visuelles marketing ii - Teamscio, Daniel Schnödt
visuelles marketing ii - Teamscio, Daniel Schnödt
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VISUELLES MARKETING II<br />
ERSTELLT DURCH<br />
DANIEL SCHNÖDT<br />
PYRMONTER STR. 10<br />
32839 STEINHEIM<br />
KONTAKT ÜBER DAS WORLD WIDE WEB<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
INHALTSVERZEICHNIS VISUAELLS MARKETING TEIL II<br />
2 PRÄSENTATION, WERBUNG UND<br />
KOOPERATIONSMÖGLICHKEITEN 4<br />
2.1 Präsentationsmittel im visuellem Marketing 4<br />
2.1.1 Arten und Anordnungen der Präsentationsmitteln 5<br />
2.1.2 Sortimentsordnung und Suchlogik 17<br />
2.1.3 Präsentationsmittel bedarfs- und zielgruppenorientiert 19<br />
2.1.4 Trends und Entwicklungen kritisch zu würdigen 27<br />
2.2 Werbemittel 28<br />
2.2.1 Klassische Werbemittel des visuellen Marketing 28<br />
2.2.2 Digitaler Werbemitteleinsatz 30<br />
2.2.3 Phasen werblicher Kommunikation im visuellen Marketing 31<br />
2.2.4 Preiskommunikation am Point of Sale 32<br />
2.3 Gestaltungselemente des visuellen Marketings 33<br />
2.3.1 Verkaufsfördernde Gestaltungsmittel 33<br />
2.3.2 Licht und Beleuchtung 44<br />
2.3.3 Zusammenspiel aller Elemente des VM 47<br />
2.4 Kooperation und Kommunikation 50<br />
2.4.1 Bedarf und Zusammenarbeit an internen und externen<br />
Dienstleistungen 52<br />
2.4.2 Projektplanung 54<br />
ABSCHLIEßENDE AUFGABENSTELLUNG 59<br />
QUELLENNACHWEIS UND VERTIEFENDE<br />
INFORMATIONSQUELLEN: 60<br />
www.teamscio.de Seite 3
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2 Präsentation, Werbung und Kooperationsmöglichkeiten<br />
Der zweite Teil <strong>visuelles</strong> Marketing beschäftigt sich ausgehend von<br />
den Präsentationsmitteln (Möbelvarianten nach Funktion und auf die<br />
Zielgruppe ausgerichtet), mit den Werbemitteln und den<br />
Gestaltungselementen. Den Abschluss bilden die Bereiche<br />
Kooperationsmöglichkeiten und die Beschreibung zur Vorgehensweise<br />
einer Projektplanung.<br />
• Präsentationsmittel (2.1)<br />
• Werbemittel (2.2)<br />
• Gestaltungselemente (2.3) und die<br />
• Kooperationsmöglichkeiten (2.4)<br />
2.1 Präsentationsmittel im visuellem Marketing<br />
Die Warenpräsentation umfasst alle Maßnahmen, die sich auf die Art<br />
und Weise der Warendarbietung im Geschäft beziehen. Die dazu<br />
benötigten Einsatzmittel sind die Ladeneinrichtung (Interieurdesign),<br />
und damit das wichtigste Gestaltungselement im Handel. Sie trägt<br />
dazu bei, die Ware übersichtlich zu präsentieren. Gestaltung und<br />
Materialeinsatz müssen zum Sortiment passen. Ladeneinrichtungen<br />
sollten flexibel gebaut werden - zum einen wegen möglicherweise<br />
erforderlicher Umstellungen, zum anderen wegen kostengünstigerer<br />
Modernisierung über nur wenige Module.<br />
Bei den Präsentationsmitteln des visuellen Marketings werden<br />
folgende Arten unterschieden:<br />
• Warenträger für das klassische Sortiment<br />
• Displays für Aktionen oder Zweitplatzierungen<br />
• Dekorationsmittel und Verkaufshilfen<br />
www.teamscio.de Seite 4
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.1.1 Arten und Anordnungen der Präsentationsmitteln<br />
Warenpräsentation und Warenplatzierung (die Anordnung der<br />
Warenträger, also wo genau die Artikel angeboten werden) arbeiten<br />
immer Hand in Hand. Bei der Definition der Warenplatzierung ergibt<br />
sich in der Regel auch die Art der Präsentation. Die Anforderung ist,<br />
jeder Warengruppe die bestmöglichste Abverkaufschance zu geben,<br />
und gleichzeitig einen verkaufsstimulierenden Gesamteindruck zu<br />
erzeugen. Damit ergeben sich zwei unterschiedliche Ansätze beim<br />
Einsatz der Präsentationsmittel:<br />
• Eine sortimentslogische und bedarfsorientierte<br />
Warenpräsentation wirkt Kosten sparend, und erleichtert für die<br />
Mitarbeiter die Arbeit. Die wesentliche Funktion liegt in der<br />
Darbietung des Sortimentes. Doch sind die Zeiten vorbei, als zum<br />
Beispiel die Ladeneinrichtung von Supermärkten oder Kaufhäusern<br />
nur nach rein funktionalen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Dafür<br />
stehen heute überwiegend die preisorientierten Anbieter, die mit<br />
einfachen Warenträgern in Standardausführung bewusst ein<br />
niedriges Preisniveau vermitteln.<br />
• Eine zielgruppenorientierte Warenpräsentation erzeugt<br />
Kaufimpulse und ist auch ein starker Bestimmungsfaktor der<br />
Gesamtatmosphäre. Bei tendenziell austauschbaren Sortimenten<br />
dient die Einrichtung der Profilierung. Sie ist eines der wesentlichen<br />
Elemente, um das Niveau und die Besonderheit des Ladens für die<br />
Zielgruppe zu kommunizieren und um sich von den Mitbewerbern<br />
zu differenzieren.<br />
Die verschiedenen Arten der Präsentationsmittel werden von<br />
Ladenbauern gezielt angeboten. Im Zuge der Selbstbedienungs- und<br />
Vorwahlsysteme müssen die Präsentationsmittel den Kontakt zwischen<br />
Angebot und Kunde herstellen, Transparenz ist daher eines der<br />
wichtigsten Gebote.<br />
www.teamscio.de Seite 5
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
In der Praxis wird dabei nach Branchen und Systemen unterschieden –<br />
übliche systemische Einteilungskriterien sind:<br />
A<br />
Ständer- und Gondelsysteme<br />
Geschlitzte Ständersysteme (Rund- und Vierkantsysteme) sind die<br />
meist verwendeten Präsentationsmöbel im Einzelhandel. Diese<br />
Systeme decken alle Produktvarianten und Branchen,<br />
Innenraummöbel oder Rückwandlösungen, Einzelpräsentationen sowie<br />
Gesamtlösungen ab.<br />
Die folgende Abbildung veranschaulicht den Variantenreichtum dieser<br />
Möbelpräsentation mit unterschiedlichsten Rückwänden,<br />
Belegungsarten und Zubehör:<br />
Abbildung 1: Mittelraum- und Rückwandständersystem für<br />
Hartwarenpräsentation 1<br />
1 Quelle: www.bohnacker.de und www.tegometall.de Ladenbausysteme<br />
www.teamscio.de Seite 6
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Abbildung 2: Rundrohrsystem mit Wandmontage<br />
Konfektionsstangen und Frontalpräsentationsstangen<br />
Abbildung 3: Vierkantsystem mit beleuchteten<br />
Rückwandeinheiten 2<br />
2 Quelle: www.Wanzl.de Ladenbausysteme<br />
www.teamscio.de Seite 7
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Abbildung 4: Varianten und Zubehör für z.B. Fahrräder oder<br />
Zeitschriften 3<br />
Die eingesetzten Rückwandmodule sind in der Regel aus Metall, oder<br />
mit Lochung bzw. als Lamellenwand für geblisterte Hängeware.<br />
Darüber hinaus können die Rückwände frei gestaltet (Holzoptiken,<br />
Steinwände, etc.) werden:<br />
Abbildung 5: Lamellenrückwand Holz mit passenden Blisterhaken<br />
3 Quelle: www.Tegometall.de Ladenbausysteme<br />
www.teamscio.de Seite 8
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
B<br />
Schwerlastsysteme<br />
Da die Ständersysteme in so genannter Leichtbauweise nur für<br />
bestimmte Traglasten (z.B. bis 100 kg pro Regalboden) und Achsmaße<br />
(Euronorm ab 62,5; 100 oder 125 cm) erhältlich sind, gibt es darüber<br />
hinaus noch Schwerlastsysteme (ab ca. 250 – 600 kg pro<br />
Regalboden), die in der Regel das Lager oder im Verkauf hohe<br />
Traglasten und Raumtiefen abdecken. Beispiele dafür finden sich im<br />
Baumarkt- und Lebensmittelsektor:<br />
Abbildung 6: Regalschlucht Baumarkt und zugrunde liegende<br />
Schwerlastsysteme 4<br />
4 Quelle: Photo www.<strong>Teamscio</strong>.de ; Produktbeispiele www.Tegometall.de Ladenbausysteme<br />
www.teamscio.de Seite 9
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
C<br />
Wand- und Schranksystem<br />
Hierbei werden in Holzmodule (Wandausschnitte) die dazu passenden<br />
Metallmodule eingesetzt (eingefräste Metallschienen oder<br />
Monorohrhalterungen). Dies ermöglicht höchste Flexibilität, da die<br />
einzelnen Wandmodule vor der eigentlichen Rückwand angebracht<br />
sind und einfach abgebaut werden können:<br />
• Vertikale Systeme 5<br />
a) Horizontal Systeme 6<br />
b) Punktsystem 7<br />
5 Bildquelle: www.visplay.de<br />
6 Bildquelle: www.visplay.de<br />
7 Bildquelle: www.teamscio.de<br />
www.teamscio.de Seite 10
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
D Gittersysteme<br />
Gittersysteme können zum einen als Schüttpräsenter als auch als<br />
Flächenpräsenter an der Wand eingesetzt werden:<br />
Abbildung 7: Schüttensysteme<br />
E<br />
Kubus- oder Struktursysteme<br />
Abbildung 8: Kubussysteme in Gitter-, Holz- oder Glasbauweise 8<br />
F<br />
Podeste, Tische und Theken<br />
Vor allem Tische und Theken erhalten eine immer höhere Bedeutung<br />
im Einzelhandel. Sie stellen Idealabbilder der Konsumenten aus ihrem<br />
Wohnumfeld dar oder laden zum Verweilen ein. Modulbausteine<br />
ermöglichen im Tisch- und Podestmöbel eine Vielzahl an Varianten.<br />
