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Wir schaffen Werte - lafim

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LAFIMAktuell<br />

Zeitung für Mitarbeitende der LafiM-gruppe 1/2009 | februar 2009<br />

potsdaM Unsere Unternehmenspolitik bezieht sich auf<br />

einige wesentliche Grundlegungen. Sie ist unspektakulär und<br />

kann nicht durch einige zeitlich beschränkte Projekte und<br />

Maßnahmen umgesetzt werden. Die Umsetzung geschieht<br />

vielmehr, indem sie in allen Entscheidungen und Handlungen<br />

als Richtschnur und Rahmenbedingung betrachtet wird. Ein<br />

kontinuierlicher Prozess, ist die Umsetzung unserer Unternehmenspolitik<br />

im Alltag.<br />

<strong>Wir</strong> sagen: <strong>Wir</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong> durch innovation, Qualität,<br />

Zuwendung und verbesserte ertragskraft.<br />

Die LAFIM-Gruppe ist ein überwiegend im Land Brandenburg<br />

tätiges diakonisches Unternehmen mit Kernkompetenzen auf<br />

den Gebieten Pflege, Förderung von jungen Menschen und<br />

Menschen mit Behinderung, Produktion und Dienstleistungen<br />

in Werkstätten, Hauswirtschaft und Beherbergung. Mit unseren<br />

Produkten und Dienstleistungen wollen wir den Menschen<br />

nützen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.<br />

neue strukturen<br />

ZuM titeLbiLd<br />

Zuwendung von allen Seiten –<br />

Besuch mit Gesang von Kindern ist<br />

immer eine besondere Freude.<br />

Mit der eingeleiteten Neuorganisation des LAFIM und der konsequenten<br />

Förderung von Kompetenzen haben wir Maßnah-<br />

potsdaM Als in der ersten christlichen<br />

Gemeinde Diakone eingesetzt wurden<br />

(Apostelgeschichte 6, 1-7), waren<br />

das „Männer mit einem guten Ruf, voll<br />

Heiligen Geistes und Weisheit“. Sie wurden<br />

als Diener aus der Gemeinde für die<br />

Gemeinde eingesetzt. Sie wurden (aus)<br />

gewählt innerhalb der Gemeinde. Und<br />

ihre Arbeit geschah ausschließlich für<br />

die Gemeinde. Die Gemeinde war einfach<br />

alles. Das ist heute alles ganz anders.<br />

Die moderne Diakonie – zumal hier<br />

im Osten – kommt ohne Mitarbeitende<br />

außerhalb der Gemeinde nicht aus. Das<br />

hatte schon eine Tradition in der fast<br />

unmöglichen Mitarbeiterfindung der<br />

DDR-Zeit. Nun schrammen wir an der<br />

50% Marke der nicht christlichen Mit-<br />

ZWeites Leben –<br />

„Ich fühle mich hier<br />

sauwohl, hier bin ich<br />

zuhause.“ seite 2<br />

men der Zukunftssicherung eingeleitet.<br />

Dabei fokussieren wir uns auf unsere<br />

Kunden, unsere Stärken, unsere Potenziale<br />

und auf den künftigen Sozialmarkt.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, sind wir<br />

dabei unsere Struktur strategisch neu<br />

auszurichten. <strong>Wir</strong> konzentrieren unsere<br />

Aktivitäten in bestehenden leistungsstarken<br />

und weitgehend eigenständig<br />

operierenden Geschäftsbereichen<br />

(Dienste für Menschen im Alter, Dienste<br />

für Menschen mit Behinderung) und<br />

der LAFIM mobil gGmbH, die von den<br />

Zentralen Diensten und einer Servicegesellschaft<br />

unterstützt werden. Unsere<br />

operativen Bereiche bieten Zugang<br />

zu Wachstumsmärkten im Sozialen.<br />

<strong>Wir</strong> untermauern unseren Anspruch,<br />

Zeichen zu setzen. Denn Innovationen<br />

<strong>schaffen</strong> die Basis für Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wachstum und damit für<br />

den Erfolg des Unternehmens in der<br />

Zukunft. <strong>Wir</strong> haben uns vorgenommen<br />

nachhaltig und zukunftsgerichtet zu<br />

wirtschaften. Das bedeutet, dass ne-<br />

die diakonische frage<br />

durch innovation, Qualität und Zuwendung<br />

verbessern wir unsere ertragskraft<br />

<strong>Wir</strong> <strong>schaffen</strong> <strong>Werte</strong><br />

arbeitenden und wollen doch Diakonie<br />

wie zur Zeit der Apostelgeschichte sein.<br />

Da muss man wirklich fragen: geht denn<br />

das? Der Auftrag ist entscheidend. Dem<br />

muss sich alles andere unterordnen. Der<br />

Auftrag schickt uns zu den hilfebedürftigen<br />

Menschen, und der muss erfüllt<br />

werden. Nur: Jeder, der diesen Auftrag<br />

miterfüllt, ob Christ oder Nichtchrist,<br />

stellt sich unter den Auftraggeber. Jeder<br />

ist im Auftrag Jesu unterwegs ob<br />

er an ihn glaubt oder nicht. Und wenn<br />

ich einen Auftrag annehme, dann kann<br />

ich eigentlich nicht so tun, als gäbe es<br />

den Auftraggeber nicht. Wenn ich also<br />

bei der Diakonie arbeite, dann bekomme<br />

ich schon meinen Lohn und habe<br />

Dienstvorgesetzte, aber ich bin ganz<br />

ben unserem diakonischen Auftrag<br />

Ökonomie und Ökologie und auch die<br />

gesellschaftliche Verantwortung des<br />

Unternehmens als gleichrangige <strong>Werte</strong><br />

stehen und unser Handeln leiten sollen.<br />

Durch Leistungsfähigkeit, Flexibilität<br />

und einen offenen Dialog auch zwischen<br />

den Kulturen und Ansichten<br />

wollen wir überzeugen. Im Interesse<br />

unserer Kunden, unserer Kirche und<br />

Diakonie, unserer Mitarbeitenden und<br />

der gesamten Gesellschaft im Land<br />

Brandenburg, gilt es, wirtschaftlich<br />

und nachhaltig zu handeln.<br />

unsere politik<br />

Unsere Unternehmenspolitik bestimmt<br />

unsere Leitlinien, Qualitätspolitik,<br />

Führungsgrundsätze und Zielvereinbarungen.<br />

diakonisches profil ist der<br />

zentrale Wert in der LafiM-arbeit: In<br />

der Beurteilung der Lebensqualität und<br />

Kundenzufriedenheit, bei der Mitarbei-<br />

bei der diakonie arbeiten und nicht in einer christlichen kirche sein – geht das?<br />

nah im Zentrum des christlichen Glaubens.<br />

Hoffentlich gibt es da auch genug<br />

Leute, die mir das sagen und die mir die<br />

wunderbaren Vorteile dieses Glaubens<br />

erklären. Und wenn das so ist, dann ist<br />

es Mission – Innere Mission. Der Name<br />

kommt uns doch sehr bekannt vor. Es<br />

geht also nicht nur, dass man bei der Diakonie<br />

arbeitet ohne einer christlichen<br />

Kirche anzugehören, es liegt auch eine<br />

große Chance darin. <strong>Wir</strong> dürfen nur nicht<br />

aus der Auftragsspur geraten, sondern<br />

müssen alle Mitarbeitenden in diese<br />

Spur mit hineinziehen, dann haben wir<br />

ein gutes, ein diakonisches Profil.<br />

Pfarrer Matthias Fiedler<br />

Theologischer Vorstand beim LAFIM<br />

LafiM-hygiene-<br />

Wäscherei – Unser<br />

größtes Projekt der<br />

letzten Jahre seite 3–4<br />

In dieser Ausgabe<br />

Benchmarking ................................Seite 2<br />

Schwerpunktthema<br />

LAFIM-Hygienewäscherei ........... Seite 3/4<br />

Wohnen bei Fliedners .....................Seite 5<br />

Interwiew mit Mario Nickel,<br />

Fliedners Werkstätten ....................Seite 5<br />

Dies & Das .....................................Seite 6<br />

Impressum ....................................Seite 6<br />

nach redaktionsschLuss:<br />

Am 2. Februar wurde die neue LAFIM-Homepage<br />

unter www.<strong>lafim</strong>.de freigeschaltet.<br />

terzufriedenheit, aber auch beim Handeln des LAFIM im Umfeld<br />

und bei der wirtschaftlichen Sicherheit. Der Auftrag der<br />

Christen zur Selbst- und Nächstenliebe ist Grundlage unseres<br />

Handelns. In der persönlichen Zuwendung zum behinderten,<br />

alten, kranken und hilfebedürftigen Menschen, zu Familien<br />

und zu Menschen sowie im bewusst partnerschaftlichen<br />

Umgang miteinander versuchen wir, den christlichen Glauben<br />

zu leben. Leib- und Seelsorge bilden eine untrennbare<br />

Einheit. Durch unser Handeln wollen wir Gottes Anwesenheit<br />

in unserer Welt erkennbar machen. In einer Zeit, die<br />

durch einen raschen Wandel der <strong>Werte</strong> gekennzeichnet ist,<br />

beziehen wir in unserem Handeln und Reden Standpunkte,<br />

die sich an christlichen <strong>Werte</strong>n orientieren.<br />

Unsere stationären, teilstationären und ambulanten Angebote<br />

zum Wohnen, Lernen und Arbeiten verstehen sich<br />

erstens als Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von<br />

Hilfebedürftigkeit, zweitens als Hilfe zur<br />

Selbsthilfe und drittens als sichere und<br />

würdige Lebensräume für Menschen,<br />

die auf Dauer begleitet, gepflegt und<br />

betreut werden müssen.<br />

Christian Tölken,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Andachtsseminar mit Pfarrer M. Fiedler im Herbst 2008


