Preisgünstige Wohnungen zum Vorteil aller - Gemeinde Uetikon am ...
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Fotos: Heidi Mühlemann<br />
<strong>Preisgünstige</strong> <strong>Wohnungen</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>Vorteil</strong> <strong>aller</strong><br />
Die Baugenossenschaft <strong>Uetikon</strong> plant in der Scheug den Bau<br />
von 24 bis 26 preisgünstigen <strong>Wohnungen</strong>. Das Land könnte<br />
die <strong>Gemeinde</strong> im Baurecht abtreten. Läuft alles nach Plan,<br />
kommt das Vorhaben noch diesen Herbst zur Abstimmung.<br />
Bezahlbare <strong>Wohnungen</strong> sind in<br />
<strong>Uetikon</strong> rar geworden. Wo aber<br />
sollen die Leute wohnen, die sich<br />
weder eine Villa noch eine Terrassenwohnung<br />
leisten können? Wo<br />
die Jungen, die von zu Hause ausziehen,<br />
aber in der Gegend bleiben<br />
U E T I K E R<br />
BLICKPUNKT<br />
Sept. 2010 Erscheint viermal jährlich • Auflage 4400 Exemplare<br />
Nr. 3<br />
Kostengünstige <strong>Wohnungen</strong> an der Mühlestrasse<br />
INHALT<br />
möchten, weil sie hier aufgewachsen<br />
und verwurzelt sind? Wo die<br />
Senioren, die ihr ganzes Leben hier<br />
verbracht haben und nicht wegziehen<br />
möchten, nur weil sie im Alter<br />
unter Umständen nicht mehr<br />
so viel Geld zur Verfügung haben<br />
GVU Porträt – 25 Jahre Feldner Druck 6<br />
Gewerbeverein – Ein Dank an die Senioren 9<br />
Persönlich – Urs Mettler, <strong>Gemeinde</strong>präsident 10<br />
Robi the Dog 13<br />
<strong>Gemeinde</strong> – Der Uetiker Ortsbus, ein voller Erfolg 15<br />
1<br />
wie früher? Wo all die Handwerker,<br />
Hausangestellten, Krankenpfleger<br />
und Verkäuferinnen, deren<br />
Dienste wir alle gern in Anspruch<br />
nehmen?<br />
Walter Graf, Präsident der Baugenossenschaft<br />
<strong>Uetikon</strong>, ist einer<br />
von denen, die finden, es müsse<br />
Wohnraum für alle zur Verfügung<br />
stehen in <strong>Uetikon</strong>. Und er setzt<br />
sich auch aktiv dafür ein. Als ehe-<br />
Bibliothek – <strong>Uetikon</strong> liest 19<br />
Vereine – Über Stock und Stein mit dem SAC 21<br />
Der Buchsbaumzünsler wütet auch in <strong>Uetikon</strong> 25<br />
Veranstaltungskalender 31<br />
Schlusspunkt 32<br />
WICHTIGE DATEN<br />
9. September Feierabendkonzert Musikverein <strong>Uetikon</strong><br />
1. bis 3. Oktober Uetiker Chilbi<br />
2. Oktober Uetiker Herbstmarkt<br />
24. Oktober Russisches Chorkonzert<br />
9. November Räbeliechtliumzug<br />
Liebe Leserin<br />
Lieber Leser<br />
«Essen Brad Pitt und Angelina Jolie<br />
bald Fisch in Petermann’s Kunststuben?»,<br />
fragte sich Blick.ch vor<br />
zwei Jahren. D<strong>am</strong>als nämlich hiess<br />
es, das Schauspielerpaar überlege<br />
sich, die von der Stararchitektin<br />
Zaha Hadid entworfene Küsnachter<br />
Luxus-Villa zu kaufen. «Brangelina»<br />
hat es sich schliesslich anders<br />
überlegt. Die Klatschpresse wusste<br />
warum: Die Villa sei zu klein für den<br />
Promihaushalt aus Hollywood.<br />
Da haben die Küsnachter nochmal<br />
Glück gehabt. Man stelle sich bloss<br />
vor, man hat solche Stars als Nachbarn.<br />
Jedesmal, wenn die nach<br />
Hause kommen, sperren bullige<br />
Leibwächter die Quartierstrasse ab,<br />
und in den Gärten der umliegenden<br />
Häuser tr<strong>am</strong>pelt eine Horde Papparazzi<br />
den Rasen platt.<br />
Wie auch immer, das war gestern<br />
und in Küsnacht. So viel Promiglanz<br />
strahlt <strong>Uetikon</strong> nicht aus. Aber an<br />
der Goldküste wohnen auch wir,<br />
mit allen Konsequenzen betreffend<br />
Bodenpreise und Wohnungsmieten.<br />
Wenn die Baugenossenschaft <strong>Uetikon</strong><br />
mit kostengünstigen <strong>Wohnungen</strong><br />
etwas Gegensteuer gibt, hat sie<br />
Unterstützung verdient. Lesen Sie<br />
unseren Beitrag dazu.<br />
Ebenfalls in diesem Blickpunkt<br />
erfahren Sie mehr über unseren<br />
neuen <strong>Gemeinde</strong>präsidenten, den<br />
Ortsbus, die Druckerei, die unser<br />
Dorfblatt druckt, und den SAC, und<br />
wir haben uns eine weitere Episode<br />
im Leben von Roby the Dog ausgedacht.<br />
Wir freuen uns, wenn Sie den Uetiker<br />
Blickpunt lesen, und wünschen<br />
Ihnen viel Spass dabei.<br />
Heidi Mühlemann<br />
Chefredaktorin<br />
editorial
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2
Wohnen<br />
Das blau markierte Gebiet zeigt die Bauzone Scheug, vorgesehen für Alterswohnungen Stöckli und die <strong>Wohnungen</strong> der Baugenossenschaft<br />
maliger Gewerbetreibender mit eigenem<br />
Baugeschäft weiss er, wie<br />
schwierig es <strong>zum</strong> Beispiel für einen<br />
Bauarbeiter sein kann, für<br />
sich und seine F<strong>am</strong>ilie in der <strong>Gemeinde</strong><br />
bezahlbaren Wohnraum zu<br />
finden. Und es macht seiner Meinung<br />
nach auch wenig Sinn, wenn<br />
die <strong>Gemeinde</strong> alleinerziehenden<br />
Müttern Unterstützungsleistungen<br />
zahlen muss, weil sie keine günstigen<br />
<strong>Wohnungen</strong> finden.<br />
Heute gehören der Baugenossenschaft<br />
<strong>Uetikon</strong> fünfzehn <strong>Wohnungen</strong>,<br />
keine kostet mehr als 1000<br />
Franken im Monat. Zwei Mehrf<strong>am</strong>ilienhäuser<br />
stehen an der Höbelistrasse,<br />
eines an der Mühlestrasse.<br />
Alle drei befinden sich an ruhiger<br />
Wohnlage. Mit Baujahr 1948 beziehungsweise<br />
1961 entsprechen<br />
die Drei- und Vierzimmerwohnungen<br />
zwar nicht mehr ganz den<br />
heutigen Raumansprüchen. Doch<br />
investiert die Baugenossenschaft<br />
jedes Jahr rund 20‘000 Franken in<br />
Renovationsarbeiten. Zudem wur-<br />
den alle Häuser zwischen 1994 bis<br />
1998 vollständig saniert und mit<br />
einer Aussenisolation und neuen<br />
Balkonen versehen.<br />
Verhandlungen mit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> laufen<br />
Mit den geplanten Mehrf<strong>am</strong>ilienhäusern<br />
in der Scheug will<br />
die Genossenschaft ihr Angebot<br />
um 24 bis 26 3½-, 4½- und<br />
5½-Zimmerwohnungen ausweiten.<br />
Einen günstigen Baurechtszins<br />
vorausgesetzt, könnten die<br />
4½-Zimmerwohnungen zu weniger<br />
als 2000 Franken vermietet<br />
werden. Die Investitionen von<br />
rund zwölf Millionen Franken will<br />
die Genossenschaft aus eigenem<br />
Kapital bestreiten und indem sie<br />
die bestehenden Gebäude belehnt.<br />
Da sie schuldenfrei dasteht, wird<br />
ihr dies keine Mühe bereiten.<br />
Im Richtplan, der im März von der<br />
<strong>Gemeinde</strong>vers<strong>am</strong>mlung gutgeheissen<br />
wurde, ist das rund 8000 Quadratmeter<br />
grosse Areal, das der<br />
Impressum<br />
Uetiker Blickpunkt: Erscheint viermal jährlich • Verteilung in <strong>Uetikon</strong>, Männedorf Ufdorf und Obermeilen • Ausgabe 3, September 2010, Auflage 4400 Exemplare • Heraus-<br />
geber: GVU Gewerbeverein <strong>Uetikon</strong> und <strong>Gemeinde</strong> <strong>Uetikon</strong> • Redaktion: Heidi Mühlemann, Chefredaktorin, Ueli Blaser (Gewerbeverein), Fabian Weber<br />
Gestaltung/Satz: Blaser Grafik, <strong>Uetikon</strong> • Druck: Feldner Druck AG, Feldmeilen • Veranstaltungskalender und Redaktionsadresse: Redaktion Uetiker Blickpunkt,<br />
<strong>Gemeinde</strong>verwaltung, Postfach, 8707 <strong>Uetikon</strong> <strong>am</strong> See, E-Mail: blickpunkt@uetikon.org • Inserate-Annahme: Blaser Grafik, Grütstrasse 7, 8707 <strong>Uetikon</strong> <strong>am</strong> See,<br />
Telefon 044 923 78 78, info@blasergrafik.ch • Redaktionsschluss der nächsten Nummer: Wünsche für redaktionelle Beiträge bis 4. Oktober 2010, Inserate 22. Oktober 2010<br />
Erscheinungsdatum: Woche 45 / November 2010.<br />
3<br />
<strong>Gemeinde</strong> gehört, als Wohnbaugebiet<br />
für kostengünstige Alters- und<br />
F<strong>am</strong>ilienwohnungen eingetragen.<br />
Der Antrag des Quartiervereins<br />
Grossdorf, das Gebiet als grüne<br />
Wiese auszuzonen, wurde deutlich<br />
abgelehnt. D<strong>am</strong>it stand für die Genossenschaft<br />
der Weg frei, mit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> über einen Baurechtsvertrag<br />
für einen Teil des Geländes<br />
zu verhandeln. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
in alter Zus<strong>am</strong>mensetzung stand<br />
einmütig hinter dem Vorhaben.<br />
Zur Abstimmung gebracht werden<br />
muss das Projekt <strong>aller</strong>dings<br />
mit dem neu bestellten Gremium.<br />
Laut einer Medienmitteilung vom<br />
18. August hat dieses inzwischen<br />
grünes Licht für die Überbauungsstudie<br />
Scheug gegeben. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
beabsichtige, heisst es in<br />
dem Schreiben, das Land im Baurecht<br />
an die Baugenossenschaft<br />
<strong>Uetikon</strong> abzugeben.<br />
Widerstand kommt vor allem<br />
von Anwohnern<br />
Gegenwind bläst der Baugenos-<br />
Walter Graf<br />
senschaft vom Quartierverein<br />
Grossdorf ins Gesicht sowie ausgerechnet<br />
von Kreisen, die sich<br />
sonst als soziales Gewissen der<br />
Gesellschaft verstehen. Die Interessen<br />
des Quartiervereins Grossdorf<br />
liegen auf der Hand. Dessen<br />
Mitglieder sind Anrainer und<br />
möchten an ihrer Umgebung <strong>am</strong><br />
liebsten gar nichts ändern. Sie erklären<br />
das Stück Wiese vor der<br />
eigenen Haustür kurzerhand zur<br />
«Naherholungszone».
