Mikroskopischer Farbatlas pflanzlicher Drogen
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130 Kraut-<strong>Drogen</strong><br />
Vogelknöterichkraut – Polygoni avicularis herba<br />
Inhaltsstoffe<br />
Polygonum aviculare L. s. l.,<br />
Polygonaceae, Ph. Eur.<br />
Makroskopische Merkmale<br />
Ganze oder geschnittene, blühende, oberirdische<br />
Teile; Stängel verzweigt, knotig, 0,5 bis<br />
2 mm dick, zylindrisch oder etwas kantig,<br />
längs gestreift; Blätter wechselständig sitzend<br />
oder kurz gestielt, kahl, ganzrandig, variabel in<br />
Form und Größe; Blattunterseite häufig hellgrün<br />
mit hervortretenden Hauptnerven; Nebenblätter<br />
(Ochrea, Pfeil) scheidenförmig, zerschlitzt,<br />
silbrig; Blüten (a) 2 bis 3 mm groß,<br />
achselständig mit fünfzähligem, grünlich weißem<br />
Perigon mit rosa Spitzen; Nussfrucht (b) 2<br />
bis 4 mm groß, braun bis schwarz, dreikantig,<br />
punktiert oder gerieft; höchstens 2 % Wurzelanteile<br />
(c); Geschmack: schwach zusammenziehend.<br />
Mindestens 0,30 % Flavonoide, berechnet als Hyperosid (nach Ph. Eur.); Kaffeesäurederivate<br />
(Chlorogensäure); Gallotannine; Schleimstoffe; Silikate.<br />
Anwendung<br />
Leichte Katarrhe der Luftwege; entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut<br />
(nach Monographie Kommission E).<br />
Mikroskopische Merkmale<br />
A Sehr große Calciumoxalatdrusen im Mesophyll der Blätter (und im Stängel); stark verzweigte<br />
Blattnervatur (Präparat in Phgl-HCl).<br />
B Äquifacialer Blattquerschnitt; große Calciumoxalatdrusen.<br />
C Blattepidermis mit geraden bis buchtigen Zellwänden; anisocytische Spaltöffnungen; Zellwände<br />
getüpfelt (gestreifte Cuticula).<br />
D Sehr lang gestreckte, schmale Zellen der Ochrea.<br />
E Epidermis des Stängels (und des Blattes) in Eisen(III)chlorid (0,1 g l –1 ) braunschwarz gefärbt;<br />
Zellen geradwandig; anisocytische Spaltöffnungen.<br />
F Epidermis des Stängels (und des Blattes) in KOH (675 g l –1 )rötlich violett bis tiefblau gefärbt;<br />
Zellen lang gestreckt, getüpfelt, geradwandig; anisocytische Spaltöffnungen.<br />
G Kugelige bis ovale, tricolporate Pollenkörner mit glatter Exine.<br />
H Steinzellen des Exokarps mit verdickten, wulstigen Wänden.<br />
Fasern der Hypodermis des Stängels; Stängelbruchstücke mit Gefäßen.