Wegen, welche zum neuen Eingangsgebäude<br />
hinführen.Vollständig saniert wird der Festungsplatz. In<br />
der „Großen Traverse“ am südlichen Ende des Schlossplatzes,<br />
wo unter den Kuppelsälen rund 3000 Jahre alte<br />
Reste einer Besiedlung gefunden wurden, könnte eine<br />
Gastronomie ihren Platz finden Für den „Rundweg Festungsgeschichte“<br />
werden die ursprünglichen Brückenverbindungen<br />
rekonstruiert. Zu den Maßnahmen gehört<br />
auch die Sanierung der Fassaden der Festungsbauwerke<br />
sowie der Dächer, auf denen nun ebene Grünflächen<br />
und Blumenbeete entstehen. Die Festung erhält<br />
auch ein neues, aus einem europaweiten Wettbewerb<br />
hervorgeganges Leitsystem, welches zukünftig auch in<br />
anderen Objekten der Generaldirektion Kulturelles Erbe<br />
umgesetzt wird. (sch)<br />
Besucher hier oben begrüßen<br />
können.<br />
Welche Maßnahmen werden<br />
derzeit am Schloss<br />
Stolzenfels umgesetzt?<br />
Bis zur <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
werden die Parkanlage rund<br />
um Schloss Stolzenfels und<br />
in dessen Innenhof in Anlehnung<br />
an die alten Entwürfe<br />
von Peter Joseph Lenné neu<br />
gestaltet und das äußere Erscheinungsbild<br />
des Schlosses<br />
wieder hergerichtet. Die<br />
ersten Baumaßnahmen für<br />
insgesamt 16 Mio. Euro, die<br />
uns das Finanzministerium<br />
zur Verfügung stellt, haben<br />
bereits begonnen. Auch in<br />
diesem Fall hat die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
mit dazu beigetragen,<br />
dass das Land die Bedeutung<br />
der Gartenanlagen<br />
besonders hoch einschätzt<br />
und die Maßnahmen nun<br />
termingerecht bis <strong>2011</strong> umgesetzt<br />
werden.<br />
Was bringt die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
für Schloss Stolzenfels?<br />
Es ist eine Win-Win-Situation<br />
für alle Beteiligten: Wir<br />
erwarten uns mehr Besucher<br />
auf Schloss Stolzenfels - und<br />
die BUGA wird davon profitieren,<br />
dass die Besucher mit<br />
dem historischen Schlosspark<br />
einen weiteren Garten<br />
genießen können, den sie<br />
so im Gelände der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
nicht vorfinden.<br />
Ganz wichtig ist dabei<br />
das gemeinsame Marketing<br />
von BUGA <strong>2011</strong> GmbH und<br />
Schloss Stolzenfels. So wäre<br />
es beispielsweise denkbar,<br />
Kombipakete anzubieten,<br />
bei denen der Eintritt in die<br />
BUGA mit einem Besuch<br />
von Schloss Stolzenfels inklusive<br />
Schifffahrt dorthin<br />
gekoppelt wird.<br />
Wir danken Ihnen für<br />
dieses Gespräch!<br />
Schloss Stolzenfels (Foto: Generaldirektion Kulturelles Erbe)
„<strong>Koblenz</strong> verwandelt“ – Logo und Slogan<br />
für die BUGA <strong>2011</strong> sind gefunden<br />
Nicht nur hinsichtlich der<br />
Planungen und der Baumaßnahmen<br />
wird die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> immer konkreter.<br />
Nun ist auch im Bereich<br />
Marketing mit dem neuen,<br />
endgültigen Logo und<br />
einem passenden Slogan<br />
der Startschuss für öffentlichkeitswirksameAktivitäten<br />
in größerem Umfang<br />
gefallen.<br />
Ein bunt bemalter Bauzaun<br />
mit einem Bagger und dem<br />
Reiterdenkmal im Hinter-grund<br />
sowie der Hinweis<br />
„Die BUGA kommt…“<br />
prägten in den vergangenen<br />
Jahren das Erscheinungsbild<br />
der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH – auf<br />
Visitenkarten, Briefpapier,<br />
Pressemitteilungen und dem<br />
bekannten BUGA-Bus. Nachdem<br />
inzwischen der Bagger<br />
in der Realität seine Arbeit<br />
aufgenommen hat und auch<br />
in den Köpfen angekommen<br />
ist, dass die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
wirklich kommt, hat<br />
diese von vornherein als Provisorium<br />
angelegte Bildmarke<br />
nun ausgedient. Ein neues,<br />
endgültiges Logo sowie<br />
ein passender Slogan dokumentieren<br />
den planerischen<br />
und inhaltlichen Fortschritt<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH<br />
Kastorpfaffenstraße 21<br />
56068 <strong>Koblenz</strong><br />
Tel. 0261 70<strong>2011</strong><br />
Fax 0261 70201090<br />
info@buga<strong>2011</strong>.de<br />
www.buga<strong>2011</strong>.de<br />
HRB 20039<br />
GF Hanspeter Faas<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Christiane Gandner<br />
Konzeption/Texte:<br />
Christiane Gandner<br />
Carolin Schirlitz<br />
Gestaltung:<br />
Sebastian Röring<br />
Druck:<br />
Industrie Dienstleistungsgesellschaft<br />
mbH<br />
56055 <strong>Koblenz</strong><br />
105.000 Exemplare<br />
KB1_02<br />
KoB1_02<br />
Bereich<br />
Zirkularbauten<br />
KB1_03<br />
KoB2_01<br />
KoB1_02<br />
KB1_01<br />
KB1_01: Bereich Zirkularbauten*<br />
KB1_01: Okt 2009 – Jun 2010<br />
KB1_02: Jun 2008 – Dez 2008<br />
KB1_03: Jun 2008 – Mai 2009<br />
KB1_04: Jan 2010 – Mai 2010<br />
KB1_04<br />
KB2_01: Jul 2008 – Dez 2008 (Kirchhof)<br />
KB2_01: Okt 2008 – Apr 2009 (Blumenhof)<br />
KB2_01: Jul 2010 – Okt 2010 (Skulpturenhof)<br />
KB2_02: Apr 2010 – Jan <strong>2011</strong><br />
KoB1_01<br />
KoB2_02<br />
Rheintreppe Jan 2009 – Sep 2009<br />
Ein buntes Kaleidoskop<br />
Das Herzstück des neuen Erscheinungsbildes<br />
der BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> ist ein buntes Kaleidoskop,<br />
das sich bei intensiver<br />
Betrachtung nach wenigen<br />
Augenblicken zu drehen<br />
scheint. Es symbolisiert zum<br />
einen die dynamische Entwicklung,<br />
welche in der Stadt<br />
<strong>Koblenz</strong> mit den Vorbereitungen<br />
auf die BUGA bereits<br />
eingesetzt hat. Zum anderen<br />
verweist dieses lebendige,<br />
spielerische Element auf das<br />
fröhliche, farbenfrohe Fest,<br />
das den <strong>Koblenz</strong>ern und ihren<br />
Besuchern vom 15. April<br />
bis zum 16. Oktober <strong>2011</strong> ins<br />
Haus steht. Dazu passt auch<br />
die Verwendung warmer, die<br />
Stimmung aufhellende Farbtöne<br />
in gelb, orange, rot und<br />
magenta.<br />
Drei thematische Schwerpunkte<br />
dieser BUGA erschließen<br />
sich bei näherer<br />
Betrachtung der kleinsten<br />
Bestandteile des Kaleidoskopes:<br />
Das architektonische<br />
Symbol steht für die nachhaltige<br />
Stadtentwicklung mit<br />
der Schaffung hochwertiger<br />
Freiflächen, die Blume für<br />
die gärtnerischen Inhalte<br />
und der Notenschlüssel für<br />
das kulturelle Angebot.<br />
Ergänzt wird dieses Logo<br />
in verschiedenen Anwen-<br />
BUNDESGARTENSCHAU KOBLENZ <strong>2011</strong> GmbH<br />
Übersicht Ausführungszeiten Bereiche BUGA GmbH im Stadtbereich<br />
(ohne Ausstellungsbau)<br />
KoB1_01: Apr 2010 – Sep 2010<br />
KoB1_02: Mai 2010 – Okt 2010<br />
KoB2_01: Jan 2009 – Nov 2009<br />
KoB2_02: Aug 2009 – Mai 2010<br />
Bereich Rheinzollstraße<br />
Okt 2009 – Apr 2010<br />
Bereich Blumenhof<br />
Bereich Kirchhof<br />
KoB2_03<br />
Seilbahn<br />
* Baubeginn wird nach Planungsentscheidung für<br />
Bereich Zirkularbauten im August 2008 neu<br />
festgelegt.<br />
dungen wie beispielweise<br />
in Anzeigen durch eine<br />
dynamische, farbenfrohe<br />
Phantasiewelt, in der sich<br />
verschiedene <strong>Koblenz</strong>er<br />
Baudenkmäler wie etwa die<br />
Festung Ehrenbreitstein<br />
angedeutet finden. Sie lädt<br />
dazu ein, in die Stadt und die<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> einzutauchen.<br />
Mehrdeutig wie das Logo ist<br />
auch der dazu passende Slogan<br />
„<strong>Koblenz</strong> verwandelt“,<br />
wie BUGA Geschäftsführer<br />
Hanspeter Faas erklärt:<br />
„<strong>Koblenz</strong> wird sich durch<br />
die Vorbereitungen auf die<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> und<br />
durch das Fest selbst enorm<br />
verwandeln, aber auch jeden<br />
Menschen verwandeln, der<br />
sich auf diese BUGA einlässt<br />
und sich dabei selbst neu zu<br />
entdecken lernt.“<br />
Mehrstufiges Verfahren<br />
So wie die sorgfältig ausgetüfftelte<br />
Planung der Daueranlagen<br />
und der Ausstellungskonzeption<br />
war auch<br />
die Suche nach Logo und<br />
Slogan kein Schnellschuss.<br />
Vielmehr ging dem neuen<br />
Logo ein mehrstufiges Auswahlverfahren<br />
voraus.<br />
Im Herbst 2007 hatte die<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH<br />
deutschlandweit Werbeagen-<br />
Der Technische Leiter mit seinem Team. Von links: Eva Hoch, Elke<br />
Hörter, Berthold Stückle und Melanie Straubenmüller. (Foto: BUGA GmbH/Dreher)<br />
KB2_01<br />
KoB2_04<br />
Bereich Promenade<br />
Apr 2010 – Okt 2010<br />
KoB3_01<br />
KB2_02<br />
KoB2_03: Okt 2009 – Okt 2010<br />
KoB2_04: Aug 2009 – Aug 2010<br />
KoB2_05: Apr 2010 – Jul 2010<br />
KoB3_01: Nov 2009 – Apr 2010<br />
KoB3_02: Nov 2009 – Apr 2010<br />
Seilbahn: Jan 2009 – Jun 2009 (Fundamente)<br />
Jul 2009 – Jul 2010 (Bau)<br />
KoB3_02<br />
KoB2_05<br />
Bereich Skulpturenhof<br />
Stand: Juli 2008<br />
turen dazu aufgerufen, sich<br />
um die Teilnahme an einem<br />
Wettbewerb zur Findung<br />
des künftigen Erscheinungsbildes<br />
zu bewerben. In einer<br />
internen Vorprüfung wurden<br />
die eingereichten Unterlagen<br />
der insgesamt 27 Werbeagenturen<br />
anhand einer Punkteskala<br />
in einer umfangreichen<br />
Matrix hinsichtlich verschiedener<br />