2 Geschäftsbereich „Dienste für Menschen im Alter“ LAFIMAktuell 1/2009 | Februar 2009<br />

www.pixelio.de<br />

für sie erkLärt:<br />

benchMarking – lernen von den besten<br />

Benchmarking – entweder man hat schon einmal davon gehört oder man<br />

denkt sich mhh naja, wieder mal ein neues tolles Wort mit dem man nichts<br />

anfangen kann. Dass es Benchmarking schon lange gibt, was man darunter<br />

versteht und wie wir es vor allem im LAFIM nutzen, das möchte ich Ihnen<br />

erläutern. Den Einstieg ins Thema soll folgender Vergleich aus der Tierwelt<br />

zeigen, welcher den Sinn von Benchmarking – vergleichbar – verdeutlicht.<br />

an jedem tag in der steppe<br />

muss die langsamste antilope<br />

festwoche geplant<br />

die geschwindigkeit des<br />

schnellsten Löwen kennen ...<br />

Das Wort hat seinen Ursprung in der Holzbearbeitung. Ein Schreiner bzw.<br />

Tischler hat früher eine Markierung (mark) an seiner Werkbank (bench)<br />

angebracht. Mit diesem Maß stellte er sicher, dass z.B. beim Herstellen von<br />

Stuhlbeinen alle Beine gleich lang wurden. Dazu legte er einfach ein Stück<br />

Holz bündig an der Markierung an und schnitt es an der Kante der Werkbank<br />

ab. Heute hat sich der Begriff Benchmarking in vielen neuen Bereichen etabliert,<br />

u. a. auch bei der wirtschaftlichen Steuerung unserer Einrichtungen<br />

der Dienste für Menschen im Alter.<br />

Beim Benchmarking vergleichen sich unsere Einrichtungen im LAFIM untereinander<br />

– und mit anderen Brandenburger und Berliner Einrichtungen.<br />

Das Ziel dabei ist, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und von den<br />

besten zu lernen.<br />

Dabei wird das Rad nicht neu erfunden, vielmehr wird auf vorhandene, praxiserprobte<br />

Ansätze zurückgegriffen. Benchmarking beantwortet damit<br />

nicht nur die Frage ob jemand besser ist, sondern auch wie die besseren<br />

Leistungen erreicht wurden.<br />

Vergleichen und gewinnen<br />

Die Vergleichsbasis für das Benchmarking sind Kennzahlen, die monatlich<br />

gebildet werden. Kennzahlen stellen verdichtete Informationen dar (hauptsächlich<br />

Informationen des Rechnungswesens) und sollen den Leitungen<br />

helfen, Entscheidungen zu treffen.<br />

Eine Kennzahl des Benchmarkings, die ich ihnen beispielhaft näher bringen<br />

möchte, ist die Auslastung. Die Auslastung spielt für die wirtschaftliche<br />

Steuerung einer Einrichtung eine wesentliche Rolle – denn jedem ist klar –<br />

nur wenn die Betten der Einrichtung voll ausgelastet sind, erwirtschaften<br />

wir das notwendige Geld zur Deckung unserer Kosten wie z.B. für Personal<br />

und <strong>Wir</strong>tschaftsbedarf. Stimmt die Auslastung nicht, muss im schlimmsten<br />

Fall mit einem Defizit gerechnet werden.<br />

Ähnlich wie bei diesem Bild kann man sich den Prozess vorstellen: Nach der<br />

Auswertung der Kennzahl beginnt die eigentliche Arbeit.<br />

Es müssen Ursachen für die positiven oder negativen<br />

Abweichungen gefunden werden und – noch wichtiger –<br />

es müssen Entscheidungen und Maßnahmen für die<br />

Zukunft abgeleitet werden.<br />

Beispielsweise sollte man bei einer dauerhaften Auslastung<br />

unter 95 % (Pflegetage) schnellstmöglich auf Ursachensuche<br />

gehen. Hat z.B. eine neue Einrichtung in der Umgebung eröffnet<br />

oder gibt es interne Ursachen bei uns? Man bemerkt also: Benchmarking soll<br />

praxisnah Entwicklungstrends aufzeigen und zum Denken anregen, warum<br />

bestimmte Entwicklungen so sind wie sie sind – und ob anderen Einrichtungen<br />

ähnliches widerfährt. Und das wichtigste – müssen wir etwas tun und, wenn<br />

ja, was? Und das alles findet im gemeinsamen Austausch zwischen Zentralen<br />

Diensten und den Einrichtungen statt, gerade deshalb empfinde ich es als<br />

ein sehr hilfreiches Instrument.<br />

Was ich noch anmerken möchte: Die Auswertungsdatenbank<br />

stellt unser Diakonisches Werk Berlin-Brandenburgschlesische<br />

Oberlausitz kostenlos zur Verfügung. Die<br />

engagierten Mitarbeiter dort unterstützen uns auch<br />

fachlich, indem sie unter anderem quartalsweise trägerübergreifende<br />

Arbeitskreise für den gemeinsamen<br />

Austausch stattfinden lassen.<br />

Matthias Brunk, Stabsstelle Controlling<br />

guben Vom 4. – 10. Mai 2009 werden innerhalb einer Festwoche zum<br />

140-jährigen Bestehen der „Herberge zur Heimat“ vier Veranstaltungen vorbereitet.<br />

Mit einem Empfang am 4. Mai wird die Festwoche eröffnet. Zu einem<br />

Benefizkonzert zu Gunsten des Spendenprojektes „Sowjetsk“ wird am 6. Mai<br />

in die Färberei eingeladen. Unter dem Thema „Ich wunder mir über jar nischt<br />

mehr…“ singt Pfarrer Wolf Amadeus Fröhling, Neustadt (Dosse), Lieder von<br />

Otto Reutter. Bevor am Sonntag ein ökumenisches Gemeindefest auf dem<br />

Gelände des Seniorenzentrums stattfindet, sind alle Gubener am Freitag zu<br />

einem Tag der offenen Tür auch mit Fachreferaten eingeladen.<br />

Die Arbeit der „Herberge zur Heimat“ begann 1969 im heutigen polnischen<br />

Teil der Stadt Guben. Seit 1928 ist die diakonische Einrichtung im jetzigen<br />

