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NATURFREUNDiN - NaturFreunde Deutschlands

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AKTUELL<br />

a Ganz heiß: Was von der UN-<br />

Klimakonferenz in Bali zu<br />

erwarten ist [Seite 11]<br />

a Ganz warm: Was die Natur-<br />

Freunde von Schneekanonen<br />

halten [Seite 12]<br />

a Ganz kalt: Warum der Sozialstaat<br />

vor die Hunde gekommen<br />

ist [Seite 13]<br />

<strong>NATURFREUNDiN</strong><br />

Zeitschrift für nachhaltige Entwicklung – sozial – ökologisch – demokratisch<br />

www.naturfreunde.de<br />

AKTUELL<br />

a 123_Überschrift<br />

123_subzeile [Seite xx]<br />

a 123_Überschrift<br />

123_subzeile [Seite xx]<br />

a 123_Überschrift<br />

123_subzeile [Seite xx]<br />

www.naturfreunde.de<br />

Ausgabe 4-2007<br />

Die Schwierigkeit<br />

des Schenkens<br />

Was bei der Jagd nach den<br />

Präsenten helfen kann


AUF EIN WORT<br />

�<br />

Weichgespült und grün gestrichen<br />

EIN STANDPUNKT VON HANS-GERD MARIAN,<br />

BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER DER NATURFREUNDE<br />

DEUTSCHLANDS<br />

�<br />

Mit dem früheren CDU-Bundesminister<br />

Matthias Wissmann hat die Autolobby<br />

den richtigen Weichspüler gefunden. Grün angestrichen<br />

kommen jedenfalls neuerdings selbst<br />

die Luxuslimousinen von Mercedes aus Stuttgart<br />

oder BMW aus München daher. Die Bundesregierung<br />

zeigt sich von der neuen Marketingoffensive<br />

der Automobilindustrie beeindruckt. Und<br />

belohnt das: Das Merkel-Kabinett verzichtet auf<br />

nennenswerte Beiträge des Verkehrs in ihrem<br />

Klimaschutz-Aktionspaket. Dabei würde laut Berechnungen<br />

des Umweltbundesamtes alleine ein<br />

Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf den<br />

Autobahnen viermal mehr Kohlendioxid einsparen,<br />

als im letzten Jahr durch alle Wohnraummodernisierungsprogramme<br />

erreicht wurde.<br />

Prognostizierte Wachstumsraten von bis zu<br />

100 Prozent binnen zwanzig Jahren im Flugverkehr<br />

bringen Bundestagsabgeordnete, etwa im<br />

Tourismusausschuss, geradezu in Verzückung.<br />

Nicht nur der Ausbau der Flughäfen in Frankfurt/<br />

Main oder Berlin lassen Politikerherzen höher<br />

schlagen. Selbst jeder Dorfbürgermeister freut<br />

sich über die Umnutzung einer ehemaligen Militärflugpiste<br />

für Billigflieger. Wachstum, Wachstum<br />

und nichts dazugelernt.<br />

Und bei der Bahnreform wetteiferten die<br />

Großkoalitionäre darum, wie die wertvolle Infrastruktur<br />

des Schienennetzes am besten so trickreich<br />

verschenkt werden kann, dass es keiner<br />

merkt. Eine Bahn-für-alle als Hauptverkehrsträger<br />

steht längst nicht zur Diskussion, weitere tausende<br />

Kilometer Streckenstilllegung sind vorprogrammiert.<br />

Dabei hat die Bahn ihr Angebot qualitativ<br />

erheblich verbessert: Nur werden immer<br />

weniger Orte und Menschen erreicht. Die Stilllegung<br />

des Bahnhofs Tiefensee hat zwar eine ge-<br />

wisse Komik, aber richtig freuen mag man sich<br />

nicht angesichts des fantasielosen „Weiter so!“ in<br />

der Verkehrspolitik.<br />

Als Antwort auf die Feinstaubproblematik in<br />

den Innenstädten wird an den Grenzwerten gedreht<br />

und – weil Deutsche so was mögen – bunte<br />

Plaketten auf die Autos geklebt.<br />

Nimmt man die Verkehrspolitik als Gradmesser,<br />

wie ernst es die Bundesregierung mit dem allgemein<br />

propagierten Klimaschutz nimmt, kann man<br />

nur von Heuchelei sprechen. Wir brauchen eine<br />

radikal andere Verkehrspolitik, wenn wir die ökologisch<br />

absolut notwendigen und nicht mehr aufschiebbaren<br />

Klimaschutzziele erreichen wollen.<br />

Leitbild sollten lebenswertere Städte und<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossene<br />

ländliche Regionen sein. Wozu braucht etwa<br />

Berlin Autoverkehr innerhalb des S-Bahn-Ringes?<br />

Eine autofreie Hauptstadt mit Umnutzung vieler<br />

Verkehrsflächen in Grünzonen hätte Symbolkraft<br />

– auch für andere Städte in der Welt. Mehr Menschen<br />

würden in die Stadt zurückkehren und ihre<br />

Wege zu Fuß, per Fahrrad oder mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erledigen anstatt im so genannten<br />

Speckgürtel neue Flächen zu versiegeln und<br />

das Pendlerheer der Autofahrer zu vergrößern.<br />

Dass die Hauptstadt-CDU Motor eines Volksbegehrens<br />

für den Erhalt des Flughafens Tempelhof<br />

mitten in der Stadt ist, zeigt wes Geistes<br />

Kind die Jünger der „Klimakanzlerin“ sind. Dabei<br />

wäre die Umwidmung des riesigen Areals in ein<br />

großes Aufforstungsprojekt und Umwelterlebnisgebiet<br />

für Kinder und Jugendliche ein echter Anziehungspunkt<br />

für das alternde Berlin statt auf<br />

reiche Klinikpatienten zu setzen, die zur Behandlung<br />

einfliegen.<br />

Wenn der UN-Weltklimareport eines nahe<br />

legt, dann dass wir keine Zeit mehr zu verlieren<br />

haben. Wir müssen radikal umsteuern. Ohne Änderungen<br />

in der Verkehrspolitik – mit klaren ordnungsrechtlichen<br />

Vorgaben zum erlaubten Kohlendioxid-Ausstoß<br />

und zum Tempolimit – bleiben<br />

andere Anstrengungen höchst unzureichend. Für<br />

uns alle bedeutet es Abschied nehmen vom stetigen<br />

„Schneller – Höher – Weiter“ und zugleich<br />

den Gewinn von Lebensqualität.<br />

SEITE 2 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />

�<br />


TITEL<br />

Was Schenken eigentlich ist ...... 4<br />

Die Schwierigkeit des Schenkens<br />

Wer sich über sein Präsent Gedanken<br />

macht, der wird erstaunliche<br />

Aspekte finden ............................ 4<br />

Schenk Dich glücklich<br />

Es gibt sie, die Wegweiser im<br />

Dschungel des Konsums ............. 6<br />

Die andere Form des Schenkens<br />

Basteln ist die pure Lust.............. 8<br />

EDITORIAL<br />

es weihnachtet sehr. Wir können es wieder in<br />

den Zeitungen lesen: Das Jahresendgeschäft<br />

boomt oder nicht, der Einzelhandel meldet Rekorde<br />

oder nicht, der Wirtschaftsminister jubelt<br />

oder nicht. Wer jetzt noch kein Geschenk eingekauft<br />

hat, muss sich sputen. Wer zu spät kommt,<br />

schafft die Schnäppchen nicht mehr. Geiz ist geil,<br />

aber einmal im Jahr öffnen sich die Herzen und<br />

die Geldbeutel. Vorausgesetzt allerdings, sie sind<br />

ausreichend gefüllt.<br />

Für zweieinhalb Millionen Kinder und Jugendliche<br />

in Deutschland werden sich nicht alle<br />

Weihnachtswünsche erfüllen lassen. Sie gehören<br />

unter die Rubrik „Kinderarmut“. Die Schere<br />

zwischen Arm und Reich hat sich weiter geöffnet.<br />

Das ist eine Schande für ein wohlhabendes<br />

Land, das zu den reichsten auf der Erde gehört.<br />

Welch Widerspruch dazu, dass gleichzeitig all-<br />

THEMA<br />

Klimaschutz<br />

Verhandeln, ob man mit<br />

Verhandlungen beginnen soll....10<br />

Interviews<br />

Nicole Wilke .............................11<br />

Christian Baumgartner..............12<br />

Sozialstaat<br />

Kehrseite der Entstaatlichung… 13<br />

Flusslandschaften<br />

Von der Schwarza zur Nette .....14<br />

Naturschutz<br />

Trittsteine für Spanische Flagge.. 15<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

Aus- und Sportbildung..............16<br />

Für Sport keine Zeit?.................17<br />

Gewinner Malwettbewerb ........18<br />

Interview: Kai Niebert...............19<br />

Warme Füße und kaltes Bier ....20<br />

In den Bergen zu Hause............21<br />

Die soziale Pedale in NRW .......22<br />

BundesFoto-Wettbewerb ..........23<br />

Zeitsprung.................................24<br />

Kalenderblatt............................25<br />

überall das hohe Lied von der Familie und der<br />

Zukunft gesungen wird.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> bekennen sich als Verband<br />

zur „Nachhaltigkeit“. Wir stellen Euch vor, was<br />

das im Weihnachtsrummel bedeuten könnte:<br />

Bescheidenheit beim Schenken, aber auch ein<br />

Maßstab für Geschenke. Wir müssen nicht allem<br />

auf den Leim gehen, was die Konsumglitzerwelt<br />

zu bieten hat. Das schönste Geschenk ist Zeit für<br />

Gemeinsamkeiten zu haben. Vielleicht so etwas<br />

Altmodisches wie miteinander Basteln und Singen?<br />

Oder etwas besonders Schönes aus der Region<br />

einkaufen? Und vielleicht freuen sich die<br />

lieben Verwandten auch darüber, dass sie zum<br />

Fest mit anderen teilen dürfen. Mit Kindern in<br />

Afrika (UNICEF) zum Beispiel.<br />

Die sind jedenfalls auch die Hauptleidtragenden<br />

des Klimawandels, der von den reichen Län-<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 3<br />

123<br />

INHALT<br />

Ausgabe 4-2007<br />

Kopf hoch<br />

„Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln.“<br />

NICOLE WILKE, DEUTSCHE CHEF-UNTERHÄNDLERIN IN INTERNATIONALEN KLIMAFRAGEN [SEITE 11]<br />

FEST GESETZT<br />

Reisezeit ...................................26<br />

Leserbriefe................................28<br />

Kleinanzeigen ...........................29<br />

kurz notiert...............................30<br />

Impressum................................30<br />

Medien .....................................31<br />

dern auf der Nordhalbkugel verursacht worden<br />

ist. In diesen Tagen soll auf Bali in einer weiteren<br />

Weltklimakonferenz festgelegt werden, wie<br />

es nach 2012 weitergehen soll, wenn das Kyoto-<br />

Abkommen ausläuft. Wir halten Euch auf dem<br />

Laufenden. Professor Schellnhuber vom Potsdam-Institut<br />

hat gesagt, dass Deutschland sich<br />

für den Klimaschutz das ehrgeizigste Programm<br />

aller Länder vorgenommen hat. Wir können als<br />

Verband und als Einzelne daran mitarbeiten,<br />

dass es auch umgesetzt wird.<br />

Und was bedeutet das für unseren Natursport<br />

im Winter? Auf jeden Fall das Eine: Wir<br />

müssen die Wirkungen auf Klima und Natur bei<br />

allen unseren Aktivitäten berücksichtigen. Christian<br />

Baumgartner von der NFI gibt dazu erste<br />

Antworten.<br />

Ich wünsche Euch trotz allem ein frohes Fest<br />

und einen knackigen Winter,


TITEL<br />

Was Schenken eigentlich ist<br />

Und warum es sich am Jahresende so konzentriert<br />

bBefragt man ein Lexikon, was denn Schenken ist, bekommt man sehr verschiedene Möglichkeiten als Antwort. Schenken ist:<br />

a Der Ausdruck von Liebe, Freundschaft oder Zuneigung<br />

a Der Ausdruck von Dankbarkeit für ein erhaltenes Geschenk<br />

a Die Anbahnung einer geschäftlichen Beziehung mittels Werbegeschenk<br />

a Die Wohltätigkeit, indem man Arme beschenkt<br />

a Der Ausgangspunkt für ein Gegengeschenk. Man erhofft sich als Reaktion auf das eigene Präsent, etwas Spannendes, Prikelndes, Wert-<br />

volles als Gegengeschenk. Der Volksmund nennt das: „Mit der Wurst nach der Speckseite werfen“.<br />

Der Monat Dezember ist der Monat im Jahr, in dem am meisten geschenkt wird. Alle fünf Formen von „Schenken“ kommen im letzten Monat<br />

jeden Jahres vor und zwar in besonders konzentrierter Art und Weise: Geschäftsgeschenke haben zum Jahresende genauso Hochkonjunktur, wie<br />

die Wohltätigkeit, die uns im allgemeinen „Schenk-Gefühl“ beseelt und weicher für „Milde Gaben“ macht. Das Schenken aus Dankbarkeit ist genauso<br />

präsent, wie das Schenken als Ausdruck von Zuneigung. Es gibt sogar eine personifizierte Geschenkinstitution: den Weihnachtsmann. Dass<br />

das Schenken aber gar nicht so einfach ist, diesem Phänomen geht die <strong>NATURFREUNDiN</strong> auf den nächsten sechs Seiten nach.c NICK REIMER<br />

SCHENKEN<br />

Die Schwierigkeit des Schenkens<br />

Wer sich über sein Präsent Gedanken macht, der wird erstaunliche Aspekte finden<br />

bBlumen sollen Freude schenken – ungetrübte<br />

Freude. In dieser Geschichte geht es um<br />

eine Rose. Diese Geschichte zeigt, wie vielfältig,<br />

wie kompliziert, wie verantwortungsvoll das<br />

Schenken ist. Eine einfache Blume – ein großes<br />

Problem: Zumindest wenn man sich die Gedanken<br />

der Welt macht.<br />

Schlechte Bezahlung, miese Sozialstandards,<br />

oft über 11, 12 Stunden unter sengender Hitze<br />

schuften – auf vielen Blumenplantagen in der<br />

Dritten Welt werden die Arbeiterinnen und Arbeiter<br />

gnadenlos ausgebeutet. Um dagegen ein<br />

Zeichen zu setzen, schlossen Menschenrechtsorganisationen<br />

und Gewerkschaften, Blumenproduzenten<br />

und -händler einen Pakt, der sich<br />

„Fairflower“ nennt. „Die Blumen, die wir verkaufen,<br />

stammen aus umweltgerechter und menschenwürdiger<br />

Produktion“, sagt Fairflower-Geschäftsführerin<br />

Silke Peters. Der Kölner Verein<br />

wacht darüber, dass weder Pestizide noch Herbizide<br />

eingesetzt werden. Kinderarbeit ist verboten.<br />

Die Blumenproduzenten müssen Männer<br />

und Frauen gleich behandeln, anständige Löhne<br />

zahlen und ein Minimum an Gesundheitsvorsorge<br />

gewährleisten. „Wer unsere Blumen kauft, der<br />

tut dieser Welt etwas Gutes“, sagt Silke Peters.<br />

Aber da irrt sie gewaltig. Und daran ist der<br />

Klimawandel Schuld.<br />

Fairflowers unterhält nämlich mittlerweile 52<br />

zertifizierte Blumenfarmen in vier Ländern: Ecuador,<br />

Kenia, Südafrika und Portugal. Drei Prozent<br />

Marktanteil hat der Verein in Deutschland<br />

erobert, was 70 Tonnen Blumen täglich bedeutet.<br />

„Das meiste kommt mit dem Flugzeug aus<br />

Ecuador und Kenia“, sagt Silke Peters. Rein rechnerisch<br />

sei das pro Tag ein Jumbo: sonntags aus<br />

Südamerika, montags aus Afrika, dienstags aus<br />

Südamerika, Mittwoch aus Afrika und so weiter.<br />

Pünktlich zum Valentinstag 2007 veröffentlichte<br />

Adrian Williams von der britischen Cranfield<br />

University eine Studie über die Klimafolgen solcher<br />

Blumenimporte: Ein Zehnerstrauß kenianische<br />

Rosen, so sein Ergebnis, belastet die Erdatmosphäre<br />

mit etwa fünf Kilogramm Kohlendi-<br />

SEITE 4 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


oxid. Mehr als 25 Millionen Rosen werden jedes<br />

Jahr aus Kenia und Ecuador nach Deutschland<br />

geflogen, nicht nur von Fairflowers.<br />

Die Blume – ein Symbol für Zuneigung, für<br />

Schönheit, für Liebe – zeigt, wie schwierig Schenken<br />

in der heutigen Zeit sein kann. Und wie<br />

Schenken zum Politikum wird. Klimapolitikern<br />

in den Reihen der SPD sind die Blumenflugzeuge<br />

nämlich schon lange ein Dorn im Auge. Sie<br />

versuchten deshalb bei der letzten Steuerreform,<br />

die steuerlichen Privilegien wenigstens etwas zu<br />

beschneiden. Für Schnittblumen liegt nämlich<br />

der Mehrwertsteuersatz nur bei sieben Prozent,<br />

sie werden genauso behandelt wie Grundnahrungsmittel.<br />

„Wegen ihrer Klimaschädlichkeit<br />

sind eingeflogene Blumen aber alles andere als<br />

eine Sicherung der Lebensgrundlagen“, meint<br />

ein beteiligter SPD-Parlamentarier. Blumen<br />

müssten als Luxus gelten und gehörten auch so<br />

besteuert, schließlich käme auch niemand auf<br />

die Idee, einen Porsche mit nur sieben Prozent<br />

zu besteuern. Doch die Klimapolitiker der SPD<br />

scheiterten an den Entwicklungspolitikern in der<br />

eigenen Fraktion. Die fürchteten Einkommenseinbußen<br />

für die BlumenarbeiterInnen in Afrika<br />

oder Lateinamerika, weil bei höheren Steuern<br />

weniger Blumen gekauft würden.<br />

Allerdings – und jetzt wird es richtig kompliziert<br />

– sind Rosen aus niederländischen Gewächshäusern<br />

noch sechsmal klimaschädlicher<br />

als Rosen aus Kenia. Bei ihnen ist nicht der<br />

Transport das Problem, sondern die Unmengen<br />

von Energie, die für künstliches Licht, Heizung,<br />

Dünger und Pestizide aufgewendet werden, damit<br />

im kühlen Holland das ganze Jahr über Rosen<br />

blühen. Überschlägt man grob, wie viel Kohlendioxid<br />

die eine Milliarde Rosen verursachen,<br />

die pro Jahr nach Deutschland importiert werden,<br />

kommt man auf etwa 2,2 Millionen Tonnen<br />

Kohlendioxid. Bedeutet: Würden in Deutschland<br />

keine importierten Rosen mehr verkauft, käme<br />

die Bundesrepublik dem Kyoto-Ziel um 0,3 Prozent<br />

näher. Wohlgemerkt: Nur durch die Rosen!<br />

Rosen aus Kenia nachhaltig schenken?<br />

Nachhaltigkeit ist auch für die <strong>NaturFreunde</strong> ein<br />

großes Thema. Kann eine Rose aus Kenia – die<br />

nach drei Tagen zu welken beginnt, aber zuvor<br />

das Klima versaut hat – nachhaltig verschenkt<br />

werden? Natürlich, kaum ein Verliebter wird<br />

sich durch Sozialstandards bei bolivianischen<br />

Blumenpflückern oder durch die Kohlendioxid-<br />

Bilanz von holländischen Rosen davon abbringen<br />

lassen, seiner Angebeteten auch im Winter<br />

eine Rose zu schenken. Aber wer für sich Nachhaltigkeit<br />

in Anspruch nimmt, sollte sich über<br />

die Folgen Gedanken machen.<br />

Bei Fairflowers jedenfalls macht man sich<br />

derzeit Gedanken. Es wird eine Art Klimapfennig<br />

diskutiert: Pro Blume soll ein bestimmter Geldbetrag<br />

an ein Klimaschutzprojekt gehen, um so das<br />

verursachte Kohlendioxid zu neutralisieren. Die<br />

Berliner Klima-Ausgleich-Agentur Atmosfair sieht<br />

Silke Peters dafür als kompetentesten Partner.<br />

Atmosfair bietet Fliegen ohne schlechtes Gewissen<br />

an – eigentlich für Menschen. Auf ihrer<br />

Internetseite findet sich ein einfach zu bedienender<br />

Emissionsrechner. Man gibt dort Abflug-<br />

und Zielflughafen ein, Berlin-Malaga zum Beispiel,<br />

und nach wenigen Sekunden erscheint als<br />

Ergebnis: 570 Kilogramm Kohlendioxid. Die Seite<br />

verrät auch, wie die Sache wieder gutzumachen<br />

wäre: mit 23 Euro. „Diese Summe investieren<br />

wir in Klimaschutzprojekte“, sagt Atmosfair-<br />

Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. „Sie sorgt<br />

dafür, dass genau die Menge Kohlendioxid, die<br />

der Flugpassagier durch seine Reise zu verantworten<br />

hat, an anderer Stelle wieder eingespart<br />

wird.“ Von den 23 Euro behält die gemeinnützige<br />

GmbH etwa zwanzig Prozent für Verwaltung,<br />

Werbung und auch für die Kontrolle der Klimaschutzprojekte.<br />

80 Prozent gehen in die Schuldtilgung.<br />

Eines der Atmosfair-Projekte steht in Sringeri<br />

Mutt an der indischen Westküste. Tausende Pilger<br />

kommen jeden Tag in diesen hinduistischen<br />

Wallfahrtsort. „Die Mahlzeiten für die Menschen<br />

wurden bisher mit Hilfe von Dieselbrennern zubereitet“,<br />

erklärt Brockhagen. Atmosfair hilft<br />

nun bei der Finanzierung neuer Solarkocher. Im<br />

Sommer wird der TÜV anreisen und ganz genau<br />

ermitteln, wie viel Kohlendioxid durch den Verzicht<br />

auf Diesel gespart wurde. Pro Tonne des<br />

Treibhausgases wird das indische Projekt 15 Eu-<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 5<br />

TITEL<br />

ro erhalten. Das Überzeugende daran ist: Atmosfair<br />

gibt nicht einfach Geld für irgendein Windrad<br />

oder irgendeine Solarzelle, sondern zahlt<br />

für eingesparte Tonnen des Klimagiftes. „Erstens<br />

können wir so Korruption ausschließen. Zweitens<br />

garantieren wir hohe Effizienz“, sagt Brockhagen.<br />

Schließlich bringt ein Windrad an der<br />

falschen Stelle dem Klima weniger ein. Die Projektpartner<br />

von Atmosfair haben jedoch ein In-<br />

I Rosen aus dem Garten sind zwar klimafreundlich, im Winter aber nicht zu haben.<br />

teresse, den besten Standort zu finden, weil das<br />

mehr Geld bedeutet. Die indischen Solarküchen<br />

sollen bis 2012 insgesamt 4.000 Tonnen Kohlendioxid<br />

sparen. Das entspricht etwa acht Millionen<br />

Flugkilometern – oder knapp 4.000 Flügen<br />

Berlin-Malaga.<br />

Klimaschuld lässt sich nicht tilgen<br />

Wenn sich so die Klimaschuld von Passagieren<br />

tilgen läßt, warum sollte man nicht derat auch<br />

die Klimaschuld von etwas so schönem wie einer<br />

Rose tilgen können? Weil sich solche Schuld<br />

nicht einfach tilgen läßt. Kritiker werfen Projekten<br />

wie Atmosfair vor, es betreibe nur eine Art<br />

Ablasshandel, wo man sich von Sünden freikaufen<br />

kann. Daran ist sicherlich richtig, dass der<br />

größte Klimaschützer jemand ist, der Projekte<br />

wie in Sringeri Mutt unterstützt und trotzdem<br />

auf kenianische Rosen verzichtet. Klimafreundliche<br />

Rosen sind nur jene, die im eigenen Garten<br />

wachsen. Aber erstens haben die wenigsten einen<br />

eigenen Garten. Und zweitens ist das verliebte<br />

Herz manchmal auch im Winter rosengroß.<br />

Der Liebsten zehn weiße Rosen mitten im<br />

Dezember? Ein Dilemma.c NICK REIMER


TITEL<br />

EINKAUFSHILFEN<br />

Schenk Dich glücklich<br />

Es gibt sie, die Wegweiser im Dschungel des Konsums<br />

bDie Brent Spar, ein ausgedienter Öltank<br />

des Ölmultis Shell, trieb Anfang 1995 vor den<br />

Shetland-Inseln im Atlantik. Von 1976 bis 1991<br />

diente der an eine Ölplattform erinnernde Tank<br />

dem Shell-Konzern als Zwischenlager, jetzt hatte<br />

er ausgedient und sollte versenkt werden.<br />

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />

hielt das für einen Skandal. Am 30. April besetzten<br />

ihre Aktivisten die Brent Spar, um die Versenkung<br />

zu verhindern. Die Versenkung, so die<br />

Argumente der Umweltschützer, könnte ein Exempel<br />

für einige hundert weitere ausgediente<br />

Plattformen in Nord- und Ostsee werden. Industrieschrott<br />

aber gehöre nicht ins Meer, sondern<br />

müsse möglichst umweltfreundlich an Land entsorgt<br />

werden.<br />

Die Besetzung fand ein großes Medienecho.<br />

Vor allem aber der Aufruf, nicht mehr bei Shell<br />

zu tanken, setzte den Konzern gehörig unter<br />

Druck. Die Umsätze an deutschen Shell-Tankstellen<br />

brachen um bis zu 50 Prozent ein. Am 20. Juni<br />

1995 knickte der Konzern vor dem König Kunde<br />

ein. Brent Spar wurde an Land entsorgt.<br />

Nicht nur das: Im Juli 1998 beschloss die<br />

OSPAR-Konferenz der Nord-Atlantik-Anreiner-<br />

Staaten ein generelles Versenkungsverbot für<br />

Ölplattformen. König Kunde hatte mit seiner<br />

Kaufentscheidung viel erreicht: Einfach ein Produkt<br />

boykottieren und so die Welt ein bisschen<br />

besser machen. Aus einer einfachen aber bewußten<br />

Konsumentscheidung wurde ein Politikum.<br />

Die Geschichte der Brent Spar zeigt: König<br />

Kunde ist ein mächtiges Wesen. Kaufen oder<br />

nicht kaufen ist hoch politisch. Was aber, wenn<br />

sich der König Kunde gar nicht mehr zurecht findet<br />

im Waren-Dschungel unserer Verkaufshaus-<br />

Glitzer-Welt? Was, wenn ihm die Macht abhanden<br />

kommt, weil er gar nicht wissen kann, wie<br />

er die Macht ausübt?<br />

Um ihm zur Macht zu verhelfen, haben viele<br />

Organisationen und Verbraucherschützer Siegel<br />

erfunden, die wie Hinweisschilder durch den<br />

Dschungel führen. Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> stellt<br />