Es werde wohl zwei, drei Einsprachen<br />
von Anwohnern geben,<br />
sagt Walter Graf dazu. Diese würden<br />
zwar zu Bauverzögerungen<br />
führen, das Vorhaben aber nicht<br />
grundlegend gefährden.<br />
Was ihn als ehemaligen Präsidenten<br />
des Gewerbevereins <strong>Uetikon</strong><br />
und aktives SVP-Mitglied schon<br />
eher erstaunt, ist der Widerstand<br />
von SP- und CVP-Vertretern gegen<br />
die kostengünstigen <strong>Wohnungen</strong><br />
in der Scheug. Edith Bucher,<br />
Präsidentin der CVP <strong>Uetikon</strong>, äusserte<br />
sich in einem Leserbrief vom<br />
21. Januar dieses Jahres in der Zürichsee-Zeitung<br />
zwar positiv zu<br />
F<strong>am</strong>ilienwohnungen, «aber nicht<br />
im einzigen Naherholungsgebiet».<br />
Sie sähe die <strong>Wohnungen</strong> gerne<br />
dorthin platziert, wo heute noch<br />
das <strong>Gemeinde</strong>haus steht. Ähnlich<br />
tönt es auch von Seiten der SP.<br />
Mit solchen Argumenten sind die<br />
Dinge <strong>aller</strong>dings auf die lange<br />
Bank geschoben. Es können<br />
Jahre vergehen, bis der Platz, wo<br />
das heutige <strong>Gemeinde</strong>haus steht,<br />
frei wird. Bekanntlich gibt es noch<br />
nicht einmal ein Projekt für das<br />
neue <strong>Gemeinde</strong>haus. Nicht zu reden<br />
vom langwierigen politischen<br />
Prozess, der bis zu dessen Realisierung<br />
durchlaufen werden muss.<br />
Und selbst wenn das neue <strong>Gemeinde</strong>haus<br />
eines Tages bezogen<br />
ist, stehen das Schicksal des alten<br />
Gebäudes beziehungsweise die<br />
Verwendung des dortigen Grundstückes<br />
noch lange nicht fest. Ein<br />
10<br />
Jahre<br />
Für Sie da!<br />
2000-2010<br />
erneutes jahrelanges politisches<br />
Seilziehen ist wahrscheinlich. Bedarf<br />
für kostengünstigen Wohnraum<br />
hat die <strong>Gemeinde</strong> aber heute<br />
schon, und die Häuser der Baugenossenschaft<br />
sind, wenn alles läuft<br />
wie geplant, in zwei bis drei Jahren<br />
bezugsbereit.<br />
Es gibt keine «Ghettos»<br />
Gerne suggerieren die Gegner des<br />
Projekts, mit dem Bau der f<strong>am</strong>ilienfreundlichen<br />
<strong>Wohnungen</strong> werde<br />
der letzte grüne Fleck in <strong>Uetikon</strong><br />
zugepflastert. Der Schutz des viel<br />
zitierten Müliweihers <strong>aller</strong>dings<br />
ist gleich doppelt abgesichert. Das<br />
Gebiet rund um den Weiher wurde<br />
von der <strong>Gemeinde</strong> bereits vor Jahren<br />
der Erholungszone zugeordnet.<br />
Ausserdem liegt es in einem<br />
Bereich, der im kantonalen Richtplan<br />
als unantastbarer Grüngürtel<br />
zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n Meilen<br />
und <strong>Uetikon</strong> festgelegt ist. Selbst<br />
wenn die <strong>Gemeinde</strong> wollte, läge es<br />
nicht in ihrer Kompetenz, diesen<br />
Grüngürtel aufzuheben. Die Diskussion<br />
um den Müliweiher ist ein<br />
Scheingefecht. Mit dem Bau der<br />
F<strong>am</strong>ilienwohnungen hat er nichts<br />
zu tun. Es kann also keine Rede<br />
davon sein, dass dem Projekt der<br />
letzte Grashalm <strong>Uetikon</strong>s geopfert<br />
wird. Überdies, meint Graf,<br />
sei man vom Dorf aus in weniger<br />
als fünf Minuten mitten in der<br />
freien Natur.<br />
Auch die Behauptung mancher<br />
Gegner, mit den kostengünstigen<br />
<strong>Wohnungen</strong> würden wüste «Ghet-<br />
Wohnen<br />
4<br />
tos» geschaffen, kann Walter Graf<br />
nicht nachvollziehen. «Wir lesen<br />
unsere Mieter sorgfältig aus und<br />
sorgen in unserem eigenen Interesse<br />
dafür, dass ein gesundes Verhältnis<br />
zwischen Ausländern und<br />
Schweizern, F<strong>am</strong>ilien und alleinstehenden<br />
Personen aufrecht erhalten<br />
wird», sagt er. Auch wenn<br />
er jeweils bei der <strong>Gemeinde</strong> nach<br />
einem geeigneten Mieter fragt,<br />
sobald eine Wohnung frei wird,<br />
Mitbestimmungsrecht oder gar<br />
Befehlsgewalt über die <strong>Wohnungen</strong><br />
hat die <strong>Gemeinde</strong> nicht.<br />
Die Entscheidung darüber, wer<br />
in die <strong>Wohnungen</strong> einzieht, liegt<br />
allein beim Vorstand der Genossenschaft.<br />
Und dessen Haltung ist<br />
unmissverständlich: «Wir wollen<br />
keine Sozialfälle. Unser Ziel ist,<br />
Wohnraum zu schaffen für F<strong>am</strong>ilien<br />
mit geringem Einkommen.»<br />
Das letzte Wort, ob die <strong>Gemeinde</strong><br />
der Baugenossenschaft <strong>Uetikon</strong><br />
einen Teil des für sozialen Wohnungsbau<br />
vorgesehenen Geländes<br />
in der Scheug im Baurecht überlässt,<br />
liegt bei den Stimmbürgerinnen<br />
und Stimmbürgern. Wegen<br />
des finanziellen Umfangs des über<br />
achtzig Jahre geplanten Baurechtsvertrags<br />
kommt das Projekt an der<br />
Urne zur Abstimmung. Der Zeitpunkt<br />
steht noch offen.<br />
Heidi Mühlemann<br />
Die Baugenossenschaft <strong>Uetikon</strong> wurde 1944 auf Initiative von Sozialdemokraten<br />
und Handwerkern gegründet. Die SP wollte F<strong>am</strong>ilien mit geringem<br />
Einkommen zu erschwinglichem Wohnraum verhelfen, den Handwerkern<br />
verschaffte der Häuserbau Arbeit. Bereits 1946 konnten sechs Einf<strong>am</strong>ilienhäuser<br />
an der Gartenstrasse, 1954 drei Doppel-Einf<strong>am</strong>ilienhäuser an der Lindenstrasse<br />
eingeweiht werden. Eine Anzahlung von 4‘500 Franken reichte,<br />
um eines der Häuser zu kaufen. 10‘000 Franken pro Haus zahlte der Bund<br />
im Rahmen von Wohn- und Arbeitsförderung dazu, weitere rund 30‘000 Franken<br />
blieben als Hypothek.<br />
1948 konnten ein 4- und ein 5-F<strong>am</strong>ilienhaus an der Höbelistrasse bezogen<br />
werden, 1961 k<strong>am</strong> ein 6-F<strong>am</strong>ilienhaus an der Mühlestrasse hinzu. Diese<br />
Häuser gehören immer noch der Genossenschaft.<br />
Die Genossenschaft <strong>Uetikon</strong> zählt rund 50 Mitglieder. Wer eine Wohnung mieten<br />
möchte, muss Genossenschafter werden. Die Mieter bezahlen für eine<br />
Dreizimmer-Wohnung 3000, für eine Vierzimmerwohnung 4000 Franken als<br />
Kaution. Dieses Kapital wird bis auf 100 Franken, die als Genossenschaftsbeitrag<br />
abgezogen werden, zu vier Prozent verzinst. (hm)<br />
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Gemeins<strong>am</strong> Antworten finden.
