Verwaltungsbericht 2011 - Gemeinde Lyss

3. FÜRSORGEWESEN
Bevorschusste Unterhaltsbeiträge für Kinder
(in Fr. 1'000.00)
+ 35.5 %
586 521 706
Inkassokosten (in Fr. 1'000.00) 2 5 3
Eingegangene Zahlungen
(in Fr. 1'000.00)
+ 51.18 %
Nettoaufwand (in Fr. 1'000.00)
./. 7.49 %
Inkassoerfolg der 4 Gemeinden (in %)
Gemeinde Lyss/Busswil
Gemeinde Worben
Gemeinde Kappelen
Gemeinde Jens
110
428
159
72.93
83.96
51.45
0.00
66.66
379
147
72.04
74.17
94.51
1.32
0
573
136
80.78
71.50
173.39
28.20
0
Die Ausgaben der Gemeinde Lyss (inkl. für alle angeschlossenen Gemeinden) an
bevorschussten Unterhaltsbeiträgen haben gegenüber dem Vorjahr zugenommen,
insbesondere auch aufgrund der Gemeindefusion mit Busswil ab dem
01.01.2011.
Die wirtschaftliche Lage im 2011 hat sich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert.
Viele zahlungspflichtige Elternteile können ihren Unterhaltsverpflichtungen oft
nicht oder nur zum Teil nachkommen. Zudem sind jährlich vermehrt ausländische
Familien zu verzeichnen, deren zahlungspflichtige Elternteile im Ausland leben
und ihrer Unterhaltspflicht oftmals in keiner Weise nachkommen.
Der Inkassoerfolg konnte nur gesteigert werden, weil eine grössere Rückzahlung
erfolgte. Die Auslagen für die Bevorschussungen, abzüglich des Inkassoerfolges,
können dem kant. Lastenverteiler zugeführt werden.
Statistik der fürsorgeunterstützten Personen
Während dem Jahr 2011 mussten 952 (759) Personen (inkl. Anschlussgemeinden
Jens, Kappelen und Worben) unterstützt werden. Die Sozialhilfequote von Lyss
mit den drei Anschlussgemeinden betrug im Jahr 2011 5.25 Prozent (4.1%).
Betrachtet man die Entwicklung der Anzahl SozialhilfebezügerInnen gegenüber
dem Vorjahr in den Gemeinden, dann zeigen sich je nach Gemeindegrösse deutliche
Unterschiede. Lyss mit der Fusionsgemeinde Busswil als Regionalzentrum
mit gut ausgebauten Infrastrukturen und „spielendem“ Wohnungsmarkt weisen
eine wesentlich höhere Zunahme der mit Sozialhilfe unterstützten Person aus als
die drei Anschlussgemeinden. Dieser ungute Trend deckt sich weitgehend mit
der schweizerischen Sozialhilfestatistik.
In Lyss sind in etwa dieselben Personen von Armut betroffen, wie in Städten und
vergleichbaren Zentrumsgemeinden in der Schweiz und im Kanton Bern. Einerseits
sind dies ledige Menschen, die in persönlichen Krisen nur bedingt bis auf
gar kein soziales Unterstützungsnetz zurückgreifen können. Andererseits haben
im Jahr 2011 die Teilunterstützungen an Familien markant zugenommen.
Vermittelbare SozialhilfeempfängerInnen werden konsequent zur regelmässigen
Arbeitssuche angehalten und kontrolliert. Über entsprechende Beschäftigungsprogramme
wird weiter versucht, zumindest weitgehend sämtliche junge sowie
zusätzlich gesunde SozialhilfeempfängerInnen arbeitsmarktfähig zu erhalten
und zu vermitteln.
Arbeitswillige SozialhilfeempfängerInnen können zusätzlich im kommunalen Beschäftigungsprogramm
der Velostation Lyss plus neu ab Mitte Jahr 2011 bei der
Stiftung Südkurve, Lyss, in niederschwelligen Tagesstruktur-Arbeitsangeboten
beschäftigt werden.