Rathauskurier 19 2007 - Stadt Weimar
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<strong>19</strong>84 notdürftig Herberge in einem privaten<br />
Dachboden bezogen hat, kostet heute immerhin<br />
rund 40.000 Euro. »Wir freuen uns über<br />
jeden einzelnen Euro, der bei dem Benefizkonzert<br />
als Orgel-Spende einbezahlt wird«,<br />
betont Dirk Christiani: »der Einlass selbst kostet<br />
nichts und alle Unkosten, wie zum Beispiel<br />
der Transport der 35 Sängerinnen und Sänger,<br />
werden von Eon-Thüringen unterstützt.«<br />
Mit einem bunten Programm aus geistlicher<br />
Chormusik, aber auch Spirituals und<br />
Volksmusik, werden die Belvederer unter der<br />
Leitung von Annette Schicha ein großes 50minütiges<br />
Programm bestreiten – aber natürlich<br />
wird auch für das leibliche Wohl gesorgt:<br />
Zum Beispiel mit Most von der Süßenborner<br />
Fallobst-Auslese <strong>2007</strong>. Nur für die lange Unterhose<br />
oder eine warme Decke sollte jeder<br />
selbst sorgen.<br />
Denn noch fehlt die Heizung im Schiff der<br />
alten romanischen Kirche, das um 1820 nach<br />
den Plänen des großen <strong>Weimar</strong>er Baumeisters<br />
Coudray umgebaut wurde. Dem schmucken<br />
Anblick des Kirchbaus aber tut dies keinen<br />
Abbruch. Dafür aber sind die Süßenborner<br />
selbst verantwortlich, die Dorf und Kirche in<br />
gemeinsamer Arbeit in Schuss halten. »Etwa<br />
500 Stunden wurde schon in diesem Jahr in<br />
der Kirche ehrenamtlich gearbeitet«, betont<br />
Christiani. Und die Pastorin Reinefeld-Wiegel<br />
ergänzt: »Ich merke auch an den zweiwöchigen<br />
Gottesdiensten seit September: Die Menschen<br />
kommen gern und zunehmend.« Und<br />
mit ihnen auch die offenen Angebote: »Soll<br />
ich für Weihnachten den Adventskranz machen?«<br />
Bevor es soweit aber ist, wird am heutigen<br />
Sonntag, dem 11.11. erst einmal noch das<br />
demokratische Gemeinwesen gestärkt: Im<br />
Gasthaus »Zum Fallappel« nämlich wird<br />
an diesem Tage der Ortsbürgermeister bis<br />
um 18.00 Uhr abends gewählt. Und nebenan,<br />
im Bürgerhaus, wird schon seit zwei Tagen<br />
miteinander gefeiert: Denn heute, am Sonntag,<br />
endet mit einem großen Frühschoppen<br />
ab 10.00 Uhr und dem Auftritt des Scherkondentaler<br />
Blasorchesters aus Sachsenhausen<br />
die Süßenborner Kirmes.<br />
Benefizkonzert zugunsten der Orgel-Renovierung in der<br />
Kirche »Zu den 14 Heiligen« in Süßenborn mit dem Chor<br />
des Musikgymnasiums Belvedere am 24. November um<br />
17.00 in der Süßenborner Kirche.<br />
R A T H A U S K U R I E R | A M T S B L A T T D E R S T A D T W E I M A R<br />
Weihnachtsmarkt <strong>2007</strong><br />
Vom 26. November bis 23. Dezember <strong>2007</strong><br />
findet die diesjährige »<strong>Weimar</strong>er Weihnacht«<br />
statt. Wie jedes Jahr steht in der Schillerstraße<br />
(nähe Müller-Drogerie) eine Hütte der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Weimar</strong>, in der sich die gemeinnützigen und<br />
sozialen Vereine, Initiativen, Einrichtungen<br />
und Gruppen der <strong>Stadt</strong> <strong>Weimar</strong> präsentieren<br />
können. Die Hütte ist 3 x 2 Meter groß, Stromanschluss,<br />
Licht, Tisch und Stühle sind vorhanden.<br />
Der Stromverbrauch ist in bar<br />
in der Abteilung Marktwesen zu entrichten.<br />
Standgebühren entstehen nicht.<br />
WEIMAR IM NATIONALSOZIALISMUS<br />
Vorgestellt: Ausgewählte Orte des Erinnerns<br />
Martin und Karoline Wolff, die im<br />
Haus Brühl 6 lebten,um <strong>19</strong>39.<br />
Ghettohaus: Brühl 6<br />
Eine Gedenktafel erinnert seit <strong>19</strong>96<br />
an die jüdischen Bewohner dieses<br />
Hauses, die in der NS-Zeit verfolgt und<br />
ermordet wurden. Das Wohnhaus befand<br />