Die eigentliche bedarfsorientierte Präsentation steht bei diesen Möbeln<br />
nicht generell im Vordergrund, da sie sich Ideal zum Inszenieren von<br />
Waren eignen. WMF zeigt mit seinem neuen Shopsystem wie sich<br />
Ladenbau und Präsentation verändern. Tischpräsentation statt<br />
Massenware, die Rückwand im Loftwohnstil und horizontalem<br />
Wandsystem mit eingebauten Kuben für Einzelpräsentation.<br />
8 Bildquelle: www.bohnacker.de<br />
www.teamscio.de Seite 11
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Eine dazugehörige Thekenfläche im offenen Wohnküchenstil<br />
vervollständigt die Gesamtoptik:<br />
Abbildung 9: Wohnstile werden idealtypisch nachgebildet 9<br />
Abbildung 10: Produkte profitieren durch edle Obenaufoptik 10<br />
9 Bildquelle: WMF Shop Stuttgart<br />
10 Bildquelle: Sinn und Leffers<br />
www.teamscio.de Seite 12
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
G<br />
Vitrinen<br />
Besonders im hochwertigen, exklusiven Bereich kommen<br />
Vitrinenpräsentationen zum Einsatz, nicht nur um Diebstahl<br />
vorzubeugen, sondern um den Wert, den Wunsch und die Ehrfurcht zu<br />
den Produkten zu erhöhen.<br />
Größtes Problem bei Vitrinenpräsentationen ist die fehlende<br />
Zugänglichkeit zur Ware. Gerade Warenhäuser, Technikmärkte<br />
neuerdings auch Discounter mit geringer Mitarbeiterpräsenz haben<br />
diesbezüglich Nachteile gegenüber Fachgeschäften.<br />
Swarowski geht dabei neue Wege – um den Kaufwunsch zu erhöhen<br />
erlauben Sie den direkten Zugriff in die Vitrinen. Diese haptische<br />
Zugänglichkeit erhöht den Umsatz um 10 – 20%.<br />
Abbildung 11: Selfridges Manchester Multimediaabteilung 11<br />
11 Bildquelle: Dula Ladenbau<br />
www.teamscio.de Seite 13
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
H<br />
Technische Möbelsysteme „Multifunktionsmöbel“<br />
Vor allem im Lebensmittelsektor und in der Gastronomie oder an<br />
Kiosken sind Kühlmöbel zum frisch halten verderblicher Ware<br />
selbstverständlich. Bereits im Vorfelde muss daher die Technik vor Ort,<br />
für Bedientheken oder Stand – Alone – Möbel genau auf die<br />
Erfordernisse ausgerichtet sein:<br />
Abbildung 12: Hieber´s Frischecenter Schopfheim 12<br />
I<br />
Konfektionsständer<br />
Im Modebereich werden für Innenraumpräsentationen die<br />
variantenreichen Konfektionsständer verwendet. Klassische Module<br />
sind neben dem Rundständer, die Einzelständer (Ein- und zweiarmig),<br />
Kreuz- und Mehrarmständer sowie Strecken- bzw. Kombiständer.<br />
Varianten mit Legeware ersehen Sie bereits aus Punkt 1 dem<br />
Ständersystemen aus Modulbausätzen.<br />
12 Bildquelle: www.hieber.de<br />
www.teamscio.de Seite 14
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Abbildung 13: Mittelraum Vierkantständersystem für Hänge- und<br />
Legepräsentation 13<br />
J<br />
Dekorationselemente und Verkaufshilfen<br />
Büsten, Dekofiguren oder Torsen werden als Nachbildung von<br />
Menschen üblicherweise im Fashion- und Accessoiresektor eingesetzt.<br />
Daneben dienen bereits Kleiderbügel oder jegliche Art von Fachböden,<br />
Podeste sowie Wandelemente mit Präsentationseinsätzen als<br />
Dekorationsgrundlage:<br />
Abbildung 14: Beispiele für Dekorationselemente 14<br />
13 Qualle: www.Bohnacker.de Ladenbausysteme<br />
14 Quelle: www.bohnacker.de<br />
www.teamscio.de Seite 15
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
K<br />
Displays<br />
Eine Sonderform innerhalb der Präsentationsmittel stellen die<br />
verschiedensten Arten von Displays für die Mehrfach- bzw.<br />
Zweitplatzierung dar. Neben der Standardpräsentation (z.B. laufende<br />
Regalmeter) werden einzelne Artikel an einem zweiten Standort im<br />
Verkaufsraum platziert.<br />
Um zusätzliche Impulse zu generieren befinden sich diese Standorte<br />
am Ort des unmittelbaren Bedarfszusammenhanges oder an<br />
Auflaufzonen (Kassen- oder Wursttheke, Holzzuschnitt oder<br />
Umkleidekabinen).<br />
Abbildung 15: Displays für Zweitplatzierungen an Auflaufzonen 15<br />
15 Quelle: www.wanzl.de<br />
www.teamscio.de Seite 16
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.1.2 Sortimentsordnung und Suchlogik<br />
Die Anordnung und Platzierung der Ware und der<br />
Präsentationsmittel soll dazu führen, dass der Kunde die Ware leicht<br />
und schnell findet. Navigation und Information sind hier, neben dem<br />
inspirativen Aspekt der Inszenierung zur Förderung von Impulskäufen,<br />
die wichtigsten Grundsätze.<br />
Waren die der Kunde habitualisiert und gewohnheitsmäßig kauft,<br />
brauchen nicht in den Fokus gesetzt zu werden. Diese Sortimente<br />
werden, aus Gründen der Magnet- bzw. Sogwirkung, eher in tiefer<br />
liegenden Regalzonen oder in hintere Teile des Geschäftes platziert.<br />
In den vorderen Bereichen und an den Blick- und Fokuspunkten<br />
werden dagegen Artikel mit Imagewirkung oder Impulskaufcharakter<br />
präsentiert und platziert. Beispiele dafür sind z.B.:<br />
Gewohnheitskauf<br />
Oberhemd<br />
<br />
<br />
<br />
Impulskauf<br />
preisgünstige Milch<br />
<br />
<br />
<br />
Art der Präsentation und Standort<br />
Liegend nach Farben und Größen in<br />
der Rückwand<br />
<br />
<br />
<br />
Art der Präsentation und Standort<br />
Palette an der Kopfseite des Regals<br />
<br />
<br />
<br />
Bereits diese Ausführungen zeigen, dass die Sortimentsstruktur bzw.<br />
der Artikel und seine Präsentationsform als auch die Bedienform<br />
(Selbstbedienung, Vorwahl oder Vollbedienung bei problemhaften<br />
Waren) Einfluss auf die Warenplatzierung im Verkaufsraum hat.<br />
www.teamscio.de Seite 17
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Die Platzierungen der Präsentationsmittel sind abhängig vom<br />
Bedienungscharakter und der Kundenorientierung:<br />
Abbildung 16: Anordnung der Präsentationsmittel am Beispiel<br />
eines Zonenkonzeptes und Regalkonzeptes mit Blockweiser<br />
Anordnung<br />
Bei der Strukturierung von Verkaufsräumen muss ebenfalls die<br />
Suchlogik berücksichtigt werden. Dies ist der kognitive Suchvorgang<br />
des Kunden auf Grund von erlernten und individuellen Erfahrungen<br />
(mental scripts). Dazu zählen Verbundplatzierungen einzelner<br />
Warengruppen vor allem aber die Sortimentsanordnung als Ganzes.<br />
Diskutieren Sie<br />
bitte die möglichen Sortimentsanordnungen<br />
Beachten Sie dabei die strenge Form der Bedarfsorientierung. Die<br />
gewachsenen Bedarfsgruppen nach Branchen geben Anhaltspunkte:<br />
Modebranche Lebensmittel GPK und Hausrat<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Obst und Gemüse<br />
Cerealien<br />
Brot- und Backwaren<br />
Konserven<br />
Molkereiprodukte<br />
Fleisch- und<br />
Wurstwaren<br />
<br />
Tiefkühlkost<br />
www.teamscio.de Seite 18
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.1.3 Präsentationsmittel bedarfs- und zielgruppenorientiert<br />
Bei der strengen Bedarfsorientierung werden i.d.R. die klassischen<br />
Präsentationsmittel nach Branchen genutzt. Mit der zunehmenden<br />
Orientierung am Kunden und seinen Idealvorstellungen wird dem<br />
Design der Einrichtung immer mehr Zuspruch gewidmet. Der Handel<br />
wird zum „öffentlichen Wohnzimmer“.<br />
Gleichwohl ist der preisorientierte Kunde ebenso eine Zielgruppe wie<br />
der Premiumkunde. Hier liegt die besondere Herausforderung im<br />
Einzelhandel. Einerseits verkaufen Supermärkte No-Name-Produkte<br />
neben Biosegmenten oder Premiumprodukten und ein Discounter<br />
hochwertige Güter (Computer oder Golfausrüstungen), andererseits<br />
verfolgt kaum ein Einzelhändler nur eine Strategie alleine.<br />
A Preisorientierung für den Schnäppchenjäger und<br />
Smartshopper<br />
Grundsätzlich gilt, dass Schnäppchenjäger die preisgünstigste<br />
Alternative ohne Bewertung der Qualität suchen, Smartshopper<br />
hingegen Qualität zum möglichst günstigsten Preis.<br />
Discounter und Pseudodiscounter versuchen beiden Zielgruppen<br />
gerecht zu werden und etablieren zunehmend hochwertige Möbel im<br />
Ladenbau.<br />
Grundsätzlich gilt bei dieser Art des Verkaufs die Auswahl schlichter<br />
und massentauglicher Warenträger, wie Schütten- und<br />
Gitterpräsentationen. Die Blockweise Anordnung der<br />
Ladenbauelemente wird in der Warenplatzierung bevorzugt, um ein<br />
niedriges Preisniveau zu signalisieren.<br />
www.teamscio.de Seite 19
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
B<br />
Erlebnisorientierung<br />
Ausschlaggebend für eine auf die Zielgruppe ausgerichtete<br />
Erlebniswelt ist die Schaffung von emotionalisierten Erlebnissen.<br />
Dem Design des Ladenbaus und den gestalterischen Aspekten<br />
fällt daher eine besondere Rolle zu. Vor allem da diese kostenintensiv<br />
sind und daher meist langfristig geplant werden.<br />
Einen vollständigen Verkaufsraum nach dem Erlebniskriterium zu<br />
