zur berechnung von speicheltests - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Berechnung <strong>von</strong> Speicheltests<br />
Wissenschaft: Auswahl einer geeigneten<br />
Kinderzahnbürste Priv.-Doz. Dr. med. dent. Andrej M. Kielbassa<br />
Tag der Zahngesundheit<br />
11 November 2000
Zahnärztliche Nachrichten <strong>Niedersachsen</strong> ZNN<br />
Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen<br />
Mitteilungen der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (ZKN)<br />
erscheint bis zu zwölfmal jährlich,<br />
jeweils zum Beginn des Monats.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (K.d.ö.R.)<br />
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Redaktionshinweise<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung<br />
des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />
Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen<br />
werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />
der Redaktion.<br />
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60 DM, Einzelheft 6 DM, zuzüglich Versandkosten.<br />
ISSN 1437-4927<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Leitartikel 1<br />
Kammerversammlung 2<br />
Interview mit Dr. Andersen<br />
Hauptgeschäftsführer der ZKN 3<br />
Zur Frage der Auswahl einer geeigneten<br />
Kinderzahnbürste 4<br />
Tag der Zahngesundheit 10<br />
Was es sonst noch gibt... 12<br />
Ersatzkassenforum <strong>Niedersachsen</strong> 14<br />
ZFN - Fortbildung 15<br />
Zur Berechnung <strong>von</strong> Speicheltests 20<br />
Die kleine Werbung für zwischendurch 21<br />
Betriebspraktika und Anlernverhältnisse<br />
contra Ausbildungsverträge 22<br />
Feierstunde <strong>zur</strong> 50-jährigen Approbation 23<br />
Zahnärzte, FDP und Bundestagsabgeordnete<br />
diskutieren in Meppen 24<br />
Erwerber einer Arztpraxis muß Angestellte<br />
übernehmen 24<br />
Ablösesummen beim Wechsel der<br />
Krankenkasse wie bei Fußballern 25<br />
Kliniktag 2000 25<br />
Muß Andrea Fischer <strong>zur</strong>ückstecken? 26<br />
Abschlußprüfungen für Zahnarzthelferinnen 29<br />
Referat Zahnärztliche Berufsausübung:<br />
Erste-Hilfe-Kurse 29<br />
Kein Vorsteuerabzug bei Praxisveräußerung 30<br />
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag 30<br />
Wir trauern 31<br />
Frau Karin Wöltjen-Salas verstorben 31<br />
Bitte notieren 32<br />
Termine 3U<br />
Kleinanzeigen 35
L E I T A R T I K E L<br />
Quo vadis<br />
KZV <strong>Niedersachsen</strong>?<br />
Sie, die gesamte niedersächsische<br />
Kollegenschaft und auch ich stehen vor<br />
einer Standortbestimmung, denn in der<br />
anstehenden Wahl <strong>zur</strong> Vertreterversammlung<br />
der KZVN geht es um unsere<br />
Zukunft. Wenn Sie der Meinung sind,<br />
daß alles prima in den letzten Jahren<br />
verlief, ist das Weiterlesen eine<br />
Zeitverschwendung, anderenfalls<br />
reflektieren Sie bitte noch einmal mit<br />
mir, und entscheiden Sie dann für sich<br />
individuell. Die Wahlen sind Ihre einzige<br />
echte Chance, in unserem Lande<br />
über unsere eigene Zukunft mitzubestimmen. Hinterher<br />
lamentieren hilft nicht. Nutzen Sie Ihr demokratisches<br />
Recht, und wählen Sie bitte.<br />
Grund- und Wahlleistungskonzepte mit Realitätssinn<br />
Unbestritten besteht ein großer Bedarf an Reformen in<br />
unserer festgefahrenen Gesundheitspolitik. Mit Frau<br />
Schaich-Walch als Nachfolgerin auf Rudolf Dreßler ist in<br />
der politischen Führungsebene des Deutschen<br />
Bundestages ein Richtungswechsel vollzogen.<br />
Die Ärzteschaft, mit Richter – Reichhelm neu an der<br />
Spitze, fordert auch unsere berechtigten Konzepte <strong>von</strong><br />
Grund- und Wahlleistungen mit Realitätssinn und<br />
Gesprächsbereitschaft.<br />
Glaubwürdigkeit, Konfliktfähigkeit,<br />
Kompromißfähigkeit<br />
Die Budgetierung und eine zu erringende Vertragsfreiheit<br />
im Rahmen der Weiterentwicklung der sozialen<br />
Sicherungssysteme wird nur durch Glaubwürdigkeit,<br />
Konfliktfähigkeit und Kompromißfähigkeit möglich sein.<br />
An diesen Tatsachen kommt auch Frau Fischer nicht<br />
vorbei. Genauso, wie unbegrenzte Leistung für begrenzte<br />
Honorare für die deutsche Ärzteschaft unakzeptabel<br />
bleibt, so ist eine Vergütung unserer Leistung zu festen<br />
Gebühren unsere Conditio sine qua non.<br />
Neubeginn in <strong>Niedersachsen</strong><br />
Auch in <strong>Niedersachsen</strong> stehen wir vor einem Neubeginn.<br />
Mit Christine Lüer zog die junge dynamische<br />
Nachfolgerin <strong>von</strong> Heinz Landig kürzlich an die Spitze<br />
des AOK Landesverbandes <strong>Niedersachsen</strong>. Wir Zahnärzte<br />
haben mit der Neuwahl der Vertreterversammlung jetzt<br />
die Chance, verkrustete Strukturen aufzubrechen und<br />
einen Neuanfang zu machen.<br />
Verhandeln statt streiten<br />
Nach außen muß Verhandlung und Kompromiß zukünftig<br />
wieder ernsthaft als Mittel der Vertragszahnärzte<br />
ausgeschöpft werden, bevor langjährige<br />
Rechtsstreitigkeiten mit ungewissem Ausgang provoziert<br />
werden. Das ZfN - Rundschreiben "Chronologie eines<br />
Wie leider zu erwarten, reagiert dieser<br />
KZVN- Vorstand, insbesondere sein<br />
Kampforgan NZB und dessen<br />
Chefredakteur Julius Beischer, mit<br />
Verunglimpfungenund Polemik.<br />
Anstatt einer vorurteilsfreien<br />
Sachauseinandersetzung den Vorrang<br />
zu geben, wird mit dem altbekannten<br />
Mittel der Feindbilderzeugung<br />
gearbeitet. Zu Unrecht unterstellt man<br />
uns, Befürworter des "floatenden<br />
Punktwerts" und willfährige<br />
Erfüllungsgehilfen <strong>von</strong> Rechtsaufsicht<br />
und Krankenkassen zu sein.<br />
Propagandistisch spricht man <strong>von</strong><br />
"erfolgreicher Arbeit des bisherigen Vorstandes<br />
und seiner hervorragend vertretenen Politik."<br />
Reflektieren Sie<br />
Reflektieren Sie bitte noch einmal.<br />
Was war "hervorragend" an den noch<br />
anstehenden 40 Millionen Rückzahlungen an den<br />
VdAK aus 1997, den Pleiten unserer Standesführung,<br />
welche Ende 1998 die Abzockerkampagne<br />
hervorbrachte und die Kostenerstattung vorerst<br />
begrub.1999 ist juristisch eine nach wie vor völlig<br />
ungeklärteVertragssituation, welche am Ende<br />
(nach verlorenem BSG Urteil) eine heftige<br />
Rückforderung für 80% der Kollegenschaft bedeuten<br />
könnte. In 2000 folgte dann noch der verloren<br />
gegangene desaströse Prozeß vor dem<br />
Bundessozialgericht (Primat der Beitragssatzstabilität<br />
rückwirkend) der zu Schiedsamtsvergleichen führte, die<br />
uns niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen<br />
einen dreistelligen Millionenverlust an<br />
Gesamtvergütung einbrachten.<br />
Entscheiden Sie<br />
Entscheiden Sie, verehrte niedersächsische<br />
Kolleginnen und Kollegen, ob Sie diese "erfolgreiche"<br />
Arbeit des derzeitigen Vorstandes weiter unterstützen<br />
wollen. Wir, die Koalition der Vernunft, stehen für einen<br />
Neubeginn bereit.<br />
Überdenken Sie Ihre Entscheidung gründlich, und<br />
wählen Sie am 21. November.<br />
Mit einem Dank für Ihre Aufmerksamkeit verbleibe ich<br />
mit freundlichen und kollegialen Grüßen.<br />
DMD Henner Bunke<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Zahnäzte für <strong>Niedersachsen</strong> e.V. (ZfN)<br />
Millionenschadens" stellt nur ein Beispiel dafür dar. 1<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00
2<br />
KAMMERVERSAMMLUNG<br />
DER ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN<br />
Freitag, 17. 11. 2000 - 9.00 Uhr / Samstag, 18. 11. 2000 - 9.00 Uhr<br />
1. Eröffnung und Feststellung der<br />
Beschlußfähigkeit<br />
2. Einspruch gegen das Protokoll der<br />
Kammerversammlung am 18.12.1999<br />
3. Bericht des Präsidenten<br />
4. Leitartikel ZNN 12/99<br />
5. Bericht des Vorsitzenden des Leitenden<br />
Ausschusses und Vorlage des Jahresabschlusses<br />
1999 des AVW der ZKN<br />
6. Vorlage der Ergänzung des versicherungsmathematischen<br />
Gutachtens<br />
zum 30.09.1999 auf den 31.12.1999<br />
7. Entgegennahme und Feststellung<br />
des Jahresabschlusses 1999<br />
des AVW der ZKN<br />
8. Entlastung des Vorstandes für das<br />
Rechnungsjahr 1999 des AVW der ZKN<br />
9. Entlastung des Leitenden Ausschusses<br />
des AVW der ZKN für das<br />
Rechnungsjahr 1999<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
Copthorne Hotel Hannover, Würzburger Str. 21, 30880 Laatzen<br />
T A G E S O R D N U N G<br />
10. Wahl eines Mitglieds des Leitenden<br />
Ausschusses des AVW der ZKN<br />
11. Änderung der Alterssicherungsordnung<br />
des AVW<br />
12. Richtlinien für die Darstellung<br />
im Internet<br />
13. Beschlußfassung über die Haushaltsund<br />
Kassenordnung der ZKN<br />
14. Vorlage des Nachtragsetats 1999 und<br />
des Jahresabschlusses 1999 der ZKN<br />
15. Entlastung des Vorstandes für das<br />
Rechnungsjahr 1999 der ZKN<br />
16. Beschlußfassung über den<br />
Haushaltsplan 2001 und die<br />
Beitragsordnung 2001 der ZKN<br />
17. Anträge<br />
18. Anfragen<br />
Mitglieder der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> können als Zuhörer an der Sitzung teilnehmen.<br />
Dr. Dr. Henning Borchers<br />
Präsident der ZKN
INTERVIEW MIT DR. ANDERSEN<br />
HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER ZKN<br />
Herr Andersen, am 02. Oktober<br />
2000 haben Sie Ihre Tätigkeit als<br />
Hauptgeschäftsführer der ZKN in<br />
Hannover aufgenommen.<br />
Sie haben damit einen sehr komplexen<br />
Aufgabenbereich übernommen,<br />
bei dessen Bewältigung der langjährige<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
ZKN, Assessor Claus Boldt, im Laufe<br />
seiner mehr als 35jährigen Dienstzeit<br />
Maßstäbe gesetzt hat.<br />
Wie Ihr Vorgänger kommen auch Sie<br />
aus Hamburg.<br />
Gibt es herauszuhebende Eigenschaften,<br />
die Sie als typisch hanseatisch<br />
bezeichnen würden, und, um<br />
die Frage zu vervollständigen, welche<br />
dieser Eigenschaften erscheinen<br />
Ihnen besonders wichtig.<br />
Seriosität, Abgewogenheit im Urteil,<br />
Verlässlichkeit. Besonders wichtig ist<br />
für mich Verlässlichkeit im Umgang<br />
miteinander. Dazu zählt, daß das gesprochene<br />
Wort und mündliche Vereinbarungen<br />
uneingeschränkt gültig sein<br />
müssen.<br />
Welchen besonderen Reiz sehen Sie<br />
in diesem Zusammenhang darin, die<br />
Hauptgeschäftsführung einer <strong>Zahnärztekammer</strong>,<br />
also einer Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts, zu<br />
übernehmen?<br />
Die Kammer vertritt zum einen die Interessen<br />
der Mitglieder. Zum anderen<br />
sind ihr als öffentlich rechtlicher Körperschaft<br />
durch Gesetz Aufgaben der<br />
öffentlichen Verwaltung übertragen<br />
worden. Es handelt sich daher um ein<br />
sehr vielschichtiges Aufgabenfeld, das<br />
ich persönlich als Herausforderung betrachte.<br />
Als neuer<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
hat Anfang Oktober<br />
Dr. Holger Andersen seine<br />
Tätigkeit bei der ZKN aufgenommen.<br />
Dr. Andersen,<br />
gebürtig in Glücksburg an<br />
der Ostsee, hat sein<br />
Jura-Studium im nahe<br />
gelegenen Kiel absolviert.<br />
Er war mit<br />
unterschiedlichen<br />
Führungsfunktionen in<br />
Hamburg betraut, zu deren<br />
Umfang auch der Umgang<br />
mit Ministerien und<br />
Verwaltungen gehörte.<br />
Das nachfolgende<br />
Kurz-Interview mit<br />
Dr. Andersen führte<br />
Dr. Loewener,<br />
Redaktionsleiter der ZNN.<br />
Auf welchen Teilgebieten werden Sie<br />
bei der Bewältigung Ihrer neuen<br />
Aufgaben Schwerpunkte setzen, und<br />
wo sehen Sie dabei die Priorität?<br />
Sie sprachen eingangs zu Recht <strong>von</strong><br />
der Komplexität des Aufgabenbereiches.<br />
Lassen Sie mich daher ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit drei Themenbereiche<br />
herausgreifen:<br />
- Die optimale Unterstützung der gewählten<br />
ehrenamtlichen Funktionsträger<br />
der Kammer bei der Wahrnehmung<br />
ihrer Aufgaben.<br />
- Die Bereitstellung eines Dienstleistungsangebots,<br />
das den Bedürfnissen<br />
unserer Mitglieder entspricht. In der<br />
Privatwirtschaft würde man hier <strong>von</strong><br />
Kundenorientierung sprechen.<br />
- Die Führung und Förderung der Mitarbeiter<br />
der Kammer.<br />
Neben anderen Fähigkeiten ist es<br />
erfahrungsgemäß der juristische<br />
Sachverstand, der dem Hauptgeschäftsführer<br />
der ZKN in besonderem<br />
Maße abverlangt werden wird.<br />
Schließlich werden sich Rechtsfragen<br />
aus dem Verwaltungsrecht, dem<br />
Zivilrecht, dem Sozialrecht, um nur<br />
einige Fachgebiete zu nennen, ergeben.<br />
Wie wollen Sie diesen vielfältigen<br />
Forderungen gerecht werden.<br />
Aufgrund meiner bisherigen beruflichen<br />
Erfahrungen ist mir vieles<br />
bekannt. Aber natürlich gibt es auch<br />
Themenstellungen, mit denen ich mich<br />
bisher noch nicht befaßt habe. Hier<br />
hilft nur eines: Fachliteratur lesen,<br />
Aktenstudium, Fragen stellen...<br />
Aber das gehört zum klassisch juristischen<br />
Handwerkszeug.<br />
