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Wir wollen im Arbeitsleben mehr als nur dabei sein! - Leben mit ...

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<strong>Wir</strong> <strong>wollen</strong> <strong>im</strong> <strong>Arbeitsleben</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>nur</strong> <strong>dabei</strong> <strong>sein</strong>!<br />

tert wird. Anfangs gab es gegenseitige Hospitationen von pädagogischen und behinderten<br />

Mitarbeiter(inne)n, um Überschneidungsmöglichkeiten und Übergänge<br />

leichter zu erkennen und zu ermöglichen. Momentan ist die Kooperation von folgenden<br />

Aktivitäten geprägt:<br />

Gegenseitige Praktika, teilweise auch Langzeitpraktika,<br />

einmal wöchentlich Mittagessen der Tagesstätten<strong>mit</strong>arbeiter in der Werkstattkantine,<br />

Tagesstätten-Arbeitsgruppen arbeiten einmal wöchentlich in den Räumen der<br />

Werkstatt,<br />

Verkauf von Brötchen durch Werkstatt<strong>mit</strong>arbeiter in der Tagesstätte und angrenzenden<br />

Verwaltungsgebäuden,<br />

gegenseitiger Verkauf von Produkten,<br />

gegenseitige Übernahme von Arbeitsaufträgen,<br />

gegenseitige Teilnahme an Festen und Veranstaltungen,<br />

Wechsel in die jeweils andere Institution.<br />

Eine Arbeitsgruppe <strong>mit</strong> Mitarbeitern beider Einrichtungen entwickelt ständig neue<br />

Ideen und „arbeitet weiter kontinuierlich daran, die Übergänge zu ermöglichen!<br />

Sie ist aus dem Projektstadium hinausgewachsen und zu einem festen Bestandteil<br />

unserer gemeinsamen Aufgabe geworden“ (HANNEMANN 2003).<br />

Die Trennung der Trägerschaft hat sich in Hamburg oftm<strong>als</strong> <strong>als</strong> günstig erwiesen.<br />

Tages(förder)stätten haben ein eigenes Profil entwickelt, treten auf gleichberechtigter<br />

Ebene in Kontakt zu den Werkstätten und treten in der Öffentlichkeit deutlicher<br />

für den Personenkreis in Erscheinung. Nachteil kann der nicht <strong>im</strong>mer reibungslose<br />

Übergang von der Tages(förder)stätte in die Werkstatt <strong>sein</strong> sowie die Einbeziehung<br />

der Grenzgänger in den Alltag, seien es die leistungsgeminderten Personen in den<br />

Werkstätten oder die Leistungsträger in den Tages(förder)stätten.<br />

Einen interessanten Versuch der Kooperation hat AlsterArbeit, eine Einrichtung der<br />

Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg, unternommen. Eine Tagesförderstätte<br />

dort hat Räume an eine Werkstattgruppe vermietet und schafft dadurch leichtere<br />

Übergänge bei der Nutzung der jeweils anderen Einrichtung.<br />

Tages(förder)stätten <strong>als</strong> Orte der beruflichen Bildung<br />

Für Menschen <strong>mit</strong> schweren und <strong>mehr</strong>fachen Behinderungen entscheidet sich <strong>mit</strong><br />

der Prüfung der Werkstattfähigkeit, ob sie meist dauerhaft einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung nachgehen können und die Möglichkeit einer Entlohnung<br />

haben oder nicht. In Tages(förder)stätten sind sie oft lebenslang bei ihren Angehörigen<br />

sozialversichert, erhalten keine Rente und keine Möglichkeit der beruflichen<br />

Eingliederung. Wenn Tages(förder)stätten den Status einer WfbM erhalten, ohne<br />

die Notwendigkeit der Produktivität, der Größe und der personellen Ausstattung<br />

einhalten zu müssen, könnten die schwerbehinderten Mitarbeiter den gleichen Status<br />

erhalten.<br />

Die Trennung nach Hilfebedarf zwischen Tages(förder)stätten und Werkstätten <strong>mit</strong><br />

den oben beschriebenen Folgen sollte aufgehoben werden. Ein behinderter Mensch<br />

Geistige Behinderung 3/04, 43. Jg.<br />

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