NATURSPIEGEL Heft 4 2011 - NABU Krefeld/Viersen

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NABU aktiv
Spannende Fotoexkursion
zu den
Willicher Steinkäuzen
Aktiver Schutz der Steinkäuze
ist seit 2007 ein
wichtiges Projekt des
NABU Willich. Dieses erfolgt
vordringlich durch
Bauen und Montage von
speziellen Steinkauznistkästen
und durch informative
Veranstaltungen
unter besonderer Einbeziehung
von Familien mit
ihren Kindern. Auch die
diesjährige Einladung zu
einer Fotoexkursion informierte
über die außergewöhnliche
Lebensweise
der kleinen Eule.
Am Samstag, den 11. Juni, und Sonntag,
den 12. Juni, nahmen fast 40
Personen, darunter viele Kinder, an
der Exkursion teil. Harry Abraham
leitete dieses für manchen Teilnehmer
spannende Abenteuer, denn viele
haben noch nie einen Steinkauz aus
der Nähe gesehen.
Pünktlich zum Beginn füllte sich
die kleine NABU-Station im Schlosspark
Neersen, um den Anfang nicht
zu verpassen. Harry Abraham stellte
die vier in Willich vorkommenden
Eulenarten vor, die doch sehr unterschiedliche
Lebensgewohnheiten und
Habitatsansprüche haben.
Ein Steinkauzfilm, mit dem sich
der NABU Willich um den Umweltpreis
der Stadt Willich beworben
hatte, gab Antworten über die viele
Arbeit, die in diesem Projekt steckt.
Aber dann ging es auch schon los, zu
einem der 50 Nistkästen, die auf dem
Willicher Stadtgebiet verteilt sind.
Ein spannendes Fotothema, mit dem
die Öffentlichkeitsarbeit des NABU
Willich einen Schritt nach vorne geht,
um dem geheimnisvollen Nachtvogel
in seiner immer kleiner werdenden
Lebenswelt zu helfen.
Ein Gelände mit hohem Beutespektrum
des Steinkauzes in Willich-
Anrath war unser Ziel. Mit dem Fahr-
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rad oder dem Auto ging es zu dem
3 km entfernten Treffpunkt.
Dort befanden sich 4 Jungkauze in
einem Nistkasten. Um den Exkursionsteilnehmern
seine Schützlinge
einmal vorzustellen, holte H. Abraham
die fast flügge gewordenen Steinkauze
aus ihrer Bruthöhle und setzte
sie auf einen Baumstamm. Anfangs
doch etwas nervös, wunderten sich
die kleinen Eulen, was mit ihnen geschah,
doch sie beruhigten sich schnell
und schauten sich um, als wenn sie
fragen wollten „Was ist denn jetzt
los?“ Wer an dieser Stelle Bedenken
hat, dass die Altvögel ihre Jungen
danach nicht mehr annehmen würden,
irrt sich.
Von gefundenen Steinkäuzen, die
in Düsseldorf aus einem Nest gefallen
und in eine Auffangstation gebracht
wurden, hat der Willicher
NABU diese Findlinge
erfolgreich zu anderen
Steinkauznestern mit gleich alten
Eulenkindern setzen können. Diese
wurden dann ebenfalls von den Altvögeln
versorgt.
Vögel haben einen schlechten Geruchssinn
und stören sich nicht daran,
ob ein Mensch ihre Jungen angefasst
hat.
Für die Fotografen und vor allen
Dingen für die Kinder war diese Exkursion
ein tolles Erlebnis und trägt
dazu bei, dieser kleinen Eule mehr
Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Zählung der jungen Steinkäuze
auf dem Willicher Stadtgebiet erhöhte
sich von 2010 mit 47 Jungtieren auf
51 Jungtiere im Jahr 2011.
HARRY ABRAHAM ■
Junge Steinkäuze an
ihrem Brutplatz
Fotos Andreas Bartzsch