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Kammerzählung Lc Ec Tc - Labor Team W

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Methode<br />

Eine EDTA- bzw. Kapillar-Blutprobe wird mit einem Reagenz gemischt. Die zu zählenden Zellen werden dadurch angefärbt bzw. stabilisiert und allenfalls störende Zellen lysiert.<br />

Mit einer Kolbenhubpipette bzw. Glaskapillare werden filtriertes Reagenz und Blutprobe in einem Kunststoff-Reaktionsgefäss zusammengemischt. Nach Einhaltung der<br />

Inkubationszeit und gutem Mischen wird die Probe mit der Kolbenhubpipette in die Zählkammer eingefüllt.<br />

Vorteile und Nachteile der <strong>Kammerzählung</strong>smethode<br />

Handhabung<br />

Genauigkeit<br />

- rasch und einfach in der Praxis durchführbare Analytik<br />

- ausser Mikroskop, keine Gerätschaften nötig<br />

Anwendung - rasche Überprüfungsmöglichkeit der Zellzahlen zur Abschätzung<br />

ob der Patientenwert normal, zu hoch oder zu tief ist<br />

Material<br />

Vorteile Nachteile<br />

- manuelle Methode mit vielen Fehlermöglichkeiten<br />

- Zählung an wenigen Zellen � hohe Ungenauigkeit<br />

- Mikroskopie: die Beurteilung der Elemente in der Kammer unterliegt subjektiven Ein-<br />

drücken des Betrachters<br />

- ungeeignet für die Bestimmung von Zellzahlen im pathologischen Bereich z.B. <strong>Lc</strong>/ <strong>Tc</strong><br />

bei Chemotherapien oder Leukämien.<br />

Verbrauchsmaterial Art.Nr. Packung Reagenzien Art.Nr. Flasche.à Testzahl<br />

Reaktionsgefässe à 2,2 ml M246 à 200 Leukozyten: Türk’s Lösung M241 30 ml 75 (30)*<br />

Rund-Filterpapier ∅ 60mm M247 à 100 Erythrozyten: Dacie & Lewis Lösung M242 30 ml 15<br />

Glaskapillare 10 µl + 50 µl* M244 à 250 Thrombozyten: Plaxan Lösung M243 30 ml 75 (30)*<br />

Glaskapillare 20 µl* M245 à 250 *Testzahl abhängig von der Lösungspipettiermenge (a oder b) siehe Tabelle Rückseite („Pipettierschema“)<br />

*inkl. Pipettierhilfe Artikel die mit einer M-Art.Nr. versehen sind, können Kunden der labor team w ag direkt über das <strong>Labor</strong> beziehen -> siehe Material-Bestellformular labor team w ag<br />

weiteres Material<br />

- Kolbenhubpipette für Reagenzien für 100-1000 µl (variabel)<br />

- Kolbenhubpipette für Blutprobe für 10-100 µl (variabel) oder alternativ: entsprechende Fixvolumenpipetten oder Glaskapillaren 20 µl/ 50 µl/ 10 µl<br />

- Zählkammer Neubauer improved mit geschliffenem Deckglas<br />

- Trichter und Filterpapier zum Filtrieren der Lösung<br />

Testansatz<br />

EDTA<br />

Ergebnisse können im Vergleich zu anderen Messverfahren um ca. 10% abweichen – für Verlaufskontrollen sollen daher nie mehrere verschiedene Verfahren verwendet<br />

werden. Kapilläre Blutentnahmen stellen eine zusätzliche Fehlerquelle dar. Wenn möglich sollte immer mit venös gewonnenem EDTA-Blut gearbeitet werden.<br />

