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Speed 08-2011

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unten links:<br />

Autogramme bis in<br />

die Abendstunden,<br />

Stefan Bradl ist<br />

einer der<br />

gefragtesten Stars.<br />

unten rechts:<br />

Der lange Scott<br />

Redding schleift<br />

fast immer mit den<br />

Ellenbogen auf der<br />

Piste.<br />

40 <strong>08</strong> - <strong>2011</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

MOTOGP AUF DEM SACHSENRING<br />

Sachsenring Moto2 - Teil 1:<br />

Verhaltener Start der Favoriten<br />

Dass die Moto2-Piloten als letzte der drei WM-Klassen am Freitagvormittag<br />

auf die Piste raus durften, sorgte nicht dafür, dass die Bedingungen<br />

für sie besser waren. Auch in der mittleren Klasse begann<br />

der Sachsenring kalt: 16°C Lufttemperatur, der Asphalt war mit 22°<br />

nur geringfügig wärmer. Darum gingen es die meisten Favoriten dieser<br />

Klasse auch etwas ruhiger und vorsichtiger an. Der Freitagmorgen gehörte<br />

ganz dem San Marinesischen Ex-MotoGP-Piloten Alex de Angelis,<br />

der sich acht Hundertstel vor Simone Corsi klassierte. Der einzige MotoBI-Pilot<br />

des Feldes kam auf eine Bestzeit von 1:25,542 Minuten - was<br />

knapp unter dem Rundenrekord von Andrea Iannone aus dem Vorjahr<br />

lag. Doch in Anbetracht dessen, dass die Moto2-Zeiten in diesem Jahr<br />

fast überall um mehr als eine Sekunde fi elen, durfte man auch hier<br />

noch nicht vom Maximum ausgehen. Rang drei im ersten Training ging<br />

an Bradley Smith aus Großbritannien.<br />

Stefan Bradl reiste als WM-Leader an den Sachsenring - und wusste<br />

bereits vor dem Wochenende, dass er auch als Führender der Gesamtwertung<br />

wieder abreisen würde. So groß war der Vorsprung. Doch der<br />

Deutsche ist derzeit extrem gut drauf und auch clever. Vor dem Heimrennen<br />

sagte er richtig: „Auch dort gibt es nur 25 Punkte für den Sieg.“<br />

Im ersten Training begann er als Vierter solide.<br />

Erstmals wieder dabei war der amtierende Vizeweltmeister Julian Simon.<br />

Nach seinen Verletzungen konnte er endlich wieder auf die Aspar-<br />

Suter steigen und gleich zu Rang sechs hinter Scott Redding brausen.<br />

Yuki Takahashi, Mika Kallio, Aleix Espargaro und Jules Cluzel rundeten<br />

die Top Ten ab. Der Schweizer Thomas Lüthi startete als Elfter in das<br />

Wochenende, Anthony West holte dank des Tests im Rahmen der IDM<br />

vor ein paar Wochen als Zwölfter einen guten Einstand in das Wochenende.<br />

Marc Marquez wurde 13, Randy Krummenacher und Max<br />

Neukirchner belegten die Plätze 16 und 17 und lagen an der Eine-<br />

Sekunde-Rückstand-Grenze. Dominique Aegerter verlor als 24. gerade<br />

einmal 1,5 Sekunden.<br />

Die Hoffnungen auf einen weiteren Deutschen Spitzenfahrer hatten<br />

sich schon im Vorfeld des Deutschland GP zerschlagen. Arne Tode<br />

sollte eigentlich auf einer weiteren MZ an den Start gehen, doch der<br />

Glauchauer kündigte in der Woche vor dem GP beim Werk. Er hinterließ<br />

mächtig Zoff, Geschäftsführer Martin Wimmer forderte runde<br />

15.000 Euro Schadensersatz. Eine Wildcard in der Moto2-Klasse kostet<br />

12.500, die Wimmer bezahlt haben soll. Tode erschien zwar im<br />

Fahrerlager, konnte aber nicht in das Geschehen eingreifen.<br />

Ein weiterer Pilot, der einsatzbereit angereist war, war der amtierende<br />

deutsche Supersport-Meister Damian Cudlin aus Australien. Schon im<br />

letzten Jahr war er mit einer Wildcard unterwegs, dieses Mal hätte er<br />

den verletzten Axel Pons im Kalex-Team ersetzen können. Doch der<br />

junge Pons entschied sich nach dem ersten Training, welches er als<br />

33. beendete, dafür, das Wochenende weiter zu bestreiten. Cudlin<br />

blieb Zuschauer.<br />

Im zweiten Training am Nachmittag war es nicht viel wärmer, dennoch<br />

wurden die Rundenzeiten etwas schneller - und die Spitze rückte näher<br />

zusammen. Die Bestzeit des Tages ging an den Schweizer Lüthi, der<br />

die Messlatte auf 1:25,458 Minuten legte. Das Besondere daran: Aleix<br />

Espargaro auf Rang zwei verlor 0,002 Sekunden auf die Bestzeit, der<br />

drittplatzierte Yuki Takahashi war ganze 0,0<strong>08</strong> Sekunden langsamer.<br />