Kriterien bewertet. Die<br />
sieben ausgewählten Werbeagenturen<br />
präsentieren ihre<br />
erarbeiteten Entwürfe im<br />
<strong>Koblenz</strong>er Rathaus vor dem<br />
Preisgericht, welches sich<br />
aus Sach- und Fachpreisrichtern<br />
zusammensetzte.<br />
Finale Präsentation<br />
Die beiden erstplatzierten<br />
Werbeagenturen erhielten<br />
die Gelegenheit, ihre Entwürfe<br />
für die finale Präsentation<br />
vor dem Aufsichtsrat<br />
der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH weiterzuentwickeln.<br />
Dieses Gremium<br />
entschied sich fast einstimmig<br />
für den Entwurf der<br />
in <strong>Koblenz</strong> ansässigen, aber<br />
weltweit agierenden Werbeagentur<br />
Select N.Y..<br />
Das neue Logo wird sich nun<br />
bald in der neuen Geschäftsausstattung<br />
zeigen und auch<br />
sonst in <strong>Koblenz</strong> sicher immer<br />
präsenter werden. (gan)<br />
Ganz nah am Gelände und an den Bürgern:<br />
BUGA <strong>2011</strong> GmbH in neuer Geschäftsstelle<br />
Nachdem die Geschäftsstelle<br />
am Hauptbahnhof<br />
wegen des ständig wachsenden<br />
Personalstamms<br />
fast aus allen Nähten geplatzt<br />
war, hat das Team<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH nun neue Räume in<br />
der Kastorpfaffenstraße 21<br />
ganz in der Nähe des Deutschen<br />
Eckes bezogen.<br />
Dort ist auf drei Etagen ausreichend<br />
Platz für drei Besprechungsräume<br />
und die<br />
Büros der bis zur Eröffnung<br />
der BUGA etwa 60 Angestellten.<br />
Vielen dürfte das<br />
etwa 100 Jahre alte Gebäude<br />
bekannt sein, in dem früher<br />
der Landesbetrieb Mobilität<br />
untergebracht war und das<br />
sich noch immer in Besitz des<br />
Landes befindet. Der Backsteinbau<br />
auf der Ecke Kastorpfaffenstraße/Am<br />
Alten<br />
Hospital hat nicht zuletzt aus<br />
Denkmalschutzgründen sein<br />
früheres Äußeres behalten<br />
und wurde vor dem Umzug<br />
des BUGA-Teams lediglich<br />
innen moderat renoviert.<br />
Ein unschlagbarer Vorteil<br />
des neuen Standortes der<br />
BUGA-Geschäftsstelle ist<br />
die Nähe zu den innerstäd-<br />
tischen Kernbereichen und<br />
zu der noch zu bauenden<br />
Seilbahnstation am Konrad-Adenauer-Ufer<br />
für die<br />
schnelle Personenbeförderung<br />
auf das Plateau Festung<br />
Ehrenbreitstein, dem dritten<br />
Kernbereich.<br />
„So sind wir immer schnell<br />
an Ort und Stelle, wenn es<br />
auf dem Gelände irgendwo<br />
‚brennt’“, freut sich BUGA-<br />
Geschäftsführer Hanspeter<br />
Faas, „aber genauso gut können<br />
uns jetzt auch die Bürgerinnen<br />
und Bürger erreichen,<br />
wenn sie ein Anliegen<br />
haben.“ Es ist ihm nach wie<br />
Seite 4<br />
Eine Anzeige zur BUGA <strong>2011</strong> könnte so aussehen. (Entwurf: Select N.Y. <strong>Koblenz</strong>)<br />
Projektmanagement und Betrieb Die BUGA-<strong>2011</strong>-Planungsabteilung<br />
Wenn irgendwo ein BUGA-<br />
Bagger rollt, dann hat die<br />
Abteilung Projektmanagement<br />
und Betrieb ihn fest<br />
im Blick. Sie ist zuständig<br />
für die gesamten Baumaßnahmen<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH.<br />
Die Koordination und Überwachung<br />
der Baumaßnah-<br />
men leistet die derzeit vierköpfige<br />
Abteilung unter der<br />
Leitung von Berthold Stückle<br />
in enger Abstimmung mit<br />
den von der BUGA GmbH<br />
dafür beauftragten Planungs-<br />
und Ingenieur-Büros sowie<br />
mit den Bauunternehmen.<br />
Dabei ist auch das Zeit- und<br />
Kostenmanagement besonders<br />
im Auge zu behalten.<br />
Neben den laufenden Baumaßnahmen<br />
am Schloss und<br />
im Blumenhof beschäftigt<br />
sich die Abteilung derzeit<br />
unter anderem mit der Suche<br />
nach dem Betreiber der<br />
Seilbahn, die die BUGA-Besucher<br />
spektakulär über den<br />
Rhein von der Innenstadt<br />
hoch zur Festung bringen<br />
und danach noch zwei weitere<br />
Jahre laufen wird. Die<br />
beiden größten europäischen<br />
Seilbahnbauer haben<br />
entsprechende Angebote abgegeben.<br />
Im Herbst wird die<br />
Entscheidung fallen.<br />
Während der Durchführung<br />
der BUGA wird der Abteilung<br />
Projektmanagement<br />
und Betrieb die komplette<br />
Betriebsleitung obliegen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Wartung und Pflege des<br />
Ausstellungsgeländes, der<br />
Besucherdienst, das Ticketing<br />
und der Einlass sowie alles<br />
rund um Bewachung und<br />
Sicherheit. (gan)<br />
Ob Spielplätze, weitläufige<br />
Parkanlagen, Ausstellungspavillons<br />
oder neue<br />
Verkehrsführungen - das<br />
Planungsbüro der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH hat ein umfangreiches<br />
Einsatzgebiet.<br />
Das bisher sechsköpfige<br />
Team arbeitet interdisziplinär<br />
mit externen Planern<br />
und anderen Fachleuten, um<br />
zum einen die dauerhaften<br />
Anlagen und zum anderen<br />
die Konzeption der temporären<br />
Ausstellung bis zur<br />
Ausführungsplanung reifen<br />
zu lassen. Neben der Suche<br />
nach dem roten Faden<br />
für die Ausstellungsthemen<br />
steht die tägliche Arbeit an<br />
unzähligen wichtigen Details<br />
und Abstimmungen wie<br />
etwa der Optimierung der<br />
ökologischen Ausgleichmaßnahmen,<br />
das Gestalten von<br />
Pflanzen, Farben und Formen,<br />
über architektonische<br />
Elemente, Sanierungen historischer<br />
Bausubstanz, Statusberichten<br />
und statische Berechnungen.<br />
Dabei tauchen<br />
immer wieder unerwartete<br />
Probleme auf, welche gelöst<br />
werden müssen.<br />
Oftmals kommt es zu naturschutzfachlichen<br />
Fragen<br />
und abstimmungsintensiven<br />
Genehmigungsverfahren,<br />
bei denen unter anderem<br />
die Wasserwirtschaft, die<br />
Denkmalpflege und/oder die<br />
Naturschutzgremien mit am<br />
Tisch sitzen. Die Planungen<br />
betreffen nicht nur die drei<br />
Kernbereiche, sondern auch<br />
andere Kommunen des Mittelrheins,<br />
die über das Projekt<br />
„BUGA in der Region“ einbezogen<br />
werden. Alle Mitarbeiter<br />
arbeiten Hand in Hand<br />
für ein schöneres <strong>Koblenz</strong><br />
während und natürlich auch<br />
nach der BUGA. (sch)<br />
Die BUGA-Planungsabteilung von links nach rechts: Viola<br />
Hellwag, Tobias Dreher, Abteilungsleiterin Ulrike Kirchner, Martina Puttich, Barbara de<br />
Haën und Johannes Geyer. (Foto: BUGA GmbH/Gandner)<br />
vor wichtig, ein offenes Haus<br />
zu führen, in dem sich die<br />
Arbeit der BUGA-Macher<br />
transparent für die Bevölkerung<br />
darstellt und in dem jeder<br />
seine Anregungen äußern<br />
kann. Aufgrund der Fülle von<br />
Besprechungen empfiehlt<br />
sich jedoch die vorherige<br />
Terminabstimmung mit dem<br />
zuständigen Ansprechpartner.<br />
Hinter dem Haus stehen<br />
für die Besucher Parkplätze<br />
zur Verfügung. Bis <strong>2011</strong> wird<br />
der Personalstamm auf etwa<br />
60 Angestellte wachsen und<br />
sich das BUGA-Haus so immer<br />
mehr beleben. (gan)
Seite 5<br />
Interessante Ergebnisse der<br />
Bürgerbefragung der Fachhochschule<br />
<strong>Koblenz</strong> zur BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
Präsentation der Bürgerbefragung Von links: Kathrin Püschel,<br />
Markus Nolden, Marina Haubrich, Hanspeter Faas (Geschäftsführer der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH), Daniela Matheis, Dr. Karen Zinner, Prof. Dr. Georg Schlichting (Fachhochschule <strong>Koblenz</strong>,<br />
Fachbereich Betriebswirtschaft) (Foto: BUGA GmbH/gan)<br />
„Die BUGA kommt . . .<br />
Kommen die <strong>Koblenz</strong>er<br />
Bürger mit?“ Dieser Frage<br />
sind bereits drei Jahre vor<br />
der Veranstaltung fünf Studierende<br />
der Betriebswirtschaft<br />
der Fachhochschule<br />
<strong>Koblenz</strong> im Rahmen eines<br />
Marktforschungsprojektes<br />
nachgegangen. Ihre repräsentativ<br />
durchgeführte<br />
Studie, bei der der Kenntnisstand,<br />
die Ansichten<br />
und die Vorstellungen der<br />
Menschen in der Region<br />
zur <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> abgefragt<br />
wurden, hat interessante<br />
Ergebnisse zu Tage gebracht.<br />
So wussten drei Jahre vor<br />
Eröffnung der Veranstaltung<br />
bereits 80 Prozent der<br />
Teilnehmer, dass die BUGA<br />
im Jahr <strong>2011</strong> in <strong>Koblenz</strong><br />
stattfindet. Und zwei Drittel<br />
der Befragten gaben an, die<br />
BUGA in <strong>Koblenz</strong> besuchen<br />
zu wollen – zur großen Freude<br />
von BUGA-Geschäftsführer<br />
Hanspeter Faas: „Zu so<br />
einem frühen Zeitpunkt hatten<br />
wir noch nicht mit diesen<br />
guten Werten gerechnet.“<br />
Überraschend sind auch die<br />
großzügige Grünanlagen<br />
Spielplätze<br />
Veranst. für Schulklassen<br />
Projekte aus der Region<br />
Freilichtkino<br />
Kinderbetreuung<br />
klassische Konzerte<br />
Pop-/Rockkonzerte<br />
Sportveranstaltungen<br />
Kunstausstellungen<br />
Theater<br />
Tanzveranstaltungen<br />
Seminare<br />
literarische Veranstaltungen<br />
religiöse Veranstaltungen<br />
Sonstiges<br />
9%<br />
10%<br />
16%<br />
16%<br />
23%<br />
Ergebnisse zum Thema Seilbahn,<br />
die als eine der Hauptattraktionen<br />
der BUGA die<br />
Meinung der Bevölkerung<br />
spaltet. 44 Prozent der Teilnehmer<br />