Als Hauptgeschäftsführer der ZKN<br />
sind Sie auf die reibungslose Zusammenarbeit<br />
mit einer großen Anzahl<br />
<strong>von</strong> Mitarbeitern angewiesen.<br />
Welche Gesichtspunkte stehen bei<br />
der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für Sie<br />
im Vordergrund?<br />
Sie sprechen hier ein Thema an, das<br />
mir besonders am Herzen liegt. Die<br />
Kammerverwaltung kann die Anforderungen,<br />
die unsere Mitglieder in einem<br />
immer schwieriger werdenden Umfeld<br />
an uns stellen, nur dann erfüllen, wenn<br />
alle an einem Strang ziehen. Wir haben<br />
hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, mit zum Teil langjähriger<br />
Berufserfahrung. Diese Erfahrung gilt<br />
es für die Bewältigung unserer Aufgaben<br />
zu nutzen. Hierzu bedarf es eines<br />
offenen Umgangs miteinander. Voraussetzung<br />
ist gegenseitiges Vertrauen.<br />
Nach den Gesprächen, die ich bisher<br />
geführt habe, bin ich optimistisch, daß<br />
wir eine so skizzierte Atmosphäre der<br />
vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
schaffen werden.<br />
Herr Andersen, ich bedanke mich<br />
für das Gespräch und wünsche Ihnen<br />
zugleich eine gute Hand bei Ihrer<br />
Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer<br />
der ZKN.<br />
Was unsere gemeinsame Arbeit anbelangt,<br />
so freue ich mich auf die<br />
Zusammenarbeit im Redaktionsausschuß<br />
der "Zahnärztlichen Nachrichten<br />
<strong>Niedersachsen</strong>", zu deren Redaktionsmitgliedern<br />
seit 1997 auch der<br />
Hauptgeschäftsführer der ZKN zählt.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
3
4<br />
Aus kariesprophylaktischer<br />
Sicht stellt bei Kindern<br />
das tägliche Zähneputzen<br />
unbestritten die<br />
effektivste Methode der<br />
Plaquebeseitigung dar. Die<br />
professionelle Unterstützung<br />
kann dabei in der<br />
zahnärztlichen Praxis durch<br />
entsprechend ausgebildetes<br />
Personal erfolgen. Zur<br />
Etablierung einer<br />
langfristigen Zahngesundheit<br />
ist jedoch die Einbeziehung<br />
der Erziehungsberechtigten<br />
unverzichtbar. Insbesondere<br />
bei jüngeren Kindern muß die<br />
Zahnpflege <strong>von</strong> den Eltern<br />
überwacht werden, da diese<br />
<strong>von</strong> mehreren Faktoren (wie<br />
z. B. Alter, Geschicklichkeit,<br />
Motivation) abhängig ist.<br />
Der Beitrag faßt die<br />
jüngsten Untersuchungen<br />
<strong>zur</strong> Effektivität <strong>von</strong><br />
Kinderzahnbürsten zusammen<br />
und stellt ein altersgerechtes<br />
Konzept <strong>zur</strong> Auswahl der<br />
geeigneten Bürste vor.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
Schlüsselwörter:<br />
Kinderzahnbürste,<br />
Plaqueentfernung,<br />
altersabhängiges Konzept<br />
ZUR FRAGE<br />
DER AUSWAHL<br />
EINER GEEIGNETEN<br />
KINDERZAHNBÜRSTE<br />
Aktuellen epidemiologischen Erhebungen<br />
zufolge konnte bei den<br />
sechs bis siebenjährigen Kindern<br />
zwischen 1994 und 1997 bundesweit<br />
eine zum Teil erfreulich hohe Kariesreduktion<br />
(bis zu 24 %) beobachtet werden.<br />
Gleichzeitig wurde in derselben<br />
Altersgruppe beobachtet, daß der Anteil<br />
naturgesunder Gebisse deutlich<br />
anstieg28 . Dieser auch bei älteren Altersgruppen<br />
zu beobachtende Trend ist<br />
aus wissenschaftlicher Sicht nicht eindeutig<br />
zu erklären; es gilt jedoch als<br />
unbestritten, daß die in den letzten<br />
Jahrzehnten kontinuierlich gestiegene<br />
Anwendung <strong>von</strong> (vornehmlich lokal<br />
verabreichten) Fluoriden maßgeblich<br />
zu diesem Effekt beigetragen hat7 .<br />
Hinsichtlich der Situation bei Kindern<br />
muß jedoch unterstellt werden, daß<br />
der in vielen Ländern beschriebene Kariesrückgang<br />
nicht allein auf die Verabreichung<br />
<strong>von</strong> Fluoriden <strong>zur</strong>ückgeführt<br />
werden kann. So stieg zum Beispiel<br />
in den Niederlanden der Anteil<br />
der kariesfreien Zwölfjährigen trotz<br />
der Aufgabe <strong>von</strong> Trinkwasserfluoridierung<br />
und Präventionsprogrammen in<br />
den Schulen auf etwa 80 % 25 . Auch für<br />
Deutschland läßt sich bei Kindern der<br />
zu verzeichnende Rückgang der Kariesprävalenz<br />
nur schwer in einen Zusammenhang<br />
mit lokal verabreichten<br />
Fluoriden stellen, da die meisten der<br />
bis vor kurzem erhältlichen Kinderzahnpasten<br />
einen aus kariesprophylaktischer<br />
Sicht zu niedrigen Fluoridgehalt<br />
aufwiesen20, 40 ; aus diesem Grund<br />
wurde mittlerweile bei einigen Kinderzahnpasten<br />
der Fluoridgehalt <strong>von</strong> 250<br />
ppm auf 500 ppm erhöht. Neben den<br />
zweifelsfrei günstigen Auswirkungen<br />
<strong>von</strong> lokalen<br />
Fluoridierungsmaßnahmen23 ist also<br />
der mechanischen Plaqueentfernung<br />
im Kindesalter eine nicht unerhebliche<br />
Bedeutung beizumessen25 , zumal nach<br />
neueren Untersuchungen die Zahnpasta<br />
hierzu nicht wesentlich beiträgt11 .<br />
Der Zusammenhang zwischen erkrank-<br />
ten Zähnen und schlechter Mundhygiene<br />
läßt sich (zumindest teilweise)<br />
auch bei Betrachtung größerer Zahlen<br />
erkennen 19 . Diese Befunde zeigen, daß<br />
die Auffassung, eine Zahnbürste sei<br />
eher aus parodontal-, denn aus kariesprophylaktischen<br />
Gründen sinnvoll, auf<br />
Kinder nicht ohne weiteres übertragen<br />
werden kann. Die (fluoridhaltigen)<br />
Kinderzahnpasten hatten in den Jahren<br />
1996 und 1997 einen Anteil <strong>von</strong><br />
etwa 6 % am gesamten Zahnpastamarkt<br />
28 ; dieser Wert konnte im Jahr<br />
1998 nur geringfügig gesteigert werden<br />
(Gesellschaft für Konsumfor-<br />
Abb. 1: Mundöffnung eines zehn Monate alten<br />
Jungen. Die geringe Größe <strong>von</strong> Milchfrontzähnen<br />
und Mundöffnung sowie die noch nicht<br />
erfolge Adaption an das Zähneputzen erschweren<br />
die <strong>von</strong> den Eltern durchzuführende Mundhygiene.<br />
Abb. 2: Beim spielerischen Kennenlernen der<br />
Zahnbürste lutscht dieses vierzehn Monate alte<br />
Mädchen an der Zahnbürste, während es gespannt<br />
der Mundhygiene der Mutter zuschaut.
Tabelle 1: Anforderungen an eine Zahnbürste für (Klein-)Kinder<br />
Wetzel (1985) 36 nach 18<br />
DIN 13917 (1986)<br />
Borstenfeld multi-tufted<br />
Griff kompakt<br />
Bürstenkopf abgerundet,<br />
abgewinkelt<br />
Borstenfeld (Länge) bis 23 cm 15-25 mm (Kinder)<br />
(Kleinkinder) 17-30 mm (Jugendliche)<br />
Borstenlänge (Schnitthöhe) 8-10 mm 9-12 mm (Kinder)<br />
(Kleinkinder) 9-13 mm (Jugendliche)<br />
schung, GfK 1998). Im Vergleich dazu<br />
betrug der Anteil der Kinderzahnbürsten<br />
im Jahre 1998 über 12% des Gesamtmarktes;<br />
innerhalb der Jahre 1996<br />
bis 1998 stieg der Umsatz <strong>von</strong> Kinderzahnbürsten<br />
um über 35 % (GfK 1998).<br />
Diese Zahlen zeigen eindrücklich eine<br />
erfreuliche Entwicklung auf, die das im<br />
Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten<br />
gestiegene Bewußtsein der<br />
Bevölkerung für das Problem "Zahnreinigung"<br />
bei Kindern deutlich macht.<br />
Das Thema "Kinderzahnbürste" wurde<br />
in der zahnärztlichen Literatur der jüngeren<br />
Vergangenheit jedoch nur spärlich<br />
bearbeitet. Dieser Beitrag versucht<br />
daher, den aktuellen Stand der Zahnreinigung<br />
mit Kinderzahnbürsten aufzuarbeiten;<br />
darüber hinaus sollen die<br />
Kriterien <strong>zur</strong> Auswahl einer geeigneten<br />
Bürste dargelegt werden.<br />
Die Auswahl<br />
einer geeigneten<br />
Zahnbürste für Kleinkin-<br />
der bis zwei Jahre<br />
D ie<br />
Anforderungen an eine geeignete<br />
Zahnbürste für Kleinkinder<br />
wurden 1985 <strong>von</strong> Wetzel definiert<br />
36 ; diese Anforderungen unterscheiden<br />
sich geringfügig <strong>von</strong> den Anforderungen<br />
nach DIN (Tabelle 1).<br />
Demnach stellen der kleine, vorne abgerundete<br />
Bürstenkopf sowie die Anordnung<br />
eines planen Putzfeldes nach<br />
dem "multi-tufted"-Prinzip und der<br />
leicht abgewinkelte kompakte Handgriff<br />
geeignete Merkmale einer Kinderzahnbürste<br />
dar. Während in der bereits<br />
erwähnten Publikation 36 nur zwei <strong>von</strong><br />
sechs untersuchten Zahnbürsten allen<br />
genannten Anforderungen entsprachen,<br />
haben zwischenzeitlich viele<br />
Hersteller die altersbedingten motorischen<br />
und geistig-psychischen Entwicklungsstufen<br />
bei der Konstruktion<br />
<strong>von</strong> Zahnbürsten für Kinder berücksichtigt.<br />
Übereinstimmend wird weltweit gefordert,<br />
daß die regelmäßige Zahnpflege<br />
mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes<br />
beginnen soll 13,18 . Während dieser<br />
Phase übernehmen die Eltern die<br />
Aufgabe der Zahnreinigung. Da einbis<br />
zweijährige Kinder den Mund nur<br />
un<strong>zur</strong>eichend öffnen (Abb. 1), ist zu<br />
diesem Zeitpunkt die Mundhygiene mit<br />
üblichen Hilfsmitteln erschwert. Aus<br />
diesem Grunde wurden für diese Phase<br />
als Ersatz handlichere Reinigungshilfen<br />
(z.B. Q-Tip, Auswischtechnik) empfohlen18<br />
.<br />
Um die Bedeutung der Mundhygiene<br />
als integrierten Bestandteil der allgemeinen<br />
Körperpflege zu betonen, sollten<br />
bereits kleine Kinder die Zahnpflege<br />
der Erwachsenen verfolgen können<br />
(Abb. 2). Im Alter <strong>von</strong> etwa einem halben<br />
Jahr wird ein Kleinkind für soziale<br />
Reize empfänglich und etabliert ein<br />
mehr oder weniger ausgeprägtes Imitationsverhalten13<br />
. Mit zunehmendem<br />
Alter entwickelt sich der kindliche<br />
Nachahmungstrieb weiter; mit dem<br />
Kennenlernen der eigenen Lernzahnbürste<br />
kann das Kind erste "Zahnputzübungen"<br />
durchführen. Bis zu einem<br />
Alter <strong>von</strong> drei Jahren können Kinder<br />
jedoch nicht wirklich kontrolliert<br />
ihre Zähne reinigen - vielmehr wird die<br />
Zahnbürste anfänglich noch vorsichtig<br />
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An der Situation der Zahnärzte<br />
ist einiges<br />
faul<br />
Stückwerk in der Politik, Reparaturen an den falschen<br />
Stellen, Zukunftsvorsorge gleich Null – vieles ist in<br />
den letzten Jahren für uns Zahnärzte nicht so<br />
gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten.<br />
Das Ergebnis: heute ist die Überlebensfähigkeit vieler<br />
Praxen konkret gefährdet und die Entwicklung im<br />
Ganzen ist kaum im Sinne unserer Patienten. Das<br />
muß sich ändern.<br />
Wählen Sie deshalb im November<br />
Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> – ZfN –<br />
Die Koalition der Vernunft<br />
Geben Sie Ihre Stimme einer<br />
besseren Politik!<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
5
6<br />
Abb. 4: Darstellung der Kinderzahnbürste Disney<br />
Babies (Oral-B). Die Borstenlänge beträgt<br />
bei dieser Borste 9 mm: das Borstenfeld (Größe<br />
18x7 mm) ist auf einem kleinen, abgerundeten<br />
Bürstenkopf angeordnet. Der sich an den Kopf<br />
anschließende, schmale Schaft erleichtert das<br />
Nachputzen; die Bürste hat eine Gesamtlänge<br />
<strong>von</strong> 15,5 cm und kann <strong>von</strong> der Hand eines Erwachsenen<br />
geführt werden (vgl. Abb.3).<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
Abb. 6a: Gesamtansicht<br />
der Kinderzahnbürste<br />
Disney's Mickey Mouse<br />
(Oral-B). Diese Bürste<br />
hat eine Gesamtlänge<br />
<strong>von</strong> 14 cm. Der kompakte,<br />
leicht abgewinkelte<br />
Handgriff hat eine<br />
weiche Gummibeschichtung,<br />
so daß<br />
eine sichere Handhabung<br />
gewährleistet<br />
wird; auf Daumenhöhe<br />
ist eine "Rutschsicherung"<br />
angebracht. Die<br />
Bürste wird vom Hersteller<br />
für Kleinkinder<br />
ab etwa zwei Jahren<br />
empfohlen.<br />
Abb. 3: Eine gezielte<br />
Reinigung<br />
der Zähne muß<br />
bei Kleinkindern<br />
mit der gebotenen<br />
Vorsicht und<br />
dem notwendigen<br />
Einfühlungsvermögen<br />
<strong>von</strong> den<br />
Eltern durchgeführt<br />
werden.<br />
Abb. 6b: Darstellung des Bürstenkopfes der Kinderzahnbürste<br />
Disney's Mickey Mouse (Oral-B).<br />
Die Borstenlänge beträgt 9 mm; das auf das Alter<br />
<strong>von</strong> zwei bis drei Jahren zugeschnittene<br />
Borstenfeld (Größe 20x7 mm) ist auf einem abgerundeten,<br />
ovalen Bürstenkopf angeordnet,<br />
der an seiner Spitze nur ein Büschel trägt. Die<br />
vom Hersteller seit vielen Jahren verwendeten<br />
Indikatorbürsten (blau) erlauben den Eltern eine<br />
Kontrolle der Zahnbürste, so daß nach der<br />
Gebrauchsphase ein rechtzeitiger Austausch erfolgen<br />
kann.<br />
durchgekaut oder gelutscht und die<br />
Handbewegungen der Eltern werden<br />
aufgrund der noch nicht entwickelten<br />
Feinmotorik allenfalls ungelenk nachgeahmt,<br />
die eigentliche Säuberung<br />
muß daher (weiterhin) durch die Eltern<br />
erfolgen (Abb. 3). Aus diesem Grunde<br />
wurde für diese Entwicklungsphase ein<br />
Kompromiss zwischen Kinder- und Erwachsenenzahnbürste<br />
vorgeschlagen.<br />
Hierbei wird der kleinere Kopf der Kinderzahnbürste<br />