Standort in der Wilkestraße beheimatet. Zum LAFIM gehört die Einrichtung<br />

seit dem 1. Oktober 1972.<br />

dank für zweites Leben<br />

„ich habe ein neues zweites Leben und diese chance will ich nutzenl“<br />

teLtoW „Ich fühle mich hier sauwohl,<br />

hier bin ich zuhause.“ Mit diesen Worten<br />

begrüßt mich Manuela Grüttke, Bewohnerin<br />

unseres Evangelischen Seniorenzentrums<br />

„Bethesda“ in Teltow.<br />

Dass die 59jährige überhaupt mit mir<br />

redet, ist das Besondere. Vier Jahre lag<br />

sie nach Schlaganfall und Gehirnoperationen<br />

im Koma. Keiner unserer Mitarbeitenden<br />

erlebte in dieser Zeit von<br />

ihr eine Regung.<br />

Wie ein Wunder<br />

Im Sommer 2008 erschrickt einer der<br />

Pfleger. „Ich habe Durst“, hört er plötzlich<br />

aus dem Munde von Manuela Grüttke.<br />

Erinnerungen werden langsam wach.<br />

„Ich kann die Schwestern und Pfleger<br />

aus der Zeit meines Tiefschlafes an ihren<br />

Stimmen erkennen. Eine hatte oft eine<br />

rot-weiße Bluse an, wenn die mich nicht<br />

so gut gepflegt hätten, wär ich wieder<br />

aufgewacht“, erzählt mir die im Rollstuhl<br />

sitzende Frau. „Es ist wie ein Wunder,<br />

ich habe ein neues zweites Leben und<br />

diese Chance will ich nutzen. Alles was<br />

ich kann, mache ich mit: Gedächtnistraining,<br />

Sport, Krafttraining,“ sprudelt es<br />

aus Manuela Grüttke heraus.<br />

Zur Reha war sie inzwischen, doch dort<br />

hat es ihr überhaupt nicht gefallen. „Das<br />

Persönliche, das Zuhause hat gefehlt.<br />

Hier in Teltow ist das ganz anders, hier<br />

ist mein Zuhause“.<br />

In der Zwischenzeit hat sie telefonisch<br />

Kontakt aufgenommen mit ihrer alten<br />

Wohnumgebung in Groß Kreutz. „Was<br />

für die bewohner<br />

Neue Möglichkeit: Zeit für Bewohner<br />

potsdaM Zum 1. Juli 2008 trat die<br />

Reform der Pflegeversicherung mit dem<br />

Pflegeversicherungserweiterungsgesetz<br />

in Kraft. Medienwirksam hieß es<br />

sofort „ambulant vor stationär“. Und<br />

das bedeutet, solange wie möglich in<br />

der Häuslichkeit wohnen und die unterschiedlichsten<br />

Angebote von ambulanten<br />

Pflegediensten in Anspruch nehmen.<br />

Sicher, das ist preiswerter und mancher<br />

scheut sich vielleicht auch, den vorletzten<br />

Schritt in eine stationäre Altenpflegeeinrichtung<br />

zu gehen. Von der Presse<br />

fast unbemerkt, gibt es aber auch eine<br />

wichtige Verbesserung der stationären<br />

Betreuung.<br />

Die Betreuungsassistentin Annett Dahlenburg<br />

hat Zeit für Demenzerkrankete.<br />

In unserem Evangelischen Seniorenzentrum<br />

„Simeon“ in Fürstenberg/Havel arbeitet<br />

sie seit dem 1. Dezember 2008.<br />

„Ich kann mir kaum etwas Schöneres<br />

vorstellen“, sagt sie und ist schon auf<br />

dem Weg zu Herrn Glaesing, der die Zuwendung<br />

über eine Handmassage erhält.<br />

Seine Frau ist dabei, freut sich und findet<br />

es gut, dass dies jetzt zusätzlich möglich<br />

ist. Auf dem Flur warten schon zwei<br />

„Spieler“. Es ist Zeit für ein Mensch-ärge-<br />

Manuela Grüttke und Kathleen Lehmann (links)<br />

du lebst noch“? Diesen freudigen Ausruf<br />

hat sie mehrfach gehört.<br />

Zwei Wünsche hat Manuela Grüttke:<br />

ihren 60. Geburtstag am 29. April will sie<br />

mit vielen Bekannten und ehemaligen<br />

Arbeitskollegen in Groß Kreutz feiern.<br />

Die Groß Kreutzer bereiten schon alles<br />

vor. „Ich muss nur hinkommen. Auf den<br />

Friedhof an das Grab meines Mannes<br />

möchte ich auch“.<br />

Der zweite Wunsch der gelernten Rinderzüchterin,<br />

die später auch in der Forst,<br />

im Catering und als Dachdeckerhelferin<br />

reform der pflegeversicherung bringt eine wichtige Verbesserung<br />

in der stationären betreuung<br />

re-dich-nicht-Spiel. Wen stört es schon,<br />

wenn unsere korrekten Spielregeln nicht<br />

immer eingehalten werden.<br />

Für die gelernte Werkzeugmacherin war<br />

es ein langer Weg bis zur heutigen Betreuungsassistentin.<br />

Den LAFIM lernte<br />

sie während eines Qualifizierungskurses<br />

zur Pflegehilfskraft kennen. Dann<br />

arbeitete sie vertretungsweise befristet<br />

in der Pflege, schuf sich wichtige Voraussetzungen<br />

für ihre jetzige Tätigkeit. Wie<br />

ein Segen kam für sie genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt die Pflegereform. Noch<br />