fühlen sich von diesem<br />
Projekt gar nicht oder<br />
kaum angesprochen und 39<br />
Prozent stehen der Seilbahn<br />
positiv gegenüber.<br />
Finanzierung der BUGA<br />
Bei vielen Bürgern besteht<br />
noch Unklarheit über die<br />
Finanzierung der BUGA.<br />
Der Aspekt, dass neben den<br />
öffentlichen Mitteln auch<br />
Spenden, Eintritts- und<br />
Sponsorengelder in die Finanzierung<br />
mit einfließen,<br />
tritt in den Hintergrund.<br />
Trotz der durchweg positiven<br />
Ergebnisse besteht in Bezug<br />
auf Nachhaltigkeit, Nutzen<br />
und Erfolg der BUGA in<br />
<strong>Koblenz</strong> noch Unentschlossenheit<br />
bei den Befragten.<br />
„Die gewonnenen Ergebnisse<br />
und die daraus abgeleiteten<br />
Handlungsempfehlungen<br />
der Studierenden werden bei<br />
uns nicht in der Schublade<br />
verschwinden, sondern uns<br />
vor allem beim Aufbau unseres<br />
Marketings begleiten“,<br />
36%<br />
34%<br />
33%<br />
30%<br />
55%<br />
52%<br />
51%<br />
46%<br />
45%<br />
60%<br />
Gesamt (n=640)<br />
81%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Wenn Sie die BUGA organisieren dürften, was würden Sie planen?<br />
Gesamt<br />
14-25 Jahre<br />
26-40 Jahre<br />
41-60 Jahre<br />
ab 61 Jahre<br />
ja nein weiß nicht<br />
66% 10% 25%<br />
50% 11% 39%<br />
60% 12% 28%<br />
73%<br />
81%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Werden Sie die BUGA in <strong>Koblenz</strong> besuchen?<br />
9%<br />
18%<br />
7% 13%<br />
betont Faas, der den Studierenden<br />
sehr große Professionalität<br />
bescheinigt. Für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit sei es<br />
etwa von Interesse, dass die<br />
Teilnehmer aller Alterstufen<br />
Informationen zur BUGA<br />
hauptsächlich der Zeitung<br />
entnommen haben.<br />
Auch bei der Planung der<br />
BUGA-Anlagen und der<br />
Veranstaltung lassen sich<br />
die Ergebnisse der Marktforschungsstudie<br />
verwerten: So<br />
sahen die Befragten die Familie<br />
altersübergreifend als<br />
Hauptzielgruppe der BUGA<br />
an, was sich auch in den Vorstellungen<br />
zum Angebot der<br />
BUGA widerspiegelt. Viele<br />
Teilnehmer wünschen sich<br />
Spielplätze (60 %), Projekte<br />
für Schulklassen (55 %) und<br />
Kinderbetreuung (46 %).<br />
„Das deckt sich auch mit unseren<br />
bisherigen Zielen, die<br />
wir nun noch konsequenter<br />
verfolgen werden“, so Faas.<br />
Zielgruppe Jugendliche<br />
Kein leichtes Feld ist die<br />
Zielgruppe der Jugendlichen:<br />
Mehr als die Hälfte der Jugendlichen<br />
gab an, sich noch<br />
nicht von der BUGA angesprochen<br />
zu fühlen. „Diese<br />
Erfahrungen machen auch<br />
andere Gartenschauen“, weiß<br />
Faas, „umso mehr werden wir<br />
versuchen, die Jugendlichen<br />
mit besonderen Angeboten<br />
zu erreichen.“<br />
Verfasser dieser Studie sind<br />
mit Marina Haubrich, Daniela<br />
Matheis, Markus Nolden,<br />
Kathrin Püschel und Dr. Karen<br />
Zinner fünf Studierende<br />
der Betriebswirtschaft der<br />
FH <strong>Koblenz</strong>, die sich dieses<br />
Thema für ihre Projektarbeit<br />
selbst gesucht hatten: „Es<br />
hat uns einfach gereizt, eine<br />
Marktforschung zu einem<br />
derart bewegenden Projekt<br />
durchzuführen.“<br />
Repräsentative Studie<br />
Die nach Alter und Geschlecht<br />
gleichmäßig verteilte<br />
Stichprobenanzahl von<br />
640 Personen wurde vom 16.<br />
März bis 12. April 2008 mit<br />
Hilfe eines standardisierten<br />
Papier- und Online-Fragebogens<br />
in und um <strong>Koblenz</strong> befragt.<br />
„Aufgrund dieser Vorgehensweise<br />
ist diese Studie<br />
als repräsentativ einzustufen“,<br />
erläutert dazu Prof. Dr.<br />
Georg Schlichting, der als<br />
Professor für Statistik und<br />
Volkswirtschaft im Fachbereich<br />
Betriebswirtschaft<br />
diese Projektgruppe wissenschaftlich<br />
betreut hat und<br />
sich voll des Lobes über das<br />
fundierte Vorgehen seiner<br />
Studierenden zeigt. Er hält es<br />
für sinnvoll, diese Studie zu<br />
einem späteren Zeitpunkt zu<br />
wiederholen, um aus den Änderungen<br />
weitere Erkenntnisse<br />
gewinnen zu können.<br />
Internet-Tipp<br />
Auf der Homepage der FH<br />
<strong>Koblenz</strong> findet sich diese<br />
Studie unter dem Fachbereich<br />
Betriebswirtschaft bei<br />
„Aktuelles“ als PDF-Dokument<br />
veröffentlicht. (gan)<br />
Gemeinsame Erklärung mit dem BUND<br />
Der BUND Rheinland-Pfalz<br />
hat große Bedenken gegen<br />
die im Zuge der Vorbereitung<br />
zur BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> geplanten und teilweise<br />
schon ausgeführten<br />
Baumfällungen ausgedrückt.<br />
Aufgrund dieser<br />
Kritik haben sich Vertreter<br />
des BUND und des Naturschutz-Beirates<br />
einerseits<br />
sowie Vertreter der BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH und<br />
des städtischen Eigenbetriebs<br />
Grünflächen und<br />
Bestattungswesen andererseits<br />
zu einem konstruktiven<br />
Gespräch getroffen, um<br />
die jeweiligen Positionen<br />
auszutauschen, eventuelle<br />
Missverständnisse zu klären,<br />
gemeinsame Ziele zu<br />
formulieren und den künftigen<br />
Umgang miteinander<br />
festzulegen. Die Ergebnisse<br />
dieses Gesprächs wurden in<br />
einer gemeinsamen Erklärung<br />
festgehalten, die hier<br />
gekürzt widergegeben ist.<br />
Die Langform können Sie<br />
bei der BUGA GmbH erhalten<br />
oder abrufen unter<br />
www.buga<strong>2011</strong>.de in der<br />
Rubrik „Aktuelles/Pressemitteilungen“.<br />
Der Schaffung und Aufwertung<br />
von Freiräumen und<br />
Grünflächen ist bei der zukünftigen<br />
Entwicklung der<br />
Stadt <strong>Koblenz</strong> große Aufmerksamkeit<br />
zu widmen.<br />
BUND und Naturschutz-<br />
Beirat erwarten, dass dies im<br />
Rahmen der Vorbereitung<br />
zur BUGA <strong>2011</strong> in <strong>Koblenz</strong><br />
in besonderem Maße erfolgt.<br />
Der Naturschutz-Beirat hat<br />
seine Erwartungen an die<br />
BUGA schon 2006 in einer<br />
Qualitätszielkonzeption beschrieben.<br />
Die Gesprächspartner sehen<br />
<strong>Koblenz</strong> als eine Stadt, in der<br />
bisher das Auto anderen Belangen<br />
der Stadtentwicklung<br />
übergeordnet worden ist. Die<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH<br />
strebt mit ihrer Planung an,<br />
diese Priorität zu ändern<br />
und hochwertige Naherholungsflächen<br />
im Stadtgebiet<br />
zu schaffen, unter anderem<br />
mit dem Bau des „Schienenhaltepunktes<br />
Mitte“, mit<br />
der Herausnahme des Individualverkehrs<br />
aus dem<br />
Bereich Konrad-Adenauer-<br />
Ufer, mit der Umwandlung<br />
des Clemensplatzes in eine<br />
reine Grünfläche, mit der<br />
dauerhaften Wegnahme der<br />
Autoparkplätze auf dem<br />
Schlossvorplatz sowie mit<br />
der Halbierung der Zahl<br />
der Autoparkplätze auf dem<br />
SGD-Parkplatz.<br />
Der Bau eines neuen Parkplatzes<br />
außerhalb der Zirkularbauten<br />
des Schlosses an<br />
der westlichen Auffahrrampe<br />
der Pfaffendorfer Brücke ist<br />
aus Sicht der BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH ein guter Kompromiss<br />
mit der Bundesagentur<br />
für Immobilienangelegenheiten<br />
(BImA), ohne den<br />
die dauerhafte Entwicklung<br />
des Schlossvorplatzes zu einer<br />
Freifläche nicht denkbar<br />
gewesen wäre. BUND und<br />
Naturschutz-Beirat lehnen<br />
diesen neuen oberirdischen<br />
und gering begrünten Parkplatz<br />
mit 300 Stellplätzen<br />
nach wie vor vehement ab.<br />
Sie erkennen jedoch an, dass<br />
im Vergleich zu der bishe-<br />
Events und Auftritte der <strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>2011</strong><br />
Unterzeichnung der BUGA-Agenda von Ministerpräsident Kurt Beck und dem <strong>Koblenz</strong>er<br />
Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann am 13. Mai 2008<br />
BUGA-Wagen am Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Neuenahr - Ahrweiler am 15. Juni 2008<br />
rigen Situation mehr von den<br />
Menschen nutzbarer Freiraum<br />
zur Verfügung stehen<br />
wird.<br />
Neben der mangelnden<br />
Entwicklung von Grünflächen<br />
ist auch der vorhandene<br />
Baumbestand in der<br />
<strong>Koblenz</strong>er Innenstadt eine<br />
der Ausgangsbedingungen<br />
der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>. Es<br />
fehlt eine systematische, zukunftsorientiertstrukturierte<br />
Durchmischung von altem<br />
und neuem Baumbestand.<br />
BUND und Naturschutz-<br />
Beirat unterstützen diese<br />
von der BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
angestrebte systematische<br />
Durchmischung, plädieren<br />
für eine behutsame, zeitlich<br />
gestaffelte Umsetzung und<br />
eine sorgfältige Information<br />
der BürgerInnen der Stadt.<br />
Die seit vielen Jahren geforderte<br />
und vom Rat immer<br />
wieder abgelehnte Baumschutzsatzung<br />
halten BUND<br />
und Naturschutz-Beirat dabei<br />
für unerlässlich.<br />
Die BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH hat die Anzahl der ursprünglich<br />
geplanten Baumfällungen<br />
bereits reduziert<br />
und strebt dies weiterhin an.<br />
Bei artenschutzrelevanten<br />
Bäumen werden und wurden<br />
bereits ausgleichende,<br />
