Die Wasserzeitschrift der Steiermark 2/2007 - Wasserland Steiermark
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DI Johann WIeDner<br />
Amt <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung 19 – Wasser-<br />
wirtschaft und Abfallwirtschaft<br />
8010 Graz, Stempfergasse 7<br />
Tel. +43(0)316/877-2025<br />
johann.wiedner@stmk.gv.at<br />
Raab – ein Fluss<br />
im Gespräch<br />
<strong>Die</strong> Raab entspringt auf rund<br />
1.150 m Seehöhe am Osthang<br />
des Ossers im Gemeindegebiet<br />
Hohenau an <strong>der</strong> Raab und mündet<br />
nach rund 320 km bei Györ<br />
in die Donau. Auf dem Weg in<br />
die Donau fließt sie 90 km in <strong>der</strong><br />
<strong>Steiermark</strong> (Abb. 1), wenige Kilometer<br />
im Burgenland und den<br />
überwiegenden Teil auf ungarischem<br />
Staatsgebiet. Das Gesamteinzugsgebiet<br />
<strong>der</strong> Raab und seiner<br />
Zubringer beträgt ca. 10.600 km 2 ,<br />
wobei mit knapp 2.800 km 2 25%<br />
des Einzugsgebietes in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
zu liegen kommen (Quelle:<br />
GIS <strong>Steiermark</strong>). <strong>Die</strong> wichtigsten<br />
Zubringer in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> sind<br />
Feistritz und Lafnitz. Der Abfluss<br />
<strong>der</strong> Raab an <strong>der</strong> Grenze zu Ungarn<br />
kann im Minimum 0,19 m 3 /s<br />
(NNQ) betragen, die Mittelwasserführung<br />
6,75 m 3 /s und <strong>der</strong><br />
Hochwasserabfluss HQ 100 liegt<br />
bei 350 m 3 /s.<br />
Der Raabfluss dient jedoch nicht<br />
nur als Vorflut für den Wasserabfluss,<br />
er bildet über weite Strecken<br />
einen wertvollen Naturraum<br />
und Lebensraum für Menschen,<br />
Tiere und Pflanzen. <strong>Die</strong> Raab und<br />
ihre Zubringer bestimmen auch<br />
die landwirtschaftliche Nutzung<br />
des Talraumes und die Ansiedlung<br />
von Betrieben und bieten<br />
die Möglichkeit zur Nutzung <strong>der</strong><br />
Wasserkraft. Aus dieser Bedeutung<br />
für die Region ergeben sich<br />
zahlreiche Nutzungsinteressen<br />
aber auch Nutzungskonflikte. Der<br />
Konflikt mit Ungarn über das<br />
zeitweilige Auftreten von Schaum<br />
ist Ausdruck eines hohen Nutzungsinteresses<br />
bzw. Nutzungsdrucks.<br />
Gewässergüte <strong>der</strong> Raab<br />
Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre wies die<br />
Raab über weite Strecken eine<br />
unbefriedigende Gewässergüte<br />
auf. So entsprach die Gewässergüte<br />
im Bereich von Gleisdorf<br />
R a a b<br />
<strong>Die</strong> Raab ist eines <strong>der</strong> Hauptgewässer <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> und Lebensa<strong>der</strong> für weite<br />
Teile <strong>der</strong> Oststeiermark. <strong>Die</strong> vielfachen Nutzungsinteressen haben den Fluss an die<br />
Grenze <strong>der</strong> Belastbarkeit und zu Kritik vor allem aus Ungarn geführt.<br />
Mit einem Aktionsprogramm für die Raab soll die Gewässergüte wie<strong>der</strong> verbessert<br />
und die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu Ungarn wie<strong>der</strong> hergestellt werden.<br />
Abb. 1: Raab im Bereich Rohr an <strong>der</strong> Raab (Bezirk Feldbach)<br />
und Feldbach <strong>der</strong> Klasse III-IV,<br />
wobei die Ursachen überwiegend<br />
in <strong>der</strong> unzureichenden kommunalen<br />
und betrieblichen Abwasserentsorgung<br />
gelegen waren.<br />
Zeitgleich mit dem Mursanierungsprogramm<br />
wurde 1985<br />
auch ein Sanierungsprogramm für<br />
die Raab vereinbart und umgesetzt.