Kompletter Artikel im PDF-Format / 1,8 MB - Teamscio, Daniel Schnödt
Kompletter Artikel im PDF-Format / 1,8 MB - Teamscio, Daniel Schnödt
Kompletter Artikel im PDF-Format / 1,8 MB - Teamscio, Daniel Schnödt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
porträt Gartenbaumschule<br />
müller lebensraum Garten, mauer: Die Baumschule setzte ein Konzept um, dass auf bislang einzigartige<br />
und stringente Weise Lebenswelten in den Mittelpunkt stellt. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit<br />
verschiedenen Partnern. Nach langer umsichtiger Planung und Vorbereitung war <strong>im</strong> März 2009 die Eröffnung.<br />
lebensweltenkonzept<br />
mit leben gefüllt<br />
steckbrief<br />
baumschule müller/<br />
lebensraumGarten,<br />
bammental<br />
➜ Geschäftsführer: Wilhelm<br />
und Christian Müller<br />
➜ historie: Gründung der<br />
Baumschule: 1911 durch<br />
Nikolaus Müller, Großvater von<br />
Wilhelm Müller<br />
1981 Abtrennung der<br />
Gartengestaltung als eigenständiges<br />
Unternehmen<br />
1997 Eröffnung des Endverkaufsbetriebs<br />
Müller‘s Grüner<br />
Bammental<br />
Garten am jetzigen Standort<br />
2005 Christian H. Müller tritt<br />
in die Geschäftsleitung ein<br />
2009 Eröffnung von Müller<br />
Lebensraum Garten<br />
➜ fläche: Baumschulbetrieb:<br />
35 ha Kulturflächen mit rund<br />
10 000 Pflanzenarten, Schwerpunkte:<br />
alte, historische und<br />
lokale Obsthochstämme neben<br />
resistenten Neuheiten (alleine<br />
130 Apfelsorten), kleinkronige<br />
Bäume für den Hausgarten,<br />
ausgefallene Solitärgehölze,<br />
dem lokalen Kl<strong>im</strong>a angepasste<br />
Koniferen, breites Spektrum an<br />
Heckenpflanzen<br />
Gartenbaumschule:<br />
über 6700 m 2<br />
➜ mitarbeiter<br />
(Gesamtbetrieb): 20, darunter<br />
3 Ingenieure/Ingenieurinnen,<br />
2 Meister, 1 Technikerin,<br />
7 Gehilfen und 3 Auszubildende<br />
➜ einzugsgebiet für den<br />
Verkauf: Rhein-Neckar-Raum<br />
inklusive Heidelberg und<br />
Mannhe<strong>im</strong><br />
➜ kontakt und info:<br />
www.meinlebensraum.com<br />
Fotos: Müller (1), Krauth (3), Ganninger-Hauck (1)<br />
Die Latte wurde hoch gehängt:<br />
Es sollte etwas<br />
Einmaliges, nie Dagewesenes<br />
werden, ein völlig neues<br />
Konzept, das seinesgleichen<br />
sucht. Mit für die Branchenverhältnisse<br />
langer Vorlaufzeit wurde<br />
das Konzept erarbeitet, wurde<br />
gefeilt und organisiert, damit<br />
alles passt, wenn der Startschuss<br />
erfolgt. Und das war der 19.<br />
März 2009.<br />
Der Ort: die Baumschule Müller<br />
am Rande des Ballungsgebiets<br />
Rhein-Neckar, genauer in<br />
Bammental-Mauer.<br />
Der Berater und Coach: <strong>Daniel</strong><br />
<strong>Schnödt</strong>, Einzelhandelsberater<br />
und Geschäftsführer von teamscio.<br />
Die Starter und Unternehmer:<br />
Christian Müller und seine Mitstreiter<br />
von der Baumschule<br />
Müller, die <strong>im</strong> Wettkampf mit<br />
anderen Branchenteilnehmern<br />
nun die Messlatte um ein paar<br />
Zent<strong>im</strong>eter nach oben schoben.<br />
Die Vorgeschichte<br />
Müller‘s Grüner Garten war der<br />
Verkaufsort der Baumschule<br />
Müller, die auf 35 ha Fläche nach<br />
wie vor Baumschulpflanzen produziert<br />
und von Wilhelm Müller<br />
geführt wird. Christian H. Müller,<br />
der Sohn, zog erst einmal aus,<br />
um die Welt zu erkunden, arbeitete<br />
in Neuseeland und Amerika,<br />
machte ein BA-Studium bei der<br />
Kaufhof AG in Mannhe<strong>im</strong> und<br />
entschied sich dann für den Einstieg<br />
in die elterliche Baumschule.<br />