von unabhängigen Experten<br />
begleitete Maßnahmen umgesetzt.<br />
Die BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH räumt ein, dass<br />
mit den Baumfällungen zunächst<br />
eine Reduktion des<br />
Grünvolumens in der Stadt<br />
einhergeht. Das Grünvolumen<br />
werde aber nach wenigen<br />
Jahren wieder auf dem<br />
alten Stand sein und sich<br />
noch steigern.<br />
Der BUND und der Naturschutz-Beirat<br />
erkennen<br />
an, dass das Vorgehen der<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> hinsichtlich<br />
der Baumbewertungen und<br />
naturschutzrechtlichen Belange<br />
fachlich fundiert ist.<br />
Dennoch werden dem BUND<br />
und dem Naturschutz-Beirat<br />
noch zu viele Bäume aus<br />
gestalterischen Gründen gefällt.<br />
Sie fordern für die von<br />
der BUGA als unumgänglich<br />
angesehenen Baumfällungen<br />
einen Ausgleich im Verhältnis<br />
von mindestens 1 zu 3.<br />
BUND und Naturschutz-Beirat<br />
akzeptieren die Planungsziele<br />
der BUGA, die insbesondere<br />
bei der Schaffung<br />
und Aufwertung von Freiräumen<br />
unter der Prämisse der<br />
Nachhaltigkeit stehen. Dabei<br />
geht es allen Beteiligten vor<br />
allem darum, die Balance<br />
zwischen sozialen, ökologischen<br />
und ökonomischen<br />
Aspekten herzustellen. Alle<br />
Beteiligten sehen, dass der<br />
Anspruch, Grünflächen und<br />
Freiräume für den Menschen<br />
erlebbar zu machen, die<br />
Wegnahme einzelner Bäume<br />
bedeuten kann, etwa bei der<br />
Herstellung von Barrierefreiheit.<br />
Die Gesprächspartner<br />
halten die geplante ständige<br />
ökologische Baubegleitung<br />
für die BUGA ab Baubeginn<br />
für der Sache angemessen.<br />
Um die gemeinsamen Ziele<br />
wie etwa eine größere Anzahl<br />
von Bäumen in der<br />
Stadt zu erreichen, streben<br />
die Beteiligten regelmäßige<br />
Treffen zur Erläuterung und<br />
Diskusssion <strong>aktuell</strong>er BUGA-<br />
Maßnahmen an. (gan)<br />
Das BUGA-Baustellenfest am 20. Juli bot Information und Spaß für alle, auch für<br />
BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas und Innenstaatssekretär Roger Lewentz.<br />
Floristik-Show auf der BUGA-Bühne bei „<strong>Koblenz</strong> blüht“ am 16. März 2008
Die Gedenkstätte Rittersturz nach ihrer Umgestaltung (Foto: BUGA/Schirlitz)<br />
Ein Masterplan für mehr Grün<br />
- Interview mit Rüdiger Dittmar<br />
Bis <strong>2011</strong> und darüber hinaus<br />
soll der Masterplan Grün<br />
<strong>2011</strong>+ für mehr Grün in der<br />
Stadt sorgen. Wir sprachen<br />
darüber mit Rüdiger Dittmar,<br />
dem Leiter des städtischen<br />
Eigenbetriebs Grünflächen<br />
und Bestattungswesen.<br />
Welche Aufgaben erfüllt<br />
Ihr Eigenbetrieb?<br />
Rüdiger Dittmar: Mit etwa<br />
120 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern pflegen wir<br />
die städtischen Grün- und<br />
Freiflächen, kümmern uns<br />
um die Friedhöfe und betreiben<br />
ein eigenes Krematorium.<br />
Wir betrachten uns als<br />
Dienstleister, der der Stadt<br />
rund um das Thema Grün<br />
gerne zur Verfügung steht.<br />
Der BUND fordert, für jeden<br />
gefällten Baum Ausgleichspflanzungen<br />
im Verhältnis<br />
1:3. Wie stehen Sie<br />
dazu?<br />
Diese Forderung kann ich<br />
gut nachvollziehen. Leider<br />
ist sie nicht ohne Weiteres<br />
umzusetzen. Es bringt dem<br />
Stadtklima nichts, irgendwo<br />
außerhalb eine Wiese aufzuforsten,<br />
um diese Forderung<br />
rein quantitativ zu erfüllen.<br />
Und das Pflanzen von Bäumen<br />
in der Innenstadt ist<br />
nicht so einfach umzusetzen.<br />
Warum denn nicht?<br />
Es bringt gar nichts, auf die<br />
Schnelle irgendwo irgendwelche<br />
Bäume zu pflanzen.<br />
Deshalb erarbeiten wir gerade<br />
eine Stadtbaumkonzeption,<br />
mit der fundiert geprüft<br />
wird, wo sich die Bäume am<br />
besten platzieren lassen – und<br />
zwar möglichst so, dass keine<br />
großen Tiefbauarbeiten notwendig<br />
sind, dass man nicht<br />
den Bordstein aufreißen oder<br />
die Verkehrsführung ändern<br />
muss. Es muss sich im Straßenraum<br />
anbieten, zum Beispiel<br />
da, wo früher Bäume<br />
standen. Dabei sind auch die<br />
Interessen der Bürgerinnen<br />
und Bürger zu beachten:<br />
Beispielsweise werden die<br />
Baumpflanzungen in der Hohenzollernstraße<br />
so geplant,<br />
dass möglichst wenig Parkraum<br />
wegfällt.<br />
Ein weiterer Aspekt ist, dass<br />
die Bäume abhängig von dem<br />
zur Verfügung stehendem<br />
Raum ausgewählt werden<br />
müssen. Platanen kann man<br />
nicht überall pflanzen, da sie<br />
sehr groß werden. Bei engen<br />
Straßen empfehlen sich eher<br />
schmale Bäume, deren Kronen<br />
viel Licht durchlassen,<br />
um den Wohnungen möglichst<br />
nicht ihre Helligkeit zu<br />
nehmen. Über die Auswahl<br />
der Bäume und ein gestalterisch<br />
durchgängiges Konzept<br />
können Straßenzüge ein neues<br />
Gesicht bekommen.<br />
Sie haben gemeinsam mit<br />
Ihren Mitarbeitern den<br />
Masterplan Grün <strong>2011</strong>+<br />
entwickelt. Was besagt er?<br />
Wir haben die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> von<br />
Anfang an als wichtigen Impuls<br />
gesehen, um die Freiräume<br />
der Stadt wieder in den<br />
Focus zu rücken und damit<br />
die Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />
in <strong>Koblenz</strong> zu erhöhen.<br />
Das ist unser großes gemeinsames<br />
Interesse. Uns ist<br />
bewusst, dass <strong>Koblenz</strong> viele<br />
Qualitäten hat, die man ins<br />
rechte Licht rücken muss.<br />
Da es nicht sinnvoll ist, nur<br />
hier und da einen Baum oder<br />
ein paar Blumen zu pflanzen,<br />
haben wir den des Masterplan<br />
Grün <strong>2011</strong>+ als Handlungsstrategie<br />
für gebündelte und<br />
zielgerichtete Maßnahmen<br />
entwickelt. Dazu gehört es,<br />
Freiräume zu typisieren und<br />
miteinander zu vernetzen,<br />
Leitbilder und Gestaltungsrichtlinien<br />
zu entwickeln.<br />
Unsere große Zielsetzung ist,<br />
nur das zu machen, was wir<br />
auch nachhaltig pflegen und<br />
erhalten können. Und was<br />
langfristig zur Qualitätsverbesserung<br />
des öffentlichen<br />
Raums beiträgt.<br />
Gilt der MP Grün <strong>2011</strong>+<br />
nur für das Umfeld der<br />
ausgewiesenen Areale der<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong>?<br />
Keineswegs! Der Masterplan<br />
greift auch in den einzelnen<br />
Stadtteilen. Dort können<br />
wir natürlich nicht alles und<br />
nicht sofort umsetzen, sondern<br />
konzentrieren uns auf<br />
die „Perlen“. Ein ganz wichtiger<br />
Faktor ist dabei die<br />
Beteiligung der Bürger. Die<br />
Leute sollen sich mit unseren<br />
Maßnahmen in ihrem Stadtteil<br />
identifizieren. Außerdem<br />
legen wir schon deshalb<br />
großen Wert auf dieses bürgerschaftliche<br />
Engagement,<br />
weil die Menschen oft sehr<br />
gute Ideen haben, die wir<br />
dann mit unseren Ressourcen<br />
umsetzen oder unterstützen<br />
können. Gerade diesen Punkt<br />
des bürgerschaftlichen Engagements<br />
wollen wir künftig<br />
deutlich stärken, gerne auch<br />
gemeinsam mit der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
GmbH.<br />
Welche Projekte sind bereits<br />
angegangen worden?<br />
Im vergangenen Jahr haben<br />
wir z.B. in enger Abstimmung<br />
mit dem Ortsring mit<br />
der Umgestaltung des Mendellsohnparks<br />
in Horchheim<br />
begonnen. Eine Maßnahme<br />
bei diesen Umgestaltungen<br />
war etwa die Herstellung<br />
früherer Sichtbeziehungen<br />
im alten Gutshofpark, welche<br />
teilweise durch den<br />
Straßenbau zerschnitten<br />
worden sind und nun durch<br />
das Angleichen der Topographie<br />
wieder betont werden.<br />
Gleichzeitig ist wichtig, die<br />
Funktion solcher Parks zu<br />
erhalten. Aus diesem Grund<br />
wird etwa der Bolzplatz an<br />
dieser Stelle nicht verschwinden.<br />
Als nächste Maßnahme<br />
dieses Mehrjahresprojektes<br />
werden wir die Wegeführung<br />
verbessern.<br />
In welcher Reihenfolge<br />
werden die Maßnahmen<br />
umgesetzt?<br />
Der Masterplan Grün <strong>2011</strong>+<br />
hat eine Prioritätenliste, die<br />
sich auch aus zeitlichen Vorgaben<br />
ableitet. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Gedenkstätte<br />
Rittersturz, die wir anlässlich<br />
des 60. Jahrestages der Regierungskonferenz<br />
an diesem<br />
historischen Ort pünktlich<br />
zu den Feierlichkeiten im Juli<br />
aufgewertet haben. Neben<br />
der Erneuerung des Geländers<br />
an der Hangkante ist die<br />
Freifläche um das Denkmal<br />
neu gestaltet worden, die von<br />
der Mitte abgehenden Strahlen<br />
symbolisieren die Bundesländer.<br />
Auf den Blöcken<br />
kann man ausruhen und den<br />
herrlichen Blick ins Mittelrheintal<br />
genießen. Das ist für<br />
mich ein ganz besonderer<br />
Ort, weil er die Historie mit<br />
einem markanten Punkt in<br />
der Landschaft verbindet.<br />
Wir danken Ihnen für<br />
dieses Gespräch!<br />
Die BUGA als Wirtschaftsförderungsinstrument<br />
Die BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
wird sich nachhaltig auszahlen.<br />
Davon ist Jürgen<br />
Czielinski überzeugt, der<br />
als Leiter des Amtes für<br />
Wirtschaftsförderung und<br />