1<br />

Färbelösung filtrieren. Einmal wöchentlich<br />

oder vor dem Ansatz<br />

5<br />

Gefäss schliessen und gut über den<br />

Deckel kippen. 5 Min. auf Mischer<br />

legen. ( (Thrombo: 5 Min. warten,<br />

dann 5 Min. auf den Mischer legen)<br />

2<br />

Filtrierte Färbelösung in das Reaktionsgefäss<br />

pipettieren<br />

6<br />

Gefäss nochmals sehr gut mischen.<br />

Ca. 20 µl Gemisch in die Kammer<br />

einfüllen (nicht überfüllen)<br />

EDTA<br />

kapillär<br />

3<br />

Blut aufziehen mit Pipette aus gemischtem<br />

EDTA Blut oder mit<br />

Kapillare direkt vom Finger<br />

7<br />

Sedimentation in der Zählkammer:<br />

- Leukozyten/ Erythrozyten 2 Min.<br />

- Thrombozyten 15 Min.*<br />

*feuchte Kammer<br />

EDTA<br />

kapillär<br />

4<br />

Pipettenspitze bzw. Kapillare<br />

aussen mit Papier abwischen. Blut<br />

in die Lösung pipettieren. Pipettenspitze<br />

/ Kapillare mit Lösung<br />

nachspülen*<br />

*Zum Entleeren bzw. Spülen der Kapillare<br />

liegt eine Pipettierhilfe bei. Diese erst<br />

nach der Kapillarfüllung mit Blut auf-<br />

setzen. Für das Aufziehen und Wieder-<br />

ausstossen des Reagenz-Blutgemisches<br />

ist die Öffnung oben am Gummibalg mit<br />

dem Zeigefinger zu schliessen.<br />

Version 15..04.2005 – M4015


Pipettierschema und Berechnung<br />

Auszählung<br />

Parameter Arbeitslösung<br />

Wo? Wie?<br />

Patientenbezogene Störfaktoren<br />

Qualitätssicherung<br />

- Immer Doppelbestimmung durchführen<br />

- Die Abweichung der Resultate beider Bestimmungen sollte < 10% sein. Berechnung -> siehe Abb.1<br />

- Regelmässige Teilnahme am externen Ringversuch (direkter Vergleich mit anderen <strong>Kammerzählung</strong>s-Teilnehmern)<br />

- Mindestzahl auszuzählender Zellen einhalten (Variationskoeffizienten möglichst tief halten) -> siehe Abb.2<br />

Fehlerquellen Methodik<br />

Leukozyten – 4 grosse <strong>Ec</strong>kquadrate<br />

Erythrozyten / Thrombozyten - 4 Linien (80<br />

Kleinstquadrate)<br />

( HS - TS ) x 100<br />

HS<br />

= Abweichung in %<br />

Verdünnung<br />

Leukozyten Türk 1:20<br />

Erythrozyten<br />

Dacie +<br />

Lewis<br />

Thrombozyten Plaxan 1:20<br />

andere Pipettier-Volumina bzw. Verdünnungen<br />

HS = höhere Summe / TS = tiefere Summe Abb.1<br />

Variante<br />

Blut<br />

in µl<br />

Lösung<br />

in µl<br />

a) 20 380<br />

b) 50 950<br />

für Wertebereich<br />

- <strong>Ec</strong> mindestens 400 Zellen (Variationskoeffizient 5%)<br />

- <strong>Lc</strong> mindestens 100 Zellen (Variationskoeffizient 10%)<br />

- <strong>Tc</strong> mindestens 100 Zellen (Variationskoeffizient 10%)<br />

ausgezählte Zellen x Faktor Auszählung<br />

normal x 0.05 = G/l x 50 <strong>Lc</strong>/µl 4 <strong>Ec</strong>kquadrate<br />

1:200 10 1990 normal x 0.01 = T/l x 10'000 <strong>Ec</strong>/µl 4 Linien (Mitte)<br />

a) 20 380<br />

b) 50 950<br />

normal x 1 = G/l x 1’000 <strong>Lc</strong>/µl 4 Linien (Mitte)<br />

Leukozyten Türk 1:100 20 1980 <strong>Lc</strong> > 50.0 G/L x 0.25 = G/l x 250 <strong>Lc</strong>/µl 4 <strong>Ec</strong>kquadrate<br />