gestalten ist schwierig. Auch ist die dauerhafte gleiche Darstellung<br />
nicht zu empfehlen, da der Konsument die Abwechslung sucht.<br />
In der Praxis findet das Prinzip 80:20 hier Anwendung.<br />
• Einzelne Flächen in der Horizontalen mit Quadratmeter – so<br />
genannte Erlebniszonen (Firmeninterne Begriffe u.a. A-Flächen,<br />
Fokuspunkte oder Inspirationsflächen)<br />
• Begrenzte laufende Regalmeter in der Vertikalen, also als Fenster<br />
im Regal (Firmeninterne Begriffe u.a. Produkt oder Perimeter<br />
Break).<br />
Anforderungen an erfolgreich emotionalisierten Erlebniszonen:<br />
• trendige Sortimentsneuheiten sinnvoll gemixt mit<br />
Standardsortimenten<br />
• ein dynamisches Sortiments- und Raumumfeld<br />
• neben geordneten, auch ungeordnete und strukturlose Bereiche<br />
• Parallel laufender Aktionismus (Verkaufsförderung, Events, etc.)<br />
und Angebotsfülle erhöht die Aufmerksamkeit und den Wunsch<br />
nach den Produkten.<br />
www.teamscio.de Seite 20
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Emotionalisierende Erlebniswelten sind neben Gesundheit oder<br />
Fitness (LOHAS), Genuss, Geselligkeit, Umweltbewusstsein,<br />
Nostalgie, Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden, Urlaub,<br />
Freizeitaktivitäten.<br />
Eine besondere Bedeutung erhalten stark fokussierte Zielgruppen mit<br />
Begriffen wie Thrill, Extrem, Gigantismus, etc..<br />
Im Marketing wird dabei gezielt auf unterschiedliche Reizauslöser<br />
gesetzt, um den Kunden an sein Unternehmen zu binden. Ziel ist es<br />
Vergnügen, Erregung und ein Gefühl von Dominanz beim Kunden zu<br />
erzeugen. Daraus resultieren längere Verweilzeiten, erhöhte<br />
Interaktion und höhere Einkaufsbeträge.<br />
Folgende äußere Reize/ Stimuli (taktil, visuell, etc.) müssen dabei<br />
gezielt aufeinander abgestimmt werden um die Wirkung zu optimieren<br />
(vgl. Phasen der Werbung):<br />
Affektive, emotionale Reize: hierbei handelt es sich um angeborene<br />
Reiz-Reaktionsmuster wie z.B. Kindchenschema, Natur, Erotik oder<br />
individuell bedeutende Reize wie z.B. Tauchen, Segelschiffe, Laufsteg,<br />
etc. . Diese Reize können haptisch und olfaktorisch unterstützt werden.<br />
Beispiel wäre Ein Segelschiff, Meeresrauschen und der Duft nach<br />
salzigem Meer.<br />
Physikalische Reize: hierzu zählen alle Einflüsse die eine direkte<br />
Reaktion auslösen (reflex). Dazu zählen laute Musik, grelle Farben,<br />
helles und dynamisches Licht.<br />
Kognitive Reize: Dabei wird bewusst auf den Überraschungseffekt<br />
gesetzt. Daher zählt jede Art außergewöhnlicher Dekoration<br />
(beginnend mit dem Schaufenster) und Warenpräsentation. Dabei ist<br />
aber vor allem der Wunsch nach Abwechslung (variety seeking) zu<br />
berücksichtigen.<br />
www.teamscio.de Seite 21
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
C<br />
Themenorientierung<br />
Die Abgrenzung zur Erlebnisorientierung liegt vor allem in der strengen<br />
zielgruppen- und gestalterischen Dimension.<br />
Themen sind nicht auf klar definierte Zielgruppen ausgerichtet. Die<br />
Regeln der Visualisierung und Erkennbarkeit (z.B. mittels<br />
großformatiger Bildkommunikation) gelten hier ebenso, wobei die Art<br />
der Präsentation den Abverkauf und die Frequenzorientierung in<br />
den Vordergrund stellt.<br />
Praxisbeispiele:<br />
Die Discounter sind erfolgreichste Vertreter dieser<br />
Präsentationsform. Wochenweise werden 1 oder 2 Themen im<br />
Verkaufsraum präsentiert.<br />
______________________________<br />
______________________________<br />
www.teamscio.de Seite 22
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
In der Praxis werden alle drei (Preis- Erlebnis und<br />
Themenpräsentation) Präsentationsformen im Verkaufsraum<br />
dargestellt. Daher bewährt sich ein gezieltes Organisationskonzept und<br />
Projektplanung mit Zeitfenstern und Werbeplänen, um die Aktionen<br />
sinnvoll aneinanderzureihen und gezielt zu unterscheiden.<br />
• Basisthemen mit einer hohen Erlebnisorientierung<br />
Beispiele aus der Modebranche sind z.B. Frühjahr/ Sommer<br />
Ziel sind Imageorientierung und Kundenbindung durch ein<br />
entsprechend gestaltetes Umfeld (Ausrichtung auf Kundenbindung).<br />
• Mehrere Aktivierungsthemen (Themen- oder Preisorientierung)<br />
Beispiele sind z.B. Kleiderwochen, Bademoden, etc..<br />
Ziel ist die Schaffung einer entsprechenden Grundfrequenz<br />
(Kundenfindung).<br />
D<br />
Convenienceorientierung<br />
Diese Präsentationsform findet sich vor allem im Lebensmittelhandel<br />
wieder.<br />
Klassische Conveniencelösungen sind:<br />
• Kioske an Bahnhöfen und Flughäfen sowie Tankstellen –<br />
Einzelhandelsformen an hochfrequenten Standorten mit<br />
wechselnden Konsumenten.<br />
• Kioske, Trinkhallen und Nachbarschafts- bzw. Dorfläden mit<br />
Nahversorgungsfunktion – Einzelhandelsformen die durch das<br />
direkte Einzugsgebiet vom Konsumenten öfter frequentiert werden.<br />
• Sonderformen stellen Getränkemärkte, Videotheken oder<br />
Kombinationsgeschäfte aus Bäckereien und Metzgern dar.<br />
www.teamscio.de Seite 23
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Schnelligkeit und Bequemlichkeit des Konsumenten sind die<br />
Trendaspekte der Convenienceoreinterung. Höchste<br />
Quadratmeterumsätze werden insbesondere durch die TopTen –<br />
Reduzierung des Sortimentes auf kleinster Fläche ermöglicht. Neben<br />
Tabakwaren, Süß- und Salzgebäck, Getränke oder Zeitschriften<br />
gehören auch Fertigprodukte und „Schläfersortimente“ (aktuelle HitCD<br />
oder Vitamin C Drops) zu den Erfolgsartikeln.<br />
Anforderungen an erfolgreiche Conveniencepräsentation sind<br />
• Schneller Überblick (Easy Shopping mit niedrigen, Platz sparenden<br />
Warenträgern)<br />
• Schnelle Auffindbarkeit der Sortimente (Navigation und Ordnung)<br />
• Keine Ladenhüter<br />
• Wenig Alternativen<br />
• Keine Zweitplatzierungen<br />
Die deutliche Sortimentsdimensionierung ausgerichtet auf die<br />
Kundenwünsche findet hier seinen Niederschlag. Die klassischen<br />
Tankstellen (Aral mit Snackbar), das Heinemannstorekonzept Quickers<br />
oder das Kochhaus gelten als Benchmark 16 in der<br />
Conveniencebranche.<br />
Abbildung 17: Das begehbare Rezeptbuch www.kochhaus.de<br />
16 Benchmark ist ein Marketingbegriff der darauf beruht, das beste Beispiel als Idealbild<br />
heran zu ziehen<br />
www.teamscio.de Seite 24
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Der Dorf- oder Nachbarschaftsladen als Conveniencestore<br />
Der klassische Conveniencestore ist im Konzept und in der<br />
Verbreitung eher auf Standorte mit häufigen Besuchen der gleichen<br />
Kunden ausgerichtet. Der Nachbarschafts- bzw. Dorfladen spiegelt<br />
somit diese klassische Form wieder. Die Erfolgsfaktoren für diese<br />
Einzelhandelsform sind:<br />
Dienstleistung<br />
Dorfladen<br />
Handel<br />
Gastronomie<br />
Handel:<br />
• Modulare, breite, standortspezifische und flache Sortimente<br />
• Schnelldreher Sortimente für den täglichen Bedarf (ugs.<br />
Vergesslichkeitsbedarf)<br />
• In geringem Maße Impulssortimente (hohes Risiko)<br />
• Frequenzbringer und Magnetsortimente wie Zigaretten, Zeitungen<br />
und Zeitschriften oder Getränke<br />
Gastronomie:<br />
• Quickservice bzw. Schnellverzehrangebote wie z.B. Kaffee oder<br />
Snacks ToGo<br />
Dienstleistung:<br />
• Höchste Kundenorientierung durch die Nähe zum Kunden<br />
(Kommunikationscenter) und einem gelungenen Mix aus Serviceund<br />
Dienstleistungen und im zunehmenden Maße Kundenflächen<br />
(Bestuhlung )<br />
www.teamscio.de Seite 25
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
E<br />
Markenorientierung<br />
Der Begriff Shop in Shop oder Flächenshopkonzept findet in der Praxis<br />
häufig Anwendung.<br />
Es muss zwischen SB-Konzepten (Regalkonzepte) und Vorwahl und<br />
Bedienkonzepte (Zonenkonzepte) unterschieden werden:<br />
Die Ziele und Vorteile für Flächen – Shop - Konzepte liegen neben der<br />
klaren Zielgruppenausrichtung der Marke und einer einhergehenden<br />
Markenbindung mit Sogwirkung für das eigene Geschäft, vor allem<br />
aber im Risiko der Funktionsausgliederung im Einzelhandel begründet<br />
und dem einhergehenden Verlust der Ladenbindung.<br />
Unterscheidung bzw. Trend zur Erlebnisorientierung:<br />
In der Praxis zeigen sich neben den oben angegebenen Varianten,<br />
die zum Teil alle unter einem Dach gleichermaßen abgebildet werden<br />
können, inzwischen stark an Zielgruppen ausgerichtete Konzepte.<br />
Hierbei finden weder Marken- noch Warengruppen- oder<br />
Größensortierungen ihren Niederschlag. Ein bunter Mix aus<br />
verschiedenen Marken zeigt fertige Verkaufsvorschläge in einem<br />
entsprechenden Umfeld (Erlebnisorientierung/ Konzeptstores).<br />
www.teamscio.de Seite 26