eingebunden in das städtische<br />
BUGA-Projektbüro<br />
gleich doppelt mit diesem<br />
besonderen Projekt verbunden<br />
ist.<br />
„Da die BUGA weit über<br />
die Stadtgrenzen hinaus<br />
vermarktet wird, gerät die<br />
ausrichtende Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
dadurch automatisch in die<br />
Wahrnehmung von Investoren<br />
und Planern, die sich mit<br />
Großprojekten beschäftigen“,<br />
weiß Czielinski, „schließlich<br />
steht eine BUGA für so positiv<br />
besetzte Begriffe wie Investition,<br />
Dynamik und Aufwertung.“<br />
Außerdem werde<br />
der Standort für Investoren<br />
attraktiver, da die Vorbereitungen<br />
zur <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
garantieren, dass sich<br />
die allgemeinen Rahmenbedingungen<br />
im Umfeld der<br />
BUGA deutlich verbessern.<br />
Als die Stadt 2004 den Zu-<br />
Dagmar Barzen leitet seit 1.6. die SGD Nord<br />
Wer unter großem Zeitdruck<br />
eine <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
vorbereiten muss,<br />
ist auf zügig erteilte, aber<br />
juristisch unangreifbare<br />
Genehmigungen angewiesen.<br />
Ein sehr kooperativer<br />
Partner der BUGA <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH ist dabei die<br />
Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />
(SGD)<br />
Nord, deren Leitung am 1.<br />
Juni 2008 von Hans-Dieter<br />
Gassen auf Dagmar Barzen<br />
übergegangen ist.<br />
„Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />
Nord – das<br />
klingt beim ersten Hinhören<br />
schon sehr bürokratisch“,<br />
lacht die frischgebackene<br />
Präsidentin Dagmar Barzen,<br />
„aber es ist eine moderne<br />
und leistungsfähige Behörde,<br />
die qualifizierte Genehmigungsverfahren<br />
aus den<br />
Regionen Mittelrhein und<br />
Trier in einer vertretbaren<br />
Zeit durchführt.“ Bürokratie<br />
ist dabei für sie ein notwendiges,<br />
effektives Instrument<br />
– erfüllt aber keinen Selbstzweck.<br />
Natürlich müsse<br />
man beispielsweise Anträge<br />
von Unternehmenserweiterungen<br />
gründlich prüfen,<br />
um Genehmigungen zu erreichen,<br />
die auch vor Gericht<br />
Bestand hätten. „Der Dienstleistungsgedanke<br />
steht bei<br />
uns im Vordergrund“, betont<br />
Barzen, „und so wenden wir<br />
auch die Gesetze an. Wir beraten<br />
die Unternehmen und<br />
Kommunen, treffen schnelle<br />
und fundierte Entscheidungen.<br />
So sorgen wir für<br />
Planungssicherheit – das ist<br />
Innenraum der Mediathek in dem geplanten Kulturbau auf dem<br />
<strong>Koblenz</strong>er Zentralplatz. (Visualisierung: Bentham Crouwel Architektur)<br />
schlag für die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>2011</strong> erhalten hatte,<br />
wirkten er und Sonja Petersen<br />
im städtischen BUGA-<br />
Projektbüro daran mit, die<br />
Machbarkeitsstudie hin zu<br />
einem realisierbaren Projekt<br />
inklusive Budgetplanung zu<br />
konkretisieren.<br />
Landesförderung<br />
Als einen beruflichen Höhepunkt<br />
bezeichnet Jürgen<br />
Czielinski seine Teilnah-<br />
<strong>Koblenz</strong> als IT-Standort<br />
Die <strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> ist ein Instrument<br />
für den zukunftsweisenden Umbau der ganzen Stadt.<br />
Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Koblenz</strong> engagiert<br />
sich stark dafür, <strong>Koblenz</strong> konkurrenzfähig zu halten.<br />
Ein Beispiel dafür ist die auch in diesem Jahr wieder<br />
stattfindende Messe für IT und e-business „Loc@l bit“,<br />
auf der sich <strong>Koblenz</strong> als „IT Drehscheibe für die Region<br />
Mittelrhein“ vorstellt. Sie findet am 29. Oktober von 9.30<br />
bis 19 Uhr in der Rhein-Mosel-Halle in <strong>Koblenz</strong> statt.<br />
Weitere Infos für Aussteller und Besucher unter Telefon<br />
(0261) 91481-10 oder unter www.local-bit.de.<br />
ein wichtiger Standortvorteil<br />
des Landes Rheinland-Pfalz.“<br />
Die Palette der Aufgaben<br />
der SGD Nord ist enorm<br />
breit. Sie erstrecken sich<br />
von Gewerbeaufsicht und<br />
Arbeitsschutz über Umweltschutz,<br />
Wasser- und<br />
Abfallwirtschaft bis hin zu<br />
Raumordnung, Landesplanung,<br />
Bauwesen und Naturschutz:<br />
„Das erfordert einen<br />
zuweilen schwierigen Spagat<br />
beim Abwägen der verschiedensten<br />
Interessen, um das<br />
Leben und Wirtschaften des<br />
Menschen in einer gesunden<br />
Umwelt zu gewährleisten.“<br />
me an dem Gespräch des<br />
<strong>Koblenz</strong>er Oberbürgermeisters<br />
Dr. Eberhard Schulte-<br />
Wissermann mit dem Ministerpräsidenten<br />
Kurt Beck im<br />
November 2004, als der Ministerpräsident<br />
die BUGA-<br />
Landesförderung in Höhe<br />
von 49 Mio. Euro an den<br />
<strong>Koblenz</strong>er Oberbürgermeister<br />
zusagte. Von Juli 2005 bis<br />
Ende 2006 war Jürgen Czielinski<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
<strong>2011</strong> GmbH.<br />
Städtebauliche Projekte<br />
„Mir war von Anfang an klar,<br />
dass damit viele andere städtebauliche<br />
Projekte einhergehen<br />
würden, die ohne die<br />
BUGA vielleicht gar nicht<br />
oder viel später in Angriff genommen<br />
worden wären“, betont<br />
Czielinski. Als Beispiele<br />
nennt er die Tiefgarage unter<br />
dem Schlossvorplatz, die<br />
Umgestaltung der Löhrstraße<br />
und den Schienenhaltepunkt<br />
und durch stärker funktional<br />
statt regional ausgerichtete<br />
Landesbehörden ersetzt.<br />
Um für einen reibungslosen<br />
Übergang zu sorgen, begleitete<br />
Barzen Gassen schon<br />
vor ihrem offiziellen Amtsantritt<br />
zu Terminen und<br />
pflegte von Anfang an die<br />
offene Kommunikation mit<br />
den Mitarbeitern: „Ich war<br />
in allen Büros, um mich den<br />
523 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern persönlich vorzustellen.“<br />
Hinzu kommen<br />
regelmäßige Treffen mit den<br />
Referatsleitern.<br />
Das pragmatische und den<br />
Dagmar Barzen mit ihrer Mitarbeiterin Nicole Scherer (Foto: BUGA/gan)<br />
Dabei kann sie auf hoch qualifiziertes<br />
Personal zurückgreifen:<br />
„Mein Vorgänger hat<br />
mir eine gut aufgestellte und<br />
gut funktionierende Behörde<br />
hinterlassen“. Hans-Dieter<br />
Gassen hatte seit 2000 bis zu<br />
seinem Ruhestand als Gründungspräsident<br />
an der Spitze<br />
der damals neu gegründeten<br />
Mittelbehörde gestanden.<br />
Ende 1999 wurden die Bezirksregierungen<br />
aufgelöst<br />
Menschen in den Mittelpunkt<br />
rückende Denken hat<br />
die Politikwissenschaftlerin<br />
sich in 17 Jahren an der Seite<br />
von Kurt Beck erworben. In<br />
verschiedenen Funktionen<br />
war sie seit 1991 durchgehend<br />
als seine Persönliche<br />
Referentin, als Referatsleiterin<br />
für Internationale Beziehungen<br />
und schließlich<br />
als seine Büroleiterin für ihn<br />
tätig. 17 turbulente Jahre mit<br />
Seite 6<br />
Mitte. Natürlich gehöre das<br />
geplante „Forum Mittelrhein“<br />
auf dem Zentralplatz, für das<br />
gerade ein umfängliches Vertragswerk<br />
zur Entscheidung<br />
im Rat der Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
vorbereitet wird, auch zu den<br />
von der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
angeschobenen Projekten:<br />
„Die Investorengemeinschaft<br />
ist bereit, ein Volumen von<br />
180 Mio. Euro einzusetzen,<br />
weil sie weiß, welche positiven<br />
Veränderungen durch<br />
die BUGA in <strong>Koblenz</strong> in den<br />
nächsten drei Jahren einsetzen<br />
werden.“<br />
Im BUGA-Projektbüro und<br />
als Wirtschaftsförderer engagiert<br />
sich Jürgen Czielinski<br />
weiterhin für das „multifunktionale<br />
Projekt“, von dem er<br />
sich auch für Tourismus und<br />
Einzelhandel seiner Stadt<br />
positive Impulse ausrechnet.<br />
Er selbst will <strong>2011</strong> alle<br />
Verwandten und Bekannten<br />
zu sich nach <strong>Koblenz</strong> einladen:<br />
„Warum sollte man in<br />
so einem Sommer woanders<br />
hin in Urlaub fahren?“<br />
Jürgen Czielinski (Foto: BUGA/gan)<br />
Nähere Infos zur <strong>Koblenz</strong>er<br />
Wirtschaftsförderung sind<br />
abrufbar unter www.koblenz.<br />
de, Rubrik Wirtschaft & Verkehr.<br />
(gan)<br />
teilweise unvergesslichen<br />
Momenten, in denen immer<br />
wieder ihr ganzes Engagement,<br />
ihr Organisationstalent,<br />
ihr Urteilsvermögen,<br />
ihre Führungskraft, ihre Anpassungsfähigkeit<br />
an neue<br />
Situationen gefragt waren.<br />
Mit der Übernahme der Präsidentschaft<br />
der SGD Nord<br />
konnte sie ihren Wunsch<br />
nach beruflicher Weiterentwicklung<br />
mit einer heimatnahen<br />
Stelle verbinden.<br />
Trotz 17 Jahre Landespolitik<br />
in Mainz blieb sie als<br />
Wochendpendlerin eine mit<br />
ihrer Heimat Reil fest verwurzelte,<br />
bodenständige<br />
und fröhliche Mosellanerin.<br />
Jetzt pendelt sie täglich von<br />
dort nach <strong>Koblenz</strong>. Auf der<br />
Strecke ins oder vom Büro<br />
nimmt sie oft Termine in der<br />
Region wahr, stellt sich bei<br />
Unternehmen und Kommunen<br />
vor. „Es ist wichtig, die<br />
Unternehmen wie z.B. die<br />
Firma SITA Kommunal Service<br />
West GmbH persönlich<br />
kennen zu lernen. Denn nur<br />
wer die technisch anspruchsvolle<br />
