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Kapitel 5 Entsorgungslogistik - Institut für Wirtschaftsinformatik ...

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Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

Logistik<br />

Vorlesung<br />

Ralf Knackstedt<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />

Universität Münster<br />

<strong>Kapitel</strong> 5<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

5.1 Gegenstand und Rahmenbedingungen<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

1


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entsorgung [Schulte (1999),S. 415 ff.]<br />

Entsorgung als Oberbegriff umfasst alle planenden und<br />

ausführenden Tätigkeiten der umweltgerechten<br />

Verwendung, Verwertung und geordneten Beseitigung von<br />

Rückständen.<br />

Objekte der <strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Ungewollte Kuppelprodukte<br />

�<br />

- Produktentstehung<br />

- Produktnutzung<br />

� Produktionsbedingte Rückstände<br />

- Feste oder variable Outputrelation zu Hauptprodukt<br />

� Konsumptionsbedingte Rückstände<br />

- Zu Beginn der Produktverwendung: z. B. Verpackung<br />

- Während Produktnutzung: z. B. Batterien<br />

- Nach der Produktnutzung: Schrott<br />

� Weitere<br />

- Leergut, Ausschuss, Lagerhüter, Einwegverpackungen, Retouren,<br />

ausrangierte Betriebsmittel, Austauschaggregate, Abfälle aus<br />

Verwaltung<br />

3<br />

4<br />

2


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Objekte der <strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Unbeabsichtigte Kuppelprodukte<br />

(Rückstände, Abfälle i. w. Sinne)<br />

Abfälle zur Verwertung<br />

(Sekundärrohstoff, Reststoffe,<br />

wiederverwendbare Rückstände)<br />

Beseitigungskosten<br />

><br />

(Verwertungskosten – Reststofferlös)<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kernleistungen<br />

- Lagerung<br />

- Transport<br />

-Umschlag<br />

Abfälle zur Beseitigung<br />

(Abfälle i. e. Sinne)<br />

(Verwertungskosten – Reststofferlös)<br />

><br />

Beseitigungskosten<br />

Prozessarten in der der Entsorgung<br />

Logistische Prozesse<br />

(<strong>Entsorgungslogistik</strong>)<br />

Zusatzleistungen<br />

- Sammlung<br />

- Sortierung<br />

- Verpackung<br />

Informationsleistungen<br />

- Auftragsabwicklung<br />

Entsorgung<br />

Aufbereitungsprozesse<br />

Verwendung<br />

- Wiederverwendung-Weiterverwendung<br />

Trennung Umwandlung<br />

- Demontage - Entwässerung<br />

- Filtration - Zerkleinerung<br />

- Magnetische -Verfestigung<br />

Trennung etc. etc.<br />

Entsorgungsprozesse i.e.S.<br />

Verwertung<br />

- Wiederverwertung-Weiterverwertung<br />

[Schulte (1999), S. 416]<br />

5<br />

Beseitigung<br />

- Deponierung<br />

- Verbrennung<br />

- Kompostierung<br />

6<br />

3


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entsorgungsstrategischer Handlungs-<br />