Seit 2005 gehört er zur Geschäftsleitung<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Endverkauf. Aber er wollte<br />
eine Perspektive haben, eine<br />
neue Idee verwirklichen, um sich<br />
<strong>im</strong> härter gewordenen Wettbewerb<br />
von all den anderen zu unterscheiden.<br />
Er muss sich auch<br />
unterscheiden, denn er liegt<br />
zwar nicht allzuweit von größeren<br />
Städten des Ballungsraums<br />
Rhein-Neckar entfernt, aber der<br />
Die Mall ist die zentrale Achse <strong>im</strong> Betrieb. Von dort kann<br />
man abbiegen in die einzelnen Themenwelten<br />
Kunde muss gezielt kommen,<br />
kann nicht mal schnell auf dem<br />
Nachhauseweg von der Arbeit<br />
reinschauen. Und die Kunden<br />
kommen eben nur, wenn es etwas<br />
ganz Besonderes zu erleben<br />
gibt. Berater und Teamleader<br />
hatten sich bei der BA-Ausbildung<br />
in Mannhe<strong>im</strong> getroffen.<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Schnödt</strong> gibt dort Vorlesungen<br />
und Workshops, Christian<br />
Müller machte sein duales<br />
Studium und beschäftigte sich in<br />
seiner Diplomarbeit mit einem<br />
visuellen Marketingkonzept und<br />
der Sort<strong>im</strong>entsgliederung nach<br />
Lebenswelten.<br />
Die Idee war daher, diese Thematik<br />
auf die Baumschule zu<br />
übertragen unter dem Gedanken<br />
„Verkaufen von Pflanzen in Lebenswelten“.<br />
Ende 2006 begann<br />
die gemeinsame Planung des Lebensweltenkonzepts.<br />
Ein weiterer<br />
vorbereitender strategischer<br />
Schritt war, dass das heutige<br />
Teammitglied Martina Most das<br />
Thema „Erlebniswelt Baumschu-<br />
42 Grüner Markt Juni 2009
Christian Müller <strong>im</strong><br />
Lebensraum Garten<br />
Lebensraum asiatisch: Der<br />
Ausschnitt zeigt die Umsetzung<br />
dessen, was auf<br />
den Informationssäulen beschrieben<br />
wird. Große Banner<br />
<strong>im</strong> Farbleitsystem zeigen<br />
dem Besucher schon<br />
von weitem, was er sucht<br />
le“ <strong>im</strong> Rahmen ihrer Diplom-<br />
arbeit in der Landschaftsarchitektur<br />
aufgreifen und bearbeiten<br />
konnte. Dabei wurden zahlreiche<br />
Pläne zu Papier gebracht,<br />
wissenschaftlich betreut und<br />
schließlich sogar mit einem Preis<br />
des BDLA (Bund der Landschaftsarchitekten)<br />
ausgezeichnet.<br />
lebenswelten am beispiel „asiatisch“<br />
Auf den Informationssäulen bei<br />
den einzelnen Themenwelten<br />
stehen Erklärungen zum umgesetzten<br />
Gartenstil. So erweitert<br />
sich die Vorstellungswelt der<br />
Kunden. Die Gliederungspunkte<br />
Raum, Pflanzen und Accessoires<br />
wiederholen sich bei<br />
jeder Themenwelt, die Inhalte<br />
sind natürlich jeweils spezifisch<br />
erarbeitet. Im Folgenden<br />
das Beispiel „asiatisch“.<br />
● Raum: Es wird unter anderem<br />
beschrieben, dass der fernöstliche<br />
Garten idealisierte<br />
Landschaftsbilder auf kleinstem<br />
Raum verkörpert, dass er als<br />
Rückzugsort dient und zum stillen<br />
Verweilen und zur Meditation<br />
einlädt. Die Harmonie des<br />
Gartens soll sich auf den Menschen<br />
übertragen, der <strong>im</strong> Garten<br />
zum inneren Gleichgewicht finden<br />
soll.<br />
Als prägende Elemente<br />
werden genannt<br />
– geschwungene Wege aus<br />
Kies oder Trittsteinen,<br />
– Wasser in Form eines Teiches,<br />
eines Wasserlaufs oder als<br />
Schöpfbecken,<br />
– Findlinge einzeln oder in<br />
Gruppen,<br />
– Kiesflächen.<br />
● Pflanzen sind <strong>im</strong> fernöstlichen<br />
Garten von entscheidender<br />
Bedeutung, auch wenn sie<br />
nur sehr min<strong>im</strong>alistisch eingesetzt<br />