Arbeit der Unternehmen<br />
kennt, kann sie dabei als<br />
Dienstleister unterstützen.“<br />
Die BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> ist<br />
für Dagmar Barzen ein weiteres<br />
Bonbon ihrer neuen<br />
Tätigkeit: „Es ist wunderbar,<br />
dass ich gerade jetzt zur SGD<br />
Nord gekommen bin und<br />
nun die erste rheinland-pfälzische<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
hautnah miterleben kann.<br />
Es ist eine ganz einzigartige<br />
Chance für die Stadt und die<br />
ganze Region.“ (gan)
Seite 7<br />
Das Pegelhaus am Konrad-Adenauer-Ufer wird im Zuge der Umgestaltung mit einem Glasdach versehen, das den Gästen auch bei schlechtem<br />
Wetter einen tollen Blick über das Rheinufer ermöglicht. (Visualisierung: Büro von Canal)<br />
Neue Impulse für die Stadtentwicklung in <strong>Koblenz</strong><br />
Obwohl sich die eigentlichen<br />
BUGA-Planungen auf die<br />
Kern- und Korrespondenzbereiche<br />
konzentrieren,<br />
wirken sie sich auf die ganze<br />
Stadtentwicklung aus. Wir<br />
sprachen darüber mit Frank<br />
Hastenteufel, dem Leiter des<br />
Amtes für Stadtentwicklung<br />
und Bauordnung.<br />
Die BUGAs gelten als probates<br />
Mittel, Stadtentwicklung<br />
voranzutreiben.<br />
Spielte dieser Aspekt eine<br />
Rolle bei der Bewerbung<br />
der Stadt um die BUGA?<br />
Frank Hastenteufel: Das war<br />
sogar ganz ursächlich der<br />
Auslöser für diese Bewerbung.<br />
Ziel war es, mit neuen<br />
Impulsen für die Stadtentwicklung<br />
herkömmliche<br />
Wege zu verlassen. Die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
als Veranstaltung<br />
war natürlich auch<br />
willkommen, aber primär<br />
ging es um die Stadtentwicklung,<br />
um das Beheben von<br />
Defiziten in Teilbereichen<br />
der Stadt.<br />
Um welche Teilbereiche<br />
ging es denn ursprünglich?<br />
Anfangs wurde auch darüber<br />
nachgedacht, Flächen wie<br />
etwa den Lützeler Bahnhof<br />
und das Lützeler Ufer, den<br />
Stadtteil Ehrenbreitstein<br />
oder die Feste Franz in das<br />
Areal der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
zu integrieren. Ich begrüße<br />
jedoch die dann politisch<br />
getroffene Entscheidung,<br />
den Schwerpunkt auf die<br />
Innenstadt und die Festung<br />
Ehrenbreitstein zu legen, wo<br />
besonderes Potential vorhanden<br />
ist. Trotzdem profitieren<br />
auch andere Flächen<br />
in <strong>Koblenz</strong> enorm von der<br />
BUGA – entweder als ausgewieseneBUGA-Korrespondenzbereiche,<br />
im Rahmen<br />
des Masterplans Grün <strong>2011</strong>+<br />
des Eigenbetriebs Grünflächen<br />
und Bestattungswesen<br />
oder als eines der vielen<br />
BUGA-Begleitprojekte der<br />
Stadtverwaltung.<br />
Wie bereitet sich das Amt<br />
für Stadtentwicklung und<br />
Bauordnung derzeit auf die<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> vor?<br />
Mit Hinblick auf die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong><br />
sind viele Dinge auf den Weg<br />
gebracht, neu in Angriff genommen<br />
oder beschleunigt<br />
worden, die jetzt ohnehin<br />
angestanden hätten, z.B. die<br />
Verkehrsentwicklungsplanung,<br />
die Fortschreibung des<br />
Frank Hastenteufel vertraut mit der BUGA-Planung (Foto: BUGA/gan)<br />
Flächennutzungsplans oder<br />
das Thema Gestaltungssatzung<br />
für die Altstadt. Zu den<br />
durch die BUGA wieder auf<br />
die Tagesordnung gebrachten<br />
Projekten gehört für mich<br />
auch der planerische Dauerbrenner<br />
Zentralplatz, der<br />
durch den Eröffnungstermin<br />
der BUGA am 15. April<br />
<strong>2011</strong> unter einen „heilsamen<br />
Druck“ geraten ist. Es ist eine<br />
Gratwanderung: Natürlich<br />
könnte man noch Jahre darüber<br />
diskutieren, ob der derzeit<br />
eingeschlagene Weg mit<br />
dem „Forum Mittelrhein“<br />
überhaupt der richtige ist.<br />
Aber Stadtentwicklung kann<br />
nur funktionieren, wenn man<br />
irgendwann einmal eine Entscheidung<br />
trifft. Nur dann<br />
hat die Stadt eine Zukunft.<br />
Stadtentwicklung heißt nicht<br />
nur, in der Fläche zu expandieren,<br />
sondern auch im<br />
Stadtkern neue Qualitäten<br />
zu schaffen bzw. verlorene<br />
wiederzugewinnen.<br />
Was beinhaltet die gerade<br />
entstehende Gestaltungssatzung?<br />
Anfänglich ging es nur um<br />
das Anbringen von Werbung<br />
auf den Gebäudefassaden,<br />
jetzt ist auch die Gestaltung<br />
der Vorflächen hinzugekommen.<br />
Das heißt, hier greifen<br />
Baurecht und Verkehrsrecht<br />
ineinander, um ein hohes<br />
Qualitätsniveau zu erreichen.<br />
Nach einer Phase der baurechtlichen<br />
Liberalisierung<br />
greift die Stadtverwaltung<br />
nun wieder ordnend ein, wo-<br />
bei die Beratung der privaten<br />
Gestalter im Mittelpunkt<br />
steht. Die Werbesatzung in<br />
der Altstadt soll Anfang 2009<br />
in Kraft treten, darauf bis<br />
Ende 2009 die Richtlinien für<br />
die Gestaltung öffentlicher<br />
Flächen und des Verkehrsraums.<br />
Wie ist <strong>Koblenz</strong> im Vergleich<br />
zu anderen Städten<br />
wie etwa Köln aufgestellt?<br />
<strong>Koblenz</strong> hat besondere Qualitäten,<br />
etwa die einzigartige,<br />
sehr reizvolle Lage an Rhein<br />
und Mosel sowie ein enormes<br />
Einzugsgebiet für Einzelhandel<br />
und Tourismus.<br />
<strong>Koblenz</strong> kann mit anderen<br />
vergleichbar großen Städten<br />
gut konkurrieren. Wir spielen<br />
in der oberen Liga mit,<br />
wie verschiedene Städterankings<br />
immer wieder beweisen.<br />
Die Attraktivität der<br />
Stadt <strong>Koblenz</strong> beruht auf einer<br />
gesunden Mischung von<br />
Einzelhandel, Wohnangeboten,<br />
Kultur, Historie, Versorgungsinfrastruktur<br />
und<br />
Arbeitsplätzen in der Stadt.<br />
Es gilt nun, die vorhandenen<br />
Stärken auszubauen und her-<br />
vorzuheben. Das Potential ist<br />
riesig. Derzeit erarbeiten wir<br />
gerade ein „Stadtentwicklungskonzept“,<br />
das bereits<br />
vorhandene Leitbilder nicht<br />
nur auf die Ebene zahlreicher<br />
Maßnahmen herunter bricht,<br />
sondern eine übergeordnete<br />
Strategie für die zukünftige<br />
Entwicklung verfolgt.<br />
Welche Rolle spielt dabei<br />
die BUGA <strong>Koblenz</strong>?<br />
Die wichtigste Botschaft der<br />
BUGA ist, dass es erlaubt<br />
sein muss, offen über Qualität<br />
zu diskutieren. Bereits<br />
umgesetzte Stadtsanierungsprojekte<br />
wie etwa die Wohnquartiere<br />
in der Altstadt<br />
belegen, welche Qualitäten<br />
tatsächlich in unserer Stadt<br />
erreichbar sind. Die Diskussion<br />
über Qualität im Zuge<br />
der BUGA-Vorbereitung<br />
hat etwa zu einem Umdenken<br />
bei der ursprünglich<br />
geplanten Tieferlegung der<br />
Neustadt geführt, die aus<br />
städtebaulicher Sicht nur die<br />
zweitbeste Lösung gewesen<br />
wäre. Die BUGA formuliert<br />
klare Ziele, begeistert Menschen<br />
und macht Mut, auch<br />
zunächst vielleicht abwegige<br />
Visionen weiterzuentwickeln.<br />
Von daher passt der<br />
neue Slogan: „<strong>Koblenz</strong> verwandelt“<br />
– verwandelt werden<br />
nicht nur die <strong>Koblenz</strong>er<br />
und ihre Besucher, sondern<br />
ebenso wir Stadtplaner!<br />
Was hat die Region von der<br />
BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>?<br />
Darauf antworte ich Ihnen<br />
jetzt nicht als Stadtplaner,<br />
sondern als studierter Regionalplaner.<br />
Ich glaube,<br />
dass die Region von dieser<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> enorm<br />
profitieren wird, wenn sie<br />
es schafft, ihre Stärken herauszuarbeiten,<br />
zu bündeln,<br />
die Zugehörigkeit zu ihrem<br />
Oberzentrum zu bekennen<br />
und all dies über das Marketing<br />
der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
in die Öffentlichkeit zu transportieren.<br />
Wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch!<br />
Begleitprojekte in der BUGA-Stadt<br />
Neben den eigentlichen<br />
BUGA-Baumaßnahmen,<br />
gibt es in der ganzen Stadt<br />
begleitend dazu viele andere<br />
Projekte von städtischer<br />
oder privater Seite, die bis<br />
zur Eröffnung der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
am 15. April<br />
<strong>2011</strong> fertig gestellt werden.<br />
Einige stellen wir hier vor:<br />
Die Tiefgarage am Schloss<br />
Bereits begonnen haben die<br />
Vorarbeiten zu der Tiefgarage,<br />
die die in Düsseldorf ansässige<br />
Provinzial Rheinland<br />
Versicherung unter einem<br />
Teil des Schlossvorplatzes<br />
für 11 Mio. Euro bauen lässt.<br />
Diese Tiefgarage, die von<br />
der Straße „Neustadt“ über<br />
den SGD-Parkplatz ihre Zu-<br />
und Ausfahrt enthält, wird<br />
448 unterirdische Stellplätze<br />
bieten. Dadurch können<br />
überirdisch eine Vielzahl an<br />
Stellplätzen Grünanlagen<br />
weichen. „Diese Tiefgarage<br />
kann nur eingeschossig angelegt<br />
werden, unter anderem<br />
weil wir für eine zweigeschossige<br />
Ausführung das<br />
Grundwasser in diesem Bereich<br />
absenken müssten und<br />
damit den Bäumen schaden<br />
würden“, so Jens Harder vom<br />
Büro von Canal.<br />
Die Fertigstellung der Tiefgarage<br />
ist für Januar 2010<br />
geplant. Allerdings muss sie<br />
schon im Oktober 2009 mit<br />
einer belastbaren Decke versehen<br />