einmal drückte sie für 160 Stunden die<br />

Schulbank. Für ihre Arbeit mit den 28 an<br />

Demenz erkrankten in Fürstenberg hat<br />

sie sich ein Konzept ge<strong>schaffen</strong>. „Einige<br />

backen gerne, andere wollen nur ruhig<br />

eine Geschichte hören. Wenn ich meine<br />

beiden Dackel mitbringe, herrscht besondere<br />

Freude.“<br />

konzeption erarbeitet<br />

Zunächst, so ist es mit Sabine Hahn, der<br />

Leiterin des Seniorenzentrums verabredet,<br />

werden entsprechend der Qualitätsprüfung<br />

des MDK fünf geeignete<br />

arbeitete ist: gern hätte ich einen elektrischen<br />

Rollstuhl, damit ich selber beweglich<br />

bin und nicht den Mitarbeitenden<br />

zur Last falle. Ob dies möglich ist, wird<br />

in diesen Wochen getestet.<br />

In ihrem Zimmer zeigt mir Manuela Grütke<br />

noch Gedichte, die sie geschrieben<br />

hat. „Das habe ich schon in meinem ersten<br />

Leben gerne gemacht“. Jetzt schreibt<br />

sie von der Hoffnung, ihrem neuen Leben<br />

und ihrem Zuhause bei den duften<br />

Leuten hier in Teltow.<br />

HG<br />

Methoden der Betreuung angewandt.<br />

Kinästhetik – die Lehre von der Bewegung,<br />

Validation – verbale und nonverbale<br />

Kommunikation, basale Stimulation<br />

– Handlungskonzept zur Förderung und<br />

Aktivierung, 10-Minuten-Aktivierung<br />

– zur körperlichen und sinnlichen Aktivierung<br />

und ein gut funktionierender<br />

Tierbesuchsdienst. Ein Nachtkaffee würde<br />

sie bei Bedarf auch gerne anbieten,<br />

erzählt mir die wendige Frau.<br />

Zurzeit arbeitet Annett Dahlenburg in<br />

wechselnden Schichten, mal verstärkt<br />

am Vormittag, dann aber auch in den<br />

Abend hinein. „Ich möchte die Bewohner<br />

dann betreuen, wenn sie es am nötigsten<br />

brauchen“, sagt sie und es ist zu merken,<br />

dass sie nach wenigen Wochen bereits<br />

alle im Blick hat: mit ihren Ermutigungen<br />

und Zuwendungen, Anleitungen und<br />

ihrer freundlichen Begleitung. Sie hat<br />

Zeit für die Bewohner, spricht sich sehr<br />

genau mit der Pflege ab und kennt die<br />

Grenzen ihrer Arbeit.<br />

Die vielfältigen Aktivitäten mit den Bewohnern<br />

dokumentiert sie sorgfältig.<br />

„Der MDK soll genau wissen, was wir nun<br />

zusätzlich zur Pflege in unserem Haus<br />

für die Dementen anbieten.“<br />

In wenigen Wochen wird Annett Dahlenburg<br />

für ihre Arbeit einen eigenen<br />

Raum beziehen. Sie freut sich, dass der<br />

Gesetzgeber den §87 des Sozialgesetzbuches<br />

XI um den Betreuungsassistenten<br />

erweitert hat. Im Seniorenzentrum<br />

„Simeon“ ist diese Freude auch bei den<br />

Bewohnern zu spüren, die ich an diesem<br />

Tag erlebe. Auf dem Rückweg nach<br />

Potsdam nehme ich mir vor, ich werde<br />

Bundestagsabgeordnete und die Presse<br />

einladen: Während<br />

alle von Krisen reden,<br />

sollen sie eine<br />

positive Entwicklung<br />

in Altenpflegeheimen<br />

erleben.<br />

Horst Gürtler


LAFIMAktuell 1/2009 | Februar 2009 Schwerpunktthema 3<br />

potsdaM Am 1. März 2009 soll es<br />

starten. Das wohl größte Projekt des<br />

LAFIM in den letzten Jahren: die Hygienewäscherei.<br />

Jetzt, da ich diesen Artikel<br />

kurz vor Weihnachten 2008 schreibe, ist<br />

noch einiges offen. Werden die von der<br />

Projektgruppe in akribischer Kleinarbeit<br />

zusammengestellten Aufgabenstellungen<br />

alle pünktlich umgesetzt? <strong>Wir</strong>d<br />

ein kalter Winter die Baumaßnahmen<br />

evtuell behindern? Viele Fragen sind<br />

aber längst geklärt. Das bringt nach<br />

mancher Aufregung mehr Ruhe in das<br />

riesige Vorhaben.<br />

Durch die Einbeziehung vieler Mitarbeitender<br />

unserer Einrichtungen, ist das<br />

Projekt auf breite Schultern gelegt worden.<br />

Bei einer Bemusterung von Flachwäsche<br />

hatte ich die Gelegenheit, mit<br />

einigen leitenden Mitarbeitern über das<br />

Projekt zu sprechen.<br />

Martin Fischer, Pflegedienstleiter (PDL)<br />

in Stahnsdorf, geht davon aus, dass es<br />

für die Einrichtung eine große Entlastung<br />

sein wird und letztendlich auch ein<br />

erheblicher Qualitätszuwachs erreicht<br />

wird.<br />

Für die Welzower wird es eine riesige<br />

Umstellung sein. Bisher legen die<br />

Bewohner viele der im Haus gewaschenen<br />

Wäsche zusammen. Natürlich<br />

möchte Petra Jambor nicht, dass<br />

ihre Bewohner „arbeitslos“ werden.<br />

herausgefordert – das Ziel im blick<br />

Bitte Bildtext!<br />

Marko nickeL<br />

ist Werkstättenleiter<br />

der Fliedners<br />

Werkstätten<br />

im Havelland und<br />

für die Standorte<br />

Falkensee und<br />

Nauen<br />

faLkensee Marko Nickel ist Werkstättenleiter<br />

der Fliedners Werkstätten<br />

im Havelland und für die Standorte Falkensee<br />

und Nauen mit 33 Mitarbeiter/<br />

Innen und ca. 250 Beschäftigten verantwortlich.<br />

Neben den Arbeitsbereichen<br />

Garten- und Landschaftspflege,<br />

Montage Verpackung, Aktenvernichtung,<br />

Autopflege, gibt es seit 2001 den<br />

Bereich Wäscherei in der Spandauer<br />

Straße 113 in Falkensee. Die Wäscherei<br />

bietet einen Komplettservice rund<br />

um die Wäsche: Textilien aller Art wie<br />

Flachwäsche, Bekleidung des täglichen<br />

Bedarfs und Berufskleidung. Die chemische<br />

Reinigung ergänzt das Angebot.<br />

LafiM-aktuell: herrn nickel, waschen<br />

– trocknen – mangeln – bügeln – liefern<br />

ist aufgabe einer Wäscherei. gilt das<br />

auch für falkensee?<br />

das projekt „hygienewäscherei“<br />

auf gutem Weg<br />

Auswahl von Mietwäsche<br />

Marko nickeL: Ich denke, diese<br />

Aufgaben werden in jeder Wäscherei<br />

gelöst. Es kommt nur auf die Technologie<br />

in der Wäscherei an.<br />

Je größer die Wäscherei ist und je mehr<br />

Wäsche dieser Betrieb bearbeiten<br />

muss, desto moderner und technisch<br />

anspruchsvoller müssen die Maschinen<br />

sein. Unsere Maschinen erlauben<br />

uns eine schnellere Bearbeitung der<br />

Wäsche. Sie liefern eine hohe Qualität<br />

für unsere Kunden und ich denke,<br />

dass wir einen Kundenkreis bekommen,<br />

der hohe Ansprüche an unser Produkt<br />

stellt.<br />

LafiM aktuell: Wie haben die kunden<br />

bisher von den dienstleistungen der<br />

Wäscherei erfahren?<br />

Marko nickeL: <strong>Wir</strong> haben für unsere<br />

Wäscherei kaum Werbung machen<br />

müssen. Viele Neukunden haben von<br />

Stammkunden erfahren, dass wir eine<br />

Wäscherei betreiben. Und ich denke<br />

das dass die beste Werbung ist.<br />

LafiM aktuell: fliedners nimmt viel<br />

geld in die hand, um sich als interner<br />

dienstleister im bereich Wäscherei für<br />

„Für unsere Einrichtung in Wittenberge<br />

wird es“, so Konrad Philips, „kein Problem<br />

sein sich auf das Neue einzulassen,<br />

weil unsere gesamte Wäsche schon seit<br />

27 seniorenzentren aufzustellen. ist<br />

die Werkstatt darauf gut vorbereitet?<br />

Marko nickeL: Ich denke, überall wo<br />

ein komplett neuer Maschinenpark zum<br />

Laufen kommt, gibt es anfänglich Probleme.<br />

Uns werden diese Probleme auch<br />

nicht verborgen bleiben. Es kommt nur<br />

darauf an, wie man diese Probleme in<br />

unserer Gemeinschaft diskutiert. <strong>Wir</strong><br />

sind auf jeden Fall für die neue Herausforderung<br />

gut gewappnet und wollen<br />

uns dieser auch stellen.<br />

LafiM-aktuell: in Zukunft soll die<br />

ganze Wäsche des LafiM bei ihnen<br />

in falkensee gewaschen werden, was<br />

ist überhaupt eine hygienewäscherei,<br />

wie groß können wir uns den umbau<br />

vorstellen?<br />

Marko nickeL: Der Begriff Hygienewäscherei<br />

wurde bei Fliedners neu<br />

geprägt. Diese Wortschöpfung wird<br />

im Fachpublikum nicht verwand, sagt<br />

aber das aus, was in der Wäscherei produziert<br />

wird. Wäsche in hygienischer<br />

Qualität.<br />

Es ist eine Wäscherei, die in Schmutzbereich<br />

(Schwarzer Bereich) und sauberer<br />

Bereich (Weißer Bereich) durch<br />

eine Trennwand geteilt ist. Der Zugang<br />

zu den Bereichen ist nur durch eine Desinfektionsschleuse<br />

möglich. So ist es<br />

nicht möglich, Keime zu verschleppen.<br />

Dies wird auch durch dafür zertifizierte<br />

Überwachungsgremien (Hohensteiner<br />

Institut) kontrolliert.<br />

LafiM-aktuell: Wie sieht das projekt<br />

hygienewäscherei konkret aus? Wie<br />

sehen die einzelnen schritte zur realisierung<br />

der hygienewäscherei aus,<br />

mit welcher kapazität fangen sie wann<br />

an?<br />

Marko nickeL: Unsere eigenen Gala-<br />

Gruppen aus Nauen haben bereits am<br />

9. Dezember 2008 mit dem Rückbau<br />

begonnen. Hier haben wir den Vorteil,<br />

dass der Gruppenleiter, Wolfgang<br />

Schwarzer, Maurermeister ist und diese<br />

Arbeiten genau überblicken kann. Der<br />

Rückbau soll bis zum 23. Dezember<br />

2008 abgeschlossen sein.<br />

LafiM-aktuell: Wo konnten sie sich rat<br />

holen, gibt es andere Werkstätten für<br />

behinderte Menschen, die auf diesem<br />

gebiet schon erfolgreich tätig sind?<br />

Anlaufberatung in den Zentralen Diensten<br />

1993 aus dem Haus gegeben wurde und<br />

wir damit durchaus brauchbare Erfahrungen<br />

gemacht haben.“<br />

Für Ulrike Maack, PDL des Marthaheimes<br />

Frankfurt/Oder, sind mit dem Besuch<br />

in Falkensee manche Ängste abgebaut<br />

worden. „Ich habe einen Einblick<br />

in die Wäscherei nehmen dürfen, alles<br />

ist uns sehr zuversichtlich geschildert<br />

worden.“<br />

Mario Nickel, Leiter der Werkstätten<br />

für behinderte Menschen in Falkensee<br />

und Nauen steckt tief in dem Projekt<br />

Hygienewäscherei. Auch wenn es noch<br />

der koMMentar<br />

Zwischen profil und profit<br />

viel Arbeit für ihn gibt, ist er voller Zuversicht.<br />

„Die Wäscherei kann uns nur<br />

nach vorne bringen. Im Zuge der Rezession,<br />

von der alle reden, werden uns die<br />

nächsten Jahre zeigen, wo wir stehen.<br />

Es ist ein guter Schritt nach vorne, alles<br />

im eigenen LAFIM-Haus zu behalten.“<br />

Axel Große, einer der Beauftragten<br />

der WI-LAFIM für das Projekt, hat noch<br />

eine andere Sicht: „Ich denke, der neue<br />

Standard wird für alle von Nutzen sein,<br />

auch um dem Anspruch von Hygieneämtern<br />

gerecht zu werden.“<br />

HG<br />

Jetzt baut der LAFIM eine eigene Hygienewäscherei. Passt das eigentlich zu<br />

unserm diakonischen Profil? Verkürzt gesagt, zu unserer christlich motivierten<br />

sozialen Arbeit oder ist es eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung und<br />

geht es hierbei nur um den Profit?<br />

Ich denke diese Frage kann und sollte nicht mit „ja“ oder „nein“, „richtig“ oder<br />

„falsch“ beantwortet werden. Natürlich müssen wir immer wieder die Veränderungen<br />

in unserem Unternehmen auf die Traditionen, Fundamente und Maßstäbe<br />

des diakonischen Profils und auch dem Leitbild des LAFIM überprüfen.<br />

In einer Zeit, in der die finanziellen Ressourcen knapp sind, taucht sehr<br />

schnell das Stichwort „Profit“ auf und bringt die Fragestellung mit sich:<br />

Wollen, und wenn ja, können wir aus und für unsere sozialen Aufgaben<br />

Gewinne erwirtschaften? Meine Überzeugung ist es, dass wir da ökonomisch<br />

klug handeln sollten, wo wir uns um diakonisches Profil bemühen.<br />

Der Betrieb einer eigenen Hygienewäscherei macht dies möglich. <strong>Wir</strong> handeln<br />

ökonomisch – werden Profit erzielen und <strong>schaffen</strong> somit Ressourcen,<br />

um unseren diakonischen Auftrag zu erfüllen. Also können wir unser Profil<br />

umsetzen.<br />

Die Hygienewäscherei schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.<br />

Es wird ein sogenannter „Mittelabfluss“ verhindert (das Geld bleibt im LAFIM).<br />

Dieses Geld kommt zum Einsatz in unseren Hilfefeldern und somit den uns<br />

anvertrauten Menschen zu Gute. Die Wäscherei wird ihre Dienstleistung auch<br />

„Dritten“ anbieten (externen Einrichtungen, die nicht zum LAFIM gehören) und<br />

dadurch zusätzliche Einnahmen erzielen, welche uns letztendlich die Umsetzung<br />

unseres diakonischen Auftrages weiter ermöglichen.<br />

„Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten<br />

Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ (1. Petrus 4, 10)<br />

Kennen Sie diesen Bibelvers? Er steht unserem Leitbild voran und hilft, so finde<br />

ich, das Spannungsfeld zwischen Profil und Profit besser zu verstehen.<br />

Übrigens, es lohnt sich immer mal wieder unser Leitbild zu lesen und das<br />

eigene <strong>Wir</strong>ken und Handeln zu reflektieren.<br />

Ihr Andreas M. Mende<br />

Marko nickeL: <strong>Wir</strong> haben uns die<br />

Werkstatt in Züssow angeschaut. Hier<br />

wird von circa zwanzig behinderten<br />

Mitarbeitern, zwei Gruppenleitern und<br />

zwei tariflich angestellten Mitarbeitern<br />

die Wäscherei mit einer Kapazität von<br />

rund vier Tonnen geführt. Mit den zukünftigen<br />

Beschäftigten dieses Bereiches<br />

werden wir uns im Januar 2009 die<br />

Wäscherei in Züssow im Rahmen der<br />

beruflichen Bildung ansehen.<br />

LafiM-aktuell: Wer wird denn in Zukunft<br />

die Logistik steuern, Wäsche aus<br />

den LafiM-häusern abholen, waschen<br />

– legen – verpacken – ausfahren und das<br />

in welchen Zeitintervallen?<br />

Andreas M. Mende ist Geschäftsbereichsleiter Dienste<br />

für Menschen im Alter Geschäftsbereich Nord und<br />

Einrichtungsleiter Ev. Seniorenzentrum Oranienburg<br />

„Friedrich-Weissler-Haus“<br />

Marko nickeL: Das Kerngeschäft der<br />

Wäschebehandlung wird von Fliedner’s<br />

Werkstätten im Havelland Werkstatt<br />

Falkensee durchgeführt. Die komplette<br />

Logistik und Wäscheverteilung in den<br />

Häusern wird von der WI-LAFIM GmbH<br />

durchgeführt.<br />

LafiM-aktuell: <strong>Wir</strong> wünschen ihnen<br />

und ihrem team viel <strong>schaffen</strong>skraft<br />

und erfolg bei der umsetzung.<br />

Das Interview führte Olaf Eggert,<br />

Öffentlichkeitsreferent bei Fliedners


4 Schwerpunktthema LAFIMAktuell 1/2009 | Februar 2009<br />

„braucht der LafiM wirklich eine hygienewäscherei?“<br />

Wolfgang biedermann – Qualitätsbeauftragter Wi-LafiM gmbh – bezieht stellung<br />