Fotos: Heidi Mühlemann<br />
Vor 25 Jahren wagte André Golay den Schritt in die<br />
Selbständigkeit. Er übernahm in Feldmeilen eine kleine<br />
Druckerei. Heute beschäftigt der Feldner Druck elf Personen<br />
und druckt unter anderem den Uetiker Blickpunkt und<br />
die Uetiker Schulspuren.<br />
André Golay<br />
Das Druckereigewerbe ist knochenhart,<br />
der Preisk<strong>am</strong>pf mörderisch.<br />
Man schenkt sich nichts.<br />
Selbst grosse Druckereien fusionieren.<br />
Neue Maschinen kosten<br />
Millionen. Stehen sie still, bedeutet<br />
dies unter Umständen den Ruin.<br />
Da wird schon mal ein Auftrag unter<br />
dem Preis an Land gezogen,<br />
Farbmessung der Druckbogen<br />
GVU-Porträt<br />
25 Jahre Feldner Druck<br />
nur d<strong>am</strong>it die Druckrollen weiterrattern.<br />
Ein Haifischbecken.<br />
Bleibt da noch Platz für eine<br />
mittelgrosse Druckerei wie den<br />
Feldner Druck mit seinen elf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern?<br />
Ja, den gibt es. Wohin geht denn<br />
die Trauerf<strong>am</strong>ilie für ihre fünfzig<br />
Danksagungskarten? Wie kommt<br />
der frisch gebackene Jungunternehmer<br />
zu ein paar Dutzend bezahlbaren<br />
Firmenbroschüren? Wer<br />
druckt Aufkleber, Banner und Plakate<br />
für Fussballverein, Tennisclub<br />
und D<strong>am</strong>enriege? Dafür wirft<br />
keine Grossdruckerei die Maschinen<br />
an.<br />
André Golay schon. Er konzentriert<br />
sich bewusst auf die lokale<br />
Kundschaft, sondiert ständig,<br />
welche Bedürfnisse Privatpersonen,<br />
<strong>Gemeinde</strong>n und lokale Unternehmen<br />
haben und erreicht auf<br />
diese Weise eine gute Durchmi-<br />
www.feldnerdruck.ch<br />
6<br />
schung seiner Auftraggeber. Er investiert<br />
in moderne Kopierer für<br />
Kleinauflagen und in Plotter für<br />
Grossformatiges, er zaubert Ferienfotos<br />
auf Postkarten und Leinwände,<br />
bedruckt für wenig Geld<br />
Roll-up-Displays, produziert farbige<br />
Broschüren für Firmen und<br />
Private, hilft mit wetterfesten Plakaten<br />
für den dauerhaften Auftritt<br />
im Freien.<br />
Seine neueste Anschaffung ist eine<br />
Druckmaschine für Couverts. Zwar<br />
haben immer mehr Firmen ihre<br />
Briefvorlagen im PC gespeichert<br />
und drucken die Briefe inklusive<br />
Firmenlogo und Absender direkt<br />
auf dem Drucker im Büro. Doch<br />
gehört <strong>zum</strong> gepflegten Auftritt auch<br />
der professionell gedruckte Briefumschlag.<br />
Beim Couvert stösst das<br />
System «hausgemacht» an seine<br />
Grenzen. André Golay wird den<br />
Druck von mehrfarbigen Couverts<br />
«zu fast konkurrenzlosen Preisen»<br />
anbieten können.<br />
Traumjob gefunden<br />
Unternehmer zu sein, liegt André<br />
Golay offensichtlich im Blut. Gesucht<br />
hat er die Selbständigkeit al-<br />
lerdings nicht. Als er Anfang der<br />
1980-Jahre nach Meilen k<strong>am</strong>, tat<br />
er dies wegen einer Arbeitsstelle.<br />
«Es war ein Superjob», sagt er.<br />
Für die Firma Sicpa in Obermeilen<br />
übernahm er die technische Beratung<br />
für Druckfarben. Das machte<br />
dem gelernten Drucker viel Spass,<br />
und er dachte, dabei würde es nun<br />
für lange Zeit bleiben. Er gründete<br />
eine F<strong>am</strong>ilie, war bald Mitglied<br />
von Feuerwehrpikett, Fussballverein<br />
und einer Gemeinschaft von<br />
Hobbyköchen.<br />
Eines Tages führte die Feuerwehr<br />
an der General-Wille-Strasse in<br />
Feldmeilen eine Übung durch.<br />
Beim anschliessenden Bier sagte<br />
ein Kollege zu André Golay, ob<br />
er nicht die stillgelegte Druckerei<br />
von Albert Leemann kaufen wolle.<br />
Das wäre doch etwas für ihn.<br />
Der Stachel war gesetzt. Der Gedanke<br />
an die kleine Druckerei liess<br />
ihn nicht mehr los. Zwar war sie<br />
etwas verstaubt, ihr Besitzer gestorben.<br />
Man würde einiges erneuern<br />
müssen. Aber vielleicht wäre<br />
das ja tatsächlich seine Chance. Er<br />
fasste sich ein Herz und meldete<br />
sich bei der Witwe. Diese zeigte<br />
sich hocherfreut über den Interessenten.<br />
Die beiden wurden handelseinig.<br />
1985 übernahm André<br />
Golay die Druckerei, schaffte ein<br />
paar neue Maschinen an und modernisierte<br />
das Nötigste, um starten<br />
zu können. In der <strong>Gemeinde</strong><br />
sah man die Konkurrenz zur Druckerei<br />
in Dorfmeilen positiv, wenn<br />
es auch noch eine Weile dauern<br />
sollte, bis dem Vertrauen in die<br />
kleine Druckerei, die sich von Beginn<br />
weg mit einem guten Preis-<br />
Leistungsverhältnis profilierte,<br />
auch die ersten Aufträge folgten.<br />
Gewerbetreibende, Vereine und<br />
Private reagierten rascher. Sie<br />
stellten bald fest, dass sich mit<br />
dem jungen Drucker der Markt<br />
belebte und der Feldner Druck<br />
hohe Qualität zu günstigen Preisen<br />
lieferte.
Wichtiges Standbein Druckvorstufe<br />
Legende...<br />
Kontrolle der Druckplatten für den Meilener Anzeiger<br />
Ausbau der Druckvorstufe<br />
Fünf Jahre blieb André Golay an<br />
der General Wille-Strasse. In dieser<br />
Zeit hatte er die ersten Hürden<br />
genommen, eine St<strong>am</strong>mkundschaft<br />
aufgebaut. Er brauchte<br />
mehr Platz, zog an den Feldgüetliweg.<br />
Dort hatte er nicht nur genügend<br />
Raum für modernste<br />
Druckmaschinen. Er baute auch<br />
die Druckvorstufe aus, konnte nun<br />
Layout und Grafik anbieten. Das<br />
war ein strategisch wichtiger Entscheid,<br />
denn mit dem Aufkommen<br />
vom PC veränderte sich die Landschaft<br />
für das Druckereigewerbe<br />
nachhaltig. Bald bastelte jeder<br />
seine Hauszeitung selbst zus<strong>am</strong>men,<br />
druckte seine Visitenkarten<br />
zu Hause, brauchte keine Druckerei<br />
mehr für Präsentationsfolien.<br />
Das bek<strong>am</strong>en als erste die Grafiker<br />
zu spüren, aber auch die Druckereien<br />
mussten sich den neuen technischen<br />
Möglichkeiten anpassen.<br />
«Gestaltet» wurde <strong>am</strong> Bildschirm<br />
zu Hause und im Büro. Die Ernüchterung<br />
folgte, wenn das Werk<br />
dann doch professionell gedruckt<br />
werden sollte. Die angelieferten<br />
Daten genügten für einen sauberen<br />
Druck oft nicht. Fotos mussten<br />
bearbeitet, Schriften ersetzt, Seitenumbrüche<br />
nachgebessert werden.<br />
Mehr und mehr übernahm<br />
die Druckerei die Erstellung der<br />
Druckvorstufe.<br />
Heute gehen viele Kunden wieder<br />
<strong>zum</strong> Fachmann, wenn es darum<br />
geht, Printprodukte zu gestalten.<br />
Die Euphorie fürs Do-it-yourself<br />
hat sich gelegt. Brauchbare Progr<strong>am</strong>me<br />
sind teuer, ihre Handhabung<br />
nicht so einfach, wie es auf<br />
den ersten Blick scheint. Die Erkenntnis<br />
hat sich durchgesetzt,<br />
dass man Gestaltung und Druck<br />
von Broschüren, Flyern, Geschäftsberichten<br />
und der F<strong>am</strong>ilienchronik<br />
besser den Fachleuten<br />
überlässt. Für André Golay ist<br />
die Druckvorstufe zu einem unverzichtbaren<br />
Standbein seines<br />
Unternehmens geworden. Drei<br />
Personen sind bei ihm in diesem<br />
Bereich beschäftigt. Seine Software<br />
ist stets auf dem <strong>aller</strong>neuesten<br />
Stand.<br />
Umweltschonender Druck<br />
Seit 1996 druckt André Golay den<br />
einmal wöchentlich erscheinenden<br />
Moderner Digitaldrucker für Kleinauflagen<br />
GVU-Porträt<br />
7<br />
Arbeit an der grossen Mehrfarbendruckmaschine<br />
Meilener Anzeiger. Für diesen Auftrag<br />
kaufte er d<strong>am</strong>als eine grössere<br />
Mehrfarbendruckmaschine. Über<br />
ihre Druckzylinder laufen auch der<br />
Uetiker Blickpunkt und die Uetiker<br />
Schulspuren, umweltschonend<br />
und seit Anfang 2009 FSC-zertifiziert,<br />
ein Zertifikat, das den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit<br />
dem Wald bescheinigt.<br />
Zugunsten des Feldner Drucks<br />
spricht auch die räumliche Nähe.<br />
Was nützt es, wenn André Golay<br />
umweltschonend druckt, die<br />
Drucksachen anschliessend im<br />
Lastwagen aber um die halbe<br />
Schweiz transportiert werden<br />
müssten? Es befremdet ihn, wenn<br />
sich Firmen sowie private und öffentliche<br />
Institutionen zunehmend<br />
mit Energielabels brüsten, Drucksachen<br />
aber dann doch unnötig<br />
weite Wege gehen lassen.<br />
André Golay selbst ist gewiss<br />
kein Rappenspalter. Wie manches<br />
Vereinsplakat hat er schon gratis<br />
durch den Plotter laufen lassen,<br />
wie oft schon Einladungen <strong>zum</strong><br />
Beispiel für die Generalvers<strong>am</strong>mlung<br />
des Uetiker Gewerbevereins<br />
kostenlos gedruckt. Seit je unter-<br />
stützt er Vereine und Institutionen,<br />
die sich für Kinder und Jugendliche<br />
engagieren, und er bildet Lehrlinge<br />
aus, weil ihm die Ausbildung<br />
und die Entwicklung der jungen<br />
Menschen wichtig ist. Er ist grosszügig<br />
und kulant, hat immer Zeit<br />
für seine Kunden, setzt sich mit ihnen<br />
an einen Tisch, berät sie, lässt<br />
sie in <strong>aller</strong> Ruhe das geeignete Papier<br />
auslesen oder einen Blick auf<br />
einen der Bildschirme werfen, um<br />