sich seit 1894 im Besitz der Familie Ortweiler/<br />
Appel, die in der unteren<br />
Etage ein Ledergeschäft führten. Ab <strong>19</strong>41<br />
wurde es von den Nationalsozialisten<br />
als sogenanntes Judenhaus genutzt.<br />
Juden wurden gezwungen, ihre Wohnungen<br />
und Häuser zu verlassen und in aus-<br />
Interessenten melden sich bitte bei der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
<strong>Weimar</strong>, Abteilung Marktwesen, Markt 13/14,<br />
Telefon (0 36 43) 76 24 82, Fax (0 36 43) 76 24 84,<br />
E-Mail: marktwesen@stadtweimar.de<br />
Bewerbung zum Öffnen des<br />
Rathaus-Adventskalenders<br />
Die Gestaltung des Rathauses als großer<br />
Adventskalender hat nun schon Tradition in<br />
<strong>Weimar</strong>. Täglich wird ein Türchen geöffnet<br />
und der Weihnachtsmann überreicht ein<br />
Geschenk. Wir rufen Kitas, Hortklassen und<br />
gewiesene Ghettohäuser zu ziehen, in denen<br />
sie auf engstem Raum mit fremden<br />
Menschen zusammenleben mussten.<br />
Im Brühl 6 teilten sich Angehörige von<br />
acht Familien die obere Etage des Hauses.<br />
Die Ghettoisierung war eine Vorstufe<br />
der im Herbst <strong>19</strong>41 einsetzenden Deportationen.<br />
Die Gestapo konnte die Bewohner<br />
leicht überwachen und nutzte<br />
jedes noch so geringe Fehlverhalten<br />
für Verhaftungen. Im September <strong>19</strong>41<br />
wurde Susanna Appel in ihrem Elternhaus<br />
wegen unerlaubten Besitzes einiger Eier<br />
verhaftet. Ein Jahr später wurde sie in<br />
Auschwitz ermordet. Weil er ohne Erlaubnis<br />
Fahrrad gefahren war, wurde Martin<br />
Wolff in das KZ Buchenwald eingeliefert<br />
und am 14. März <strong>19</strong>42 in der Tötungsanstalt<br />
Bernburg ermordet. Die meisten Bewohner<br />
wurden im Mai <strong>19</strong>42 in das Ghetto<br />
Belzyce bei Lublin verschleppt.<br />
Einige alte Menschen blieben noch bis zu<br />
ihrer Deportation nach Theresienstadt im<br />
September <strong>19</strong>42 im Haus Brühl 6 zurück.<br />
Hinweis: Der <strong>Stadt</strong>plan »<strong>Weimar</strong> im National sozialis -<br />
mus« ist über den Buchhandel, in der Tourist-Info am<br />
Markt sowie in der Gedenkstätte Buchenwald erhältlich.<br />
RathausKurier – Herausgeber: <strong>Stadt</strong> <strong>Weimar</strong>. Der Oberbürgermeister, Stabsstelle Kommunikation und Protokoll, Rathaus, Markt 1, 99421 <strong>Weimar</strong>. Redaktion: Fritz von<br />
Klinggräff (verantwortlich), Gabriele Drews, Mandy Plickert, Telefon: (0 36 43) 76 26 51, Fax: 76 26 50, E-Mail: presse@stadtweimar.de. Für den Inhalt der in der Rubrik »Fraktionen im<br />
<strong>Stadt</strong>rat« abgedruckten Beiträge sind die jeweiligen Fraktionen verantwortlich. Sie geben bei ihren Beiträgen den Namen des im Sinne des Pressegesetzes Verantwortlichen an. Für<br />
den Inhalt eines namentlich gekennzeichneten Beitrages ist der Autor verantwortlich. Redaktionsschluss dieser Aus gabe war der 5. November <strong>2007</strong>. Konzeption: Gudman-Design,<br />
<strong>Weimar</strong>. Gestaltung, Satz und Lithografie: Corax Color, Carl-von- Ossietzky-Straße 57A, 99423 <strong>Weimar</strong>, Telefon: (0 36 43) 83 63 50, Fax: 83 63 20. Druck, Anzeigen und<br />
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73980, Fax: 73 98 12. Erscheinungsweise: 14-tägig sonntags, kostenlos an die Haushalte der <strong>Stadt</strong> <strong>Weimar</strong> verteilt. Der Einzelbezug bei Postversand oder bei Abholung in der<br />
Stabsstelle Kommunikation und Protokoll ist kostenlos. Abo-Preis: 3,00 Euro/Ausgabe (Postversand).<br />
3558 NICHTAMTLICHER TEIL | NR. <strong>19</strong> | <strong>2007</strong> | 18. JAHRGANG<br />
Abbildung: Thüringer Hauptstaatsarchiv <strong>Weimar</strong>