mit einem (eigentlich<br />
für Kinderzahnbürsten nicht geeigneten<br />
36 ) schmalen und langen Griff kombiniert<br />
17 . Durch die grazile Gestaltung<br />
(Abb. 4) wird den Eltern die Zahnreinigung<br />
bzw. das Nachputzen im noch<br />
kleinen Mund erleichtert, auch wenn<br />
unter Umständen "mehrere Hände im<br />
Weg sind". Die Reinigungsfähigkeit eines<br />
weichen Borstenfeldes ist im Vergleich<br />
zu einer harten Bürste nicht<br />
vermindert 22 . Weiche, endgerundete<br />
Borsten reduzieren jedoch die Verletzungsgefahr<br />
der Schleimhäute 27 ; damit<br />
wird gewährleistet, daß die kleinen<br />
Kinder auch bei der nächsten Zahnreinigung<br />
bereit sind, den Mund zu öffnen.<br />
Die Auswahl einer geeignetenKleinkinderzahn-<br />
bürste (ab zwei Jahren)<br />
Mit zunehmendem Alter kann<br />
der Umstieg auf eine kleinkindgerechte<br />
Bürste36 erfolgen. Das<br />
in der Altersstufe <strong>von</strong> zwei bis drei<br />
Jahren fehlende Problembewußtsein<br />
und die nach wie vor begrenzte Feinmotorik<br />
tragen dazu bei, daß in dieser<br />
Phase die Zahnreinigung der Kinder<br />
durch "schrubbende" Bewegungen erfolgt<br />
und in der Regel auf die Außenflächen<br />
der Zähne beschränkt ist13 .<br />
Diese natürlichen, horizontalen Bewegungen<br />
werden als "Freie Zahnputzmethode"<br />
beschrieben13,18 und stellen<br />
einen kindgerechten Einstieg in die<br />
Zahnpflege und gleichzeitig die Basis<br />
für die im Verlauf der folgenden Jahre<br />
zu verfeinernden Techniken dar. Damit<br />
wird das Zähneputzen als selbstverständlicher<br />
Teil des Tagesablaufs etabliert.<br />
Die Förderung dieser kindlichen<br />
Bemühungen erfolgt daher sinnvollerweise<br />
mit Hilfe einer gut in der kindlichen<br />
Hand liegenden Zahnbürste, deren<br />
kompakter Griff (Abb. 6a) eine<br />
kontrollierte Führung in der Mundhöhle<br />
unterstützt 12,26 und damit die Effektivität<br />
der Zahnreinigung deutlich<br />
verbessert 34 . Die Ausmaße <strong>von</strong> Borstenfeld<br />
und Bürstenkopf sollten dabei so<br />
gewählt sein, daß die kindlichen Putzbewegungen<br />
etwa zwei Zähne erfassen<br />
und nicht zu Verletzungen führen<br />
(Abb.6a, Abb. 7); gleichzeitig sollte die<br />
Bürste allen Zahnputzabschnitten zugänglich<br />
sein 12 , was durch einen abgewinkelten<br />
Griff erleichtert wird 36 . Das<br />
auch in dieser Entwicklungsphase erforderliche<br />
Nachputzen durch die Eltern<br />
ist in der Regel nicht mehr durch<br />
die zuvor noch behindernde räumliche<br />
Enge erschwert, so daß die elterlichen<br />
Bemühungen nunmehr auch durch<br />
den kompakten Griff nicht mehr erschwert<br />
werden (vgl. Abb.3). Da bei der<br />
"Freien Zahnputzmethode" durch die<br />
Horizontalbewegung der Bürste die<br />
Approximalräume übersprungen werden,<br />
bedürfen diese Regionen einer<br />
besonderen Beachtung durch die Eltern.<br />
Etwa mit dem vierten Lebensjahr<br />
führen Kinder gezieltere Bewegungen<br />
durch; vereinzelt können im Bereich<br />
der Frontzähne bereits rotierende Bewegungen<br />
erfolgen – grundsätzlich
Abb. 7: Mit dem Bürstenkopf der Disney's<br />
Mickey Mouse lassen sich alle Zahnputzabschnitte<br />
erreichen. Das weiche Borstenfeld<br />
dringt in alle zugänglichen Approximalräume<br />
ein.<br />
bleibt die horizontale Bewegung jedoch<br />
selbst bis über das Grundschulalter<br />
hinaus erhalten 10,32 . Wollen die Kinder<br />
(vor der elterlichen Kontrolle) ihre<br />
Zähne selbst putzen, so ist bei Verwendung<br />
einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta,<br />
die <strong>von</strong> den meisten Eltern bereits<br />
bei ein- bis zweijährigen Kindern<br />
eingesetzt wird 37 , unbedingt zu beachten,<br />
daß Kinder erst mit etwa vier Jahren<br />
in der Lage sind, die benutzte<br />
Zahnpasta wieder auszuspucken. Diese<br />
Fähigkeit sollte <strong>von</strong> den Eltern überprüft<br />
werden, um das altersentsprechende<br />
Fluoridsupplement nicht zu<br />
überschreiten. Bei Kindern, die die in<br />
die Mundhöhle eingebrachte Zahnpasta<br />
– hier reicht im übrigen eine erbsengroße<br />
Menge – verschlucken, sollten<br />
andere Fluoridgaben entsprechend<br />
reduziert werden.<br />
Die Auswahl<br />
einer geeigneten<br />
Zahnbürste für Kinder<br />
(ab vier Jahren)<br />
M it<br />
weiter zunehmendem Alter<br />
sollte in regelmäßigen Abständen<br />
überprüft werden, ob die<br />
Grifflänge der Zahnbürste noch kindgerecht<br />
ist. Eventuell ist es nun notwendig,<br />
eine größere Kinderzahnbürste,<br />
die wieder sicher in der Hand<br />
liegt 26 , zu verwenden (Abb. 10a).<br />
Die im oberen Bereich einer "multitufted"-Zahnbürste<br />
angebrachten, längeren<br />
Borsten ("Power Tip", Abb. 10b)<br />
ermöglichen eine gleichmäßige Bedeckung<br />
der erfaßten Zahnflächen,<br />
wodurch die Reinigung der distobukkalen<br />
bzw. distolingualen Flächen der<br />
ersten Molaren erleichtert wird (Abb.<br />
11). Mit etwa fünf bis sechs Jahren<br />
kann versucht werden, eine systematische<br />
Zahnputztechnik zu etablieren.<br />
Diese besteht in der Regel in der Rotationstechnik<br />
13 . Auch bei dieser <strong>von</strong> Fones<br />
bereits 1934 beschriebenen Putz-<br />
technik, die <strong>von</strong> Kindern dieser Altersstufe<br />
leicht zu erlernen ist, werden die<br />
Approximalräume jedoch nur un<strong>zur</strong>eichend<br />
gereinigt 18 . So konnte gezeigt<br />
werden, daß fünfjährige Kinder nur etwa<br />
25 % ihrer Zahnflächen erreichen 29 .<br />
Aus diesem Grunde ist eine Kontrolle<br />
durch die Eltern auch bei Schulanfängern<br />
unabdingbar. Bei älteren Kindern<br />
(mit feinmotorischem Geschick) kann<br />
eine zusätzliche Motivation (ggf. mit<br />
Hilfe <strong>von</strong> Plaquerevelatoren) nützlich<br />
sein 3,10 . Dabei sollte jedoch betont werden,<br />
daß auch Elfjährige bei der Zahnreinigung<br />
lediglich 50 % ihrer Zahnflächen<br />
erreichen 29 . Die horizontale<br />
Putztechnik wird, wie bereits erwähnt,<br />
<strong>von</strong> vielen Kindern über lange Zeit beibehalten.<br />
Diese Methode wird hinsichtlich<br />
der Reinigungseffektivität im Vergleich<br />
<strong>zur</strong> Rotationstechnik in der Literatur<br />
nicht schlechter beurteilt 33 .<br />
Generelle Überlegungen<br />
<strong>zur</strong> Zahnreinigung im Kindesalter<br />
In diesern Zusammenhang ist eine<br />
genauere Betrachtung der <strong>von</strong> Kindern<br />
bzw. Jugendlichen tatsächlich<br />
geputzten Zahnflächen interessant. Offensichtlich<br />
aufgrund der mit der Reinigung<br />
der Lingualflächen verbundenen,<br />
komplizierteren Bewegungsmuster<br />
werden auf diese Regionen <strong>von</strong> elf- bis<br />
dreizehnjährigen Schülern nur insgesamt<br />
2 % der gesamten Putzzeit verwendet31<br />
(dies entspricht bei einer insbesondere<br />
für Kinder wahrscheinlich<br />
nicht immer realistischen Gesamtputzzeit<br />
<strong>von</strong> drei Minuten einer Dauer <strong>von</strong><br />
knapp vier Sekunden!). In einer jüngeren<br />
Untersuchung bei sieben- bis<br />
neunjährigen Kindern betrug die auf<br />
die Reinigung der Lingualflächen ver-<br />
Freuen<br />
wir uns:<br />
Im November sind Wahlen!<br />
Im November sind Neuwahlen: Die Sitze der Vertreterversammlung<br />
der KZVN werden neu besetzt - eine<br />
einmalige Chance, wirksam etwas für eine bessere<br />
Zukunft zu tun. Für den konstruktiven Dialog mit<br />
den Krankenversicherungen und eine Politik im Sinne<br />
unserer Patienten und Praxen.<br />
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Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> – ZfN –<br />
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einer besseren Politik,<br />
einer Politik mit Zukunft !!!<br />
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ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
7
8<br />
Abb. 10a: Darstellung der Mickey for Kids (Oral-<br />
B). Mit einer Gesamtlänge <strong>von</strong> 16,5 cm liegt<br />
diese Zahnbürste (vgl. Abb. 9) bei (älteren) Kindergartenkindern<br />
bzw. bei Schulanfängern wesentlich<br />
besser in der Hand. Der Griff ist (ähnlich<br />
wie bei der Disney's Mickey Mouse) mit einem<br />
rutschsicheren Gummi verstärkt, während<br />
ein erhöhter Daumenhalter das versehentliche<br />
Abrutschen sichert.<br />
Abb. 10b: Darstellung des Bürstenkopfes der<br />
Kinderzahnbürste Mickey for Kids . Die Borstenlänge<br />
beträgt 9 mm; die Borsten des Power Tips<br />
haben eine maximale Länge <strong>von</strong> 12 mm, wodurch<br />
die hinteren Seitenzähne besser erreicht<br />
werden können. Das Borstenfeld (Größe<br />
22x7mm) ist auf einem abgerundeten, ovalen<br />
Bürstenkopf angeordnet, an dessen Spitze sich<br />
zwei Büschel befinden.<br />
wendete Zeit 8 % der gesamten<br />
Putzdauer 29 . In dieser Studie konnte<br />
darüber hinaus gezeigt werden, daß<br />
generell vornehmlich die Bukkalflächen<br />
(61% der Putzzeit) geputzt werden; der<br />
Unterkiefer wird mit 59 % der Zeit<br />
dem Oberkiefer vorgezogen, und die<br />
dominante Hand (z. B. Rechtshänder)<br />
bestimmt die bevorzugte Putzseite. Aus<br />
den oben genannten Gründen haben<br />
sich doppelköpfige Bürsten im Vergleich<br />
zu normalen Zahnbürsten bei<br />
der Reinigung <strong>von</strong> Lingualflächen in<br />
einigen Untersuchungen als überlegen<br />
erwiesen 2 . Eine doppelköpfige Bürste<br />
erlaubt konstruktionsbedingt jedoch<br />
lediglich eine horizontal ausgerichtete<br />
Putzbewegung. Damit ist bei dieser<br />
Bürstenform ein höheres Verletzungspotential<br />
gegeben 2 ; darüber hinaus be-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
vorzugen Kinder "normale" Bürstenformen35<br />
, deren Konstruktionsprinzip<br />
mehr Bewegungsfreiheit gestattet. Bei<br />
der Auswahl einer geeigneten Zahnbürste<br />
für Kinder entschieden sich einer<br />
in Australien durchgeführten Umfrage<br />
zufolge 80 % der teilnehmenden<br />
Zahnärzte für die Marke Oral-B. Dabei<br />
wurden die auf den Bürsten befindlichen<br />
Comic-Figuren, die die kindliche<br />
Phantasie ansprechen, als ein entscheidendes<br />
Kriterium für die Auswahl genannt15<br />
.<br />
Mit Ausnahme einiger weniger<br />
Studien2,3,5,21,22 die zum großen Teil keine<br />
marktüblichen Bürsten untersuchten,<br />
gibt es kaum verläßliche Daten <strong>zur</strong> klinischen<br />
Effektivität verschiedener<br />
Zahnbürstentypen für (Klein-)Kinder.<br />
Ein Bürstenfeld vom "multi-tufted"-<br />
Typ wird jedoch <strong>von</strong> vielen Autoren<br />
befürwortet2,13,17 , auch wenn eine konventionelle<br />
Bürste hinsichtlich der Plaqueentfernung<br />
durch einen Betreuer<br />
im Vergleich zu einer Einmalbürste bei<br />
Kleinkindern nicht überlegen war5 . Vergleichende<br />
Untersuchungen bei Erwachsenen<br />
konnten ebenfalls zeigen,<br />
daß möglicherweise meßbare Unterschiede<br />
bei der Reinigungswirkung unterschiedlicher<br />
Zahnbürsten klinisch<br />
keine Bedeutung haben dürften9 . Bei<br />
älteren Kindern, die nicht mehr kontinuierlich<br />
einer Kontrolle durch die Eltern<br />
unterliegen, dürfte sich jedoch bei<br />
der Reinigung der zugänglichen Approximalräume<br />
ein Borstenfeld mit<br />
schräg stehenden Borsten aufgrund<br />
der in diesem Alter bevorzugten horizontalen<br />
Putztechnik <strong>von</strong> Vorteil erweisen39<br />
. Hierzu liegen gegenwärtig j<br />
doch keine Daten vor.<br />
Abb. 11: Die Vorteile des sogenannten Power<br />
Tips sind auf dieser Abbildung deutlich zu erkennen.<br />
Die distobukkale Fläche des ersten Molaren<br />
kann gut erreicht werden.<br />
Bei der Auswahl einer geeigneten<br />
Kinderzahnbürste könnten somit<br />
auch elektrisch betriebene Zahnbürsten<br />
in Betracht gezogen werden.<br />
Während frühere Untersuchungen den<br />
elektrisch betriebenen Bürsten keinen<br />
Vorteil bescheinigten, konnte in jüngeren<br />
Publikationen6,16,38 gezeigt werden,<br />
daß im Vergleich zu manuellen Zahnbürsten<br />
eine signifikante Plaquereduktion<br />
erreicht werden kann. Der Einsatz<br />
elektrischer Zahnbürsten bei kleinen<br />
Kindern wird jedoch nicht unkritisch<br />
gesehen, da sie zwar dem Spieltrieb<br />
entgegen kommen und damit die Gewöhnung<br />
an die tägliche Zahnpflege<br />
erleichtern könnten, insgesamt jedoch<br />
das direkte Erlernen einer wirksamen,<br />
manuellen Zahnreinigung behindern<br />
sollen18 . Hier dürfte abzuwarten sein,<br />
ob zukünftige Entwicklungen auf diesem<br />
Sektor zu einer veränderten Einstellung<br />
beitragen, zumal der Einsatz<br />
einer elektrischen Zahnbürste zumindest<br />
für bestimmte Kinder <strong>von</strong> Vorteil<br />
zu sein scheint14 .<br />
Abb. 13: Rasterelektronenmiskroskopische Darstellung der Qualität der Borstenabrundung (verwendet<br />
wurde hier die Kinderzahnbürste Disney's Mickey Mouse). Deutlich zu erkennen ist eine weitgehende<br />
Abrundung sämtlicher Borsten, wobei keine scharfkantigen Grate erkennbar sind.