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.1.4 Trends und Entwicklungen kritisch zu würdigen<br />
• Mono – Marken – Entwicklung in 1a Lagen<br />
• Klare Ausrichtung an der Schnelllebigkeit der Zielgruppentrends<br />
birgt die Gefahr der Kostenexplosion (kritische Würdigung) und der<br />
Gefahrenquellen von Fehlentwicklungen<br />
• Ausrichtung am Mainstream ohne klare Zielgruppenorientierung<br />
führt zu Kundenschwund und zunehmender Storeerosion.<br />
• Der Ladenbau oder die Funktion als Warenträger wird verlieren<br />
(HomeSweetHome – das öffentliche Wohnzimmer).<br />
• Extremtendenzen (Thrill, Gigantismus) mit Kleinstzielgruppen<br />
bedürfen einem großen Einzuggebietes und großem<br />
Flächenvolumen.<br />
• Individuelle Erlebnisstrategien und Konzeptstores: Netzwerkflächen<br />
oder Kooperationsbetreiber mit unterschiedlichsten Branchen<br />
(Q110, Lieblings Fulda, Berlinomat, etc.) werden zunehmen.<br />
• Seniorengerechte Verkaufsraumgestaltung wird zunehmend<br />
umgesetzt.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Die Eingrenzung und Konzentration auf einzelne Zielgruppen wird<br />
immer wichtiger um erfolgreich am Markt zu bestehen. In diesem<br />
Zusammenhang wird die Darstellung des persönlichen<br />
Wohnumfeldes oder dem öffentlichen Wohnzimmer gesprochen.<br />
Beschreiben Sie für die folgenden Zielgruppen jeweils die<br />
Auswirkungen für das visuelle Marketing. Zur besseren<br />
Veranschaulichung wählen Sie ein praktisches Unternehmensbeispiel<br />
und beschreiben in kurzen Worten die Zielgruppe:<br />
Zielgruppe (3 Punkte), Unternehmensbeispiel (1 Punkt),<br />
Auswirkungen (4 Punkte)<br />
• Singles in der Altersgruppe 15 – 25<br />
• Singles und Familien in der Altersgruppe 25 – 40<br />
• Singles und Familien in der Altersgruppe 40 – 60<br />
• Singles und Familien in der Altersgruppe 60+<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.2 Werbemittel<br />
Werbemittel und Werbemaßnahmen, unter Berücksichtigung<br />
wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen, sowie deren Bedeutung und<br />
Wirkung zielgerichtet einzusetzen ist für alle Marketingaktivitäten<br />
ausschlaggebend. Die klassische Werbemittel – und – trägerplanung,<br />
sowie die rechtlichen Bestimmungen mit dem UWG entnehmen Sie<br />
bitte dem entsprechenden Marketing- und Wettbewerbsskript.<br />
2.2.1 Klassische Werbemittel des visuellen Marketing<br />
Im Rahmen des visuellen Marketings kommt einem Werbemittel eine<br />
besondere Bedeutung zu. Das Schaufenster als Teil der Fassade und<br />
erste Kontaktaufnahme mit Informations- und Inspirationszone vor dem<br />
eigentlichen Verkaufsraum, um den Kunden in das Ladengeschäft zu<br />
ziehen.<br />
Üblicherweise unterscheidet man:<br />
• Geschlossene Schaufenstersysteme<br />
• Offene Schaufenster als Durchsichtsbereich in das Ladengeschäft<br />
(das Geschäft ist demnach das eigentliche Schaufenster)<br />
• Kombinationssysteme (Teildekorationsfläche)<br />
• Integrierte Shop – in – Shopsysteme (Reisebüro mit eigenem<br />
Eingang an der Warenhausfront)<br />
Anforderungen und Planungshinweise für ein schlüssiges<br />
Schaufensterkonzept:<br />
• Wetter- und Sonnenschutz sowie technische Aufbereitung<br />
(Lichttechnik, Umluft gegen Beschlagen der Scheiben)<br />
• Kennung des Schaufensters mit dem eigenen Corporate Identity<br />
• Sauberkeit und Ordnung<br />
• Thematische Wahrnehmung nach der „24 – Feet“ Regel<br />
(ca.730cm)<br />
• Harmonische Anbindung des Schaufensters an den Verkaufsraum<br />
(niedrige Sockelsysteme bis hin zum Niveauangleich)<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Damit ist auch unterstrichen, das Erlebnis- oder Themenzonen<br />
(Focuspunkte und Markierungen im Verkaufsraum) ebenso zu den<br />
Werbemitteln als inneres Schaufenster zählen und für alle Werbemittel<br />
die gleichen organisatorischen Anforderungen gelten.<br />
Darüber hinaus zählt jegliche Art von „Instorekommunikation“ zu<br />
den Werbemitteln - dazu zählen schriftliche, bildhafte, akustische und<br />
audiovisuelle Mittel der Werbung.<br />
Neben der klassischen Plakatierung und Preisbeschilderung gehören<br />
auch Großphotos, Fahnen, Give Aways, Hinweisschilder oder<br />
Werbepylone dazu.<br />
Abbildung 18: Globetrotter Köln Beemerleinwand und<br />
Fokuspunkt 17<br />
17 Quelle: www.Globetrotter.de<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.2.2 Digitaler Werbemitteleinsatz<br />
Zunehmend interessant sind vor allem die technischen Einsatzmittel.<br />
Neben dem klassischen Medium Fernsehen oder der Beschallung<br />
durch Radio bzw. bewusst geplanten Musiktracks findet der digitale<br />
Boom und technische Fortschritt zunehmend Beachtung.<br />
Elektronische Preisbeschilderung, Touch Screen Terminals, Tablets<br />
oder das Internet bzw. Videoeinsatz zur Information zählen genauso<br />
dazu wie Videofähige LED-Walls oder sprachgesteuerte<br />
Robotereinsätze.<br />
Der Real Futerstore der Metro AG in Tönisvorst gilt als Benchmark in<br />
der Branche:<br />
Abbildung 19: Computerberater<br />
Rezeptberater<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.2.3 Phasen werblicher Kommunikation im visuellen Marketing<br />
Die folgenden Phasen der werblichen Kommunikation werden<br />
üblicherweise in der klassischen Werbemittel- und Trägerplanung<br />
beachtet. In der Regel legt dann das Unternehmen die Ziele fest. Die<br />
Aufgaben von Werbeagenturen liegen in der Umsetzung (Kodierung<br />
und Transmission mit dem Ziel der Rezeption und Wirkung).<br />
Aufgabenstellung:<br />
Sie planen ein spezielles Thema für ein Einzelhandelsgeschäft.<br />
Berücksichtigen Sie in der Planung das Schaufenster und die parallel<br />
im Einsatz befindlichen Mittel der Instorekommunikation,<br />
Erläutern Sie vor diesem Hintergrund die folgenden Phasen, und<br />
achten dabei auf die Zusammenhänge zum<br />
Werbewirksamkeitsprinzip AIDA.<br />
Kodierungsphase: Festlegung der Werbeziele und Kodierung der<br />
Botschaft (Übertragung des Ziels in Wort und Bild).<br />
Transmissionsphase: Medienauswahl (Auswahl der Werbeträger),<br />
Mediendiffusion (Verbreitung der Werbeträger), Medienkontakt<br />
(Auswahl des Mediums durch den Benutzer) und Exposition des<br />
Werbemittels (Konfrontation des Empfängers mit der Botschaft).<br />
Rezeptionsphase: Perzeptionsphase (Bemerken der Botschaft),<br />
Apperzeption der Botschaft (Verstehen der Botschaft durch<br />
Dekodierung).<br />
Wirkungsphase: Speicherung der Botschaft, Veränderung und<br />
Stabilisierung der Präferenzen, Veränderung und Stabilisierung des<br />
Verhaltens (Werbeerfolg).<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.2.4 Preiskommunikation am Point of Sale<br />
Powerpricing beschreibt die Notwendigkeit kraftvoller und<br />
ausdrucksstarker Preiskommunikation im Verkaufsraum.<br />
Preisgegenüberstellungen, Dauerniedrigpreise, Sonderpreise oder<br />
Aktionspreise zeigen die Vielfältigkeit auf.<br />
Wirksame Preiskommunikation kann dabei erfolgreich verstärkt<br />
werden:<br />
a) Semantische Verstärkung<br />
Die eigentliche Preisangabe wird durch Zusätze noch einmal<br />
hervorgehoben. Beispiele sind „Tiefstpreis“, „Preisknüller“, „stark<br />
reduziert“. Für diese Verstärkung gibt es standardisierte Fahnen,<br />
Einschieber oder Kundenstopper.<br />
b) Grafische Verstärkung<br />
Zifferngröße des Preises und Sreichvarianten<br />
c) Gestalterische Verstärkung<br />
Farbliche Hervorhebung und Größe der Preisschilder, Deckenhänger<br />
oder Fahnen.<br />
d) Verstärkung durch die Warenplatzierung<br />
Hierbei kommt die klassische Zweitplatzierung an entsprechend<br />
hochfrequenten Lagen (Kopfgondelpräsetnation, Kassenzonen, etc.),<br />
aber auch die preisgünstige Platzierung zum hochwertigen Produkt<br />
zum tragen.<br />
e) Verstärkung durch die Art der Warenpräsentation<br />
Palettenaufbauten oder Gittertische signalisieren Preisgünstigkeit.<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.3 Gestaltungselemente des visuellen Marketings<br />
Die Entwicklung hin zu einem Käufermarkt und der Möglichkeit des<br />
Kunden, frei zwischen den Anbietern zu wählen, bedingt die<br />
verkaufsfördernde und verkaufsstimulierende Gestaltung des<br />
gesamten Verkaufsraumes (gebaute Visitenkarte).<br />
Neben dem Preis als ein entscheidendes Verkaufsargument, kommt so<br />
insbesondere dem Raum als Distributionsfaktor und dem Sortiment,<br />
gestützt durch die passende kommunikationspolitische Begleitung, die<br />
entscheidende Bedeutung zu.<br />
2.3.1 Verkaufsfördernde Gestaltungsmittel<br />
Die Gestaltungselemente setzen sich aus drei äußere und drei innere<br />
Elemente zusammen. Jedes Gestaltungselement verfolgt dabei ein<br />
eigenes primäres Ziel:<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
