Erfolgreich augmentieren ohne Knochenblöcke - Dr-iglhaut-praxis.de
Erfolgreich augmentieren ohne Knochenblöcke - Dr-iglhaut-praxis.de
Erfolgreich augmentieren ohne Knochenblöcke - Dr-iglhaut-praxis.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SPECIAL<br />
4 AmericanDentalNews Januar 2011 · Ausgabe I<br />
<strong>Erfolgreich</strong> <strong>augmentieren</strong><br />
<strong>ohne</strong> <strong>Knochenblöcke</strong><br />
Die Entnahme von <strong>Knochenblöcke</strong>n im Vorfeld von Implantationen kann Patienten erheblich<br />
belasten. Augmentationsmetho<strong>de</strong>n, die diese Eingriffe mit Erfolg umgehen, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />
intensiv erforscht. Dazu gehört auch eine von <strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut entwickelte Technik, die<br />
er seit knapp drei Jahren klinisch dokumentiert. Die SonicWeld Rx ® Schalentechnik ist so erfolgreich,<br />
dass <strong>de</strong>r Autor heute auf Knochentransplantate vollständig verzichtet.<br />
Immer häufiger wer<strong>de</strong>n kurze o<strong>de</strong>r abgewinkelte<br />
Implantate zur Vermeidung<br />
von Augmentationen empfohlen.<br />
In <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r Fälle muss aber vor<br />
Implantation nach wie vor augmentiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Vor allem bei Defekten mit vertikaler<br />
Komponente gelten bisher <strong>Knochenblöcke</strong><br />
o<strong>de</strong>r die geführte Knochenregeneration<br />
(GBR) mit nicht resorbierbaren<br />
Membranen o<strong>de</strong>r Titannetzen als Goldstandard.<br />
Diese Metho<strong>de</strong>n haben gut dokumentierte<br />
Erfolgsraten [Literatur 1].<br />
Eine aktuelle Literaturauswertung anlässlich<br />
<strong>de</strong>r ITI-Konsensuskonferenz 2008<br />
kommt allerdings zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass<br />
Knochenblockentnahmen relativ häufig zu<br />
Nervenschädigungen führen [Literatur 3].<br />
Temporäre Sensibilitätsstörungen treten<br />
nach Blockentnahmen aus <strong>de</strong>m Kinnbereich<br />
bei 10 bis 50 Prozent, nach Entnahme<br />
aus <strong>de</strong>m Ramus mandibulae bei bis zu<br />
5 Prozent auf. Bleiben<strong>de</strong> Parästhesien im<br />
Unterkieferfrontzahnbereich können über<br />
bei<strong>de</strong> Entnahmebereiche in bis zu 13 Prozent<br />
<strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>lten Patienten auftreten<br />
[Literatur 2]. Geführte Knochenregeneration<br />
mit nicht resorbierbaren Materialien<br />
hat <strong>de</strong>n Nachteil, dass diese in einem Zweit -<br />
eingriff wie<strong>de</strong>r entfernt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist hier ein dichter Wundverschluss<br />
beson<strong>de</strong>rs kritisch für <strong>de</strong>n Erfolg<br />
[Literatur 5].<br />
Die Autoren <strong>de</strong>s ITI-Reviews schlussfolgern,<br />
dass nach Möglichkeit solche Aug-<br />
Ausgangssituation: Vor <strong>de</strong>r geplanten<br />
Implantatversorgung muss <strong>de</strong>r Knochen<br />
horizontal und vertikal aufgebaut und die<br />
Fenestration regeneriert wer<strong>de</strong>n.<br />
SONICWELD RX SCHALENTECHNIK SCHONT PATIENTEN<br />
mentationsmetho<strong>de</strong>n ausgewählt wer<strong>de</strong>n<br />
sollten, die relativ einfach und weniger invasiv<br />
sind, weniger Komplikationsrisiken<br />
aufweisen und mit <strong>de</strong>nen das Behandlungsziel<br />
in kürzerer Zeit erreichbar ist. All dies<br />
trifft sehr gut auf die SonicWeld Rx ® Schalentechnik<br />
zu, die <strong>de</strong>r Autor vor einigen<br />
Jahren entwickelt hat. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />
wur<strong>de</strong>n mehr als 60 Augmentationen dokumentiert,<br />
mit sehr guten klinischen Ergebnissen.<br />
Beschreibung <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />
Bei <strong>de</strong>r Schalentechnik nach <strong>Dr</strong>. Iglhaut<br />
kommt eine 0,1 mm dicke Resorb-x ® -<br />
Membran zum Einsatz (Größe 25 x 25<br />
mm). Diese resorbierbare Membran wird<br />