an dieser Stelle neun solcher Siegel vor. Wer<br />

ein Produkt auswählt, das solch ein Siegel trägt,<br />

kann sicher sein: Mit diesem Kauf macht er die<br />

Welt ein bisschen besser. Und wer möchte nicht<br />

ruhigen Gewissens etwas Gutes schenken?<br />

ÖKO-TEST<br />

Das ÖKO-TEST-Siegel ist ein ganz hervorragender<br />

Wegweiser im Warendschungel: Grundlage sind<br />

die Untersuchungsergebnisse des ÖKO-TEST-Magazins.<br />

Für das Magazin wiederum bewerten<br />

Wissenschaftler über Testreihen<br />

entsprechende Pro-<br />

Muster<br />

Produktname<br />

sehr gut<br />

Ausgabe 13/2013<br />

dukte: Von Kosmetika bis<br />

zur Babykleidung, von Fahrrädern<br />

bis Videokameras,<br />

von Pullovern bis Socken:<br />

Über 70.000 Produkte haben<br />

sich den Tests der Ex-<br />

perten unterzogen. Jetzt steht auf den Produkten:<br />

„Sehr gut“ oder „Empfehlenswert“. So bietet<br />

das Testurteil Verbrauchern Informationen<br />

über die Gebrauchstauglichkeit, Gesundheitsverträglichkeit,<br />

Stromverbrauch und Garantien der<br />

Hersteller. Im Vordergrund der Untersuchungen<br />

steht die Frage der gesundheitlichen Risiken, der<br />

Gebrauchstauglichkeit und der Funktionalität<br />

der Produkte.<br />

STIFTUNG-WARENTEST<br />

Ganz ähnlich wird das STIFTUNG-WARENTEST-<br />

Siegel vergeben. Die STIFTUNG WARENTEST<br />

wurde 1964 als<br />

eine staatlich<br />

unterstützte Verbraucherorganisation<br />

von der Bundesregierung gegründet – als<br />

Institut zur Durchführung vergleichender Waren-<br />

und Dienstleistungsuntersuchungen. Die Prüfkriterien<br />

und das Prüfprogramm werden in einem<br />

Fachbeirat festgelegt, für die Prüfungen selbst<br />

werden unabhängige Spezialinstitute im In- und<br />

Ausland beauftragt. Allerdings bewertet die STIF-<br />

TUNG WARENTEST nicht vordergründig, ob ein<br />

Produkt umweltverträglich oder sozialverträglich<br />

hergestellt wurde, sondern hauptsächlich Qualitätsurteile<br />

über die getesteten Produkte.<br />

FSC<br />

Neulich im Buchladen: „Guten Tag, haben Sie<br />

den neuen Harry-Potter auch auf FSC-Papier?“<br />

Eine solche Frage mag komisch klingen, aber sie<br />

ist wichtig. FSC ist das Siegel des Forest Stewardship<br />

Council (FSC), einer Art Weltforstrat. Damit<br />

werden Produkte zertifiziert, welche ökologische<br />

Standards einer nachhaltigen Forstwirtschaft garantieren.<br />

Leider kommt nämlich ein Großteil<br />

der Holzprodukte – Papier, Gartenbänke, Holzlöffel<br />

– aus einer Forstwirtschaft, die als nichts anderes<br />

als Raubbau bezeichnet werden muss.<br />

Das unabhängig von Herstellerinteressen vergebene<br />

FSC-Zeichen ist sowohl national als auch<br />

international derzeit das glaubwürdigste Label<br />

für umwelt- und sozialverträgliche Waldwirtschaft.<br />

Insbesondere beim<br />

Kauf von Tropenhölzern ist<br />

zu bedenken, dass in Ländern<br />

wie Brasilien und Indonesien<br />

zum Großteil keine<br />

ökologisch einwandfreie<br />

Waldwirtschaft betrieben<br />

wird und das Holz häufig<br />

aus illegalen Holzeinschlägen stammt.<br />

Dummerweise kennen nur wenige dieses Siegel.<br />

Und dummerweise ziert es nur sehr wenige<br />

Bücher. Wer aber danach im Buchhandel<br />

fragt, der setzt ein Zeichen. Wünschenswert wäre,<br />

wenn die Buchhändlerin ihrem Lieferanten irgendwann<br />

sagen kann: „Ich werde immer häufiger<br />

nach diesem FSC-Siegel gefragt“. Irgendwann<br />

werden darauf die Verlage reagieren müssen.<br />

TRANSFAIR<br />

Fair geht vor! So sollte es beim Sport sein; und<br />

weil besonders viele Bälle in Ländern des Südens<br />

hergestellt werden, können wir darauf achten,<br />

dass sie unter fairen Arbeitsbedingungen<br />

produziert werden. Gerade die Fußballproduktion<br />

ist eine aufwändige und<br />

anstrengende Handarbeit.<br />

Näherinnen und Näher benötigen<br />

rund zwei Stunden,<br />

um den Ball aus 32 Teilen<br />

mit über 700 Stichen anzufertigen.<br />

Einen festen Lohn<br />

erhalten die Beschäftigten<br />

selten, sie werden pro abgeliefertem<br />

Ball bezahlt. Um dieser Situation<br />

entgegenzuwirken, werden nun TransFair besiegelte<br />

Bälle in Deutschland angeboten. Der faire<br />

Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten<br />

in den Entwicklungsländern, um ihnen<br />

eine menschenwürdige Existenz aus eigener<br />

Kraft zu ermöglichen<br />

Das TransFair-Siegel findet man in allen Weltläden<br />

und in immer mehr Supermärkten. Es<br />

zeichnet Kaffee, Tee, Schokolade und viele andere<br />

Produkte aus, die unter fairen Arbeitsbedingungen<br />

und ohne Kinderarbeit hergestellt wurden.<br />

RUGMARK<br />

Seit Jahren behaupten Teppichhersteller und<br />

-exporteure, dass Kinderarbeit vollkommen aus<br />

SEITE 6 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


der Teppichindustrie verbannt wurde. Doch immer<br />

wieder gibt es Berichte, die das Gegenteil<br />

beweisen. Realistische Schätzungen der InternationalenArbeitsorganisation<br />

ILO zeigen, dass die<br />

Kinderarbeit für die betroffenen<br />

Knüpfregionen<br />

quantitativ immer noch<br />

bedeutsam ist.<br />

RUGMARK ist ein Zusammenschluss<br />

von Produzenten,<br />

Teppichhändlern und Hilfsorganisationen,<br />

die Kinderarbeit ausschließen. Rund 435<br />

Teppichhersteller und Exporteure in Indien und<br />

Nepal haben Lizenzverträge abgeschlossen. Sie<br />

verpflichten sich, keine Kinder unter 14 Jahren zu<br />

beschäftigen, gesetzliche Mindestlöhne zu zahlen<br />

und alle Aufträge offen zu legen. Wer Rugmark-Teppiche<br />

kauft, kann sich sicher sein.<br />

BIO<br />

Das Bio-Siegel: Lebens- und Genußmittel aus<br />

ökologischer Landwirtschaft werden noch bis<br />

2009 mit dem staatlichen Bio-Siegel gekennzeichnet.<br />

Erzeuger und Hersteller, die die Bestimmungen<br />

der EG-Ökoverordnung einhalten,<br />

dürfen ihre Produkte als Bioware<br />

verkaufen und entsprechend<br />

kennzeichnen.<br />

Doch so, wie wir es<br />

kennen, wie wir ihm vertrauten,<br />

wird es ab 2009<br />

nicht bleiben. EU-weit soll<br />

ein neues Bio-Siegel eingeführt werden. Das ab<br />

2009 geltende Siegel lässt dann erstmals auch<br />

Spuren gentechnisch veränderter Organismen in<br />

Lebensmitteln zu, wenn diese zufällig und ungewollt,<br />

zum Beispiel durch Pollenflug, in Lebensmittel<br />

geraten sind.<br />

DER BLAUE ENGEL<br />

Der Blaue Engel ist wohl das bekannteste und<br />

sogleich das älteste Umweltsiegel in Deutschland.<br />

Seit fast 30 Jahren weist es in Supermärkten,<br />

Einrichtungsgeschäften oder Farbenläden<br />

den Weg zu umweltfreundlichen Produkten –<br />

Kosmetik, Papierwaren, technische Geräte.<br />

Das Umweltbundesamt (UBA) nimmt die Vorschläge<br />

für neue Umweltzeichen<br />

aus der Öffentlichkeit<br />

entgegen und legt<br />

sie mit einem Votum<br />

versehen der Jury Umweltzeichen<br />

vor, in der<br />

verschiedene gesellschaftliche<br />

Gruppen wie<br />

Umwelt- und Verbraucherverbände,<br />

Hersteller, Handel, Kirchen, Medien<br />

und Gewerkschaften vertreten sind. Die Jury<br />

Umweltzeichen wählt dann die Produktgruppen<br />

aus, für die das UBA die Vergabegrundlagen erstellt.<br />

Diese werden von der Jury Umweltzeichen<br />

beschlossen.<br />

SPIEL GUT<br />

Für Kinderspielzeug gibt es das „spiel gut“-Siegel:<br />

Pädagogisch sinnvolle und umweltverträglich<br />

hergestellte Geschenke tragen dieses Zertifikat.<br />

PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen<br />

aus Medizin, Psychologie, Pädagogik und Kunst<br />

hatten 1954 einen Arbeitskreis gegründet, der<br />

den Spielwarenherstellern zeigen wollte, was<br />

unter gutem Spielzeug zu verstehen<br />

ist. Anfänglich sträubte<br />

sich die Industrie heftig<br />

gegen eine Sortierung in<br />

empfehlenswerte und nicht<br />

empfehlenswerte Spielsachen,<br />

inzwischen aber ist die<br />

Nachfrage nach guten Spielwaren deutlich<br />

gestiegen – Firmen nutzen vermehrt das spiel<br />

gut-Siegel. Jedes Jahr begutachtet der Arbeitsausschuss<br />

etwa 600 neu auf den Markt kommende<br />

Spielsachen und erteilt denjenigen, die den Kriterien<br />

genügen, das Zertifikat. Dabei spielt auch<br />

der Preis eine Rolle: Er muß immer im Verhältnis<br />

zu den Spielmöglichkeiten und zur Lebensdauer<br />

stehen. Die spiel gut-Experten empfehlen: Lieber<br />

weniger und besseres Spielzeug kaufen.<br />

VIABONO<br />

Erholung kann man zwar nicht kaufen, aber vielleicht<br />

verschenken. Wer sich ein romantisches<br />

Wochenende oder ein paar Stunden Wellness<br />

nach dem Weihnachtsstress gönnen möchte,<br />

kann dabei auf das Viabono-Zertifikat achten.<br />

Bei der Umweltdachmarke findet man fast alles<br />

für den Urlaub in Deutschland, von Campingplätzen<br />

über Restaurants, Hotels und Naturfreundehäusern<br />

bis hin zu Kurorten und Naturparks.<br />

Allen diesen Angeboten gemeinsam ist, dass sie<br />

strengen Umweltkriterien genügen, die Experten<br />

erarbeitet haben. Viabono<br />

wurde auf Initiative<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

und des Umweltbundesamtes<br />

gegründet und wird heute vom Viabono<br />

Trägerverein e.V. mit vielen Organisationen<br />

aus Verbraucherschutz, Umwelt und Tourismus<br />

getragen.c JULIA HOFFMANN/NICK REIMER<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 7<br />

TITEL


BASTELN<br />

TITEL<br />

Die andere Form des Schenkens<br />

Originell, entspannend und pädagogisch wertvoll: Basteln ist die pure Lust<br />

bSeit bSeit wann gibt es zu Weihnachten eigentlich<br />

Geschenke? Und: Was schenkte man, als es<br />

noch keine Läden, noch keine Geschenkartikel,<br />

noch keinen Weihnachts-Schlussverkauf gab?<br />

Wer schenken will, braucht braucht, um um schenken zu<br />

können zu können, weder weder das das eine, eine, noch noch das andere. das andere. Früher<br />

Früher schnitzten Väter Väter ihren Kindern aus Holzscheiten<br />

Schiffe, die Mutter nähte aus Stoffresten<br />

Puppen zusammen. Basteln nennt sich diese<br />

ziemlich aus der Mode gekommene Form des<br />

Wichtelns. Und dass das Basteln nicht mehr komod<br />

ist, kann durchaus als eine Errungenschaft<br />

betrachtet werden: Gekaufte Präsente verschenken<br />

kann nur, wer das Geld hat, Geschenke zu<br />

kaufen. Diese ökonomische Emanzipation ist<br />

hierzulande Gott sei Dank den allermeisten gelungen.<br />

Andererseits macht das das Schenken uniform:<br />

Das neue Parfüm für sie, die neue Krawatte<br />

für ihn und für das Kind den neuen Band von<br />

Harry Potter – man muss sich nicht mehr Jahr für<br />

Jahr im Wald nach einem geeigneten Schnitzholz<br />

umsehen und dann auch noch diesem Schnitzholz<br />

eine neue Idee abringen. So wurde Schenken<br />

immer mehr zum einträglichen Geschäft:<br />

Die Industrie liefert neben den Geschenken auch<br />

gleich noch die Ideen zum Schenken mit – – „Die<br />

längste Praline der Welt“, „Mach dein Ding“ und<br />

„Nichts ist unmöglich“. Die Zeit der Vorbereitung<br />

– der Advent – ist heute für das Schenken nicht<br />

mehr wichtig. Hauptsache man kommt zwei Tage<br />

vor dem Fest noch in die Läden. Selbstverständlich<br />

verpacken die VerkäuferInnen das Geschenk<br />

auch kostenlos.<br />

Basteln Sie mal wieder! Sie werden das andere<br />

Schenken entdecken. Denn so, wie Sie an etwas<br />

arbeiten, ein Geschenk herstellen, so freuen<br />

Sie sich auf das Schenken. Wird die Großmutter<br />

begeistert sein? Natürlich kann es passieren, dass<br />

die Lampe, die sie wochenlang im Laubsägeverfahren<br />

herstellten, nicht gefällt. Aber das kann Ihnen<br />

mit der neuen Krawatte genauso passieren.<br />

Obendrein hat Basteln höchst willkommene<br />

Nebeneffekte: Basteln ist entspannend, weil man<br />

sich die Zeit zum Basteln nehmen muss. Basteln<br />

ist pädagogisch, weil Kinder ihre motorischen<br />

und kreativen Fähigkeiten trainieren. Basteln ist<br />

einzigartig, weil das Ergebnis immer ein Unikat<br />

sein wird. Basteln beruhigt die Nerven, weil man<br />

sich auf sich und seine Ideen konzentriert. Basteln<br />

ist einfach nur schön!<br />

Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> offeriert 4 Bastel-Ideen,<br />

ausprobiert und aufgeschrieben von Nick<br />

Reimer.c<br />

VORSCHLAG 1<br />

Das Steinmännlein<br />

bEine höchst praktische Idee, das Tuch auf<br />

den Gartentisch wehrhaft gegen den Wind auszurüsten,<br />

ist das Steinmännlein. Oder noch besser:<br />

eine ganze Steinfamilie. Viel braucht man zu<br />

ihrer Geburt nicht: einen wirklich guten Leim,<br />

am besten Ölfarbe und natürlich geeignete Steine.<br />

Finden kann man die am nächsten Bach.<br />

Kleine Runde können genauso hilfreich sein wie<br />

spitze Vierkantige oder große Brocken. Baumeister<br />

ist ohnehin vielmehr die eigene Phantasie<br />

als das vorliegende Material:<br />

Nachdem die Steine 1. gewaschen<br />

und 2. getrocknet<br />

sind – sie müssen wirklich<br />

trocken sein – werden<br />

sie 3. kombiniert: ein<br />

schlanker Bauch, ein<br />

viereckiger Kopf,<br />

Beine und vielleicht<br />

noch einen Hut. Statisch<br />

überlegen sollte<br />

man sich bei diesem<br />

Kombinieren allerdings, ob das Steinmännlein,<br />

das man erdenkt, auch tatsächlich stehen kann.<br />

Als 4. werden die Steine verleimt, und zwar<br />

von unten beginnend. Geduld ist natürlich von<br />

Nöten: Der Kopf kann erst auf den Rumpf gesetzt<br />

werden, wenn die Füße halten! Dafür ist der 5.<br />

Schritt dann der Schönste: Dem Steinmann, der<br />

Steinfrau, dem Steinkind mit Farbe Gesicht und<br />

Frack geben. Oder haben Sie einen Steindackel<br />

geboren? c<br />

SEITE 8 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


VORSCHLAG 2<br />

Die Buschgeister<br />

bÄhnlich wie die Steinmännlein, nur aus<br />

anderen Materialien, lassen sich Buschgeister gewinnen.<br />

Buschgeister sind ausgesprochen nützliche<br />

Wesen: Am Fenster, vor der Tür oder auf<br />

dem Balkon aufgehangen, schützen<br />

sie die Bewohner vor Übel<br />

und Unbill. Buschgeister heißen<br />

so, weil ihr Grundmaterial aus<br />

dem „Busch“ stammt – also dem<br />

Wald. Besondere Wurzeln, verzwickte<br />

Äste eignen sich zur Geburt von<br />

Buschgeistern ebenso, wie Treibholz,<br />

das an Flüssen oder Seen gefunden<br />

wird. Letzteres hat den Vorteil,<br />

dass es vom Wasser in aller Regel schon<br />

glatt geschliffen ist.<br />

Auch hier ist viel Phantasie und Vorstellungsgabe<br />

von Nöten: Taugt die Wurzel zum Kobold?<br />

Eignet sich das Treibholz zum Drachen? Hat die<br />

Rinde das Zeug zur Schlange? Falls die Roh-Materialien<br />

aus dem Wald kommen, sollte man sie<br />

1. mit Schleifpapier ein wenig behandeln, um die<br />

größten Rauheiten zu besänftigen. Beim Treibgut<br />

entfällt dieser Schritt. 2. muss der Roh-Buschgeist<br />

gründlich geschrubbt und 3. getrocknet werden.<br />

Aber 4. kann nun mit dem kreativen Teil begonnen<br />

werden: Um Holz zu färben, ohne dabei seine<br />

Struktur zu verlieren, verwende man am Besten<br />

wasserlösliche Farbe. Mit Deckfarbe kann man<br />

sich 5. dann an Gesicht und Krallen wagen. c<br />

VORSCHLAG 3<br />

Die Weihnachtskerzen<br />

bRatsam ist eine solche Bastelei vor allem<br />

für Menschen, die sich das Weihnachtspapier<br />

vom Vorjahr und vom Vorvorjahr und am besten<br />

auch noch das von den Jahren davor aufgehoben<br />

haben. Gebraucht werden nämlich 1. Sternchen,<br />

Äpfelchen, Flöckchen, Zwergchen – also schöne<br />

Weihnachtsmotive. Aber Vorsicht: Die Betonung<br />

liegt auf „chen“! Die auszuschneidenden Motive<br />

sollten keinesfalls größer als eine Fingerkuppe<br />

sein. 2. braucht man Haushaltskerzen, auf<br />

die man 3. mit einfachem Papierleim die Motive<br />

aufklebt – idealerweise so, dass es wunderschön<br />

aussieht.<br />

Jetzt braucht man 4. einen alten Topf, der<br />

nach Möglichkeit genauso hoch ist, wie die<br />

Kerzen lang sind. Seit Tagen hat man 5. altes<br />

weißes Kerzenwachs gesammelt und im Topf<br />

erhitzt. (Notfalls kann man auch alte Kerzen<br />

rein stecken, aber sie müssen weiß sein). Derart<br />

bekommt man ein Kerzenbad: Wer jetzt<br />

seine beklebten Kerzen 6. in dieses heiße,<br />

flüssige Wachs eintaucht und wieder heraus<br />

zieht, der bekommt eine völlig neue Kerze. Eine<br />

Weihnachtskerze. Gegebenenfalls muss die<br />

Kerze ein zweites oder ein drittes Mal getaucht<br />

werden. c<br />

VORSCHLAG 4<br />

Der Stifteschlund<br />

bSchreibtische haben selten den Vorzug<br />

aufgeräumt zu sein. Und wenn, hält die Ordnung<br />

nur selten lange vor. Damit die geschaffene<br />

Ordnung ein bisschen länger hält, ist ein Stifteschlund<br />

hilfreich. Diesmal ist das Bastelmaterial<br />

aus Pappe: Küchentücher-Papprollen, Klopapier-Papprollen<br />

und eine Bodenplatte. Die Rollen<br />

werden 1. am Grund leicht eingeschnitten<br />

und umgefalzt – so, dass kleine Füße entstehen,<br />

auf denen die Papprollen stehen können. Zweitens<br />

werden die Rollen bemalt. Trocknen lassen,<br />

gruppieren und 3. an den Falz-Füßen auf die<br />

Grundplatte geklebt. Und 4. sollte<br />

schließlich Lack auf den Stiffteschlund,<br />

um ihm<br />

Wehrhaftigkeit<br />

und eine gewisseGediegenheit<br />

zu verleihen<br />

– die<br />

ihm als Ordnungshelfer<br />

ja auch<br />

zusteht.c<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 9<br />

I Was sehen Sie jetzt?<br />

TITEL


THEMA<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Verhandeln, ob man verhandeln soll<br />

Die politische Situation vor dem UN-Weltklimagipfel ist ausgesprochen vertrackt<br />

b„Wir müssen auf Bali mit umfassenden<br />

Verhandlungen zum Schutz des globalen Klimas<br />

beginnen – alle Länder gehören mit ins Boot.“<br />

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD)<br />

klingt ziemlich entschlossen vor der diesjährigen<br />

Weltklimakonferenz, die vom 3. bis 14. Dezember<br />

in Indonesien zusammentritt. Tatsächlich aber<br />

ist die Situation ziemlich vertrackt: Während die<br />

Wissenschaft immer neue Erkenntnisse über die<br />

Dramatik der Erderwärmung liefert, verhandelt<br />

die Weltklima-Diplomatie darüber, ob sie damit<br />

beginnen soll, Verhandlungen zur Rettung der<br />

Welt aufzunehmen. Eigentlich unfassbar.<br />

2.000 Delegierte werden nach Bali fliegen,<br />

mindestens eben so viele Lobbyisten aus Industrie,<br />

Wissenschaft und Umweltbewegung, an die<br />

1.000 Journalisten werden erwartet, Umwelt-<br />

minister, Staatschefs, Nobelpreisträger, höchste<br />

UN-Diplomaten – ein Riesen-Event. Und wieder<br />

wird – so die Pessimisten – dabei am Ende<br />

nichts zählbares herauskommen?<br />

Das ist der Stand: Anfang Januar 2008 beginnt<br />

die Kyoto-Phase. Nach dem Kyoto-Protokoll<br />

(siehe Seite 25) haben jetzt die Industriestaaten<br />

der Welt die Pflicht, bis 2012 ihre Treibhausgas-<br />

Emission gegenüber 1990 zu reduzieren. Was<br />

aber kommt danach? Wie geht es weiter?<br />

Darüber streiten sich die Delegierten. Im Prinzip<br />

müssen sie einen neuen Vertrag aushandeln,<br />

der dann ein Bali-Protokoll wird und den<br />

im Kyoto-Protokoll begonnenen politischen Weg<br />

fortschreibt. Was logisch klingt, wird aber nur<br />

schwerlich umzusetzen sein. Das liegt vor allem<br />

an den USA: Die energiehungrigste Nation<br />

der Welt – fast ein Viertel allen Kohlendioxids ist<br />

„made in USA“ – haben nämlich das Kyoto-Protokoll<br />

nicht ratifiziert – ergo sind sie völkerrechtlich<br />

auch nicht verpflichtet, ihren Kohlendioxid-<br />

Ausstoß zu senken.<br />

Zuletzt hat die Bush-Administration signalisiert,<br />

Selbstverpflichtungen zuzustimmen. Aber<br />

nur unter Bedingungen. Eine etwa ist: Schwellenländer<br />

wie China oder Indien, deren Emissionen<br />

gerade explodieren, müssten ebenfalls in die Reduktionspflicht<br />

genommen werden. Bislang sind<br />

diese Länder im Kyoto-Protokoll davon befreit.<br />

Die Schwellenländer lehnen ihrerseits solche<br />

eigenen Beschränkungen ab: Der Klimawandel<br />

sei von den Industrienationen verursacht. Die<br />

Zahlen geben ihnen recht. Derzeit stoßen etwa<br />

die USA rund 20 Tonnen CO 2 pro Kopf, Deutschland<br />

elf, China drei und Kenia eine Tonne aus.<br />

Und über 80 Prozent des heute in der Atmosphäre<br />

befindlichen Kohlendioxids stammen aus<br />

den Industrienationen. Jetzt, so die Argumente<br />

der Schwellen- und Entwicklungsländer, wo sie<br />

sich selbst wirtschaftlich zu entwickeln beginnen,<br />

versuchen die Industrieländer einen „Öko-<br />

Kolonialismus“: Ihre eigene Entwicklung – und<br />

damit der wachsende Energiehunger – sollen<br />

durch Reduktionsziele von den Industrienationen<br />

beschränkt werden.<br />

Die Schwellen- und Entwicklungsländer wollen<br />

ihrerseits überhaupt erst einen eigenen Bei-<br />

trag zur Emissionsreduktion leisten, wenn die Industrienationen<br />

gezeigt haben, dass sie es beim<br />

Klimaschutz selbst ernst meinen. Danach sieht<br />

es derzeit nämlich nicht aus: Während sich etwa<br />

die Europäische Union im Kyoto-Protokoll<br />

verpflichtet hat, ihren Ausstoß um acht Prozent<br />

zu senken, sind nach 16 Jahren angeblicher Klimapolitik<br />

europaweit gerade einmal ein Prozent<br />

geschafft. Dass die EU ihr Ziel bis 2012 schaffen<br />

wird, bezweifeln so ziemlich alle Experten.<br />

In dieser Situation richten sich viele Erwartungen<br />

an Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU). Bei ihrem Japan-Besuch im September<br />

hatte sie einen spektakulären Vorschlag unterbreitet.<br />

Nach diesem dürften die Emissionen der<br />

Entwicklungsländer pro Kopf so lange wachsen,<br />

bis sie die der Industrieländer erreichen. Die Industrieländer<br />

wiederum senken ihren Ausstoß<br />

so, dass sie schnell das Niveau der Schwellenländer<br />

erreichen. Ab da müssen alle senken.<br />

Es ist ein Vorschlag für weltweit gleiche Pro-<br />

Kopf-Obergrenzen für CO 2-Emissionen bis zum<br />

Jahr 2050: Nach Berechnungen von BUND und<br />

„Brot für die Welt“ dürften die Pro-Kopf-Emissionen<br />

im Jahr 2050 weltweit 1,5 Tonnen CO 2<br />

nicht überschreiten, wenn der Klimakollaps verhindert<br />

werden soll. Mit einer derart konkreten<br />

I 1997 handelte Umweltministerin Angela Merkel das Kyoto-Protokoll mit aus, 2007 hielt sie als Bundeskanzlerin eine Klima-Rede.<br />