spielraum<br />

Entsorgungsstrategie<br />

Vermeidung<br />

Verwendung<br />

- Wiederverwendung<br />

-Weiterverwendung<br />

Verwertung<br />

- Wiederverwertung<br />

- Weiterverwertung<br />

Beseitigung<br />

(Entsorgung<br />

i.e.S)<br />

Inhalt Beispiel<br />

Auf die Entstehung von Abfällen wird<br />

von vorneherein verzichtet<br />

Beibehaltung der Gestalt des Wertstoffes<br />

+ erneuter Einsatz des gebrauchten<br />

Produkts <strong>für</strong> den gleichen Verwendungszweck<br />

+ Einsatz des gebrauchten Produkts <strong>für</strong><br />

einen anderen als den ursprünglichen<br />

Verwendungszweck<br />

Auflösung der Gestalt des Werkstoffes<br />

+ erneuter Einsatz des weitgehend<br />

gleichwertigen Wertstoffes in einem<br />

Produktionsprozess<br />

+ Einsatz in einem neuen Anwendungsbereich<br />

Endgültige Abfallentledigung aus<br />

betriebswirtschaftlicher (nicht<br />

volkswirtschaftlicher) Sicht<br />

Wegfall von Transport- und<br />

Umverpackungen<br />

Einführung von Mehrwegverpackungen,<br />

Einsatz einer Glasverpackung in einem<br />

neuen Anwendungsbereich<br />

Altglas- und Altpapierrecycling<br />

Herstellung von Parkbänken aus<br />

Kunststoffverpackungen<br />

Deponierung<br />

Verbrennung<br />

Kompostierung<br />

[Schulte (1999), S. 419]<br />

Funktionale Abgrenzung der Logistik –<br />

Positionierung der <strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Versorgungslogistik<br />

Beschaffungslogistik<br />

Produktionslogistik<br />

Materialfluss<br />

Reststofffluss<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Distributionslogistik<br />

Querschnittsfunktion in der Querschnittsfunktion<br />

7<br />

8<br />

4


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong> - Verflechtung mit<br />

logistischen Subsystemen<br />

Beschaffungslogistik<br />

�<br />

- Wiedereinsatz sekundärer Rohstoffe durch Wahl des<br />

Verpackungsmaterials (Einweg / Mehrweg)<br />

- Mehrwegsysteme: Bereitstellung des Leergutes (Verpackung,<br />

Transporthilfsmittel)<br />

- Rückführung der Mehrwegverpackungen<br />

Produktionslogistik<br />

�<br />

- Trennen, Sammeln<br />

- Zwischenlager <strong>für</strong> Reststoffe<br />

- Materialflüsse <strong>für</strong> Recycling<br />

Distributionslogistik (Retrodistribution / Reverse Channel<br />

�<br />

Concept)<br />

- Aufnahme Entsorgungsgüter bei Auslieferung der Primärprodukte<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong> - Aufgabenbereiche<br />

Rohstoffe<br />

Wertstoffe<br />

interbetriebliches<br />

Recycling<br />

Beschaffung<br />

Priorisierung von umweltschonenden<br />

(z. B. wiederverwertbaren,wiederverwerteten)<br />

Rohstoffen<br />

Produktentstehung<br />

Konsum<br />

Versorgung<br />

Beeinflussung der entsorgungslogistischen<br />

Übernahme entsor-<br />

Aufgaben durch Produkt- und Prozeßgestaltung;<br />

Planung und Durchführung<br />

Entsorgung gungslogistischer<br />

Prozesse wie Sam-<br />

der intrabetrieblichen Entsorgung<br />

meln und Trennen<br />

Verwertung und Aufbereitung Beseitigung<br />

Trennung<br />

Aufbereitung<br />

Stoffliche Umwandlung<br />

Absatz von<br />

Sekundärrohstoffen<br />

intrabetriebliches Recycling<br />

Reststoffe<br />

Reststoffe<br />

Abfallstoffe<br />

Rückstände<br />

Logistische<br />

Dienstleistung<br />

Planung und Durchführung<br />

interbetrieblicher<br />

entsorgungslogistischer Prozesse<br />

Abfallstoffe<br />

Deponierung<br />

Endlagerung<br />

(Verbrennung)<br />

9<br />

10<br />

5


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Einflussfaktoren auf die<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Einflussfaktoren auf die Entsorgungs-<br />

logistik<br />

[Schulte (1999), S. 418]<br />

Gesellschaftliche und<br />

staatliche Anforderungen<br />

Marktanforderungen<br />

Innerbetriebliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Wertewandel<br />

