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Zytologie Zytologische Entnahmetechniken ... - Labor Team W

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<strong>Zytologie</strong>, Histologie labor team w ag 157<strong>Zytologie</strong><strong>Zytologische</strong> <strong>Entnahmetechniken</strong>AllgemeinesKorrekte EntnahmetechnikOptimale Fixation des Materials – eine ungenügende Fixation kann eine sichere diagnostische BeurteilungverunmöglichenLagerungs- und Transportvorgaben einhaltenProbenbeschriftung und Markierung muss absolut korrekt seinGynäkologische <strong>Zytologie</strong>Konventioneller, gynäkologischer Abstrich nach Papanicolaou (PAP)Es ist sowohl Material von der Ektozervix als auch Endozervix nötig. Voraussetzung für eine zuverlässigeDiagnostik ist der Nachweis von Endozervikalzellen oder Zellen der Umwandlungszone. Ansonsten ist dasMaterial nicht repräsentativ.Nur Objektträger mit Mattstreifen verwenden. Beschriftung nur mit Bleistift anbringen (einzige Beschriftung,die bei der Färbung nicht verloren geht).Ungenügend beschriftete Objektträger dürfen aus Sicherheitsgründen nicht verarbeitet werden.Ausstrichtechnik: Ausstrichmaterial mit einer Rollbewegung in der Längsrichtung des Objektträgersausstreichen, nicht kreisförmig verteilen, da die Zellen sonst beschädigt werden.Fixation mit Zytospray: Ausstrich sofort (möglichst innerhalb von einer Sekunde) mit Zytospray, mit ca.20cm Abstand fixieren. Funktionstüchtigkeit des Sprays durch Schütteln und Pumpen vor derMaterialentnahme prüfen. Verwenden Sie genügend Zytospray für sehr feuchtes oder stark blutigesMaterial. Vor dem Versand bitte zehn Minuten trocknen lassen.Fixation mit 96%-igem Alkohol: Objektträger sofort in die Küvette stellen und 20 Minuten fixieren. Vor demVersand zehn Minuten trocknen lassen.Beispiel eines qualitativ guten Präparates:MusterRosa 1956CPPanzervikale EntnahmeDie Spatelspitze wird in den Zervixkanal so weit als möglich eingeführt, so dass der laterale Flächenteil aufder Ektozervix aufsitzt.Anschliessend Drehen des Spatels zum Abkratzen der Ektozervix, der Umwandlungszone und derEndozervix.Das gewonnene Material auf dem Objektträger verteilen und sofort mit Zytospray fixieren.Durch die panzervikale Entnahme erhält man Material aus dem endozervikalen Lumen, aus derUmwandlungszone und vom äusseren Muttermund.Endozervikale Entnahme mit Cytobrush (Oribrush)Treffsicherheit für Zellen aus der Endozervix und Umwandlungszone ist mit dieser Methode wesentlichhöher.Dadurch verbesserte Diagnostik von Neoplasien und Infektionen.Cytobrush sanft in die Endozervix einführen und langsam eine ¼ bis ½ Drehung in einer Richtungdurchführen.Nach der Entnahme die Cytobrush auf dem Objektträger mit einer Rollbewegung ausstreichen.Sofort mit Zytospray fixieren.Vor dem Versand zehn Minuten trocknen lassen.¼ - ½ Drehung