Forderung für mehr globale Umweltgerechtigkeit<br />

könnte Merkel tatsächlich für neue Dynamik bei<br />

der Klimaschutzdebatte sorgen.<br />

Dass mehr Dynamik notwendig ist, scheint allen<br />

klar: Erstmals in der Geschichte der Vereinten<br />

Nationen befasste sich die Herbsttagung in diesem<br />

Jahr voll und ganz mit dem Klimaschutz. „Wir<br />

müssen das Problem angehen, und zwar sofort“,<br />

erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. In ungewöhnlich<br />

deutlichen Worten forderte der UNO-<br />

Generalsekretär die 192 Mitgliedsstaaten der Weltorganisation<br />

auf, „die Ursachen des globalen Klimawandels<br />

gemeinsam zu bekämpfen“. Er hege<br />

„tiefste Befürchtungen, dass das, was wir bislang<br />

tun, bei weitem nicht ausreicht“. c NICK REIMER<br />

SEITE 10 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


INTERVIEW<br />

„Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln“<br />

Die deutsche Chef-Unterhändlerin will in Bali auf’s Tempo drücken<br />

2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Bonn, Wien, New York,<br />

Berlin – vor der am 3. Dezember auf Bali beginnenden<br />

Weltklimakonferenz gab es eine ganze<br />

Reihe von Vorbereitungskonferenzen. Was ist<br />

heraus gekommen?<br />

Nicole Wilke: Ziel der Vorbereitungskonferenzen<br />

ist es, auszuloten, wozu die einzelnen Staaten in<br />

den Verhandlungen bereit sind. Die EU möchte<br />

in Bali den Beginn umfassender Verhandlungen<br />

über ein Klimaschutzregime für die Zeit nach<br />

2012 beschließen, die „Bali Roadmap“. In ihr<br />

sollen die Inhalte und der Zeitplan für die Verhandlungen<br />

festgelegt werden. Bis 2009 wollen<br />

wir die Verhandlungen abschließen, damit es<br />

keine Lücke nach der ersten Verpflichtungsperiode<br />

des Kyoto-Protokolls gibt. Die Vorbereitungstreffen<br />

haben zweierlei gebracht: Einmal eine relativ<br />

offene Aussprache darüber, wie der bisher<br />

noch nicht formelle Prozess – nämlich der Dialog<br />

aller Staaten über ihre Beiträge zu einem künftigen<br />

Klimaschutzregime – weitergeführt werden<br />

kann. Und da gab es im Vorfeld von Bali eine<br />

Vielzahl von durchaus positiven Signalen aus einer<br />

Reihe von Ländern: Sie können sich vorstellen,<br />

den Dialog in formelle Verhandlungen zu<br />

überführen. Und zweitens gibt es Signale, dass<br />

es in Bali möglich sein wird, Größenordnungen<br />

von Reduktionsverpflichtungen der Industrieländer<br />

im künftigen Klimaregime zu beschließen.<br />

2 Auch der 4. Bericht des Weltklimarates hat<br />

gerade ein dramatisches Bild vom Klimawandel<br />

aufgezeigt. Und sie reden über „Dialog“, „formelle<br />

Verhandlungen“ und „positive Signale“ ...<br />

... ich bin Klimadiplomatin.<br />

2 Wir sind hier aber nicht auf diplomatischem<br />

Parkett!<br />

Es ist nicht leicht, das, was auf den Konferenzen<br />

verhandelt wird, in eine für alle Menschen<br />

verständliche Sprache zu übersetzen. Und es ist<br />

enorm schwierig, zwischen dem Sachstand der<br />

Wissenschaft und dem, was die Verhandlungen<br />

tatsächlich leisten müßten, eine Brücke zu schlagen.<br />

2 Woran liegt das?<br />

Einerseits daran, dass eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Länder mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Interessen verhandelt. Andererseits liegt es<br />

an der Angst: Etliche Länder fürchten, sich heute<br />

auf politische Dinge einzulassen, deren Zukunfts-<br />

folgen sie nicht abschätzen können. Besonders<br />

Entwicklungsländer fürchten, dass ihnen Wachstums-<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten verbaut<br />

werden könnten und Industrieländer sorgen sich<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie.<br />

Statt über Entwicklungschancen einerseits und<br />

effektive Klimaschutzmaßnahmen andererseits<br />

nachzudenken, beobachte ich immer wieder die<br />

Position: Ist schon dramatisch, was uns die Wissenschaft<br />

zur Zukunft des globalen Weltklimas<br />

sagt, aber mein Land trifft es ja vielleicht doch<br />

nicht ganz so hart, wie es prognostiziert wird.<br />

2 Wie oft verzweifeln Sie?<br />

Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln. Würde ich<br />

verzweifeln, könnte ich meine Arbeit nicht mehr<br />

tun. Klimadiplomatie ist das stete Bohren dicker<br />

Bretter. Dafür braucht man einen langen Atem.<br />

2 Immerhin verzweifeln die Menschen, die<br />

endlich Taten statt undurchschaubarer Verhandlungen<br />

sehen wollen. Spüren Sie das?<br />

Sicher! Und ich kann voll verstehen, dass die<br />

Leute wollen, dass es sehr viel schneller geht.<br />

Natürlich setze ich mich dafür ein, dass die Verhandlungen<br />

beschleunigt werden. Nur leider<br />

kann ich das Tempo der anderen Verhandlungspartner<br />

nicht bestimmen.<br />

2 Als oberste Klimadiplomatin <strong>Deutschlands</strong><br />

müssen Sie sich in den Verhandlungen immer<br />

auch daran messen lassen, welche Erfolge die<br />

Bundesrepublik zu Hause verbucht. 1991 hatte<br />

der Deutsche Bundestag beschlossen, dass die<br />

alten Bundesländer ihren Ausstoß von Kohlen-<br />

I 14 Tage lang wird Nicole Wilke in den<br />

Konferenzsälen schwitzen.<br />

THEMA<br />

Zur Person<br />

NICOLE WILKE, 43, ist Referatsleiterin<br />

im Bundesumweltministerium<br />

und deutsche Chef-Unterhändlerin<br />

in internationalen Klimafragen. Sie<br />

steht der bis zu 50-köpfigen deutschen<br />

Delegation vor.<br />

dioxid bis 2005 um 25 Prozent senken werden.<br />

Geschafft haben die alten Länder gerade<br />

einmal 5 Prozent. Wird Ihnen so etwas vorgehalten?<br />

Selbstverständlich! Gerade Saudi-Arabien misst<br />

uns immer wieder an unseren tatsächlichen<br />

Ergebnissen. Völkerrechtlich verbindlich hat<br />

Deutschland eine Minderung um 21 Prozent bis<br />

2012 gegenüber 1990 zugesagt. Deutschland und<br />

die EU können ihre Klimaziele 2012 noch erreichen,<br />

sie müssen sich aber weiter erheblich anstrengen.<br />

Ich bin deshalb sehr froh, dass die<br />

Bundesregierung in Meseberg ein Klima-Gesetzes-Paket<br />

beschlossen hat: Damit haben wir die<br />

Instrumente, die Ziele, die wir bis 2012 formuliert<br />

haben, auch zu erreichen.<br />

2 Was war der glücklichste Moment in den<br />

letzten 12 Monaten der Klimadiplomatin Nicole<br />

Wilke?<br />

Als der Umweltrat der EU das Ziel beschlossen<br />

hat, 30 Prozent Kohlendioxid bis 2020 gegenüber<br />

1990 einzusparen. Ich habe das Paket<br />

selbst mit vorbereitet und entsprechend gezittert<br />

und gebangt. Als der Beschluss durch war, lag<br />

ich mit meinen Kollegen jubelnd in den Armen.<br />

Zwei Tage später hab ich auf einer Rats-Arbeitstagung<br />

allen sogar Sekt ausgegeben.<br />

2 Jetzt geht es also zur Weltklimakonferenz nach<br />

Bali: Worauf freuen Sie sich am meisten in Bali?<br />

Schwierige Frage!<br />

2 Anders gefragt: Wovor haben Sie am<br />

meisten Angst?<br />

Vor dem Klima! 100 Prozent Luftfeuchtigkeit und<br />

30 Grad Celsius sind für mich nicht wirklich attraktiv.<br />

c INTERVIEW NICK REIMER<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 11


INTERVIEW<br />

THEMA<br />

Winterfrische statt Skipiste?<br />

Der Generalsekretär der Naturfreunde Internationale über die Zukunft des Skisports<br />

bKlimaforscher haben festgestellt, dass die Zahl der Tage mit einer festen Schneedecke auch<br />

in den Gebirgen zurückgeht. Wie können <strong>NaturFreunde</strong> damit umgehen? Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> hat<br />

dazu den Umwelt- und Tourismusexperten Christian Baumgartner gefragt:<br />

2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Wie sehen die Prognosen<br />

der Klimaforscher für die Wintersportler in den<br />

nächsten 20 Jahren aus?<br />

Christian Baumgartner: Bei allen Unsicherheiten<br />

von Prognosen für längere Zeiträume sind sich<br />

die Klimaforscher einig: Die Häufigkeit extrem<br />

Schnee armer Winter wie 2006/2007 wird deutlich<br />

zunehmen. Und die Durchschnittstemperaturen<br />

werden in den Alpen in den nächsten 20 bis<br />

50 Jahren um bis zu vier Grad ansteigen. Das bedeutet,<br />

dass es in Regionen unter 1.200 Metern<br />

sehr bald kaum noch Skibetrieb geben wird.<br />

2 Soll man mit Schneekanonen oder der Erschließung<br />

höherer Bergregionen gegenhalten?<br />

Schon im letzten Jahrzehnt gab es auf immer<br />

Zur Person<br />

Christian Baumgartner (40) ist international<br />

anerkannter Experte für Nachhaltigen<br />

Tourismus und seit 2005 Generalsekretär<br />

der Naturfreunde Internationale<br />

(NFI). Seine nationalen und internationalen<br />

Aufgaben stehen auf:<br />

www.nfi.at.<br />

mehr Pisten Vollbeschneiung durch Schneekanonen.<br />

Heute denken 80 Prozent aller Ski-Gebiets-<br />

Manager unter 1.000 Metern an den Bau oder<br />

die Erweiterung solcher Anlagen, obwohl man<br />

weiß, dass für Kunstschnee Temperaturen von<br />

unter minus vier Grad Celsius notwendig sind,<br />

in warmen Wintern wie dem letzten nützen sie<br />

also nichts. Von den Energiekosten und ökologischen<br />

Folgen für alpine Fließgewässer gar nicht<br />

zu reden. Die Option der Zugabe von künstlichen<br />

Kristallisationskeimen, abgetöteten Bakterienkulturen,<br />

ist in den meisten Alpenstaaten verboten und<br />

hat auch nicht abschätzbare ökologische Auswirkungen,<br />

vor allem für das Grund- und Trinkwasser.<br />

Neue Vakuumanlagen, die unter hohem Druck<br />

auch bei Plus-Temperaturen Kunstschnee erzeugen,<br />

sind so groß wie ein kleines Haus, brauchen<br />

viel Energie und machen einen Höllenlärm.<br />

2 Worldcup-Rennen mit Kunstschnee am<br />

Rhein, oder Ski-Hallen in der Lüneburger Heide:<br />

Ist das vielleicht der Ausweg für den Wintersport?<br />

Schnee für den Weltcup aus der Eisfabrik oder<br />

tiefgekühlte Ski-Hallen, das alles ist enorm energieintensiv<br />

und führt zu der perversen Situation,<br />

dass wir die Auswirkungen des Klimawandels<br />

mit Mitteln bekämpfen, die ihn noch verstärken.<br />

2 Die <strong>NaturFreunde</strong> sind ein Sportverband,<br />

aber auch ein Naturschutzverband. Wie lässt<br />

sich der Widerspruch auflösen, dass bei der<br />

Ausübung eines Natursports die Natur geschädigt<br />

werden könnte?<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> sind auch ein Tourismus-Verband<br />

und für den Wintertourismus gibt es nicht<br />

nur Schnee gebundene Sportarten. Ich glaube,<br />

dass wir weg müssen von einer Denkblockade,<br />

die uns bei Winter automatisch nur an Skifahren<br />

denken lässt. Es geht im Natursport immer<br />

um eine Balance. Naturschutz wird immer wieder<br />

mal regionale oder zeitliche Einschränkungen<br />

erzwingen. Die positiven Effekte des Natursports<br />

aber bleiben: Gesundheit und Krankheitsprävention<br />

ebenso wie Umweltbildung und ganz<br />

einfach das persönliche Erleben von Landschaft<br />

und Natur. Natürlich müssen auch die SportlerInnen<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> alles tun, um den Klimawandel<br />

zu begrenzen – Energiesparen, öffentlicher<br />

Verkehr statt Auto, etc..<br />

2 Wie bereiten sich die Tourismusorte darauf vor?<br />

Die Einstellung der Touristiker hat sich gewandelt:<br />

Die Tatsache des Klimawandels wird nicht<br />

mehr bestritten. Aber die meisten Regionen trauen<br />

sich nicht, die ersten Schritte zu tun. Durch<br />

den Klimawandel wird wahrscheinlich die heutige<br />

Vor- und Nachsaison interessanter. Vor allem<br />

aber werden viele Urlauber, die gern im Sommer<br />

in den Süden gefahren sind, wegen der zunehmenden<br />

Hitze auf den Nahbereich oder auf<br />

die Alpen umsteigen. Und es gibt neue Angebote<br />

im Winter: Kulturelle Angebote zum Beispiel im<br />

Schnee armen Dezember spielen eine größere<br />

Rolle. Oder auch Schneeschuhwandern, das in<br />

einigen Regionen neue Arbeitsplätze für Guides<br />

im Winter schafft. Und gibt es keinen Schnee,<br />

kann man stattdessen Winterwandern.<br />

2 Was müssten die Sportler bei den Natur-<br />

Freunden tun, um möglichst auch in Zukunft<br />

ihren Sport in natürlicher Umgebung mit Naturschnee<br />

ausüben zu können?<br />

Realistisch ist, dass es in vielen heutigen Wintersportregionen<br />

in einigen Jahren keinen Skilauf<br />

mehr geben wird. Viele Konsumenten haben<br />

sich bereits darauf eingestellt: Es gibt eine<br />

ganze Reihe von Alpin-Skiorten, wo über 50 Prozent<br />

der heutigen Wintergäste nicht mehr auf<br />

die Piste gehen. Die kommen wegen der Gastfreundschaft,<br />

kulinarischer Genüsse und wegen<br />

der guten Winterluft – Winterfrische ist das neue<br />

Schlagwort dafür.c INTERVIEW ECKART KUHLWEIN<br />

Wie könnte ein Winterurlaub 2020 aussehen?<br />

Die Bundesfachgruppe Schneesport ruft auf Seite 17 zu einem<br />

Ideenwettbewerb auf.<br />

SEITE 12 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


SOZIALSTAAT<br />

Die Kehrseite der Entstaatlichung<br />

Nur ein handlungsfähiger Staat kann für soziale Gerechtigkeit sorgen<br />

bBeinahe zwei Jahrzehnte lang haben die<br />

Propagandisten des Neoliberalismus weisgemacht,<br />

dass alles besser funktionieren kann. Einzige<br />

Voraussetzung: Der Staat muss sich aus allem<br />

raushalten. Die Wirtschaft nämlich – so die<br />

Propagandisten – kann alles sehr viel effizienter.<br />

Und für sie ist effizienter gleich besser. Privatisierung,<br />

Deregulierung und Entbürokratisierung<br />

hieß die Zaubersaat – ewiges Wachstum, Vollbeschäftigung<br />

und Wohlstand für alle die reiche<br />

Ernte.<br />

Das Ergebnis dieser Doktrin sieht heute in<br />

Deutschland so aus: Hunderttausendfache Langzeitarbeitslosigkeit,<br />

ein Zwei-Klassen-System im<br />

Gesundheitswesen, fehlende Ausbildungs- und<br />

Studienplätze, Preissteigerungen für Strom, Wasser,<br />

Gas, zunehmende Umweltzerstörung, eine<br />

Ökonomisierung des gesamten gesellschaftlichen<br />

Lebens, neue Armut vor allem bei Kindern. Und<br />

das in einem der reichsten Länder der Welt.<br />

Es ist an der Zeit, dem Staat als Organisation<br />

der Gesellschaft seine Bedeutung wiederzugeben.<br />

Die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund<br />

haben deshalb jetzt eine „Initiative Öffentliche<br />

Dienste“ gestartet, mit der die Leistungen<br />

staatlicher Einrichtungen auf allen Ebenen stärker<br />

betont werden sollen. Die Initiative stellt<br />

sich gegen anhaltende Haushaltskürzungen, Privatisierungen<br />

und Stellenabbau. Und sie macht<br />

gleichzeitig deutlich, wie vielfältig die Leistungen<br />

sind, die von den etwa fünf Millionen Staatsdienern<br />

erbracht werden – von der Polizei über die<br />

Umweltverwaltung bis hin zu Kindertagesstätten,<br />

Schulen und Hochschulen.<br />

Reiche können sich schwachen Staat leisten<br />

Im neuen SPD-Grundsatzprogramm findet sich<br />

der Satz, dass nur die Reichen sich einen schwachen<br />

Staat leisten können. Am lautesten haben<br />

doch diejenigen nach Entstaatlichung gerufen,<br />

die sich dank ihrer finanziellen Lage selbst<br />

helfen können – sei es mit privaten Eliteschulen<br />

oder -universitäten für die Kinder oder dem<br />

teuren Flugticket in die letzten naturbelassenen<br />

Räume der Erde.<br />

Die Kehrseite der Entstaatlichung ist der Verlust<br />

an politischen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Demokratisch gewählte VertreterInnen in Bund,<br />

Ländern und den Kommunen sind vielfach nicht<br />

mehr in der Lage, die Lebensbedingungen der<br />

Menschen zu beeinflussen: Die dafür notwendigen<br />

Entscheidungen sind in „einen Markt“ verlagert<br />

worden, in dem nur noch die Zahlungsfähigkeit<br />

der Kunden eine Rolle spielt. Das zerstört<br />

nicht nur den Sozialstaat. Das zerstört auch<br />

das Vertrauen in die Politik. Wenn Kommunalpolitiker<br />

keinen Zugriff auf Wohnungen für sozial<br />

Schwache mehr haben, wenn die Wasser- und<br />

In den letzten Jahren wurden über 10.000<br />

Stellen in der Jugendarbeit gestrichen.<br />

Ein Viertel der Jugend- und Freizeitangebote<br />

sind weggefallen!<br />

ÖFFENTLICHE DIENSTE SIND MEHRWERT<br />

I Jugendarbeit hat keinen „Marktwert“.<br />

Abwasserpreise von multinationalen Konzernen<br />

diktiert werden, wenn der öffentliche Personennahverkehr<br />

nur noch über ein Callcenter erreichbar<br />

ist, stirbt die kommunale Selbstverwaltung.<br />

Und damit die wichtigste Ebene der Demokratie.<br />

Viele der Privatisierungen hatten auch mit<br />

der Finanznot der öffentlichen Hände zu tun. Als<br />

das Stadtsäckel vor Leere klaffte, wurde eben<br />

mal das Tafelsilber verscherbelt. Der gewollte<br />

und von den Neoliberalen unterstützte Rückzug<br />

des Staates seit der Ära Helmut Kohl äußerte<br />

sich auch in Steuersenkungen – vor allem für<br />

die Besserverdienenden.<br />

Nicht nur die sächsische Landeshauptstadt<br />

Dresden entledigte sich angesichts klammer Kassen<br />

ihrer Schulden durch den spektakulären Ver-<br />

THEMA<br />

kauf von 48.000 Wohnungen an amerikanische<br />

Immobilienhaie. Andere haben es mit Stadtwerken,<br />

Wasserwerken, Verkehrsgesellschaften,<br />

Müllverbrennungsanlagen den Dresdnern gleich<br />

getan. Gesunken sind Mieten, Strom oder Abwasserpreise<br />

nie. Das Gegenteil war der Fall.<br />

Schlechte Löhne sind eine billige Ideologie<br />

Die Ideologie, die dahinter steckte, war eindeutig:<br />

Die private Wirtschaft könne angeblich alles<br />

besser, effizienter und billiger. Billiger wurden<br />

Leistungen jedoch nur durch die Flucht der neuen<br />

Herren in schlechtere Tarife für die Beschäftigten.<br />

Besser wurde die Versorgung selten, wie<br />

der Aufstand des Personals in den privatisierten<br />

Hamburger Krankenhäusern zeigt.<br />

An manchen Orten zieht jetzt wieder Vernunft<br />

ein. Vor allem dann, wenn schlecht bezahlte<br />

Mitarbeiter privater Unternehmen die öffentli-<br />

Der Staat zieht sich aus seiner Verantwortung zurück.<br />

Massiver Stellenabbau, drastische Haushaltskürzungen und Privatisierungswahn<br />

in den öffentlichen Diensten treffen alle Bürgerinnen und Bürger:<br />

Bildung, Betreuung, Gesundheit, Pfl ege, Kultur, Sicherheit, Wasser,<br />

Müllabfuhr, Nahverkehr...<br />

Unterstützen Sie uns! Senden Sie Ihre Protest-SMS an: 72626<br />

SMS-Text: Genug Gespart, Vorname, Nachname, Wohnort<br />

Normale SMS-Gebühr · Keine Weitergabe · Veröffentlichung ohne Telefonnummer auf www.GenugGespart.de<br />

Initiative Öffentliche Dienste<br />

chen Kassen in Anspruch nehmen müssen, um<br />

ihren Lebensunterhalt zu sichern. Und wenn die<br />

Qualität der scheinbar billigeren privaten Dienstleistungen<br />

zu wünschen übrig lässt.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> sind eine Nicht-Regierungs-<br />

Organisation. Hier arbeiten Bürgerinnen und<br />

Bürger außerhalb der staatlichen Strukturen.<br />

Aber die <strong>NaturFreunde</strong> wissen, dass der Staat<br />

als Garant für die Daseinsvorsorge, vor allem im<br />

Interesse der Schwächeren in der Gesellschaft,<br />

wieder handlungsfähig werden muss. Deshalb<br />

wird die Initiative der Gewerkschaften unterstützt.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> wissen, was sie an den<br />