A Fassade<br />
Der erste Eindruck und die Fernwirkung sind die beiden<br />
wesentlichen Aspekte der Fassadengestaltung. Dabei müssen<br />
grundsätzlich städtebauliche Richtlinien (Farbwahl, Vordächer, etc.)<br />
berücksichtigt werden.<br />
Gestaltungskriterien der Fassade sind demnach Farbwahl,<br />
Beleuchtung (bei Tag und Nacht), Beschilderung (Logo, CI), Vordach,<br />
großzügige Verglasung und die harmonische Anbindung an den<br />
öffentlichen Raum (Bodenbelag, Schaufensterhöhe oder Begrünung).<br />
Abbildung 20: Außenansicht der P&C Filiale Köln<br />
Zur Außenwirkung zählt darüber hinaus der umstrittene<br />
Außenverkauf, Sauberkeit und Ordnung. Es sei darauf hingewiesen,<br />
dass mit zunehmenden Außenverkauf und/ oder<br />
Kundenstoppereinsatz, ein gleichzeitiger Verfall der<br />
Einzelhandelslandschaft (Leerstand und Billigketten) einer<br />
Einkaufsstraße zu verzeichnen ist 18 .<br />
Im Zuge dieser Entwicklung werden so genannte Clutteranalysen zur<br />
„Entrümpelung“ von Straßenzügen vorgenommen. Privates (vom<br />
Kundenstopper bis hin zu aufblasbaren Spielelementen 20<br />
Einzelfaktoren) und öffentlichen Mobiliars (Poller, Abfallbehälter,<br />
Hydranten oder Infotafeln mit ca. 60 Einzelfaktoren) werden dabei<br />
unterschieden. Damit ist auch die gegenseitige Beeinflussung der<br />
Immobilie und des öffentlichen Raumes erkennbar.<br />
18 Quelle: Citycheckanalysen www.teamscio.de<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
B Schaufenster<br />
Das Schaufenster gilt Heute als attraktivstes, verkaufsförderndes<br />
Gestaltungselement im Außenbereich, da es die Möglichkeit gibt einen<br />
wichtigen ersten Eindruck vom Angebot (Schauwerbung und<br />
Sortiment) und dem Ladengeschäft durch offene Durchsichtsfenster zu<br />
geben. Durch den Trend großflächiger Glasfronten fließen Fassade,<br />
Schaufenster und Eingangsbereich zunehmend zu einer Einheit<br />
zusammen.<br />
Abbildung 21: Trend zu großflächigen Außenverglasungen<br />
Gründe für Durchsichtsbereiche liegen neben dem Blick auf das<br />
Geschehen im Innern<br />
• In der Nutzung von Tageslicht<br />
• Verlängerung des Schaufensters nach Innen<br />
• Großzügigkeit und dem Abbau von Schwellenängsten<br />
www.teamscio.de Seite 35
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Gründe für eine geringere Transparenz in den Verkaufsraum und damit<br />
von geschlossenen Schaufensteranlagen findet man<br />
• bei hochwertigsten Ladengeschäften<br />
• bei sensiblen Sortimenten wie z.B. große Größen, Lingerie, etc.<br />
• wenn der Kunde „unerkannt“ bleiben möchte<br />
Erfahrungen zeigen, dass geschlossene Schaufenstersysteme sich<br />
eher negativ auf den Umsatz auswirken. Um die vermeintlichen<br />
Nachteile und Vorteile beider Systeme zu nutzen werden daher, mittels<br />
Trenn- bzw. Photowände oder Milchglaseinheiten, sowohl<br />
Dekorationsfläche als auch Sichtschneisen in den Verkaufsraum<br />
erlaubt.<br />
Es sind zahlreiche Schaufensterarten mit vielfältigen, psychologisch<br />
geschickten Gestaltungsmöglichkeiten definiert. Diese sind zum<br />
Beispiel (nach Schenk 2007, S. 251) Stapelfenster, Bedarfsorientierte<br />
Fenster, Bühnenfenster, Durchblickfenster, blinde oder<br />
anlassorientierte Fenster.<br />
Im Rahmen des visuellen Marketings wird unterschieden nach:<br />
• Themenfenster, die sich auf Grund der<br />
Warenzusammenstellung definieren<br />
• Erlebnisfenster, die sich auf Grund der Gestaltung definieren<br />
• Phantasiefenster, die keinen direkten Bezug zur Ware haben<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
C Eingangsbereich<br />
Der Eingangsbereich ist der sensibelste Punkt der Außendarstellung.<br />
Hier entscheidet sich ob der Kunde in den Verkaufsraum eintritt. Die<br />
Schwellenangst muss daher abgebaut, der Zugang erleichtert und<br />
eine Fernwirkung (Orientierung, Information und Inspiration) in die<br />
Tiefe des Verkaufsraumes ermöglicht werden. Der richtige Ort des<br />
Eingangs zum Kundenstrom, die Art der Türengestaltung<br />
(automatische Türanlagen, Beleuchtung, Sauberlaufzonen) und der<br />
eigentliche Vorraum (Großzügigkeit, Bremszone) als erster<br />
Orientierungspunkt sind daher entscheidend in der Gestaltung.<br />
Große Portallösungen werden inzwischen von den Filialisten<br />
bevorzugt. Dabei ist zu beachten, dass entsprechende<br />
Sicherungsmaßnahmen (Diebstahlsprävention) und erste<br />
Navigationshilfen berücksichtigt werden.<br />
Abbildung 22: Quickers Flughafen Frankfurt<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
D Verkaufsraum (Space Utilisation)<br />
Der Verkaufsraum beginnt mit dem Eintreten in das Geschäft – also<br />
fließen Außengestaltung (Eingangsbereich) und Innenraum nahtlos<br />
ineinander über. Der äußere erste Eindruck muss dabei übertroffen<br />
werden um den Kunden in den Verkaufraum zu ziehen und auch<br />
langfristig an das Geschäft zu binden.<br />
Sortiment und Raumaufteilung müssen dabei übereinstimmen. Dem<br />
Kunden muss die Raumerschließung erleichtert werden.<br />
Wegeführung, Tiefenperspektive, Information und Navigation sollen<br />
den Kunden „wie an einer Perlenschnur“ mittels innerer Schaufenster<br />
(Fokuspunkte, Markierungen) zum Weitergehen inspirieren.<br />
Erleichterung der Orientierung in der Horizontalen wird durch folgende<br />
Punkte verstärkt:<br />
• großzügige und richtige Wegeführung bzw. Raumerschließung<br />
• Beschriftungen oder Bilder passend zu den Sortimenten<br />
• Ruhezonen<br />
• Stimmige Sortimentsübergänge (Synkopen)<br />
• Stimmige Gestaltung des Raumes vom Boden bis zur Decke<br />
(Materialien, Farbtöne, Beleuchtung, etc.)<br />
Das Ziel einer ganzheitlichen Verkaufsraumgestaltung ist letztlich die<br />
Erhöhung der Verweildauer und die Einflussnahme auf die Bewegung<br />
durch den Verkaufsraum und aller Sortimente, um zusätzliche<br />
Kaufimpulse zu geben.<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
E Einrichtung (Interieur Design)<br />
Die Einrichtung (Warenträger) muss den funktionellen<br />
Anforderungen des Geschäftstyps und den Anforderungen der<br />
Zielgruppe gerecht werden, um Ware und Kunde miteinander zu<br />
verbinden.<br />
Im Trend liegt eindeutig die optische Zurücknahme des funktionellen<br />
Aspektes, da der Kundenwunsch, ein Idealabbild seines<br />
Lebensumfeldes zu erfahren im Mittelpunkt der Betrachtung steht.<br />
So werden Jeans als Bild an die Wand gehängt, T-Shirts auf<br />
Wohnzimmertischen präsentiert, oder Glas und Porzellan aus einer<br />
Küche verkauft.<br />
Entsprechend der Raumgröße müssen die Warenträger und<br />
Möbelanordnungen festgelegt werden.<br />
Bei der Einrichtung werden folgende Aspekte berücksichtigt:<br />
• Wahl des Materials<br />
• Berücksichtigung der gewählten Formensprache<br />
• Anspruch der Flexibilität.<br />
1. Das eingesetzte Material<br />
In Abhängigkeit der Sortimente werden für hochpreisige Waren eher<br />
Holz und Glas verwendet, oder für technische Artikel lackierte<br />
Oberflächen und Metall.<br />
Im Bereich Discount, Baumarkt oder Grünpflanzen müssen<br />
Gebrauchsbelastung (Abnutzung) und Pflege (Wasser) mit<br />
berücksichtigt werden.<br />
Naturmaterialien (Holz, Stein, Marmor) werden stärker eingesetzt und<br />
sind langlebiger (im Sinne von „Sattsehen“), wie künstliche oder<br />
weiterverarbeitete Produkte (Metall, Stahl, Glas oder Kunststoff).<br />
www.teamscio.de Seite 39
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2. Die Formensprache<br />
Formensprache ist ein gebräuchliches Synonym für Stilelemente.<br />
Handelt es sich um reine gestalterische Eigenheiten eines bestimmten<br />
Stils (z.B. Biedermeier, Louis – XV – Möbel) die nicht konstruktiv<br />
bedingt sind, handelt es sich tatsächlich um ein Stilelement. Nicht<br />
jedes konstruktive oder gestalterische Element hingegen ist ein<br />
„Stilelement“ und damit Ausdruck von Formensprache. So sind bspw.<br />
die Strebebögen in alten Kirchen eine rein konstruktive Notwendigkeit.<br />
Die Formensprache wird oft in der Natur gesucht. Diese Geheimnisse<br />
aufzuspüren sind seit vielen Hundert Jahren Philosophen auf der Spur.<br />
Die „sum metrie“ wurde bereits 500 vor Christus manifestiert und der<br />
Goldene Schnitt ist eine Interpretation Leonardo da Vincis. Seine<br />
Aussage, dass die Schönheit der Natur auf das Vorhandensein von<br />
Stilelementen beruht unterstreicht dessen Relevanz:<br />
• das Vorhandensein eines Stilelements oder Bildes (z.B. „Die<br />
unerträgliche Leichtigkeit des Sein“ und hängende Warenträger)<br />
• Ein gewähltes Zentrum in den Mittelpunkt rücken (Treppenaufgang,<br />
Kasse, Kaffee, Ruhezone, Obst und Gemüse, Fokuswand, etc.),<br />
bzw.<br />
• die Regeln der Symmetrie einhalten wie z.B. 3 – 1 – 3 für<br />