Wi-LafiM gMbh Als ein großer diakonischer<br />

Träger im Land Brandenburg<br />

stellt sich für den LAFIM – wie für jeden<br />

anderen Träger auch – die Frage, welche<br />

Dienste in Eigenregie (auch durch eigene<br />

Servicegesellschaften) und welche<br />

Dienste nach außen vergeben werden.<br />

Im Bereich des Catering, der Hauswirtschaft<br />

und der Hausreinigung wurde mit<br />

der Installation der WI-LAFIM GmbH als<br />

Dienstleistungsunternehmen innerhalb<br />

der LAFIM-Gruppe eine Entscheidung<br />

getroffen.<br />

Bei der Wäscheversorgung wurde bisher<br />

in der LAFIM-Gruppe sehr unterschiedlich<br />

verfahren. Da gab es Einrichtungen,<br />

die ihre ganze Wäsche selbst gewaschen<br />

haben (bzw. die WI-LAFIM), andere haben<br />

die Flachwäsche nach außen gegeben<br />

und die Bewohnerwäsche selbst<br />

gewaschen und wieder andere haben<br />

die gesamte Wäsche zu einem Fremdunternehmen<br />

gegeben.<br />

Diese Unterschiedlichkeit stellt an sich<br />

noch kein Problem dar. Problematisch<br />

wird es erst, wenn man die bestehende<br />

Situation unter spezifischen Gesichtspunkten<br />

analysiert und bewertet. Dabei<br />

sollten drei Gesichtspunkte im Mittelpunkt<br />

stehen:<br />

1. Die Sicherstellung der Qualität<br />

der Wäscheversorgung<br />

2. Die Frage nach ökologischen<br />

Aspekten<br />

3. Die wirtschaftliche Bewertung<br />

Wenn man die Sicherstellung der Qualität<br />

der Wäscheversorgung betrachtet,<br />

stellt man fest, dass bisher eine Vielzahl<br />

von Prozessen sowohl in den Einrichtungen,<br />

als auch bei den Fremdanbietern abläuft,<br />

deren Kontrolle und Beherrschung<br />

nur mit sehr viel Aufwand möglich ist.<br />

Mit den wachsenden Nachweispflichten,<br />

die uns der Gesetzgeber aufgibt,<br />

Tägliche Beschäftigung: Wäsche zusammen legen in den Einrichtungen<br />

werden wir zunehmend in Schwierigkeiten<br />

geraten, diesen nachzukommen.<br />

Ganz zu schweigen davon, dass unsere<br />

Ausstattungen in den Wäschebereichen<br />

den gesetzlichen Anforderungen nur<br />

bedingt entsprechen. Auch<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

ganz unterschiedlichen externen<br />

Wäschereien bringt<br />

einen hohen Aufwand mit<br />

sich, wenn man tatsächlich<br />

Qualitätsmanagement<br />

mit den entsprechenden<br />

Prüfungen und Auditierungen<br />

durchführen möchte.<br />

Dies kann nur verhindert<br />

werden, wenn die Prozesse<br />

der Wäscheversorgung vereinheitlicht<br />

werden und transparent sind.<br />

Als modernes diakonisches Unternehmen<br />

hat der LAFIM auch eine hohe öko-<br />

logische Verantwortung. Gerade im Bereich<br />

der Wäscheversorgung spielt die<br />

Ökologie eine wesentliche Rolle. Zum<br />

Einen beim Einsatz der notwendigen<br />

Energie und zum Anderen bei der Mini-<br />

Leistungsfähig, modern, energiesparend,<br />

schadstoffminimierend<br />

und wirtschaftlich sinnvoll soll die<br />

zentrale Wäscheversorgung sein.<br />

mierung der Schadstoffemissionen. Bei<br />

dezentralen Waschstrukturen, wie sie<br />

derzeit praktiziert werden, kann weder<br />

ein effizienter Energieeinsatz gewähr-<br />

unser bauvorhaben: hygiene Wäscherei<br />

Bildtext<br />

Holger Westphal ist Leiter des Fachbereiches<br />

Gebäude- und Immobilienmanagement<br />

potsdaM Nach einer ergiebigen Planungs-<br />

und Genehmigungsphase erhielten<br />

wir Mitte Dezember 2008 endlich<br />

die Baugenehmigung für den Umbau mit<br />

Erweiterung der Werkstatt Falkensee zu<br />

einer Hygiene Wäscherei.<br />

Die Werkstatt, die bereits seit ihrer Fertigstellung im Jahr<br />

2003 eine kleine Wäscherei betrieben hatte, wurde auf<br />

Grund ihrer zentralen geographischen Lage ausgewählt,<br />

um in Zukunft für alle unsere Einrichtungen die Leib- und<br />

Flachwäsche zu waschen.<br />

Noch vor Weihnachten wurde durch die<br />

Beschäftigten der Werkstatt begonnen,<br />

die bestehenden Räumlichkeiten<br />

für die anstehenden Umbauarbeiten<br />

frei zu machen. Dazu mussten die vorhandenen<br />

Maschinen, Trockner und<br />

Mangeln zurückgebaut und abtransportiert<br />

oder an einem anderen Standort<br />

eingesetzt werden. Aber auch, die<br />

durch leichte Trennwände ge<strong>schaffen</strong>en<br />

Räumlichkeiten mussten weichen,<br />

damit für die neu beauftragten Maschinen<br />

der Firma Jensen, Platz ge<strong>schaffen</strong><br />

werden konnte. Aufgestellt wird eine ca.<br />

5 Tonnen schwere Takt-Waschanlage<br />

mit einer Waschleistung von 400 kg<br />

Trockenwäsche/Stunde, eine angegliederte<br />

Takt-Entwässerungspresse sowie<br />

eine Takt-Durchgangstrockner. Angrenzen<br />

daran sollen sich noch ein weiterer<br />

Durchgangstrockner, eine Mangelstrasse<br />

mit einer noch herzustellenden<br />

Grube für größere Wäscheteile und eine<br />

Vielzahl von weiteren kleineren Wasch-<br />

Schleudermaschinen und Trocknern.<br />

Bis die Maschinen jedoch eingebracht<br />

werden können, muss die vorhandene<br />

Werkstatt-Halle (mit einer Grundfläche<br />

von 430 m 2 ) noch um zwei Anbauten,<br />

mit einer Größe von ca. 75 m 2 und 26<br />

m 2 in Stahlskelettbauweise mit Trapezblechverkleidung<br />

erweitert werden.<br />

Dort sollen dann unter anderem die<br />

benötigte Dampfkessel-Anlage und<br />

Speisewasseraufbereitung sowie die Wäschereitechnik<br />

für das Privatkunden-Geschäft und die Auslieferung der<br />

fertigen Wäsche für die jeweiligen Einrichtungen/Bewohner<br />

untergebracht werden.<br />

Außerdem müssen für die neuen Maschinen, die zum Teil mit<br />

Gas betrieben werden, neue Medienanschlüsse beantragt<br />

und verlegt werden. Zu den weiteren Vorleistungen gehören<br />

noch die Herstellung des neuen Ab- und Frischwassersystems<br />

für die in der Halle neue Grundleitungen verlegt werden,<br />

sowie die Schaffung der räumlichen Trennung in unrein und<br />

rein mittels einer leichten Trennwand mit Personen- und<br />

Wagenschleuse. Mit Fertigstellung der Hygiene Wäscherei<br />

werden hier 17 bis 20 behinderte Beschäftigte einen Arbeitsplatz<br />

finden. Für diese Maßnahme werden vom LAFIM ca. 1,7<br />

Mio. Euro investiert.<br />

leistet werden, noch können die Schadstoffe<br />

nach neuesten Erkenntnissen auf<br />

ein Minimum reduziert werden. Nun<br />

kann man zwar sagen, dass bei einer<br />

zentralen Hygienewäscherei ebenfalls<br />

ein hoher Energieaufwand<br />

betrieben wird, wenn die<br />

Wäsche zu dieser Zentrale<br />

gefahren werden muss. Im<br />

bestehenden System ist es<br />

jedoch so, dass die Wäsche<br />

ebenfalls zu den verschiedenenWäschereien<br />

verbracht<br />

wird, so dass im<br />

Bereich der Logistik<br />

kein erhöhter<br />

Aufwand entsteht. Durch den<br />

Einsatz moderner Waschtechnik<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

und optimaler Dosierung<br />

und Entsorgung der Waschmittel fällt<br />

die ökologische Bilanz jedoch bei einer<br />

zentralen Wäscherei eindeutig positiv<br />

aus.<br />

Und schließlich spielt die wirtschaftliche<br />

Betrachtung eine wesentliche Rolle.<br />

Dabei ist es wichtig, die Kosten transparent<br />

darstellen zu können, um steuernd<br />

einzugreifen und einen effektiven<br />

Mitteleinsatz zu gewährleisten. In den<br />

dezentralen Strukturen ist eine solche<br />

Transparenz nicht sicherzustellen. Da<br />

entstehen Energiekosten an über 20<br />

Stellen, die nur mit unverhältnismäßig<br />

hohem Aufwand erfasst werden können.<br />

Da müssen mit viel Aufwand Preisverhandlungen<br />

mit Fremdwäscherein geführt<br />

werden, mit dem Ergebnis, dass<br />

völlig unterschiedliche Preise für die<br />

Waschleistungen entstehen, die bis zu<br />

130 % differieren. Da kommen Investitions-<br />

und Wartungskosten für über 20<br />

„Kleinwäschereien“ auf die Einrichtungen<br />

(und damit auf den LAFIM) zu, die nicht<br />

plan- und kontrollierbar sind.<br />

Darüber hinaus ergeben sich natürlich<br />

noch mehr Möglichkeiten die Leistungsfähigkeit<br />

einer modernen Hygienewäscherei<br />

auszunutzen, indem<br />

Fremdkunden gewonnen werden, die<br />

die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit erhöhen.<br />

Die Gesamtbetrachtung dieser Aspekte<br />

lassen nur den Schluss zu, eine<br />

leistungsfähige, moderne, energiesparende,<br />

schadstoffminimierende und<br />

wirtschaftlich sinnvolle zentrale<br />

Wäscheversorgung aufzubauen,<br />

die dem LAFIM hilft,<br />

den Zukunftsanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

im diakonie-<br />

Zusammenhang<br />

gesehen<br />

Wolfgang Biedermann –<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

WI-LAFIM GmbH<br />

berLin Mit dem Projekt Hygienewäscherei verfolgt<br />

der Landesausschuss konsequent eine Strategie<br />

weiter, die bereits 2004 eingeschlagen worden ist.<br />

Seit Anfang der 90er Jahre sind soziale Einrichtungen<br />

verstärkt dazu übergegangen, zahlreiche Serviceleistungen<br />

wie Reinigung, Küche, Wäscherei, usw. aus Kostengründen an externe<br />

Dienstleister zu vergeben.<br />

In den Folgejahren hat sich herausgestellt, dass die Fremdvergabe von Leistungen<br />

mit Nachteilen verbunden ist: z.B. Mängel in der Servicequalität<br />

und Probleme in der Kontrolle der Dienstleister. Die Dienstleister haben auf<br />