158<strong>Zytologie</strong>, Histologie labor team w agEndozervikale Entnahme mit CervexbrushCervexbrush sanft in die Endozervix einführen und langsam fünf Mal im Uhrzeigersinn drehen.Übriges Vorgehen siehe „Cytobrush“ (Oribrush).5 xEntnahme für Liquid-Based Cytology (Dünnschichtmethode)Allgemeines:Wie beim konventionellen Abstrich muss für eine zuverlässige zytologische Untersuchung dasEntnahmematerial von der Ekto- und Endozervix stammen.Die Probe ist repräsentativ, wenn Endozervikalzellen und/oder Zellen von der Umwandlungszonevorhanden sind.Vorteile der Methode:Mikroskopie-Präparat wird im <strong>Labor</strong> angefertigt – Ausstreichen des Zellmaterials in der Praxis entfällt.Mikroskopisch eine dünne Zellschicht anstatt mehrerer Schichten, welche die Beurteilung erschweren.Mehrfache Reproduzierbarkeit der Präparate möglich.Unerwünschtes, störendes Material wird durch die Präparation reduziert (z.B. Blut, Schleim).Eine HPV-Typisierung ist am gleichen Zellmaterial möglich, ein zusätzlicher Abstrich entfällt.Panzervikale EntnahmeNur mit einer Cervix-BürsteEin Wattestab kann bei dieser Methode nicht verwendet werdenVorgehen nach der MaterialentnahmeBehälter mit vollständigen Personalien und Entnahmeort beschriftenBürstenkopf abbrechen bzw. wegschieben (je nach Bürstentyp) und in das Flüssigmedium gebenKontamination mit der Haut oder mit Handschuhpuder vermeidenBehälter gut verschliessen und kräftig schüttelnAuftragsformular beilegen, verpacken und einsendenKlinische <strong>Zytologie</strong>FeinnadelpunktateMamma, Lymphknoten, Schilddrüse, Speicheldrüsen etc.Wichtige klinische Angaben:Genaue Lokalisation (insbesondere bei paarigen Organen: Seitenangabe)Grösse in ZentimeternKonsistenzEntwicklungsdauerDaten bildgebender Verfahren (Ultraschall, Mammographie, Röntgenbefunde etc.)Lymphknotenpunktate:Primär immer einen fixierten Ausstrich machenZusätzlich, wenn möglich, einen unfixierten, luftgetrockneten AusstrichEntnahmetechnik (Punkte 1. –16.):1. Nadeln mit äusserem Durchmesser von 0.45 mm bis 0.6 mmverwenden2. Hautdesinfektion3. Tumor mit den Fingern fassen4. Mit einer raschen Bewegung den Knoten punktieren5. Vakuum erzeugenNadel im Tumor mit kurzen, schnellen Bewegungen soverschieben, dass der punktierte Raum die Form einesKonus hat6. Vor dem Herausziehen der Nadel: Vakuum entlasten7. Während des Herausziehens nicht mehr aspirieren (sonstgelangt Zellmaterial in die Spritze (erschwerte Wiedergewinnung der Zellen))


<strong>Zytologie</strong>, Histologie labor team w ag 1598. Nadel von der Spritze nehmen9. Stempel ganz zurückziehen10. Nadel erneut auf Spritze aufsetzen11. Nadelinhalt durch langsames Drücken des Spritzenkolbensdirekt unterhalb des Mattstreifens auf den Objektträgerausspritzen.12. Einen sauberen, zweiten Objektträger im 90° Winkelvorsichtig auf das Zellmaterial auflegen und diesen sanft,schnell und mit gleichmässigem Druck über den erstenObjektträger ziehen (Ausstreichen). Nicht pressen.13. Fixation unmittelbar nach der Präparation durch Einstellender Objektträger in eine Küvette mit 96%-igem Alkohol.14. 20 Minuten fixieren15. Danach Präparate entnehmen und mit Zytospraynachfixieren.Diese Doppelfixation ist wichtig, da der Alkohol dieVerklumpung von Zellen verhindert und das Nachfixierenmit Zytospray Austrocknungseffekte vermeidet.Die Ausstriche sind nun versandbereit.