Gesetze<br />

Kundenanforderungen<br />

Wettbewerbsverhalten<br />

Merkmale des<br />

Produktionsprozesses<br />

Steigende Entsorgungskosten<br />

Ökologische Verantwortung<br />

Grenzen des Wachstums<br />

Proteste von Bürgerinitiativen<br />

und Firmenanliegern<br />

Umweltbewusste Mitarbeiter<br />

Abfallbeseitigungsgesetz<br />

Verpackungsverordnung<br />

Gefahrengutverordnung etc.<br />

Umweltverträgliche<br />

- Produkte<br />

- Produktionsprozesse<br />

- Transportsysteme<br />

Entsorgung<br />

Ersatzprodukte<br />

Markteintritt neuer Konkurrenten<br />

Betroffenheit durch gesetzliche<br />

Regeln<br />

Kommunikationsstrategie<br />

Art und Umfang der anfallenden<br />

Reststoffe<br />

Zeitliche Struktur des Anfalls<br />

Wertigkeit der Reststoffe<br />

Ort des Anfalls<br />

Verknappung von<br />

Deponiekapazitäten<br />

Kreislaufwirtschafts- Kreislaufwirtschafts und Abfallgesetz<br />

(KrW KrW-, , AbfG)<br />

� trat am 7.10.1996 in Kraft<br />

§ 22 (1): „Wer Erzeugnisse entwickelt, herstellt, be- und<br />

�<br />

verarbeitet oder vertreibt, trägt zur Erfüllung der Ziele der<br />

Kreislaufwirtschaft die Produktverantwortung.“<br />

Produktverantwortung umfasst (Verursacherprinzip):<br />

�<br />

- Entwicklung mehrfach verwendbarer Erzeugnisse<br />

- technische Langlebigkeit<br />

- Kennzeichnung der Erzeugnisse<br />

� Rückgabe-, Wiederverwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten oder<br />

-pflichten, Pfandregelungen<br />

� verwertungs-/beseitigungsgerecht bzgl. Schadstoffen zur<br />

Sicherstellung umweltverträglicher Verwertung, Beseitigung nach<br />

Gebrauch verbleibedener Abfälle<br />

- Rücknahme der Erzeugnisse und deren Verwertung oder<br />

Beseitigung<br />

11<br />

12<br />

6


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kreislaufwirtschafts- Kreislaufwirtschafts und Abfallgesetz<br />

(KrW KrW-, , AbfG) AbfG<br />

Grundsatz: Vermeidung vor Verwertung vor Entsorgung<br />

�<br />

- §§4 und 5 KrW-/AbfG<br />

- Grundsätzliche Prioritätenreihenfolge:<br />

Vermeiden vor Verwerten von Rückständen<br />

�<br />

Verwerten von Rückständen vor Entsorgung von Abfällen<br />

�<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Änderung strategischer Rahmenbedingungen<br />

Verzicht auf kostenintensive Entsorgungsprozesse nicht<br />

länger möglich!<br />

Expliziter „Eingriff“ der Gesetzeslage in das<br />

strategisch relevante Umfeld<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong> - Konsequenzen des<br />

Bedeutungswandels<br />

� Anreicherung der Logistik um ökologische Aspekte<br />

(Ökologistik) bzw. Ergänzung des Umweltmanagement um<br />

logistische Aspekte<br />

� zunehmend harmonische Beziehung zwischen<br />

ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen<br />

� Logistik determiniert als ein wesentlicher Kostenfaktor die<br />

Rückgewinnungsrate: Effiziente Logistiksysteme haben<br />

somit eine positive, ökonomisch rechenbare Konsequenz<br />

auf das Abfallaufkommen.<br />

13<br />

14<br />

7


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Vertikale und horizontale Ausdehnung<br />

der <strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Beschaffungslogistik<br />

Zunahme der zu entsorgenden<br />

Objekte<br />

(z. B. Verpackungsverordnung)<br />

Produktionslogistik<br />

Distributionslogistik<br />

Zunahme der tangierten Funktionen<br />

Zunahme der Breite<br />

und Länge entsorgungslogistischer<br />

Prozesse<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong> – zwischenbetriebliche<br />