Kosten der sozialen Einrichtungen an den Aufträgen gut verdient. Der Staat<br />

hat profitiert, weil die Fremdleistungen umsatzsteuerpflichtig sind.<br />

Seit der Jahrtausendwende haben deshalb soziale Einrichtungen nicht mehr<br />

externe Dienstleister beauftragt, sondern eigene Tochterfirmen gegründet.<br />

Genau diese Strategie hat auch der LAFIM 2004 eingeschlagen: Er hat unter<br />

dem Dach seiner Tochterfirma WI-LAFIM das Dienstleistungszentrum<br />

Hauswirtschaft aufgebaut. Auch für den LAFIM war es existentiell wichtig,<br />

im Bereich der hauswirtschaftlichen Leistungen die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges<br />

Niveau zu senken.<br />

In der Folge wechselten viele Mitarbeitende aus den hauswirtschaftlichen<br />

Bereichen vom LAFIM zur WI-LAFIM. Dabei mussten sie Einschnitte bei den<br />

Löhnen hinnehmen. Der LAFIM hat aber mit diesem Vorgehen die Arbeitsplätze<br />

nicht nur gesichert, sondern durch Erbringung von hauswirtschaftlichen Leistungen<br />

für Dritte sogar ausgebaut. An der Auftragsvergabe an die WI-LAFIM<br />

verdient weder der Staat noch ein privates Dienstleistungsunternehmen:<br />

Die Gewinne bleiben im Verbund des LAFIM und sichern so die Zukunft des<br />

LAFIM-Verbundes.<br />

Dieser Kurs wird mit dem Aufbau der Hygienewäscherei und des Speditionsgeschäftes<br />

fortgesetzt. Während andere soziale Einrichtungen ihre Wäsche<br />

jenseits der Oder waschen lassen, schafft der LAFIM Arbeitsplätze in Brandenburg,<br />

und das sogar für Menschen mit Behinderungen. Die Transportzeiten<br />

und -kosten sind geringer, Gewinne verbleiben im LAFIM-Verbund und die<br />

Qualität der Leistungen liegt in eigener Verantwortung. Gegenüber anderen<br />

diakonischen Unternehmen hat der LAFIM einen unschätzbaren Vorteil: Seine<br />

Einrichtungen liegen fast alle in einem Bundesland. Das<br />

bedeutet kurze Wege.<br />

Thomas Dane<br />

ist Vorstand im Diakonischen Werk<br />

Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz<br />

und LAFIM-Kuratoriumsmitglied


LAFIMAktuell 1/2009 | Februar 2009 Aus den Einrichtungen und Diensten 5<br />

Willkommen geheißen<br />

potsdaM Sie wächst und wächst<br />

– die LAFIM mobil gemeinnützige<br />

GmbH. Am 1. Dezember 2008 konnte<br />

die Uckermärkische Diakonie-Sozialstation<br />

in Angermünde eröffnet<br />

werden. Seit dem 1. Januar 2009<br />

hat der LAFIM nun auch wieder einen<br />

ambulanten Pflegedienst in der<br />

Landeshauptstadt Potsdam.<br />

Am 14. Januar waren alle Mitarbeitende<br />

unseres neuesten Diakonie-<br />

Sozialstation in die Zentralen Dienste<br />

eingeladen. „Den LAFIM ein wenig<br />

kennenlernen“ hieß es in der von<br />

Geschäftsführer Christian Tölken<br />

unterzeichneten Einladung.<br />

Zum ersten mal bei einem kirchlichdiakonischen<br />

Träger zu Gast: spannend<br />

war das für die 17 Mitarbeitenden auf jeden Fall.<br />

Herzlich willkommen geheißen wurden sie in der großen LAFIM-Familie<br />

vom Vorstand des LAFIM, dem Geschäftsführer, Christian Tölken, und<br />

dem Prokuristen, Michael Holzhauer. Ein Überblick über die Arbeit des<br />

diakonischen Träger ergänzte die Vorstellung der leitenden Mitarbeiter in<br />

den Zentralen Diensten.<br />

Bei Kaffee, Kuchen und kleinen Häppchen war das vielleicht vorhandene<br />

Eis sehr bald geschmolzen. Ein kleiner Bronzeengel wird jeden der neuen<br />

LAFIM-Mitarbeitenden nun begleiten, wenn sie unterwegs zu ihren Kunden<br />

sind.<br />

Die Potsdamer Diakonie-Sozialstation hat ihren Sitz in einem der größten<br />

Wohngebiete Potsdams, der Waldstadt. Im Ärztehaus in der Saarmunder<br />

Straße 48 ist das Büro montags bis freitags von 9 Uhr – 16 Uhr geöffnet.<br />

HG<br />

<strong>Wir</strong> haben ein Baum gepflanzt<br />

kinder ein segen<br />

kita „haus sonnenwinkel“ – konzeptuelle Wesenszüge<br />

der dienste für kinder im Landesausschuss<br />

für innere Mission<br />

Ilka Lück ist im ESZ „Haus Wilhelmsdorf“ zuständig für soziale<br />

Betreuung und Verwaltung<br />

brandenburg an der haVeL Im Monatswort August<br />

letzten Jahres beschreibt unser theologischer Vorstand, Pfarrer<br />

Matthias Fiedler, Kinder als einen Segen und als Leben.<br />

Diesem jungen Leben wird in der Kindertagesstätte des LAFIM<br />

„Haus Sonnenwinkel“ in Brandenburg an der Havel ein Erfahrungsraum<br />

für Geborgenheit, Miteinander, Lebensfreude und<br />

gemeinsames Lernen geboten.<br />

Ausgehend vom Entwicklungskonzept des Schweizer Psychologen Jean Piaget<br />

werden hier die Förder- und Beschäftigungsangebote hinsichtlich der Grundsätze<br />

elementarer Bildung auf die individuelle Entwicklung der Kinder abgestimmt.<br />

<strong>Werte</strong>orientierung, die Begegnung mit Religion und die Förderung sozialer Kompetenzen<br />

sind dabei besonders wichtig. Kinder sollen die Welt als Mitwelt begreifen,<br />

sie achten und respektieren und einen verantwortungsvollen Umgang<br />

mit ihr erlernen. Ebenso viel Wert wird auf eine ausgewogene motorische und<br />

gesundheitsorientierte Entwicklung gelegt. Und auch der spielerische Umgang<br />

mit der kindlichen Neugier auf naturwissenschaftliche Phänomene und Gesetzmäßigkeiten<br />

ist sowohl für ein gutes körperliches, als auch geistiges und soziales<br />

Wohlbefinden der Kinder maßgebend.<br />

Kommunikation in Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt in ihren<br />

unterschiedlichsten Facetten spielt im Alltag der Kita „Haus Sonnenwinkel“ eine<br />

entscheidende Rolle. Nicht nur, weil sie alle bisher angesprochenen Bildungs- und<br />

damit Lebensbereiche beeinflusst. Sich in vielerlei Weise ausdrücken zu können,<br />

sei es durch Sprache, Musik, das Malen oder durch Rollenspiele, stellt ein Grundbedürfnis<br />

des Menschen dar, seine Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und zu<br />

erleben, sich an ihr zu beteiligen und sie darüber hinaus zu gestalten.<br />

Wichtig ist aber vor allem eines: Die Kinder fühlen sich wohl, weil die Freude<br />

am Tun im Vordergrund steht. Nur so können sie sich nach ihren Fähigkeiten<br />

bestmöglich entwickeln.<br />

Kinderlärm ist Zukunftsmusik – in diesem Sinne – „Lasset die Kinder […] kommen<br />