das vorgeschlagene Layout zu begutachten.<br />
Das 25-Jahre-Jubiläum<br />
hat sich André Golay mit sympathischer<br />
Unermüdlichkeit erarbeitet,<br />
er verdient es, dass ihm seine<br />
Kunden weiterhin treu bleiben.<br />
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Foto: Heidi Mühlemann<br />
Am 20. September machen rund 25 Bewohnerinnen und<br />
Bewohner des Altersheim Abendruh einen Ausflug auf den<br />
See. Die Idee dazu hatte René Ferrat, Präsident des Gewerbevereins<br />
<strong>Uetikon</strong>, GVU.<br />
René Ferrat<br />
René Ferrat, was hat der Gewerbeverein<br />
mit dem Altersheim zu<br />
tun?<br />
Je älter ich selbst werde, desto öfter<br />
bewegt mich der Gedanke an<br />
mein eigenes Leben im Alter. Da<br />
liegt der Gedanke an die Institutionen,<br />
in denen alte Leute Wohnung<br />
und Pflege finden, nahe. Im<br />
Altersheim Abendruh leben viele<br />
eingesessene Uetikerinnen und<br />
Uetiker, die zu ihrer Zeit das Leben<br />
in unserem Dorf mitbestimmt<br />
haben. Sie waren Kunden, Mitarbeiter,<br />
Vereinskollegen, Freunde.<br />
Warum also nicht Hand bieten für<br />
Gewerbeverein<br />
Ein Dank an die Senioren<br />
einen gemeins<strong>am</strong>en Ausflug und<br />
ihnen auf diese Weise Anerkennung<br />
zukommen lassen?<br />
Welche Rolle sollen die Mitglieder<br />
des GVU bei diesem Ausflug<br />
übernehmen?<br />
Ein Ausflug mit so vielen alten<br />
Menschen, die im Rollstuhl sitzen<br />
oder <strong>zum</strong>indest nicht mehr gut zu<br />
Fuss sind, ist undenkbar ohne freiwillige<br />
Helfer. Da braucht es viel<br />
mehr Hände als das Heim aus dem<br />
eigenen Personal aufbieten kann.<br />
Ein Teil der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter muss zudem zu Hause<br />
bleiben mit jenen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern, die <strong>zum</strong> Beispiel<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht teilnehmen können.<br />
Wo soll die Reise denn hinführen?<br />
Wir unternehmen eine Fahrt auf<br />
dem See. Nach dem Mittagessen<br />
holen wir die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner in der Abendruh ab, begleiten<br />
sie <strong>zum</strong> Schiffsteg in Männedorf,<br />
von dort geht es mit dem<br />
Schiff bis Rapperswil, wo wir einen<br />
Kaffeehalt einlegen, und wieder<br />
zurück.<br />
9<br />
Wie gross wird die Schar sein?<br />
Wir rechnen mit rund 25 Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern von der<br />
Abendruh und mit zehn bis fünfzehn<br />
Begleitpersonen, die wir im<br />
Wesentlichen aus den Reihen des<br />
Gewerbevereins rekrutieren.<br />
Heimleiter Martin Meier sitzt im<br />
Vorstand des GVU. Was meint<br />
er zu dieser Aktion des Gewerbevereins?<br />
Ich möchte betonen, dass die Initiative<br />
nicht von ihm ausging. Es<br />
war meine Idee, und der ganze<br />
Vorstand hat sie gutgeheissen.<br />
Martin Meier freut sich selbstverständlich<br />
über unser Engagement.<br />
Er übernimmt auch die Kosten für<br />
die Reise.<br />
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Handelt es sich um eine einmalige<br />
Aktion oder sollen weitere<br />
ähnliche Aktivitäten folgen?<br />
Das entscheiden wir aufgrund der<br />
Erfahrungen aus der bevorstehenden<br />
Aktion. Jetzt konzentrieren<br />
wir uns ganz auf den Ausflug<br />
<strong>am</strong> 20. September.<br />
Der Ausflug findet <strong>am</strong> Montag, 20.<br />
September, statt (Ausweichdatum<br />
Donnerstag, 23. September). Helferinnen<br />
und Helfer melden sich<br />
bei:<br />
René Ferrat, Tel. 043 843 45 00<br />
oder bei<br />
Martin Meier, Tel. 043 843 31 31<br />
Interview: Heidi Mühlemann<br />
Fotos: zVg
Foto: Heidi Mühlemann<br />
Persönlich<br />
Urs Mettler, <strong>Gemeinde</strong>präsident und «Schnupftruckli»<br />
Seit Juli ist Urs Mettler <strong>Gemeinde</strong>präsident von <strong>Uetikon</strong>,<br />
der erste <strong>Gemeinde</strong>präsident seit Jahrzehnten, der während<br />
seines Amtes Kinder im schulpflichtigen Alter hat und wohl<br />
der erste überhaupt, der an der Fasnacht als Schnitzelbänkler<br />
auftritt. Gibt es ihn weiterhin als «Schnupftruckli», und welche<br />
Ziele steckt er sich als <strong>Gemeinde</strong>präsident?<br />
<strong>Gemeinde</strong>präsident Urs Mettler<br />
folgenden Vers:<br />
«Ich frög mich scho, a wa das liit,<br />
sind’s alles Masochischte?<br />
Grad drü wänd s’Gmeindspräsidium,<br />
händ die en Schade i de Chischte?<br />
Für mich wärs nüt, kei Chance,<br />
würd nume s’Stimmvolk echli quäle:<br />
Kei Frau, vill z’alt und wiissi Haar,<br />
wer würd so eine wähle?»<br />
Urs Mettler als Schnupftruckli<br />
Foto: Martin Boxler An der Fasnacht 2010 reimte das «Schnupftruckli» alias Urs Mettler<br />
Uetiker Persönlichkeiten<br />
10<br />
Urs Mettler, jetzt haben wir jemanden<br />
mit weissen Haaren, der<br />
keine Frau ist, als <strong>Gemeinde</strong>präsidenten.<br />
Muss man Masochist<br />
sein, um sich in ein solches Amt<br />
wählen zu lassen?<br />
Urs Mettler: Das «Schnupftruckli»<br />
verkörpert ja nicht mich als Urs<br />
Mettler. Das Schnupftruckli ist ein<br />
80-jähriger Hausierer, der von Politik<br />
absolut nichts versteht. Wenn<br />
ich an die Fasnacht gehe, bin ich<br />
nicht Urs Mettler, der <strong>Gemeinde</strong>rat,<br />
der da spricht, sondern meine Figur,<br />
und die hat mit mir nichts zu tun.<br />
Wird es das Schnupftruckli weiterhin<br />
geben? Die Fasnacht dient<br />
ja oft dazu, dass man ein bisschen<br />
über die «Obrigkeit» herziehen<br />
kann. Das wird schwierig<br />
für jemanden, der an der Spitze<br />
einer <strong>Gemeinde</strong> steht.<br />
Ich konnte ja bereits als <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
nicht immer alles sagen. Jetzt<br />
als <strong>Gemeinde</strong>präsident wird es<br />
noch ein wenig schwieriger, aber<br />
ich werde weitermachen.<br />
Sie treten Ihr Amt in einem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
an, aus dem vier langjährige<br />
Mitglieder ausgetreten<br />
sind. D<strong>am</strong>it geht viel Wissen und<br />
Erfahrung verloren. Was bedeutet<br />
dies für Ihre Arbeit?<br />
Es ist schwierig, das jetzt schon<br />
abzuschätzen. Normalerweise<br />
macht man so ein Interview nach<br />
hundert Tagen [Das Interview fand<br />
während der Sommerferien statt,<br />
Anm. der Redaktion]. Die konstituierenden<br />
Sitzungen verliefen<br />
sehr gut. Sicher ist es eine Herausforderung<br />
für den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
mit so vielen Neuen. Das Knowhow<br />
an sich ist in der Verwaltung<br />
vorhanden. Aber es ist klar, dass<br />
die neuen <strong>Gemeinde</strong>räte sich zuerst<br />
einarbeiten müssen. Das wird<br />
etwas Zeit brauchen, und sie werden<br />
in manchen Geschäften auch<br />
gewisse Dinge als gegeben übernehmen<br />
müssen. Wir können nicht<br />
bei allem wieder bei Ad<strong>am</strong> und<br />
Eva beginnen. Ich hoffe aber doch,<br />
dass wir als Te<strong>am</strong> zus<strong>am</strong>menarbeiten<br />
können wie das beim bisherigen<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat der Fall war.<br />
Welche grossen Aufgaben stehen<br />
derzeit an?<br />
Aktuell ist das <strong>Gemeinde</strong>haus. Die<br />
Jury hat bereits getagt. Das Projekt<br />
ist inzwischen ausgeschrieben.<br />
Ebenfalls demnächst in<br />
Angriff nehmen werden wir die<br />
Bau- und Zonenordnung, die mit<br />
der Annahme des Richtplans ansteht.<br />
Für mich zentral ist zudem<br />
alles, was im Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />
der Energiestadt steht. Da haben<br />
wir vielversprechende Projekte.<br />
Vor kurzem installierten wir auf<br />
dem Schulhaus Mitte eine Solaranlage,<br />
die wir noch ausbauen<br />
können. Auch im Zus<strong>am</strong>menhang<br />
mit dem neuen <strong>Gemeinde</strong>haus und<br />
mit den Zentrumsliegenschaften<br />
beschäftigen wir uns intensiv mit<br />
zukunftsgerichteten Möglichkeiten<br />
der Energieversorgung. Da bestehen<br />
einige revolutionäre Ideen,<br />
welche die <strong>Gemeinde</strong> weiterverfolgen<br />
sollte. Meiner Meinung<br />
nach muss die öffentliche Hand in<br />
diesem Bereich eine Vorreiterrolle<br />
übernehmen. Nicht wegen dem<br />
Energiestadt-Label, sondern weil<br />
die Energieversorgung ein Problem<br />
ist, an dem auch unsere Kinder<br />
noch zu beissen haben werden.<br />
Da müssen wir heute schon Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
Wann ist das <strong>Gemeinde</strong>haus bezugsbereit,<br />
wenn alles nach Plan<br />
läuft?<br />
Jetzt läuft der Wettbewerb. Im<br />
Herbst erhalten die ausgewählten<br />
Architekturbüros einen Projektauftrag.<br />
Im Januar/Februar 2011 findet<br />
die Jurierung statt. Dann gibt<br />
es eine Nachbearbeitung des Siegerprojektes.<br />
Optimal wäre, wenn<br />
wir 2012 mit dem Baukredit vor<br />
die <strong>Gemeinde</strong>vers<strong>am</strong>mlung treten<br />
könnten. Die Zustimmung der<br />
<strong>Gemeinde</strong>vers<strong>am</strong>mlung vorausgesetzt,<br />
könnten wir 2013/2014 das<br />
neue <strong>Gemeinde</strong>haus beziehen.