Ein weiteres wesentliches Kriterium für<br />
die Auswahl einer geeigneten Kinderzahnbürste<br />
stellt darüber hinaus die<br />
Qualität der Borstenabrundung dar.<br />
Verletzungen der Weichteile bzw. des<br />
Gingivaepithels können nämlich auch<br />
durch eine unsachgemäße Abrundung<br />
der Borstenenden hervorgerufen werden<br />
8 . Scharfkantige Kunststoffborsten<br />
werden erst nach einer zwei- bis dreimonatigen<br />
Gebrauchsphase der Zahnbürste<br />
abgeflacht 1 ; abgenutzte Bürsten<br />
werden zudem in der Reinigungseffektivität<br />
im Vergleich zu neuen Zahnbürsten<br />
als unterlegen eingeschätzt 14 . Eine<br />
unsachgemäße Abrundung der Borsten<br />
kann daher bei Kindern zu einer reduzierten<br />
Bereitschaft <strong>zur</strong> Mundhygiene<br />
führen, wenn die Gingiva bei der<br />
Zahnreinigung verletzt wird 30 .<br />
D ie<br />
Abrundungsqualität der Borsten<br />
<strong>von</strong> Kinderzahnbürsten war<br />
in den vergangenen Jahren Gegenstand<br />
mehrerer Untersuchungen.<br />
Während die untersuchten Produkte<br />
anfänglich sehr unterschiedlich beurteilt<br />
wurden 24 , konnte nachfolgend bei<br />
einigen Produkten eine deutlich verbesserte<br />
Abrundungsqualität der Borsten<br />
beschrieben werden 1 . In der jüngsten<br />
Untersuchung zeigte die in Abbildung<br />
4 dargestellte Kinderzahnbürste<br />
die beste Abrundungsqualität der Borsten<br />
und wurde unter acht geprüften<br />
Bürsten als die Kinderzahnbürste mit<br />
dem signifikant geringsten Schadenpotential<br />
eingestuft 30 . Auch den übrigen<br />
in dieser Publikation besprochenen<br />
Bürsten kann eine gute Qualität der<br />
Borstenabrundung bescheinigt werden<br />
(Abb. 13).<br />
Um den hygienischen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, ist zu fordern, daß<br />
eine Bürste nach dem Putzen gründlich<br />
unter fließendem Wasser gespült wird,<br />
um sie <strong>von</strong> anhaftenden Plaque-, Speise-<br />
und Zahnpastaresten zu befreien.<br />
Danach sollte die Bürste immer so aufbewahrt<br />
werden, daß sie austrocknen<br />
kann, wodurch die Anzahl anhaftender<br />
Mikroorganismen deutlich reduziert<br />
wird 17 . Die Besteckung des Bürstenkopfes<br />
mit Hilfe eines "Einschweißverfahrens"<br />
scheint in diesem Zusammenhang<br />
vorteilhaft zu sein, da die sonst<br />
nicht zu vermeidenden Spalten und<br />
Hohlräume bei längerer Gebrauchsdauer<br />
mikrobiell besiedelt werden und zu<br />
einer Reinfektion beitragen können 1 .<br />
Bei diesem Verfahren kann es jedoch<br />
zum Überpressen <strong>von</strong> Monomer kommen,<br />
wodurch nach Gebrauch erneut<br />
Schmutznischen entstehen, die den<br />
beschriebenen Vorteil wieder zunichte<br />
machen 4 . Aus diesem Grunde erscheint<br />
es sinnvoll, die beschriebene Austrocknung<br />
mit zwei (farblich unterschiedlichen)<br />
Kinderzahnbürsten, die abwechselnd<br />
benutzt werden sollten, sicherzustellen.<br />
Schlußbetrachtung<br />
D ie<br />
möglichst frühzeitige Etablierung<br />
einer regelmäßigen Mundhygiene<br />
bei Kindern ist ein zentrales<br />
Ziel einer präventiv ausgerichteten<br />
Zahnheilkunde. Aus kariesprophylaktischer<br />
Sicht hilft eine geeignete<br />
Zahnbürste (nach anderen, allgemein<br />
anerkannten präventiven Maßnahmen),<br />
dieses Ziel zu erreichen. Kinderzahnbürsten<br />
sollten jedoch den jeweiligen<br />
Entwicklungsphasen angepaßt<br />
sein, um eine erforderliche Adaption<br />
zu erleichtern. Das <strong>von</strong> Oral-B umge-<br />
setzte, altersabhängige Konzept entspricht<br />
weitgehend den beschriebenen<br />
zeitgemäßen Anforderungen.<br />
(Literatur beim Verfasser)<br />
Priv.-Doz. Dr. med. dent.<br />
Andrej M. Kielbassa<br />
Abteilung Poliklinik<br />
für Zahnerhaltungskunde und<br />
Parodontologie,<br />
Universitätsklinik für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,<br />
Hugstetter Straße 55<br />
79106 Freiburg i.Br.<br />
Tel.: 0761/270-4888<br />
oder 0761/270-4886<br />
Fax: 0761/270-4762<br />
e-mail: kielbass@zmk2.ukl.<br />
uni-freiburg.de<br />
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wäre so manches<br />
zu richten<br />
Die Budgetierung, die Honorierung unserer Leistungen,<br />
HVM, die Bevormundung der Patienten - es gibt viele<br />
Dinge, an denen für uns Zahnärzte etwas zu richten<br />
wäre. Doch wir sehen niemanden, der konsequent für<br />
unsere Interessen eintritt. Das muß sich ändern.<br />
Wählen Sie deshalb im November<br />
Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> – ZfN –<br />
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Geben Sie Ihre Stimme einer<br />
besseren Politik<br />
- einer Politik mit Zukunft.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
9
10<br />
TAG DER ZAHNGESUNDHEIT<br />
SO LECKER KANN EIN ZAHNGESUNDES FRÜHSTÜCK SEIN<br />
Daß es nicht immer<br />
der Snack sein muß,<br />
sondern daß ein<br />
gesundes<br />
Frühstück aus<br />
ökologisch wertvollen<br />
Grundnahrungsstoffen noch<br />
viel schmackhafter und<br />
zahngesünder sein kann, das<br />
zeigte die Aktion am<br />
25.09.2000 zum Tag der<br />
Zahngesundheit in der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> (ZKN).<br />
Nach dem Essen werden die Zähne geputzt.<br />
Marianne Waltemate <strong>von</strong> der LAGJ erklärt, wie<br />
man es richtig macht.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
Viel Spaß beim zahngesunden Frühstück hatten die Kinder der Grundschule Olbersstraße,<br />
in Hannover-Döhren, die LAGJ, und die Herrmannsdorfer Landwerkstätten.<br />
Die ZKN, die Landesarbeitsgemeinschaft<br />
<strong>zur</strong> Förderung der Jugendzahnpflege<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />
(LAGJ), deren gegenwärtiger Vorsitzender<br />
Jörg Niemann, Geschäftsführer des<br />
Landesverbandes VdAK/AEV in <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
es sich nicht nehmen ließ, an<br />
der Veranstaltung teilzunehmen und<br />
die Herrmannsdorfer Landwerkstätten<br />
veranstalteten für die zwei ersten Klassen<br />
der Grundschule Olbersstraße in<br />
Hannover-Döhren ein zahngesundes<br />
Frühstück in den Räumen des<br />
Zahnärztlichen Fortbildungszentrums<br />
der ZKN.<br />
Die in Hannover am Kronsberg ansässigen<br />
Herrmannsdorfer Landwerkstätten,<br />
die auch als weltweites Projekt der Expo<br />
2000 registriert sind, hatten für die<br />
Kinder ein tolles zahngesundes Frühstück<br />
zusammengestellt. So waren alle<br />
Zutaten für eine gesunde Ernährung,<br />
vom Vollkornbrot über Milchprodukte<br />
bis hin zu Obst und Gemüse aus kontrolliert<br />
ökologischer Produktion und<br />
daher nicht nur lecker, sondern auch<br />
besonders gesund.<br />
Nach dem Frühstück zeigten Mitarbeiter<br />
der LAGJ spielerisch mit Handpuppen,<br />
daß Zähneputzen auch Spaß ma-<br />
chen kann; und natürlich wurden dann<br />
auch die Zähne unter fachkundiger<br />
Anleitung im Prophylaxeraum des ZFN<br />
geputzt. Dr. Annemarie Liebig-Bunke,<br />
Vorsitzende des Ausschusses für Jugendzahnpflege<br />
der ZKN, informierte<br />
die Erstklässler kindgerecht über eine<br />
gute und gesunde Zahnpflege. Die Kinder<br />
waren mit viel Spaß bei der Sache.<br />
Am zahngesunden Frühstücksbüffet<br />
kümmerten sich Ursula Nasrollahi und<br />
Claudia Trujillo <strong>von</strong> den Herrmannsdorfer<br />
Landwerkstätten liebevoll um<br />
die Kleinen, so daß die beiden Lehrerinnen<br />
der ersten Klassen, Evelyn<br />
Magdsick und Christina Schönborn,<br />
nicht viel Arbeit hatten und das<br />
schmackhafte und gesunde Frühstück<br />
mit ihren Schülerinnen und Schülern<br />
genießen konnten.<br />
Marianne Waltemate und Vanessa Lorenz<br />
<strong>von</strong> der LAGJ bedauerten wie alle<br />
Beteiligten, daß die neue geschäftsführende<br />
Zahnärztin der LAGJ, Dr.<br />
Andrea Lehmann, an der Aktion nicht<br />
teilnehmen konnte.
Zahnärztlicher Kinderpaß<br />
der ZKN vorgestellt<br />
Den eingeladenen Pressevertretern<br />
wurde auf der Veranstaltung<br />
auch der neue Zahnärztliche<br />
Kinderpaß vorgestellt. Herausgegeben<br />
<strong>von</strong> der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
(ZKN) soll der Paß dabei<br />
helfen, die Zahngesundheit schon in<br />
frühester Kindheit zu unterstützen.<br />
Natürlich erhielt jeder kleine Erstklässler<br />
auch einen Kinderpaß. Alle Beteiligten<br />
waren sich über das Gelingen<br />
der Veranstaltung einig. Der NDR war<br />
sogar mit einem Übertragungswagen<br />
vor Ort und sendete den ganzen Vormittag<br />
des Tags der Zahngesundheit<br />
”live” aus dem Zahnärztlichen Fortbildungszentrum<br />
über die Aktion.<br />
Die Pressestelle der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> möchte an dieser Stelle<br />
noch einmal ein herzliches Dankeschön<br />
an alle am guten Gelingen der<br />
Aktion Beteiligten richten.<br />
Vielen Dank auch an die zahlreichen<br />
Zahnärztinnen und Zahnärzte mit<br />
ihren Teams, die in ganz <strong>Niedersachsen</strong><br />
zum Tag der Zahngesundheit an<br />
ihren Orten Aktionen veranstalteten –<br />
wie zum Beispiel die Zahnärzte im<br />
Landkreis Uelzen, die zusammen mit<br />
den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes<br />
und den örtlichen Krankenkassen<br />
eine große Aktion in der Uelzener<br />
Stadthalle mit Kariestunnel, Zahnarztstühlen<br />
und Laboreinrichtungen veranstalteten,<br />
um den Kindern und Jugendlichen<br />
das Spektrum der Prophylaxe<br />
und die Möglichkeiten der zahnfreundlichen<br />
Ernährung nahe zu bringen.<br />
ti<br />
Bitte notieren!<br />
BRAUNLAGE<br />
2001<br />
48.<br />
Winterfortbidungskongreß<br />
der ZKN<br />
Braunlage,<br />
24. - 27. Januar 2001<br />
Jörg Niemann, Geschäftsführer des Landesverbandes VdAK/AEV in <strong>Niedersachsen</strong> und Vorsitzender<br />
der LAGJ (li), Dr. Joachim Wömpner, Vizepräsident der ZKN (re) im Gespräch mit HAZ-Redakteur<br />
Bernhard Koch.<br />
Freuen<br />
wir uns:<br />
Im November sind Wahlen!<br />
Im November sind Neuwahlen: Die Sitze der Vertreterversammlung<br />
der KZVN werden neu besetzt - eine<br />
einmalige Chance, wirksam etwas für eine bessere<br />
Zukunft zu tun. Für den konstruktiven Dialog mit<br />
den Krankenversicherungen und eine Politik im Sinne<br />
unserer Patienten und Praxen.<br />
Wählen Sie deshalb im November! Wählen Sie<br />
Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> – ZfN –<br />
Koalition der Vernunft<br />
Geben Sie Ihre Stimme<br />
einer besseren Politik,<br />
einer Politik mit Zukunft !!!<br />
Anzeige<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
11
12<br />
WAS ES<br />
SONST NOCH GIBT...<br />
.... z. B. Post <strong>von</strong> Dr. Karstens an die<br />
Redaktion der ZNN. Der Kollege aus<br />
Verden moniert, daß wir in den ZNN<br />
dem Generalsekretär einer politischen<br />
Partei das Recht eingeräumt hatten,<br />
einen Leitartikel <strong>zur</strong> Steuerpolitik zu<br />
schreiben. Er befürchtet gar, daß uns<br />
möglicherweis die zahnärztlichen Themen<br />
ausgehen würden. Über seine fragende<br />
Feststellung, daß wir niemanden<br />
hätten, der seine Meinung in einem<br />
Leitartikel offen darlegen wolle, haben<br />
wir natürlich nachgedacht. Wir glauben,<br />
daß wir im Kollegen DMD Henner<br />
Bunke aus Wietze bei Celle, Vorsitzender<br />
der "Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong><br />
e. V. (ZfN)", einen entsprechenden<br />
Leitartikler gewinnen konnten, der für<br />
seine offenen Worte bekannt ist.<br />
.... z. B. neuen bürokratischen Filz.<br />
Behandlungsprotokolle sollen Ärzte<br />
und Zahnärzte zukünftig <strong>von</strong> Ihren Patienten<br />
gegenzeichnen lassen - so<br />
stellt sich Ministerin Fischer verbesserte<br />
Transparenz und die Vermeidung<br />
<strong>von</strong> Abrechnungsbetrug vor.<br />
Wenn man den Gedanken zu Ende<br />
denkt, macht er sogar einen Sinn;<br />
denn es könnte doch höchst interessant<br />
sein, wenn der Patient in Mark<br />
und Pfennig ausgedruckt sofort und<br />
auf der Stelle erfahren würde, zu welchem<br />
Schnäppchen-Preis er soeben<br />
behandelt wurde.<br />
Er würde ins Grübeln kommen, wenn<br />
er erführe, daß seine Füllung einschließlich<br />
Matierial billiger ist als ein<br />
Paar Scheibenwischer, sein neues<br />
Hemd aus dem Kaufhaus teurer ist als<br />
die operative Entfernung eines verlagerten<br />
Zahnes usw.<br />
.... z. B. die Seite 726 im NZB 10/00.<br />
Dr. Julius Beischer, Chefredakteur des<br />
Freiverbandsblattes, bringt das Kunststück<br />
fertig, einen durch Anwälte der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> bewirkten Widerruf<br />
des Kollegen Sereny bezüglich seiner<br />
zuvor im NZB aufgestellten unrichtigen<br />
Behauptung, "die Kammer habe<br />
Adressen ihrer Mitglieder verkauft", in<br />
so viel Polemik einzubetten, daß man<br />
ihn fast übersehen könnte.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
.... z. B. den Boykottaufruf eines Kollegen<br />
aus Bremervörde anläßlich der<br />
Verwaltungsstellenversammlung der<br />
KZVN. Leider habe der Kollege, wie er<br />
kurz darauf an denselben Empfängerkreis<br />
schrieb, versehentlich den Briefkopf<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Kreisstelle Bremervörde, verwandt.<br />
Er bat darum, dieses Versehen<br />
zu entschuldigen, da er seine Meinung<br />
als Privatperson geäußert und nicht<br />
die offizielle Meinung der ZKN vertreten<br />
habe.<br />
Der Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> nimmt diese Klärung<br />
mit Befriedigung <strong>zur</strong> Kenntnis.<br />
.... z. B. den neuen Redakteur im NZB,<br />
Herrn Dr. Dr.-medic stom (RO) Dudek,<br />
dem der Chefredakteur des NZB nun<br />
schon zum zweiten Male Gelegenheit<br />
gegeben hat, seine privaten und<br />
menschlichen Probleme im NZB-Echo<br />
abzuarbeiten. Mit seinen bekannten<br />
Verbalinjurien bietet er eigentlich nur<br />
einen schlechten Ersatz für sachliche<br />
Argumentation. Und man mag gar<br />
nicht glauben, welches Niveau gerade<br />