Rückwandmodule (vgl. Schmetterlingflügel, Schneeflocken)<br />
• Gleichartige 2 – oder 3 – dimensionale Warenträgerformen<br />
• Spannungswechsel zwischen diesen verschiedenen Formen<br />
• Der Goldene Schnitt 1: 1,618 die harmonische Teilung einer<br />
Strecke<br />
• Das Prinzip 90 : 10 also der gewollte Bruch in einer Harmonischen<br />
Einheit<br />
• Abgerundete Möbel statt Kanten<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
www.teamscio.de Seite 40
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
3. Grundsatz der Flexibilität<br />
Der Grundsatz der Flexibilität nimmt stetig zu, um dem Konsumenten<br />
ein sich veränderndes Bild zu bieten:<br />
• Modularität – Einsatz eines Möbels für verschiedenste Waren und<br />
Sortimente<br />
• Schneller Umbau im Raum (Standortveränderung, gängigste<br />
Lösung sind Warenträger auf Rollen)<br />
• Leichte Variationsmöglichkeiten durch z.B. Farbanstrich, neue<br />
Bespannung oder Farblichttechnik oder Austauschbarkeit der<br />
Trägerelemente (Frontalpräsentation durch Ärmelparade)<br />
Manchmal reicht es aber bereits aus, nur Teilbereiche des Ladenlokals<br />
optisch mittels Dekorationen zu verändern. Diese Visual Suprises<br />
(Fokuspunkte, Markierungen) müssen dann aber durchgängig und<br />
konsequent geplant werden.<br />
Merke:<br />
Sowohl die Raumaufteilung als auch die Einrichtung müssen dabei den<br />
Spagat zwischen den Erfordernissen des Betriebes und dem<br />
Kundenwunsch standhalten.<br />
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sind logistische Wegezeiten<br />
(Lager, Handlager, Büros, etc.) und multifunktionale Arbeitsplätze<br />
(Kasse oder Thekenflächen). Diese müssen daher bereits zu Beginn<br />
der Planung, neben den Fokuspunkten und Wegeführung, eindeutig<br />
festgelegt werden.<br />
www.teamscio.de Seite 41
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
F<br />
Umfeldgestaltung (atmosphärisch und psychologisch)<br />
Ein weiterer wesentlicher Spagat liegt im Aspekt der Aufenthaltsdauer<br />
von Mitarbeitern und Kunden. Wenn Kunden sich im Durchschnitt nur<br />
25 Minuten in einem Verkaufsraum aufhalten, sind es die Mitarbeiter<br />
bis zu acht Stunden. Eine gezielte Raumbeduftung oder Lichttechnik<br />
muss Kunde und Mitarbeiter berücksichtigen.<br />
Bei der erlebnisorientierten Warenpräsentation spielen neben den<br />
visuellen und olfaktorischen Reizen auch die Temperatur im<br />
Ladengeschäft oder Akustik mit Musik oder Geräuschkulissen eine<br />
entscheidende Rolle auf das Kaufverhalten.<br />
Jeder Sinneskanal alleine betrachtet fördert die Kauflust und schafft<br />
Kaufanreize. Die Kunst liegt in den sinnvollen Kombinationen der<br />
einzelnen Felder, um eine Überreizung zu verhindern und um eine<br />
Dramaturgie im Ladengeschäft zu erzeugen.<br />
www.teamscio.de Seite 42
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Sinneskanal<br />
Der optische, visuelle<br />
Kanal – das Auge nimmt<br />
80% aller Eindrücke auf<br />
und wird daher als das<br />
wichtigste Instrument<br />
bezeichnet.<br />
Der akustische, auditive<br />
Kanal – das Ohr<br />
Der gustatorische Kanal –<br />
der Geschmackssinn<br />
Der olfaktorische Kanal –<br />
die Nase und das<br />
Riechen<br />
Der taktile oder haptische<br />
Kanal – der Tastsinn<br />
Der thermale Kanal –<br />
Raumtemperatur und<br />
Wärmeempfinden<br />
Der kinästhetische Kanal<br />
– der Gleichgewichtssinn,<br />
die Orientierung und der<br />
Kundenlauf<br />
Kurzbeschreibung<br />
Das Licht zum sehen, ansehen und hinsehen. Farben<br />
zur Unterstützung der Orientierung (blau für<br />
Milchprodukte, etc.) oder um Gefühle zu erzeugen (rot<br />
für die Liebe, Orangetöne für mediterranes<br />
Lebensgefühl), der Werbemitteleinsatz und die<br />
eigentliche Warenpräsentation.<br />
Die Akustik und Raumbeschallung in Verkaufsräumen.<br />
Als Geräuschkulisse (Wasserrauschen, …) und das<br />
Einspielen von Musik und Sprachdurchsagen.<br />
Verköstigungen und Proben im Verkaufsraum<br />
gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Aktionen<br />
können dem Kunden Produktneueinführungen direkt<br />
geschmacklich zugänglich machen.<br />
Nicht nur Test- oder Duftstationen für einzelne<br />
Produkte (Parfums), auch die gesamte<br />
Raumbeduftung muss sinnvoll geplant werden. Über<br />
Klimaanlagen oder Stand Alone Geräte können gezielt<br />
Düfte in den Raum projiziert werden und dem Kunden<br />
das entsprechende Lebensgefühl vermitteln.<br />
Offene Warenpräsentationen oder die Art der<br />
Möbeloberfläche bieten unterstützende Kaufimpulse.<br />
Dem Kunden muss die Ware zugänglich gemacht und<br />
das Anfassen ermöglicht werden.<br />
Der thermale Kanal steht im engen Zusammenhang<br />
mit der Raumbeduftung und –belüftung. Erst die<br />
richtige Raumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und -<br />
feuchtigkeit ermöglicht ein optimales Entfalten der<br />
Geruchsstoffe aber beeinflusst auch direkt das<br />
Wohlfühlen des Kunden.<br />
Die klassische Rechtsorientierung spielt die<br />
entscheidende Rolle. Rechte Regalseiten oder rechter<br />
Hand liegende Präsentationsflächen haben höhere<br />
Flächenprodukivitäten wie linke Flächen. Auch die<br />
gesamte Raumerschließung gegen den Uhrzeigersinn<br />
ist eine notwendige Lösung.<br />
www.teamscio.de Seite 43
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.3.2 Licht und Beleuchtung<br />
Licht gilt Heute als wesentliches Element um den Erlebnishandel in<br />
Szene zu setzen. Die Aufgabe des Lichtes ist es, den optischen Reiz<br />
zu betonen. Maßgebliche Punkte die dabei beachtet werden sind:<br />
• Lichtstärke (lx und lumen) für die Allgemeinbeleuchtung<br />
• Lichtbündelung und Lichtrichtung für die Akzentuierung<br />
• Lichtfarbe und bewegtes Licht als optisches Highlight<br />
• Funktions- und Sicherheitsbeleuchtung<br />
Festgelegte DIN – Normen dienen als Grundlage für die Lichtplanung.<br />
Auszug: „… Für die Beleuchtungsplanung wird die zu beleuchtende<br />
Fläche in zwei Bereiche unterteilt – in den „Bereich der Sehaufgabe”<br />
und den unmittelbaren Umgebungsbereich. Die Beleuchtungsstärke<br />
des unmittelbaren Umgebungsbereiches soll eine ausgewogene<br />
Leuchtdichteverteilung ergeben. (z.B. 500 lx, Gleichmäßigkeit 0,7 im<br />
Bereich der Sehaufgabe; 300 lx, Gleichmäßigkeit 0,5 in unmittelbaren<br />
Umgebungsbereiches). … . „ 19<br />
Abbildung: Lichteinsatz in Verkaufsräumen<br />
19<br />
DIN EN 12464-1:2003 behandelt die Anforderungen an die Beleuchtung von<br />
Arbeitsstätten in Innenräumen unter Berücksichtung der Sehleistung und des<br />
Sehkomforts.<br />
www.teamscio.de Seite 44
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Man unterscheidet folgende Aspekte 20 :<br />
• Raumgreifendes Licht durch die Allgemeinbeleuchtung<br />
Wer ein Geschäft betritt muss sich zunächst orientieren. Licht hilft<br />
dabei zu sehen, bevor es den Blick im nächsten Schritt auf das<br />
Warenangebot lenkt. Grundvoraussetzung für gute Sehleistung ist eine<br />
ausgewogene Allgemeinbeleuchtung. Für die Planung bedeutet das,<br />
vorwiegend die vertikalen Flächen und die Raumtiefe zu erhellen.<br />
Diese Allgemeinbeleuchtung entsteht mit direktem Licht oder durch<br />
indirekte Beleuchtung über Wand- und Deckenfluter. Sie kann sich<br />
aber auch durch das gestreute Licht einer Akzentbeleuchtung ergeben.<br />
• Akzentbeleuchtung im Verkaufsraum lenkt den Blick<br />
Akzentbeleuchtung im Verkaufsraum hat immer die Aufgabe, den Blick<br />
des Kunden auf die Ware zu lenken – auf Ständer, Vitrinen, Regale<br />
oder Displays. Wichtig ist die Beleuchtung der vertikalen Ebenen.<br />
Wechselnde Produktpräsentationen fordern von der Lichtlösung ein<br />
hohes Maß an Flexibilität.<br />
Licht zum hinsehen spielt eine wichtige Rolle bei der<br />
Warenpräsentation, und hebt die Eigenschaften des Produktes hervor..<br />
Die Ware entfaltet ihren Reiz im „Licht zum Hinsehen“. Die<br />
Beleuchtung muss Struktur, Textur und Farbe der ausgestellten Ware<br />
zur Geltung bringen. Schutzfilter und Reflektoren schonen empfindliche<br />
Lebensmittel und Materialien.<br />
Für die Beleuchtung von Ständern und Regalen sind breitstrahlende<br />
Strahler oder schwenkbare Downlights mit gebündeltem Licht richtig.<br />
Alternativen sind durchgehende Lichtbandsysteme mit<br />
Leuchtstofflampen, abgependelt oder fest an den Regalen montiert.<br />
Asymmetrisch strahlende Fluter leuchten auch hohe Regalreihen aus.<br />
20 Vgl. u.a.: www.licht.de oder www.handelswissen.de<br />
www.teamscio.de Seite 45
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
• Licht als eigentliches Objekt der Betrachtung „Illumination“<br />
Als visueller Reiz wirkt das „Licht zum Ansehen“ - eine Spielart der<br />
