Umsetzung der EG-HWRM-RL in Nordrhein-Westfalen
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<strong>Umsetzung</strong> <strong>der</strong> <strong>EG</strong>-<strong>HWRM</strong>-<strong>RL</strong> <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<strong>Westfalen</strong> 11<br />
2.3.4.2 Zweite Bewertungsstufe<br />
In <strong>der</strong> zweiten Bewertungsstufe werden alle Gewässer/Gewässerabschnitte, die im<br />
Rahmen <strong>der</strong> ersten Bewertungsstufe <strong>in</strong> die Gewässerliste aufgenommen wurden, im<br />
H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong> potenziell signifikantes Hochwasserrisiko betrachtet. In Abhängigkeit<br />
vom Umfang bereits vorliegen<strong>der</strong> Erkenntnisse über mögliche Hochwassergefahren ist<br />
für diese Gewässer/Gewässerabschnitte e<strong>in</strong> unterschiedlicher Aufwand für die Bewertung<br />
erfor<strong>der</strong>lich, sodass hier abgestuft vorgegangen werden kann.<br />
� Bewertung auf Grund vorhandener Erkenntnisse<br />
In NRW ist grundsätzlich davon auszugehen, dass alle Gewässer/Gewässer-<br />
abschnitte, für die bereits e<strong>in</strong> Hochwasseraktionsplan HWAP und/o<strong>der</strong> Hochwassergefahrenkarten<br />
HWGK erstellt wurden, e<strong>in</strong> potenziell signifikantes Hochwasserrisiko<br />
besitzen und somit den nach Artikel 5 <strong>der</strong> <strong>EG</strong>-<strong>HWRM</strong>-<strong>RL</strong> zu benennenden Gebieten<br />
zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Ausnahme ist beispielsweise die Schwalm, für die e<strong>in</strong><br />
Hochwasseraktionsplan erstellt wurde, bei <strong>der</strong> jedoch als Ergebnis e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Risiko<br />
ermittelt wurde. Von e<strong>in</strong>em potenziell signifikanten Hochwasserrisiko kann weiterh<strong>in</strong><br />
vielfach bei Gewässern/Gewässerabschnitten <strong>in</strong> den dicht besiedelten Regionen<br />
an Emscher und Lippe ausgegangen werden, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> untertägige Bergbau<br />
erhebliche Geländesenkungen verursacht hat. Hier kann alle<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Basis vorhandener<br />
Informationen über das Abflussverhalten und die Hochwasserschutzsituation<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Extremereignisse e<strong>in</strong> signifikantes Hochwasserrisiko konstatiert<br />
werden. Weitere Bewertungsschritte s<strong>in</strong>d hier nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
� Ermittlung hochwassergefährdeter Bereiche<br />
Für die an<strong>der</strong>en Gewässer musste zunächst geklärt werden, ob und welche angrenzenden<br />
Bereiche hochwassergefährdet s<strong>in</strong>d, um auf dieser Grundlage mögliche<br />
Schäden abschätzen zu können. Wo bereits Ermittlungen überschwemmungsgefährdeter<br />
Flächen zur Festsetzung von Überschwemmungsgebieten erfolgt s<strong>in</strong>d, liegen<br />
entsprechende Informationen vor. Da diese Flächen i. Allg. für e<strong>in</strong> hun<strong>der</strong>tjährliches<br />
Hochwasser ermittelt wurden, war zu beachten, <strong>in</strong>wieweit sich diese betroffenen Flächen<br />
bei e<strong>in</strong>em Extremereignis erweitern könnten und ob hierdurch erst e<strong>in</strong> signifikantes<br />
Risiko entsteht.<br />
Dort wo noch ke<strong>in</strong>e geeigneten Informationen zu überschwemmungsgefährdeten<br />
Flächen vorlagen, wurde e<strong>in</strong>e im Zusammenhang mit <strong>der</strong> „Arbeitshilfe Sieg“<br />
(MUF/MUNLV 2009) entwickelte und erprobte vere<strong>in</strong>fachte Berechnung zur Abschätzung<br />
dieser Bereiche durchgeführt.<br />
Bei <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>fachten Berechnung wird die Abflussleistung <strong>der</strong> Gewässer vernachlässigt<br />
und vorhandene HW-Schutze<strong>in</strong>richtungen wie Deiche und Schutzmauern<br />
werden nicht berücksichtigt. Der für die Berechnung gewählte Abfluss entspricht e<strong>in</strong>em<br />
HQ100. Durch die Nichtberücksichtigung des Ger<strong>in</strong>neabflusses sowie vorhandener<br />
Hochwasserschutzanlagen werden Ereignisse nachgebildet, die e<strong>in</strong>em selteneren<br />
Hochwasser als dem HQ100 zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Die berechneten Flächen entsprechen