noch recht ist, um die niedersächsische<br />
Freiverbandspolitik in schwerem Wasser<br />
stützen zu wollen.<br />
.... z. B. haben die Verwaltungskosten<br />
der Gesetzlichen Krankenkassen mit 14<br />
Milliarden DM im letzten Jahr einen<br />
neuen Rekord erreicht. Damit sind<br />
nach Angaben des BMG die Kosten im<br />
Bundesdurchschnitt um 4,68 % gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen. Das<br />
BMG und die Ersatzkassen sehen als<br />
Kostentreiber die Betriebskrankenkassen,<br />
da seit 1999 nicht mehr die jeweiligen<br />
Betriebe, sondern die Kassen<br />
selbst für die Verwaltungskosten aufkommen<br />
müssen. Gleichzeitig dürfte<br />
damit jedoch das Argument der Bevorteilung<br />
der BKKs entkräftet sein.<br />
Dr. Michael Loewener<br />
DR. PETER ENGEL<br />
NEUER PRÄSIDENT<br />
DER ZK NORDRHEIN<br />
Dr. med dent. Peter Engel,<br />
niedergelassener Zahnarzt<br />
und Oralchirurg in Köln,<br />
wurde am 9. September 2000<br />
in das Amt des Präsidenten der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Nordrhein<br />
gewählt. Vizepräsident ist<br />
Dr. med. dent. Rüdiger Butz.<br />
Er wird das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
übernehmen. Die<br />
Neuwahl war erforderlich, weil<br />
der bisherige Präsident, Dr. Paul<br />
Schöning, im Mai dieses Jahres<br />
verstarb und der Vizepräsident<br />
Dr. Erhard Ricken kurz darauf<br />
aus persönlichen Gründe seinen<br />
Rücktritt erklärte.<br />
ti<br />
EINLADUNG<br />
ZUM<br />
SENIOREN-<br />
NACHMITTAG<br />
Am Mittwoch, den<br />
13.12.2000 findet<br />
wie in jedem Jahr der<br />
Seniorennachmittag der<br />
Bezirksstelle Braunschweig<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> statt.<br />
Das Treffen beginnt um<br />
15 Uhr im Hotel Deutsches<br />
Haus in Braunschweig.<br />
Alle Senioren aus der Region<br />
sind hierzu herzlich eingeladen.<br />
Persönliche Einladungen<br />
gehen mit gesonderter<br />
Post zu.<br />
Dr. Bodo Rischke<br />
Stv. Vorsitzender der<br />
Bezirksstelle Braunschweig
14<br />
ERSATZKASSENFORUM NIEDERSACHSEN<br />
- zwischen Solidarität und Markt<br />
- <strong>zur</strong> Zukunft eines finanzierbaren Gesundheitswesens<br />
Unter diesem Motto<br />
hatte anläßlich des<br />
10jährigen Bestehens der<br />
Nieders. Landesvertretung<br />
der Ersatzkassenverbände<br />
deren Leiter,<br />
Jörg Niemann, geladen.<br />
Der Einladung nach Hannover waren,<br />
wenn man der 7seitigen Gästeliste<br />
folgt, so ziemlich alle Repräsentanten<br />
aus dem Niedersächsischen<br />
Gesundheitsbereich gefolgt. Für<br />
die <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
nahmen der Präsident Dr. Dr. Henning<br />
Borchers sowie der Pressereferent, Dr.<br />
Michael Loewener, teil.<br />
Jörg Niemann stellte u.a. in seiner Begrüßungsrede<br />
in Anspielung auf die 8<br />
Reformen im Gesundheitswesen fest,<br />
daß "Nach der Reform" gleich "vor der<br />
Reform" sei.<br />
Als Festredner relativierte Sigmar Gabriel<br />
das Bild, das die Öffentlichkeit im<br />
allgemeinen <strong>von</strong> einem Ministerpräsidenten<br />
hat, indem er feststellte, daß er<br />
sich als "Universaldilletant" betrachte,<br />
der kein Spezialist sein müsse. Er bedürfe<br />
vielmehr des Rates <strong>von</strong> Fachleuten.<br />
In seinem Referat zum Thema "zukunftsweisende<br />
Sozialpolitik" beleuchtete<br />
er unter dem Leitbild der "sozialen<br />
Gerechtigkeit" die unterschiedlichsten<br />
Teilgebiete.<br />
Er schlug einen weiten Bogen, vom familiären<br />
Umfeld, der Staatsverschuldung<br />
über Chancengleichheit bis hin<br />
zum Sozialmißbrauch und der Zweiklassenmedizin.<br />
Bemerkenswert war der Hinweis, daß<br />
Leistungswille, Leistungsbereitschaft<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
MP Sigmar Gabriel eingerahmt <strong>von</strong> Herbert Rebscher (li) und Prof. Dr. Schwartz<br />
und Solidarität zwei Seiten ein und<br />
derselben Medaille seien.<br />
Blieb der MP mit seiner Feststellung,<br />
daß der Gesundheitsbereich unter<br />
Handlungsdruck stehe, noch allgemein,<br />
so wurde er speziell mit der ebenso bekannten<br />
wie unbewiesenen Behauptung,<br />
daß das deutsche Gesundheitswesen<br />
nicht besonders effizient sei. Er<br />
kritisierte eine "neoliberale Steuerung<br />
durch den Markt" und kam schließlich<br />
unter Hinweis auf die Zunahme der<br />
"Leistungserbringer" zu der Feststellung,<br />
daß die Ausgaben im Gesundheitswesen<br />
im wesentlichen bei einer<br />
bestehenden Überversorgung und<br />
Überkapazität (Krankenhäuser) angebotsorientiert<br />
seien.<br />
Neben dem Ministerpräsidenten<br />
nahm an der anschließenden<br />
Diskussionsrunde, bei der wegen<br />
Zeitmangels die an sich interessanten<br />
Themen nur ansatzweise berührt werden<br />
konnten, Prof. Dr. Schwartz, Vorsitzender<br />
des Sachverständigenrates<br />
für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen,<br />
sowie Herbert Rebscher,<br />
Vorstandsvorsitzender der Ersatzkassenverbände<br />
VdAK und AEV, teil. Die<br />
Moderation lag bei Dr. Marco Althaus<br />
<strong>von</strong> der Hannoverschen Tageszeitung<br />
Neue Presse.<br />
Gleich zu Anfang widersprach Prof.<br />
Schwartz der Ansicht, daß das Hauptproblem<br />
der Kassen das Überangebot<br />
sei, während sich Rebscher bei der Beschreibung<br />
<strong>von</strong> Überkapazitäten auf<br />
"empirisches Material" wie beispielsweise<br />
den Ärztezuwachs berief. Rebscher<br />
sah auch kein Finanzierungsproblem<br />
bei den Krankenkassen - das zentrale<br />
Problem sei für ihn die Zahl der<br />
Leistungserbringer. Leistungsbezogene<br />
Honorierungssysteme und erfolgsorientierte<br />
Honorierung seien anzustreben.<br />
Der entsprechende Druck über<br />
Markt und Wettbewerb müsse eher<br />
stärker werden, forderte auch Gabriel,<br />
der unter Beifall eines der aktuellen<br />
Hauptanliegen der VdAK-Vertreter ansprach<br />
- nämlich den Mitgliederschwund<br />
<strong>von</strong> Gesunden zugunsten der<br />
Betriebsksrankenkassen.<br />
Einer ergiebigen Diskussionsrunde<br />
mangelte es an Zeit, aber auch an entsprechenden<br />
Diskussionspartnern, so<br />
daß die Veranstaltung insgesamt dem<br />
Bild einer "Familienfeier" sehr nahe<br />
kam.<br />
loe<br />
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ZUR STANDESPOLITIK<br />
IM INTERNET<br />
www.zfn-online.de<br />
Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.
20<br />
ZUR BERECHNUNG VON SPEICHELTESTS<br />
Häufige Anfragen aus der Kollegenschaft<br />
an den GOZ- Ausschuß<br />
<strong>zur</strong> Möglichkeit der Berechnung<br />
<strong>von</strong> Speicheltests haben Anlaß<br />
gegeben, sich mit der Problematik<br />
der Berechnungsfähigkeit<br />
dieser Leistungen in den ZNN<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Nach § 6 Abs. 2 GOÄ können selbständige<br />
ärztliche Leistungen, die in das Gebührenverzeichnis<br />
nicht aufgenommen<br />
worden sind, entsprechend einer nach<br />
Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen<br />
Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />
berechnet werden.<br />
Speicheltests sind weder in der GOZ<br />
noch in der GOÄ als ärztliche Leistungen<br />
beschrieben.<br />
Als medizinisch notwendige Leistungen<br />
können Speicheltests somit entsprechend<br />
zu § 6 Abs. 2 GOÄ berechnet<br />
werden:<br />
• Streptococcus mutans – SM Test<br />
Geb.- Nr. 4538 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
• Lactobazillen, LB- Test<br />
Geb.- Nr. 4531 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
• Speichelfließrate<br />
Geb.- Nr. A 3712 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
• Speichelpufferkapazität<br />
Geb.- Nr. A 3715 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
• ph- Wert Bestimmung des Speichels<br />
Geb.- Nr. 3714 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
• Pilznachweis Oricult<br />
Geb.- Nr. 4715 GOÄ<br />
entsprechend § 6.2 GOÄ<br />
Für diese Gebührennummern gilt auf<br />
Grund der Vorschriften des § 5 Abs. 4<br />
GOÄ, da sie dem Abschnitt M der GOÄ<br />
– Laboratoriumsuntersuchungen - entnommen<br />
worden sind, der reduzierte<br />
Gebührenrahmen der GOÄ. Gebühren<br />
für diese Leistungen können lediglich<br />
zwischen dem Einfachen und dem 1,3fachen<br />
des Gebührensatzes bemessen<br />
werden. Ab dem 1,15- fachen Satz ist<br />
Individuelle Vereinbarung zu Speicheltests<br />
in der Liquidation eine Begründung anzugeben.<br />
Bei dem SM- Test, LB- Test und beim<br />
Pilznachweis kann zusätzlich für die<br />
Entnahme <strong>zur</strong> mikrobiologischen Untersuchung<br />
die Geb.-Nr. 298 GOÄ berechnet<br />
werden, für die der "normale" Gebührenrahmen<br />
der GOÄ gilt.<br />
Die Kosten für die Testdurchführung<br />
sind mit der Gebühr abgegolten. Eine<br />
zusätzliche Berechnung <strong>von</strong> Kosten<br />
durch ein mikrobiologisches Labor ist<br />
nicht möglich.<br />
Der Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem. § 3 GOZ<br />
in Verbindung mit § 10 GOÄ für mit<br />
einmaliger Anwendung verbrauchte<br />
Medikamente/Materialien ist in der<br />
GOÄ nicht als abgegolten erwähnt und<br />
somit zusätzlich <strong>berechnung</strong>sfähig.<br />
Die Anwendung anderer Verfahren zu<br />
Speicheltests kann andere Gebührenpositionen<br />
auslösen.<br />
Nachstehend werden die Gebührennummern<br />
der GOÄ im ganzen Wortlaut<br />
und die Art der Berechnung vorgestellt.<br />
Leistung Geb.Nr. Leistungsinhalt Einfach- Steigerungs- Betrag<br />
GOÄ Satz faktor<br />
Bestimmung <strong>von</strong> 4538 analog Untersuchung zum Nachweis <strong>von</strong> Bakterien durch Anzüch- 13,68 1,0 - 1,3<br />
Streptococcus § 6.2 GOÄ tung oder Weiterzüchtung auf Selektiv- oder Anreicherungs- ab 1,15<br />
–mutans medien, aerob (z.B. Blutagar mit Antibiotikazusätzen, Begründung<br />
(SM-Test) Schokoladen-, Yersinien-, Columbia-, Kochsalz-Mannit-Agar,<br />
Thayer-Martin-Medium), je Nährmedium<br />
erforderlich<br />
298 Entnahme und ggf. Aufbereitung <strong>von</strong> Abstrichmaterial...<br />
Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem. § 3 GOZ in Verbindung mit § 10 GOÄ<br />
4,56 1,0 - 3,5<br />
Bestimmung 4531 analog Untersuchung zum Nachweis v. Bakterien durch Anzüchtung 11,40 1,0 – 1,3<br />
<strong>von</strong> Lactobazillen § 6.2 GOÄ oder Weiterzüchtung bei besonderer Temperatur, je Nährmedium<br />
(LB-Test)<br />
298 Entnahme und ggf. Aufbereitung <strong>von</strong> Abstrichmaterial...<br />
Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem. § 3 GOZ in Verbindung mit § 10 GOÄ 4,56 1,0 – 3,5<br />
Bestimmung A3712 analog Viskosität (z.B. Blut, Serum, Plasma), viskosimetrisch 28,50 1,0 – 1,3<br />
der Speichel- § 6.2 GOÄ<br />
fließrate Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem. § 3 GOZ n Verbindung mit § 10 GOÄ<br />
Speichelpuffer- A3715 Bikarbonat 6,84 1,0 – 1,3<br />
kapazität analog<br />
§ 6.2 GOÄ Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem. § 3 GOZ in Verbindung mit § 10 GOÄ<br />
PH-Wert- 3714 analog Wasserstoffionenkonzentration (pH), potentiometrisch, 4,56 1,0 – 1,3<br />
Bestimmung des § 6.2 GOÄ jedoch nicht aus Blut oder Urin<br />
Speichels Ersatz <strong>von</strong> Auslagen gem § 3 GOZ in Verbindung mit § 10 GOÄ<br />
Eine Erstattung der Vergütung durch Erstattungs- bzw. Beihilfestellen ist möglicherweise nicht gewährleistet.<br />
Gesetzliche Krankenkassen gewähren keine Kostenübernahme.<br />
Ort: Datum: Unterschrift:<br />
Gesamtbetrag<br />
Patient Zahnarzt
Ist man der Auffassung, daß Speicheltests<br />
zahnmedizinisch nicht notwendig<br />
sind, besteht die Möglichkeit der<br />
Berechnung nach § 2 Abs. 3 GOZ als<br />
sogenannte Verlangensleistung.<br />
"Auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />
können Leistungen im Sinne des<br />
§ 1 Abs. 2 Satz 2, die weder im Gebührenverzeichnis<br />
(Anlage) noch im<br />
Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung<br />
für Ärzte enthalten sind, und ihre<br />
Vergütung abweichend <strong>von</strong> dieser Verordnung<br />
in einem Heil- und Kostenplan<br />
schriftlich vereinbart werden. Der Heilund<br />
Kostenplan muß vor Erbringung<br />
der Leistung erstellt werden; er muß<br />
die einzelnen Leistungen und Vergütungen<br />
sowie die Feststellung enthalten,<br />
daß es sich um Leistungen auf Verlangen<br />
handelt und eine Erstattung<br />
möglicherweise nicht gewährleistet ist.<br />
§ 6 Abs. 2 bleibt unberührt".<br />
Verlangensleistungen im Sinne des § 2<br />
Abs. 3 GOZ sind demnach solche, die<br />
über das Maß einer zahnmedizinisch<br />
notwendigen zahnärztlichen Versorgung<br />
hinausgehen und weder im Gebührenverzeichnis<br />
der GOZ noch dem<br />
der GOÄ enthalten sind.<br />
Es ist erforderlich, derartige Leistungen<br />
in einem Heil- und Kostenplan vor Beginn<br />
der Behandlung mit dem Patienten<br />
schriftlich zu vereinbaren.<br />
In diesen Fällen kann abweichend <strong>von</strong><br />
den allgemeinen Vorschriften der GOZ<br />
<strong>zur</strong> Vergütungs<strong>berechnung</strong> ein Honorar<br />
in Form eines festen Geldbetrages vereinbart<br />
werden. Die Honorarhöhe soll<br />
sich in einer angemessenen Relation zu<br />
den konkreten zahnärztlichen Leistungen<br />
befinden.<br />
Willkürliche Honorarfestlegungen sind<br />
mit der Berufsordnung nicht vereinbar<br />
und beinhalten die Gefahr in sich, daß<br />
die getroffene Vereinbarung gemäß §§<br />
138, 242 BGB nichtig sein kann.<br />
Vorgehensweise:<br />
Vor Beginn der Behandlung wird ein<br />
schriftlicher Heil- und Kostenplan erstellt,<br />
welcher neben der genauen Bezeichnung<br />
der zu erbringenden Leistung<br />
auch die genaue Angabe der Vergütung<br />
enthält. An die einmal vereinbarte<br />
Vergütungshöhe ist der Zahnarzt<br />
gebunden. Abweichungen bei Rechnungslegung<br />
sind möglich und führen<br />
<strong>zur</strong> Unwirksamkeit der Vereinbarung.<br />
Der Heil- und Kostenplan muß die Feststellung<br />
enthalten, daß es sich um Leistungen<br />
auf Verlangen handelt, und<br />