Wie sieht der Zeitplan für die Zonenplanung<br />
aus?<br />
Im Oktober setzt sich der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
zu diesem Thema für<br />
ein Klausurwochenende zus<strong>am</strong>men.<br />
Da werden wir unsere Legislaturziele<br />
besprechen. Ich kann<br />
nicht vorgreifen, denn dazu müssen<br />
die Ressortvorstände Stellung<br />
nehmen. Aber ich gehe davon aus,<br />
dass die Richtplanung ebenfalls in<br />
die kommende Legislatur fällt.<br />
Wie viel Zeit nimmt Ihr Amt in<br />
Anspruch?<br />
Ich bin jeweils <strong>am</strong> Dienstagnachmittag<br />
und den ganzen Donnerstag<br />
da, setze also etwa 30 Prozent<br />
meiner Arbeitszeit dafür ein. Aktenstudium<br />
und weitere Präsenzzeiten<br />
dazugerechnet, wende ich<br />
ein Pensum von 40 bis 50 Prozent<br />
Arbeitszeit für das <strong>Gemeinde</strong>präsidium<br />
auf.<br />
Das bedingt einen toleranten<br />
Arbeitgeber. Oft wird ja beklagt,<br />
dass viele Arbeitgeber nicht mehr<br />
bereit sind, Mitarbeitern ein Behörden<strong>am</strong>t<br />
zu ermöglichen.<br />
Auch bei meinem Arbeitgeber hält<br />
sich die Begeisterung in Grenzen.<br />
Andererseits bezahlt er mich auch<br />
nur für die 70 Prozent, die ich bei<br />
ihm arbeite. In diesem Sinne muss<br />
er keine Zugeständnisse machen,<br />
und es liegt an mir dafür zu sorgen,<br />
dass auch in meiner Abwesenheit<br />
alles reibungslos weiterläuft.<br />
Sie verbauen sich aber allfällige<br />
Karriereschritte. Was bewegt<br />
Sie dazu, <strong>Gemeinde</strong>präsident zu<br />
sein?<br />
<strong>Uetikon</strong>. Ich fühle mich mit dieser<br />
<strong>Gemeinde</strong> verbunden. Als ich<br />
1972 als Kind hierher k<strong>am</strong>, war<br />
ich bestimmt schon elf Mal umgezogen.<br />
Hier hatte ich <strong>zum</strong> ers-<br />
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ten Mal das Gefühl, zu Hause zu<br />
sein, und seither wohne ich mit<br />
wenigen Unterbrüchen hier. Mir<br />
gefällt, dass die <strong>Gemeinde</strong> überschaubar<br />
geblieben ist. Auch wenn<br />
<strong>Uetikon</strong> inzwischen auf über 5000<br />
Einwohner angewachsen ist, haben<br />
wir doch nicht Verhältnisse<br />
wie etwa in Meilen oder Stäfa, die<br />
zu Städten geworden sind.<br />
Sie haben schulpflichtige Kinder,<br />
die in <strong>Uetikon</strong> zur Schule gehen.<br />
Beeinflusst dies Ihre Arbeit als<br />
<strong>Gemeinde</strong>präsident?<br />
Durch die Kinder erfahre ich aus<br />
ihrer Sicht, was an der Schule und<br />
in ihrem Umfeld läuft. Dadurch erhalte<br />
ich einen praxisnäheren Bezug<br />
als wenn ich mir alles aus der<br />
Theorie erarbeiten müsste, kann<br />
also Probleme direkter ansprechen<br />
und tue dies auch.<br />
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als Bürger?<br />
Die Uetiker sind sehr kritisch, sie<br />
glauben nicht alles, was aus dem<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus kommt. Sie sind<br />
wegen der Überschaubarkeit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> näher an den Geschäften<br />
als in grossen Ortschaften. Natürlich<br />
haben wir, ähnlich wie in<br />
Bern, auch bei uns die Lobbyisten,<br />
die nur ihre eigenen Ziele verfolgen<br />
und sich überhaupt nicht<br />
um die <strong>Gemeinde</strong> als Ganzes<br />
kümmern. Das macht die Arbeit<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat anspruchsvoll.<br />
Andererseits lässt sich in unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> auch einiges bewegen.<br />
Ich denke da <strong>zum</strong> Beispiel an die<br />
Skateranlage, die auf Anregung einiger<br />
Jugendlicher in kurzer Zeit<br />
realisiert werden konnte. Solche<br />
Dinge motivieren.<br />
Interview: Heidi Mühlemann<br />
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<strong>Gemeinde</strong><br />
Der Uetiker Ortsbus, ein voller Erfolg<br />
Als 1999 die ersten Verhandlungen zwischen den Verkehrsbetrieben<br />
Zürichsee und Oberland (VZO) und der <strong>Gemeinde</strong><br />
stattfanden, verkehrte die S7 zwischen Meilen und Stadelhofen<br />
noch nicht direkt. Würde der Ortsbus Erfolg haben?<br />
Über zehn Jahre später ist er aus <strong>Uetikon</strong> nicht mehr wegzudenken.<br />
Werner Trachsel wohnt in Stäfa und ist seit<br />
1993 Direktor der VZO.<br />
Seit den späten 1940er Jahren<br />
sind die VZO eine Aktiengesellschaft<br />
und gehören vollumfänglich<br />
der öffentlichen Hand. Mit<br />
Hauptsitz in Grüningen beschäftigen<br />
die VZO 260 Mitarbeitende<br />
und befördern täglich rund 60‘000<br />
Fahrgäste zur S-Bahn und zurück.<br />
Vierzehn <strong>Gemeinde</strong>n und der Kanton<br />
teilen sich die Anteile der AG.<br />
<strong>Uetikon</strong> ist nicht dabei. Dennoch<br />
kommt unsere <strong>Gemeinde</strong> seit 2001<br />
in den Genuss eines Ortsbusses.<br />
Und ernsthaft wegdenken möchte<br />
sich diesen niemand mehr, auch<br />
wenn die Fahrgastzahlen im Jahr<br />
2009 um rund ein Prozent zurück<br />
gingen. Die VZO erklären sich<br />
diesen Umstand mit einer veränderten<br />
Anbindung der VZO-Linien<br />
an das S-Bahn-Netz.<br />
Mit Werner Trachsel, Direktor der<br />
Verkehrsbetriebe Zürichsee und<br />
Oberland, sprach Fabian Weber.<br />
Wann begannen Sie mit der Planung<br />
für eine Uetiker Buslinie?<br />
Werner Trachsel: Bereits in den<br />
Jahren 1999 und 2000 fanden in-<br />
tensive Verhandlungen zwischen<br />
VZO und der <strong>Gemeinde</strong> statt, bei<br />
denen es um die Linienführung,<br />
die Betriebszeiten und die Kosten<br />
für einen zweijährigen Versuchsbetrieb<br />
ging. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
musste den Versuchsbetrieb nämlich<br />
zuerst selber bezahlen. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong>vers<strong>am</strong>mlung sprach<br />
einen Kredit von 321‘000 Franken<br />
für die Startphase. Am 10.<br />
Juni 2001 wurde die Buslinie dann<br />
mit einem Midibus feierlich eingeweiht.<br />
Wer war treibende Kraft hinter<br />
dem Ortsbus?<br />
Dass es heute einen Ortsbus gibt,<br />
ist vor allem zwei Männern zu<br />
verdanken. Engagiert hat sich<br />
insbesondere alt <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Erich Stark, der auf die d<strong>am</strong>als<br />
15<br />
oft notwendige Unterstützung des<br />
mittlerweile verstorbenen <strong>Gemeinde</strong>präsidenten<br />
Fritz Nünlist zählen<br />
konnte. Sie haben auch dafür gesorgt,<br />
dass die <strong>Gemeinde</strong> finanziell<br />
entlastet und die baulichen Voraussetzungen<br />
geschaffen wurden, d<strong>am</strong>it<br />
der Bus verkehren kann.<br />
Die Busse sind in den Stosszeiten<br />
derart voll, dass einer nicht<br />
mehr ausreicht. Hat man mit diesem<br />
Erfolg gerechnet?<br />
In der Analyse gingen die VZO<br />
davon aus, dass der Ortsbus gute<br />
Zahlen haben würde. Aber die effektiven<br />
Fahrgastzahlen übertrafen<br />
die Erwartungen deutlich. Das<br />
hatte auch mit der S-Bahn zu tun,<br />
denn kurz vor dem Ortsbus wurde<br />
die S7 beschleunigt, das heisst sie<br />
fuhr ab Meilen ohne Halt bis Stadelhofen,<br />
was einen eigentlichen<br />
Boom auslöste. Nachdem die Uetiker<br />
Bevölkerung den Bus von<br />
Beginn weg intensiv genutzt hatte,<br />
nahmen die VZO den Ortsbus bereits<br />
nach zwei Jahren in das reguläre<br />
Angebot auf.<br />
Zur S-Bahn und wieder zurück – die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland<br />
Fahrgastzahlen sind das Eine,<br />
wie sieht es bei den Finanzen<br />
aus?<br />
Durch die Aufnahme des Busses in<br />
das reguläre Angebot entfielen für<br />
die <strong>Gemeinde</strong> die Kosten für den<br />
Versuchsbetrieb. Sie musste von<br />
da an lediglich die Kosten für die<br />
Haltestellenabfahrten an den ZVV<br />
von jährlich rund 50‘000 Franken<br />
bezahlen. Dabei handelt es sich<br />
um einen Pauschalbetrag pro angefahrene<br />
Haltestelle. Er spiegelt<br />
die Aufwendungen wider, etwa<br />
jene für Wartezeiten.<br />
Die VZO setzten aufgrund der<br />
starken Frequenzen einen Standardbus<br />
ein, der etwa 30 Prozent<br />
mehr Platz aufweist als der bis<br />
dato eingesetzte Midibus. Bedingt<br />
durch den S-Bahn-Fahrplan entstehen<br />
<strong>am</strong> Bahnhof für den Bus jedoch<br />
lange Wartezeiten, die nicht<br />
produktiv genutzt werden können.<br />
Deshalb ist das Kosten-Nutzenverhältnis<br />
beim Ortsbus nicht optimal.