und wehret ihnen nicht (Markus 10,14)“.<br />

Wohnen bei fliedners<br />

neuer standort in brandenburg an der havel: kirchhofstraße 14<br />

potsdaM Im Rahmen der Enthospitalisierung<br />

der Asklepios Fachklinik in<br />

Brandenburg an der Havel werden bevorzugt<br />

Bewohner/Innen, die langjährig<br />

dort gewohnt haben, am 1. Februar<br />

2009 in die neu eröffnete Wohnstätte<br />

im Zentrum der Stadt einziehen. In zwei<br />

Wohngruppen werden 22 Menschen mit<br />

geistiger- und mehrfacher Behinderung<br />

auf zwei Etagen ein neues Zuhause finden<br />

und ganztags betreut.<br />

Ansicht des Hauses aus dem Jahre 1930<br />

Genügend Grünflächen und alter Baumbestand<br />

bieten den zukünftigen Bewohnern<br />

viel Platz zur Entspannung. Die<br />

zentrale Lage und die günstige Infrastruktur<br />

des Wohnstandortes ermöglichen<br />

jedem Bewohner ein hohes Maß<br />

an Selbständigkeit und Teilhabe am<br />

öffentlichen Leben.<br />

Das Wohnangebot richtet sich besonders<br />

an Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf<br />

in der Pflege und<br />

Gestaltung des persönlichen Lebensalltages<br />

und an Menschen, die intensive<br />

Hilfen zur Tagesstrukturierung benötigen.<br />

Voraussetzung für eine Aufnahme<br />

in die Wohngruppen ist der freiwillige<br />

Entschluss zum Zusammenleben mit<br />

mehreren Menschen mit Behinderung<br />

und die aktive Bereitschaft zur Teilnahme<br />

und Gestaltung am gemeinsamen<br />

Lebensalltag.<br />

Es stehen möblierte Einzelzimmer zur<br />

Verfügung, pro Wohngruppe entsprechende<br />

Sanitär- und Funktionsräume.<br />

Jeder Bewohner hat die Möglichkeit,<br />

sein Zimmer individuell nach seinen<br />

Wünschen, seinem Geschmack und<br />

seinen finanziellen Möglichkeiten auszustatten.<br />

aufgabe der betreuung wird es sein,<br />

in einem geschützten Rahmen soziale<br />

Kompetenzen und lebenspraktische<br />

Fertigkeiten, Eigenverantwortung und<br />

Selbstbewusstsein des Bewohners zu<br />

fördern. Freizeitangebote wie Theater-,<br />

Kino- und Konzertbesuche, sowie Ta-<br />

hohe Wertschätzung erhalten<br />

gesfahrten in die nähere und weitere<br />

Umgebung, Reisen und offene Angebote<br />

werden das Leben der Bewohner<br />

bereichern. Es ist unser Anspruch, dass<br />

die Freizeitgestaltung über den engen<br />

Lebensraum der Wohnumgebung hinausgehen<br />

soll. Es werden die schon<br />

bestehenden kooperativen Freizeitnetzwerke<br />

innerhalb des Bereiches<br />

Wohnen genutzt, Bewohner anderer<br />

Wohnstätten werden an bestimmten<br />

Freizeitangeboten in der Kirchhofstraße<br />

teilnehmen und andersherum.<br />

bei der gestaltung des tages wird innerhalb<br />

der Gruppen darauf geachtet,<br />

dass die Bewohner unterschiedlichen<br />

tagesstrukturierenden Maßnahmen<br />

nachgehen. Zum einem besteht die<br />

Möglichkeit, durch den Besuch einer<br />

Werkstatt für behinderte Menschen,<br />

aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen.<br />

Für Bewohner, die aufgrund ihres Alters<br />

aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden<br />

sind, wird eine einrichtungsinterne<br />

Tagesbetreuung für Senioren angeboten.<br />

Menschen mit einer schwerstmehrfach<br />

Behinderung, welche nicht oder noch<br />

nicht am Arbeitsleben teilnehmen können,<br />

haben die Möglichkeit, die Förder-<br />

und Beschäftigungsgruppe zur Teilhabe<br />

am Leben in der Gemeinschaft an der<br />

Wohnstätte zu besuchen. Eine direkte<br />

Mitwirkung durch unsere Bewohner ist<br />

uns dabei sehr wichtig.<br />

Olaf Eggert<br />

Olaf Eggert ist<br />

Öffentlichkeitsreferent<br />

bei „Fliedners<br />

Wohn- und<br />

Werkstätten“<br />

Neujahrsempfang (v.l.) Theologischer Vorstand Matthias Fiedler, Bürgermeister Dr. Oliver Hermann, Landrat Hans<br />