öffentlichen Gütern und am öffentlichen Dienst<br />

haben.c ECKART KUHLWEIN<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 13


THEMA<br />

FLUSSLANDSCHAFTEN<br />

Von der Schwarza zur Nette<br />

Großes Programm in der Vulkaneifel geplant<br />

bMit einer Abschlusstagung in Bad Blankenburg<br />

in Thüringen haben <strong>NaturFreunde</strong> und<br />

Deutscher Anglerverband (DAV) noch einmal<br />

die „Flusslandschaft des Jahres 2006-2007“, die<br />

Schwarza in Thüringen gewürdigt. Im nächsten<br />

Jahr geht es an die Nette in Rheinland-Pfalz, einen<br />

linken Nebenfluss des Rheins. Am 22. März<br />

wird im Vulkanpark-Infozentrum der Osteifel die<br />

feierliche Proklamation stattfinden. Die Nette<br />

wird nach der sächsischen Gottleuba, der bayerischen<br />

Ilz, der Havel und der Schwarza die fünfte<br />

Flusslandschaft des Jahres sein.<br />

Die thüringer <strong>NaturFreunde</strong> haben sich an<br />

der Schwarza mit großem Eifer an die Arbeit gemacht.<br />

Sie haben sich vor allem um neue Ziel-<br />

I Thüringens Naturfreundejugend baut den<br />

„Sinnespark“ an der Schwarza.<br />

I Nicht ganz konfliktfrei: Die Nette-Mündung wird renaturiert.<br />

gruppen – Jugendliche und Familien mit Kindern,<br />

Großeltern mit Enkeln – gekümmert und<br />

einen Erlebniswanderweg als gemeinsame Aktivität<br />

für die ganze Familie angelegt. In einem<br />

„Sinnespark“ sind besondere Zugänge zur Natur<br />

geschaffen worden: Durch Hören, Sehen, Fühlen,<br />

Riechen, Bewegung und Wasser wird die Natur<br />

ganzheitlich erfahrbar gemacht.<br />

Darüber hinaus hat die Naturfreundejugend<br />

Thüringen an der Schwarza ihr 15jähriges Bestehen<br />

gefeiert, die Ortsgruppen haben dort monatlich<br />

geführte öffentliche Wanderungen angeboten<br />

und die Bundesfachgruppe Wandern hat<br />

2007 bundesweit mit den Bundeswandertagen<br />

für die Schwarza geworben.<br />

Der Fluss Nette kommt aus dem Gebiet der<br />

Hohen Acht in der Nähe des Nürburgrings in<br />

der Eifel und hat sich im Laufe der Geschichte<br />

durch Schiefer- und Vulkangestein seinen Weg<br />

gebahnt. Steine und ihr Abbau prägen heute immer<br />

noch die Landschaft. Sehenswert sind vor<br />

allem der Vulkanpark mit seinem neuen Vulkanmuseum<br />

in Mendig und den unterirdischen Basaltkellern,<br />

das römische Tuffbergwerk in Kretz<br />

und das Vulkanpark-Infozentrum an der Rauschermühle<br />

bei Plaidt/Saffig.<br />

Der Gesteinsabbau wurde in der Vergangenheit<br />

oft mit Landschaftszerstörung gleichgesetzt.<br />

Heute sind von Menschenhand geschaffene Biotope<br />

unter Schutz gestellt, so zum Beispiel das<br />

bundesweit bedeutende Fledermausquartier im<br />

Mayener Grubenfeld, oder werden als Geotope<br />

und „Fenster ins Innere der Erde“ bezeichnet.<br />

Zahlreiche Gebiete entlang der Nette sind FFH-<br />

Gebiete, seltene Tier- und Pflanzenarten kommen<br />

dort vor, die es zu schützen gilt.<br />

Eine Initiative, aus der Integrierten Umweltberatung<br />

einen kreisübergreifenden Naturpark<br />

Vulkaneifel zu schaffen, ist noch nicht komplett<br />

verwirklicht worden. Die Umwandlung des<br />

Flussentwicklungsprogramms von 2005 hingegen<br />

macht große Fortschritte. Als die Natur-<br />

Freunde Amt Bergpflege Kettig im Rahmen der<br />

Naturfreunde Internationale-Kampagne „Blaue<br />

Flüsse für Europa“ ihr Rheinforum auf dem Passagierschiff<br />

Carmen Sylva organisierten, war die<br />

Umgestaltung zahlreicher Wehre an der Nette<br />

erst geplant. Inzwischen sind etliche Wehre bereits<br />

umgestaltet.<br />

Die Auswahl der Nette als Flusslandschaft<br />

hat in der Region viel Zuspruch gefunden. Die<br />

Öffentlichkeit wurde bereits durch eine intensive<br />

Presse- und Medienarbeit eingestimmt. Neben<br />

den auf zentraler Ebene geplanten Aktivitäten<br />

von <strong>NaturFreunde</strong>n und DAV wurde auf Initiative<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> ein regionaler, ehrenamtlicher<br />

Beirat für die Flusslandschaft Nette gebildet. Die<br />

Mitglieder des Beirats sollen sich als Botschafter<br />

für die Nette verstehen.<br />

Und es gibt eine Reihe von konkreten Plänen:<br />

Ein Schiefersteig steht vor der Eröffnung, Kunst<br />

und Kultur werden eine Rolle spielen, ein Wettbewerb<br />

für Fotografen und Maler wird ausgeschrieben.<br />

Zusammen mit der UNESCO-Schule<br />

Bernardshof in Mayen wird an pädagogischen<br />

Erschließungen zum Thema Nette gearbeitet.<br />

Des übergreifenden Themas Gewässer, Flora<br />

und Fauna nimmt sich die ARGE-Nette an. Am<br />

Pfingstmontag 2008 wird es ein Mühlenfest an<br />

der Korbsmühle geben. Im März 2009 soll im<br />

Quellgebiet ein Erinnerungsstein an die Flusslandschaft<br />

des Jahres aufgestellt werden. Im<br />

Sommer 2009 soll dann auf den Rheinwiesen<br />

an der Nettemündung ein Open-Air-Konzert für<br />

die Nette folgen.<br />

Wie schrieb der 1852 verstorbene Geowissenschaftler<br />

Leopold von Buch aus Stolpe in Brandenburg:<br />

„Die Eyffel hat ihresgleichen nicht in<br />

der Welt.“ Das und die Flusslandschaft Nette<br />

sollte in den nächsten zwei Jahren vielen Natur-<br />

Freunden eine Reise wert sein.c<br />

ELMAR HILLESHEIM/ECKART KUHLWEIN<br />

SEITE 14 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


NATURSCHUTZ<br />

Trittsteine für die Spanische Flagge<br />

Das System der europaweiten Naturreservate Natura 2000<br />

bWer sie kennt, hat oft nur eine vage oder<br />

sogar falsche Vorstellung von ihnen. Verantwortliche,<br />

deutsche Länderregierungen etwa, ließen<br />

sie links liegen und alle Meldefristen verstreichen,<br />

bis sie der Europäische Gerichtshof verurteilte.<br />

Gemeinden fürchten, dass sie ihre Entwicklungsfreiheit<br />

beschneiden und Landwirte<br />

sorgen sich um ihre Betriebe und die Zukunft.<br />

Und den Dresdnern hat die Verantwortung für<br />

eine winzige Fledermaus namens Kleine Hufeisennase<br />

plötzlich den Bau der geplanten Waldschlösschenbrücke<br />

gestoppt – ohne dass schon<br />

so ganz klar ist, ob das der Mehrheit dort eher<br />

recht oder unrecht ist.<br />

Die Rede ist von Natura 2000, dem großen<br />

Netz europäischer Naturschutzreservate, 1992<br />

von der EU-Kommission in der so genannten<br />

Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) festgeschrieben.<br />

Die Europäische Gemeinschaft setzte damit<br />

im Wesentlichen die Berner Konvention von 1979<br />

um, ein Übereinkommen über die Erhaltung der<br />

europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere<br />

und ihrer natürlichen Lebensräume, dem bisher<br />

insgesamt 45 Staaten beigetreten sind.<br />

Im Unterschied zu deutschen Naturschutzgebieten,<br />

die es auch weiterhin geben wird, beinhalten<br />

die Natura-2000-Richtlinien kein Veränderungsverbot.<br />

Auf den gemeldeten Flächen soll<br />

der günstige Erhaltungszustand, der für die Auswahl<br />

als Natura-2000-Gebiet maßgeblich war,<br />

dauerhaft gesichert bleiben. Eine Änderung bestehender<br />

Nutzung ist dennoch erlaubt, sofern<br />

sie sich nicht erheblich nachteilig auf die schützenswerten<br />

Pflanzen, Tiere und Lebensräume<br />

auswirkt. Flora, Fauna, Habitat (Lebensraum)<br />

– sie sind die entscheidenden Kriterien, die ein<br />

Gebiet zu Natura 2000 gehören lassen und zugleich<br />

die Namensgeber der Richtlinie.<br />

Die EU-Kommission hat tatsächlich nicht Gebiete<br />

zu schützenswerten erklärt, sondern vielmehr<br />

Lebensraumtypen und Lebewesen. Bestimmte<br />

Waldgesellschaften, Moore, stehende<br />

und fließende Gewässer und Wiesen ebenso wie<br />

Schmetterlinge, Fische, Libellen, Käfer und Säugetiere,<br />

dazu Büsche, Pilze und Blumen. Durch<br />

den europäischen Blick entstehen gelegentlich<br />

Schutzgebiete, die in ihrer Region eher alltäglich<br />

scheinen. Der Lebensraumtyp Hainsimsen-<br />

Buchenwald etwa bietet zahlreichen Pilz- und<br />

1.400 Käferarten an altem und totem Holz eine<br />

Heimat. Im Odenwald, im Spessart, in der Südrhön,<br />

im Bayerischen Wald und im Fränkischen<br />

prägen diese Wälder in großem Maße die Landschaft.<br />

In Europa insgesamt hingegen sind sie<br />

einzigartig und deshalb schützenswürdig.<br />

Allein das Vorkommen der in den Richtlinien<br />

festgelegten wichtigen Arten macht ein Gebiet<br />

zum Schutzgebiet, eine förmliche Ausweisung<br />

ist nicht mehr nötig. Wohl aber eine Bewertung<br />

durch die Länderbehörden sowie die Meldung<br />

der Gebiete nach Brüssel. 2004 und 2005<br />

schließlich, nach der scharfen Rüge der Kommission,<br />

unternahmen die Bundesländer deutlichere<br />

Anstrengungen, um FFH-Gebiete zu melden.<br />

Das Netzwerk der deutschen Natura-2000-Regionen<br />

umfasst inzwischen etwa 14 Prozent der<br />

NATURFREUNDE-NATURA-TRAILS<br />

Durch die Natura trailen<br />

THEMA<br />

I Die Spanische Flagge ist eigentlich ein recht<br />

unscheinbarer Schmetterling, gleichwohl<br />

gehört sie zu den Arten, für deren Erhaltung<br />

die EU besondere Schutzgebiete ausweist.<br />

Man findet sie im Odenwald an leicht verwil -<br />

derten Waldwegen mit Hochstaudenfluren<br />

und besonders gern am Wasserdost, der ihre<br />

Leibspeise ist.<br />

terrestrischen Fläche <strong>Deutschlands</strong> und 41 Prozent<br />

der marinen Fläche, zu der auch das Wattenmeer<br />

und der Bodensee gehören. Die etwa<br />

4.600 ausgewiesenen Gebiete verteilen sich auf<br />

die drei biogeografischen Regionen „alpin“, „atlantisch“<br />

und „kontinental“. EU-weit waren bis<br />

2006 etwa 25.000 FFH- und Vogelschutzgebiete<br />

gemeldet.<br />

Für diese Gebiete, immerhin ein Fünftel der<br />

gesamten Landfläche der Europäischen Union,<br />

müssen die Länder Pflege- und Entwicklungspläne<br />

erstellen und regelmäßig an die europäischen<br />

Gremien berichten. Die hohe Zahl der Gebiete<br />

wird, so erhofft es die Europäische Kommission,<br />

europaweit ein so dichtes Netz von Naturreservaten<br />

schaffen, dass sie es Tieren und Pflanzen<br />

im Sinne von Trittsteinen ermöglichen, in Europa<br />

zu wandern und sich zu verbreiten.c<br />

SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />

Weitere Infomationen<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Internationale · www.nfi.at<br />

Bundesamt für Naturschutz · www.bfn.de<br />

Die internationale Organisation der <strong>NaturFreunde</strong> passt gut zu den Natura-2000-Gebieten.<br />

Die Kampagne Natura Trails weist Wander- und Radwege durch Schutzgebiete mit hoher<br />

biologischer Vielfalt aus, die für eine sanfte Erholungsnutzung besonders geeignet sind.<br />

Sie werden dokumentiert, beschrieben und in Broschüren und auf Internetseiten präsentiert.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> Stormarn haben eine ausführliche Anleitung veröffentlicht, wie das geht<br />

(<strong>NATURFREUNDiN</strong> 3/2007), nachdem sie selbst eine Broschüre mit Natura Trails zu Schleswig-Holsteinischen<br />

Naturschätzen gestaltet hatten. Ähnliche Initiativen gibt es in Brandenburg,<br />

Württemberg, im Rhein- sowie Saarland und in Baden, wo der <strong>NaturFreunde</strong>-Landesverband<br />

mit Hilfe der Stiftung Naturschutzfond im Odenwald Wanderrouten durch Natura-2000-Gebiete<br />

und von Naturfreundehaus zu Naturfreundehaus beschreibt.c SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 15


NATURFREUNDE AKTIV<br />

Aus- und<br />

Sportbildung<br />

Bundesseniorensportfest<br />

in Zinnowitz<br />

Vom 8.-15. März 2008 findet im Ostseebad<br />

Zinnowitz das 13. Bundesseniorensportfest<br />

statt. Aktive Senioren mit und ohne Behinderung<br />

sind willkommen. Ausrichter ist<br />

der Deutsche Behindertensportverband e.V.<br />

(DBS), der alle zwei Jahre diese breitensportliche<br />

Veranstaltung mit durchschnittlich<br />

750 Teilnehmern organisiert. Gesundheitliche<br />

und kulturelle Zusatzprogramme<br />

bieten die schöne Gelegenheit, Sport und<br />

Urlaub am Ostseestrand miteinander zu<br />

verbinden. c DBS<br />

Weitere Informationen<br />

www.dbs-npc.de · (0203) 71 74 -188<br />

Aufstockung des<br />

Bundeslehrteams Schneesport<br />

Vom 19.-23.10.2007 fand am Stubaier Gletscher<br />

die diesjährige Bundeslehrteamschulung<br />

der Bundesfachgruppe Schneesport<br />

statt. Dabei wurde nach zweijähriger Schulung<br />

und Hospitation bei Ausbildungen<br />

das Nachwuchsteam Ski Alpin in das Bundeslehrteam<br />

aufgenommen. Wir gratulieren<br />

Nicole Beppler, Hanni Bischoff, Simon<br />

Vogt, Stefan Trometer, Jürgen Blank und<br />

Peter Mittermeier. Auch im Bereich Snowboard<br />

gibt es zwei neue Gesichter. Marco<br />

Scarpa und Andreas Kapser wurden am<br />

Ende der Schulung in das Bundeslehrteam<br />

der Bundesfachgruppe der <strong>NaturFreunde</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> berufen. Mit diesen Neuaufnahmen<br />

ist es gelungen, junge und engagierte<br />

Menschen für eine zukunftsorientierte<br />

Fachgruppenarbeit zu gewinnen. c<br />

BERND ZEITZEN<br />

Zusätzliche Schneesporttermine<br />

1. Für ambitionierte Schneesportler<br />

Allen Alpinskifahrern mit einer Oberstufe/Instructorausbildung,<br />

die vom<br />

26.-30.3.2008 am Schneesportlehrerlehrgang<br />

teilnehmen möchten, bietet<br />

die Bundesfachgruppe Schneesport einen<br />

Trainingslehrgang Snowboard vom<br />

14.-16.12.2007 an. Inhalt dieses Lehrgangs<br />

ist die Verbesserung des persönlichen<br />

Fahrkönnens. Jeder Teilnehmer weiß am<br />

Ende, in welchen Bereichen er noch trainieren<br />

muss.<br />

2. Für Skischulleiter<br />

Die Bundesfachgruppe Schneesport lädt alle<br />

interessierten Skischulleiter und Funk-<br />

tionsträger aus den Ortsgruppen zum Seminar<br />

nach Hohenwart bei Pforzheim ein.<br />

Folgende Themen stehen auf der Tagesordnung:<br />

Erfahrungsaustausch der Skischulen,<br />

wie gehen die <strong>NaturFreunde</strong> mit älteren<br />

Teilnehmern (50+) um/auf sie ein? Wie<br />

können wir die Jugend in die Skischulen<br />

bringen? c BERND ZEITZEN<br />

Informationen und Anmeldung<br />

www.schneesportteam.de<br />

GPS-Navigation beim<br />

Bergsteigen<br />

GPS-Navigation ist Trend und bietet sogar<br />

beim Bergsteigen einen Mehrwert. Ein großer<br />

Vorteil ist der zusätzliche Sicherheitsgewinn,<br />

den alle Führer zu schätzen wissen,<br />

die gut mit der Technik umgehen können.<br />

Denn GPS-Empfänger bieten große Vorteile<br />

beim Orientieren im weglosen Gelände. Etwa<br />

im Hochtourenbereich oder bei Nebel.<br />

Bevor man sich beim Bergsteigen mit der<br />

Orientierung mittels GPS-Gerät befasst, sollte<br />

man eine solide Grundausbildung mit<br />

Karte, Kompass und Höhenmesser erfahren<br />

haben. Sie ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung<br />

für die Anwendung von GPS-Geräten.<br />

Denn Vorsicht: Die Batterien halten<br />

je nach Gerät nur 12-24 Stunden. Bei Kälte<br />

deutlich weniger. In tiefen Tälern oder im<br />

dichten Wald wird die Navigation ungenau<br />

oder gar unmöglich. Um Technik und Funktionen<br />

eines GPS-Empfängers richtig zu beherrschen,<br />

muss man sich mit den Geräten<br />

auseinandersetzen. GPS-Navigation ist<br />

seit Jahren Bestandteil der Orientierungsausbildung<br />

bei den Fachübungsleitern der<br />

Fachgruppe Bergsteigen. Die nächste GPS-<br />

Schulung des Bundeslehrteams Bergsteigen<br />

findet bei der Variantenführerausbildung<br />

vom 18.–20. Januar im bayerischen Grainau<br />

statt.c GUNTER LEICHT<br />

Lern-CD klärt über<br />

Lawinengefahr auf<br />

Damit Freizeitsportler unfallfrei unterwegs<br />

sind, sollten sie gut ausgebildet sein,<br />

sportspezifische Risiken kennen und über<br />

ausreichend Fitness verfügen. Das gilt erst<br />

recht für Freerider oder Tourenfahrer. Einer<br />

Schweizer Statistik zu Folge kommt von allen<br />

Wintersportlern, die in einen Lawinenunfall<br />

verwickelt werden, jeder fünfte ums<br />

Leben. Der TÜV SÜD unterstützt das Projekt<br />

„white risk“. Eine Lern-CD vermittelt<br />

das komplexe Thema Lawinenkunde auf<br />

einfache und unterhaltsame Art. Gefahrenstufen,<br />

Lawinenarten oder Lawinen bildende<br />

Faktoren können interaktiv gelernt und<br />

in Übungen getestet werden. Auch wird<br />

ausführlich die Tourenplanung mit der Karte<br />

behandelt. Die Lern-CD richtet sich an<br />

Anfänger wie Profis und kostet € 21,52 inkl.<br />

Versand. c TÜV SÜD<br />

Weitere Informationen<br />

www.whiterisk.org<br />

AUS- UND SPORTBILDUNG<br />

Ausbildungstermine<br />

13.–16.12.07 Schnee<br />

Aufbaulehrgang Oberstufe<br />

Alpin + Snowboard<br />

Ort: Stubaital<br />

14.–16.12.20 07 Schnee<br />

Sichtung Snowboard Grundstufe<br />

Ort: Stubaital<br />

12.1.2008 Schnee<br />

Sichtung ÜL-Grundstufe Alpin (F-Lizenz)<br />

Ort: Sudelfeld<br />

18.–20.1.2008 Berge<br />

Variantenführer, Basislehrgang<br />

Ort: Grainau<br />

8.–10.2.2008 & 6.–9.3.2008 Berge<br />

FÜL Sportklettern, Teil I –<br />

künstl. Kletteranlagen<br />

Ort: noch offen<br />

14–17.2.2008 Schnee<br />

Nordic-Lehrgang<br />

Ort: Oberstdorf<br />

22.–24.2.2008 Berge<br />

Variantenführer, Aufbaulehrgang<br />

und Fortbildung<br />

Ort: Ainring, Obertauern<br />

1.3.2008 Schnee<br />

Bayerische <strong>NaturFreunde</strong>-<br />

Meisterschaften<br />

Ort: Sudelfeld<br />

1.3.2008 Schnee<br />

Württembergische Landesmeisterschaften<br />

Alpin + Snowboard<br />

Ort: Sudelfeld<br />

2.3.2008 Schnee<br />

Deutsche Ski-Meisterschaften<br />

Ort: Sudelfeld<br />

15.–22.3.2008 Berge<br />

Skihochtourenwoche<br />

Ort: offen<br />

21.–29.3.2008 Schnee<br />

Grundstufenprüfung Snowboard<br />

Ort: Stubaital<br />

21.–30.3.2008 Schnee<br />

Prüfungslehrgang Alpin +<br />

Snowboard Oberstufe<br />

Ort: Stubaital<br />

26.–30.3.2008 Schnee<br />

Prüfungslehrgang Schneesportlehrer<br />

Ort: Stubaital<br />

3.–6.4.2008 Berge<br />

Seilgartentrainer, Modul II,<br />

Mobile Seilaufbauten<br />

Ort: Berchtesgaden<br />

11.–13.4.2008 Berge<br />

Outdoor-Medizin<br />

Ort: Norddeutschland<br />

12.–19.4.2008 Berge<br />

FÜL Mountainbike, Grundlehrgang<br />

Ort: Kiefersfelden<br />

18.–20.4.2008 Berge<br />

Nordic Walking, Grundschulung<br />

Ort: noch offen<br />

25.–27.4.2008 Berge<br />

Nordic Walking, Grundschulung<br />

Ort: Norddeutschland<br />

9.–17.5.2008 Wasser<br />

Übungsleiterausbildung Kanu F –<br />

Praxis (oder: 9.–16.8.2008)<br />

Ort: Murg<br />

10.–17.5.2008 Berge<br />

FÜL Sportklettern, Teil II – Mittelgebirge<br />

Ort: Arco<br />

25.5.–1.6.2008 Wandern<br />

Bundeswandertage 2008<br />

Ort: NFH Maria-Rain<br />

30.5.–1.6.2008 Berge<br />

FÜL-Fortbildung Bergwanderleiter/<br />

Wanderleiter/Nordic Walking<br />

Ort: Pfaffenhofen<br />

6.–8.6.2008 Berge<br />

Nordic Walking, Trainerlehrgang<br />

Ort: noch offen<br />

Für Auskunft & Anmeldung zu Qualifikationen der Bundesfachgruppen [Bergsteigen,<br />

Schneesport, Wandern, Wassersport] ist die Bundesgeschäftsstelle der<br />

<strong>NaturFreunde</strong> in Berlin zuständig: Christina Gohr · (030) 29 77 32 -60<br />

sport@naturfreunde.de · www.naturfreunde-outdoor.de<br />

SEITE 16 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


I Konzentrierte Gespräche während des Natursport-Symposiums.<br />

1. FACHGRUPPENVERNETZUNG<br />

Für Sport keine zwei Stunden Zeit<br />

1. Natursport-Symposium überrascht mit aktuellen Trends<br />

bDurchschnittlich 120 Minuten pro Woche<br />

hat der moderne Großstädter für Sportangebote,<br />

inklusive An- und Abfahrt. Länger dauernde Angebote<br />

sind unattraktiv. Oft fällt die Entscheidung für<br />

oder gegen den Sport erst Minuten vorher, alternative<br />

Freizeitangebote gibt es schließlich genug.<br />

Mindestens einen Tag ihrer persönlichen Freizeit<br />

mussten Ende September die über 100 Teilnehmer<br />

für das erste <strong>NaturFreunde</strong>-Natursport-<br />

Symposiums einplanen. Fachgruppenübergreifend<br />

trafen sich dort Bergsteiger, Schneesportler,<br />

Wanderer und Wassersportler, informierten sich<br />

über Haftungsfragen, Erlebnispädagogik oder aktuelle<br />

Trends im Natursport. Die Teilnehmer lernten<br />

voneinander, dass Wassersportler gerne klettern,<br />

Bergsteiger durch Schluchten schwimmen,<br />

Wanderer an Natura Trails denken und Schneesportler<br />

die internationale <strong>NaturFreunde</strong>-Vernetzung<br />

vorantreiben.<br />

Mit über 1.500 ehrenamtlichen Sport-Übungsleitern<br />

und 20 qualitativ hervorragenden Ausbildungsgängen<br />

ist der Natursport der <strong>NaturFreunde</strong><br />

gut aufgestellt. Jedoch wird er sich den gesellschaftlichen<br />

Veränderungen stellen müssen,<br />

um im Wettbewerb mit anderen Anbietern und<br />

Freizeitangeboten bestehen zu können.<br />

Geänderte Lebensformen fordern eine geänderte<br />

Lebensplanung. Nicht nur im Sport<br />

schwindet die Vereinstreue. Eines der neuen<br />

Zauberworte ist Flexibilität. Alles muss ständig<br />

verfügbar sein. Wie aber können ehrenamtliche<br />

Angebote auf diese Anforderungen eingehen?<br />

Welche Sportarten werden künftig nachgefragt?<br />

Warum werden vermehrt Frauen, ältere Menschen<br />

und ausländische Mitbürger sportlich aktiv<br />

sein? Und ist der <strong>NaturFreunde</strong>-Sport darauf<br />

vorbereitet?<br />

Das Natursport-Symposium bot eine hervorragende<br />

Plattform, gemeinsam über die Zukunft<br />

des <strong>NaturFreunde</strong>-Sports zu sprechen. Gute Ideen<br />

wirken nun nachhaltig in den Fachgruppen.<br />

Deren weitere Vernetzung wird zudem Neue hervorbringen.<br />

c SAMUEL LEHMBERG<br />

WEITERBILDUNG<br />

Praxis mit Fernblick<br />

Wanderleiter lernen überraschend viel<br />

bIm Spätsommer lockte eine bundesweit<br />

ausgeschriebene Fortbildung 12 Wanderleiter in<br />

das Naturfreundehaus Eisguste im brandenburgischen<br />

Oderbruch. Zeitgemäße Wanderungen,<br />

Gesundheitsthemen sowie Rechtsfragen bei Erste-Hilfe-Leistungen<br />

standen auf dem Programm.<br />

Klingt trocken, befähigt aber Wanderleiter, im<br />

Gelände schnell auf Herausforderungen reagieren<br />

zu können.<br />

Einen willkommenen Praxisteil organisierten<br />

überraschend die beiden <strong>NaturFreunde</strong> Bernd<br />

MITMACHEN<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

Ideen zum Schneesport<br />

der Zukunft gesucht<br />

Mit dem Ski rasante Kurven fahren. Mit<br />

dem Board über einen Kicker springen.<br />

Mit dem Langlaufski die Ruhe des verschneiten<br />

Tales genießen. Das ist für<br />

Schneesportler der Inbegriff von Erholung<br />

im Winter.<br />

Bei den Klimaprognosen, die in immer<br />

genaueren Studien vorgelegt werden,<br />

ist diese Art von Winterurlaub nicht mehr<br />

lange oder nur noch eingeschränkt möglich<br />

(siehe auf Seite 12 „Winterfrische statt<br />

Skipiste?“) Wie könnte also ein Winterurlaub<br />

2020 in den Bergen aussehen?<br />

Die Bundesfachgruppe Schneesport ruft<br />

alle <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> auf, Vorschläge<br />

einzureichen. Die Ideen werden<br />

in die zukünftigen Übungsleiterausbildungen<br />

fließen, damit weiterhin attraktive Angebote<br />

für alle <strong>NaturFreunde</strong> organisiert<br />

werden können. c BERND ZEITZEN<br />

STV. BUNDESFACHGRUPPENLEITER SCHNEESPORT<br />

Ideen an: winterurlaub2020@naturfreunde.de<br />

Müller und Nicole Wiede aus der Nachbarstadt<br />

Bad Freienwalde. Als Müllerin und Müller verkleidet,<br />

führten sie die Teilnehmer auf den Pimpinellenberg<br />

im Biosphärenreservat Schorfheide.<br />

Hier sprachen sie voller Liebe über ökologische<br />

und kulturelle Besonderheiten des Oderbruchs.<br />

Fernblick inklusive.<br />

Plötzlich hatten die Wanderleiter überraschend<br />

mehr gelernt, als sie erwartet hatten. Sie<br />

werden wieder kommen.c BERND THIELE<br />

KOORDINATOR BUNDESWANDERTAGE<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 17