werden. Die bevorzugten<br />
Pflanzengruppen sind:<br />
Die fünf lebenswelten<br />
Auf der Basis der Lebenswelten<br />
des Heidelberger Sinusinstituts<br />
und der Kundenstruktur kristallisierten<br />
alle an der Entwicklung<br />
Beteiligten schließlich fünf Lebenswelten<br />
heraus, die die wichtigsten<br />
gelebten Wohn- und<br />
– Formgehölze oder auch Gartenbonsai<br />
aus Kiefern, Eiben<br />
oder Ilex,<br />
– Zierkirschen,<br />
– Japanischer Ahorn,<br />
– Bambus,<br />
– Gräser als weitere Strukturelemente,<br />
– Azaleen,<br />
– Magnolien und Blumenhartriegel,<br />
– Wasserpflanzen,<br />
– geschnittene, <strong>im</strong>mergrüne<br />
Gehölze, die lebende Steine<br />
symbolisieren.<br />
● Möbel und Accessoires: Neben<br />
den Pflanzen spielen die<br />
Accessoires <strong>im</strong> fernöstlichen<br />
Garten eine große Rolle. Die Bepflanzung<br />
wird ergänzt durch:<br />
– handbehauene Skulpturen und<br />
Objekte aus Stein wie Buddhas,<br />
Laternen oder Schöpfbecken,<br />
– Tempelglocken und Windspiele,<br />
von denen Melodien<br />
ausgehen,<br />
– Wasserspiele, deren leises<br />
Plätschern beruhigt und eine<br />
angenehme Atmosphäre erzeugt,<br />
– balinesische Fahnen, die die<br />
Lebendigkeit des Windes aufzeigen,<br />
– hochwertige Sichtschutzelemente<br />
aus Bambus, die Geborgenheit<br />
vermitteln,<br />
– Trittsteine, die entschleunigen,<br />
da schnelles Gehen unmöglich<br />
ist.<br />
Als Mobiliar dienen in der<br />
Regel einfache Steinbänke<br />
Gartenstile berücksichtigen, und<br />
thematisierten diese:<br />
➜ asiatisch (800 m²)<br />
➜ modern (592 m²)<br />
➜ mediterran (690 m²)<br />
➜ romantisch (1563 m²)<br />
➜ traditionell (1752 m²).<br />
Auf dem Freiverkaufsgelände<br />
finden sich in fünf dem Thema<br />
OLDENBURGER VIELFALT 10.–21. AUGUST 2009<br />
Überzeugen Sie sich selbst von unserer einzigartigen Qualität und dem abwechslungsreichen Sort<strong>im</strong>ent. Weitere Informationen<br />
und alle Aussteller finden Sie unter www.meineoldenburger.de/vielfalt<br />
Den Informationsstelen<br />
kommt eine wichtige<br />
Funktion zu: Sie geben<br />
konkret Auskunft über<br />
den Garten der jeweiligen<br />
Lebenswelt<br />
Zu den jeweiligen Lebenswelten<br />
gehörende Pflanzen<br />
und Accessoires sind<br />
in der Nähe platziert<br />
entsprechend konzipierten und<br />
gestalteten Bereichen (hier „Milieus“<br />
genannt) Pflanzen und<br />
Gartendekorationsartikel, die jeweils<br />
zu diesen Stilen passen. Die<br />
Flächen sind als dynamische<br />
Wechselflächen konzipiert und<br />
sollen sich <strong>im</strong>mer wieder verändern.<br />
OLDENBURGER<br />
O U A L I T Ä T<br />
Juni 2009 Grüner Markt 43
porträt Gartenbaumschule<br />
GM: Es war ein langer Weg<br />
von der Idee bis zur Eröffnung.<br />
Haben Sie <strong>im</strong>mer an<br />
die Umsetzung Ihrer Idee geglaubt<br />
oder gab es Zeiten, in<br />
denen Sie ins Zweifeln kamen,<br />
dass es der richtige<br />
Weg ist?<br />
Christian Müller: Ja, es war<br />
ein langer Weg. In meinem<br />
Kopf gab es die Idee auch<br />
schon länger als 2006. Sie ist<br />
best<strong>im</strong>mt vier, wenn nicht sogar<br />
fünf Jahre alt. Wenn man<br />
<strong>Artikel</strong> in der Fachpresse liest,<br />
in denen Trends und Entwicklungen<br />
aufgezeigt werden,<br />
überprüft man natürlich sein<br />
Konzept daraufhin. Nahezu<br />
alle <strong>Artikel</strong> haben unterstrichen,<br />
dass unser Konzept den<br />
Nerv der Zeit trifft oder salopp<br />
„in die Landschaft passt“. Vor<br />
