Lebensdauer- management - AREVA
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Innovationen & Technologie<br />
Neuer Manipulator erleichtert Rohrleitungsaustausch<br />
im Bereich des Chemikalieneinspeiseund<br />
Volumenregelsystems<br />
Nach der Entdeckung von temperaturbedingten<br />
Spannungsrissen in Vermischungszonen<br />
im Jahr 1999 stieß der<br />
französische Energieversorger Electricité de<br />
France (EDF) ein umfassendes Programm<br />
an zur Identifizierung von Bereichen, die<br />
von ähnlichen Phänomenen betroffen sein<br />
könnten, z.B. Stutzen der Sicherheitseinspeisung,<br />
der Abblaseleitung sowie des<br />
Chemikalieneinspeise- und Volumenregelsystems.<br />
Gleichzeitig wollte EDF die Werkzeuge<br />
und Methoden für den Austausch eines<br />
kompletten Abschnitts der Hauptkühlmittelleitung<br />
einschließlich des Anschlussstutzens<br />
des Chemikalieneinspeise- und<br />
Volumenregelsystems qualifizieren und<br />
den entfernten Abschnitt umfassend<br />
untersuchen (mit zerstörungsfreien und<br />
zerstörenden Prüfungen).<br />
Anfang 2001 wurde Framatome ANP<br />
von EDF mit dem Austausch eines<br />
Hauptkühlmittelleitungsabschnitts<br />
einschließlich des Anschlussstutzens für<br />
das Chemikalieneinspeise- und Volumenregelsystem<br />
im Kernkraftwerk<br />
Fessenheim 1 beauftragt. Um Zeit auf<br />
dem kritischen Pfad der Revision zu sparen,<br />
wurde diese Maßnahme zeitgleich<br />
mit dem Dampferzeuger-Austausch vorgenommen,<br />
da die durchzuführenden<br />
Arbeiten (Heraustrennen des Rohrstücks,<br />
Dekontamination der Rohrleitungsenden<br />
und des Pumpengehäuses, Schweißnahtvorbereitung)<br />
sowie die Schweißverfahren<br />
und die eingesetzten Werkzeuge denen<br />
ähnlich sind, die beim Dampferzeuger-Austausch<br />
verwendet werden.<br />
Spezialausrüstungen<br />
waren notwendig<br />
Zum Auftragsumfang zählten zwei<br />
Schnitte auf der Höhe der bestehenden<br />
Schweißnähte (einer am Pumpen-Anschluss<br />
und einer im mittleren Abschnitt<br />
der Rohrleitung). Zum Aus- und Einbau<br />
des Abschnitts waren aufgrund des beschränkten<br />
Zugangs spezielle Handhabungseinrichtungen<br />
erforderlich.<br />
Vorbereitung für den Einsatz: Durchführung von Tests (am Modell)<br />
für das Beschleifen mit ARTUR.<br />
Für das abschließende Beschleifen und<br />
die zerstörungsfreie Prüfung der Innenseite<br />
der Schweißnähte in der Hauptkühlmittelleitung<br />
unter Beachtung der<br />
Strahlenschutzziele wurde von uns ein<br />
neuer Manipulator namens ARTUR entwickelt<br />
und qualifiziert. Dieses zweiteilige<br />
System besteht aus einem Rohr-Krabbler<br />
sowie einem Arm, die getrennt durch<br />
die Hauptkühlmittelpumpe eingeführt<br />
und dann im Gehäuse zusammengefügt<br />
werden. Anschließend wird der Manipulator<br />
automatisch zu den Arbeitspositionen<br />
bewegt, wo er dann die Schleif- und<br />
Reinigungsarbeiten sowie die Farbeindringprüfung<br />
durchführt.<br />
Neue Schweißeinrichtung<br />
entwickelt<br />
Zusätzlich haben wir ein automatisches<br />
Schweißverfahren für den Anschluss der<br />
2-, 3- und 4-Zoll-Leitungen an die<br />
Hauptkühlmittelleitung entwickelt.<br />
Das Ziel eines solchen vollautomatischen<br />
Schweißverfahrens ist, abgesehen<br />
von der geringeren Strahlenbelastung des<br />
Personals, die Requalifizierung der Kreisläufe<br />
gemäß den französischen Genehmigungsvorschriften<br />
ohne die Notwendigkeit<br />
einer Wasserdruckprobe des<br />
Primärkreislaufs.<br />
Die Arbeiten in Fessenheim begannen<br />
am 18. Mai 2002 und am 21. September<br />
2002 wurde das Primärsystem wieder<br />
an den Betreiber übergeben. Während<br />
des Anlagenstillstands wurden die drei<br />
Dampferzeuger sowie der Hauptkühlmittelleitungsabschnitt<br />
ausgetauscht und<br />
weitere wichtige Instandhaltungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Dabei haben sich<br />
ARTUR und das neue Schweißverfahren<br />
bewährt.