NATURFREUNDE AKTIV<br />

GLÜCKWÜNSCHE<br />

Verdient ins Alter<br />

Zwei engagierte <strong>NaturFreunde</strong> sind 90<br />

bAndreas Lautner ist der Ehrenvorsitzende<br />

der bayerischen <strong>NaturFreunde</strong>. Und das nicht<br />

ohne Grund. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen<br />

prägte er in der Zeit von 1969 bis 1983<br />

die Geschicke des Landesverbandes Bayern und<br />

entschuldete ihn dabei.<br />

Am 14. September hatte Andreas Lautner Geburtstag,<br />

zum 90sten Mal. Ein guter Grund für<br />

zwei langjährige Weggefährten, persönlich und<br />

herzlich zu gratulieren. Günter Mittelstaedt,<br />

stellvertretender Bundesvorsitzender, Landeskassierer<br />

und Ehrenmitglied des Landesverbandes<br />

�<br />

Bayern und das Ehrenmitglied Herbert Eichhorn<br />

wünschen zum runden Geburtstag im Namen<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> alles erdenklich Gute. Der<br />

Landesvorstand der bayerischen <strong>NaturFreunde</strong><br />

bedankt sich bei seinem Ehrenvorsitzenden<br />

für die gute Arbeit und drückt ihm die Daumen,<br />

dass er weiterhin geistig so wach bleibt.<br />

Etwas jünger ist Herbert Niestrath aus Lage.<br />

Genau 13 Tage. Am 27. September feierte er im<br />

Naturfreundehaus am Lageschen Berg seinen<br />

90. Geburtstag. Der Seniorenkreis und die <strong>NaturFreunde</strong>-Musikgruppe<br />

Ubbedissen feierten<br />

mit. „Das schönste Geburtstagsgeschenk, das<br />

ich mir denken konnte“, freute sich Herbert.<br />

Auch Herbert Niestrath hat sich verdient gemacht.<br />

1980 wurde er für sein gewerkschaftliches<br />

Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet. Herbert Niestrath hat immer<br />

gerne Verantwortung übernommen. Gleich<br />

nach dem zweiten Weltkrieg, den er nur knapp<br />

überlebte, wurde der gelernte Schweißer ein NaturFreund.<br />

Er engagierte sich in der Jugend- und<br />

Fotoarbeit und leitete später die Ortsgruppe.<br />

Auch als ehrenamtlicher Hüttenreferent für den<br />

Teutoburger Wald hat er sich engagiert.<br />

Herbert und Andreas haben viel Energie<br />

und Lebenszeit in die <strong>NaturFreunde</strong>-Idee investiert.<br />

Das ist nicht selbstverständlich. Und genau<br />

deshalb so wichtig. Vielen Dank und ein herzliches<br />

Berg frei! nach Bayern und Nordrhein-<br />

Westfalen.c HERBERT EICHHORN/GUSTAV GLITT<br />

���������������������������������<br />

Genau so sieht eine Ritterwanze aus!<br />

�<br />

I Fabian (8) aus Karlsruhe<br />

I Andreas Lautner (links) ist 13 Tage älter als<br />

Herbert Niestrath (rechts).<br />

�<br />

I Merlin (8) aus Emmendingen I Anna-Sophie (10), Fine (9) und Sarah (9) aus Berlin<br />

�<br />

SEITE 18 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />

�<br />

Liebe Kinder, herzlichen Dank für die vielen Briefe. Das hat echt Spaß gemacht. So viele Ritterwanzen auf einmal. Wie im Frühling. Und die vielen<br />

Lanzen und Schwerter! Ganz toll. Die Gewinnnerpreise sind schon in der Post. Schreibt doch mal, wie sie Euch gefallen haben.<br />


INTERVIEW<br />

Zuhören, um anzukommen<br />

Die Naturfreundejugend fordert das Ortsgruppenstimmrecht für junge Menschen<br />

2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Kai Niebert, Sie wurden<br />

auf der 6. Bundeskonferenz der Naturfreundejugend<br />

<strong>Deutschlands</strong> zum Bundesleiter<br />

gewählt. Wohin geht die Reise der Naturfreundejugend?<br />

Kai Niebert: Wir haben vor einem Jahr im Rahmen<br />

unseres Organisationsentwicklungsprozesses<br />

Naturfreundejugend 2015 damit begonnen,<br />

unsere Ziele und Methoden genauer unter die Lupe<br />

zu nehmen. Dazu haben wir junge Menschen<br />

im Verband befragt, wie sie sich die Welt 2015<br />

wünschen und welchen Platz die Naturfreundejugend<br />

in ihr haben soll. Ein Ergebnis ist: Die Naturfreundejugend<br />

wandert in die Zukunft – und<br />

zwar links! Unsere Mitglieder sind nach wie vor<br />

politisch.<br />

2 Was bedeutet Links für junge Menschen im<br />

Verband?<br />

In ihrem Alltag haben sie ganz konkrete Vorstellungen<br />

von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.<br />

Mit dem Begriff Sozialismus wissen sie aber<br />

meist nicht viel anzufangen. Wir werden jungen<br />

Menschen zukünftig noch stärker mit unseren<br />

Angeboten die Möglichkeit geben, ihre Zukunftsvorstellungen<br />

zu formulieren – und umzusetzen!<br />

NATURFREUNDEJUGEND KOMPAKT<br />

Nicht nur für<br />

<strong>NaturFreunde</strong> bis 27<br />

Die Naturfreundejugend organisiert Angebote für<br />

junge Menschen. Vierteljährlich erscheint ihr Magazin<br />

KidsPower. Aktuelle Publikationen der Naturfreundejugend<br />

auf S. 31.<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

www.kidspower.de · www.kindergipfel.de<br />

Umweldetektiv<br />

Umweltdetektive sind aktiv und wachsam. Sie erleben<br />

spannende Umweltabenteuer und sind der<br />

Natur auf der Spur.<br />

Bestelladresse:<br />

Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />

Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />

Projekt 30 Plus<br />

Wie kannn der Übergang von der Naturfreundejugend<br />

in die <strong>NaturFreunde</strong> effektiver gestaltet werden?<br />

Welche Angebote wünschen sich junge Familien?<br />

Wer Lust hat, gemeinsam mit anderen »Ü30ern«<br />

diese Fragen zu beantworten, meldet sich bei:<br />

Ansgar Drücker · druecker@naturfreundejugend.de<br />

(02228) 94 15 11<br />

2 Welche Angebote bieten Sie für Kinder und<br />

Jugendliche?<br />

Wir sind stark in vier Bereichen: Politik, Sport,<br />

Umwelt und Reisen. Politisch sind wir mit unseren<br />

Projekten aktiv im Kampf gegen Rechts und<br />

fordern für Kinder und Jugendliche energisch<br />

mehr Rechte ein. Durch Sport in der Natur erleben<br />

wir unsere individuellen Grenzen und wie<br />

stark wir eigentlich in der Gruppe sind. Dann<br />

die Umweltbildung: Mit dem Umweltdetektiv<br />

haben wir ein hochwertiges und aktives Angebot,<br />

das auch für viele Naturfreundehäuser interessant<br />

ist. Im Bereich Reisen setzen wir besonders<br />

auf internationalen Austausch und interkulturelle<br />

Bildung – und vergessen den Spaß dabei<br />

aber nicht.<br />

2 Die Naturfreundejugend organisiert den<br />

nächsten Kindergipfel. Was machen Kinder<br />

dort eigentlich?<br />

Sie üben ganz konkret Demokratie und gestalten<br />

die Gesellschaft mit. Auf dem Kindergipfel diskutieren<br />

junge Menschen gemeinsam mit Politikern<br />

verschiedene Themen. 2008 wird sich vieles<br />

um Artenvielfalt drehen. Die Kinder stellen<br />

jedoch nicht nur Forderungen auf, sondern ge-<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

ben auch ganz klare Selbstverpflichtungen ab,<br />

damit ihre Welt gerechter und grüner wird.<br />

2 Was wünschen sich junge Menschen vom<br />

Verband?<br />

Kinder und Jugendliche wollen in den Ortsgruppen<br />

und Landesverbänden ernster genommen<br />

werden, das hören wir immer wieder. Ein Beispiel<br />

ist das Stimmrecht auf Ortgruppenveranstaltungen:<br />

Es gibt keinen Grund, wirklich absolut<br />

keinen Grund, dass Menschen erst ab 18 mitstimmen<br />

dürfen. Kinder haben klare Vorstellungen<br />

von der Zukunft. Die müssen wir sie auch innerhalb<br />

der <strong>NaturFreunde</strong>bewegung äußern lassen.<br />

Das Wichtigste ist erstmal zuhören!<br />

2 Welche Herausforderungen sehen Sie im<br />

Verband?<br />

Wir müssen den Übergang von der Naturfreundejugend<br />

zu den <strong>NaturFreunde</strong>n effektiver gestalten,<br />

denn viele Mitglieder gehen uns dabei<br />

verloren. Als ersten Schritt haben wir das Projekt<br />

30 Plus angeschoben. Damit wollen wir denjenigen<br />

eine Heimat innerhalb der <strong>NaturFreunde</strong>bewegung<br />

bieten, die altersmäßig aus der Naturfreundejugend<br />

herausgewachsen sind, aber<br />

noch keine passenden Angebote bei den Natur-<br />

Freunden finden.<br />

2 Kai Niebert, was machen Sie 2015?<br />

Das schöne an den <strong>NaturFreunde</strong>n ist, dass man<br />

in jedem Alter ein passendes Angebot findet! Ich<br />

denke, dass die <strong>NaturFreunde</strong> sich noch viel bewegen<br />

müssen, wenn sie älter als 150 Jahre werden<br />

wollen. Auch wenn ich 2015 wohl zu alt für<br />

Jugendarbeit bin, freue ich mich auf andere spannende<br />

Baustellen im Verband!c<br />

INTERVIEW SAMUEL LEHMBERG<br />

Zur Person<br />

Kai Niebert (28) ist bereits<br />

in der dritten Generation<br />

NaturFreund, Doktorand der<br />

Biologiedidaktik und seit<br />

Mai 2005 Vorsitzender der<br />

Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong>.<br />

Er ist ausgebildeter<br />

Wanderleiter und wanderte<br />

im Sommer von München<br />

nach Venedig.<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 19


NATURFREUNDE AKTIV<br />

KLIMANETZWERK<br />

Warme Füße und kaltes Bier<br />

Klimanetzwerk, quo vadis?<br />

b„Gefragt sind intelligente und pfiffige Lösungen,<br />

die zeigen, dass Klimaschutz auch Spaß machen<br />

kann und man deswegen nicht auf warme<br />

Füße und kaltes Bier verzichten muss“, hieß es<br />

auf dem Bundeskongress der <strong>NaturFreunde</strong> 2005<br />

in Potsdam. Gemeint war das bis 2006 laufende<br />

Projekt Klimanetzwerk. Es sollte ganz konkret CO 2<br />

in den 470 Naturfreundehäusern und in Privathaushalten<br />

einsparen. Lokale wie regionale Ansätze<br />

existierten bereits, nur waren sie nicht miteinander<br />

vernetzt und konnten so nicht voneinander<br />

lernen. Hauptinhalt des Projektes war deshalb<br />

der Aufbau eines aktiven Netzwerkes zum Klimaschutz<br />

zwischen Naturfreundehäusern und Ortsgruppen.<br />

Diese wurden durch einen <strong>NaturFreunde</strong>-Wettbewerb<br />

aktiviert, über praktikable Lösungen<br />

nachzudenken und sie einzureichen.<br />

Seit einem Jahr ist das Projekt zu Ende. Viele<br />

Ortsgruppen und Naturfreundehäuser haben<br />

sich weiter intensiv mit dem Thema Klimaschutz<br />

I Einfach zu machen: Klima-Aktionstag.<br />

auseinander gesetzt und viele Menschen erreicht.<br />

Hier drei gelungene Beispiele:<br />

Das Naturfreundehaus Donautal gewann den<br />

ersten Preis des Klimawettbewerbs in der Kategorie<br />

der Erneuerbaren Energien. Kein Grund, um<br />

sich auszuruhen. Die <strong>NaturFreunde</strong> überzeugten<br />

als echte Multiplikatoren über 100 Hausbesitzer,<br />

auf ihren Dächern Solaranlagen zu installieren.<br />

Und sie aktivierten über 400 Privathaushalte, zum<br />

Ökostromanbieter EWS Schönau zu wechseln.<br />

Im Nienburger Naturfreundehaus Luise-Wyneken<br />

kann seit diesem Jahr als besonderes Angebot<br />

für Kinder- und Jugendgruppen das Klimafrühstück<br />

bestellt werden. Kinder erlernen<br />

dabei auf spielerische Art den Klimaschutz.<br />

Die Idee des solaren Naturfreundehauses<br />

wurde im Landesverband Hessen geboren. Im<br />

April startete die Kampagne für den Umstieg auf<br />

eine ökologische Stromversorgung.<br />

Bei Abschluss des Projektes wurde die Wichtigkeit<br />

des Klimaschutzes und der Vernetzung stets<br />

betont und ein kontinuierlicher Austausch gewünscht.<br />

Deshalb wurde aus der Vielzahl der eingereichten<br />

Projekte eine Gute-Beispiele-Datenbank<br />

erstellt. Sie liegt im <strong>NaturFreunde</strong>-Intranet und<br />

kann in verschiedenen Kategorien nach erfolgreichen<br />

Projektskizzen durchsucht werden. Inklusive<br />

der jeweiligen Kontaktmöglichkeiten. Denn nur<br />

wenn man sich austauscht, kann man voneinander<br />

lernen. Zusätzlich werden neue Seminare im<br />

Rahmen der internationalen <strong>NaturFreunde</strong>-Klimakampagne<br />

angeboten. c JULIA HOFFMANN<br />

Informationen, Anregungen und Kontakt<br />

Julia Hoffmann · (030) 29 77 32 71<br />

klimanetz@naturfreunde.de<br />

www.klimanetzwerk.de<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Intranet: www.bergfrei.de<br />

75 JAHRE NATURFREUNDEHAUS VEHRTE<br />

Zeitreisen zu den Sauriern<br />

der Vergangenheit<br />

b300 Millionen Jahre Erdgeschichte an einem<br />

Tag erleben: kein Problem. Sagt die Internetseite<br />

des Natur- und Geoparks Terra.vita. Terra.vita<br />

bedeutet frei übersetzt: der Lebenslauf<br />

der Erde. Lesen lässt er sich an über hundert<br />

Punkten im Osnabrücker Land in Niedersachsen.<br />

Auch auf den Terra Trails, das sind Fahrradtouren,<br />

die Saurierfährten, Großsteingräber oder<br />

historische Schlachten thematisieren.<br />

Das Naturfreundehaus Vehrte liegt am Waldesrand.<br />

12 Kilometer von Osnabrück entfernt und<br />

mitten im Geopark. Es bietet regionale und biologische<br />

Verpflegung und ist ein wichtiger Knotenpunkt<br />

des Klimanetzwerks. Hier entstand das<br />

Konzept des Klima-Aktionstages. Besucher werden<br />

gezielt durch Vorträge, Infostände oder Spiele<br />

für die Klimaproblematik sensibilisiert. Regionale<br />

Kooperationspartner beteiligen sich gerne.<br />

Auch an Nicht-Aktionstagen laden 50 Betten<br />

aktive Menschen zum Übernachten ein. Am<br />

Haus kann man Bogenschiessen lernen und an<br />

Umweltprogrammen teilnehmen. Oder man entspannt<br />

auf der Sonnenterrasse – vielleicht nach<br />

einer Wanderung zur Wassermühle aus dem 11.<br />

Jahrhundert.<br />

Die Umgebung bietet wirklich viel Geschichte.<br />

Selbst im modernisierten Naturfreundehaus. Das<br />

feierte in diesem Jahr seinen 75jährigen Geburtstag.<br />

1932 eingeweiht, wurde das Haus direkt ein<br />

Jahr später von den Nationalsozialisten beschlagnahmt.<br />

Erst 1951 erhielten die <strong>NaturFreunde</strong> Osnabrück<br />

ihr Eigentum wieder zurück. Die Zeitreise<br />

kann also direkt im Haus beginnen. Bringen<br />

Sie doch etwas Zeit mit.c JOHANNA MAI<br />

Weitere Informationen und Kontakt<br />

Naturfreundehaus Vehrte<br />

Engelriede 1 · 49191 Belm-Vehrte<br />

(05406) 44 25 · haus@naturfreunde-osnabrueck.de<br />

www.naturpark-terravita.de · (0541) 501 42 17<br />

SEITE 20 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


BLICK ZUM NACHBARN<br />

In den Bergen zu Hause<br />

Die Naturfreunde Österreich leben Natur und präsentieren sie im Internet<br />

bDie Mutter aller Naturfreunde ist eigentlich<br />

ein Vater: Georg Schmiedl setzte 1895 mit einem<br />

Inserat eine Idee in die Welt, die heute in<br />

500.000 Naturfreunden weltweit weiterlebt – allein<br />

150.000 davon sind Österreicher. Ein kleines<br />

Land in den Bergen voller Naturfreunde, auch<br />

Bundespräsident Heinz Fischer und die Extrembergsteigerin<br />

Gerlinde Kaltenbrunner sind Mitglieder.<br />

Die Naturfreunde Österreich verstehen sich<br />

als kompetenter Freizeitpartner, Indoor wie Outdoor.<br />

Sie betreiben rund 100 Kletterhallen, darunter<br />

Österreichs größte in Wien, vier Alpinschulen<br />

und ein Wildwasserzentrum. Jedes Jahr<br />

leisten Mitglieder etwa 60.000 unbezahlte Arbeitstunden<br />

in 170 österreichischen Naturfreundehäusern<br />

und im Wegebau. 15.000 km Wanderwege<br />

werden gepflegt.<br />

100 JAHRE PADASTERJOCHHAUS<br />

Ein Naturfreunde-Traum zum Anfassen<br />

Österreich kann man über den sogenannten<br />

Kulturweg Alpen der Naturfreunde sehr sanft erwandern.<br />

Von der schweizer bis zur ungarischen<br />

Grenze verbinden zwei Routen auf 1.800 km historische<br />

Wege und führen abseits der Touristenströme<br />

zu den Menschen in den Bergen und ihren<br />

Traditionen.<br />

Eines wird schnell klar beim Blick zum Nachbarn:<br />

Die Naturfreunde Österreich lieben die Natur<br />

in den Bergen, Alpinisten überall. Diese Liebe<br />

geben sie über ihre Freizeit- und Sportangebote<br />

weiter, holen Interessierte im Gelände ab<br />

und führen sie sanft und am konkreten Beispiel<br />

zu Naturschutzthemen. Wenn beim Kajakfahren<br />

das Wasser stinkt, wird Naturschutz schnell<br />

zu einer konkreten Aufgabe, die begeistert. Sie<br />

verteidigen energisch die Betretungsfreiheit des<br />

Waldes und der Alpinregionen und wollen zu-<br />

Das Padasterjochhaus auf 2.232 m Höhe<br />

in den Stubaier Alpen ist ein Naturfreunde-Traum,<br />

der in Erfüllung ging. Über 1.000<br />

Mitglieder, angereist in Sonderzügen, feierten<br />

am 12.08.1907 die Eröffnung des allerersten<br />

Naturfreundehauses und gleichzeitig<br />

das Ende der Abhängigkeit von anderen<br />

alpinen Vereinen. Naturfreunde hatten<br />

das Schutzhaus in mühevoller Eigenarbeit<br />

selbst gebaut – in ihrer äußerst kargen Frei- I Blicke bis in die Dolomiten.<br />

zeit und mit Hilfe von Packmulis. Der damalige<br />

Zentralobmann der Naturfreunde, Alois Rohrauer, wünschte in der Festrede allen zukünftigen<br />

Gästen, dass es für sie zu einer Stätte der Zuflucht, der Erholung und der Ruhe werden<br />

solle.<br />

Und die ist es heute noch. Bergsportbegeisterte finden ein renoviertes Naturfreundehaus, mit<br />

Photovoltaik- und Solaranalagen, grandiosem Ausblick und herzlichen Pächtern. Diese feierten<br />

gemeinsam mit 700 internationalen Festgästen am 12.08.2007 in einem Festakt das 100-jährige<br />

Jubiläum des Padasterjochhauses. Das Haus ist von Ende Juni bis Ende September geöffnet.<br />

Es bietet 15 Betten und 48 Schlafplätze im Matratzenlager, eine Vielzahl von Tourenmöglichkeiten<br />

und einen Naturfreunde-Traum zum Anfassen. c SAMUEL LEHMBERG<br />

Buchung & Information: Naturfreundehaus Padasterjochhaus · Paul und Agi Pranger<br />

Telefon 0043 (0)699 11 17 53 52 · www.padasterjochhaus.naturfreunde.at<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

künftig noch stärker im Klimaschutz werden. Es<br />

wird bereits investiert: für Solaranlagen, Wärmedämmung<br />

und umweltgerechte Versorgung in<br />

den Naturfreundehäusern.<br />

Sehr stark sind die Naturfreunde Österreich<br />

auf ihrer Internetseite. Hier stehen besondere Veranstaltungen<br />

ihrer 500 Ortsgruppen – und unter<br />

dem Navigationspunkt „Tourenportal“ über 1.100<br />

Routen zum kostenlosen Download: mit Wegbeschreibung,<br />

Karte, Fotos, Höhenprofil und GPS-<br />

Route. Ein Filter sortiert nach Sportarten. Das Gute<br />

dabei ist: Mit und ohne GPS-Gerät können die<br />

I Viele Wanderwege sind digital verfügbar.<br />

Touren begangen werden, ein Alpinwetterdienst<br />

bietet zusätzlichen Service, der begeistert. Medien<br />

berichten, Tourismusregionen bieten ihre Wege<br />

an und extra ausgebildete Naturfreunde nehmen<br />

laufend neue Touren auf. Das Angebot verringert<br />

das Risiko, sich in den Bergen zu verirren<br />

und spricht neue Zielgruppen an. Die Daten werden<br />

künftig sogar für die Wanderwege- und Schilderverwaltung<br />

genutzt.<br />

Erfolgreich ist auch die Vermarktung der Naturfreunde<br />

Reiseangebote. Zum Beispiel Team-<br />

Tours, das Outdoor-Reisebüro im Profisegment.<br />

Im Programm stehen Wüstenreisen in Libyen<br />

oder Paddeln auf dem Yukon, aber auch Eiskletterkurse<br />

in den Alpen. Team-Tours bietet keine<br />

Extremexpeditionen, sondern organisiert Abenteuer-<br />

und Erlebnisreisen auf höchstem Niveau,<br />

sozial- und umweltfreundlich. Bisher waren derartige<br />

Angebote nur bei Mitbewerbern buchbar,<br />

jetzt werden über Team-Tours sogar neue Mitglieder<br />

gewonnen.<br />

Die Naturfreunde Österreich setzen nach wie<br />

vor gute Ideen in die Welt. Ein Blick zum Nachbarn<br />

lohnt immer.c SAMUEL LEHMBERG<br />

Informationen und Kontakt<br />

Naturfreunde Österreich · Viktoriagasse 6<br />

1150 Wien · Telefon 0043 (0)1 892 35 34 -0<br />

www.naturfreunde.at<br />

Team-Tours: Gratiskatalog Telefon 0043 (0)1 892 07 40<br />

www.team-tours.at<br />

Gerhard Stürzlinger · Kulturweg Alpen<br />

Band 1 & 2 je € 28,90 im Buchhandel<br />

Sonderangebot Band 2 (Nordroute) über Naturfreunde<br />

Österreich · 9,90 Euro zzgl. Versand<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 21


NATURFREUNDE AKTIV<br />

FAHRRADKULTUR<br />

Glanz und Elend des neuen Ruhrgebietes<br />

Die Soziale Pedale der <strong>NaturFreunde</strong> Nordrhein-Westfalen fragt nach<br />

bDas Ruhrgebiet erlebt seit Jahren einen<br />

schwierigen Strukturwandel. Neue Perspektiven<br />

für die Region wurden und werden gesucht.<br />

Doch bedeutet es schon Zukunft für eine Region,<br />

wenn Zechen zu Freizeitparks mutieren und die<br />

Kinder der Kumpels als Designer in Fabrikhallen<br />

arbeiten? Ist dies ein nachhaltiger Anfang – oder<br />

nur verschleiertes Elend?<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> Wuppertal sind genau diesen<br />

Fragen nachgegangen. Oder besser: nachgefahren.<br />

Die Ortsgruppe organisierte sechs kulturkritische<br />

Fahrradtouren und besuchte Museen<br />

und Kirchen wie Zechen und Stahlwerken, den<br />

ehemaligen Kathedralen der Arbeit und heutigen<br />

Freizeitparks. Alles unter dem Titel Soziale Pedale,<br />

seit 20 Jahren gelebte <strong>NaturFreunde</strong>-Tradition<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