im Wasserbad erwärmt und dadurch formbar.<br />
Ähnlich wie bei <strong>de</strong>r knochenbasierten<br />
Technik nach Khoury wird <strong>de</strong>r Defekt mithilfe<br />
<strong>de</strong>r Membran verschalt, das heißt horizontal<br />
und bei Bedarf auch vertikal aufgebaut.<br />
Die Fixierung erfolgt durch ebenfalls<br />
resorbierbare SonicPin Rx ® -Stifte, die<br />
mithilfe eines Ultraschall-Applikators<br />
durch die Membran in <strong>de</strong>n Knochen eingebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>r raumerhalten<strong>de</strong>n<br />
Membran kann dann partikulierter<br />
Knochen, natürliches Knochenersatzmaterial<br />
o<strong>de</strong>r ein Gemisch aus bei<strong>de</strong>n Komponenten<br />
eingebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Membran und Fixationsstifte bestehen aus<br />
100 Prozent amorphem Polylaktid. Dabei<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um ein Milchsäure-Poly-<br />
Mithilfe einer jeweils palatinal und bukkal<br />
eingebrachten resorbierbaren Resorb-x ® -<br />
Polylaktidmembran (25 x 25 mm) wird <strong>de</strong>r<br />
Kieferkamm dreidimensional rekonstruiert.<br />
Der Hohlraum wird mit einem Gemisch aus<br />
je zirka 50 Prozent Knochenersatzmaterial<br />
und autologem Knochen aufgefüllt.<br />
FALL 1<br />
mer, das gewebeverträglich ist und hervorragend<br />
in die umliegen<strong>de</strong>n Hart- und<br />
Weichgewebe integriert wird. Dies ist<br />
durch histologische Untersuchungen an <strong>de</strong>r<br />
Universität <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n und die mehrjährige<br />
klinische Erfahrung <strong>de</strong>s Autors dokumentiert<br />
[Literatur 4]. Die weichgewebsseitige<br />
Einheilung kann durch zusätzliche Verwendung<br />
einer unvernetzten Kollagenmembran<br />
(zum Beispiel BioGi<strong>de</strong>) optimiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch mechanisch überzeugt die Sonic -<br />
Weld Rx ® -Metho<strong>de</strong>: Die SonicPin Rx ® -<br />
Stifte wer<strong>de</strong>n nach Vorbohren mit einem<br />
Normbohrer mit <strong>de</strong>finierter Ultraschallfrequenz<br />
durch die Kompakta in <strong>de</strong>n spongiösen<br />
Knochen eingebracht. Die Randbereiche<br />
<strong>de</strong>r Stifte verflüssigen sich durch die<br />
Wirkung <strong>de</strong>s Ultraschalls und dringen in<br />
die knöchernen Hohlräume ein. Es resultiert<br />
eine sehr hohe initiale Stabilität, die<br />
über <strong>de</strong>rjenigen von Titanschrauben liegt<br />
[Literatur 6]. Zusätzlich verschmilzt <strong>de</strong>r<br />
Kopf <strong>de</strong>r Stifte mit <strong>de</strong>r Membran und erhöht<br />
die Stabilität <strong>de</strong>r Verschalung.<br />
Vorteile für <strong>de</strong>n Patienten<br />
Da Membran und Stifte nicht entnommen<br />
wer<strong>de</strong>n müssen, wird <strong>de</strong>r Patient im Vergleich<br />
zur geführten Geweberegeneration<br />
mit Titannetzen o<strong>de</strong>r nicht resorbierbaren<br />
Membranen und Titan-Fixationsschrauben<br />
<strong>de</strong>utlich entlastet. Risiken durch zusätz -<br />
liche Narbenbildung o<strong>de</strong>r Infektionen wer-<br />
In <strong>de</strong>r Ansicht von inzisal sind die nur 0,1<br />
Millimeter dünnen thermoplastischen Membranen<br />
gut zu erkennen. Die Fixierung erfolgt<br />
mit ebenfalls resorbierbaren Stiften<br />
(vgl. Abb. 9 und 10). Vor <strong>de</strong>m Vernähen wird<br />
für die optimale weichgewebige Einheilung<br />
eine resorbierbare unvernetzte Kollagenmembran<br />
über das Augmentat gelegt.<br />
Elegante Verschalung: Mithilfe einer resorbierbaren<br />
Resorb-x ® -Polylaktidmembran und Knochenersatzmaterial<br />
wird <strong>de</strong>r Defekt dreidimensional<br />
aufgebaut.<br />
Das Ergebnis: Der vor <strong>de</strong>r Augmentation sehr<br />
schmale Kieferkamm kann jetzt problemlos vier<br />
Implantate aufnehmen.<br />
<strong>de</strong>n reduziert. Zu<strong>de</strong>m wird die Behandlungszeit<br />
gegenüber konventionellen<br />
GBR-Systemen um zirka 50 Prozent reduziert.<br />