Akzentbeleuchtung, die das Licht selbst als Objekt der Wahrnehmung<br />
inszeniert: durch eine gezielte Mischung von Lichtfarben, farbigem<br />
Licht, dynamisches Licht, Lichtbilder, Lauflichtern oder wechselnden<br />
Lichtstärken.<br />
• Funktions- und Sicherheitsbeleuchtung<br />
Neben der Wachstumsfunktion bei Pflanzen oder Lichtfarben zur<br />
Orientierung (grün für Obst- und Gemüse) muss eine Grundsätzliche<br />
Sicherheitsbeleuchtung berücksichtigt werden. Eine Notund<br />
Sicherheitsbeleuchtung ist bereits erforderlich ab einer Verkaufsoder<br />
Ausstellungsfläche mit über 50 Quadratmeter Größe. Zur<br />
Beschilderung der Rettungswege müssen<br />
entsprechende Rettungszeichenleuchten verwendet werden.<br />
• LED – Ein Leuchtmittel erobert die Welt<br />
LEDs oder Leuchtdioden sind elektronische Halbleiter-Bauelemente,<br />
die unter Spannung Licht in den Farben Rot, Grün, Gelb oder Blau<br />
abgeben. Mit Hilfe einer zusätzlichen internen Leuchtschicht können<br />
blau leuchtende LEDs auch weißes Licht erzeugen.<br />
Die Vorteile der LEDs sind hohe Lebensdauer, Wartungsfreiheit,<br />
IR/UV-Freiheit des Lichts, geringer Energieverbrauch, Farbstabilität<br />
und Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen. LEDs gibt es in<br />
unterschiedlichen Bauformen.<br />
LEDs wurden zunächst vor allem für Orientierungsleuchten verwendet.<br />
Immer häufiger erzeugen sie in der Außen- und in der<br />
Innenbeleuchtung farbdynamisches Licht nach dem Prinzip der RGB-<br />
Farbmischung. Inzwischen funktionieren vor allem viele<br />
Schreibtischleuchten und auch erste Straßenleuchten mit LED. So wird<br />
es nicht mehr lange dauern, bis die Halbleiter mit weißem Licht die<br />
Allgemeinbeleuchtung als Anwendungsgebiet erobern.<br />
www.teamscio.de Seite 46
Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.3.3 Zusammenspiel aller Elemente des VM<br />
Das Zusammenspiel von Sortiment, Einrichtung, Raum, Mensch und<br />
Atmosphärik zeigt sich unter anderem in der Farbwahl. Dabei ist auch<br />
die unterschiedliche Symbolik in den Kulturen zu berücksichtigen 21 .<br />
So gilt beispielsweise in der ältesten, taoistischen Farbsymbolik die<br />
Farbe Orange für den weiblichen Aspekt, Dunkelheit und Erde,<br />
hingegen Azurblau für Himmel und Licht als männlicher Symbolwert.<br />
Nicht zu unterschätzen sind auch islamische Farbsymbolwerte wie z.B.<br />
Grün für das Paradies oder dem Wasser. Weiß gilt in afrikanischen<br />
Naturreligionen als Farbe des Todes, hingegen bei christlichen<br />
Ansätzen für Frieden, Reinheit und Unschuld.<br />
Die Relevanz der Farben wird durch den Einsatz im Verkehrswesen,<br />
Markierungen in Haus und Hof (Corporate Identity), Farbcodes in der<br />
Technik, aus der Natur oder letztlich in der Farbsymbolik der<br />
Landesfahnen sichtbar. Farben können also direkt Auskunft über<br />
Qualität, Preisniveau und Art eines Sortimentes geben:<br />
Farbe Assoziation Sortimente/ Branchen<br />
weiß<br />
Schnee, Kalt, Wäsche,<br />
Segel, Reinheit,<br />
schwarz Weltall, Nacht, Tod,<br />
Kohle, Kunst, Eleganz<br />
grau<br />
Maus, regen, „graue<br />
Eminenz“,<br />
21 Vgl.: Farben, N.Welsch, C.C. Liebmann, Spektrum Verlag Heidelberg, 2003<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Farbe Assoziation Sortimente/ Branchen<br />
gelb<br />
Sonne, Kind, Neu,<br />
Sommer, Mond, Korn,<br />
gold<br />
Goldgelb, Spiegelung,<br />
Reichtum, Heiterkeit,<br />
Verrat, Egoismus<br />
blau<br />
grün<br />
Wasser, Himmel, Ferne,<br />
Kühle, Vertrauen, Sport,<br />
Technik, Sauberkeit,<br />
Harmonie, Zufriedenheit<br />
Gift, Frühling, Apfel,<br />
Beruhigung, Frisch,<br />
Paradies, Natur,<br />
rot<br />
Fruchtbarkeit, Blut,<br />
Energie, Herz, Krieg,<br />
Wärme, Stärke<br />
orange<br />
Früchte, Karotte, Feuer,<br />
Warnung, Sicherheit,<br />
Freude, Spaß,<br />
braun<br />
Kaffee, Holz, Armut,<br />
Bequem, Schwer<br />
violett<br />
Eitel, Extravagant,<br />
Beruhigung,<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Nicht nur die Bedeutung der Farben und die Einsatzmöglichkeit zum<br />
Sortiment, sondern auch die Zielgruppe hat Einfluss auf die<br />
Farbwahl. Demnach sind bunte Farbmischungen eher im Kindbereich<br />
einsetzbar. Grelle Farben (Neon) für Jugendliche, Pastelltöne oder<br />
Naturfarben für Naturliebhaber oder gedämpfte Farben für ältere<br />
Kunden.<br />
Darüber hinaus hat die Raumgröße und –anordnung Einfluss auf die<br />
Farbwahl. Helle Farben – Weiß – öffnen Räume, wohingegen dunkle<br />
Farben Räume schließen und kleiner wirken lassen.<br />
Versuchen Sie verschiedene Zusammenhänge zu beschreiben:<br />
Duft<strong>marketing</strong>:<br />
7 Primärgerüche: campherund<br />
moschusartige Gerüche,<br />
blumige, minzige, ätherische<br />
sowie stechende und faulige<br />
Gerüche<br />
Beschallungstechnik:<br />
Reggae<br />
Country<br />
Techno, Hip Hop<br />
Klassik<br />
Vermeidung von Reitzüberflutung bedeutet, dass ein einzelnes<br />
Element an sich nicht markieren darf. Erst die Kombination mehrerer<br />
Elemente soll dies erzeugen!<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.4 Kooperation und Kommunikation<br />
Die Vielfältigkeit, Kosten, Schnelllebigkeit der Trends oder<br />
Anforderungen an visuelle Veränderungen und die Komplexität der<br />
Maßnahmen macht es erforderlich, sich heute mit externen Partnern<br />
zu beschäftigen.<br />
Eine einfache Rechnung soll dies verdeutlichen:<br />
Ein Herrenbekleidungsgeschäft mit einem 4m x 2m großen<br />
Schaufenster beschäftigt mehrere Mitarbeiter von denen zwei sich ca.<br />
2 Tage mit der Gestaltung des Saisonfensters beschäftigen. Sie<br />
verbringen ein paar Stunden mit der Überlegung wie sie es gestalten<br />
wollen und suchen im Fundus nach Requisiten. Die fehlenden Sachen<br />
suchen sich die Mitarbeiter bei benachbarten Fachhändlern<br />
zusammen. Der Aufbau selbst nimmt noch einmal 4 Stunden in<br />
Anspruch. Die begleitende Werbung bespricht der Inhaber mit der<br />
Zeitung die eine entsprechende Anzeige in Bild und Text gestaltet.<br />
Kostenaufstellung:<br />
- 2 Mitarbeiter in Stunden ca. 16 x 30,--€ 480,--€<br />
- Neue Requisiten (Sonnenblumen, Stoffe,…) 200,--€<br />
- Kosten für die Anzeige und Produktion 800,--€<br />
Summe 1.480,--€<br />
Würde der Einzelhändler langfristig planen, könnte er frühzeitig eine<br />
Werbeagentur beauftragen. Diese erhält von den Zeitungen ca. 10 –<br />
20% Provision für die Platzierung, darüber hinaus erhält der<br />
Einzelhändler einen Bonus von 20% für die langfristige Planung. Eine<br />
Schauwerbegestalterin weiß bereits frühzeitig wann das Fenster<br />
gestaltet werden soll und beschäftigt sich mit dem Fundus aus ihrem<br />
Bestand und dem des Einzelhändlers. Da eine Schauwerberin diese<br />
Bestände wieder verwertet, können die Kosten gering gehalten<br />
werden.<br />
- Schauwerberin 200 – 400,--€ 300,--€<br />
- Requisiten 100,--€<br />
- Anzeigen – und Produktionskosten 800,--€<br />
Summe 1.200,--€<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Nicht nur diese beschriebenen Kosten verdeutlichen den Vorteil des<br />
Outsourcings. Beschreiben Sie bitte verschiedene Vor- und Nachteile<br />
aus Sicht des Einzelhändlers:<br />
Vorteile:<br />
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______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
Nachteile:<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.4.1 Bedarf und Zusammenarbeit an internen und externen<br />
Dienstleistungen<br />
Welche Dienstleister kommen bei Fragen des visuellen Marketings in<br />
Frage? Die gesamten Ausführungen zeigen die Vielfältigkeit des<br />
Angebots:<br />
• Klassische Schauwerbegestalter<br />
• Lichtplaner<br />
• Werbeagenturen<br />
• Internetagenturen<br />
• Eventplaner<br />
• Unternehmensberater<br />
______________________________________________<br />
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Kooperationsgedanken beschränken sich nicht nur auf das einzelne<br />
Geschäft. Viele Einkaufsstädten (Werbegemeinschaften,<br />
Einkaufscenter, Einkaufsstraßen) nutzen Heute erfolgreich horizontale<br />
und laterale Netzwerkpartnerschaften um erfolgreicher Kunden zu<br />
locken.<br />
Diskutieren Sie verschiedene Möglichkeiten:<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Neben der horizontalen und lateralen Kooperationsmöglichkeit,<br />
bestehen auch Netzwerke in der Vertikalen mit Lieferanten und<br />
Kunden.<br />
• Lieferantenkooperation<br />
Welche Dienstleistungen kann der Lieferant bieten? Im Rahmen der<br />
Verkaufsförderung am POS und durch Verträge kann ein<br />
umfangreiches Paket geschnürt werden. Beachten Sie bei der<br />
Diskussion die Funktionen des Einzelhandels:<br />
______________________________________________<br />
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• Kundenkooperation<br />