I Gemeinsam auf dem Fahrrad über Natur und Gesellschaft diskutieren.<br />

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde<br />

der <strong>NaturFreunde</strong>-Begriff des Sozialen Wanderns<br />

entwickelt. Gemeinsam wandern und dabei<br />

nachdenken über gesellschaftliche Realität.<br />

Draußen, wenn alle Sinne geschärft sind. Die<br />

Idee der Sozialen Pedale ist davon abgeleitet.<br />

Umweltfreundlich mit dem Fahrrad wird Natur<br />

und Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes<br />

erfahren. Die soziale Pedale ist dabei mehr als<br />

eine Radtour. Sie regt zum Denken an. An be-<br />

sonderen Orten wollten die Teilnehmer dann<br />

auch Antworten auf Zukunftsfragen finden. Mitfahren,<br />

selbst sehen und mitdiskutieren. Genau<br />

das verstehen die Wuppertaler unter der Sozialen<br />

Pedale. Sich aktiv mit der Gesellschaft beschäftigen<br />

und gemeinsam Antworten auf die<br />

Fragen der Zukunft finden. Ein Beispiel: Gehen<br />

Menschen zukünftig noch einer Lohnarbeit<br />

nach? Oder pflegen sie Muße, Entspannung und<br />

Zeitvertreib? Ein Zweites: Münden gewerkschaftliche<br />

Abwehrkämpfe in eine neue Gesellschaft?<br />

Oder verteidigen sie nur etwas, was es eigentlich<br />

zu überwinden gilt?<br />

Fragen, die zum Nachdenken anregen. Interessante<br />

Anregungen gaben die Teilnehmer der Sozialen<br />

Pedale. Im Januar werden diese in einer<br />

offenen Zukunftswerkstatt im Naturfreundehaus<br />

Wuppertal-Ronsdorf vorgestellt. Und weiter diskutiert.<br />

Denn die Gesellschaft ist im Wandel. Und<br />

die Soziale Pedale in Nordrhein-Westfalen besonders<br />

aktiv. c WOLFGANG WEIL<br />

Weitere Informationen<br />

www.naturfreunde-wuppertal.de<br />

Wolfgang Weil · (0202) 810 30<br />

Zukunftswerkstatt<br />

19.1.2008, 13 Uhr · Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />

NATURFREUNDEHAUS WUPPERTAL-RONSDORF<br />

Alte und neue Lieder<br />

zum 50. Geburtstag<br />

bDas Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />

ist ein wichtiger Stützpunkt für Kultur und<br />

Naturschutz in Wuppertal. Die Ortsgruppe hatte<br />

das Haus vor 50 Jahren mit großem Aufwand<br />

selbst gebaut. Und feierte im September mit vielen<br />

Gästen ein halbes Jahrhundert Naturfreundehaus.<br />

In einem modernen Ausdruckstanz wurde<br />

die damalige Bauzeit dargestellt. <strong>NaturFreunde</strong><br />

ließen alte und neue Lieder erschallen, Trommler<br />

begeisterten die Gäste und ein Zauberer gewann<br />

schnell die Herzen der vielen Kinder.<br />

Im Haus ist in den letzten 50 Jahren viel geschehen.<br />

Ostermärsche wurden vorbereitet, Butterbrote<br />

für streikende Kollegen geschmiert und<br />

leidenschaftlich über gesellschaftliche Zukunft<br />

diskutiert. Musik gemacht und Gedichte gelesen,<br />

Freundschaften gepflegt – und manchmal<br />

sogar der Lebenspartner kennen gelernt. Viele<br />

Wanderungen schlossen hier ab mit einem gemeinsamen<br />

Essen. Denn das Haus liegt landschaftlich<br />

sehr reizvoll in der Nähe der Ronsdorfer<br />

Talsperre. Gleich vor der Haustür beginnt der<br />

Wald. Auch in den kommenden 50 Jahren freuen<br />

sich die 400 Wuppertaler <strong>NaturFreunde</strong> auf<br />

viele Gäste.c WOLFGANG WEIL<br />

Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />

Luhnsfelder Höhe 7 · Telefon (0202) 46 13 20<br />

info@naturfreunde-wuppertal.de<br />

SEITE 22 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


NATURFREUNDE AKTIV<br />

I 1. Platz Tiere: „Reiherschmaus“ Hans-Peter Sauter, Eriskirch (links); 2. Platz Gruppe Tiere: „Säbelschnäbler im Morgenlicht“ Axel Kottal, Eriskirch (links<br />

unten); 1. Platz freies Thema Farbe: „Wasserfall“ Konrad Jäger, Schwandorf (rechts oben); 1. Platz freies Thema Schwarz-Weiß: „Mexikaner“ Reinhard<br />

Epple, Königsbach-Stein (rechts mitte); 2. Platz freies Thema Schwarz-Weiß: „Palmengarten“ Wolfgang Kern, Thurnau (rechts unten).<br />

BUNDESFOTO-TAGE 2007<br />

Eindrücke, die ändern und verändern<br />

Die Sieger des diesjährigen BundesFoto-Wettbewerbes wurden auf Usedom gekürt<br />

bBei mildem Herbstwetter und in bester<br />

Laune trafen sich die <strong>NaturFreunde</strong>-Fotografen<br />

Ende September in Zinnowitz. Zum ersten Mal<br />

veranstaltete die BundesFotogruppe ein einwöchiges<br />

Seminar mit Fotowettbewerb, Fachgruppenkonferenz<br />

und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen,<br />

an drei Abenden wurde zudem eine<br />

Weiterbildung im Bereich digitale Bildbearbeitung<br />

angeboten.<br />

Dass die Fotografen der <strong>NaturFreunde</strong> mehr sind<br />

als gute Techniker, findet auch der Bundesvorsitzende<br />

Michael Müller: „Die Fotogruppe der <strong>NaturFreunde</strong><br />

übernimmt eine wichtige Aufgabe.<br />

Sie klärt auf und ist quasi ein Bildungsverein.<br />

(…) Wir geraten immer häufiger an Grenzen der<br />

Beschreibung, um so wichtiger wird die Visualisierung,<br />

um Spuren und Eindrücke zu vertiefen,<br />

die ändern und verändern.“<br />

Axel Kottal, neuer Bundesfachgruppenleiter, hebt<br />

besonders den Austausch der Teilnehmer untereinander<br />

hervor: „Bei einem abendlichen Glas<br />

Bier hatten wir endlich die Zeit, mit <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

aus anderen Gruppen ins Gespräch zu kommen.“<br />

Zu den BundesFoto-Tagen 2008 lädt Kottal<br />

dann nach Berlin in das Naturfreundehaus<br />

Karl Renner.c SAMUEL LEHMBERG<br />

Alle Fotos im Onlinefotoalbum<br />

www.kultur.naturfreunde.de<br />

Neue Bundesfotoleitung<br />

Bundesfachgruppenleiter: Axel Kottal<br />

(07555) 948 60 · foto@naturfreunde.de<br />

Stellvertreter: Wolfgang Kern (Aktivitäten)<br />

(09228) 212 · WuG.Kern@t-online.de<br />

Michael Spies (Digitale Technik)<br />

(06831) 543 83 · micha.spies@t-online.de<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 23


NATURFREUNDE AKTIV<br />

ZEITSPRUNG<br />

Adliger Kämpfer und Erzieher<br />

Der Antifaschist und NaturFreund Waldemar von Knoeringen (1906–1971)<br />

bDen „roten Baron“ nennen sie ihn in der<br />

SPD. Die Partei der Arbeiter hat – besonders damals<br />

während der Weimarer Republik – nur selten<br />

adlige Mitglieder. Wohlstand, Reichtum gar,<br />

erlebt Waldemar von Knoeringen als Kind aber<br />

dennoch nicht. Der Vater, Clemens von Knoeringen,<br />

hat erst 1905 das Gut Rechetsberg bei<br />

Weilheim in Oberbayern gekauft, wo das einzige<br />

Kind des adligen Landwirts ein Jahr später<br />

zur Welt kommt. Schon 1907 aber muss der<br />

Vater das Gut aus finanziellen Gründen wieder<br />

verkaufen. Der 13jährige Waldemar verlässt 1919<br />

das Gymnasium vorzeitig und macht eine Lehre<br />

bei der AOK Rosenheim, wo er noch bis 1927<br />

als Kanzlei-Assistenz arbeitet. 1923 schon wird er<br />

Mitglied im Touristenverein Die Naturfreunde,<br />

1926 tritt er in die SPD ein.<br />

Ab 1928 lebt von Knoeringen in München, wo<br />

er sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend, im<br />

Reichsbanner und in der Eisernen Front gegen die<br />

Nationalsozialisten engagiert. Immer häufiger tritt<br />

er auch als Redner auf und hat damit großen Erfolg.<br />

Als die SA im März 1933 das Münchner Gewerkschaftshaus<br />

besetzt und verwüstet, ist von<br />

Knoeringen bereit, das Gebäude mit Waffengewalt<br />

zu verteidigen. Die SPD-Führung hingegen will es<br />

nicht auf einen Kampf ankommen lassen, von<br />

dem sie ohnehin erwartet, dass sie ihn verlieren<br />

wird. Gleichwohl kann von Knoeringen jetzt nicht<br />

mehr bleiben. Er flieht und versteckt sich – so berichten<br />

es die Rosenheimer <strong>NaturFreunde</strong> – in deren<br />

Breitenberghütte im Wendelsteingebiet. Später<br />

dann geht er nach Österreich und nach dem Dollfuß-Putsch<br />

weiter in die Tschechoslowakei.<br />

In dieser Zeit arbeitet er als Grenzsekretär für<br />

den Exilvorstand der SPD, die so genannte Sopa-<br />

de in Prag. Der junge Mann schmuggelt Informationen<br />

nach Deutschland hinein und bringt die<br />

Erfahrungen der südbayerischen Genossen nach<br />

Prag. Hier entstehen die monatlich erscheinenden<br />

Deutschland-Berichte der Sopade, diese später<br />

berühmt gewordenen, ausführlichen Berichte<br />

über die Zustände im faschistischen Deutschland.<br />

Die Breitenberghütte, in der er sich zuvor versteckt<br />

hält, hat von Knoeringen 1928 selbst mit<br />

eröffnet. Die Mitglieder der Ortsgruppe haben<br />

sie zwischen 1925 und 1928 in Eigenregie gebaut.<br />

Die Hütte wird später beschlagnahmt und fällt<br />

in die Hände der SA, dann an die Hitlerjugend.<br />

1946 bekommen die Rosenheimer <strong>NaturFreunde</strong><br />

die ausgeplünderte Hütte von den amerikanischen<br />

Besatzern zurück. Schnell renovieren sie,<br />

ersetzen das zerschlagene Mobiliar und nehmen<br />

den Betrieb wieder auf.<br />

Waldemar von Knoeringen heiratet 1935 im<br />

Ausland Juliane Astner. Seine damalige Verlob-<br />

te war 1933 von den Nazis verhaftet worden, hatte<br />

ihre Freilassung mit einem Hungerstreik erzwungen<br />

und war ihrem Verlobten ins Exil gefolgt.<br />

Das Ehepaar wird 1938 in Abwesenheit<br />

von Deutschland ausgebürgert und flieht, als es<br />

in Prag zu gefährlich wird, nach Paris und von<br />

dort aus weiter nach London. Hier betreibt von<br />

Knoeringen zusammen mit deutschen und österreichischen<br />

Kollegen die Radiostation Sender der<br />

Europäischen Revolution, die sich an die Arbeiter<br />

im deutschen Sprachraum richtet. Wegen der<br />

zunehmenden Zensur während des Krieges verlässt<br />

er den Sender und hilft mit, ein Schulungslager<br />

für die Umerziehung deutscher Kriegsgefangener<br />

einzurichten.<br />

Nach dem Krieg kehren Waldemar und Juliane<br />

von Knoeringen schnell zurück nach Deutschland.<br />

In die Heimat und zu den Freunden wollen<br />

sie, „heimkommen und das Schicksal mit ihnen<br />

teilen und alles geben, was noch übrig geblieben<br />

ist nach den langen Jahren in der Fremde“. Politisch<br />

unbelastet aber erfahren, macht von Kno-<br />

I Waldemar von Knoeringen (Balkon ganz rechts) eröffnete 1928 die Breitenberghütte – und musste<br />

sich hier bald vor den Nazis verstecken. Mit seiner Frau kam er immer wieder gerne zurück.<br />

eringen schnell Karriere in der deutschen Nachkriegspolitik.<br />

Die Stationen: Mitglied der Verfassunggebenden<br />

Landesversammlung und des<br />

Bayerischen Landtags, Landesvorsitzender der<br />

SPD in Bayern, Mitglied des SPD-Bundesvorstandes,<br />

Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion,<br />

Mitglied des Deutschen Bundestages.<br />

Besonders am Herzen liegt ihm aber weiterhin<br />

die Bildung der Menschen. Er gründet deshalb<br />

1948 die Georg-von-Vollmar-Schule in Kochel<br />

am See, die sich politischer Bildungsarbeit<br />

widmet und die er bis zu seinem Tod als Direktor<br />

leitet. Waldemar von Knoeringen stirbt 1971,<br />

erst 65jährig, in Höhenried am Starnberger See.<br />

„Den Menschen durch Bildung mündig machen“,<br />

war das Ziel des adligen Sozialdemokraten und<br />

bayerischen Naturfreunds, dem er sich während<br />

seines ganzen bewegten Lebens widmete.c<br />

SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />

SEITE 24 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


KALENDERBLATT<br />

10 Jahre Kyoto-Protokoll<br />

Wie das erste Klimaschutzabkommen entstand und was es bedeutet<br />

bEs war eine lange, zähe Verhandlungsnacht.<br />

In den Morgenstunden des 11. Dezember<br />

1997 aber war sie von Erfolg gekrönt: Vor 10 Jahren<br />

beschloss die Weltklimadiplomatie im japanischen<br />

Kyoto ein völkerrechtsverbindliches Dokument<br />

zum Kampf gegen den Klimawandel,<br />

das seither „Kyoto-Protokoll“ heißt. Nach diesem<br />

verpflichten sich die Industrieländer, ihre Treibhausgasemissionen<br />

im Zeitraum 2008 bis 2012<br />

um durchschnittlich 5,2 Prozent unter das Niveau<br />

von 1990 zu senken. Die einzelnen Länder<br />

haben dabei unterschiedliche Vorgaben, je nach<br />

dem Stand ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Die Staaten der Europäischen<br />

Union müssen beispielsweise<br />

ihre Emissionen um insgesamt acht<br />

Prozent senken, Russland und die<br />

Ukraine sind verpflichtet, das Emissionsniveau<br />

von 1990 nicht zu überschreiten.<br />

Für Schwellenländer wie<br />

die Volksrepublik China oder Indien<br />

und für Entwicklungsländer sind keine<br />

Beschränkungen vorgesehen.<br />

Allerdings: Mit der Unterschrift<br />

am 11. Dezember 1997 war erst ein<br />

Anfang für die Kyoto-Welt gemacht:<br />

Die nationalen Parlamente mussten<br />

nun nämlich noch der Unterschrift<br />

zustimmen. Und das dauerte. Im<br />

Protokoll selbst ist ein Quorum vorgesehen:<br />

Für die Gründung der Kyoto-Welt<br />

werden – so sieht es der<br />

Vertrag vor – mindestens 55 Staaten<br />

gebraucht, die mindestens 55 Prozent<br />

des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen<br />

zu verantworten haben.<br />

US-Präsident Bill Clinton hatte<br />

zwar in Kyoto unterschrieben. Der<br />

US-Senat lehnte aber ab, den Vertrag<br />

in nationales Recht umzusetzen. Genauso<br />

wie Australien: Die beiden größten Klimasünder<br />

der Welt verweigern bis heute dem Protokoll die<br />

Zustimmung. Entsprechend schwer war es, mindestens<br />

55 Prozent des weltweiten Ausstoßes zusammen<br />

zu bekommen. Alles hing an Russland.<br />

Es brauchte sieben Jahre mit schmeichelnder Diplomatie,<br />

bis die russische Duma das Kyoto-Protokoll<br />

im Oktober 2004 endlich ratifizierte. Das<br />

neue Zeitalter konnte beginnen.<br />

Die Verwaltung<br />

Seither ist Deutschland Klimamittelpunkt der<br />

Welt – jedenfalls verwaltungstechnisch. Dem Engagement<br />

von Bundeskanzler Kohl ist zu verdanken,<br />

dass das internationale Klimasekretariat –<br />

die Kyoto-Verwaltungszentrale – in Bonn sitzt.<br />

Mittlerweile arbeiten etwa hundert Mitarbeiter<br />

im Haus „Carstanjen“ am Rhein. Das zeigt, wie<br />

wichtig die UNO das Thema nimmt: Im internationalen<br />

Ozonsekretariat mit Sitz in Nairobi arbeiten<br />

beispielsweise nur fünf hauptamtliche<br />

Mitarbeiter.<br />

I Trotz Kyoto-Protokoll: Der Dreck fliegt weiter in die Luft.<br />

Die Buchhaltung<br />

Aufgabe der Zentrale ist, genau aufzulisten, welcher<br />

Vertragsstaat wie viel Kohlendioxid einspart.<br />

Das läuft zunächst auf freiwilliger Basis: Die Vertragspartner<br />

melden den jeweils aktuellen Stand.<br />

Artikel 9 des Kyoto-Protokolls besagt, dass diese<br />

Daten dann zu den halbjährlichen Konferenzen<br />

veröffentlicht werden. Allerdings misstraut die<br />

Buchhaltung den Angaben. Deshalb werden Kontrollteams<br />

in die Länder geschickt.<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

Der Gerichtshof<br />

Artikel 19 des Kyoto-Protokolls weist der Verwaltung<br />

auch die Funktion des Schlichters zu. Die<br />

Bonner Behörde muss deshalb eine Art Klima-<br />

Gerichtshof einrichten.<br />

Der Bußgeldkatalog<br />

Das Protokoll sieht dabei eine Abstufung der<br />

Strafen nach Ursache, Art, Grad und Häufigkeit<br />

von Vertragsverletzungen vor. Im Grunde sollen<br />

jenen Staaten, die ihren Verpflichtungen bis 2012<br />

nicht nachkommen, in der zweiten Vertragsperiode<br />

bis 2017 ein 1,3faches Reduktionsziel verordnet<br />

werden.<br />

Die Mechanismen<br />

Zur Reduktion sieht das Protokoll drei flexible<br />

Mechanismen vor: Emissionshandel zwischen<br />

den Industriestaaten, gemeinsam durchgeführte<br />

Klimaschutzprojekte – Joint Implementations<br />

– und klimafreundliche Entwicklungspolitik, den<br />

Clean Development Mechanism (CDM). Der internationale<br />

Emissionshandel soll<br />

ab 2008 so funktionieren wie der<br />

nationale in Deutschland. Joint Implementations<br />

und CDM funktionieren<br />

so: Wenn etwa die Niederlande<br />

in Litauen einen Windpark finanzieren,<br />

wird dort der Ausstoß reduziert.<br />

Litauen käme seinem Reduktionsziel<br />

dadurch um x Reduktionseinheiten<br />

näher – und die Niederlande dürften<br />

sich diese Einheiten gutschreiben.<br />

Die Bedenkenträger<br />

Zwar wertet der Wissenschaftliche<br />

Beirat der Bundesregierung zu globalen<br />

Umweltveränderungen das Kyoto-Protokoll<br />

als historischen Wendepunkt.<br />

Aber wie Wissenschaftler weltweit<br />

hält auch das Expertengremium<br />

die Reduktionsziele für viel zu gering.<br />

Bis 2020 müssten die Industrieländer<br />

ihre Emissionen um mindestens 20<br />

Prozent gegenüber 1990 mindern, so<br />

ihre Empfehlung. Auch Schwellenländer<br />

wie China, Brasilien oder Indien<br />

sollten konkrete Verpflichtungen eingehen.<br />

„Sicher reicht das Kyoto-Protokoll<br />

allein nicht aus“, sagt selbst Joke Waller-<br />

Hunter, vom UN-Klimasekretariat in Bonn. „Aber<br />

es sorgt für Bewegung.“ Allerdings nur bis 2012.<br />

Dann nämlich läuft der Vertrag aus. Um eine<br />

Nachfolgeregelung streitet die Klimadiplomatie<br />

derzeit in Bali.c NICK REIMER<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 25


FEST GESETZT<br />

Reisezeit<br />

27.1–3.2.2008<br />

Freizeit für Langläufer/-innen<br />

in Ramsau-Vorberg am Dachstein.<br />

Kosten: Mitglieder 385 €/Gäste 410 € (zzgl.<br />

indiv. Anreise)<br />

Leistungen: ÜN/HP in EZ + DZ mit DU/WC,<br />

TV und Radio<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart<br />

Paprikastraße 28 A · 70619 Stuttgart<br />

Telefon (0711) 479 04 14 · Fax 470 55 84<br />

kontakt@naturfreunde-schneesport.com<br />

9.–16.2.2008<br />

Tourenwoche im Allgäu<br />

Gunzesried mit Tourenski oder Snowboard<br />

und Schneeschuhen. Für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene im Tourenlauf. Grundkenntnisse<br />

im Alpinskilauf/Snowboarding<br />

ausreichend. Ski, Felle, Schneeschuh, Tourenrucksack,<br />

Sicherheitsausrüstung können<br />

gegen Gebühr geliehen werden.<br />

Kosten: 365 € zzgl. indiv. Anreise<br />

Leistung: ÜN/DZ/HP, Touren- & Reiseleitung<br />

Anmeldeschluss: 27.1.2008<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Berlin<br />

Fachgruppe Wintersport · Rainer Fuchs<br />

fr-carohl@gmx.de<br />

10.–17.2.2008<br />

Ski-Langlaufwoche in Oberhof<br />

Voraussetzungen: erste Laufkenntnisse<br />

Klassisch, Kondition für ca. 3 bis 4 Stunden<br />

Langlauf<br />

Kosten: 345 € Mitgl.,/375 € Nichtmitglieder<br />

Leistungen: 2-Bett-Zimmer HP, Betreuung,<br />

Unterricht für Interessierte, Versicherungen<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Siegfried Fischer · Keplerstraße 11a<br />

76327 Pfinztal · (0721) 46 57 87<br />

FSgfrd@aol.com<br />

16.–23.2.2008<br />

Schneeschuhwandern im Allgäu<br />

Jetzt 1 Woche für Einsteiger und Fortgeschrittene<br />

ab der Buhls Alpe 4–7 Stundentouren<br />

ohne Einkehrmöglichkeit. Einweisung<br />

in Gerät und Sicherheitsausrüstung.<br />

Kosten: 320 €<br />

Leistungen: ÜN in DZ, HP, Touren- u. Reiseleitung,<br />

eigene Anreise, Grundausrüstung<br />

(Schneeschuhe, Verschüttetensuchgerät,<br />

Rucksack) entleihbar<br />

Hinweis: Kürzere Teilnahme möglich<br />

Anmeldeschluss: 27.1.2008<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Berlin, s.o.<br />

17.–24.2.2008<br />

Fastenwandern – mehr als nichts essen<br />

Die Fastenwanderwoche besteht einleitend<br />

aus dem Entlastungstag, sechs Fastentagen<br />

und dem letzten Tag, an dem das Fasten<br />

gebrochen wird. Die Teilnahme erfolgt auf<br />

eigene Verantwortung!<br />

Kosten: Mitglieder 110 €, Nichtmitglieder<br />

130 € + 30 € für Lebensmittel<br />

Leistungen: Unterbringung in Mehrbettzimmern<br />

im Naturfreundehaus Brundorf<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Hans Meyerhoff · Telefon (0421) 62 46 35<br />

1.–8.3.2008<br />

Skifreizeit in Feldthurns/Südtirol<br />

Es werden verschiedene Skigebiete angefahren.<br />

Wie Gröden, Seiser Alm, Kronplatz,<br />

Plose oder Obereggen. Auch Möglichkeit<br />

für Langlauf.<br />

Kosten: Mitglieder 618 €/ Nichtmitglieder<br />

642 €, EZ-Aufschlag 63 €<br />

Leistungen: Anreise, Ü/HP im Hotel Feldthurnerhof,<br />

Tanzabend, Skipässe, Transfers,<br />

freie Nutzung Wellnessanlage<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Karlheinz Wildgrube · Gartenstraße 7<br />

95336 Mainleus · (09229) 70 37<br />

Kalle.Wildgrube@t-online.de<br />

30.3.–4.4.2008<br />

Skifahren in Saalbach-Hinterglemm<br />

Die Fahrt ist nicht für Anfänger geeignet<br />

Kosten: 380 € Mitglieder, 405 € Nichtmitglieder,<br />

EZ-Aufschlag 25 €<br />

Leistungen: HP/DZ mit Dusche/WC im<br />

Gasthof Hüttwirt/Leogang. Skipass exkl.<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Charlotte und Karl-Heinz Simon<br />

Adolfstraße 15 · 60528 Frankfurt am Main<br />

(069) 67 12 89 · charlysimon@gmx.net<br />

30.3.–13.4.2008<br />

Andalusien – ein Reise in den Frühling<br />

Kosten: 1.420 € Mitglieder/1.460 € Nichtmitglieder,<br />

EZ-Zuschlag 290 €<br />

Leistungen: Flüge Frankfurt – Jerez de la<br />

Frontera und Malaga, Bus- und Schifffahrten,<br />

Eintritte in Sevilla, Alhambra usw., Besichtigungs-<br />

u. Ausflugsprogramm eingeschlossen,<br />

HP in 3 und 4 Sterne Hotels<br />

Anmeldeschluss: 15.1.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Klaus Schweinfurth · Barlachstraße 27<br />

69168 Wiesloch · Telefon (06222) 26 12<br />

Fax (06222) 38 72 05<br />

kl.schweinfurth@t-online.de<br />

13.–20.4.2008<br />

Kulturwoche im Johann-Simonis-Haus<br />

Hamburg mit Stadt- und Hafenrundfahrt,<br />

Museen- und Ausstellungsbesuche, Spaziergänge,<br />

Besichtigung Stadt Ratzenburg<br />

in der Holsteinischen Seenlandschaft.<br />

Kosten: 333 €, Zuschläge für EZ sowie Zimmer<br />

mit Dusche/WC<br />

Leistungen: Ü/HP in Mehrbettzimmern,<br />

Eintrittsgelder, Führungen, Fahrten ÖPNV<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Naturfreundeferienheim „Johann-Simonis-<br />

Haus e.V.“ · Rahlande 32–40<br />

21220 Seevetal/Maschen<br />

Telefon (04105) 8 42 -84 · Fax -85<br />

nfh-maschen@online.de<br />

20.–26.4.2008<br />

Städtereise Hamburg<br />

Kosten: Mitglieder 690 €/Gäste 760 €<br />

Leistungen: 6 ÜN/Frühstück/DZ (EZ gegen<br />

Aufpreis), Hin- u. Rückfahrt DB 2. Klasse,<br />

Reiseleitung<br />

Anmeldeschluss: 15.2.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg<br />