allem war der Wunsch da, etwas<br />
nicht Vergleichbares zu<br />
schaffen und an einem Alleinstellungsmerkmal<br />
und unserer<br />
Differenzierung zu arbeiten.<br />
Diese Ansprüche erfüllt das<br />
Konzept, deshalb habe ich<br />
auch <strong>im</strong>mer daran geglaubt.<br />
GM: Ist es in den ersten Wochen<br />
nach der Neueröffnung<br />
gelungen, deutlich mehr<br />
Kunden anzulocken und Umsätze<br />
zu tätigen als <strong>im</strong><br />
Obwohl Inspiration und Begeisterung<br />
hochgehängt sind,<br />
muss auch die Funktionalität<br />
st<strong>im</strong>men. Es wurde darauf geachtet,<br />
dass auch innerbetriebliche<br />
Arbeitsabläufe möglichst<br />
gut abgest<strong>im</strong>mt sind, um auch<br />
effektiv zu wirtschaften.<br />
Das Verkaufsgelände wuchs<br />
<strong>im</strong> Zuge der Neugestaltung von<br />
4500 m² auf 6700 m². Ein bislang<br />
nicht nutzbares Nachbargelände<br />
konnte dazu erworben werden.<br />
KurZinterview mit …<br />
… Christian Müller,<br />
Mitgeschäftsführer der Baumschule Müller,<br />
Bammental und Initiator von Lebensraum<br />
Garten.<br />
„unser Konzept<br />
trifft den nerv der Zeit“<br />
Durchschnitt der letzten<br />
Jahre?<br />
Müller: Wir haben das umgesetzte<br />
Konzept und die Eröffnung<br />
sehr erfolgreich kommuniziert<br />
– das kann man <strong>im</strong><br />
Nachgang sagen. Über die Eröffnung<br />
hatten wir rund 8500<br />
Menschen hier und auch jetzt<br />
haben wir noch eine deutlich<br />
stärkere Frequenz.<br />
Es fällt schwer, die Umsatzzahlen<br />
neutral zu beurteilen,<br />
da das Wetter in diesem April<br />
deutlich besser als <strong>im</strong> Vorjahr<br />
war. Wir sind zufrieden.<br />
GM: Erkennen die Kunden<br />
die Besonderheit des Konzepts?<br />
Welche Reaktionen<br />
gab es?<br />
Müller: Ich glaube, die Kunden<br />
erkennen die Besonderheit<br />
des Konzeptes. Wir hören<br />
häufig Kommentare wie –<br />
man findet plötzlich so viele<br />
Anregungen hier, oder „das ist<br />
ja wie auf einer Landesgartenschau“.<br />
Wahrscheinlich durch<br />
die abgehandelten Themen.<br />
Wobei wir noch lange nicht da<br />
sind, wo wir hinwollen. Ein<br />
Personalengpass lässt uns <strong>im</strong><br />
Moment gerade mal das Nötigste<br />
tun.<br />
Die Fragen stellte<br />
Doris Ganninger-Hauck<br />
Der Baubeginn war <strong>im</strong> Juli 2008.<br />
Parallel zum weiterlaufenden<br />
Verkauf begann die Umgestaltung.<br />
Wege und Stellflächen<br />
werden neu gebaut und eingeteilt.<br />
Es wird planiert und gepflastert,<br />
1000 m Leitungsgräben<br />
gezogen und 1400 m Bewässerungsleitungen<br />
für eine neue<br />
Bewässerungsanlage verlegt, die,<br />
auch getragen vom Umweltgedanken,<br />
von einem Regenwasserauffangbecken<br />
gespeist wird.<br />
Informationsstelen und Gestalt<br />
gebende Trennwände entstehen<br />
<strong>im</strong> Winter, der durch seine unerwartete<br />
Härte und Hartnäckigkeit<br />
dann aller minutiösen Planung<br />
zum Trotz Verzögerungen<br />
<strong>im</strong> Ablauf beschert.<br />
Die Verkaufsfläche orientiert<br />
sich nun an einem breiten Weg,<br />
der sogenannten Mall, die sich<br />
auf der gesamten Länge durchzieht.<br />
Von hier aus kann der Besucher<br />
in die einzelnen Themenwelten<br />
hineingehen. Großformatige<br />
Banner mit emotionalen<br />
Bildern und den jeweiligen Leitfarben<br />
weisen schon von der<br />
Ferne auf die einzelnen Welten<br />
hin. Informationssäulen erzählen<br />
mehr über den jeweiligen Gartenstil,<br />
die Pflanzen und Accessoires,<br />
die darin verwendet werden<br />