Auswirkungen<br />

Abstimmung entlang der Wertschöpfungskette<br />

�<br />

- Innerbetrieblich und überbetrieblich<br />

� Reduzierung des entsorgungslogistischen Aufwandes<br />

- Abstimmung zwischen Lieferant und Abnehmer<br />

- Sortieren beim Konsumenten<br />

- Ökologische Einkaufsrichtlinien<br />

- Rücknahme-, Rückgabeverpflichtungen (über das Produkt hinaus:<br />

Verpackungen)<br />

15<br />

16<br />

8


Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

<strong>Kapitel</strong> 5<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

5.2 Kern- und Zusatzleistungen der<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (1/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Kern-<br />

Lagerung<br />

leistungen<br />

Transport<br />

Umschlag<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Bedarfsermittlung <strong>für</strong> den<br />

benötigen Lagerraum<br />

Lagerplatzzuordnung<br />

Lagerbauform<br />

- deterministisch<br />

- stochastisch<br />

- getrennte Lagerzonen<br />

- gemeinsame Lagerzonen<br />

-frei<br />

- überdacht<br />

- geschlossen<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

18<br />

9


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (2/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Kern-<br />

Lagerung<br />

leistungen<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Transport<br />

Umschlag<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Bedarfsermittlung <strong>für</strong> den<br />

benötigen Lagerraum<br />

Lagerplatzzuordnung<br />

Lagerbauform<br />

Fördermitteleinsatz<br />

Transportorganisation<br />

- deterministisch<br />

- stochastisch<br />

- getrennte Lagerzonen<br />

- gemeinsame Lagerzonen<br />

-frei<br />

- überdacht<br />

- geschlossen<br />

- stetige Fördermittel<br />

- unstetige Fördermittel<br />

- Direktverkehr<br />

- Stern- oder Ringverkehr<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (3/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Kern-<br />

Lagerung<br />

leistungen<br />

Transport<br />

Umschlag<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Bedarfsermittlung <strong>für</strong> den<br />

benötigen Lagerraum<br />

Lagerplatzzuordnung<br />

Lagerbauform<br />

Fördermitteleinsatz<br />

- deterministisch<br />

- stochastisch<br />

- getrennte Lagerzonen<br />

- gemeinsame Lagerzonen<br />

-frei<br />

- überdacht<br />

- geschlossen<br />

- stetige Fördermittel<br />

- unstetige Fördermittel<br />

Transportorganisation<br />

- Direktverkehr<br />

- Stern- oder Ringverkehr<br />

Umschlagmitteleinsatz - stetige Umschlagmittel<br />

- unstetige Umschlagmittel<br />

Umschlagorganisation<br />

- Umleerverfahren<br />

- Wechselverfahren<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

19<br />

20<br />

10


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (4/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Zusatzleistungen<br />

Informationsleistungen<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Organisationsprinzip<br />

Merkmal<br />

Ablauforganisation<br />

Sammlung<br />

und Trennung<br />

Verpackung<br />

Auftragsabwicklung<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Organisation der Sammlung<br />