daß eine Erstattung möglicherweise<br />
nicht gewährleistet ist.<br />
Dieser Heil- und Kostenplan ist <strong>von</strong><br />
beiden Vertragsparteien zu unterzeichnen,<br />
dem Patienten ist ein Abdruck<br />
hier<strong>von</strong> auszuhändigen.<br />
Dr. Henning Otte<br />
Vereinbarung <strong>zur</strong> Speicheldiagnostik gemäß § 2 Abs. 3 GOZ<br />
Entsprechend den Bestimmungen der Gebührenordnung für Zahnärzte (§ 2 Abs. 3) vom 01.01.1988 wünsche ich die nachstehend<br />
beschriebene zahnärztliche Behandlung – hierbei handelt es sich um eine zahnmedizinisch nicht notwendige zahnärztliche<br />
Leistung<br />
entsprechend § 1 Abs. 2 GOZ:<br />
Kariesrisikodiagnostik in zwei Sitzungen<br />
• Speicheluntersuchung auf Streptococcus mutans und Lactobazillen<br />
(Material: Dentocult SM, Dentocult LB)<br />
• Bestimmung der Sekretionsmenge und Speichelpufferkapazität<br />
(Material: Dentobuff)<br />
• Auswertungsgespräch einschließlich Therapieempfehlung<br />
Gesamtbetrag: DM<br />
Eine Erstattung der Vergütung durch Erstattungs- bzw. Beihilfestellen ist möglicherweise nicht gewährleistet. Gesetzliche<br />
Krankenkassen gewähren keine Kostenübernahme.<br />
Ort: Datum: Unterschrift:<br />
"DIE KLEINE<br />
WERBUNG FÜR<br />
ZWISCHENDURCH"<br />
Fast hätte man annehmen können,<br />
die Firma aus dem fernen<br />
Liechtenstein hätte bei ihrer<br />
breit angelegten Werbekampagne in<br />
Presse und Runkfunk an den Tag der<br />
Zahngesundheit gedacht. So ist es<br />
offenbar einigen Kolleginnen und<br />
Kollegen ergangen, die ihre Praxistüren<br />
für kostenlose Behandlung<br />
hypertsensibler Zahnhälse, natürlich<br />
mit Hilfe des Produktes X der<br />
freundlichen Firma Y, weit geöffnet<br />
hielten. Bei einer weniger blauäugigen<br />
Betrachtung könnte man natürlich<br />
auf den Gedanken kommen, hier<br />
sei kurzentschlossen <strong>von</strong> der Möglichkeit<br />
Gebrauch gemacht worden,<br />
ein wenig für die eigene Praxis zu<br />
werben - freilich nicht durch verbotene<br />
Aktivitäten, sondern eben mit<br />
Hilfe jener freundlichen Firma, die<br />
dankenswerterweise die PR-Vor- und<br />
Vermittlungsarbeit durch die Aufstellung<br />
<strong>von</strong> Listen geleistet hatte<br />
Langer Rede kurzer Sinn: Wer sich<br />
in der Hoffnung auf ein wenig<br />
Eigenwerbung vor den Karren hilfreicher<br />
Dentalfirmen spannen läßt,<br />
muß damit rechnen, mit dem<br />
Berufsrecht zu kollidieren - ganz<br />
abgesehen <strong>von</strong> der Kollision mit der<br />
Kollegialität.<br />
loe<br />
Zahnarzt Patient<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
21
22<br />
Die Lage am Arbeitsmarkt<br />
hat sich nur geringfügig<br />
entspannt, und nicht jeder<br />
Jugendliche findet einen<br />
Ausbildungsplatz oder einen<br />
Ausbildungsberuf, der seinen<br />
Wunschvorstellungen<br />
entspricht.<br />
Um "unterzukommen", sind<br />
ausbildungswillige<br />
Jugendliche auch bereit,<br />
ohne einen<br />
Ausbildungsvertrag<br />
und ohne Gewähr auf<br />
berufliche Ausbildung<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
einzugehen oder Verträge<br />
als "Praktikanten"<br />
oder "Anlernlinge"<br />
abzuschließen.<br />
Die geltenden Bestimmungen des<br />
Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)<br />
und des Berufsbildungsgesetzes<br />
(BBiG) stehen solchen Verträgen entgegen.<br />
Nur wenige Ausnahmen sind legal.<br />
So ist ein Praktikantenverhältnis<br />
nur möglich, wenn<br />
1. die Ausbildungsordnung ein Praktikum<br />
vorschreibt (z.B. Berufsbild 'Erzieher'<br />
oder 'Masseur'),<br />
2. eine Studienordnung <strong>zur</strong> Vorbereitung<br />
auf den Studiengang praktische<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
vorschreibt, obwohl diese Ausbildung<br />
nicht Teil des Studienganges<br />
ist, oder<br />
3. ein Schulpflichtiger <strong>zur</strong> Erkundung<br />
der Berufs- und Arbeitswelt sich<br />
für kurze Zeit in einem Betrieb<br />
aufhält.<br />
In allen übrigen Fällen sind Praktikanten-<br />
oder Anlernverträge als Umgehung<br />
eines ordnungsgemäßen Ausbildungsverhältnisses<br />
anzusehen und daher<br />
unzulässig.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
BETRIEBSPRAKTIKA UND<br />
ANLERNVERHÄLTNISSE<br />
CONTRA<br />
AUSBILDUNGSVERTRÄGE<br />
Die Beschäftigung Jugendlicher in Zahnarztpraxen<br />
Schulpraktika<br />
sind zu befürworten<br />
A uch<br />
die Zahnarztpraxis bietet als<br />
Kleinbetrieb Schülern eine gute<br />
Möglichkeit, ein Betriebspraktikum<br />
zu absolvieren. Auf diesem Wege<br />
lernen junge Menschen ein interessantes<br />
Arbeitsfeld kennen, erfahren etwas<br />
über die Ausbildung und können über<br />
Qualifizierungsmöglichkeiten unterrichtet<br />
werden. So wird auch motivierter<br />
Nachwuchs gewonnen. Aber wie im<br />
ganzen Berufs- und Arbeitsleben sind<br />
auch hier Rechtsvorschriften zu beachten.<br />
Betriebspraktika für Jugendliche<br />
dürfen nur <strong>von</strong> kurzer Dauer sein und<br />
sich tatsächlich nur auf eine Berufserkundung<br />
beziehen. Auf keinen Fall darf<br />
eine Praktikantenzeit vor einen später<br />
beginnenden Ausbildungsvertrag vorgeschaltet<br />
werden, der den Eindruck<br />
entstehen läßt, ein Zahnarzt wolle seinen<br />
Personalengpass so überbrücken<br />
helfen, oder eine Praktikantenzeit als<br />
zusätzliche Probezeit verstanden wissen.<br />
Die Praktikantin, im Rahmen eines<br />
Schulpraktikums, darf aus rechtlichen<br />
Gründen (Infektionsschutz, Schutzimpfungen,<br />
etc.) nicht <strong>zur</strong> Stuhlassistenz<br />
oder <strong>zur</strong> Behandlungsplatzaufbereitung<br />
herangezogen werden; ebenso<br />
sollte benutztes Instrumentarium <strong>von</strong><br />
ihr nicht berührt werden. Gegen Anmischen<br />
<strong>von</strong> Materialien, Sortieren sauberer<br />
Instrumente, Heraussuchen <strong>von</strong><br />
Karteikarten werden keine Einwände<br />
vorzubringen sein. Die Unfallverhütungsvorschriften<br />
und die Gefahrenstoffverordnung<br />
beinhalten, daß die<br />
Durchführung eines Betriebspraktikums<br />
in Bereichen mit erhöhter Infektionsgefahr<br />
grundsätzlich nicht möglich<br />
sind, das heißt aber nicht, daß unter<br />
Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen<br />
eine solche "Berufserkundung "<br />
(Praktikum) in einer Zahnarztpraxis<br />
nicht möglich ist.<br />
Bei der Beschäftigung einer Praktikantin<br />
sollte besonders auf die Beachtung<br />
der Schweigepflicht hingewiesen werden<br />
und es empfiehlt sich eine<br />
Schweigepflichtserklärung unterschreiben<br />
zu lassen, bei Minderjährigen auch<br />
<strong>von</strong> den Eltern. Patienten sollten um<br />
ihr Einverständnis befragt werden, ob<br />
die Praktikantin bei der Behandlung<br />
anwesend sein darf.<br />
Bei der vorübergehenden Beschäftigung<br />
einer Praktikantin wird ein Krankenversicherungsschutz<br />
durch die Eltern<br />
vorliegen, gegen Betriebs- und<br />
Wegeunfälle ist sie bei der BGW durch<br />
den Zahnarzt oder durch die Schule<br />
versichert und Haftpflichtfälle können<br />
durch den Tätigkeitsrahmen nicht entstehen.<br />
Berufsausbildung muß<br />
ordnungsgemäß verlaufen<br />
Betriebspraktika, die während der<br />
allgemeinen Schulpflicht <strong>zur</strong> Erkundung<br />
der Berufswelt durchgeführt<br />
werden, sind damit legal. Nach<br />
Abschluß einer allgemeinbildenden<br />
Schule folgt normalerweise ein Studiengang<br />
oder eine Berufsausbildung <strong>zur</strong><br />
Erlangung einer breit angelegten beruflichen<br />
Grundbildung, in der die erforderlichen<br />
fachlichen Fertigkeiten<br />
und Kenntnisse vermittelt werden. So<br />
ist auch der Geltungsbereich des BBiG<br />
zu sehen, dessen Bestimmungen uneingeschränkt<br />
für eine ordnungsgemäße<br />
Berufsausbildung gelten.<br />
Zur Bekräftigung dieser Aussage, bestimmt<br />
das BBiG den Grundsatz, daß<br />
für "einen anerkannten Ausbildungsberuf<br />
nur nach der Ausbildungsverordnung<br />
ausgebildet werden darf" ( § 28<br />
BBiG ). Anderslautende Vereinbarungen<br />
müssen zu einem "echten Arbeitsverhältnis<br />
mit entsprechender Entlohnung"<br />
führen.
Der Sinn dieser Ausführungen ist darin<br />
zu sehen, daß der Gesetzgeber die Jugendlichen<br />
vor die Wahl stellen will,<br />
entweder einen anerkannten Ausbildungsberuf<br />
zu ergreifen oder auf eine<br />
Berufsausbildung ganz zu verzichten<br />
und "Jobs" zu ergreifen, die nur untergeordnete<br />
Tätigkeiten beinhalten.<br />
Unterschiede zwischen<br />
Praktikanten- und<br />
Ausbildungsverhältnissen<br />
I n<br />
einem Ausbildungsvertrag müssen<br />
folgende Mindestangaben enthalten<br />
sein: Art, Ziel sowie sachliche und<br />
zeitliche Gliederung der Berufsausbildung;<br />
Beginn und Dauer der Berufsausbildung;<br />
Dauer der Probezeit und<br />
allgemeine Kündigungsmöglichkeiten;<br />
Zahlung und Höhe der Vergütung sowie<br />
Dauer des Urlaubs.<br />
Dr. Dr. Henning Borchers stellte<br />
den Jubilaren die neue <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
vor und erklärte die<br />
heutigen Aufgaben. Die Jubilare bemerkten,<br />
daß sich die Aufgaben der<br />
Kammer gegenüber der damaligen Zeit<br />
doch sehr verändert hätten. Borchers<br />
betonte, eine Einrichtung wie die ZKN<br />
sei heute ein regelrechtes Dienstleistungszentrum,<br />
das den Mitgliedern<br />
weitreichenden Service in allen Fragen<br />
des zahnärztlichen Berufsstandes biete.<br />
Das gehe <strong>von</strong> den Fragen der Alterssicherung<br />
über rechtliche Angelegenheiten<br />
bis zu standes- und berufspolitischen<br />
Informationen.<br />
Bei Praktikantenverträgen werden diese<br />
Mindestvoraussetzungen nicht erfüllt.<br />
Abgesehen da<strong>von</strong>, daß nach der<br />
vorgeschriebenen Ausbildungsverordnung<br />
keine Ausbildung erfolgt, ist der<br />
Vertrag vielfach befristet und auf reine<br />
Arbeitsleistung abgestellt. Häufig besteht<br />
auch ein krasses Mißverhältnis<br />
zwischen Leistung und Gegenleistung,<br />
was als Verstoß gegen die guten Sitten<br />
im Sinne <strong>von</strong> § 138 BGB angesehen<br />
werden muß. Schon die Befristung<br />
kann nach der Rechtsprechung des<br />
Bundesarbeitsgerichts als Grund für<br />
die Nichtigkeit des Vertrages angeführt<br />
werden, denn es ist kein "sachlich<br />
zu rechtfertigender Grund" hierfür<br />
vorhanden.<br />
Betrachtungen unter diesen Gesichtspunkten<br />
bei einer Zahnarztpraxis führen<br />
zu der Feststellung, daß Praktikan-<br />
Ganz besonders wies Dr. Dr. Borchers<br />
auf das neue Zahnärztliche Fortbildungszentrum<br />
(ZFN) hin, das zu den<br />
modernsten der Bundesrepublik gehört<br />
und in dem eine hochqualifizierte<br />
zahnärztliche Fortbildung möglich sei.<br />
Besonders <strong>von</strong> den Möglichkeiten des<br />
ZFN zeigten sich die Jubilare beeindruckt.<br />
Im Rahmen einer gemütlichen Kaffeerunde<br />
wurden natürlich auch Erinnerungen<br />
ausgetauscht, die <strong>von</strong> den Anfängen<br />
des Studiums bis in die Berufstätigkeit<br />
reichten. Zu den Geehrten<br />
gehörten einige besonders verdienstvolle<br />
Zahnärzte wie Prof. Dr. Till Jung,<br />
ten- und Anlernverhältnisse hier keinen<br />
Platz haben. Dies auch deshalb<br />
nicht, weil da<strong>von</strong> ausgegangen werden<br />
muß, daß Bewerber für diese Beschäftigungsverhältnisse<br />
den Wunsch haben,<br />
Fertigkeiten und Kenntnisse zu<br />
erlangen, die sie später dazu in die Lage<br />
versetzen, in gleichem Umfang<br />
tätig zu werden wie Zahnarzthelferinnen.<br />
Eine Folge, die auch berufspolitisch<br />
und –rechtlich unerwünscht ist,<br />
denn Hilfstätigkeiten für den Zahnarzt<br />
dürfen ausschließlich nur <strong>von</strong> Zahnarzthelferinnen<br />
oder Fortgebildeten<br />
ausgeführt werden ( § 1 Zahnheilkundegesetz).<br />
D. Stephan,<br />
Geschäftsführer ZKN<br />
FEIERSTUNDE ZUR 50-JÄHRIGEN APPROBATION<br />
Im Rahmen einer kleinen Freierstunde begrüßte der Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
(ZKN), Dr. Dr. Henning Borchers, Zahnärztinnen und Zahnärzte aus Anlaß der 50-jährigen Approbation.<br />
der <strong>von</strong> den Anfängen der Zahnklinik<br />
der MHH berichtete, Dr. Singelmann,<br />
der aus seiner Zeit als Vizepräsident<br />
der ZKN erzählte und Dr. Hans Rojczyk,<br />
der sich, als ehemaliger Vorsitzender<br />
des Leitenden Ausschusses, an die Anfänge<br />
des Altersversorgungswerkes<br />
(AVW) erinnerte.<br />
Zum Ende der Veranstaltung überreichte<br />
der Präsident der ZKN den Jubilaren<br />
die Urkunde <strong>zur</strong> 50-jährigen<br />
Approbation, die mit einem kleinen<br />
Präsent verbunden war.<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
23
24<br />
ZAHNÄRZTE, FDP<br />
UND BUNDESTAGSABGEORDNETE<br />
DIKUTIERTEN IN MEPPEN<br />
"G esundheitspolitik<br />
<strong>von</strong> morgen und<br />
übermorgen und<br />
ihre leistungsgerechte Honorierung”,<br />
über dieses Thema<br />
diskutierte die FDP-Emsland<br />
auf einer Podiumsdiskussion in<br />
Meppen-Groß-Fullen mit<br />
Dr. Hans-Peter Kroker,<br />
Zahnarzt und Vorsitzender des<br />
einladenden Ortsvereins FDP<br />
Meppen, Dr. Dr. Henning<br />
Borchers, Präsident der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl,<br />
Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer,<br />
Jens Beek,<br />
Kreisvorsitzender der FDP<br />
Emsland, der Gesundheitsexperte<br />
der FDP, Georg Baum<br />
und der Bundestagsabgeordnete<br />
Michael Goldmann.<br />
Die Stimmung im Gesundheitswesen<br />
sei denkbar schlecht, sagte<br />
Georg Baum in seinem Eingangsstatement.<br />
Deshalb fordere die FDP die<br />
Abschaffung der fiskalisch fixierten<br />
Budgetierung und eine Abkehr <strong>von</strong><br />
dem System der Gesamtvergütung.<br />
Reformvorstellungen der FDP<br />
Die heutige Versicherungspflicht wird<br />
durch eine Pflicht <strong>zur</strong> Versicherung für<br />
alle Bürger ersetzt. Weitere Gesund-<br />
Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf<br />
geht bei der Weiterführung<br />