Neue Straße 150 · 70186 Stuttgart<br />

Telefon (0711) 48 10 76<br />

Fax (0711) 480 02 16<br />

reisen@naturfreunde-wuerttemberg.de<br />

1.5.–8.5.2008<br />

Frühling auf Usedom<br />

NFH Usedom in Zinnowitz<br />

Kosten: Mitglieder 620 €/Gäste 680 €<br />

Leistungen: Bahnfahrt Stuttgart – Zinnowitz<br />

(über Berlin), 7 ÜN/HP/DZ, Kurtaxe,<br />

7-Tage-Karte Usedomer Bäderbahn, Ausflug<br />

zur Wollin, Reiserücktrittskostenversicherung.<br />

Anmeldeschluss: 31.1.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

4.–19.5.2008<br />

Jakobsweg: Auf den Spuren der Pilger<br />

Via Podiensis – Espalion – Lauzert<br />

Kosten: Mitglieder 1.340 €/Nichtmitglieder<br />

1.390 €, EZ-Zuschlag 230 €<br />

Leistungen: Busfahrt ab Bruchsal-Karlsruhe,<br />

Zusteigemöglichkeiten. HP in guten,<br />

landesüblichen Hotels, geführte Wanderungen<br />

und Ausflugsprogramm.<br />

Anmeldeschluss: 30.3.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Dirk Feltes · Buchsweg 4<br />

79639 Grenzach – Wyhlen<br />

Telefon (07624) 17 36<br />

Fax (07624) 98 80 14<br />

dirk.feltes@t-online.de<br />

7.5.–18.5.2008<br />

Frühlingsreise nach Ermland & Masuren<br />

Mit dem Bus in das Land der dunklen Wälder<br />

und kristallenen Seen in Polen.<br />

Kosten: Kosten pro Person im DZ 780 €,<br />

EZ 930 €<br />

Leistungen: Busreise, Ü/HP im Haus Panorama<br />

in Tylkowo<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Karin Schrödter<br />

Darlenhöhe 5 · 21077 Hamburg<br />

(040) 760 83 36<br />

10.–24.5.2008<br />

Kultur- und Wanderreise Syrien<br />

Kosten: Mitglieder 1.575 €/Gäste 1.645 €<br />

Leistungen: Flug ab/bis Stuttgart, Bahnfahrt<br />

Konya-Aleppo, Ü/DZ, teilw. HP, sonst<br />

Ü/F, Reisebus in Syrien und im Libanon,<br />

Reiseleitung, deutschsprachiger syrischer<br />

Reiseführer, Abgabe an „atmosfair“<br />

Anmeldeschluss: 29.2.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

15.5.–29.5.2008<br />

Türkei<br />

Vom Schwarzen Meer bis Kappadokien,<br />

Wandern, Natur und Kultur pur.<br />

Kosten: Mitglieder 1.340 €, Nichtmitglieder<br />

1.375 €, EZ-Aufschlag 219 €<br />

Leistungen: Flug von allen dt. Großflughäfen,<br />

moderner Reisebus, Mittelklasse-Hotels,<br />

DZ/EZ, D/WC, HP, größtenteils Buffet,<br />

deutschsprachiger Reiseleiter, alle Eintrittsgelder,<br />

Reisesicherungsschein<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Jochen Haushälter · Am Dreischen 6<br />

59192 Bergkamen · Tel/Fax (02307) 8 82 48<br />

31.5.–8.6.2008<br />

Reise durch das grüne Herz Europas<br />

Vulkanischen Osteifel: zwischen Nettetal,<br />

Booser Doppelmaar, Wacholderheiden und<br />

Laacher See folgen wir Vulkanrouten.<br />

SEITE 26 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


Kosten: ca. 320 €<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Willi Dießelmeier · Friedrichstraße 3<br />

32457 Porta Westfalica<br />

Telefon (0571) 7 48 11<br />

heimatkunde@naturfreunde.de<br />

7.–22.6.2008<br />

NFI Campertreffen 2008<br />

NIVON Naturfreunde Zeltplatz Het Hallse<br />

Hull bei Hall (Brummen)/Niederlande.<br />

Kosten: 300 € pro Person<br />

Anmeldeschluss: 31.12.2007<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Froukje Kramer · a.kramer25@chello.nl<br />

Telefon 0031 (0)55 533 25 64<br />

www.nivon.nl/kampeertreffen<br />

8.–15.6.2008<br />

Harzreise<br />

Eine Fahrt mit der Brockenbahn, Hexentanzplatz,<br />

Kyffhäuser, Stadtbesichtigung<br />

von Stolberg und Goslar.<br />

Kosten: Mitglieder 545 €/Nichtmitglieder<br />

565 €, EZ-Zuschlagf 70 €<br />

Leistungen: Busfahrt ab Bruchsal, Zusteigemöglichkeiten,<br />

HP in gutem Hotel<br />

Anmeldeschluss: 31.7.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Josef Schwaninger · Buchenweg 22<br />

76646 Bruchsal · Telefon (07251) 8 94 63<br />

josef@schwaninger.info<br />

19.–29.6.2008<br />

Wandern ohne Gepäck im Erzgebirge<br />

Ausflug nach Prag, Besuch von Spielzeugund<br />

Freilichtmuseum in Seiffen, erzgebirglerischer<br />

Heimatabend.<br />

Kosten: Mitglieder 620 €, Nichtmitglieder<br />

660 €, EZ-Zuschlag 75 €.<br />

Leistungen: Busfahrt ab Pforzheim, weitere<br />

Zusteigemöglichkeiten in Karlsruhe,<br />

Bruchsal, Wiesloch, HP in guten Hotels<br />

Anmeldeschluss: 31.3.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Klaus Schweinfurth, s.o.<br />

22.–29.6.2008<br />

Wanderwoche Dachstein<br />

Kosten: Mitglieder 255 €/Gäste 280 €<br />

EZ-Zuschlag 3 €/Tag, Anreise auf eigene<br />

Kosten, möglichst Fahrgemeinschaften<br />

Leistungen: ÜN/F, DZ mit Dusche/WC/Südbalkon<br />

(EZ Aufpreis), Wanderführungen<br />

Anmeldeschluss: 15.3.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

22.6.–2.7.2008<br />

Wanderreise nach Westerland/Sylt<br />

Hier soll die Insel Sylt erkundet werden. Es<br />

sind drei Radtagestouren geplant und es<br />

bestehen Möglichkeiten für Wanderungen.<br />

Kosten: Anreise + Ü/DZ 370 €<br />

Leistungen: Ü/Frühstück, Kurtaxe<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Wolfgang Lietz · Schmalenbrook 5a<br />

22525 Hamburg · (040) 54 13 91<br />

15.–17.8.2008<br />

Outdoorwochenende für Kids<br />

Erlebnisreiches Wochenende mit Zelten,<br />

Kochen im Freien und Wandern für Kinder<br />

von 8 – 12 Jahren in den Allgäuer Alpen<br />

Kosten: Mitglieder 38 €/Gäste 42 €<br />

Leistung: Zelten vor dem Haus, VP, Sennereibesichtigung,<br />

geführte Wanderung<br />

Hinweis: jedes Wochenende möglich<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong>–Ferienstätte<br />

Kanzelwandhaus<br />

Faistenoy 12 · 87561 Oberstdorf<br />

Telefon: (08322) 33 46<br />

infokwh@kanzelwandhaus.de<br />

20.9.–5.10.2008<br />

Toskana für Neulinge & Nostalgiker<br />

Kosten: Mitglieder 1.290 €/Gäste 1.360 €<br />

Leistungen: Busfahrt, 14 Ü/F in Mittelklasse-Hotels<br />

(DZ/WC/Dusche oder Bad), Eintrittsgelder,<br />

Nebenkosten und Reiseleitung.<br />

EZ gegen Aufpreis<br />

Anmeldeschluss: 31.3.2008<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

26.9.–12.10. bzw. 19.10.2008<br />

Nepal: Ganesh und<br />

Langtang Himal 2008<br />

Trekking, Natur und Kultur im nepalesischen<br />

Tibet. Langtang-Nationalpark in Nepal,<br />

mit tibetischer Bevölkerung und Kultur,<br />

zwischen den Eisgipfelwelten des Ganesh<br />

Himal (7.405m) und Langtang Himal<br />

(7.245m). Trek zuerst traditionelle, kaum<br />

touristisch entwickelte Dörfer am Fuße des<br />

Ganesh, dann über die Lodges ins oberste<br />

Langtang-Tal. Möglichkeit zur Verlängerung<br />

mit Gipfelbesteigungen und Trek über das<br />

Yolmo (Helambu) zurück nach Kathmandu.<br />

Gefragt sind (max. 8) TeilnehmerInnen<br />

mit Interesse an Kultur und Menschen, Bereitschaft<br />

zu Komfortverzicht und Kondition<br />

für anspruchsvolles Trekking. Vorbereitungstreffen<br />

am 19.1.2008.<br />

Kosten: ab 1560 € (geplant)<br />

Leistungen: Ausschreibung anfordern<br />

Anmeldeschluss: 31.12.2007<br />

Auskunft & Anmeldung: Ulrich Friebel<br />

Bundesreferent Auslandsbergfahrten<br />

Möllerstr. 10 · 59071 Hamm<br />

Telefon (02381) 834 26<br />

Ulrich.Friebel@t-online.de<br />

Seminare<br />

11.–13.1.2008<br />

10. Kulturseminar<br />

Seminar im Naturfreundehaus Rahnenhof<br />

zum Thema musikalische Lebenspfade, Lieder-,<br />

Mal- und Rhythmikwerkstatt, sowie<br />

ein Workshop zur Weiterentwicklung der<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Kulturarbeit.<br />

Kosten: 94 € für Mitglieder/102 € für<br />

Nichtmitglieder<br />

Auskunft und Anmneldung<br />

Marion Klippel · Landesgeschäftsstelle der<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz<br />

Telefon (0621) 52 31 91<br />

info@naturfreunde-rlp.de<br />

11.–13.1.2008 / 1.–3.2.2008 / 22.–24.2.2008<br />

Skilanglauf und Naturmeditation<br />

Meditative Begegnung mit dem Winter<br />

im Naturkolleg Hirzwald. In einer kleinen<br />

Gruppe werden aus der Stille heraus die<br />

ersten Stunden des gemeinsamen Tages begrüßt,<br />

bevor es auf die wunderschönen Loipen<br />

geht. Je nach Bedürfnis der Gruppe<br />

werden entspannende und öffnende Übungen<br />

mit einfließen. Vorkenntnisse sind nicht<br />

erforderlich.<br />

Kosten: 90 €<br />

Leistungen: Übernachtung & Verpflegung,<br />

es wird gemeinsam gekocht<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Olfert Dorka · Telefon (07441) 14 28<br />

www.dorka-umweltdienst.de<br />

29.2–2.3.2008<br />

Seminar für Frauen im<br />

Naturfreundehaus Rahnenhof<br />

Für Frauen, die aktiv sind, Spaß an Theater,<br />

Sprache, Tanz und körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

haben.<br />

Kosten: 97 € Mitglieder/107 € Nichtmitglie-<br />

Hinweis 1. Die Reisebedingungen und<br />

die Reise- und Seminarangebote werden<br />

vom jeweiligen Veranstalter verantwortet.<br />

2. Die Veröffentlichung in diesem<br />

Magazin ist eine unverbindliche<br />

Zusammenstellung ohne Gewähr. 3. Alle<br />

sportlichen Ausbildungsangebote:<br />

www.naturfreunde-outdoor.de.<br />

FEST GESETZT<br />

der, EZ + 20 €.<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz, s.o.<br />

7.–9.3.2008<br />

2. Singseminar mit Willi Boll<br />

„Atem – Stimme – Singen“ im Naturfreundehaus<br />

Elmstein<br />

Kosten: 90 € Mitglieder<br />

Leistungen: 2 Ü/VP im DZ<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz, s.o.<br />

29.–30.4.2008<br />

Bildungsseminar: Ornithologie<br />

Wir beschäftigen uns mit einer ausgewählten<br />

Vogelwelt der heimischen Landschaft<br />

um das Naturfreundehaus Kalifornien, deren<br />

Gesangsunterschieden sowie wichtigen<br />

Erkennungsmerkmalen von Flugbildern.<br />

Gilt auch als „Lizenzerhaltende Maßnahme“<br />

für WanderleiterInnen.<br />

Kosten: Mitglieder LV Schleswig-Holstein<br />

frei, Nichtmitglieder 40 € + Organisationsgebühr<br />

1,50 €<br />

Leistungen: Seminar, ÜN/VP<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Rainer Naujox · Telefon/Fax: (04101) 349 27<br />

pinneberg@naturfreunde-sh.de<br />

19.–27.7.2008<br />

12. Musiksommer<br />

Eingeladen in das Naturfreundehaus Üdersee<br />

sind alle musik- und singbegeisterten<br />

<strong>NaturFreunde</strong>. In gemeinschaftlicher Atmosphäre<br />

wird Musik im Orchester, Chor,<br />

Tanz, etc. erlernt und gestaltet. Ergänzendes<br />

breites Kulturprogramm.<br />

Kosten: Mitglieder 370 €/Nichtmitglieder<br />

400 €, Kinder und Jugendliche 250 €<br />

Leistungen: Ü. in 2-(3)Bett-Zimmern, keine<br />

EZ, Seminargebühr, Arbeitsmaterial, 4<br />

Mahlzeiten, Grillabend, für Wohnwagen,<br />

etc. Sonderkonditionen<br />

Anmeldeschluss: 20.12.2007<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Hessen · Am Poloplatz 15<br />

60528 Frankfurt/Main · (069) 666 26 77<br />

info@naturfreunde-hessen.de<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 27


FEST GESETZT<br />

Leserbriefe<br />

<strong>NATURFREUNDiN</strong> ATURFREUNDiN 3-2007<br />

Nanotechnologie<br />

anotechnologie<br />

Ich bin erstaunt und begeistert, dass sich<br />

die <strong>NaturFreunde</strong> nicht scheuen, auch<br />

so brisante und wichtige Themen wie<br />

die „Nanotechnologie“ anzufassen. Mir<br />

scheint, dass da tatsächlich eine heimliche<br />

Revolution unserer Produktwelt von<br />

statten geht, im Stillen, durchgesetzt von<br />

mächtigen wirtschaftlichen Konzerninteressen.<br />

Sicherlich hat die Nanotechnologie<br />

wie beschrieben auch positive Seiten. Aber<br />

sie wäre vermutlich die erste neue Technologie<br />

der Menschheitsgeschickte, die<br />

NUR Positives, NUR Segen bringt. Deshalb<br />

ist es wichtig, auch auf die Gefahren hinzuweisen<br />

und diese in der Gesellschaft zu<br />

diskutieren. Nach meinem Eindruck verschlafen<br />

aber die anderen Verbände – von<br />

Greenpeace bis zum Naturschutzbund –<br />

dieses Thema, offenbar weil ihnen die Brisanz<br />

nicht klar ist. Oder weil es einfach zu<br />

kompliziert ist. Gut, dass sich die NATUR-<br />

FREUNDiN die Mühe gemacht hat. c<br />

STEFFI REICHEL BERLIN<br />

Nanotechnologie<br />

Ihre Artikel in der letzten Ausgabe der NA-<br />

TURFREUNDiN haben bei mir ein ungutes<br />

Gefühl zurückgelassen, wie das für ähnliche<br />

Themen in früheren Ausgaben auch<br />

schon der Fall war. Meine Einwände sind<br />

im Wesentlichen nicht gegen die Themenauswahl<br />

oder den Inhalt der Artikel gerichtet,<br />

sondern gegen die Art und Weise, wie<br />

diese abgefasst sind. Mir erscheint dies eine<br />

sehr einseitige und unausgewogene,<br />

um nicht zu sagen, tendenziöse Argumentation<br />

gegen die Nanotechnologie zu sein,<br />

teilweise mit sehr unglücklich oder auch<br />

bewußt gewählten Beispielen. Sie weisen<br />

zwar richtig darauf hin, dass Nanopartikel<br />

insbesondere als Feinstaub lungengängig<br />

und auch hautgängig sind, d.h.<br />

von der Haut absorbiert werden und gegebenfalls<br />

sogar durch Zellmembranen dringen<br />

können, was in der Tat noch einer intensiveren<br />

Forschung bedarf. Nanotechnologie<br />

ist aber beileibe nicht auf diese Stäube<br />

beschränkt. Ihr Beispiel Silberpartikel<br />

ist fraglich. Zum Einen ist Silber zwar eine<br />

Bakterizid, dies aber auch in Form von<br />

Partikelgrößen, die nicht der Nanotechnologie<br />

zuzuordnen sind. Also liegt das Problem<br />

in der Substanz selbst und nicht in<br />

ihrer Form als Nanopartikel. Die Wirksamkeit<br />

von Wasserentkeimungstabletten beruht<br />

z.B. auf Silbersalzen. Auch wird Silber<br />

in der Kläranlage sowohl in ionischer Form<br />

als auch als Feststoffpartikel im Fällbecken<br />

vermutlich fast vollständig entfernt und gelangt<br />

daher auch nicht ohne weiteres in<br />

den Naturkreislauf. Auch verschweigen<br />

Sie, Sie dass herkömmliche Waschmittel Bakterizide<br />

in organischer Form bereits enthalten,<br />

der Zusatz vom Bakteriziden daher<br />

nicht neu ist. Insgesamt muß man feststellen,<br />

dass dieses Beispiel sicher kein Paradebeispiel<br />

für Nanotechnologie auf hohem<br />

Niveau ist, wenn auch die Waschmittelhersteller<br />

dies aus gut nachvollziehbaren<br />

Gründen lauthals propagieren. Ich möchte<br />

mich nicht in weiteren technischen Details<br />

verlieren. Ihre Artikel vermitteln dem<br />

Leser den Eindruck einer unterschwelligen<br />

Gefahr, ohne aber auf die wirklich interessanten<br />

Aspekte dieser Technologie weiter<br />

einzugehen, man denke an den Lotuseffekt,<br />

elektrisch leitende Kunststoffe, Oberflächenvergütung<br />

von optischen Gläsern<br />

für Fotoapparate, gezielter Medikamententransport<br />

usw. (…)c<br />

KLAUS JOAS PFORZHEIM<br />

Terrorismus & Atomkraft<br />

Abgesehen von den ohnehin schon sich<br />

immer wieder bemerkbar machenden Risiken<br />

weiß bei der Atomenergie ja auch niemand,<br />

wie man die abgebrannten Atombrennstäbe<br />

jemals mal los werden soll,<br />

insofern hinterlässt diese Generation den<br />

Nachfolgern unkalkulierbare Risiken.<br />

Wenn die Neandertaler schon AKW betrieben<br />

hätten, müssten wir uns heute noch<br />

mit den Hinterlassenschaften rumärgern.<br />

Eine Umstellung auf erneuerbare, weder<br />

Umweltrisiken noch Erdölbeschaffungskriege<br />

(Irak) verursachende Energien, wird<br />

es dann geben, wenn die Stromkonzerne<br />

der Regierung entsprechende Gesetze<br />

auf den Tisch legen können, bei denen sie<br />

selbst die Monopole haben.<br />

Die verschiedenen Umweltkatastrophen<br />

der Vergangenheit (Kyrill & Hochwasser)<br />

haben gezeigt, dass die Industrienationen<br />

in der Vergangenheit in Sachen Ökologie<br />

sehr gesündigt haben. Bei der Verkehrspolitik<br />

wird man zu Gesetzen kommen müs-<br />

sen,se die die Autofahrer zum Umsteigen auf<br />

die d Schiene veranlassen. In der Vergangenheit<br />

he war alles zu sehr an den wirtschaftlichen<br />

ch Interessen der Automobil-und Erdöllobby<br />

lo orientiert. Außerdem war es für die<br />

Politiker Po immer wichtig, den Wählern nach<br />

dem de Mund zu reden. Berg frei.c<br />

HORST GRZYWACZEWSKI ISERLOHN<br />

Solidarisches Du<br />

(…) es macht weitgehend Spaß, in der NA-<br />

TURFREUNDiN zu blättern und zu lesen.<br />

Aber es gibt vieles, was ärgerlich ist, (…).<br />

Dazu gehört auch die um sich greifende<br />

Unsitte, Interviewpartner, die sich als Mitglied<br />

unserer Organisation zu erkennen geben,<br />

mit „Sie“ anzusprechen – sogar unseren<br />

Bundesvorsitzenden. Oder sind die Interviewer<br />

selbst gar Außenstehende? Oder<br />

soll die Verbandszeitschrift weg vom Image<br />

einer solchen, dazu noch einem Verband<br />

zugehörend, bei dem das solidarische<br />

„Du“ immer noch wichtig ist? (…)c<br />

HANS PETER SCHMITZ BERGISCH GLADBACH<br />

Die Ausrüstung macht‘s – nicht.<br />

Es hat mich gefreut, in der NATURFREUN-<br />

DiN wieder mal einen Bericht über Fotografie<br />

zu lesen. Allerdings fiel mir auf, dass<br />

der Verfasser des Berichtes kein Natur-<br />

Freund ist und so stellt sich nicht nur mir<br />

die Frage: Warum hat diesen Artikel kein<br />

NaturFreund geschrieben, es gibt doch jede<br />

Menge kompetente Fotografen in unseren<br />

Fotogruppen? Ich wünschte mir für die<br />

Zukunft, dass zu Berichten über Fotografie<br />

und Bildbearbeitung die Bundesfotoleitung<br />

kontaktiert wird. c<br />

AXEL KOTTAL BUNDESFACHGRUPPENLEITER<br />

FOTO DEGGENHAUSERTAL<br />

Titelbild<br />

Seit einiger Zeit sorgt das Titelbild bei unserer<br />

Regionalgruppe für Irretationen. Wir<br />

benutzen die Zeitung unter anderem zur<br />

Mitgliederwerbung, aber auch Mitglieder<br />

sollte das Titelbild zum Lesen einladen.<br />

Dies war unserer Meinung nach nicht immer<br />

der Fall. In unserer heutigen oft kalten<br />

Welt sollte sich die <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />

positiv abheben. Das Titelbild sollte deshalb<br />

eine positive, symphatische Aussage,<br />

die leicht und schnell zu verstehen ist, enthalten,<br />

so dass jeder einfach neugierig auf<br />

die Zeitung wird. Inhaltlich gibt es ja kaum<br />

etwas auszusetzen und sollte auch weiter<br />

das ganze interessante Spektrum der <strong>NaturFreunde</strong><br />

umfassen. Sehr gut kam bei<br />

uns das Titelfoto mit den Wanderern an,<br />

aber auch der Frosch sorgte für Interesse.<br />

Flugzeuge sorgen dagegen für ein schlechtes<br />

Gefühl. (…) Vorschlag: Es ist eine Mitgliederzeitung,<br />

also sollten auch die Mitglieder<br />

bestimmen, wie die Zeitung etwa<br />

aussieht. Sehr gut fände ich eine Wahl des<br />

schönsten Titelbildes der letzen Jahre? Folgendes<br />

sollte aus unserer Sicht auf dem<br />

Deckblatt sein: schöne Landschaften, <strong>NaturFreunde</strong><br />

aktiv, Naturfreundehäuser, Tiere<br />

oder Pflanzen.<br />

(…) Ich würde mich freuen, wenn dieser<br />

Leserbrief zu einer breiten Diskussion<br />

führt. Berg Frei. c<br />

BERND MÜLLER BAD FREIENWALDE<br />

Leserbriefe<br />

an die <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />

Was war gut, was nicht, woran<br />

müsste noch gedacht werden?<br />

Schreiben Sie uns:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

<strong>NATURFREUNDiN</strong><br />

Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />

leserbriefe@naturfreunde.de<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen<br />

der Einsendungen vor.<br />

SEITE 28 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />

INFO


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4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 29