Weitere interessante Indikationen für<br />
das SonicWeld Rx ® -System sind die Fixierung<br />
von an<strong>de</strong>ren Membranen o<strong>de</strong>r <strong>Knochenblöcke</strong>n<br />
mit SonicPins Rx ® o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Verschluss <strong>de</strong>s lateralen Fensters bei Sinuslift-Operationen<br />
mit Resorb-x ® -Membranen.<br />
Bewertung und Ausblick<br />
Die SonicWeld Rx ® Schalentechnik schont<br />
<strong>de</strong>n Patienten durch die entfallen<strong>de</strong> Blocktransplantation<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n nicht notwendigen<br />
Zweiteingriff. Die Ergebnisse von mehr als<br />
60 erfolgreichen Eingriffen über einen<br />
Zeitraum von drei Jahren sprechen dafür,<br />
dass sich diese Metho<strong>de</strong> als interessante<br />
Alternative zu konventionellen Augmentationen<br />
etablieren wird.<br />
<strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut<br />
Die Literaturliste kann bei<br />
American Dental Systems angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Institut für ZahnÄrztlicheFortbildung<br />
<strong>Dr</strong>. Iglhaut, Steinbogenstraße 26,<br />
87700 Memmingen<br />
Ergebnis: Der regenerierte Kieferkamm ist<br />
neun Monate später zur Aufnahme eines<br />
Implantats bereit.
SPECIAL<br />
Januar 2011 · Ausgabe I AmericanDentalNews 5<br />
Ausgangssituation: Der distale Kieferkamm<br />
im linken Unterkiefer ist stark resorbiert und<br />
muss horizontal und, soweit möglich, vertikal<br />
aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Membranfixation: Mithilfe eines Vorbohrers wer<strong>de</strong>n Perforationen<br />
für die resorbierbaren SonicPin Rx ® Polylaktid-Stifte<br />
erzeugt. Dann wer<strong>de</strong>n die Stifte mit einer speziellen<br />
Ultraschall-Son<strong>de</strong> (Sonotro<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>n Knochen gesetzt. Die<br />
run<strong>de</strong> Struktur mesial <strong>de</strong>s Zahnes 12 ist ein bereits applizierter<br />
Stift, am oberen Bildrand wird ein weiterer Stift<br />
eingebracht. Die übrigen Perforationen dienen <strong>de</strong>r besseren<br />
Perfusion <strong>de</strong>s Augmentationsbereiches mit Eigenblut.<br />
Nach Aufklappung wird <strong>de</strong>r Knochen zur<br />
Eröffnung <strong>de</strong>r Markräume und für die Aufnahme<br />
<strong>de</strong>r Fixierungsstifte perforiert. Zwei<br />
längliche Resorb-x ® -Membranen (50 x 20<br />
mm) wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Verschalungsprinzip<br />
in Position gebracht.<br />
FALL 2<br />
FALL 3 / FIXATION DER MEMBRAN<br />
Wie im ersten Fall wird <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong><br />
Hohlraum mit einem Gemisch aus<br />
Knochenersatzmaterial und autologem Knochen<br />
aufgefüllt und mit einer Kollagenmembran<br />
abge<strong>de</strong>ckt.<br />
Im nächsten Schritt wird die erwärmte und eingepasste Membran<br />
in <strong>de</strong>n Defekt gebracht. Die Stifte wer<strong>de</strong>n mithilfe einer<br />
Glättsonotro<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Membran verschmolzen. Schließlich<br />
wird die Membran mit <strong>de</strong>r Glättsonotro<strong>de</strong> geglättet und optimal<br />
an <strong>de</strong>n Defekt angepasst. Das Bild zeigt <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r SonicWeld<br />
Rx ® Schalentechnik augmentierten Kieferkamm von<br />
inzisal vor <strong>de</strong>m Ab<strong>de</strong>cken mit einer Kollagenmembran.<br />
Acht Monate später erfolgt die Implantation<br />
in einen erfolgreich horizontal und vertikal<br />
regenerierten Kieferkamm.<br />
KURSINFO 2011<br />
Revolutionäre<br />
Knochenaugmentation<br />
Mit <strong>Dr</strong>. Gerhard Iglhaut:<br />
16.02.2011 in Karlsruhe<br />
30.03.2011 in Berlin<br />
06.04.2011 in Hamburg<br />
04.05.2011 in München<br />
25.05.2011 in Frankfurt<br />
29.06.2011 in Düsseldorf<br />
Intensivkurs<br />
13./14.05.2011 in Memmingen<br />
Information und Anmeldung: Event -<br />
management/Timo Beier, Tel. 08106-300 306