Wird der Bus noch weiter ausgebaut?<br />
Die VZO planen einen Ausbau<br />
des Angebots, insbesondere <strong>am</strong><br />
Abend. Sobald der ZVV die entsprechenden<br />
Mittel dafür freigibt,<br />
können Reisende auch nach<br />
19 Uhr mit dem Bus nach Hause<br />
kommen.<br />
Wann ist mit dieser Erweiterung<br />
zu rechnen?<br />
Frühestmöglicher Zeitpunkt ist<br />
Dezember 2012.<br />
IMMOBILIEN<br />
Der Bus wird von jung und alt benutzt.<br />
Welches ist die wichtigste<br />
Kundengruppe?<br />
Während den Stosszeiten, vor allem<br />
<strong>am</strong> Morgen und etwas weniger<br />
<strong>am</strong> Abend, sind die Busse<br />
voll. Es kommt ein zusätzlicher<br />
Bus <strong>zum</strong> Einsatz, der ab Dezember<br />
übrigens auch ein VZO-Bus<br />
ist. Unterwegs sind dann vor allem<br />
Personen, die zur Arbeit und<br />
zur Schule fahren. In den Nebenverkehrszeiten<br />
ist die Zus<strong>am</strong>mensetzung<br />
der Kundschaft in der Tat<br />
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16<br />
bunt gemischt. Senioren und Kinder,<br />
auf dem Weg <strong>zum</strong> Kaffee oder<br />
Einkaufen. Auch Platz hat es dann<br />
ausreichend.<br />
Im Zuge von verkehrsberuhigenden<br />
Massnahmen werden den<br />
Busfahrern immer mehr Blumentöpfe<br />
und Inseln in den Weg<br />
gestellt. Ein Problem für ihre<br />
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Die Energiestadt <strong>am</strong> Herbstmärt<br />
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<strong>am</strong> Herbstmärt präsent. Wir fokussieren uns<br />
auf zwei Themen:<br />
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– Erfolgreiche Rezertifizierung<br />
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in diesem Sinne ein laufender Prozess mit Vorgaben<br />
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Wirtschaft und eine hohe Lebensqualität<br />
auch für kommende Generationen <strong>zum</strong> Ziel<br />
hat, Nachhaltigkeit im wahrsten Sinne! Darum<br />
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dem Riedstegsaal sind Sie eingeladen, mit uns<br />
auf die erneut bestandene Zertifizierung anzustossen.<br />
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D-Day Beevor, Antony<br />
D-Day, das war die grösste militärische<br />
Operation <strong>aller</strong> Zeiten: die Invasion der<br />
Alliierten <strong>am</strong> 6. Juni 1944 in der Normandie.<br />
Beevor zeichnet diesen Tag minutiös<br />
nach. Hautnah erlebt der Leser<br />
im Hauptquartier die Nervosität der<br />
Befehlshaber, begreift die komplexe<br />
Strategie einschliesslich des kühnen<br />
Täuschungsmanövers, spürt die moralische<br />
Bürde, die Männer wie General Eisenhower empfanden.<br />
Antony Beevor versteht es wie kein Zweiter, Geschichte klug<br />
und verständlich zu erzählen.<br />
Und werde immer Ihr Freund sein Eveline Hasler<br />
Schweiz im Dezember 1920: Im Tessiner Dörfchen Cassarate<br />
lernen Emmy und Hugo Ball den Schriftsteller Hermann Hesse<br />
kennen. Jeder von ihnen hat eine schwierige Zeit hinter sich.<br />
Hesse befindet sich mitten in der Arbeit an «Siddharta». Hugo<br />
Ball verlor vor kurzem seinen geliebten Freund Hans Leybold.<br />
Und Emmy Hennings, frisch mit Ball verheiratet, hat eine unruhige<br />
Zeit voller Liebhaber und Drogen durchlebt. Wie eine<br />
Fügung erscheint den dreien ihre Freundschaft.<br />
In ihrem mitreissenden Roman erzählt Eveline Hasler von der<br />
Begegnung dieser drei schöpferischen Menschen.<br />
Am Meer ist es wärmer Hiromi Kawak<strong>am</strong>i<br />
Seitdem Keis Ehemann Rei vor 13 Jahren plötzlich verschwand,<br />
quält Kei der Gedanke, was mit ihm geschehen ist und warum<br />
er sie verlassen hat. Ihre einzige Spur ist der Fischerort Manazuru,<br />
den Rei in seinem Tagebuch erwähnt hat. Kei begibt sich<br />
in Manazuru auf die Suche nach der Wahrheit.<br />
Das Lesen des neuen Buches der japanischen Schriftstellerin<br />
ist gleichzeitig faszinierend, irritierend fremd, schwebend, zerbrechlich<br />
und magisch.<br />
Zur falschen Zeit Alain C. Sulzer<br />
Es ist die Uhr <strong>am</strong> Handgelenk seines Vaters, die ihn aus unerfindlichen<br />
Gründen plötzlich interessiert. Siebzehn Jahre lang<br />
hatte das Foto, auf dem der Vater sie trägt, wenig beachtet im<br />
Regal in seinem Zimmer gestanden. Gekannt hatte er seinen<br />
Erzeuger nicht, die Mutter hatte ungern von ihm erzählt. Mit<br />
der Wucht einer griechischen Tragödie erzählt Alain Claude<br />
Sulzer einen grossen Roman über Liebe und Verrat und die<br />
Unausweichlichkeit des Schicksals.<br />
Reisen mit M<strong>am</strong>a Jane Christmas<br />
Jane Christmas hat zwei Ehen hinter sich, drei erwachsene<br />
Kinder und ist erfolgreiche Journalistin. Für ihre Mutter Valeria<br />
aber ist und bleibt sie die ewige Tochter, deren Männergeschichten,<br />
Erziehungsmethoden und Haarschnitt ausgiebig<br />
kommentiert werden. Als Jane ihre dickköpfige M<strong>am</strong>a für sechs<br />
Wochen nach Italien einlädt, ahnt sie dennoch nicht, worauf<br />
sie sich einlässt.<br />
19<br />
<strong>Gemeinde</strong>- und Schulbibliothek<br />
Zentrum Bergstrasse Riedsteg 90<br />
Bergstrasse 8707 <strong>Uetikon</strong> 105 a.See<br />
8707 Tel. 044 <strong>Uetikon</strong> 922 71 <strong>am</strong> 81See<br />
Tel. 044 922 71 81<br />
Öffnungszeiten:<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag 15.30 – 17.00<br />
Montag 15.30 18.30 – 20.00<br />
Mittwoch Mittwoch 09.00 9.00 – 10.30 11.00<br />
15.30 15.30 – 17.00 18.00<br />
Donnerstag Donnerstag 15.30 18.30 – 20.00 18.00<br />
Freitag Freitag 15.30 15.30 – 17.00 18.00<br />
S<strong>am</strong>stag S<strong>am</strong>stag 09.30 9.30 – 11.30 13.00<br />
Im Rücken ein Leopard Jean-Christophe Rufin<br />
Er war Arzt im Krankenhaus, Pionier in Sachen humanitäre<br />
Hilfe, Concourt-Preisträger und ist jetzt Botschafter in Senegal.<br />
Jean-Christophe Rufin, Autor von Thrillern und historischen Romanen<br />
hat ein neues Abenteuer geschrieben, das Abenteuer<br />
seines Lebens. Rufin erzählt sehr poetisch und berührend über<br />
seine Kindheit, von seinem Grossvater, der im Konzentrationslager<br />
Buchenwald nur deshalb überlebte, weil er Arzt war. Rufin<br />
erzählt, wie er durch diesen Einfluss überhaupt erst Mediziner<br />
geworden ist und wie die Medizin nicht nur zu seiner Leidenschaft,<br />
sondern zu einer Haltung wurde.<br />
Schwingen Thomas Renggli<br />
Wo archaische Urkraft und Moderne sich treffen<br />
– Schwingen ist der Volkssport. Nicht nur<br />
in konservativen Kreisen erfreut er sich grosser<br />
Beliebtheit. Heute pilgern urbane Intellektuelle<br />
genauso <strong>zum</strong> Schwingfest wie die<br />
unternehmungslustige Landjugend. Was<br />
macht diesen Sport so faszinierend? Thomas<br />
Renggli hat sich in der Schwingerszene<br />
umgesehen. Sein Buch spannt den Bogen<br />
von Geschichte und Helden über Rituale und Regeln bis hin zu<br />
Kuriosem wie Schwingerhose und Sägemehl.<br />
Patrouille Suisse – Backstage Urs Mattle, Katsuhiko Tokunaga<br />
Wegen seines grossen fliegerischen Könnens gilt das Akrobatikte<strong>am</strong><br />
der sechs Tiger-Piloten als Aushängeschild der Schweizer<br />
Luftwaffe – und das seit über 45 Jahren. Urs Mattle hat das<br />
Te<strong>am</strong> 2009 bei vielen Flugvorführungen im In- und Ausland begleitet.<br />
Seine hauptsächlich <strong>am</strong> Boden aufgenommenen Fotos<br />
bieten einen aktuellen Einblick in den Alltag eines Kunstflugte<strong>am</strong>s,<br />
vor und hinter den Kulissen.<br />
Ausstellung<br />
Aquarelle und<br />
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und kann zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besucht werden<br />
Mittwochnachmittagsgeschichten<br />
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29. September und 27. Oktober von 14.30 bis 15.30 Uhr
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Mittwoch und Donnerstag 09.30 bis 17.00 Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag und Sonntag 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Die Cafeteria und das Konferenzzimmer bieten Platz für<br />
je 35 Personen und der Festsaal für 100 Personen.<br />
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Vereine<br />
Über Stock und Stein mit dem SAC<br />
Je weiter der Schnee weg ist, desto weiter gehen wir hoch – Ueli Walther auf einer Tour im Sommer<br />
Die Welt wird wärmer, die Gletscher schmelzen. Davon lassen sich die Mitglieder<br />
des SAC Pfannenstiel wenig beeindrucken. Sie werden immer zahlreicher und<br />
verfolgen unbeirrt den Zweck des Vereins: das Durchführen von Bergtouren und<br />
die Ausbildung im Bergsport.<br />