FEST GESETZT<br />

kurz notiert<br />

Weihnachten im Schuhkarton<br />

„Geschenke schenke der Hoffnung e.V.“, Projektträgerer<br />

der weltweit größten Geschenk-Aktion<br />

für Kinder in Not, ruft in diesem Jahr<br />

zum zwölften Mal dazu auf, weltweit Hoffnung<br />

zu schenken. Die Idee der Aktion ist<br />

einfach: Ein handelsüblicher Schuhkarton<br />

wird mit Geschenkpapier beklebt, mit Dingen<br />

des täglichen Bedarfs und allem gefüllt,<br />

was Kindern Freude macht: Hefte,<br />

Buntstifte und Lineal oder Zahnbürste und<br />

Kamm sind in den Empfängerländern wahre<br />

Schätze. Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten<br />

machen das Päckchen komplett.<br />

Mit einem Aufkleber zeigen Päckchenpacker<br />

an, für welche Altersgruppe die Geschenke<br />

geeignet sind und ob sich ein Junge<br />

oder ein Mädchen über das weit gereiste<br />

Päckchen freuen darf.c SL<br />

www.weihnachten-im-schuhkarton.de<br />

(030) 768 83 -700<br />

Höhere Steuerfreibeträge<br />

für Ehrenamtliche<br />

Mit dem „Gesetz zur weiteren Stärkung des<br />

ehrenamtlichen Engagements“ sind rückwirkend<br />

zum 01.01.2007 eine Reihe von<br />

Verbesserungen für die Tätigkeit der gemeinnützigen<br />

Vereine in Kraft getreten. Für<br />

Übungsleiter wurde der „Übungsleiterfreibetrag“<br />

von bisher 1.848 Euro auf 2.100 Euro<br />

im Kalenderjahr angehoben. Völlig neu<br />

ist für alle in der Satzung vorgesehenen<br />

Ehrenamtlichen die Möglichkeit, sich vom<br />

Verein ihre Auslagen, z.B. als Vorstandsmitglied,<br />

pauschal bis zu 500 Euro steuerfrei<br />

pro Kalenderjahr erstatten zu lassen. Kombinierbar<br />

sind die beiden Freibeträge allerdings<br />

nicht. Wer den Übungsleiterfreibetrag<br />

für sich in Anspruch nimmt, kann von der<br />

pauschalierten Auslagenerstattung nicht<br />

zusätzlich steuerfrei profitieren und umgekehrt.<br />

Eingebettet ist die Steuererleichterung<br />

in die Kampagne „Hilfe für Helfer“ des<br />

Bundesfinanzministeriums. c HGM<br />

Video der Generationen 2008<br />

Kurze Video-Briefe, etwa mit einer Webcam<br />

aufgenommen, sollen beim Bundeswettbewerb<br />

„Video der Generationen“ eingereicht<br />

werden. Der Videobrief kann fiktional oder<br />

dokumentarisch sein. Möglich sind auch Video-Briefe<br />

mit dem Handy. Hauptsache, sie<br />

sind mit Engagement gemacht und um eine<br />

Verständigung zwischen den Generationen<br />

bemüht. Der vom Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

geförderte Wettbewerb wird vom Kinder-<br />

und Jugendfilmzentrum in Deutschland veranstaltet.<br />

Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert<br />

von 9.000 Euro, der Einsendeschluss<br />

ist am 15. Januar 2008.c SL<br />

www.video-der-generationen.de<br />

(02191) 79 42 57<br />

Am 9. November war Schluss<br />

Über 160.000 gesammelte Unterschriften<br />

der NO-NPD-Kampagne wurden dem Bundestag<br />

übergeben. Neben den <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

haben sich zahlreiche Institutionen,<br />

Verbände und Privatpersonen dafür eingesetzt,<br />

ein deutliches Zeichen für einen<br />

zweiten Versuch im NPD-Verbotsverfahren<br />

zu setzen. Die Gründe liegen auf der<br />

Hand: Im kommenden Jahr stehen sechs<br />

Landtagswahlen an. Besonders in Niedersachsen<br />

betreiben die Rechtsextremen einen<br />

ebenso aggressiven wie populistischen<br />

Wahlkampf. NPD-Spitzenkandidat Andreas<br />

Molau gibt sich bürgerlich. Bis vor drei Jahren<br />

unterrichtete er an einer Braunschweiger<br />

Waldorfschule. Als sein NPD-Engagement<br />

bekannt wurde, erhielt er die Kündigung.<br />

In seinem Wahlprogramm schreibt<br />

er über Schulen, Umweltschutz, den Mittelstand<br />

sowie die innere Sicherheit und<br />

hofft damit im Januar auf den Einzug in<br />

den Landtag. Für entsprechende Prominenz<br />

aus den Medien sorgt er ebenfalls:<br />

„Frau (Eva) Herman lade ich herzlich ein,<br />

die zukünftige NPD-Landtagsfraktion in<br />

Hannover in Sachen Familienpolitik zu beraten.“,<br />

heißt es in einer Mitteilung der<br />

NPD. c JULIA HOFFMANN<br />

www.npd-verbot-jetzt.de<br />

idee.natur –<br />

Zukunftspreis Naturschutz<br />

Natur schützen und nutzen. Das ist ein<br />

Kernanliegen der <strong>NaturFreunde</strong>. Der Zukunftspreis<br />

Naturschutz als Kooperation<br />

zwischen Bundesumweltministerium und<br />

Bundesamt für Naturschutz sucht frische<br />

Ideen und innovative Konzepte für Allianzen<br />

zwischen Naturschützern und Naturnutzern.<br />

Zehn davon werden mit jeweils<br />

10.000 Euro honoriert. Zusätzlich winkt<br />

den Teilnehmern ein vereinfachtes und<br />

verkürztes Antragsverfahren, den Gewinnern<br />

eine weitergehende Projektförderung.<br />

Thematisch ist der Wettbewerb gegliedert<br />

in Wälder, Moore und urbane/industrielle<br />

Landschaften. Bewerben können sich<br />

Zweckverbände oder Vereine, vorausgesetzt<br />

sie gewährleisten die Umsetzung.<br />

Beiträge haben sehr große Chancen, wenn<br />

sie die Integration von anspruchsvollen<br />

Naturschutzzielen und ländlicher Entwicklung<br />

(Regionalvermarktung, sanfter Tourismus)<br />

beispielhaft und besonders überzeugend<br />

darstellen. Am 31.1.2008 ist Bewerbungsschluss.<br />

c SL<br />

www.idee-natur.de<br />

(02233) (0 48 14 40<br />

Gastgeschenk G<br />

für<br />

Mensch M und Natur<br />

Gastgeschenke G<br />

gehören zu den bewährten<br />

Traditionen Tr menschlicher Kultur. Wer gerne<br />

in ferne Länder reist, die nicht mit Reichtum<br />

gesegnet sind, kann sich bereits mit einem<br />

Euro wirkungsvoll bedanken. Die gemeinnützige<br />

Organisation Fair Travel pflanzt<br />

stellvertretend für jeden Touristen einen<br />

Baum in Ländern Lateinamerikas, in Afrika<br />

und Asien. Die Aufforstungsprojekte von<br />

Fair Travel orientieren sich dabei an den<br />

Weltentwicklungszielen der Vereinten Nationen<br />

und integrieren langfristige soziale<br />

Entwicklungsmaßnahmen und Umwelterziehungsprogramme.<br />

Viele der klassischen<br />

Kultur- und Naturerlebnis-Reiseveranstalter<br />

sind Partner von Fair Travel. Ab sofort kann<br />

auch jeder Einzelne mitmachen und einen<br />

Baum im Land seiner Wahl pflanzen. Eine<br />

Beschreibung aller Entwicklungsprojekte<br />

findet sich auf der Internetseite von Fair<br />

Travel. c JÜRGEN BLUHM<br />

www.fair-travel.net<br />

Vielfalt des Lebens<br />

hautnah erleben<br />

Unter dem Motto „BioDive – Tauch ein in<br />

die Vielfalt des Lebens“ startet die Deutsche<br />

Umwelthilfe (DUH) ein neues Internetportal<br />

für Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

Ausgerüstet mit Fotohandy und<br />

wachen Augen sollen sie die Natur in ihrer<br />

Umgebung neu entdecken. Weltweit<br />

sterben immer mehr Tier- und Pflanzenarten<br />

aus. Doch den alltäglichen Verlust der<br />

biologischen Vielfalt begreifen die meisten<br />

Menschen hierzulande immer noch vor allem<br />

als Problem ferner Länder, ausgelöst<br />

zum Beispiel von schrumpfenden tropischen<br />

Regenwäldern. Der genaue Blick auf<br />

die Situation in der Nachbarschaft ist bisher<br />

unterentwickelt.<br />

„Ihr braucht nur die Kamera auf das Leben<br />

halten, das Euch ständig und überall<br />

umgibt: Spinnen, die wie Spiderman<br />

in den Seilen hängen oder Pflanzen, die<br />

an scheinbar unmöglichen Orten Wurzeln<br />

schlagen und uns an den unbesiegbaren<br />

Überlebenswillen der Natur erinnern.<br />

Alle Einsendungen zusammen erschaffen<br />

bis zum Frühjahr 2008 ein immer dichteres<br />

„Mosaik der Artenvielfalt“, das ein beeindruckendes<br />

Abbild der Biodiversität in<br />

ganz Deutschland bilden wird. c DUH<br />

www.bio-dive.de<br />

Impressum<br />

<strong>NATURFREUNDiN</strong> · 59. Jahrgang<br />

Bundeszeitschrift der <strong>NaturFreunde</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong><br />

Redaktion: Sigrid Frank-Eßlinger [SFE],<br />

Eckart Kuhlwein [EK], Samuel Lehmberg<br />

[SL], Hans-Gerd Marian [HGM]<br />

(V.i.S.d.P.), Simone Rieth [SR]<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> e.V.<br />

Redaktion <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />

Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />

Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax -80<br />

redaktion@naturfreunde.de<br />

www.naturfreunde.de<br />

Verlag: Naturfreunde-Verlag<br />

Freizeit und Wandern GmbH<br />

Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />

Telefon (030) 29 77 32 -63 · Fax -80<br />

info@naturfreunde-verlag.de<br />

www.naturfreunde-verlag.de<br />

Anzeigen: Telefon (030) 29 77 32 -65<br />

anzeigen@naturfreunde.de<br />

Abonnement: Telefon (030) 29 77 32 -66<br />

abo@naturfreunde.de<br />

Jahresabonnement: 5,60 €<br />

Gestaltung & Satz: Pacifico Grafik<br />

Etienne Girardet · www.pacificografik.de<br />

Druck & Vertrieb: Bechtle<br />

Druck&Service, Esslingen<br />

Redaktionsschluss: sechs Wochen<br />

vor Erscheinen<br />

Erscheinungstermine: 4x jährlich –<br />

1.3./1.6./1.9./1.12.<br />

Regionalausgaben: Regelmäßig beigefügt<br />

sind die regionalen Ausgaben<br />

der Landesverbände Baden, Bayern,<br />

Berlin, Brandenburg, Hessen, NRW,<br />

Regionalverband Nord, Saarland, Rheinland-Pfalz,<br />

des Bezirks Mittelfranken und<br />

der Ortsgruppen Frankenthal, Hannover,<br />

Karlsruhe.<br />

Druckauflage: 58.000<br />

Bildnachweis: Titelbild: Nils Harder (NH)<br />

– www.inventivo.eu; S. 2: www.silberblick.net/NF-Archiv,<br />

Etienne Girardet (EG);<br />

S. 3: Helmut Eßlinger (HE) ,NF Österreich/<br />

Alfred Leitgeb (AL), EG; S. 4: Mathias Pätzold/www.pixelio.de;<br />

S.5: Mike Schwarzenbeck/www.pixelio.de,<br />

Helga/www.<br />

pixelio.de; S. 6: ÖKO-TEST, Stiftung Warentest,<br />

FSC; Transfair; S. 7: Rugmark, Bio-<br />

Siegel, Umweltbundesamt, spiel gut, Viabono,<br />

cve/www.pixelio.de; S. 8 + 9: Nick<br />

Reimer (NR); S. 10 Bundesregierung/Steffen<br />

Kugler, Samuel Lehmber (SL); S.11: Nicole<br />

Wilke, www.iisd.ca, SL; S. 12: Touristinfo<br />

Winterberg, Archiv NFI, EG; S. 13: Initiative<br />

Öffentliche Dienste – www.genuggespart.de;<br />

S. 14: Anja Zachow, Stephan<br />

Rosenzweig; S. 15: HE; S. 16 Uli Friebel; S.<br />

17: SL, EG; S. 18: Herbert Eichhorn, Gustav<br />

Glitt. Merlin Hauk, Fabian Schneller, Fine<br />

Voß, Sarah Ebel, Anna-Sophie Telsnig;<br />

S. 19: Kai Niebert, Thomas Bilgenroth; S.<br />

20: Reinhard Mai, Nina Wettern; S. 21:<br />

AL, Paul Pranger; S. 22: Wolfgang Weil; S.<br />

23: Hans-Peter Sauter, Axel Kottal, Konrad<br />

Jäger, Reinhard Epple, Wolfgang Kern;<br />

S. 24: AdsD in der FES; S. 25: Holger Weihe/www.photocase.de;<br />

S. 26: EG, Volker<br />

Selent; S. 27: EG; S. 28: EG; S. 29: EG; S.<br />

30: SL; S. 31: SL; S. 32: EG.<br />

SEITE 30 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007


Medien<br />

Almen<br />

Seit Jahrtausenden<br />

werden Tiere in<br />

den Hochlagen der<br />

Alpen gehalten.<br />

Mit der Höhe der<br />

Alm steigt die Qualität<br />

des Futters,<br />

Rinder können täglich<br />

bis zu einem<br />

Kilo zunehmen.<br />

Überraschend ist:<br />

Die Bewirtschaftung<br />

von Almen schafft Biodiversität. Wenn<br />

Almen aufgegeben werden, hat das tendenziell<br />

zur Folge, dass sich die Anzahl<br />

von Pflanzen- und Tierarten verringert. Warum<br />

das so ist, wird von Holzner verständlich<br />

dargelegt.<br />

Neben der Perspektive der Biodiversität<br />

werden weitere drei gute Gründe für die<br />

Bewirtschaftung von Almen behandelt: Sie<br />

sind Teil unserer kulturellen Identität. Almen<br />

haben für die Erhohlung einen hohen<br />

ästhetischen Wert. Nicht zuletzt ist die Bewirtschaftung<br />

volkswirtschaftlich bedeutend.<br />

Doch leider lohnt es sich betriebswirtschaftlich<br />

immer weniger.<br />

Ein Ansatz, wie die Almwirtschaft zu erhalten<br />

wäre, könnte in Freiwilligeneinsätzen<br />

auf Almen und Bergbauernhöfen bestehen.<br />

Dafür ist Bewußtseinsbildung bei potentiellen<br />

Helfern notwendig. Dieses Buch will<br />

dazu beitragen. Es beschreibt Almen in Modellgebieten<br />

und zeigt wunderschöne Farbfotos<br />

von Pflanzen, Tieren und landschaftlichen<br />

Veränderungen. So wird das Gelesene<br />

sehr eindrucksvoll. c JOACHIM KOCH<br />

Wolfgang Holzner u.a.: Almen – Almwirtschaft<br />

und Biodiversität. Böhlau, 2007.<br />

ISBN 978-3-205-77449-5. Preis 39,00 Euro<br />

Wilde Wege, stille Dörfer<br />

Ein Geheimtipp<br />

für Individualisten.<br />

Das neue Wanderbuch<br />

von Christoph<br />

Hennig entführt<br />

und führt den<br />

Leser in die Bergwelt<br />

der Abruzzen.<br />

15 Tagesetappen<br />

mit Ausflügen, Gipfeltouren<br />

und Varianten<br />

werden minutiös im Buch beschrieben.<br />

Das ist auch bitternötig, denn in Italien<br />

sind Wanderwege unzureichend ausgeschildert<br />

und Wanderkarten helfen nicht<br />

weiter. Die Abruzzen bieten eine Landschaft<br />

mit großer Vielfalt. Imposante Höhenzüge<br />

ragen bis zu 3.000 Meter auf, schmale Wege<br />

führen in Schluchten zu Wasserfällen<br />

und kahle Bergkuppen konterkarieren Täler<br />

mit dichten Wäldern. Der Autor gibt in seinem<br />

Buch alle notwendigen Informationen,<br />

um Wanderungen erfolgreich durchführen<br />

zu können. Über Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

die besten Reisezeiten und auch<br />

den Umgang mit wilden Hunden wird anschaulich<br />

informiert. Daneben erfährt der<br />

Leser einiges über soziokulturelle Zusammenhänge:<br />

die Wanderschäferei, die Entstehung<br />

des Nationalparks oder der italienische<br />

Safran aus der Gegend um Navelli.<br />

Besonders wichtig ist Hennig die regionale<br />

Küche: die Restaurant-Tipps sind sichere<br />

Tipps.c ANJA HELD & JOACHIM KOCH<br />

Christoph Hennig: Wilde Wege, stille Dörfer.<br />

Wanderungen in den Abruzzen. Rotpunktverlag,<br />

Zürich. ISBN: 3858693464.<br />

Preis 28 Euro<br />

Was sind die Energien<br />

des 21. Jahrhunderts?<br />

Und bringen wir<br />

das Klima wirklich<br />

aus dem Takt?<br />

Zwei Fragen, die<br />

nicht voneinander<br />

zu trennen sind.<br />

Mojib Latif und<br />

Hermann-Josef<br />

Wagner setzen sich<br />

in ihren Büchern<br />

genau mit diesen<br />

Herausforderungen<br />

auseinander und ergänzen sich dabei hervorragend.<br />

Latif beschreibt verständlich die Einflussfaktoren<br />

und die Fragilität des Klimas und<br />

macht noch einmal deutlich, dass der Klimawandel<br />

von Menschen verursacht ist.<br />

Basierend auf den neusten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen beschreibt er mögliche<br />

Szenarien eines zukünftigen Klimas und<br />

weist darauf hin, dass ein Mehr an Nachhaltigkeit<br />

unablässig zur Vermeidung größerer<br />

Katastrophen ist.<br />

Eine weitere wichtige Frage ist, wie wir<br />

den Klimawandel<br />

eindämmen, unsere<br />

wirtschaftliche<br />

Prosperität aber<br />

aufrecht erhalten<br />

können. Zweifelsohne<br />

gehört der<br />

zukünftige Energiemix<br />

dazu. Hier<br />

gibt Wagner einen<br />

guten Überblick,<br />

wobei er unmiss-<br />

verständlich klar macht, dass der heutige<br />

Energiemix zu überdenken ist. Billige Energie,<br />

gewonnen aus fossilen Energieträgern,<br />

gehört der Vergangenheit an. Deshalb ist<br />

es unablässig, alternative und regenerative<br />

Energiequellen zu verwenden.<br />

Beide Bücher malen kein pessimistisches<br />

Bild der zukünftigen Welt. Ganz im Gegenteil.<br />

Der Grundtenor ist: Wenn wir unser Verhalten<br />

überdenken und ändern, können wir<br />

das Schlimmste noch abwenden. Aber wir<br />

müssen es jetzt tun! c CHRISTIAN SCHULZE<br />

Hermann-Josef Wagner: Was sind die Energien<br />

des 21. Jahrhunderts? Der Wettlauf um<br />

die Lagerstätten. Forum für Verantwortung.<br />

Fischer Taschenbuch. Frankfurt 2007. ISBN:<br />

978-3596172740. Preis 9,95 Euro<br />

Mojib Latif: Bringen wir das Klima aus<br />

dem Takt? Hintergründe und Prognosen.<br />

Forum für Verantwortung. Fischer<br />

Taschenbuch. Frankfurt 2007. ISBN:<br />

978-3596172764. Preis 9,95 Euro<br />

PR für den Klimaschutz<br />

Auch wenn die<br />

Medien den Klimaschutz<br />

inzwischen<br />

intensiv behandeln,<br />

ist es für Umweltbewegte<br />

nicht<br />

immer einfach, ihre<br />

Botschaften an<br />

den Mann und an<br />

die Frau zu bringen.<br />

Häufig gelingt<br />

es nicht, Menschen<br />

außerhalb der ohnehin schon engagierten<br />

Szene anzusprechen. Das liegt oft auch daran,<br />

dass beim Verfassen von Texten oder<br />

bei der Gestaltung von Webseiten und Flyern<br />

nicht überlegt wird, welche Zielgruppe<br />

angesprochen werden soll und wie man<br />

sie am besten erreicht. Die neue Broschüre<br />

PR für den Klimaschutz zeigt Wege auf,<br />

wie (vor allem junge) Menschen unterschiedlichster<br />

Milieus für den Klimaschutz<br />

gewonnen werden können. Dazu werden<br />

Erkenntnisse der Umweltpsychologie, der<br />

Nachhaltigkeitskommunikation und des<br />

Sozialen Marketings praxistauglich aufbereitet.<br />

Auf 72 Seiten finden sich zahlreiche,<br />

in der Praxis erprobte Tipps und Tricks für<br />

erfolgreiche Projekte nicht nur zum Klimaschutz<br />

für einen Preis von 2,50 Euro zzgl.<br />

Versandkosten.<br />

Bestelladresse<br />

Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />

Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />

Telefon (02228) 94 15 -0 Fax<br />

info@naturfreundejugend.de<br />

Der Vereinsmeier<br />

FEST GESETZT<br />

Oft kommt es im<br />

Leben des deutschen<br />

Vereins zu<br />

Unstimmigkeiten<br />

oder vereinsrechtlichen<br />

Pannen, z.B.<br />

auf Mitgliederversammlungen<br />

oder<br />

in der Kommunikation<br />

mit dem Finanzamt.<br />

Wie der deutsche<br />

Verein als solcher funktioniert, erläutert<br />

die neue Broschüre Der Vereinsmeier<br />

in einem Glossar. Die wichtigsten Begriffe<br />

des deutschen Vereins(rechts) werden<br />

behandelt wie typische Konfliktsituationen.<br />

Das Kapitel „Tipps und Tricks für den<br />

Vereinsalltag“ lädt zur Reflexion über das<br />

Vereinsleben ein. Die Broschüre ist hier<br />

und da mit einem ironischen Unterton geschrieben,<br />

denn wenn es um die Sache<br />

geht, kennt mancher deutsche Verein keinen<br />

Spaß. Manche Situationen im Vereinsleben<br />

lassen sich allerdings nur mit Humor<br />

meistern – kombiniert mit dem notwendigen<br />

Handwerkszeug.<br />

Die DIN A5-Broschüre umfasst 48 Seiten<br />

und kostet 1,00 Euro zzgl. Versandkosten.<br />

Bestelladresse<br />

Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />

Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />

Telefon (02228) 94 15 -0 Fax<br />

info@naturfreundejugend.de<br />

Online-Broschüre Europasprech<br />

Wie Europapolitik funktioniert und warum<br />

alles so kompliziert ist, erläutert die Online-Broschüre<br />

Europasprech. Kernstück ist<br />

ein Glossar, das Fachbegriffe der Europäischen<br />

Union, der europäischen Jugendpolitik<br />

und der Europapolitik erläutert. Ansgar<br />

Drücker, Hauptautor der Broschüre, will<br />

komplizierte institutionelle Zusammenhänge<br />

oder Informationen über Förderprogramme<br />

in einer verständlichen und anregenden<br />

Form darbieten: „Es gibt Dinge<br />

in Europa, die sind so trocken, dass selbst<br />

Humor und Ironie verpuffen – aber wir<br />

sind drangeblieben und haben versucht<br />

den richtigen Mittelweg zu finden zwischen<br />

Ironie, Information, sachlicher Kritik,<br />

Faszination von der europäischen Idee und<br />

Nachahmen des oft unzumutbaren Sprachstils<br />

auf EU-Ebene.“<br />

www.europasprech.de.<br />

4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 31


123<br />

UNSERE HÄUSER<br />

Naturfreundehaus Familienferienzentrum Lieberhausen<br />

Eingebettet ins Oberbergische Land liegt das Ferienzentrum Lieberhausen auf 517 m<br />

Höhe. Umgeben von Wiesen und Wäldern laden wir zur Erholung und Entspannung,<br />

zum Wandern und Naturerleben ein. Wir bieten gut eingerichtete Zimmer oder Appartements<br />

mit eigener Dusche und WC, bei Bedarf mit Kinderbetten.<br />

UNSERE ANGEBOTE UND SONDERAKTIONEN 2008:<br />

a Junge Familien mit nicht schulpflichtigen Kindern: Unter dem Motto „Wir mögen<br />

Ihre Kinder“ verbringen alle zur Familie gehörenden Kinder bis zum Alter von vier<br />

Jahren kostenlosen Urlaub im Ferienzentrum Lieberhausen. Einzige Voraussetzung:<br />

Sie buchen Ihren Urlaub innerhalb der unten angegebenen Zeiten. Leistung: 7 Tage<br />

Vollpension, Verlängerung möglich. Termine: 3.1.-16.3.2008, 30.03.-22.6.2008,<br />

10.08.-22.12.2008. Preise: Erwachsene 239 €, Kinder (5-7 Jahre) 139 €<br />

a Familienerholung: Sie sparen bis zu 2 € pro Person und Tag, wenn Sie mit<br />

Ihrer Familie (2 Erwachsene und mind. 1 Kind) Gast unseres Hauses sind.<br />

Leistungen: 7 Tage Vollpension, Verlängerung möglich. Termine: 16.03.-30.03.2008,<br />

SCHNUPPER MIT GLIED SCHAFT<br />

Weitere Familienmitglieder<br />

Schnuppermitgliedschaft (max. 2 Kalenderjahre)<br />

Erwachsene � 40,– €<br />

Familie � 70,– €<br />

Kinder/Jugendliche � 24,– € Eintrittsjahr<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Straße<br />

PLZ, Wohnort<br />

Ich/wir treten den <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong>,<br />

Bundesgruppe Deutschland e.V. bei<br />

Datum, Unterschrift (bei Minderjährigen der/die gesetzl. Vertreter/-in)<br />

23.06.-10.08.2008. Preise: Erwachsene 283 €, Jugendliche (14-17 Jahre) 258,50 €,<br />

Kinder (5-13 Jahre) 204 €<br />

a Seniorenwoche vom 8. bis 15.03.2008. Leistungen: 7 Übernachtungen Vollpension<br />

mit Rahmenprogramm. Preise: Erwachsene 299 €<br />

a Oma, Opa, Enkel vom 28.7. bis 3.8.2008. Leistungen: 6 Übernachtungen Vollpension,<br />

kostenlose Kinderbetreuung, Ausflug in die Umgebung und Rahmenprogramm.<br />

Preise: Erwachsene 289 €, Jugendliche 253 €, Kinder 208 €<br />

a Advent im Bergischen Land vom 1. bis 7.12.2008. Leistungen: 6 Übernachtungen<br />

Vollpension, Besuch des Weihnachtsmarktes in Köln, Betreuung und Unterhaltung,<br />

Weihnachtliches Basteln und Backen. Preise: Erwachsene 248 €<br />

a Jahreswechsel vom 27.12.2008 bis 3.1.2009 . Leistungen: 7 Übernachtungen Vollpension,<br />

Sylvesterbuffet, Live-Musik. Preise für Nichtmitglieder: Erwachsene 399<br />

€, Jugendliche 340 €, Kinder 175 €.<br />

NFH Lieberhausen Käte-Strobel-Haus<br />

Käte-Strobel-Weg 30, 51647 Gummersbach<br />

Anreise mit der Bahn: bis Bf. Gummersbach – Abholdienst auf Anfrage. Weitere Anreise<br />

bitte mit dem Haus absprechen. Bitte planen Sie Ihre Zugfahrt mit www.bahn.de<br />

Anreise mit dem PKW: A 45 (Dortmund-Frankfurt) Abf. Meinerzhagen, Richtung Meinerzhagen,<br />

nach ca. 300 m links ab. B 54 Richtung Olpe, nach ca. 3 km bei der Gaststätte<br />

Höll rechts ab. Zufahrt zum Haus ist beschildert.<br />

Information & Buchung: Telefon (02763) 910 -0 · Fax (02763) 910 -166<br />

www.ferienzentrum-lieberhausen.de · info@ferienzentrum-lieberhausen.de<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Auftrag zur Einzugsermächtigung<br />

für die fälligen Jahresbeiträge durch die <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong>:<br />

Kontoinhaber<br />

Konto-Nummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum Unterschrift Kontoinhaber<br />

Beitrittserklärung senden an: <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> · Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />

Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax -80 · info@naturfreunde.de · www.naturfreunde.de<br />

SEITE 32 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007

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