sein, damit die BUGA<br />
GmbH in diesem Bereich<br />
zügig die Umgestaltung der<br />
Oberflächen zu Ende bringen<br />
kann. Da vor allem die<br />
rechtsrheinischen Besucher<br />
und Einpendler diese Tiefgarage<br />
schnell erreichen können,<br />
wird sie zukünftig im<br />
<strong>Koblenz</strong>er Verkehrskonzept<br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
„Die BUGA tut der Tiefgarage<br />
gut“, weiß Architekt Alexander<br />
von Canal, der auch für<br />
die Zeit nach <strong>2011</strong> mit einer<br />
guten Auslastung rechnet.<br />
Der Bau der Tiefgarage muss<br />
auch in Zusammenhang mit<br />
dem in der Nähe entstehenden<br />
Justizzentrum und dessen<br />
Parkraumbedarf gesehen<br />
werden.<br />
Das Medizinische Versorgungszentrum<br />
Die Bagger rollen auch<br />
schon neben dem <strong>Koblenz</strong>er<br />
Hauptbahnhof, wo unter der<br />
Federführung des Büros von<br />
Canal gemeinsam mit CMF<br />
& Partner auf einem seit Jahren<br />
brachliegenden Grundstück<br />
in der Neversstraße<br />
derzeit ein Medizinisches<br />
Versorgungszentrum (MVZ)<br />
und Therapiezentrum sowie<br />
weitere Flächen für Verwaltung<br />
und Wohnen gebaut<br />
werden. Investor sind<br />
die Versorgungswerke der<br />
Rechtsanwalts- und Zahnärztekammern,<br />
die das komplette<br />
Grundstück gekauft<br />
haben. Bis Ende des Jahres<br />
soll bereits der geschlossene<br />
Rohbau stehen, die Übergabe<br />
des fertigen Gebäudes ist für<br />
Oktober 2009 geplant.<br />
Das MVZ mit Therapiezentrum<br />
wird parterre<br />
sowie im ersten und zweiten<br />
Obergeschoss auf insgesamt<br />
3250 qm seinen Platz finden.<br />
Darüber werden auf zwei<br />
Etagen 1250 qm Büroräume<br />
sowie in den obersten Geschossen<br />
neun Wohnungen<br />
entstehen. Auf dem noch<br />
verbleibenden freien Drittel<br />
des Grundstücks plant das<br />
Büro Heinrich & Steinhart<br />
ein Hotel, das später angebaut<br />
und für das derzeit mit<br />
Betreibern und Investoren<br />
verhandelt wird.<br />
Umgestaltung Löhrstraße<br />
Der Umgestaltung der Löhrstraße<br />
ist ein aus den Mitteln<br />
des transnationalen EU-Projektes<br />
Interreg III.B mitfinanzierter,<br />
internationaler Wettbewerb<br />
vorausgegangenen,<br />
den die Arbeitsgemeinschaft<br />
der Büros Ernst & Partner<br />
sowie Thillmann Architekten<br />
(www.thillmann-architekten.<br />
de) für sich entscheiden<br />
konnte. Die neue Löhrstraße<br />
wird die Stadt noch fußgängerfreundlicher<br />
machen.<br />
Das Gesamtprojekt ist in<br />
mehrere Realisierungsabschnitte<br />
aufgeteilt. Der erste<br />
Abschnitt umfasst die<br />
Löhrstraße beginnend am<br />
Friedrich-Ebert-Ring inklusive<br />
dem Löhrrondell und<br />
der Fischelpassage über die<br />
Pfuhlgasse bis zur Einmündung<br />
der Straße Altenhof in<br />
die Marktstraße. Der zweite<br />
Realisierungsabschnitt beschreibt<br />
die Fortführung der<br />
Fußgängerzone Altlöhrtor<br />
bis zur Viktoriastraße mit einer<br />
aufenthaltsfreundlichen<br />
Platzgestaltung im Bereich<br />
des Parkhauses.<br />
Die Planung sieht eine Optimierung<br />
der verkehrlichen<br />
Situation entlang der Hohenfelderstraße/Löhrstraße<br />
bis<br />
zum Friedrich-Ebert-Ring<br />
vor, die vor allem Fußgängern<br />
und Radfahrern zugute<br />
kommt. Die Verkehrsflächen<br />
werden durch eine sinnvolle<br />
Neuordnung der Ausfahrt<br />
des Löhrcenters und die<br />
entfallende Anbindung der<br />
Schlossstraße reduziert, in<br />
die nur noch Linienbusse<br />
einfahren dürfen.<br />
Das gesamte Löhrrondell<br />
wird wieder einen Platzcharakter<br />
erhalten und insbesondere<br />
vor dem Hintergrund<br />
der Realisierung des<br />
Schienenhaltepunktes Mitte<br />
hinter dem Löhrcenter fußgängerfreundlichumgestaltet.<br />
Die Linienbushaltestellen<br />
in der Hohenfelderstraße<br />
werden behindertengerecht.<br />
Vom Friedrich-Ebert-Ring<br />
kommend führt ein breiter<br />
Boulevard in Richtung Fußgängerzone.<br />
Durch die Entfernung<br />
der Hochbeete kann<br />
der Gehweg rund vier Meter<br />
breiter als im heutigen Bestand<br />
ausgeführt werden. Die<br />
flankierende neue Bepflanzung<br />
mit Bäumen erfolgt<br />
ebenerdig. Im Schnittpunkt<br />
der Achsen Fußgängerzone<br />
Löhrstraße/Schlossstraße<br />
ist ein Platzhalter für eine<br />
Skulptur vorgesehen.<br />
Der gesamte Bereich dieser<br />
Baumaßnahme wird mit<br />
hochwertigen Bodenbelägen<br />
und attraktiver Beleuchtung<br />
aufgewertet. Durch die Umgestaltung<br />
der Löhrstraße<br />
wird der Besucher der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> bereits<br />
am Schienenhaltepunkt<br />
Mitte in einem attraktiven<br />
Umfeld abgeholt. (gan/sch)<br />
Das neue Justizzentrum<br />
Für das neue Justizzentrum nimmt die Provinzial Rheinland Versicherung als Investor<br />
20 Mio. Euro in die Hand. Der Neubau auf dem Deinhard-Gelände wird sieben<br />
<strong>Koblenz</strong>er Justizbehörden mit insgesamt etwa 450 Bediensteten zusammenbringen,<br />
nämlich den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz, das Oberverwaltungsgericht<br />
und Verwaltungsgericht <strong>Koblenz</strong>, das Arbeits- und Sozialgericht sowie die Generalstaatsanwaltschaft<br />
und Staatsanwaltschaft <strong>Koblenz</strong>. Bis Ende 2010 soll das neue Justizzentrum<br />
fertig gestellt sein, das dann das Mainzer Justizministerium für die sieben<br />
Justizbehörden anmieten wird. Diese hatten seit Jahren über Raumnot geklagt.<br />
Das Justizzentrum Blick aus der Casionostraße (Visualisierung: Büro von Canal)
Die BUGA <strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> auf der Landesgartenschau Bingen<br />
Am Luftbild in Bingen erklärt BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas<br />
gerne die Planungen zur <strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>Koblenz</strong>. (Foto: BUGA GmbH/Dreher)<br />
Blumenschauen auf der LGS Bingen<br />
August<br />
01.08. „... mit allen Sinnen“ - Florale Gestaltung erleben<br />
14.08. „... aus dem Herzen der Region“ - Blumen, Pflanzen<br />
und andere „Kostbarkeiten“ aus unserem Heimatland<br />
28.08. „... was von allen Deinen Schätzen, ...“ - Orchideen,<br />
Bromelien, Kakteen, Sukkulentenund andere<br />
pflanzliche Kostbarkeiten<br />
September<br />
04.09. „Rund, üppig und charmant“ - stolze Blüten- und<br />
Blattformen<br />
19.09. „GrünRäume“ - Wintergärten als WohnRäume,<br />
Hydrokultur<br />
26.09. „... am Rhein im Feuerzauber“ - die leuchtende<br />
Herbstschau<br />
Oktober<br />
03.10. „R(h)eingeschaut?“ - die große Schlussschau<br />
„Vielen Dank für die Blumen“ - 185 blumige Tage Nahe<br />
am Rhein<br />
10.10. „... komm, ich lade Dich ein, ...“ - blumige Abschiedsgrüße<br />
Die Landesgartenschau<br />
Bingen 2008 ist ein schöner<br />
Vorbote der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>, die<br />
drei Jahre später keine 80<br />
Kilometer entfernt rheinabwärts<br />
am anderen Ende<br />
des UNESCO-Welterbes<br />
„Oberes Mittelrheintal“<br />
stattfinden wird. Die Verbundenheit<br />
der beiden<br />
Gartenschauen symbolisiert<br />
ein 7x11 Meter großes,<br />
begehbares Luftbild auf der<br />
Landesgartenschau, das<br />
sich von Bingen bis <strong>Koblenz</strong><br />
erstreckt. Daneben macht<br />
ein Infowürfel der BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> mit unterhaltsam<br />
präsentierten Informationen<br />
Lust auf die <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>2011</strong>. Beide<br />
Beiträge werden noch bis<br />
19. Oktober zu sehen sein.<br />
Bei der Erstbegehung des<br />
Luftbildes im April auf dem<br />
Gelände der Landesgartenschau<br />
Bingen 2008 drehten<br />
Matthias Schmauder, Geschäftsführer<br />
der Landesgartenschau<br />
Bingen 2008<br />
Die <strong>Bundesgartenschau</strong> Schwerin 2009 öffnet am 23. April 2009. (Foto: BUGA Schwerin 2009)<br />
Während bei der BUGA<br />
<strong>2011</strong> in <strong>Koblenz</strong> gerade mal<br />
die ersten Baumaßnahmen<br />
begonnen haben, stehen die<br />
Schweriner Kollegen schon<br />
fast in den Startlöchern für<br />
ihre BUGA Schwerin 2009.<br />
Vom 23. April bis zum 11.<br />
Oktober 2009 erlebt der Be-<br />
sucher in der Hauptstadt<br />
Mecklenburg-Vorpommerns<br />
eine „Zeitreise“ durch die<br />
Geschichte der Gartenbaukunst<br />
in sieben Gärten, die<br />
derzeit mit Hochdruck rund<br />
um das Schweriner Schloss<br />
angelegt werden.<br />
Von einem englischen Landschaftspark<br />
über eine baro-<br />
GmbH, Dipl.-Ing. Werner<br />
Schmitt als stellvertretender<br />
Vorsitzender der „Initiative<br />
Region Mittelrhein e.V.“ sowie<br />
BUGA-Geschäftsführer<br />
Hanspeter Faas zwei überdimensionierte<br />
Stecknadeln in<br />
das Luftbild ein. Sie markieren<br />
zur besseren Orientierung<br />
den Standort der Städte<br />
<strong>Koblenz</strong> und Bingen.<br />
Dieses begehbare Luftbild<br />
wurde von der Landesgartenschau<br />
Bingen 2008 GmbH,<br />
von der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong> GmbH sowie<br />
vom rheinland-pfälzischen<br />
Wirtschaftsministerium<br />
beauftragt. Der mit einem<br />
Maßstab von 1:5.000 abgebildete<br />