Nicht zu unterschätzen ist bei allen Maßnahmen die<br />
Kooperationsmöglichkeit mit dem Kunden, da dieser so Teil der<br />
Inszenierung wird. Das bewusste Einbinden der Kunden beschränkt<br />
sich dabei nicht nur auf Produktproben oder Preisausschreiben.<br />
Events bedürfen beispielsweise der bewussten Interaktion des<br />
Konsumenten. Welche Möglichkeiten bieten sich darüber hinaus noch?<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
2.4.2 Projektplanung<br />
Die Planung aller Projekte wird in strategischen, operativen und<br />
taktischen Einheiten aufgeteilt. Die operative Planung umfasst dabei<br />
die Jahresplanung mit den entsprechenden Einteilungen in<br />
Basisthemen und davon abgeleitet die eigentliche kurzfristige<br />
Themenplanung (Werbemaßnahme von Donnerstag bis Freitag).<br />
Eine Projektplanung umfasst dabei vier Felder die sinnvoll aufeinander<br />
aufbauen:<br />
• Inhalt bzw. Anlässe, Zeiträume sowie Zeitpunkte, Organisation und<br />
Budgetplanung der eingesetzten Leistungsfaktoren:<br />
Zuerst beginnt man mit dem Jahresplan und zugrunde liegender<br />
Basisthemen (4 – 6).<br />
Basisthemen wirken sich immer auf die gestalterischen Aspekte im<br />
Verkaufsraum aus. Sie stehen damit Synonym für die<br />
Erlebnisorientierung.<br />
Die Bestandteile sind die Festlegung von<br />
• Titel/ Heading oder Slogan<br />
• sowie einer dazugehörigen Kurzbeschreibung (Teaser)<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Beispielhafte Vorgehensweise für eine Saisoneröffnung Frühjahr/<br />
Sommer im Fashionsektor:<br />
Heading:<br />
„Träume von der Leichtigkeit des Seins“<br />
Die Geschichte dazu „Teaser“:<br />
Mit der Leichtigkeit der Träume<br />
Wasserweite, Winde wehen,<br />
Wellen rollen aus im Sand,<br />
weiße Segel seh ich blähen<br />
sich zur Fahrt fernab vom Strand.<br />
Möwen kreischen, steigen, fallen,<br />
pfeilen windgetragen fort<br />
unter weißen Wolkenballen,<br />
schweben hier und kreisen dort.<br />
Mit der Leichtigkeit der Träume<br />
folg ich ihnen ohne Fragen,<br />
schwebe, gleite durch die Räume,<br />
lass mich zeitlos einfach tragen. H.-W. Ecker<br />
Modebeschreibung:<br />
Die Kollektionen der großen Designer sind vor allem eines: subtil und feminin. Verspielt,<br />
ohne in Kitsch abzugleiten. Detailverliebt und puristisch zugleich. Kleider sind das<br />
zentrale Thema, aber auch der Mini (exemplarisch: Louis Vuitton) feiert ein furioses<br />
Comeback. Shorts und Bermudas verlassen den Strand und werden (wie bei Gucci,<br />
Versace und Etro) Element eines edlen Citylooks. Weiß ist allgegenwärtig. Die Mode<br />
schöpfte über zwei Saisons farblich aus dem Vollen. Bei den High-Fashion-Designern ist<br />
fröhliche Farbigkeit schon im kommenden Sommer verpönt. Weiß, Grautöne und<br />
pudrige Pastelle bestimmen dann das Bild…Weiß als Grundfarbe vermittelt den<br />
Eindruck von Unschuld…Satinbänder und Schleifen werden im kommenden Sommer<br />
Pantoletten wie Ballerinen schmücken. Sie bringen Leichtigkeit und Femininität in eine<br />
Mode, die etwas strenger wird als der Hippie- und Ethnorausch des vergangenen<br />
Sommers.<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Auf dieses Basisthema aufbauend werden verschiedene<br />
Aktivierungsthemen (Wochen) geplant. Die Aktivierungsthemen<br />
definieren sich im Wesentlichen über die Warenzusammenstellung<br />
und stehen damit Synonym zur Themenorientierung. Diese<br />
aktivierenden Themen (Preis, Thema, Marke) müssen vor allem wegen<br />
der Vorbereitungen genauestens geplant werden. Es ist ein<br />
Phasenkonzept darauf abzustimmen, das mit den werblichen<br />
Aktivitäten übereinstimmen muss.<br />
Bestandteile sind:<br />
• Heading Überschrift: Leicht zu Fuß<br />
• Teaser Geschichte: mit tollen Schuhen, erster<br />
Frühlingsmode und Büchern zum Schlankheits- und Wellnesstrend<br />
ab in den Frühling – die Vorbereitung für einen tollen Sommer/<br />
Frühlingsputz an Körper, Leib und Seele aber auch in der Wohnung<br />
mit neuen Trends und Neuen Farben…<br />
• Innovationen: Neuheiten als Frequenzbringer – der Trend des<br />
Frühjahrs<br />
• Interaktion: Beteiligung der Kunden (Event)<br />
• Menüs: Schuhe, Tasche und Parfüm in einem …<br />
• Angebote: preisorientierte Frequenzbringer (Leichte<br />
Riemenschuhe zum Knallerpreis)<br />
• Top getopt: Eine Innovation in einem Menü zu einem<br />
Knallerpreis, mit einem genialen Heading , einem witzigen Teaser<br />
unter Kundenbeteiligung.<br />
• Kooperationen: Lieferanten, Agenturen, Händler, etc.<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Aufbauend auf die zeitliche und inhaltliche Festlegung werden nun<br />
die einzelnen notwendigen Bausteine festgelegt. Dazu gehören<br />
Organisationsbausteine wie Werbeaktivitäten oder der<br />
Personaleinasatz an eigenen oder fremden Mitarbeitern,<br />
Warenverfügbarkeit, Ab- und Aufbau bestimmmter Flächen und die<br />
Instorekommunikation. Diverse begleitende Maßnahmen wie Events<br />
oder Verköstigungen durch externe Partner fließen hier ebenfalls mit<br />
hinein:<br />
Beispiel einer Wochenplanung zur Saisoneröffnungen:<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Die dazugehörige Kostenplanung kann wie folgt aussehen:<br />
Beschreibung Zeitraum Anzeige Kosten<br />
Ankündigung<br />
September<br />
5x 200mm<br />
6492,--€<br />
Unterstützung PR im Radio<br />
506<br />
und Zeitung<br />
Produktionskosten<br />
200,--€<br />
Anzeigengestaltung<br />
Radiowerbung<br />
Unterstützung PR<br />
09 / 10 40 Spots<br />
4 pro Tag<br />
2500,--€<br />
Produktionskosten 390,--€<br />
Preopening<br />
Einladungen 400 Personen<br />
Catering<br />
Saisoneröffnungswerbung<br />
Unterstützung PR<br />
Produktionskosten<br />
Flyer und Plakate<br />
Ca.10,--€/<br />
Person<br />
3. 10 700 mm<br />
506<br />
400,--€<br />
4000,--€<br />
4300,80€<br />
200,--€<br />
2000,--€<br />
Nachfasswerbung u.<br />
4xSams<br />
200 mm<br />
5193,60€<br />
Danksagung<br />
9. 10<br />
506<br />
1228,80€<br />
Unterstützung PR<br />
Produktionskosten 200,--€<br />
Kosten Netto<br />
MwSt.<br />
Kosten Brutto<br />
27105.20€<br />
5150,--€<br />
32255,20€<br />
Den Gesamtkosten von 32.255,20 Euro für Catering, Werbung und<br />
Produktion kommt noch ein Kostenblock von 8.000,--€ für die<br />
Aktivierungsmaßnahmen hinzu (Musik, Modenschau, Kindergarten,<br />
Autogrammaktion).<br />
Diskutieren Sie die Möglichkeiten der Kostenreduktion um 10.000,--€:<br />
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______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
______________________________________________<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Abschließende Aufgabenstellung<br />
Erstellen Sie beispielhaft einen Projektplan für ein inhabergeführtes<br />
Textil – Fachgeschäft. Um erfolgreich in die unternehmerische<br />
Selbständigkeit zu starten erarbeiten Sie für dass erste Quartal einen<br />
Projektplan.<br />
a) Nennen Sie die 4 wesentlichen Punkte die geplant werden<br />
müssen.<br />
(4 Punkte)<br />
b) Beschreiben Sie für Ihr Ladengeschäft die Einzelnen relevanten<br />
Konzeptbereiche. (12 Punkte)<br />
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Visuelles Marketing<br />
Notizen<br />
Quellennachweis und vertiefende Informationsquellen:<br />
Berekhofen, L.: Erfolgreiches Einzelhandels<strong>marketing</strong>, München 1990<br />
Cratty, B.: Motorisches Lernen und Bewegungsverhalten, Bad<br />
Homburg, 1979<br />
Hofstätter, P.: Fischer-Lexikon Psychologie, Frankfurt am Main 1972<br />
Kreft, W.: Ladenplanung, Leinfeld – Echterdingen 1993<br />
Lynch, K: Das Bild einer Stadt, Gütersloh 1968<br />
Markowitsch, H.-J.: Dem Gedächtnis auf der Spur, Darmstadt 2002<br />
Müller Hagedorn, L.: Handels<strong>marketing</strong>, Stuttgart 1993 und 2002<br />
Hans-Otto Schenk: Psychologie im Handel, 2. Aufl., München/Wien<br />
2007<br />
Scheuch, M.: Verkaufsraumgestaltung und Ladenatmosphäre im<br />
Handel, Wien 2001<br />
Singer, R.: motorisches Lernen und menschliche Leistung, Bad<br />
Homburg 1985<br />
<strong>Schnödt</strong>, D.: Mehr verkaufen durch professionelle Warenpräsentation,<br />
Köln 2006<br />
<strong>Schnödt</strong>, D.: Visual Merchandising, Köln 2000<br />
Tolman, E. C.: Cognitive maps in rats and men. In: Psychological<br />
Review 55, 189-208 1948<br />
Weinberg, Peter: Erlebnis<strong>marketing</strong>, München 1992<br />
Weis, Hans Christian: Marketing, Ludwigshafen 2006<br />
Welsch, N., Liebmann, C.C.: Farben Natur Technik Kunst, Heidelberg<br />
2003<br />
Vertiefende Online – Quellen:<br />
www.handelswissen.de<br />
www.freetutorials.de<br />
www.markenlexikon.com<br />
www.marketicon.info<br />
www.<strong>marketing</strong>-lexikon-online.de<br />
www.teamscio.de Seite 60