Lange, Superintendent Hans-Georg Furian, Thomas Domres (MdL)<br />

Wittenberge Die Beteiligung an<br />

Neujahrsempfängen sind Gradmesser<br />

für die Einbindung sozialer Einrichtungen<br />

in die Kommunalstruktur.<br />

So hat das der frühere Präsident des<br />

Diakonischen Werkes, der EKD, Jürgen<br />

Gohde einmal beschrieben.<br />

Daran gemessen war der Neujahrsempfang<br />

im Evangelischen Seniorenzentrum<br />

„Willi Kupas“ in Wittenberge<br />

am 12. Januar in jedem Falle<br />

ein Erfolg.<br />

Wer steife Reden erwartet hatte,<br />

wurde enttäuscht. Mitarbeitende<br />

gestalteten in einer szenischen Darstellung Altenarbeit.<br />

Damit wiesen Sie auf Probleme hin, gaben aber auch den<br />

nachfolgenden Rednern die Möglichkeit auf das einzugehen,<br />

was wirklich in einer Senioreneinrichtung geschieht.<br />

Vorgefasste längere Redebeiträge blieben unverlesen.<br />

Wertschätzung und gute Wünsche für die weitere Arbeit in<br />

unserem Seniorenzentrum in Wittenberge-Nord waren von<br />

unterschiedlichster Seite betrachtet die Hauptthemen.<br />

Wo kommt es schon noch vor, dass ein Superintendent<br />

unserer Landeskirche anregt, die Pfarrer der Gemeinden<br />

noch mehr in das Seniorenzentrum einzuladen.<br />

Als Einziger konnte der Landrat des<br />

Landkreises Prignitz die 16jährige<br />

segensreiche Arbeit der Einrichtung<br />

von den Bauvorbereitungen bis zum<br />

heutigen Tag bewerten. Er hat die<br />

Verhandlungen zum Teil mitgeführt,<br />

die es dem LAFIM ermöglichte nach<br />

über 60 Jahren wieder einen Altenpflegeheimneubau<br />

zu errichten.<br />

Noch zu DDR-Zeiten war beschlossen<br />

worden, einen Typenbau aus Betonfertigteilen<br />

in dem Neubaugebiet zu<br />

bauen. 1990 lagen die Platten bereit,<br />

nur der Bauherr fehlte. Ein richtig<br />

schmuckes Gebäude – das „Rote Haus von Wittenberge-<br />

Nord“ – wurde es. Vielleicht, so sein Fazit, gibt es in<br />

Krisenzeiten auch einen kleinen Abbau von Bürokratie<br />

in der Pflege.<br />

Beim anschließenden herrlichen Buffet kamen sie alle ins<br />

Gespräch, die Vertreter von Behörden und Institutionen,<br />

Geschäftspartner sozialer Einrichtungen, Ehrenamtliche<br />

und (ehemalige) Mitarbeitende. Anders als sonst, hatten<br />

auch die Offiziellen viel Zeit.<br />

Schade, dass die Chancen eines Neujahrsempfanges nur<br />

sehr sehr wenige LAFIM-Einrichtungen nutzen. HG


www.pixelio.de<br />

6 Dies & Das LAFIMAktuell 1/2009 | Januar 2009<br />

Ich wär’ so gern<br />

Schulkind<br />

potsdaM Überall wird dieser Tage<br />

von Finanzkrisen, steigenden Preisen<br />

und Sozialbeiträgen geredet. Da macht<br />

die BKK Diakonie den Jüngsten der Gesellschaft<br />

ein tolles Angebot. Leider<br />

– gelernte DDR-Bürger und viele von<br />

jenseits der Elbe kennen das noch aus<br />

alten Zeiten – nur für die Berliner! Nein,<br />

es gibt nicht etwa H-Milch im Überfluss<br />

oder Werder Ketchup, auch kommen die<br />

Jugendlichen nicht um die Bundeswehr<br />

herum, das Angebot ist viel verlockender:<br />

Ferien monatelang! Ja, junge Berliner<br />

werden wieder einmal bevorzugt.<br />

Ferien um Himmelfahrt und Pfingsten<br />

2009 beginnen am 22. Mai und enden<br />

am 15. Juli 2009. Doch keine Angst vom<br />

16. Juli bis zum 28. August gibt es dann<br />

Sommerferien! Nein, Schadenfreude<br />

ist es nicht. Aber manchmal tut es gut,<br />

wenn auch den professionellsten Herausgebern<br />

solche Fehler unterlaufen<br />

und wenn dann noch als Quelle das Sekretariat<br />

der ständigen Konferenz der<br />

Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland angegeben<br />

wird. So im Heft „Gesundheitswochen<br />

in den Häusern der Diakonie und der<br />

Caritas“.<br />

Na dann, liebe Eltern, planen Sie mal<br />

schon das mehrmonatige Ferienprogramm!<br />

HG<br />

terMine<br />

MärZ<br />

17.3./ Jahreskonferenz der LAFIM-<br />

18.3. Gruppe im Hotel „Haus Chorin“<br />

apriL<br />

1.4. 10 Uhr Festveranstaltung<br />

10 Jahre Evangelisches Seniorenzentrum<br />

„An der Berste“<br />

in Lübben<br />

Mai<br />

4. bis Festwoche 140 Jahre „Herber-<br />

10.5. ge zu Heimat“ in Guben<br />

Empfang, Benefizkonzert, Tag<br />

der offenen Tür, Gemeindefest<br />

19.5. Treffen der Senioren in Potsdam<br />

Juni<br />

25.6. 127. Jahresfest der LAFIM-<br />

Gruppe in Chorin<br />

Mitarbeiter-Spendenprojekte<br />

reise nach äthiopien geplant<br />

Angelika<br />

Spiekermann<br />

wird mit nach<br />

Äthopien reisen.<br />

Jubiläum in sowjetsk<br />

Mitarbeitertage 2009<br />

potsdaM Manchmal dachte man,<br />

jetzt gibt es sie nicht mehr, doch die<br />

Mitarbeitertage des LAFIM haben einen<br />

festen Platz im Jahreskreis der Veranstaltungen.<br />

Es war uns ja aber auch in<br />

den letzten Jahren gut gelungen, nicht<br />

nur sehr interessante Themen und Referenten<br />

zu finden, die Inhalte stellten<br />

sich als sehr hilfreich und brauchbar für<br />

die Arbeit in den Einrichtungen heraus.<br />

Alle Mitarbeitenden, egal an welchem<br />

Ort, konnten davon profitieren. Im Jahr<br />

2009 soll es um unseren Arbeitsplatz<br />

und seine Zukunft gehen. Der Vorstand<br />

hat sich Gedanken gemacht, wie er die<br />

Mitarbeitenden in ihren großen Aufgaben<br />

stärken kann. Eine Arbeitsgruppe<br />

hat das gesichtet und wird weitere Vorschläge<br />

machen. Alle Leitenden in allen<br />

potsdaM Die Tickets sind gekauft. Am 30. März 2009<br />

starten Anke Rückert, Angermünde, Doris Grunow, Teltow<br />

und Angelika Spiekermann ZD mit Ethiopian Airlines<br />

von Frankfurt/M. nach Äthiopien. Sie werden am 22.<br />

April zurückerwartet. <strong>Wir</strong> werden das wichtigste Fest der<br />

Christen der Mekane Yesus Kirche, Ostern, mit unseren<br />

Partnern im Westen Äthiopiens gemeinsam feiern. Dies<br />

wird ein besonderes Erlebnis werden, nicht nur wegen<br />

der mehrstündigen Gottesdienste. Gespannt sind wir<br />

auch, das große Wasserprojekt zu besuchen und die<br />

Busch „Klinik“ Tulu Gopo.<br />

Bitte helfen Sie uns weiterhin bei der Verbesserung der<br />

gesundheitlichen Bedingungen, sei es sauberes Trinkwasser<br />

oder medizinische Hilfe!<br />

potsdaM Seit zehn Jahren gibt es Kontakte in die ehemalige ostpreussische<br />

Stadt an der Memel. Anfang Juni 2009 werden LAFIM-Mitarbeitende<br />

nach Sowjetsk und mit den Kinder des Kinderheimes und den Bewohnern des<br />

Altenpflegeheimes ein gemeinsames Fest aus diesem Anlass feiern.<br />

Der Initiator der Aktion, der ehemalige Ministerpräsident Manfred Stolpe,<br />

beabsichtigt mit dabei zu sein.<br />

Ein interessantes Thema bei den Mitarbeitertagen in den Zentralen Diensten<br />

die gesaMtMitarbeiterVertretung<br />

potsdaM Mit guten Wünschen für Sie alle begrüße<br />

ich Sie im neuen Jahr. Jedes Jahr bringt Veränderungen,<br />

neue Herausforderungen – in allen Lebens- und Arbeitsbereichen.<br />

So wird es auch bei uns im LAFIM, in der GMV-<br />

Arbeit sein.<br />

Die GMV startet vollzählig in das Jahr, jedenfalls hoffen<br />

wir das ganz stark. So wird unser Büro in Potsdam in der<br />

Regel wieder täglich besetzt sein, und die Mitarbeitervertretungen<br />

können uns erreichen.<br />

Ende Februar werden wir mit den regionalen MV-Arbeitskreisen<br />

erneut in verschiedenen Einrichtungen zu Gast sein.<br />

Wenn sich der LAFIM in Umstrukturierungsprozessen befindet,<br />

geht dies nicht spurlos an den MVen vorbei. Darüber<br />

und über andere aktuelle sowie mitarbeitervertretungsrechtliche<br />

Themen wollen wir miteinander reden.<br />

Einrichtungen unseres Trägers haben<br />

diese Sache zu ihrem Anliegen gemacht.<br />

Es ist auch eine Frage an die Zukunft.<br />

Welche Mitarbeitenden brauchen wir,<br />

was müssen wir verändern, was muss<br />

auf alle Fälle bleiben? An manchen Orten<br />

wird es schon schwierig, gute Mitarbeitende<br />

zu finden. Und in unsere Azubis<br />

wollen wir doch unsere ganze Freude<br />

und Liebe zur Sache investieren, denn<br />

die sind die Mitarbeitenden der Zukunft.<br />

Das alles werden wir mit einem Experten<br />

bedenken und sicher mit guten Ideen<br />

weiter unseren Arbeitsplatz gestalten.<br />

So werden auch die Mitarbeitertage<br />

2009 zeigen, wie wichtig es ist, wenn<br />

wir uns treffen und gemeinsam über<br />

wichtige Themen nachdenken.<br />

Matthias Fiedler<br />

Gegenwärtig verhandelt die Dienstnehmerseite der Arbeitsrechtlichen<br />

Kommission auch für die Einrichtungen<br />

der Diakonie in Berlin, Brandenburg und der schlesischen<br />

Oberlausitz über eine Erhöhung der Gehälter, prozentual<br />

oder als Einmalzahlung. Um diesem Anliegen Nachdruck zu<br />

verleihen, waren die Diakonie-Mitarbeitenden aufgerufen,<br />

in ihrer dienstfreien Zeit am 12. Dezember vor dem Haus<br />

der Diakonie in Berlin-Steglitz zu demonstrieren. Rund 200<br />

Demonstranten waren gekommen. Auf der Sitzung der Arbeitsrechtlichen<br />

Kommission am 19. Januar wird es wieder<br />

darum gehen. Wieder sind Mitarbeitende aufgerufen, sich<br />

dort einzufinden, um diese Forderung der Dienstnehmer<br />

zu unterstützen.<br />

Mitarbeitende stärken<br />

Ehrung von Mitarbeitenden beim 126. LAFIM-Jahresfest<br />

Anette Schmidt<br />

Leiterin Fachbereich<br />

Personal<br />

nachruf<br />

potsdaM Die<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

der LAFIM Gruppe<br />

sind unser größtes<br />

und wichtigstes<br />

Kapital. Damit<br />

kommt dem Thema<br />

„Mitarbeiter<br />

stärken“ eine<br />

zentrale Bedeutung<br />

zu. Eine kleine<br />

Arbeitsgruppe<br />

hat sich dieses Themas angenommen,<br />

um in einem ersten Schritt Inhalt und<br />

Bedeutung zu besprechen und zusammenzutragen,<br />

was der LAFIM bisher für<br />

seine Mitarbeitenden tut. Die Teilnehmer<br />

dieser Arbeitsgruppe kamen aus<br />

dem Bereich GMV, Sprecherausschuss,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Personal.<br />

Mitarbeitende stärken, was bedeutet<br />

das? <strong>Wir</strong> wollen die Motivation und den<br />

Leistungswillen erhalten und steigern.<br />

<strong>Wir</strong> wollen die Leistungsfähigkeit erhalten.<br />

<strong>Wir</strong> wollen das Selbstvertrauen<br />

fördern und den Rücken stärken. Was<br />

tut der LAFIM dafür?<br />

<strong>Wir</strong> führen Mitarbeiter- und Azubitage,<br />

Anfängerrüsten, Fort- und Weiterbildungen<br />

durch. <strong>Wir</strong> feiern Jahresfeste<br />

und andere Feiern. <strong>Wir</strong> führen Mitarbeiterentwicklungsgespräche,<br />

um zu<br />

hanneLore Vetter geb. Ranft lebt nicht mehr. Am<br />

2. Dezember 2008 verstarb sie in unserem Evangelischen<br />

Seniorenzentrum „Am Wald“ in Buckow/Märkische<br />

Schweiz.<br />

Ende der 50er Jahre war sie als Hausmutter in das<br />

Rüstzeitheim „Reoboth“ der Gossner Mission nach<br />

Buckow gekommen.<br />

1969 übernahm sie die Leitung unseres Erholungsheimes<br />

„Haus Gottesgabe“ am Ufer des Schermützelsees. Das kleine und<br />

voller DDR Charme steckende Heim war ihre Welt.<br />

Ein „Beschwerdemanagement“ war bei all ihrer liebevollen Fürsorge nicht<br />

nötig. Sie war nicht nur für ihre drei Söhne Mutter, sondern auch für die<br />

bunte Mischung von Gästen, die sie nie als „Kunden“ bezeichnet hätte.<br />

Die Gästebücher sind voll Lob und Dank, auch für manches seelsorgerliche<br />

Gespräch. Wie vielen sie durch ihre freundliche und dem Menschen zugewandte<br />

Art wieder neuen Lebensmut und einen Zugang zu unserer Kirche<br />

ge<strong>schaffen</strong> hat, ist nur zu ahnen.<br />

Die letzten drei Jahre ihres 76jährigen Lebens hat sie oft in einer anderen<br />

– ihrer eigenen – Welt in unserem Buckower Seniorenzentrum gelebt. Am<br />

9. Dezember haben wir mit einer großen Trauergemeinde auf dem Buckower<br />

Friedhof von ihr Abschied genommen.<br />

Alle Mitarbeitenden des LAFIM, die sie kannten, werden sich gern an Hannelore<br />

Vetter erinnern. HG<br />

Angelika Spiekermann<br />

Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung des LAFIM<br />

erfahren wo der Schuh drückt, wie der<br />

Mitarbeitende seine Arbeit sieht und<br />

was es zu verbessern gibt. <strong>Wir</strong> unterstützen<br />

bei Problemen, zum Beispiel<br />

durch Supervision. <strong>Wir</strong> sehen besondere<br />

Leistungen Einzelner oder Teams<br />

(Auszeichnung Jahresfest). <strong>Wir</strong> nehmen<br />

Anteil an persönlichen Ereignissen,<br />

Jubiläen, Geburtstagen oder anderen<br />

persönlichen Anlässen. <strong>Wir</strong> wollen Sicherheit<br />

geben in dem wir Erwartungen<br />

formulieren (Stellenbeschreibung,<br />

Teamgespräche), Ziele vereinbaren und<br />

den Handlungsrahmen vorgeben (QM,<br />

Pflegevisiten).Und selbstverständlich<br />

gewährleisten wir eine zuverlässige<br />

und pünktliche Gehaltszahlung.<br />

in den intensiven diskussionen innerhalb<br />

der arbeitsgruppe wurde eines<br />

deutlich. es sind nicht die extravaganten<br />

dinge die stark und zufrieden machen.<br />

es ist vielmehr das Miteinander,<br />

die Wertschätzung der person und der<br />

arbeit.<br />

Als Ergebnis dieser Arbeitsgruppe wird<br />

sich ein Ausschussteam bilden, welches<br />

im regelmäßigen Turnus unter dem<br />

Thema „Mitarbeiterpflege“ zusammen<br />

kommt. Diesem Team werden Mitarbeitende<br />

aus allen Arbeitsfeldern der LA-<br />

FIM Gruppe angehören.<br />

Damit man wirklich sagen kann: LAFIM<br />

– hier arbeite ich gern!<br />

iMpressuM<br />

Herausgeber: Vorstand des LAFIM, Berliner<br />

Str. 148, 14467 Potsdam | Redaktion:<br />

Ilka Lück, Martina Roß, Olaf Eggert,<br />

Andreas M. Mende, Horst Gürtler (HG)<br />

v.i.S.d.P | Gesamtherstellung: verbum<br />

GmbH, www.verbum-berlin.de | 12. Jahrgang<br />

| Auflagenhöhe: 1.900 | Redaktionsschluss<br />

für die nächste Ausgabe: 2. April 2009

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