Die Sektion Pfannenstiel des Schweizer Alpen-<br />
Clubs ist eine von 112 Sektionen, die weitgehend<br />
autonom organisiert sind. Alles in allem<br />
unterhalten die in Vereinsform aufgebauten<br />
SAC-Sektionen 153 Berghütten und sind seit<br />
1863 dabei, unseren Alpenraum sowie den<br />
Alpinismus mitzugestalten. Der SAC Pfannenstiel<br />
k<strong>am</strong> 1909 hinzu. Wann genau, weiss man<br />
nicht. Offiziell hat man sich auf den 25. August<br />
geeinigt.<br />
Pro Jahr 100 Mitglieder mehr<br />
Während mittlerweile viele Vereine schauen<br />
müssen, dass ihnen die Mitglieder nicht gleich<br />
in Scharen davonlaufen, kennt der SAC Pfannenstiel<br />
solche Probleme nicht. 1450 Mitglieder<br />
sind nicht eben wenig. Günther Gose, im<br />
Vorstand für die Finanzen zuständig, kann pro<br />
Jahr rund 100 neue Mitglieder verzeichnen.<br />
Und auch die Zahlen stimmen beim SAC Pfannenstiel.<br />
«Die sind sehr gut», sagt Gose zufrieden.<br />
Nicht nur der Mitgliederkreis, auch das Einzugsgebiet<br />
des Vereins ist gross. Rund 90 Prozent<br />
der Mitglieder wohnen im Bezirk Meilen,<br />
die anderen sind häufig weggezogen, aber noch<br />
immer im Verein.<br />
21<br />
Günstig übernachten in den SAC-Hütten<br />
Ueli Walther, seit den 70er Jahren Mitglied<br />
im SAC Pfannenstiel und verantwortlich für<br />
die Werktagstouren, kann sich gut erklären,<br />
warum man in seinem Verein Mitglied ist. Denn<br />
eine Mitgliedschaft bietet auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in den SAC-Hütten.<br />
«Davon profitieren auch Leute, die selten bis<br />
gar nicht <strong>am</strong> Vereinsleben teilnehmen», sagt<br />
er. Doch dies will keineswegs heissen, dass er<br />
nicht genug zu tun hätte. «Werktagstouren ist<br />
der vornehme N<strong>am</strong>e für Seniorenwanderungen»,<br />
schmunzelt Gose. Ueli Walther stimmt<br />
ihm zu. Früher habe man unter dem Titel «Senioren»<br />
alle jüngeren Bergbegeisterten glauben<br />
gemacht, sie seien unter der Woche nicht willkommen.<br />
Unter dem neuen N<strong>am</strong>en koordiniert<br />
Walther rund 100 Anlässe pro Jahr und betreut<br />
25 Tourenleiter. Es werden Tages-, Mehrtages-<br />
und Wochentouren unternommen. Dabei<br />
können alle – Frau und Mann, Jung und Alt –<br />
teilnehmen, sofern sie den körperlichen Anforderungen<br />
gewachsen sind.<br />
Dabei sind die Teilnehmer von Touren jeweils<br />
selbst für ihre Ausrüstung zuständig, denn<br />
der SAC Pfannenstiel verfügt über kein eigenes<br />
Material. Dafür gehören drei Hütten <strong>zum</strong><br />
Vereinsvermögen. Die Tanzbodenhütte (1441<br />
m.ü.M) zwischen Toggenburg und Linthebene<br />
<strong>zum</strong> Beispiel verfügt über 20 Schlafplätze. Wer<br />
Interesse an einer Übernachtung hat, kann sich<br />
auf der Homepage des Vereins schlau machen.<br />
Der elektronische Auftritt des SAC Pfannenstiel<br />
sucht unter den Vereinen nach seinesgleichen.<br />
Hüttenchilbi und Neujahrsfeier<br />
Neben der Schesaplanahütte (1908 m.ü.M.), die<br />
unmittelbar <strong>am</strong> Südfuss des Prättigauer Alpsteins<br />
liegt und gar 100 Schlafplätze bietet,<br />
lockt mit der 2006 komplett renovierten Sewenhütte<br />
(2148 m.ü.M.) ein auch architektonisch<br />
äusserst interessanter Bau. Die Sewenhütte ist<br />
von Anfang Juli bis Mitte Oktober durchgehend<br />
bewartet. Sie bietet 60 Schlafplätze mit nordischen<br />
Duvets und Nasszellen im Haus und ist<br />
zu Fuss gut erreichbar. Dies in «gemütlichen»<br />
anderthalb Stunden auf zwei unterschiedlichen<br />
Routen, die beide durch «blumenreiches Gelände»<br />
führen, wie das Jahresprogr<strong>am</strong>m des<br />
SAC Pfannenstiel verspricht. In dieser Hütte<br />
finden auch Anlässe wie Hüttenchilbi und Neujahrsfeier<br />
statt.
Eine Kombination aus Erfahrung und Können – der SAC bietet Touren für fast jedes Profil<br />
Die Renovation hat den SAC Pfannenstiel<br />
stolze 850‘000 Franken gekostet. Dafür musste<br />
der Jahresbeitrag für ein paar Jahre erhöht werden<br />
und einzelne Mitglieder gewährten zinslose<br />
Darlehen. Die 90‘000 Franken pro Jahr,<br />
die der SAC an Mitgliederbeiträgen einnimmt,<br />
hätten da wohl nicht ausgereicht, meint auch<br />
der Finanzchef.<br />
Günther Gose, der von sich selber sagt, dass<br />
sein Zürichdeutsch «noch nicht perfekt» sei<br />
(er spricht hochdeutsch), ist seit den 90er Jahren<br />
dabei, war zuvor aber schon Mitglied in<br />
einem deutschen Pendant <strong>zum</strong> SAC. Die Pfannenstieler<br />
werden ab November von einer Frau<br />
«regiert». Obwohl die GV die Stäfnerin Silvie<br />
Troxler voraussichtlich erst dann zur Präsidentin<br />
wählt, wird sie im Organigr<strong>am</strong>m schon als<br />
solche aufgeführt. Vor dem Hintergrund, dass<br />
die Frauen erst seit 25 Jahren mitmachen dürfen,<br />
ist das durchaus erwähnenswert.<br />
Vereine<br />
Snowboardtouren und Adrenalin-Junkies<br />
Ob Fels oder Eis, ob gemütlich wandern oder<br />
<strong>am</strong>bitioniert klettern – das Jahresprogr<strong>am</strong>m<br />
umfasst ganze elf Seiten mit Aktivitäten für<br />
Teilnehmer, deren Anzahl jeweils stark variiert:<br />
Je schwieriger das Gelände, desto kleiner<br />
das Feld. F<strong>am</strong>ilienbergsteigen, Schneeschuhwandern,<br />
Skitouren, Snowboardtouren, das Angebot<br />
scheint unendlich.<br />
Auch in <strong>Uetikon</strong> versteckt sich die Sektion<br />
Pfannenstil nicht vor den Kletterfreudigen: Jeden<br />
Dienstag ab 19 Uhr (und jeweils den ersten<br />
Dienstag im Monat für Nicht-Mitglieder) steht<br />
die Kletterwand der Turnhalle Riedwies <strong>zum</strong><br />
Erklimmen bereit. Betreut werden die Anlässe<br />
von Fachkräften wie etwa Barbara Ziegenfuss.<br />
Sie unterstützen vor allem die Anfänger bei<br />
den ersten Metern <strong>am</strong> Seil. «Über zu wenig<br />
Teilnehmer können wir uns definitiv nicht beklagen»,<br />
sagt die J&S-Leiterin Ziegenfuss, die<br />
22<br />
selbst in <strong>Uetikon</strong> aufgewachsen ist und heute<br />
in Stäfa wohnt. Aufgrund des grossen Ansturmes<br />
muss, wer nicht Mitglied im SAC ist, 5<br />
Franken bezahlen. Kinder bezahlen 2 Franken.<br />
Zu Beginn sind jeweils viele Kinder an<br />
der Wand. Später, wenn diese langs<strong>am</strong> nach<br />
Hause ins Bett müssen, haben dann auch die<br />
sportlichen Eltern die Möglichkeit, den Büroalltag<br />
hinter sich zu lassen und ein wenig<br />
Uetiker Höhenluft zu schnuppern.<br />
Skitouren finden von Januar bis April statt.<br />
Aber die Saison orientiert sich <strong>am</strong> Wetter. Eigentlich<br />
seien Sommer und Winter Saison, sagt<br />
Ueli Walther, aber auch Herbst und Frühling.<br />
«Je weiter der Schnee weg ist, desto weiter gehen<br />
wir hoch», ergänzt Günther Gose. D<strong>am</strong>it<br />
spricht er eine Veränderung an, die man beim<br />
SAC wie sonst wohl in keinem anderen Sport<br />
spürt. Das Schrumpfen der Gletscher verändert<br />
oder verunmöglicht nach und nach teilweise bekannte<br />
Routen. Der sich in die Höhe zurückziehende<br />
Permafrost und die Felsstürze sorgen<br />
aber auch für neue Routen, und so lässt man den<br />
Kopf bei den Berg-Touristen nicht hängen.<br />
Modetrends in den Bergen<br />
Auch materialseitig hat sich der Bergsport verändert.<br />
«Es herrscht ein gewisser Ausrüstungsfetischismus»,<br />
sagt Gose. Wo die Socken früher<br />
rot und die Schuhe schwarz und ledrig waren,<br />
bringen heute die perfekten Schühchen mit den<br />
Gummisöhlchen neben mehr Sicherheit nicht<br />
selten Modetrends in die Berge.<br />
Ein Mode-Opfer muss man aber nicht unbedingt<br />
sein, um im SAC Pfannenstiel mitzuwirken.<br />
Viel eher muss man gerne aufstehen, bevor<br />
der Hahn kräht, denn die Touren beginnen in<br />
<strong>aller</strong> Regel früh <strong>am</strong> Morgen. Auch für Adrenalin-Junkies<br />
sei der SAC nichts, versichert Gose.<br />
«Das mit dem Adrenalin ist Quatsch», sagt er.<br />
Das Ziel sei, dass man sich in jeder Situation<br />
sicher fühle. Es sei eine Kombination aus Können<br />
und Erfahrung, die es zu erlangen gelte,<br />
nicht die möglichst hohe Herzfrequenz.<br />
Highlights? Highlights, die erlebe jeder für sich<br />
selber. Das könne man nicht so allgemein sagen,<br />
meint Ueli Walther. Ein negatives gab es<br />
in den 70er Jahren, als die alte Sewenhütte von<br />
einer Lawine weggespült wurde. Sicher ist,<br />
dass, solange die Lawinen noch ins Tal donnern<br />
und sie noch gehen können, auch die pensionierten<br />
Walther und Gose in den Bergen anzutreffen<br />
sind.<br />
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Der Buchsbaumzünsler<br />
