25.02.2013 Aufrufe

D:\A_Uni\INFO\Ebenda\Ebenda 2012_DINA4 - Philosophische ...

D:\A_Uni\INFO\Ebenda\Ebenda 2012_DINA4 - Philosophische ...

D:\A_Uni\INFO\Ebenda\Ebenda 2012_DINA4 - Philosophische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

I. Konzeption und Ausarbeitung 7<br />

Bei diesem Beispiel besteht eines der relevanten Probleme darin, dass das finite Verb in Nebensätzen<br />

in satzfinaler Stellung steht, in Hauptsätzen als zweite Konstituente, in Imperativen und Entscheidungsfragen<br />

an der linken Satzperipherie. Diese Verteilung will erklärt sein, wenn man sie nicht als<br />

zufällig übergeht, und Ihre Aufgabe ist es ja gerade zu erklären, warum eine sprachliche Tatsache so<br />

ist und nicht anders. Die einfachsten Beobachtungen können Sie leicht selbst machen, indem Sie<br />

Sätze analysieren, die Sie produzieren oder in Texten finden. Lehrbücher und die Fachliteratur zum<br />

Thema Ihrer Arbeit führen häufig schon gegliedert in die Probleme ein.<br />

Beispiel aus der Sprachgeschichte:<br />

‚Traditionelle‘ und ‚moderne‘ Schreibsprache im Rheinland des 16. Jahrhunderts<br />

Y Wie wird der Untersuchungsgegenstand definiert? An welchen Quellen/Textsorten soll<br />

z. B. die These des Übergangs von einer traditionellen zu einer modernen Schreibvarietät<br />

überprüft werden? Welche Merkmale aus welchen Sprachebenen werden zur vergleichenden<br />

Analyse herangezogen?<br />

Solche konzeptionellen Fragen erleichtern den Einstieg in das Thema. Später werden Sie möglicherweise<br />

sehen, dass Ihre erste Konzeption geändert oder völlig neu erstellt werden muss. Das kommt<br />

durchaus vor und ist kein Grund zur Sorge. Aber sprechen Sie größere Änderungen mit dem Dozenten<br />

ab!<br />

c. Gliederung<br />

Sie können nun darangehen, die einzelnen Fragen näher zu betrachten. Fassen Sie Detailfragen unter<br />

leitenden Fragen zusammen, richten Sie dabei Ihre Aufmerksamkeit auf ungelöste oder schwer zu<br />

lösende Probleme, gegensätzliche Ansichten oder gar Lücken in der Forschung.<br />

In Ihrer Arbeit sollen Sie wissenschaftlich argumentieren. Sie entwerfen also mögliche Lösungen<br />

Ihres Problems oder referieren Lösungsvorschläge aus der Literatur, indem Sie sie auf den für Sie<br />

wesentlichen Punkt reduzieren. Alternative Analysen sollen aber nicht nur vorgestellt, sondern<br />

gegeneinander abgewogen werden; sie alle haben Vorzüge und Nachteile, die sich aus ihren jeweiligen<br />

theoretischen Vorgaben ergeben. Es geht darum, dass Sie diese Überlegungen explizit machen; Ihre<br />

Leser sollen sich darüber klar sein, warum Sie eine bestimmte Ansicht einer anderen vorziehen. Für<br />

Ihre Entscheidungen soll es gute Gründe geben, die Sie benennen müssen, damit sie nachvollziehbar<br />

sind. Zu einer Gliederung Ihrer Arbeit kommen Sie, indem Sie die einzelnen Überlegungen explizit<br />

machen und so ordnen, dass sie logisch aufeinander aufbauen.<br />

Ordnen Sie die Leitfragen in einer sinnvollen Reihenfolge. Gehen Sie dann an die Ausarbeitung der<br />

leitenden Fragen. Natürlich müssen die Fragen nicht gleichzeitig als Kapitelüberschrift gelten. Eine<br />

Kapitelüberschrift können Sie ganz themenbezogen aus den Fragen formulieren (also in der Regel<br />

nicht etwa Einleitung, Hauptteil, Schluss). Wenn Sie damit nicht zurechtkommen, machen Sie einen<br />

zweiten Anlauf, wenn das Kapitel ausgearbeitet ist. Sie haben die Sache dann so präsent, dass eine<br />

Formulierung der Überschrift leichter fallen wird!<br />

K Es empfiehlt sich, zu dem Zeitpunkt, an dem Sie eine Gliederung Ihrer Arbeit erstellt haben, ein<br />

kurzes Gespräch mit dem wissenschaftlichen Betreuer Ihrer Arbeit zu suchen, bei dem verbleibende<br />

Fragen erörtert werden können. Bereiten Sie sich auch auf dieses Gespräch sorgfältig vor! Je genauer<br />

Sie Ihre Fragen darstellen können, desto mehr werden Sie von dem Gespräch profitieren.<br />

Am Schluss Ihrer Arbeit werden Sie Ihre Ergebnisse – quasi als Pointe – zusammenfassen. Manchmal<br />

werden Sie darauf hinweisen, dass bestimmte Fragen unbeantwortet bleiben mussten oder sich ein<br />

bestimmtes Vorgehen als ungeeignet erwiesen hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!