und Trennung<br />

- getrennte Sammlung<br />

- gemischte Sammlung mit<br />

nachträglicher Trennung<br />

- gemischte Sammlung ohne<br />

nachträgliche Trennung<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

Beurteilung der Organisationsalternativen<br />

<strong>für</strong> r Sammlung Sortierung Sortierung (1/2) (1/2)<br />

Gemischte Sammlung<br />

ohne nachträglicher<br />

Sortierung<br />

Bereitstellung der verschiedenenRückstandsarten<br />

in gemischter Form<br />

an den Anfallstellen<br />

Einsammlung<br />

Gemischte Sammlung<br />

mit nachträglicher<br />

Sortierung<br />

Bereitstellung der verschiedenenRückstandsarten<br />

in gemischter Form<br />

an der Anfallstelle<br />

Einsammlung<br />

Separierung der verschiedenen<br />

Rückstandsarten<br />

Getrennte Sammlung<br />

Sortenreinheit nicht gegeben gegeben am größten<br />

Ökologische<br />

Zielerreichung<br />

Kaum möglich, die in den<br />

Rückstandsgemischen<br />

enthaltenen Wertstoffe<br />

wiedereinzusetzen<br />

Deutlich höhere Wiedereinsatzquote<br />

als bei Verzicht<br />

auf nachträgliche<br />

Sortierung<br />

Umweltrelevante Unfallrisiken<br />

während nachträglicher<br />

Sortierung<br />

Getrennte Sammlung der<br />

Rückstandsarten an den<br />

Anfallstellen<br />

Zuführung der Rückstände<br />

zu ihrer spezifischen Verwendung,<br />

Verwertung<br />

bzw. Bereitstellung<br />

Hohe Wiedereinsatzquote,<br />

da umfassender Wiedereinsatz<br />

der Rückstände<br />

möglich<br />

[Schulte (1999), S. 427]<br />

Wie sind diese Organisationsformen ökonomisch<br />

zu beurteilen?<br />

21<br />

22<br />

11


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Organisationsprinzip<br />

Merkmal<br />

Ökonomische<br />

Beurteilung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beurteilung der Organisationsalternativen<br />

<strong>für</strong> r Sammlung Sortierung Sortierung (2/2) (2/2)<br />

Gemischte Sammlung<br />

ohne nachträglicher<br />

Sortierung<br />

Geringer Aufwand <strong>für</strong> die<br />

Behälterbereitstellung<br />

und die Durchführung<br />

des Sammelvorgangs<br />

Hohe Beseitigungskosten,<br />

da diese <strong>für</strong> das<br />

gesamte Gemisch von<br />

der Rückstandsart mit<br />

dem höchsten Gefährdungspotentialabhängen<br />

Gemischte Sammlung<br />

mit nachträglicher<br />

Sortierung<br />

Geringer Aufwand <strong>für</strong> die<br />

Behälterbereitstellung und<br />

Sammlung<br />

Zusätzliche Lager-, Transport-<br />

und Umschlagprozesse<br />

durch nachträgliche<br />

Sortierung<br />

Beseitigungskosten abhängig<br />

von der Sortenreinheit<br />

Eventuell Erlöse aus der<br />

Vermarktung der Wertstoffe<br />

Getrennte Sammlung<br />

Hohe Behälterkosten<br />

durch die Vielzahl von<br />

Behältern<br />

Hoher Platzbedarf an<br />

Sammelstellen<br />

Zahlreiche Transportprozesse<br />

mit kleinen<br />

Mengen (spezifische<br />

Sammelfahrt <strong>für</strong> jede<br />

Rückstandsart)<br />

Relativ niedrigste<br />

Beseitigungskosten<br />

Eventuell Erlöse aus der<br />

Vermarktung der Wertstoffe<br />

[Schulte (1999), S. 427]<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (4/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Zusatzleistungen<br />

Informationsleistungen<br />

Sammlung<br />

und Trennung<br />

Verpackung<br />

Auftragsabwicklung<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Organisation der Sammlung<br />

und Trennung<br />

Sammelprinzip<br />

- getrennte Sammlung<br />

- gemischte Sammlung mit<br />

nachträglicher Trennung<br />

- gemischte Sammlung ohne<br />

nachträgliche Trennung<br />

-synchron<br />

- regelmäßig<br />

- unregelmäßig<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

23<br />

24<br />

12


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Sammelprinzipien<br />

Organisation von Sammelzyklen<br />

Synchrone Sammlung Nicht synchrone Sammlung<br />

regelmäßig unregelmäßig<br />

[Schulte (1999), S. 428]<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (5/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Zusatzleistungen<br />