einer Arztpraxis <strong>von</strong> einem Betriebsübergang<br />
im Sinne des Bürgerlichen<br />
Gesetzbuches aus, wenn innerhalb<br />
der bisherigen Praxisräume die<br />
bestehende fachärztliche Ausrichtung<br />
beibehalten wird, die vorhandenen und<br />
technischen Einrichtungen sowie die<br />
Patientenunterlagen weiter genutzt<br />
werden und durch organisatorische so-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
Dr. Rosing, Dr. Walter, Dr. Kroker, Dr. Dr. Meist, Dr. Dr. Borchers, Dr. Carl<br />
heitsleistungen sind auf freiwilliger<br />
Basis privat absicherbar. Die Pflicht <strong>zur</strong><br />
Versicherung besteht nur für Kernleistungen.<br />
Für zusätzliche Leistungen<br />
sind Zusatzversicherungen abzuschließen.<br />
Alle, die die Krankenversicherung<br />
nicht bezahlen können, erhalten<br />
einen Zuschuss vom Staat, analog der<br />
Subventionierung für Wohngeldempfänger.<br />
Die Unterschiede zwischen GKV<br />
und PKV entfallen. Versicherungen, die<br />
an der Grundversorgung teilnehmen,<br />
sind verpflichtet, einen Kernleistungstarif<br />
mit Kontrahierungszwang anzubieten.<br />
Es wird ein Prämiensystem eingeführt,<br />
das der demographischen Entwicklung<br />
Rechnung trägt. Alle Versicherten,<br />
mit Ausnahme der Kinder,<br />
zahlen für sich eine Prämie. Eine Auszahlung<br />
bzw. Festschreibung des Arbeitgeberbeitrages<br />
sorgt für eine Entkoppelung<br />
<strong>von</strong> der Ausgabendynamik<br />
im Gesundheitswesen und den Lohnkosten<br />
und fördert somit die Wettbe-<br />
wie personelle Vorkehrungen der bisherige<br />
Patientenkreis gezielt weiter an<br />
die Praxis herangeführt wird.<br />
Bei einem solchen Betriebsübergang<br />
auf einen anderen Inhaber sind die Arbeitsverhältnisse<br />
besonders geschützt.<br />
Der neue Erwerber hat insoweit keine<br />
Einfluß- oder Auswahlmöglichkeiten.<br />
Es wird häufig übersehen, daß diese<br />
Besonderheit auch bei einer "Praxis-<br />
werbsfähigkeit der Wirtschaft. Der<br />
Wettbewerb muss auf allen Ebenen intensiviert<br />
werden. Die Krankenversicherer<br />
können den Versicherten risikoäquivalente,<br />
kalkulierbare, unterschiedliche<br />
Tarife und Angebote unterbreiten.<br />
Einheitliche und gemeinsame<br />
Verhandlungen der Krankenversicherer<br />
gibt es nicht mehr – dagegen Vertragsfreiheit<br />
mit den Anbietern <strong>von</strong> Gesundheitsleistungen.<br />
Die gesetzliche<br />
Ausgabendeckelung muß abgeschafft<br />
und das System muß transparenter<br />
werden. Über die Kostenerstattung<br />
wird Preistransparenz hergestellt. Die<br />
FDP will den Bürgern so einen größtmöglichen<br />
Freiheitsgrad bieten. Die<br />
FDP betont, mit der Systemumstellung<br />
seien noch Fragen und Probleme verbunden,<br />
die in einer offenen Diskussion<br />
insbesondere mit den Gesundheitsökonomen<br />
zu lösen sind.<br />
ti<br />
ERWERBER EINER ARZTPRAXIS MUß ANGESTELLTE ÜBERNEHMEN<br />
übernahme" zu beachten ist. Im Streitfall<br />
hatte eine Arzthelferin beantragt,<br />
daß ihr Arbeitsverhältnis bei einer<br />
Fachärztin für Innere Medizin, die sich<br />
einer Gemeinschaftspraxis in neuen<br />
Räumen anschloß, auf den Nachfolger,<br />
ebenfalls Facharzt für Innere Medizin,<br />
übergegangen sei, und bekam Recht.<br />
Steuerbrief<br />
für Ärzte und Zahnärzte, 10/00
WECHSLERPROFILE:<br />
ABLÖSESUMMEN BEIM WECHSEL<br />
DER KRANKENKASSE WIE BEI FUßBALLERN<br />
Den Gesundheitspolitikern<br />
der Koalitionsfraktionen gibt<br />
Professor Kurt Lauterbach<br />
<strong>von</strong> der Universität Köln<br />
eine harte Entscheidungsnuß<br />
zu knacken:<br />
Er fordert sie auf, bei der<br />
Organisationsreform<br />
der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung im<br />
kommenden Jahr eine Art<br />
Ablösesumme für<br />
Versicherte zu schaffen, die<br />
ihre Krankenkasse wechseln.<br />
Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik<br />
Klinikum Osnabrück<br />
Chefarzt: Prof. Dr. Dr. E. Esser<br />
Samstag, 18. November 2000<br />
09.00 - 13.00 Uhr<br />
Veranstaltungsort:<br />
Universität Osnabrück,<br />
Hörsaal der Biologie,<br />
Barbarastr. 11 (Anfahrt über Albrechtstraße)<br />
Der Kliniktag 2000 soll in Erinnerung bringen und<br />
Perspektivisches darstellen. Es wurden daher<br />
zwei klinisch-pharmakologische Aspekte sowie zwei<br />
implantologische Themenkreise mit Darstellung <strong>von</strong><br />
aktuellen Fakten und innovativen<br />
Trends ausgewählt.<br />
Als auswärtigen Referenten begrüßen wir<br />
Herrn Murat Yildirim, RWTH Aachen.<br />
Moderation: Prof. Dr. Dr.Elmar Esser<br />
Um diese Theorie zu untermauern,<br />
schreibt Lauterbach derzeit ein<br />
Gutachten, das vom Verband der<br />
Angestellten-Krankenkassen und <strong>von</strong><br />
den Verbänden der Orts- und Innungskrankenkassen<br />
finanziert wird. Das<br />
Modell hat der Gesundheitsökonom<br />
und Mitglied im Sachverständigenrat<br />
für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen<br />
den Gesundheitspolitikern<br />
der Koalition bereits vorgestellt.<br />
Danach soll die aufnehmende Krankenkasse<br />
an die Kasse einen Geldbetrag<br />
zahlen, die <strong>von</strong> dem Versicherten verlassen<br />
wird. Beträge zwischen 200 und<br />
800 DM für jeden einzelnen Versicherten<br />
werden bereits diskutiert. Lauterbach<br />
prüft nun, ob diese Summen für<br />
eine bestimmte Zeit - etwa fünf Jahre<br />
- jährlich oder in einem Betrag gezahlt<br />
werden sollen.<br />
Während der BKK-Bundesverband diese<br />
Ablösesumme wie bei Spielern der<br />
Fußballvereine ablehnt, wollen sich die<br />
Gesundheitsexperten <strong>von</strong> SPD und<br />
Bündnisgrünen erst einmal das Modell<br />
im Oktober vorstellen lassen. Sie wollen<br />
derzeit noch nichts bewerten. Zumal<br />
<strong>zur</strong> gleichen Zeit auch das Zwischengutachten<br />
des Sachverständigenrates<br />
über den Risikostrukturausgleich<br />
vorliegt, das ebenfalls eigene Vorschläge<br />
<strong>zur</strong> Neuordnung der Kassenfinanzen<br />
macht.<br />
Allerdings wird bereits politisch gelästert:<br />
Fußballvereine „verleihen“ auch<br />
Spieler, um Geld in die Kassen zu bringen.<br />
Dann könnten Krankenkassen<br />
ebenfalls Versicherte an andere Kassen<br />
„ausleihen“, wenn sie mit ihren Beitragssätzen<br />
nicht mehr hinkommen.<br />
Der Gelbe Dienst, 22.09.2000<br />
KLINIKTAG 2000<br />
Programm:<br />
09.00 Uhr Begrüßung/Einführung<br />
E. Esser, Osnabrück<br />
09.15 Uhr Antibiotika in der zahnärztlichen Praxis<br />
Th. Siems, Osnabrück<br />
09.45 Uhr Grundlagen der analgetischen und<br />
antiphlogistischen Medikation<br />
M. Ackermann<br />
10.15 Uhr Implantologisch-prothetische<br />
Rehabilitation bei Extrematrophie<br />
E. Esser, Osnabrück<br />
10.45 Uhr Kaffeepause<br />
11.15 Uhr Innovative Standards und Visionen<br />
der chirurgischen und prothetischen<br />
Implantologie<br />
M. Yildirim, Aachen<br />
12.15 Uhr Schlußdiskussion/Zusammenfassung<br />
M. Yildirim, Aachen<br />
E. Esser, Osnabrück<br />
Anmeldung unter Angabe der Personenzahl.<br />
Fax: 0541 / 405-4699<br />
e-Mail: Elmar-Esser-MKG-Chirurgie@cce.de 25<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00
26<br />
Für den Rest<br />
der Legislaturperiode<br />
kann Bundesgesundheits-<br />
ministerin Andrea Fischer<br />
(Grüne) nicht mehr<br />
schalten und walten<br />
wie sie will.<br />
Gudrun Schaich-Walch,<br />
frisch gewählte<br />
Nachfolgerin <strong>von</strong><br />
Rudolf Dreßler als<br />
stellvertretende SPD-<br />
Fraktionsvorsitzende, hat<br />
im Gespräch mit A+S<br />
aktuell die Bildung einer<br />
neuen "Arbeitsgruppe<br />
Gesundheitspolitik"<br />
der Koalitionsfraktionen<br />
als vollzogen bestätigt,<br />
in der Ziele, Eckpunkte<br />
und sogar Fristen<br />
für die in dieser<br />
Legislaturperiode noch<br />
umzusetzenden<br />
Gesetzesvorhaben<br />
bestimmt werden. Dies<br />
kommt einer<br />
Entmachtung der<br />
umstrittenen Ministerin<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
gleich.<br />
A+S-INTERVIEW: GUDRUN SCHAICH-WALCH<br />
MUß ANDREA FISCHER<br />
ZURÜCKSTECKEN?<br />
Ihren erbitterten Gegner, den als<br />
Botschafter nach Israel entsandten<br />
SPD-Fraktionsvize und Sozialexperten<br />
Rudolf Dreßler, ist Andrea Fischer<br />
zwar los. Doch in Dreßlers Nachfolgerin,<br />
der gelernten physikalisch-technischen<br />
Assistentin Gudrun Schaich-<br />
Walch, hat sie ein politisch subtiler arbeitendes<br />
Gegenüber gefunden. Die als<br />
moderat geltende 54jährige Politikerin<br />
sieht ihre Einflußmöglichkeiten auf die<br />
rot grüne Gesundheitspolitik durch ihr<br />
neues Amt als stellvertretende SPD-<br />
Fraktionsvorsitzende gestärkt. Und in<br />
dieser Frage weiß sie sich der Unterstützung<br />
aus dem Kanzleramt sicher.<br />
Zur Zeit, sagte sie im Gespräch mit<br />
A+S, sei sie in Absprache mit der Ministerin<br />
dabei, neue und konstruktive<br />
Arbeitsstrukturen zu schaffen. Eine<br />
nette Umschreibung für den nunmehr<br />
zunehmenden Einfluß der SPD-Bundestagsfraktion<br />
auf Entscheidungen<br />
des grünen Fischer-Ressorts. Schaich-<br />
Walch: „Unser Ziel ist es, für den Rest<br />
der Legislaturperiode bereits im Vorfeld<br />
<strong>von</strong> Gesetzesvorhaben die Ziele<br />
und Eckpunkte zu ihrer Umsetzung zu<br />
bestimmen." Unter dieser Prämisse seien<br />
bereits eine Liste der Vorhaben<br />
samt eines Zeitplans vereinbart und eine<br />
Arbeitsgruppe mit den Fachreferenten<br />
der Fraktionen gebildet worden.<br />
Auf dieser Basis könne man sehr frühzeitig<br />
Wünsche und Bedenken anmelden<br />
und auch nach Anhörung der Beteiligten<br />
im Gesundheitswesen zu<br />
Kompromissen kommen.<br />
Da klingt sie an, die neue, moderatere<br />
Politik des Aufeinander-Zugehens, mit<br />
der Schaich-Walch - im Gegensatz <strong>zur</strong><br />
sich forsch dem Gedankenaustausch<br />
verweigernden Gesundheitsministerin<br />
- auch die Verbände der Leistungserbringer<br />
in das parlamentarische Procedere<br />
mit einbinden will. Schaich-Walch<br />
kann sich dabei der Unterstützung aus<br />
dem Kanzleramt sicher sein. Kein Geringerer<br />
als Gerhard Schröder hatte<br />
auf Druck der SPD-Fraktion für Ende<br />
September eine "Elefantenrunde" (Partei-<br />
und Fraktionsvorsitzende der Koalitionäre)<br />
mit Andrea Fischer zum<br />
Thema Gesundheitspolitik anberaumt.<br />
Grund: Konfrontiert mit den Leistungsrationierungen<br />
als Folge der <strong>von</strong><br />
Andrea Fischer fortgeschriebenen Budgetierung<br />
gerieten SPD-Abgeordnete<br />
in ihren Wahlkreisen zunehmend unter<br />
Druck. Sie forderten eine kurzfristige<br />
Abschaffung der Budgets. Dazu ist es<br />
aber zunächst aufgrund mangelnder<br />
Gegenfinanzierungskonzepte nicht gekommen.<br />
Eine Elefantenrunde zum Thema<br />
Gesundheitspolitik wird es<br />
zunächst nun wohl nicht geben.<br />
Schaich-Walch hat das Problem auf<br />
ihre Weise gelöst. Dies spricht für<br />
ihren Rückhalt im Kanzleramt und in<br />
der Fraktion. In der sie sich übrigens in<br />
einer Kampfabstimmung um die Nachfolge<br />
Dreßlers als Fraktionsvize mit<br />
134 zu 113 Stimmen gegen den als<br />
SPD-Generalsekretär geschassten Vorsitzenden<br />
der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Arbeitnehmerfragen (AfA), Ottmar<br />
Schreiner, durchgesetzt hat. Und im<br />
Gegensatz zu ihrem emotional gelenkten,<br />
auf SPD-Überlieferungen beharrenden<br />
Vorgänger Dreßler eröffnete<br />
Schaich-Walch der grünen Ministerin<br />
und ihrer Fraktion mit der Bildung einer<br />
Fraktionsarbeitsgruppe nun die<br />
Chance, das Gesicht zu wahren. Der<br />
Preis freilich ist hoch. Die Führungsebene<br />
des Ministeriums darf sich als<br />
kastriert betrachten.<br />
Als Aufgaben, die in dieser Legislaturperiode<br />
noch gelöst werden sollen,<br />
nannte Schaich-Walch die Urteile des<br />
Bundesverfassungsgerichts zu den<br />
Komplexen Einmalzahlungen und Beitragsleistungen<br />
freiwillig versicherter<br />
Rentner. Auf der Agenda stehe auch<br />
das Problem der Risikoselektion innerhalb<br />
der Krankenversicherung, das „mit<br />
einigen Schritten innerhalb der Organisationsreform<br />
der GKV" gelöst werden<br />
soll. Vorbereitet werde schließlich<br />
ein Transparenzgesetz, um entsprechend<br />
aufbereitete Daten über das Gesundheitswesen<br />
Ärzten, Krankenkassen<br />
und Krankenhäusern <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stellen zu können. In diesem Zusammenhang<br />
kritisierte Schaich-Walch<br />
„einige mißverständliche Signale aus<br />
dem Bundesgesundheitsministerium“,
nach denen das Transparenzgesetz auch als Kontrolle gegen<br />
Abrechnungsbetrug geschaffen werden sollte. „Dafür ist dieses<br />
Gesetz aber weder gedacht noch geeignet", sagte die Politikerin.<br />
Als weitere Aufgabe in dieser Legislatur nannte<br />
Schaich-Walch die „Schaffung der Rechtssicherheit für die<br />
Arzneimittelrichtlinien, die Festbeträge und damit für die gesamte<br />
Arbeit der Bundesausschüsse". Bis zu einer entsprechenden<br />
Gesetzesvorlage wolle man aber zunächst ein Urteil<br />
des Bundesverfassungsgerichts im Frühjahr 2001 abwarten.<br />
Einen hohen Stellenwert innerhalb des Gesundheitssystems<br />
mißt die Politikerin den Hausärzten zu. Die Durchsetzung<br />
der Stärkung des Hausarztprinzips nannte sie<br />
„keine leichte Aufgabe", da eine der wesentlichen Voraussetzungen,<br />
die Herstellung der Honorar-Verteilungsgerechtigkeit<br />
innerhalb der Ärzteschaft, schwierig zu erreichen sei. Sie<br />
zeigte sich aber zuversichtlich, daß dies Ärzten und Kassen<br />
gelingen werde. Gudrun Schaich-Walch: „Wir haben für die<br />
Hausärzte eine gute Ausgangslage im Gesetz geschaffen.<br />
Wenn nun die Vertragsgestaltung bei der integrierten Versorgung<br />
voranschreitet, dann wird auch im Rahmen dieser integrierten<br />
Versorgung der Hausarzt eine herausgehobene Rolle<br />
spielen. Und dadurch wird sich auch die Reputation des<br />
Hausarztes als einer der wichtigsten Versorgungsträger im<br />
