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Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer und der ... - Dens

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dEutschland<br />

Vergessen?<br />

Strukturreformen nötig<br />

Mit völligem Unverständnis reagiert<br />

die Kassenzahnärztliche B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

(KZBV) darauf, dass zwar einerseits<br />

aktuell in wesentlichen Teilen<br />

des Ges<strong>und</strong>heitswesens strukturelle<br />

<strong>und</strong> sogar finanzwirksame Reformen<br />

angegangen werden, an<strong>der</strong>erseits aber<br />

die seit langem konsentierten <strong>und</strong> als<br />

dringend erfor<strong>der</strong>lich anerkannten<br />

strukturellen Reformen des zahnärztlichen<br />

Vergütungssystems weiterhin<br />

auf die lange Bank geschoben werden<br />

sollen. „In unserem Bereich gibt es<br />

statt mutiger <strong>und</strong> längst überfälliger<br />

Reformschritte bisher nur Absichtserklärungen<br />

<strong>der</strong> Politik. Wir for<strong>der</strong>n die<br />

Abschaffung <strong>der</strong> starren Budgetierung<br />

<strong>und</strong> die Anpassung <strong>der</strong> Gesamtvergütungen<br />

an den tatsächlichen Versorgungsbedarf<br />

<strong>der</strong> Menschen im Land“,<br />

erklärte <strong>der</strong> Vorsitzende des Vorstandes<br />

<strong>der</strong> KZBV, Dr. Jürgen Fed<strong>der</strong>witz.<br />

„Gerade solche dringend notwendigen<br />

Reformen mutig <strong>und</strong> zeitnah anzugehen,<br />

war erklärtes Ziel <strong>der</strong> Regierungsparteien<br />

im Koalitionsvertrag. Umso<br />

größer sind unser Unverständnis <strong>und</strong><br />

unsere Enttäuschung angesichts <strong>der</strong><br />

Realitäten.“ Selbst wenn man den Zusagen<br />

<strong>der</strong> Regierungskoalition glaube,<br />

so Fed<strong>der</strong>witz weiter, würden mindestens<br />

zwei weitere Jahre ungenutzt<br />

vergehen, in denen das zahnärztliche<br />

Versorgungssystem weiterhin nicht<br />

wettbewerbsfähig sei, obwohl überall<br />

lauthals nach Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>-<br />

8 dens 11/2010<br />

Keine Drei-Klassen-Medizin<br />

Kostenerstattung dient <strong>der</strong> Transparenz<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsminister Philipp<br />

Rösler (FDP) will die Finanzierung<br />

gesetzlicher Krankenkassen stärker am<br />

Vorbild privater Versicherungen ausrichten<br />

<strong>und</strong> kündigte an, seine Pläne für<br />

die Ausweitung <strong>der</strong> Kostenerstattung in<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />

eiliger umzusetzen als geplant. In <strong>der</strong><br />

entfachten Debatte um die Kostenerstattungssysteme<br />

lehnt die B<strong>und</strong>eszahnärztekammer<br />

(BZÄK) polemische Statements<br />

zur so bezeichneten „Vorkasse“<br />

ab. Diese Diskussion sei unsachlich <strong>und</strong><br />

faktisch falsch. „Es ist absurd“, so <strong>der</strong><br />

Präsident <strong>der</strong> BZÄK, Dr. Peter Engel,<br />

„die Kostenerstattung im Zusammenhang<br />

mit einer Drei-Klassen-Medizin<br />

zu sehen. Dieser Einwand ist rein plakativ<br />

<strong>und</strong> ideologisch.“<br />

Erst recht abwegig sei es, die Kostenerstattung<br />

mit „Vorkasse“ in Verbindung<br />

zu setzen. Denn „in <strong>der</strong> Regel<br />

zahlt <strong>der</strong> Patient seine Rechnung, nachdem<br />

er das Geld von <strong>der</strong> Kasse erstattet<br />

bekommen hat“, so Engel weiter. Das<br />

benannte Zahlungsziel ließe Patienten<br />

Zeit, die Rechnung bei <strong>der</strong> Versiche-<br />

heitssystem gerufen werde. Fed<strong>der</strong>witz:<br />

„Ich appelliere nachdrücklich an<br />

die B<strong>und</strong>esregierung, die strukturellen<br />

Reformen in <strong>der</strong> vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung zeitnah anzugehen<br />

<strong>und</strong> nicht weiter zu verschieben. Wer<br />

rung einzureichen. Kostenerstattung<br />

dient <strong>der</strong> Transparenz <strong>und</strong> bietet Therapie-Wahloptionen<br />

für den Versicherten.<br />

Rösler will die freiwillige Option zukünftig<br />

attraktiver machen. Bislang ist<br />

die Wahl <strong>der</strong> Kostenerstattung für gesetzlich<br />

Versicherte wenig interessant<br />

<strong>und</strong> zu bürokratisch.<br />

Patienten in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) müssen sich<br />

auf drei Jahre an einen Tarif mit Kostenerstattung<br />

binden. Zudem müssen<br />

sie nicht unerhebliche finanzielle Einbußen<br />

hinnehmen. Diese Nachteile<br />

kündigte Rösler an, beseitigen zu wollen.<br />

Die Än<strong>der</strong>ungen sollen möglichst<br />

noch in die Finanzreform eingearbeitet<br />

werden, die zum 1. Januar 2011 in<br />

Kraft treten wird. Die BZÄK begrüßt<br />

den Entschluss, die Kostenerstattung<br />

in <strong>der</strong> GKV zum Vorteil <strong>der</strong> Patienten<br />

zu verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> verbindet damit die<br />

Hoffnung auf eine echte Strukturreform,<br />

die am Ende des Prozesses auch<br />

eine Abschaffung <strong>der</strong> Budgetierung beinhalten<br />

sollte.<br />

BZÄK<br />

den Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

will, muss auch faire Voraussetzungen<br />

dafür schaffen. Die KZBV ist je<strong>der</strong>zeit<br />

zu Gesprächen bereit. Die Ungeduld<br />

wird größer, <strong>der</strong> Druck wächst.“<br />

KZBV<br />

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