Informationsleistungen<br />

Sammlung<br />

und Trennung<br />

Verpackung<br />

Auftragsabwicklung<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Organisation der Sammlung<br />

und Trennung<br />

Sammelprinzip<br />

Form der Behälter in Abhängigkeit<br />

ihrer Funktion<br />

- getrennte Sammlung<br />

- gemischte Sammlung mit<br />

nachträglicher Trennung<br />

- gemischte Sammlung ohne<br />

nachträgliche Trennung<br />

-synchron<br />

- regelmäßig<br />

- unregelmäßig<br />

- tragend<br />

- umschließend<br />

- abschließend<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

25<br />

26<br />

13


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Verpackungsverordnung im Überblick berblick<br />

Verpackungsart<br />

Anforderungen<br />

Begriff<br />

Beispiele<br />

Pflichten <strong>für</strong> Handel und<br />

Industrie<br />

Pflichten <strong>für</strong> Lieferanten<br />

(Vorstufe)<br />

Transportverpackungen<br />

Dienen zum Transport<br />

und Schutz der Waren<br />

auf dem Weg vom Hersteller/Lieferanten<br />

zum<br />

Handel<br />

Paletten, Versandverpackungen,<br />

Transportsicherungen<br />

- Rückgabe an Lieferanten<br />

oder<br />

- <strong>für</strong> Wiederverwendung oder<br />

stoffliche Verwertung sorgen<br />

- Rückgabe von Handel und<br />

- <strong>für</strong> Wiederverwendung oder<br />

stoffliche Verwertung sorgen<br />

Umverpackungen Verkaufsverpackungen<br />

Dienen als zusätzliche Dienen dem Endverbrau-<br />

Verpackung zur Verkaufsvercher zum Transport der<br />

packung der Selbstbedie- Waren oder zur Aufbenung<br />

oder Diebstahlwahrung bis zum Versicherung<br />

oder Werbung brauch<br />

Schachtel um Dose,<br />

Blister um Schachtel<br />

- Enfernen vor Verkauf oder<br />

Aufstellung von Sammelbehältern<br />

(mit Hinweisschildern)<br />

- <strong>für</strong> Wiedervewendung oder<br />

stoffliche Verwertung sorgen<br />

Schachtel, Beutel, Dose,<br />

Flasche<br />

- Rücknahme vom Endverbraucher<br />

und Rückgabe<br />

an Lieferanten oder<br />

- <strong>für</strong> Wiedervewendung oder<br />

stoffliche Verwertung sorgen<br />

keine - Rücknahme von Handel und<br />

- <strong>für</strong> Wiederverwendung oder<br />

stoffliche Verwertung sorgen<br />

Inkrafttreten der Pflichten 1.12.1991 1.4.1992 1.1.1993<br />

Möglichkeiten der Entsorgung<br />

<strong>für</strong> Handel und<br />

Industrie<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Durch Rückgabe an Lieferant; Durch private Entsorgungs-<br />