Redding, Bradl, Marquez, Smith und Simon, die die Ränge vier bis acht<br />

belegten, blieben unter zwei Zehntelsekunden Rückstand. Insgesamt<br />

war es eine extrem enge Kiste: Mike di Meglio, der 25. wurde, war<br />

mit 0,982 Sekunden der Letzte, der unter einer Sekunde Rückstand<br />

blieb.<br />

Max Neukirchner, als 19. gewertet, war zweitbester Deutscher. Er kam<br />

mit seiner MZ auf eine Zeit von 1:26,176 Minuten und verlor sieben<br />

Zehntel auf die Spitze. „Ich konnte meine Platzierung im zweiten Training<br />

zwar nicht verbessern, bin aber trotzdem bis jetzt zufrieden“,<br />

Foto: GR<strong>Speed</strong>pics<br />

fasste der Stollberger zusammen. „Wir haben einen Weg gefunden,<br />

das Motorrad zu verbessern. Wir hatten heute früh sehr große Probleme<br />

und das hat sich bis zur Mitte des zweiten Trainings gezogen.<br />

Aber zum Ende hin haben wir etwas gefunden, was richtig gut war.<br />

Damit konnte ich konstant schnelle Runden fahren. So langsam macht<br />

mir das Fahren wieder richtig Spaß. Trotzdem ist es nicht einfach. Es<br />

ist mein Heim-Rennen, sehr viele Leute sind hier und wollen Hallo<br />

sagen, aber das lenkt von der Konzentration leider etwas ab. Doch für<br />

morgen bin ich guter Dinge.“<br />

Die weiteren deutschsprachigen Platzierungen im zweiten Training: Aegerter<br />

23, Krummenacher 28 und Anthony West mit der zweiten MZ<br />

auf dem 30. Rang.<br />

Sachsenring Moto2 - Teil 2:<br />

Bradl behauptet Rang zwei<br />

Am Samstag purzelten die Zeiten in der Moto2-Klasse weiter. Und<br />

weiterhin war alles eine knappe Angelegenheit. Im dritten freien Training<br />

holte der Japaner Yuki Takahashi die Bestzeit - vor Bradl, Simon,<br />

Smith, Aleix Espargaro, Lüthi und Marquez. Stark fuhr der Schweizer<br />

Krummenacher, der sich hinter de Angelis auf dem neunten Platz klassierte,<br />

Pol Espargaro machte die Top Ten rund.<br />

Im Qualifying am Nachmittag deutete vieles auf eine Pole Position für<br />

Stefan Bradl hin - bis kurz vor Schluss der Angriff von Marquez noch<br />

einmal um 0,129 Sekunden schneller war. Der Spanier holte die Pole,<br />

Bradl holte Startplatz zwei. „Das war zu erwarten, dass die Zeiten hier<br />

sehr eng beieinanderliegen werden“, sagte der Zahlinger. „Ich bin zufrieden<br />

mit dem was wir erreicht haben. Wir hatten Schwierigkeiten mit<br />

der Gabel, die war meiner Meinung nach ein bisschen zu weich. Das<br />

hat mich im Kopf ein wenig gebremst. Da ich keinen Sturz riskieren<br />

wollte, musste ich langsam machen. Dabei war es sehr schwierig das<br />

richtige Limit zu fi nden. Hätte ich mehr Vertrauen zum Vorderrad gehabt,<br />

hätte ich sicher auch die Poleposition holen können. Das Wichtigste<br />

war, dass wir in der ersten Reihe stehen und jetzt werden wir sehen,<br />

was morgen zu holen ist. Ein guter Start wird hier wichtig sein, denn<br />

zum Überholen ist es sehr schwer auf dieser Strecke. Es wird sicher<br />

ein sehr langes und hartes Rennen werden.“<br />

Teamchef Stefan Kiefer zeigte sich ebenfalls zufrieden. „Wir sind froh,<br />

dass wir in der ersten Startreihe stehen“, meinte er. „Mit 29 Runden<br />

wird es ein super, superlanges Rennen werden. Als Stefan mit dem<br />

harten Reifen draußen war, hatte er sehr viel Verkehr und konnte diesen<br />

Reifen nicht richtig ausspielen. Wir dachten zwar, der weichere<br />

Reifen wäre der bessere, aber vielleicht wäre die härtere Mischung<br />

doch die richtige Wahl gewesen. Den werden wir jedenfalls morgen im<br />

Rennen einsetzen und dann wird auch das Problem mit der Gabel wieder<br />

besser werden. Wir haben morgen jedenfalls alle Möglichkeiten.“<br />

Startplatz drei ging an Aleix Espargaro, der damit die erste Reihe abrunden<br />

sollte. In Reihe zwei tummelten sich Michel Pirro, Julian Simon<br />

und Alex de Angelis, Reihe drei bildeten Xavier Simeon, Mika Kallio<br />

und Bradley Smith.<br />

Erst in der vierten Startreihe sollte ein weiterer deutscher Pilot zu fi nden<br />

sein: Max Neukirchner holte sich als Elfter hinter Yonny Hernandez<br />

eine hervorragende Ausgangslage für sein Heimrennen, Thomas Lüthi<br />

stellte seine Suter neben den MZ-Piloten. „Wir haben effi zient am Set-<br />

Up gearbeitet“, beschrieb Lüthi den Samstag. „Das hat gut funktioniert.<br />

Auch im Abschnitt eins, wo die ganzen engen Kurven sind, ist es<br />

mir sehr gut gegangen. Doch dann haben wir uns mit der Übersetzung<br />

wahrscheinlich ein bisschen verrannt. Ich habe trotzdem versucht,<br />

schnellere Rundenzeiten zu fahren, bin aber wie gegen eine Mauer<br />

gerannt und konnte mich nicht mehr steigern. Schade!“<br />

Krummenacher schuf sich mit Startplatz 15 auch eine gute Ausgangslage,<br />

Aegerter wurde 28, West kam über Startplatz 31 nicht hinaus.<br />

Besonders hervorzuheben bleibt einmal mehr, dass Robertino Pietri<br />

als 34. gerade einmal 1,7 Sekunden auf die Pole-Zeit verlor.<br />

Foto: GR<strong>Speed</strong>pics

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