Landschaftsbereich<br />
erstreckt sich von Bingen<br />
im Südosten bis <strong>Koblenz</strong> im<br />
Nordwesten und hat eine<br />
Ausdehnung von ca. 35 km<br />
in West-Ost-Richtung und<br />
ca. 55 km in Nord-Süd-Richtung.<br />
Die zugrunde liegenden<br />
Original-Luftbilder vom<br />
Landesamt für Vermessung<br />
und Geobasisinformation<br />
Rheinland-Pfalz wurden aus<br />
Kinderspiel auf der LGS Bingen (Foto: BUGA GmbH/gan)<br />
cke Gartenanlage bis hin zu<br />
einem modernen Garten des<br />
21. Jahrhunderts soll die Geschichte<br />
des Gartenbaus vom<br />
18. Jahrhundert bis in die<br />
Gegenwart auf der BUGA in<br />
Schwerin dokumentiert werden.<br />
Auch die Natur darf sich<br />
auf der 550.000 qm großen<br />
Ausstellungsfläche entfal-<br />
einer Höhe von 2,6 km aufgenommen<br />
und nach ihrer<br />
Umwandlung in über 500<br />
so genannte Orthofotos und<br />
einem aufwändigen Digitaldruckverfahren<br />
zu dem 77<br />
Quadratmeter großen Luftbild<br />
zusammengesetzt.<br />
Sehr beliebt ist auch der nebenan<br />
inmitten des 200 qm<br />
großen Beitrags der BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> platzierte Info-Kubus.<br />
Während auf zwei Seiten<br />
großformatige Ansichten<br />
von <strong>Koblenz</strong> zu sehen sind,<br />
enthält die dritte Seite Zahlen<br />
und Fakten zur BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>. Die vierte<br />
Seite ist mit Gucklöchern in<br />
verschiedenen Höhen versehen<br />
und lädt Neugierige<br />
zum Hineinschauen ein. Die<br />
animierte Visualisierung<br />
der geplanten Seilbahn, das<br />
<strong>Koblenz</strong>er Kult-Video „Dau<br />
bes Kowelenz“ und andere<br />
Überraschungen, die sich<br />
beim Blick in die Löcher<br />
offenbaren, machen Lust<br />
auf eine unkonventionelle<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> in einer<br />
wunderbaren Stadt. (gan)<br />
Sieben Gärten mittendrin – Die <strong>Bundesgartenschau</strong> 2009 in Schwerin<br />
ten: Als Kontrapunkt zu den<br />
von Menschen geschaffenen<br />
Anlagen wird es auch naturbelassene<br />
Areale geben. Vor<br />
der klassizistischen Kulisse<br />
des Schlosses und umgeben<br />
von den Schweriner Seen<br />
entsteht so eine abwechslungsreiche,<br />
interessante und<br />
spannende BUGA.<br />
Herzstück der Ausstellung<br />
sind die „Sieben Gärten“ rund<br />
um das Residenzschloss. Der<br />
„Garten des 21. Jahrhunderts“<br />
hält direkt einen der<br />
Höhepunkte der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
bereit: Auf der<br />
„Schwimmenden Wiese“ hat<br />
der Gast den Eindruck, auf<br />
dem Burgsee zu schweben,<br />
und stößt außerdem auf eine<br />
ihn durch die Ausstellung<br />
begleitende Thematik: die<br />
Beziehungen zwischen Wasser,<br />
Garten und Stadt.<br />
Im Schlossgarten eröffnet<br />
sich dem Gast eine Vielzahl<br />
gartenbaulicher Schätze: Ein<br />
repräsentativer, streng geometrisch<br />
angelegter barocker<br />
Garten ist hier ebenso<br />
zu finden wie der ursprünglich<br />
von Peter Joseph Lenné<br />
konzipierte „Greenhouse-<br />
Garten“, der sich in seiner<br />
Gestaltung an englischen<br />
Landschaftsparks orientiert.<br />
Das historische Highlight der<br />
<strong>Bundesgartenschau</strong> ist der<br />
„Burggarten“, dessen Treppen,<br />
Fassaden und Brunnen<br />
streng nach ursprünglichen<br />
Vorbildern restauriert wurden<br />
und durch farblich abgestimmte<br />
Rabatten, Stauden<br />
und Sträucher ergänzt werden.<br />
Bauliche Kostbarkeiten<br />
wie die Arkaden oder die<br />
Orangerie laden zum Flanieren<br />
und Verweilen ein.<br />
Kräuter im Küchengarten<br />
Im ehemaligen „Küchengarten“<br />
des Herzogs wird das<br />
Nützliche mit dem Schönen<br />
verbunden. Nutzpflanzen wie<br />
Kräuter, Obst und Gemüse<br />
finden hier einen passenden<br />
Rahmen. Im „Küchengarten“<br />
finden außerdem die<br />
Blumenhallenschauen statt.<br />
Die Hauptrolle im „Ufergarten“<br />
spielt das Wasser: die<br />
ganze Familie hat hier die<br />
Möglichkeit, es in seinen<br />
vielfältigen Erscheinungs-<br />
und Nutzungsformen zur<br />
sportlichen Betätigung oder<br />
zur Entspannung zu erleben.<br />
Der „Naturgarten“, weitgehend<br />
in seinem natürlichen<br />
Zustand belassen, steht in<br />
bewusstem Kontrast zu den<br />
anderen Gärten der Ausstellung.<br />
Im Vordergrund stehen<br />
die Themen Natur, Ökologie,<br />
Entspannung sowie die<br />
„Grüne Schule“. Auch eine<br />
Spiel- und Sportanlage findet<br />
hier Raum.<br />
Der „Garten am Marstall“<br />
schließlich beherbergt eine<br />
Vielzahl kleinerer Ausstellungen<br />
und gibt Anregungen<br />
zur Gestaltung des eigenen<br />
Gartens. Ein Rosengarten<br />
mit fast 9.000 Rosenstöcken<br />
in 300 Sorten begeistert mit<br />
Farben, Formen und einem<br />
betörenden Duft.<br />
Ein besonderer Höhepunkt<br />
der BUGA 2009 ist ein „Spazierweg<br />
über das Wasser“ –<br />
eine 340 m lange Pontonbrücke<br />
über die Schlossbucht,<br />
die den „Ufergarten“ mit<br />
dem „Garten am Marstall“<br />
verbindet und die ganz neue<br />
Ausblicke auf das Residenzschloss<br />
ermöglicht.<br />
Die BUGA 2009 findet zwar<br />
in Schwerin statt, aber ganz<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
nimmt daran teil. Über 30<br />
Seite 8<br />
BUGA-Kubus auf der LGS Bingen (Fotos: BUGA/Gandner)<br />
Großer Erfolg am anderen Ende des Mittelrheintals<br />
Der große Erfolg der Landesgartenschau<br />
Bingen ist<br />
unbezahlbare Werbung für<br />
die BUGA <strong>Koblenz</strong>, die dem<br />
Team am anderen Ende des<br />
Mittelrheintals herzlichst<br />
gratuliert.<br />
Mit insgesamt 600.000 Besuchern<br />
hatten die Verantwortlichen<br />
der Landesgartenschau<br />
Bingen gerechnet.<br />
Diese Zahl werden sie im<br />
Oktober 2008 wahrscheinlich<br />
um Längen übertroffen<br />
haben: Ende Juli betrat bereits<br />
der 750.000 Besucher<br />
das Ausstellungsgelände.<br />
Seit dem 18. April und noch<br />
bis zum 19. Oktober können<br />
die Besucher dieser dritten<br />
rheinland-pfälzischen<br />
Landesgartenschau darüber<br />
staunen, wie sich das ehemals<br />
verwilderte Hafen- und<br />
Bahngelände durch die Landesgartenschau<br />
verändert<br />
hat. Das 24 Hektar große<br />
Gelände, welches 2,8 km entlang<br />
des Rheinufers verläuft,<br />
ist nun eine schön gestaltete<br />
und zukunftsorientierte Arbeits-,<br />
Wohn- und Freizeitfläche,<br />
auf der sich die Bingener<br />
ganz sicher auch nach<br />
der Landesgartenschau gerne<br />
aufhalten werden.<br />
Das Gelände besteht aus vier,<br />
meist durch separate Eingän-<br />
ge geteilte Kernbereiche mit<br />
vielen gärtnerischen Höhepunkten<br />
und einer Vielzahl<br />
kultureller Angebote.<br />
Am „Park am Mäuseturm“<br />
mit einem Schwerpunkt auf<br />
Sport und Spiel erwartet<br />
den Besucher unter anderem<br />
die Kleingartenanlage, eine<br />
Spiellandschaft, eine Skateranlage<br />
sowie die ehemalige<br />
Wagenausbesserungshalle<br />
für Veranstaltungen.<br />
Weiter geht es zum Rhein-<br />
Nahe-Eck mit dem Hildegarten<br />
und einer Stufenanlage<br />
ins Wasser, die so genannte<br />
Rheinterasse. Am Hindenburgpark<br />
erwartet den<br />
Besucher eine Auswahl<br />
von Gärten, zum Beispiel<br />
Dichtergärten, ein globaler<br />
Staudengarten und ein Englischer<br />
Rosengarten sowie<br />
eine weitere Kinderspielfläche<br />
in Form eines Schiffes.<br />
Beim Flanieren entlang der<br />
neu sanierten Rheinpromenade<br />
fällt der Blick neben<br />
dem Rhein auf die vier grossen<br />
Weinanbaugebiete.<br />
Im ehemaligen Binger Stadthafen<br />
ist der Hafenpark<br />
entstanden, in dem ein verbliebener<br />
Hafenkran auf die<br />
Vergangenheit des Geländes<br />
hinweist. In diesem Bereich<br />
befinden sich unter anderem<br />
Partnerschaftsgärten, ein japanischer<br />
Garten und Fontänebecken.<br />
Somit ist dem<br />
Team der Landesgartenschau<br />
eine Verschmelzung von Natur-<br />
und Kulturlandschaft<br />
gelungen, die mit 185 Tagen<br />
Blütenpracht und Farbenzauber<br />
den Besucher in ihren<br />
Bann zieht. (sch)<br />
Außenstandorte zeigen die<br />
verschiedensten Aspekte der<br />
Garten- und Landschaftsgestaltung.<br />
Der Schlossgarten<br />
in Ludwigslust gehört ebenso<br />
dazu wie der Barockgarten<br />
des Schlosses Güstrow. Die<br />
Ostseelandschaft um Klütz<br />
mit dem darin eingebetteten<br />
Schloss Bothmer, die Bäderarchitektur<br />
in Boltenhagen,<br />
die Elblandschaft rund um<br />
die größte Flachlandfestung<br />
Mecklenburg-Vorpommerns<br />
in Dömitz oder auch die<br />
Sternberger Endmoränenlandschaft<br />
zeigen die Vielfalt<br />
des deutschen Nordostens.<br />
Kunst und Kultur<br />
Doch nicht nur Gärten und<br />
Blumenhallenschauen sollen<br />
Jung und Alt auf der <strong>Bundesgartenschau</strong><br />
2009 in Schwerin<br />
begeistern, sondern auch<br />
Kunst und Kultur. Und nicht<br />
zuletzt aufgrund der Attraktivität<br />
der Stadt Schwerin<br />
und des seenreichen Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist die BUGA 2009 ganz sicher<br />
eine Reise wert - und<br />
macht Appetit auf die BUGA<br />
<strong>Koblenz</strong> <strong>2011</strong>. (gan)