durch private Entsorgungsununternehmen; evtl. durch<br />

ternehmen; durch Entsor- Entsorgungssystem <strong>für</strong><br />

gungssystem <strong>für</strong> Transport- Transportverpackungen<br />

verpackungen<br />

[Schulte (1999), S. 432]<br />

Durch den Endverbraucher<br />

über das Duale System der<br />

DSD GmbH<br />

Gestaltungsalternativen der entsorgungs-<br />

logistischen Aufgabenbereiche (6/6)<br />

Entsorgungslogistische<br />

Aufgabenbereiche<br />

Zusatzleistungen<br />

Informationsleistungen<br />

Sammlung<br />

und Trennung<br />

Verpackung<br />

Auftragsabwicklung<br />

Entscheidungstatbestände Gestaltungsalternativen<br />

Organisation der Sammlung<br />

und Trennung<br />

Sammelprinzip<br />

Form der Behälter in Abhängigkeit<br />

ihrer Funktion<br />

Schwerpunkt der Unternehmenszugehörigkeit<br />

der am Austausch<br />

der einschlägigen Informationen<br />

Beteiligten<br />

- getrennte Sammlung<br />

- gemischte Sammlung mit<br />

nachträglicher Trennung<br />

- gemischte Sammlung ohne<br />

nachträgliche Trennung<br />

-synchron<br />

- regelmäßig<br />

- unregelmäßig<br />

- tragend<br />

- umschließend<br />

- abschließend<br />

- intraorganisatorischer<br />

Schwerpunkt<br />

- interorganisatorischer<br />

Schwerpunkt<br />

[Schulte (1999), S. 431]<br />

27<br />

28<br />

14


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong> – Zusatzleistung<br />

Informationsleistung<br />

Grundsätze der Bearbeitung<br />

�<br />

- Schnelligkeit<br />

Risiko auftragsbedingte Lagerung<br />

�<br />

� Risiko Überforderung der Lagerkapazitäten<br />

- Möglichst automatische Abwicklung<br />

� Standardisierung anzustreben<br />

Auslöser <strong>für</strong> Behälterwechsel, -leerung (TUL-Prozesse)<br />

�<br />

z. B.<br />

- erreichter Befüllungsgrad<br />

- Produktionswechsel (andere Reststoffe)<br />

Begleitdokumente<br />

�<br />

- Anfallstelle, Restoffart, -menge, Überwachungstätigkeiten,<br />

Entsorgungsweg, Behälterkennzeichnung<br />

Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

<strong>Kapitel</strong> 5<br />

<strong>Entsorgungslogistik</strong><br />

5.3 Einfluss der <strong>Entsorgungslogistik</strong> auf die<br />

Konstruktion<br />

29<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

15


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Prinzipien zur ökologischen kologischen Gestaltung<br />

komplexer Produkte (1/2)<br />

� Werkstoffminimierung<br />

Vermeidung von bestimmten Beschichtungen, Zusätzen<br />

�<br />

etc.<br />

Schadstoffarme Werkstoffwechsel<br />

�<br />

� Wiederverwendung<br />

� Reduktion der Bauteile<br />

Minderung der Werkstoffvielfalt<br />

�<br />

Lebensdauererhöhung<br />

�<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kreibich (1996)<br />

Prinzipien zur ökologischen kologischen Gestaltung<br />

komplexer Produkte (2/2)<br />

� Demontagefreundlichkeit<br />

� Bauteil- und Gerätekennzeichnung<br />

� Werkstoffkennzeichnung<br />

� Recyclingfähige Werkstoffe und Bauteile<br />

� Vermeidung von Verpackungen<br />

Kreibich (1996)<br />

31<br />

32<br />

16


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel: Auto<br />

Design for Disassembly<br />

�<br />

- leichte Trockenlegung, d. h. Entfernung flüssiger Betriebsstoffe<br />

wie Öl, Benzin oder Bremsflüssigkeit<br />

- einfache Vordemontage von Teilen wie Stoßfänger, Spoiler, Grill,<br />

Leuchtenkörper oder Innenverkleidungen, z. B. durch Verwendung<br />

von Schraub- oder Schnappverbindungen statt Klebeverbindungen<br />

- leichte Aufarbeitung von Aggregaten wie Motor, Getriebe oder<br />

Lichtmaschine, die als generalüberholte Austauschteile dienen<br />

können<br />

- Kennzeichnung und Verträglichkeit von Kunststoffteilen.<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Literaturempfehlungen<br />

Becker, J.; Rosemann, M.: Logistik und CIM. Berlin et al.<br />

�<br />

1993, S. 141-158.<br />

Schulte, C.: Logistik. 3. Aufl., München 1999, S. 415-434.<br />

�<br />

33<br />

34<br />

17

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