(siehe exemplarisch die Lebenswelt<br />
„asiatisch“ <strong>im</strong> Kasten<br />
Seite 43). Wer mehr wissen<br />
möchte über die anderen Lebenswelten,<br />
findet dies hervorragend<br />
aufbereitet unter ➜<br />
www.meinlebensraum.com.<br />
Auf die „Mall“ stößt der Kunde,<br />
wenn er durch das Verkaufsgewächshaus<br />
geht mit weiteren<br />
Accessoires, mit Pflanzenschutzmitteln<br />
oder Utensilien, die zum<br />
Gärtnern benötigt werden. In<br />
einem überdachten Bereich ist<br />
der „Marktplatz“ mit aktuellen<br />
Saisonangeboten eingerichtet,<br />
dann folgt der Freibereich.<br />
Die partner<br />
Ein Teil des neuen Konzepts war<br />
der Partnergedanke. Den Entwicklern<br />
war bewusst, dass ein so<br />
aufwendiges Konzept mit dem<br />
Anspruch, regelmäßig neue Inspirationen<br />
und neue Gartensituationen<br />
zu bieten, für ein kleines<br />
Einzelunternehmen kaum dauerhaft<br />
umzusetzen ist. Über 40 Gartenwelten<br />
und Raumausschnitte<br />
sollen mehrmals <strong>im</strong> Jahr angepasst<br />
und umgebaut werden.<br />
Deshalb suchten die Macher<br />
von Anfang an Kooperationspartner.<br />
Insgesamt sind es fast 50<br />
Partner geworden, die aus zwei<br />
Bereichen kommen: Garten- und<br />
Landschaftsbauunternehmen und<br />
Industriefirmen. Neun Garten-<br />
und Landschaftsbaufirmen betreuen<br />
jeweils einen eigenen<br />
Bereich in eigener Regie und ge-<br />
stalten sie in Absprache regelmäßig<br />
um. Dafür können sie an dieser<br />
Stelle für ihre Leistung und für<br />
ihr Unternehmen werben.<br />
Bei den Zulieferern legt Müller<br />
Wert auf bekannte Marken. Die<br />
Lieferanten zeigten sich zum Teil<br />
großzügig mit <strong>Artikel</strong>n zur Bestückung<br />
der Fläche. Im Gegenzug<br />
haben sie die Gewissheit, dass sie<br />
die einzigen Lieferanten <strong>im</strong> jeweiligen<br />
Sort<strong>im</strong>entsbereich sind und<br />
dass ihre Produkte hier besonders<br />
gut zur Geltung kommen. An den<br />
Informationsstelen liegen Prospekte<br />
der jeweiligen Lieferanten<br />
aus. Zu den Industriepartnern und<br />
-marken zählen – ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit – Häberli<br />
(Obst), nasto (kleinbleibende Ziergehölze<br />
von Stöckmann), Kirschke<br />
(Gartenkeramik und -gefäße), Felco<br />
(hochwertige Gartenscheren),<br />
Neudorff, Frux (Erden), Scotts Celaflor<br />
mit den Linien Naturen und<br />
Substral, Esschert Design (vielfältige<br />
Accessoires), Schwörer Haus<br />
(Design Gartenhäuser), Woodstock<br />
Ch<strong>im</strong>es (Windspiele), Robert<br />
Wenk (klassische Gartenarchitekturelemente).<br />
44 Grüner Markt Juni 2009<br />
Fazit<br />
Das Konzept ist kein Schnellschuss,<br />
sondern lange durchdacht<br />
und geplant. Viele Unternehmen<br />
suchen nach Alleinstellung, orientieren<br />
sich aber häufig am Ende<br />
am Nachbarn nach dem Motto<br />
„Was dort Erfolg hat, muss<br />
doch auch bei mir funktionieren“.<br />
Mit dem Lebensraum Garten ist<br />
ein Gedanke bis in kleine Details<br />
ausgearbeitet und mit Akribie<br />
umgesetzt worden. Wenn der<br />
Funke der Begeisterung, den das<br />
Team in sich trägt, überspringt,<br />
dürfte der Kreis der Neukunden<br />
und schließlich Fans sukzessive<br />
steigen. Mit besonderen Events<br />
schafft Christian Müller weitere<br />
Anreize zu einem Besuch.<br />
Doris Ganninger-Hauck<br />
Be<strong>im</strong> BHB-Gartenfachmarktkongress<br />
2009 vom 25.<br />
bis 26. Mai <strong>im</strong> Dorint-Hotel<br />
in Potsdam stellt <strong>Daniel</strong><br />
<strong>Schnödt</strong> das Konzept vor.