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GBPT im Gespräch mit Martin Ertl Chief Innovation Officer, Bombardier

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Foto: <strong>Bombardier</strong><br />

<strong>GBPT</strong>: Eine viel diskutierte Frage:<br />

Wie lässt sich letztendlich der<br />

<strong>Innovation</strong>serfolg des Unternehmens<br />

messen?<br />

M. <strong>Ertl</strong>: Ein richtiger Return on <strong>Innovation</strong><br />

Investment lässt sich schwer messen. Die<br />

Messung der neuen Produkte am Markt<br />

ist <strong>im</strong>mer ein Abgrenzungsproblem: Wann<br />

ist ein Produkt neu? Hier besteht durchaus<br />

die Gefahr, ein falsches Anreizsystem zu<br />

schaffen, das viele Unternehmen dazu verleitet,<br />

<strong>im</strong>mer mehr Produkte nur als neu<br />

zu titulieren. Auch die reine Anzahl angemeldeter<br />

Patente hat wenig Aussagekraft.<br />

Viele Unternehmen melden kaum Patente<br />

an, sind aber durchaus innovativ. Einige<br />

12 Performance Ausgabe 1.2011<br />

Unternehmen melden keine oder unklar<br />

formulierte Patente an, um Wettbewerber<br />

nicht zu alarmieren oder um sie auf eine<br />

falsche Fährte locken. Bei kleineren Unternehmen<br />

spielen Kosten-Nutzen-Abwägungen<br />

durchaus eine Rolle, ebenso kann<br />

die Anzahl der angemeldeten Patente auch<br />

<strong>mit</strong> kulturellen Phänomenen zusammenhängen:<br />

In Ländern wie Frankreich spielen<br />

Patente eine vergleichsweise untergeordnete<br />

Rolle. Insgesamt sollte man daher<br />

auch die tatsächliche Beteiligung der<br />

Mitarbeiter des Unternehmens am <strong>Innovation</strong>sprozess<br />

messen und prüfen, wie viele<br />

Projekte der strategischen Ausrichtung<br />

des Unternehmens entsprechen und wie<br />

viel Freiheitsgrade bei neuen Projekten<br />

gegeben sind. Es ist notwendig, ein dynamischeres<br />

und breiteres Bild zu zeichnen.<br />

Dabei sind strategische, kulturelle und<br />

finanzielle Faktoren zu berücksichtigen.<br />

<strong>GBPT</strong>: Welche Bedeutung hat<br />

geistiges Eigentum, beispielsweise<br />

das Patentportfolio, innerhalb der<br />

<strong>Innovation</strong>sstrategie?<br />

M. <strong>Ertl</strong>: Die strategische Nutzung von<br />

Patenten spielt zunehmend eine wichtige<br />

Rolle. Es ist notwendig, regelmäßig das<br />

Portfolio an geistigem Eigentum zu prüfen.<br />

Dafür n<strong>im</strong>mt man sich aber viel zu oft<br />

zu wenig Zeit. Dabei kann sich geistiges<br />

Eigentum als wichtiger strategischer Hebel<br />

entwickeln. Der Aufbau eines Patentradars<br />

für zentrale Technologien – bei <strong>Bombardier</strong><br />

sind das zum Beispiel Bahnanwendungen<br />

oder auch Mikrotechnologie – <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines „Outside-in-Prozesses“ ist für uns<br />

selbstverständlich. Bei allem entscheidet<br />

jedoch die gezielte Selektion.

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