wütet auch in <strong>Uetikon</strong><br />
Beim Uetiker Gärtnermeister Hansueli Kobel klingelte im<br />
August das Telefon bis zu zwanzig Mal <strong>am</strong> Tag wegen dem<br />
Buchsbaumzünsler. Der importierte Schädling wütet in <strong>Uetikon</strong><br />
massiv, und noch weiss man nicht, ob im Spätherbst<br />
ein weiterer Frass-Zyklus auf uns zukommt.<br />
Heimisch ist der Buchsbaumzünsler in Asien, vor allem<br />
China, Japan und Korea. Seit 2007 macht er sich<br />
auch in Europa breit. Wahrscheinlich wurde er mit<br />
importierten Pflanzen eingeschleppt, und weil er hier<br />
keine natürlichen Feinde hat und sich offensichtlich<br />
wohl fühlt, vermehrt er sich beinahe ungehindert.<br />
Was tun? Hansueli Kobel empfiehlt:<br />
Buchsbäume regelmässig kontrollieren. Dabei vor allem<br />
auch ins Innere des Strauches schauen. Anzeichen des Befalls sind<br />
angefressene Blätter, Netzwaben, in denen meist Kothäufchen kleben,<br />
und die grün-gelb-schwarz gestreifte Raupe selbst.<br />
Bei erst geringem Befall abgefressene Blätter und Zweige herausschneiden,<br />
Raupen ablesen und alles in einem dichtverschlossenen Plastiksack<br />
in den Kehricht geben. Nicht auf den Kompost werfen oder ins Grüngut<br />
geben!<br />
Man kann die Raupen auch mit dem Staubsauger absaugen. Staubsack<br />
anschliessend sofort dicht verschlossen in den Kehricht geben.<br />
Bei schwerem Befall hilft nur noch spritzen. Vor allem bei grösseren Bäumen<br />
oder ganzen Hecken sollte man dies dem Fachmann überlassen. Es<br />
gibt verschiedene Insektizide, die aber leider auch für andere Falter und<br />
Raupen sowie für Bienen, Käfer, Würmer und andere Gartenbewohner<br />
giftig sind. Deshalb ist es wichtig, dass die Behandlung intensiv, aber<br />
möglichst gezielt und bei trockenem Wetter erfolgt.<br />
Neu ist ein biologisches Mittel auf dem Markt. Das Bakterienpräparat<br />
‹Delfin› Bacillus thuringiensis ssp. wird von den Raupen beim Fressen<br />
aufgenommen und löst bei diesen eine spezifische, tödlich verlaufende<br />
Darmerkrankung aus. D<strong>am</strong>it bleiben andere Tiere verschont, nicht aber<br />
andere Raupen. Auch hier ist es deshalb wichtig, das Mittel gezielt nur<br />
auf den Buchsbaumzünsler zu richten.<br />
Vorbeugen kann man nur insofern, als man seine Buchsbäume von Mitte<br />
März bis Ende September regelmässig etwa einmal pro Woche kontrolliert,<br />
denn man weiss noch nicht genügend über die Lebenszyklen des<br />
Buchsbaumzünslers in unserer Gegend. Mit je einem Frasszyklus im Mai<br />
und im Juli/August ist in jedem Fall zu rechnen. Möglicherweise müssen<br />
wir auf einen weiteren Zyklus im Spätherbst gefasst sein.<br />
Nicht behandelte Buchsbäume sterben vollkommen ab und treiben auch<br />
nicht mehr aus. Man muss sie im Kehricht entsorgen.<br />
Mehr über den Buchsbaumzünsler z.B. unter www.wsl.ch/fe/wald-<br />
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veranstaltungskalender<br />
September 2010<br />
Datum Zeit Anlass Ort Veranstalter<br />
06.09. - 08.09 Kinderkleiderbörse Riedstegsaal Frauenverein<br />
07.09. 09.15 Uhr Ökumenische Morgenbesinnung Reformierte Kirche Reformierte Kirchgemeinde<br />
07.09. 20.00 Uhr Prevent a bite (Verhütung von Hundebissen) Mehrzweckraum Schulhaus Allmend, Meilen Elternbildung Meilen/<strong>Uetikon</strong><br />
09.09. 19.00 Uhr Feierabendkonzert Schulhaus Mitte Musikverein<br />
09.09. 19.30 Uhr Spieltreff Ludothek, <strong>Uetikon</strong> Frauenverein<br />
09.09. 19.30 Uhr Fit und fertig Forum im Schulhaus Riedwies Elternbildung Meilen/<strong>Uetikon</strong><br />
14.09. Ausflug für Seniorinnen und Senioren nach Zürich Bes<strong>am</strong>mlung: Kirchenplatz Reformierte Kirchgemeinde<br />
18.09. 14.00 Uhr Prevent a bite (Verhütung von Hundebissen) Turnhalle Allmend, Meilen Elternbildung Meilen/<strong>Uetikon</strong><br />
21.09. 14.30 Uhr Soziale und finanzielle Fragen im Alter Allmendhof, Männedorf Pro Senectute<br />
21.09. 17.00 Uhr Blutspenden Riedstegsaal S<strong>am</strong>ariterverein<br />
23.09. - 28.09. 19.00 Uhr BLS - AED Kurs (Herzmassage) S<strong>am</strong>ariterverein<br />
24./25.09. Nothilfekurs S<strong>am</strong>ariterverein<br />
26.09. Abstimmung<br />
Oktober 2010<br />
31<br />
01.10 - 3.10. Uetiker Chilbi - diverse Beizli und Bars<br />
02.10. 10.00 Uhr Uetiker Herbstmarkt Bergstrasse/Riedstegplatz Gewerbeverein<br />
02.10. 11.00 Uhr Ständli auf dem Chilbimarkt Riedstegplatz Musikverein<br />
02.10. 11.00 Uhr Bergheimfest «Goldener Herbst» Bergheim Bergheim<br />
03.10. 17.00 Uhr Herbstkonzert mit Yoshiko Masaki Reformierte Kirche Reformierte Kirchgemeinde<br />
und Erklärungen zur Orgel mit Uwe Schacht<br />
24.10. 17.00 Uhr Chor Konzert Reformierte Kirche Chor Svet<br />
26.10. 14.00 Uhr Sicherheit im Alter Allmendhof, Männedorf Pro Senectute<br />
27.10. 19.00 Uhr Krippenfiguren herstellen Bachstein 107 Reformierte Kirchgemeinde<br />
28.10. 14.00 Uhr Ich bin traurig - Impulse zur Trauerverarbeitung Chilestube Reformierte Kirchgemeinde<br />
28.10. 19.00 Uhr Offene Singstunde Riedstegsaal Chor <strong>Uetikon</strong><br />
29.10. 19.30 Uhr Vernissage Ausstellung Ursi Lier-Böhler Bibliothek, Zentrum Riedsteg <strong>Gemeinde</strong>- und Schulbibliothek<br />
30.10. Kleiders<strong>am</strong>mlung <strong>Gemeinde</strong>gebiet S<strong>am</strong>ariterverein<br />
30./31.10. 10.00 Uhr Wen-Do-Grundkurs Turnhalle Dorf, Meilen Elternbildung Meilen/<strong>Uetikon</strong><br />
31.10. 14.30 Uhr Klettern, turnen, toben für unsere Kleinen Turnhalle Riedwies Elternverein<br />
November 2010<br />
02.11. 19.30 Uhr Hausaufgaben - Grausaufgaben? Martinszentrum, Meilen Elternbildung Meilen/<strong>Uetikon</strong><br />
06.11. 13.00 Uhr Sings<strong>am</strong>stag Riedstegsaal Chor <strong>Uetikon</strong><br />
09.11. Räbeliechtliumzug Frauenverein <strong>Uetikon</strong>
Foto: zVg<br />
Foto: Ueli Blaser<br />
Räbeliechtliumzug<br />
Am 9. November findet der alljährliche Räebliechtli-Umzug statt. Bes<strong>am</strong>mlung<br />
ist um 18.30 Uhr beim Schulhaus Riedwies. Der Umzug beginnt<br />
um 18.45 Uhr und dauert ca. 1 Stunde. Die Eltern sind gebeten,<br />
nicht im Umzug mitzulaufen. Die Kinder werden von Lehrpersonen ausreichend<br />
betreut und beaufsichtigt.<br />
Die Festwirtschaft im Forum vom Schulhaus Riedwies ist ab 17.30<br />
Uhr offen.<br />
Die Anmeldung erfolgt via Kindergarten und Unterstufe. Die Räben werden<br />
ebenfalls in der Schule verteilt.<br />
Neue Standorte für Briefkästen<br />
Die Post hat in <strong>Uetikon</strong> drei Briefkästen neu platziert<br />
bisheriger Standort neuer Standort<br />
Kleindorfstr. 54 Kleindorfstr. 61<br />
(Kreisel) (Bushaltestelle Wiesengrund)<br />
Alte Bergstr. 7 (alte Sennerei) Bergstr. 195 (Eingang Volg)<br />
Bergstr. 295 / Holländerstr. alte Bergstr. 133<br />
(unterhalb Kunststoff Steiger) (Bushaltestelle Rundi)<br />
Schlusspunkt<br />
32<br />
Weisswürste, Bretzen und Bier im Gwerblerhüsli<br />
Am Herbstmarkt vom S<strong>am</strong>stag, 2. Oktober, sind die Uetiker Handwerker<br />
wieder mit ihrem Gwerblerhüsli präsent. Von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
bieten sie Weisswürste, Bretzen und Bier <strong>zum</strong> Kauf an.<br />
MUKI- UND VAKI-Turnen wieder im Angebot<br />
Nach einem Jahr Pause bietet der Datenturnverein wieder ein MUKI-<br />
und ein VAKI-Turnen an. Mütter und Väter mit Kindern ab 3 Jahren sind<br />
eingeladen, mitzutun. Das MUKI-Turnen beginnt <strong>am</strong> 1. September und<br />
findet jeweils <strong>am</strong> Mittwoch von 9.10 bis 10.00 Uhr statt. Das VAKI-Turnen<br />
beginnt <strong>am</strong> 4. September und findet jeweils <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag von 10.00<br />
bis 11.00 Uhr statt. Beides in der Turnhalle Riedwies.<br />
Anmeldung nimmt Claudia Müller, Bergstrasse 293, Tel. 044 920 30 65,<br />
biofrohberg@bluewin.ch, entgegen.<br />
Mehr Informationen unter www.dtvuetikon.ch<br />
Eispark ab 20. November wieder geöffnet<br />
Der Uetiker Eispark schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter. Am 20.<br />
November wird die Saison 2010 eröffnet. Es ist die vierte des Eisparks<br />
<strong>Uetikon</strong>.<br />
Möglich wird der Uetiker Winterspass nicht zuletzt dank den sieben<br />
Hauptsponsoren UBV <strong>Uetikon</strong>, Zeochem, Clientis Regionalbank<br />
Männedorf, newoutfit.ch Stickerei Hombrechtikon, trafag sensors<br />
control, C<strong>am</strong>polongo Gartenbau AG und Zürichsee-Zeitung sowie<br />
fast 80 Partnern, Gönnern, Bandenwerbern und Inserenten aus dem<br />
lokalen Gewerbe.<br />
Infos über Öffnungszeiten, Reservationen, Kurse, Anlässe etc. unter<br />
www.eispark-uetikon.ch.<br />
Foto: Ueli Blaser