160<strong>Zytologie</strong>, Histologie labor team w agMammasekretMaterialentnahme und -fixation:Mamillenregion und Mamille (Brustwarze) mit Daumen und Fingern „ausstreichen“Sobald eine Sekretion vorhanden ist: Objektträger an die Mamille legen und das Sekret lateral verteilen.Bei genügender Sekretion mindestens zwei Präparate herstellenSofort fixieren in Küvette mit 96%-igem AlkoholPunktionsflüssigkeiten (z.B. Gelenkserguss),Körperhöhlenergüsse (z.B. Aszites, Pleuraerguss)Wichtige klinische Angaben:Genaue LokalisationKlinische FragestellungTumorverdachtBekannte Diagnosen/Therapien etc.Materialentnahme:Nach Möglichkeit genügend grosse Menge gewinnen; bei Körperhöhlenergüssen bis zu einem LiterMaterial nativ – ohne Antikoagulantien, ohne FixationsmittelVersand über das Wochenende wenn immer möglich vermeiden (Bakterienwachtstum, Zelldegeneration) –falls nicht anders möglich; Material bis am Montag in den Kühlschrank stellen und dann per ExpresseinsendenHarnwegeUrin:2. Morgenurin (Mittelstrahlurin) ohne Zusätze einsendenerster Morgenurin ungeeignet da, bedingt durch die Nachtruhe vermehrt degenerierte ZellenAuch Sammelurin ist daher für zytologische Untersuchungen ungeeignetBlasenspülung:Optimal: Materialgewinnung durch aktive Spülung1: Katheter einführen – Blase entleeren – mittels grosser Blasenspritze Instillation und Aspiration vonsteriler, physiologischer Kochsalzlösung.Diese Erst-Spülung entfernt Detritus, Bakterien und bereits desquamierte Zellen und wird verworfen2: selbes Vorgehen mit ca. 100 ml steriler, physiologischer Kochsalzlösung wiederholen – Flüssigkeit ca.zehn Mal kräftig instillieren und wieder aspirierenMaterial sofort einsendenRespirationstraktWichtige klinische Angaben:SymptomatikNikotinabususKlinische FragestellungThoraxbefund etc.Sputum-Untersuchung:Indikation zur SputumuntersuchungTumorverdächtige Symptomatik; Husten, Auswurf, Bluthusten, Atemnot, plötzlicher KräftezerfallTumorverdächtiger Röntgenbefund (auch wenn sonstige tumorverdächtige Symptome fehlen)Pneumonien oder ähnliche fieberhafte Erkrankungen die auch als Begleiterscheinung von malignenTumoren auftreten könnenBei Rauchern über 40 Jahre mit oder ohne chronischem HustenBei Patienten über 35 Jahre welche toxischen Inhalationen ausgesetzt sindMaterialentnahme:Unbedingt Sputum, nicht Saliva (Speichel) einsendenSputum-Untersuchung an drei aufeinanderfolgenden Tagen durchführen (maligne Zellen werdenerfahrungsgemäss bei ca. der Hälfte der Patienten nicht gleich im ersten Sputum-Untersuch gefunden)Vorzugsweise Morgen-Sputum gewinnenNüchtern, Mund und Rachen mit Wasser ausspülen (Gurgeln)Anschliessend Auswurf abhustenFalls erforderlich Sputum-Provokationsversuch durch Inhalation; die Wahl des Aerosols ist vonuntergeordneter Bedeutung (z.B. Mucolytica, hypertonische Kochsalzlösung oder nur Wasserdampf)Bei Asthma-Patienten ist die vorherige Gabe von Bronchodilatatoren sowie das Beklopfen der erkranktenThoraxseite zur Lösung des Bronchialsekrets empfohlenBronchoskopie:Bronchialsekretausstrich:Gute ProvokationsmethodeTupfpräparate von zentralen Bronchialtumoren (nur mit dieser Methode möglich)Kunststoff- bzw. Wattetupfer sofort abstreichenAbstrich für die Papanicolaou-Färbung sofort fixierenBronchialbürste:Bürstenbiopsie durch Einführung eines röntgenkontrastgebenden KathetersUnter Durchleuchtungskontrolle wird eine feine Nylonbürste in das Bronchial-system eingeführtBürste durch rotierende Bewegungen auf zwei Objektträgern rasch ausstreichenSofort in Küvette mit 96%-igem Alkohol fixierenAlternativ kann die Bürste auch in einem Zentrifugenröhrchen mit 2 ml physiologischer Kochsalzlösungausgewaschen werdenSofort einsendenBronchialspülung:Direkt die Spülflüssigkeit (Material in physiologischer Kochsalzlösung) sofort einsendenBronchial-Aspiration:Bronchialaspirationsmaterial vor und nach Bürsten-Entnahme in physiologischer Kochsalzlösung – soforteinsendenLiquor cerebrospinalisZu beachten:<strong>Zytologische</strong> Untersuchung – rein qualitativ, keine quantitative Angabe zu ZellzahlenMaterial direkt nach Entnahme gekühlt und möglichst rasch ins <strong>Labor</strong> sendenTelefonische Voranmeldung im <strong>Labor</strong> erforderlich


<strong>Zytologie</strong>, Histologie labor team w ag 161AugeAbstrich:Läsion mit kleinem Platin-Spatel in Lokalanästhesie abkratzenMindestens auf zwei Objektträger aufbringenMaterial-Austrocknung vermeiden: Objektträger waagerecht halten – Probenmaterial mit 96%-igem Alkoholüberschichten (anschwellen lassen) – warten bis Alkohol verdunstet ist – Material ausstreichen – Präparatesofort in Küvette mit 96%-igem Alkohol fixierenFeinnadelpunktion:Feinnadelpunktionen von Auge, Augenlid und Augenhöhlen sollten nur von einem Augenarzt durchgeführtwerden.Intraokulare Spülung (Vitrektomie):Nach der Entnahme die Spülflüssigkeit rasch und gekühlt einsenden.HistopathologieWichtige klinische Angaben:FragestellungTopographie, SeitenangabeVorbefundeOperationen/ TherapienGynäkologie: LP Datum, Ovulationshemmer, IUD, Gravidität, SSW + TagMaterialfixation und Beschriftung:Gewebe immer in Formalin – sonst droht die Zerstörung des MaterialsIdealerweise 1 Volumenteil Gewebe und 10 Volumenteile Formalin – eine ausreichende Überschichtung mitFormalin muss gewährleistet sein.Beschriften mit vollständigen Patientendaten und genau übereinstimmender Materialbeschriftung.Identische Nummerierung auf Behälter und Formular.Niemals Exzisate verschiedener Lokalisaton ohne spezielle Markierung in einen Behälter gebenDeckel gut verschliessen und einsenden.

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