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Gesund naschen
Wir haben Carsten Krome getroffen, einen sympathischen Ur-Lüneburger, der im zarten
Alter von 29 Jahren bereits an seiner Doktorarbeit schreibt, eine Krabbenzucht auf Borneo
aus der Traufe hob und darüber hinaus auch noch „in Klamotten macht“ – ach ja, und nicht
zu vergessen die „Naschbar“, die er ganz nebenbei An der Münze 10 betreibt und wo er
selbst ab und an hinter dem Tresen anzutreffen ist. Hansdampf in allen Gassen!
Carsten, wie lange gibt es die „Naschbar“ schon?
Carsten: Eröffnung war am 1. Juni 2012.
NASCHBAR
Betreibst Du den Laden alleine?
Carsten: Nein, ich mach das zusammen mit Sven Dobosi – dem Besitzer
des Chandlers Coffeeshop nebenan.
Bei Euch hat ja kürzlich eine Art Umstrukturierung stattgefunden –
erzähl doch mal, was da genau los war.
Carsten: Wir haben unser Konzept radikal geändert. Ursprünglich basierte
die „Naschbar“ auf der Idee Bubble-Tea zu verkaufen, im Stil der hippen
Bubble-Tea-Läden in Städten wie Berlin, Hamburg etc., haben uns dann
aber relativ schnell eingestehen müssen, dass wir einfach nicht hinter dem
Produkt stehen. Da haben wir nicht genau genug hingeschaut und uns von
dem ganzen Hype um das Getränk blenden lassen. Die Kritik der Presse
bezüglich des Zuckergehaltes und des hohen Chemie-Anteils ist sicher
größtenteils gerechtfertigt.
Stark. Mutiger Schritt. Was verkauft Ihr denn jetzt?
Carsten: Wir haben – wirklich lecker! – Frozen Joghurt, der ja aus Biomilch
gewonnen wird und im Vergleich zu Speiseeis auch deutlich gesünder ist.
Außerdem haben wir hausgemachte Suppen − immer zwei vegetarische
und zwei fleischhaltige!
Hinzu kommen Smoothies, Lassies und Shakes und zu guter Letzt selbstgemachte
Waffeln & Quarks.
Da kann man eigentlich schon sagen, dass Ihr Euer Augenmerk auf
das Thema „Gesunde Ernährung“ setzt – oder?
Carsten: Richtig - man könnte fast behaupten, wir versuchen das wieder
gut zu machen, was wir vorher „angerichtet“ haben!
Machst Du eigentlich beruflich noch etwas anderes?
Carsten: (lacht) Ich hab nebenbei noch einen Job als Fischereibiologe, baue
gemeinsam mit einem anderen Biologen eine Krabbenzucht auf Borneo auf
und bin dabei, zusammen mit einem Kumpel noch 'ne Klamottenfirma an
den Start zu bringen. Mal schauen, ob das alles so klappt.
Wow! That's quite a lot! Zu Deiner Tätigkeit als Fischereibiologe: Was
machst Du da genau?
Carsten: Ich bin am THÜNEN-Institut in Hamburg, einer ehemaligen Bundesforschungsanstalt,
und schreibe da gerade meine Doktorarbeit über
Fischernährung! Im Prinzip versuche ich, meine Fische zu Vegetariern zu
machen.
Aha! Also eine ähnlich nachhaltige Thematik wie mit der „Naschbar“!
Carsten: Absolut!
Was sind Eure Ziele für 2013 bezüglich der „Naschbar“?
Carsten: Wir wollen weiterhin gute Produkte anbieten und es irgendwie
in den Köpfen der Leute verankern, dass wir KEIN Bubble-Tea Laden sind.
Zudem möchten wir natürlich weiterhin unseren Bekanntheitsgrad steigern
und hoffentlich mit Beendigung der Peek & Cloppenburg-Baustelle nebenan
endlich den Leuten ein chilliges Ambiente bieten, in dem man auch mal
entspannt draußen sitzen kann, um bei einer Suppe die Mittagspause zu
genießen.
Also so eine Art „chill-out-Spot“?
Carsten: Könnte man so sagen! Gesund naschen, chillen und dazu gibt's
anstelle einer Tafel Schokolade 'nen Fruchtquark mit wenig Kalorien und
doppelt lecker! (jb)
www.naschbar.net
© Fotos: Joscha Blachnitzky