Speed 08-2011
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nehmen. Ich führe die Meisterschaft noch an und für die Punkte heute<br />
bin ich dankbar.“<br />
Der Kampf um Rang vier sollte sich ebenfalls erst auf den letzten Metern<br />
entscheiden. Dovizioso konnte dabei knapp über Spies und Simoncelli<br />
triumphieren. Die Drei trennten im Ziel nur wenige Zehntel. „Unser<br />
Ziel war eigentlich das Podest, darum bin ich über Rang vier etwas<br />
enttäuscht“, kommentierte Dovizioso. „Es war aber ein guter Kampf<br />
mit Simoncelli und Spies und ich bin glücklich, dass ich diesen Fight<br />
gewonnen habe.“ Der Amerikaner Spies hingegen ärgerte sich, es am<br />
Anfang etwas zu ruhig angehen gelassen zu haben. „Leider kam ich<br />
etwas zu spät an die Spitzengruppe heran, aber ich habe es so hart ich<br />
konnte versucht“, grübelte der Superbike-Weltmeister von 2009. „Mir<br />
fehlte am Anfang hinten einfach etwas Grip. Ich versuchte konstant<br />
zu sein und hoffte, dass ich wieder ran komme, denn ich konnte am<br />
Anfang die Pace von ihnen nicht gehen. Was die Rundenzeiten angeht,<br />
war es vielleicht das konstanteste Rennen, was ich je gefahren bin.<br />
Drei Runden vor Schluss bekam ich den Anschluss und dann brach<br />
die Hölle los. Simoncelli versuchte einen Weg an Dovizioso vorbei zu<br />
fi nden und jedes Mal wenn ich versuchte einen Blick zu werfen, war<br />
einer von ihnen auf der einen Seite der Strecke und der andere auf<br />
der anderen. Es war Fair Play, sie fuhren ein Rennen gegeneinander,<br />
aber es hat meinen Spielzug etwas durchkreuzt. Simoncelli ging am<br />
Ende weit, sodass ich ihn in der letzten Kurve kassieren konnte. Ich<br />
wünschte, dass ich auch Dovizioso noch geschnappt hätte, denn wir<br />
hatten das Tempo dazu. Aber uns gingen einfach die Runden aus…“<br />
Simoncelli war aus dieser Gruppe logischerweise der Enttäuschteste.<br />
„Es ist schade, denn der vierte Platz hätte sich komplett anders angefühlt“,<br />
so der Gresini Honda-Mann. „Ich war in der ersten Rennhälfte<br />
schneller als Dovizioso und vielleicht hat es zu lange gedauert, ehe ich<br />
an ihm vorbei war. Damit waren die Führenden weg. Wir haben uns ein<br />
paar Mal überholt und die Reifenabnutzung war auf der linken Seite<br />
so schlimm, dass ich richtig Probleme bekam und es hart war, das<br />
Motorrad zu kontrollieren. Ich versuchte in der letzten Runde alles, was<br />
ich konnte, aber es war nicht genug und auch Spies kam noch durch.<br />
Es ist schade, aber es war trotzdem ein gutes Rennen für uns, denn wir<br />
waren an der Spitze dran und wenn wir im Renntrim einfach noch ein<br />
paar Zehntel fi nden, dann werden wir um Siege kämpfen.“<br />
Spannung gab es aber auch hinter den beiden Spitzengruppen zu erle-<br />
Foto: GR<strong>Speed</strong>Pics<br />
MOTOGP AUF DEM SACHSENRING<br />
ben. Im Fight um Rang sieben waren erneut drei Piloten involviert: ssro<br />
Bautista, Nicky Hayden und Valentino Rossi. Und so viel gleich vorweg:<br />
Bautista ritt in der letzten Runde, letzte Kurve ein Manöver, was ihm<br />
den Sieg in dieser Gruppe einbrachte. Der Spanier wurde mit rund<br />
einer halben Zehntelsekunde vor Hayden gewertet, Rossi sah das Ziel<br />
eine Zehntel hinter der Suzuki. „Das war ein spaßiges Rennen“, freute<br />
sich Bautista. „Ich bin ziemlich zufrieden damit, wo wir angekommen<br />
sind. Ich hatte einen anständigen Start und war in einer guten Position,<br />
nur knapp hinter den Top-Piloten. Aber ich war ein wenig zu weit weg<br />
von ihnen und mein Rhythmus war nicht ganz so schnell wie ihrer,<br />
darum konnte ich nicht mithalten. Ich war dann mit den beiden Ducati-<br />
Jungs im Kampf und habe das Rennen mit ihnen wirklich genossen.<br />
Am Ende war es schwer Valentino und Nicky zu überholen, denn sie<br />
bremsen sehr sehr hart und sehr spät, was es schwer macht vorbeizukommen.<br />
In der letzten Runde überholte ich Valentino am Ende der<br />
Zielgeraden. Dann folgte ich Nicky und wartete auf die letzten beiden<br />
Kurven, denn ich wusste, dass ich die Chance habe, ihn zu holen.<br />
Ich musste in Kurve zwölf mit allem bremsen, was ich hatte, aber ich<br />
musste ein wenig weit gehen, verlor etwas <strong>Speed</strong> und Nicky überholte<br />
mich in der letzten Kurve. Aber er ging zu schnell rein, also trieb es ihn<br />
raus und ich konnte am Kurvenausgang wieder an ihm vorbei gehen.<br />
Ich bin happy Erster hinter den Top Sechs zu sein, denn die sind im<br />
Moment auf einem anderen Level.“<br />
Die Top Ten machte Colin Edwards rund, der eine Zeit lang noch mit<br />
den beiden Ducatis und der Suzuki hatte mithalten können, aber in<br />
gewissen Streckenabschnitten - den Linkskurven zur Karthalle runter<br />
- immer wieder die Zeit verlor, die er in anderen Sektoren gut machen<br />
konnte. Ein Teufelskreis. Hinter Edwards fochten fünf weitere Piloten<br />
um Rang elf. Hector Barbera verbuchte dabei den besseren Ausgang<br />
für sich, nachdem sein Rennen viel mehr hätte bringen können. Eingangs<br />
der zweiten Runde verbremste er sich am Ende von Start-Ziel,<br />
donnerte durch das Kiesbett und war weit hinter dem Feld Letzter.<br />
Trotzdem schloss er die Lücke und schlug zurück. Im direkten Kampf<br />
besiegte er Karel Abraham, Randy de Puniet und Cal Crutchlow.<br />
Der vom Assen-Sturz noch angeschlagene Japaner Hiroshi Aoyama<br />
erntete als 15. den letzten Punkt. Toni Elias wurde einmal mehr Letzter<br />
der aktiven MotoGP-Piloten, entging einer Überrundung nur knapp. Sylvain<br />
Guintoli wurde 17. und Letzter und überrundet.<br />
unten links:<br />
Karel Abraham<br />
stürzte im Training<br />
wurde aber 12. im<br />
Rennen.<br />
unten rechts:<br />
motogp Podest<br />
v.l. Jorge Lorenzo,<br />
Dani Pedrosa,<br />
Casey Stoner<br />
<strong>08</strong> - <strong>2011</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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Foto: Ronny Lekl