Erythrozyten<br />

„ „ 1:10 20 180 <strong>Lc</strong> < 4.0 G/L x 0.025 = G/l x 25 <strong>Lc</strong>/µl 4 <strong>Ec</strong>kquadrate<br />

Dacie &<br />

Lewis<br />

1:100 20 1980 <strong>Ec</strong> < 3.0 T/L x 0.005 = T/l x 5'000 <strong>Ec</strong>/µl 4 Linien (Mitte)<br />

Thrombozyten Plaxan 1:100 20 1980 <strong>Tc</strong> > 450 G/L x 5 = G/l x 5’000 <strong>Tc</strong>/µl 4 Linien (Mitte)<br />

„ „ 1:10 20 180 <strong>Tc</strong> < 100 G/L x 0.5 = G/l x 500 <strong>Tc</strong>/µl 4 Linien (Mitte)<br />

Falsche Werte<br />

Tendenz � / �<br />

Ursache Vermeidung<br />

���� Blut aussen an der Pipettenspitze bzw. Kapillare nicht abgewischt. Ergibt Pipettenspitze bzw. Kapillare nach dem Aufziehen der Blutprobe mit einem<br />

falsches Mischverhältnis (zu viel Blut).<br />

Papier aussen abwischen. Vorsicht: kein Blut rausziehen.<br />

���� Absaugen von überschüssig in die Kammer eingefüllter Probe mittels Papier<br />

(Tupfer) ergibt falsches Verhältnis zwischen Flüssigkeit und Zellen.<br />

Kammer sauber und schnell mit korrekter Probenmenge füllen<br />

���� Kammer nicht optimal gereinigt. Staubpartikel, Papierfusseln etc. imitieren Sorgfältige Reinigung der Kammer. Nachputzen mit Alkohol 70% und trock-<br />

kleine Zellen wie z.B. Thrombozyten.<br />

nen mit fusselfreiem Kleenex-Papier.<br />

���� Deckglas nicht sauber aufgebracht (keine Newton’sche Farbringe auf den<br />

Stegen).<br />

Falsche Kammertiefe = falsches Probenvolumen<br />

���� Probe beginnt in der Kammer einzutrocknen (Einlaufen von den Kammer- Sobald Sie ein Einlaufen der Ränder beobachten, müssen Sie die Kammer<br />

rändern her).<br />

neu einfüllen – ansonsten falsch hoher Zählwert (bis zu 50%)<br />

���� oder ���� Die Pipettenspitze/ Kapillare wurde nicht korrekt mit Blut bzw. Lösung gefüllt<br />

(Luftblasen oder nicht vollständige Füllung).<br />

Pipettenspitze, Kapillare auf korrekte Füllung kontrollieren<br />

���� oder ���� Ungenügendes Mischen der Probe mit dem Reagenz. Reaktionsgefäss gut mischen<br />

���� oder ���� Überfüllen der Kammer mit Probematerial (läuft über den Mittelsteg in die<br />

2. Kammer).<br />

Falsches Probenvolumen = falscher Wert<br />

���� oder ���� Falschen Berechnungsfaktor verwendet. Vergleiche „Pipettierschema und Berechnung“ oben<br />

Abb.2<br />

Leukozytenzählung<br />

kernhaltige Vorstufen der Erythrozyten (Erythroblasten)<br />

werden versehentlich als <strong>Lc</strong> gezählt,<br />

dies führt zu falsch hohen Werten.<br />

Erythrozytenzählung<br />

Kälteagglutinine: Autoantikörper die zur Agglutination<br />

(Verklumpung) von Erythrozyten führen.<br />

Agglutinate führen zu falsch tiefen Werten.<br />

Thrombozytenzählung<br />

Thrombozytenaggregate (verklumpte Thrombozyten)<br />

durch Entnahmefehler, ungenügende Mischung<br />

des EDTA-Blutröhrchens bei Entnahme<br />

oder seltener durch eine EDTA-Unverträglichkeit<br />

des Patienten. Aggregagte führen zu falsch<br />

tiefen Werten.

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