Gesundheitssystem darstellen".<br />
Auf die Frage, ob sie sich für ministrabel halte, sagte<br />
Schaich-Walch: „Darüber denke ich jetzt noch nicht nach. Ich<br />
möchte erfolgreich diese Legislaturperiode abschließen Wie<br />
aber sagt Franz Beckenbauer: Schau'n 'mer mal".<br />
A+S, 27.09.2000
Abschlußprüfungen für Zahnarzthelferinnen<br />
Bezirksstelle Göttingen<br />
Fachklassen Göttingen, Northeim,<br />
Holzminden, Osterode<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar / Februar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
15. November 2000<br />
gez. B. Erzberger<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Lüneburg<br />
Fachklassen<br />
Lüneburg, Winsen/Luhe<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar / Februar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
Lüneburg, 29.11.2000<br />
Winsen/Luhe , 24.11.2000<br />
gez. Dr. Schwiegk<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Hildesheim<br />
Fachklasse Hildesheim<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar / Februar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
30. November 2000<br />
gez. Dr. Stern<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
In der letzten Zeit erreichten<br />
uns Meldungen <strong>von</strong><br />
Kollegen, daß <strong>von</strong> Depots<br />
Veranstaltungen angeboten<br />
werden, in denen (gegen eine<br />
Gebühr) Kurse in Erster<br />
Hilfe erteilt werden. Dazu<br />
wird mitgeteilt, der Praxisinhaber<br />
sei <strong>zur</strong> Teilnahme an<br />
solchen Veranstaltungen<br />
nach gesetzlichen Bestimmungen<br />
verpflichtet.<br />
Bezirksstelle Oldenburg<br />
Fachklassen<br />
Cloppenburg, Delmenhorst, Oldenburg<br />
Prüfungszeitraum<br />
Dezember 2000 / Februar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
Cloppenburg, 17. 11. 2000<br />
Delmenhorst, 12. 12. 2000<br />
Oldenburg, 22. 11. 2000<br />
gez. Dr. Heindl<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Braunschweig<br />
Fachklassen<br />
Braunschweig, Goslar, Wolfsburg<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar / Februar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
17. November 2000<br />
gez. Dr. J. Thomas<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Ostfriesland<br />
Fachklassen<br />
Emden, Papenburg<br />
Prüfungszeitraum<br />
Dezember 2000 / Januar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
24. November 2000<br />
gez. Zahnarzt Peter Frank<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Referat Zahnärztliche Berufsausübung<br />
ERSTE-HILFE-KURSE<br />
Richtig ist, daß nach der Unfallverhütungsvorschrift<br />
VBG 109 Materialien<br />
für die Erste Hilfe vorhanden<br />
sein müssen, und daß ein Verbandbuch<br />
zu führen ist (vgl. auch Praxishandbuch<br />
ZKN Teil I /5.6).<br />
In diesem Verbandbuch ist ein<br />
Ersthelfer zu benennen.<br />
Es besteht Konsens zwischen der<br />
Bundeszahnärztekammer und der<br />
Berufsgenossenschaft, daß der Praxisinhaber<br />
auf Grund seiner Ausbildung<br />
ohne weitere Kurse <strong>zur</strong> Ersthilfe<br />
befähigt ist, und, weil sowieso <strong>zur</strong><br />
Fortbildung verpflichtet, auch keiner<br />
Aktualisierung durch die BGW oder<br />
andere Veranstalter bedarf.<br />
Dr. Nels,<br />
Vorstandsmitglied der ZKN<br />
Bezirksstelle Osnabrück<br />
Fachklassen<br />
Lingen, Nordhorn, Osnabrück<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
01. Dezember 2000<br />
gez. Dr. Bernhard Rauf<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Stade<br />
Fachklassen<br />
Stade, Cuxhaven<br />
Prüfungszeitraum<br />
Dezember 2000 / Januar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
09. Dezember 2000<br />
gez. Dr. Ross<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
Bezirksstelle Wilhelmshaven<br />
Fachklasse<br />
Wilhelmshaven<br />
Prüfungszeitraum<br />
Januar 2001<br />
Anmeldeschluß<br />
08. Dezember 2000<br />
gez. Dr. Jörg Niedersen<br />
Vorsitzender der Bezirksstelle<br />
“Zitat<br />
"Den größten Fehler,<br />
den ein Ministerpräsident<br />
machen kann,<br />
ist, Spezialist für ein<br />
Fachgebiet sein zu<br />
wollen. Wir müssen<br />
Universaldilettanten<br />
sein."<br />
Sigmar Gabriel (41, SPD), niedersächsischer<br />
Ministerpräsident, bei<br />
einer Rede <strong>zur</strong> Gesundheitspolitik.<br />
Neue Presse, 05. 10. 00<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
29
30<br />
KEIN VORSTEUER-<br />
ABZUG BEI PRAXIS-<br />
VERÄUßERUNG<br />
In einem Streitfall führte ein<br />
freiberuflich tätiger Arzt<br />
(Kläger) ausschließlich steuerfreie<br />
Umsätze aus. Er verkaufte<br />
im Streitjahr seine<br />
Praxis mit sämtlichen Einrichtungsgegenständen,Instrumentarien<br />
usw. an einen<br />
Berufskollegen. 150.000 DM<br />
des Kaufpreises entfielen auf<br />
die "materiellen Werte",<br />
80.000 DM auf den "immateriellen<br />
Wert" (Goodwill).<br />
Das Finanzamt versagte den<br />
Vorsteuerabzug aus anwaltlicher<br />
Beratungsleistung und<br />
aus der Erstellung eines<br />
Wertgutachtens im Zusammenhang<br />
mit der Praxisveräußerung,<br />
weil der Kläger<br />
zuvor ausschließlich abzugsschädliche<br />
steuerfreie Umsätze<br />
ausgeführt hatte. Die<br />
Praxisveräußerung unterlag<br />
als sog. "Geschäftsveräußerung<br />
im Ganzen" ebenfalls<br />
nicht der Umsatzsteuer. Das<br />
Finanzgericht Sachsen hat<br />
sich dieser Argumentation<br />
erwartungsgemäß angeschlossen.<br />
Steuerbrief<br />
für Ärzte und Zahnärzte, 10/00<br />
Verlust des<br />
Mitgliedsausweises<br />
vom 31.08.1992<br />
Dr. Werner Eberlein,<br />
An der Hofkoppel 1,<br />
29549 Bad Bevensen<br />
Wir bitten umgehend um Mitteilung,<br />
falls eine Person mit diesem Ausweis<br />
Mißbrauch treiben sollte.<br />
Der Ausweis wird hiermit<br />
für ungültig erklärt.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE<br />
ZUM GEBURTSTAG!<br />
25.09.2000 Helene Breustedt (89),<br />
Karsten-Balder-Stieg 15, 38640 Goslar<br />
01.10.2000 Dr. Dr. Ummo Francksen (80),<br />
Theaterwall 43, 26122 Oldenburg<br />
05.10.2000 Heinz Probst (87),<br />
Heergarten 6, 38539 Müden<br />
06.10.2000 Fritz Wendenburg (87),<br />
Lönsweg 19, 31089 Duingen<br />
06.10.2000 Eberhardt Mittag (85),<br />
Nordfeldstraße 22, 31848 Bad Münder<br />
11.10.2000 Dr. Willy Drache (90),<br />
Von-Kronenfeld-Straße 54, 27318 Hoya<br />
11.10.2000 Dr. Friedhelm Hagedorn (75),<br />
Holzwiesen 16, 30966 Hemmingen<br />
15.10.2000 Hilmar Becker (86),<br />
Am Bruche 4 B, 31812 Bad Pyrmont<br />
17.10.2000 Dr. Thea Niemann-Papenheim (91),<br />
Soestenstraße 9, 49661 Cloppenburg<br />
18.10.2000 Dr. Richard Schmidt-Bruncke (80),<br />
Gerberstraße 23, 27356 Rotenburg<br />
18.10.2000 Friedrich Körtge (70),<br />
Am Klaubusch 19, 29549 Bad Bevensen<br />
18.10.2000 Wolfgang Dempe (70),<br />
Lange Straße 54, 31592 Stolzenau<br />
20.10.2000 Paul Zeuschner (99),<br />
Riedeweg 150, 27755 Delmenhorst<br />
20.10.2000 Dr. Gerhard Talaga (85),<br />
Albert-Einstein-Straße 28, 37075 Göttingen<br />
20.10.2000 Dr. Friedrich Poelmann (80),<br />
Bgm.-Sander-Straße 7, 31167 Bockenem<br />
21.10.2000 Dr. Paul Kersten (80),<br />
Sandgrubenweg 12, 38126 Braunschweig<br />
21.10.2000 Dr. Rudolf Frankenfeld (80),<br />
Landsberger Straße 2, 31141 Hildesheim<br />
26.10.2000 Dr. Bernarde Hoppe (90),<br />
Internatsstraße 4, 49832 Freren<br />
30.10.2000 Dr. Friedrich Kletzsch (90),<br />
Altenbrucher Bahnhofstraße 77, 27478 Cuxhaven
WIR TRAUERN<br />
UM UNSERE<br />
KOLLEGEN<br />
Dr. Fritz Schönberger<br />
Graf-Stauffenberg-Ring 19,<br />
38444 Wolfsburg<br />
geboren am 30.11.1910,<br />
verstorben am 30.07.2000<br />
Dr. Gerhard <strong>von</strong> der Brelie<br />
Bernstorffstraße 23 c,<br />
29221 Celle<br />
geboren am 06.07.1912,<br />
verstorben am 25.09.2000<br />
FRAU KARIN WÖLTJEN-SALAS<br />
IST VERSTORBEN<br />
Die <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> hat den<br />
Verlust einer geschätzten<br />
Mitarbeiterin zu beklagen.<br />
Wenige Tage vor ihrem<br />
52. Geburtstag verstarb<br />
Frau Karin Wöltjen-Salas<br />
am 11.10.2000 nach kurzer,<br />
schwerer Krankheit in<br />
ihrer Heimatstadt Nienburg.<br />
Sie hinterlässt ihren Ehemann,<br />
der als Kinderarzt in Bremen tätig ist<br />
und zwei Kinder im Alter<br />
<strong>von</strong> 6 und 8 Jahren.<br />
Seit 14.03.1978 war Frau Wöltjen-<br />
Salas als Sachbearbeiterin für die<br />
Ausbildung <strong>von</strong> Zahnarzthelferinnen<br />
mit allen Aufgaben und Sachfragen,<br />
die dieses Gebiet betreffen, betraut.<br />
Sie war beim Aufbau der ZMF-Schule<br />
tätig und hat diese bedeutungsvollen<br />
Arbeiten mit der <strong>von</strong> ihr gewohnten<br />
Genauigkeit und Verantwortung erledigt.<br />
Zusätzlich betreute sie den Berufsbildungsausschuß<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> und leitete die<br />
Geschäftsstelle des Ausschusses <strong>zur</strong><br />
KLEINANZEIGENAUFTRAG<br />
LAYOUT-SCAN<br />
Beilegung <strong>von</strong> Streitigkeiten<br />
zwischen Ausbildenden<br />
und Auszubildenden.<br />
Nach dem Erziehungsurlaub<br />
wechselte Frau Wöltjen-Salas<br />
in die Aufgabe<br />
als Sekretärin des Geschäftsführers,<br />
Herrn Stephan.<br />
Sie bearbeitete hier<br />
zusätzlich die Aufgaben,<br />
die sich im Zusammenhang mit der<br />
Ausbildung der Zahnarzthelferinnen<br />
für den Kammerbereich ergaben.<br />
Mit ihrer ruhigen, gewissenhaften<br />
und hilfreichen Art war sie für den<br />
Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
eine sehr geschätzte Mitarbeiterin.<br />
Bei ihren Kolleginnen und<br />
Kollegen in der Verwaltung der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> war<br />
sie beliebt und geachtet. Gemeinsam<br />
werden wir ihr ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Dr. Joachim Wömpner<br />
Vizepräsident und Personalreferent<br />
des Vorstandes der ZKN<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00<br />
31
32<br />
BITTE NOTIEREN<br />
17. - 18. November 2000 Laatzen Kammerversammlung der ZKN<br />
Copthorne Hotel<br />
17. - 18. November 2000 Hannover Jahrestagung des Arbeitskreises für Myofunktionelle<br />
Therapie und Gesellschaft für orofaziale Dyskinesien<br />
"Prävention und Frühbehandlung mit Hilfe der Myofunktionellen<br />
Therapie in der logopädischen bzw.<br />
sprachheilpädagogischen, zahnärztlichen und kieferorthopädischen<br />
Praxis<br />
Infos: MHH, Frau G. Stryczek,<br />
Tel.: 0511 / 532-4846, Fax: 0511 / 532-8844.<br />
E-Mail: stryczek.grazyna@mh-hannover.de<br />
24. - 25. November 2000 Bad Homburg 33. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Funktionslehre<br />
der DGZMK „Kraniomandibuläre Dysfunktionen<br />
- Modell der integrierten Medizin“<br />
Infos: AGF, Tel.: 0341 / 9 72 13 00<br />
02. Dezember 2000 Berlin 4. Prothetik Symposium, Fa. Merz Dental und<br />
Quintessenz: „Okklusionskonzepte - ein tragendes<br />
Thema“.<br />
Infos: Merz Dental GmbH, Tel.: 04381/403420<br />
24. - 27. Januar 2001 Braunlage 48. Winterfortbildungskongreß der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
"Parodontologie und Implantologie"<br />
10. März 2001 Neumünster 8. Schleswig-Holsteinischer Zahnärztetag<br />
"Medizin und Zahnmedizin – eine interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit"<br />
Infos: Dr. Dagmar Thürkow,<br />
Tel.: 04347/1313, Fax: 04347/8544<br />
oder Frau Bähren, Tel.: 0431/3897-128<br />
28.05. - 01.06.2001 Westerland/Sylt 43. Fortbildungstagung der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Schleswig-Holstein<br />
15. - 16. Juni 2001 Hannover dental informa<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 11/00
T E R M I N E<br />
ANZEIGE<br />
IN DEN KREIS-<br />
UND<br />
BEZIRKSSTELLEN<br />
KLEINANZEIGEN<br />
NEUESTE INFORMATIONEN<br />
ZUR STANDESPOLITIK<br />
IM INTERNET<br />
www.zfn-online.de<br />
Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />
BEZIRKSSTELLE BRAUNSCHWEIG<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Harald Salewski,<br />
Berliner Str. 28-30, 38226 Salzgitter,<br />
Tel. 05341 / 8 48 30<br />
08.11.2000<br />
15.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr - Ort: Hotel Play<br />
Off, Salzdahlumer Str. 137, 38126 Braunschweig<br />
"Aktuelle Füllungstherapie mit Kunststoffen -<br />
Ein Kompass zu Indikation und Perspektiven."<br />
Referent: PD Dr.med.habil. Werner Kullmann,<br />
Hannover<br />
BEZIRKSSTELLE HANNOVER<br />
Bezirksstellenvorsitzender: Dr. Michael<br />
Sereny, Göttinger Caussee 82, 30459<br />
Hannover, Tel. 0511 / 41 50 16<br />
29.11.2000<br />
15.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr - Ort:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> - Hörsaal -<br />
Zeißstr. 11a, 30159 Hannover<br />
"Komposite - Kompomer - Ionomer -<br />
Was, wann, wie, warum -<br />
Anwendung und Anwendungsgebiete."<br />
Referent: PD Dr.Dr. Werner Kullmann, Hannover<br />
BEZIRKSSTELLE OSTFRIESLAND<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Dr. Wolfgang Triebe,<br />
Rudolf-Eucken-Allee 17, 26603 Aurich,<br />
Tel. 04941 / 57 52<br />
15.11.2000<br />
15.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr - Ort: Hotel Brehms<br />
Garten, Kirchdorfer Str. 17, 26603 Aurich<br />
"Neue Füllungsmaterialien für den okklusionstragenden<br />
Seitenzahnbereich - eine kritische<br />
Wertung."<br />
Referent: Prof.Dr. Georg Meyer, Greifswald<br />
BEZIRKSSTELLE VERDEN<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Siegbert Kiese,<br />
Zum Achimer Bahnhof 25; 28832 Achim<br />
Tel.: 04202 / 8 20 30<br />
08.11.2000<br />
18.00 Uhr bis ca. 21.30 Uhr –<br />
Ort: Haags Hotel <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Lindhooper Str. 97, 27283 Verden<br />
„Neues und Bewährtes in der<br />
Funktionsdiagnostik und Schienentherapie“<br />
Referent: Prof. Dr. Ulrich Lotzmann, Marburg<br />
13.12.2000<br />
18.00 Uhr bis ca. 21.30 Uhr –<br />
Ort: Haags Hotel <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Lindhooper Str. 97, 27283 Verden<br />
„Problemfälle in der Chirurgie“<br />
Referent: Dr. Dr. Chr. G. Schippers,<br />
Rotenburg/Wümme