NATURFREUNDiN - NaturFreunde Deutschlands
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AKTUELL<br />
a Ganz heiß: Was von der UN-<br />
Klimakonferenz in Bali zu<br />
erwarten ist [Seite 11]<br />
a Ganz warm: Was die Natur-<br />
Freunde von Schneekanonen<br />
halten [Seite 12]<br />
a Ganz kalt: Warum der Sozialstaat<br />
vor die Hunde gekommen<br />
ist [Seite 13]<br />
<strong>NATURFREUNDiN</strong><br />
Zeitschrift für nachhaltige Entwicklung – sozial – ökologisch – demokratisch<br />
www.naturfreunde.de<br />
AKTUELL<br />
a 123_Überschrift<br />
123_subzeile [Seite xx]<br />
a 123_Überschrift<br />
123_subzeile [Seite xx]<br />
a 123_Überschrift<br />
123_subzeile [Seite xx]<br />
www.naturfreunde.de<br />
Ausgabe 4-2007<br />
Die Schwierigkeit<br />
des Schenkens<br />
Was bei der Jagd nach den<br />
Präsenten helfen kann
AUF EIN WORT<br />
�<br />
Weichgespült und grün gestrichen<br />
EIN STANDPUNKT VON HANS-GERD MARIAN,<br />
BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER DER NATURFREUNDE<br />
DEUTSCHLANDS<br />
�<br />
Mit dem früheren CDU-Bundesminister<br />
Matthias Wissmann hat die Autolobby<br />
den richtigen Weichspüler gefunden. Grün angestrichen<br />
kommen jedenfalls neuerdings selbst<br />
die Luxuslimousinen von Mercedes aus Stuttgart<br />
oder BMW aus München daher. Die Bundesregierung<br />
zeigt sich von der neuen Marketingoffensive<br />
der Automobilindustrie beeindruckt. Und<br />
belohnt das: Das Merkel-Kabinett verzichtet auf<br />
nennenswerte Beiträge des Verkehrs in ihrem<br />
Klimaschutz-Aktionspaket. Dabei würde laut Berechnungen<br />
des Umweltbundesamtes alleine ein<br />
Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf den<br />
Autobahnen viermal mehr Kohlendioxid einsparen,<br />
als im letzten Jahr durch alle Wohnraummodernisierungsprogramme<br />
erreicht wurde.<br />
Prognostizierte Wachstumsraten von bis zu<br />
100 Prozent binnen zwanzig Jahren im Flugverkehr<br />
bringen Bundestagsabgeordnete, etwa im<br />
Tourismusausschuss, geradezu in Verzückung.<br />
Nicht nur der Ausbau der Flughäfen in Frankfurt/<br />
Main oder Berlin lassen Politikerherzen höher<br />
schlagen. Selbst jeder Dorfbürgermeister freut<br />
sich über die Umnutzung einer ehemaligen Militärflugpiste<br />
für Billigflieger. Wachstum, Wachstum<br />
und nichts dazugelernt.<br />
Und bei der Bahnreform wetteiferten die<br />
Großkoalitionäre darum, wie die wertvolle Infrastruktur<br />
des Schienennetzes am besten so trickreich<br />
verschenkt werden kann, dass es keiner<br />
merkt. Eine Bahn-für-alle als Hauptverkehrsträger<br />
steht längst nicht zur Diskussion, weitere tausende<br />
Kilometer Streckenstilllegung sind vorprogrammiert.<br />
Dabei hat die Bahn ihr Angebot qualitativ<br />
erheblich verbessert: Nur werden immer<br />
weniger Orte und Menschen erreicht. Die Stilllegung<br />
des Bahnhofs Tiefensee hat zwar eine ge-<br />
wisse Komik, aber richtig freuen mag man sich<br />
nicht angesichts des fantasielosen „Weiter so!“ in<br />
der Verkehrspolitik.<br />
Als Antwort auf die Feinstaubproblematik in<br />
den Innenstädten wird an den Grenzwerten gedreht<br />
und – weil Deutsche so was mögen – bunte<br />
Plaketten auf die Autos geklebt.<br />
Nimmt man die Verkehrspolitik als Gradmesser,<br />
wie ernst es die Bundesregierung mit dem allgemein<br />
propagierten Klimaschutz nimmt, kann man<br />
nur von Heuchelei sprechen. Wir brauchen eine<br />
radikal andere Verkehrspolitik, wenn wir die ökologisch<br />
absolut notwendigen und nicht mehr aufschiebbaren<br />
Klimaschutzziele erreichen wollen.<br />
Leitbild sollten lebenswertere Städte und<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossene<br />
ländliche Regionen sein. Wozu braucht etwa<br />
Berlin Autoverkehr innerhalb des S-Bahn-Ringes?<br />
Eine autofreie Hauptstadt mit Umnutzung vieler<br />
Verkehrsflächen in Grünzonen hätte Symbolkraft<br />
– auch für andere Städte in der Welt. Mehr Menschen<br />
würden in die Stadt zurückkehren und ihre<br />
Wege zu Fuß, per Fahrrad oder mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln erledigen anstatt im so genannten<br />
Speckgürtel neue Flächen zu versiegeln und<br />
das Pendlerheer der Autofahrer zu vergrößern.<br />
Dass die Hauptstadt-CDU Motor eines Volksbegehrens<br />
für den Erhalt des Flughafens Tempelhof<br />
mitten in der Stadt ist, zeigt wes Geistes<br />
Kind die Jünger der „Klimakanzlerin“ sind. Dabei<br />
wäre die Umwidmung des riesigen Areals in ein<br />
großes Aufforstungsprojekt und Umwelterlebnisgebiet<br />
für Kinder und Jugendliche ein echter Anziehungspunkt<br />
für das alternde Berlin statt auf<br />
reiche Klinikpatienten zu setzen, die zur Behandlung<br />
einfliegen.<br />
Wenn der UN-Weltklimareport eines nahe<br />
legt, dann dass wir keine Zeit mehr zu verlieren<br />
haben. Wir müssen radikal umsteuern. Ohne Änderungen<br />
in der Verkehrspolitik – mit klaren ordnungsrechtlichen<br />
Vorgaben zum erlaubten Kohlendioxid-Ausstoß<br />
und zum Tempolimit – bleiben<br />
andere Anstrengungen höchst unzureichend. Für<br />
uns alle bedeutet es Abschied nehmen vom stetigen<br />
„Schneller – Höher – Weiter“ und zugleich<br />
den Gewinn von Lebensqualität.<br />
SEITE 2 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />
�<br />
�
TITEL<br />
Was Schenken eigentlich ist ...... 4<br />
Die Schwierigkeit des Schenkens<br />
Wer sich über sein Präsent Gedanken<br />
macht, der wird erstaunliche<br />
Aspekte finden ............................ 4<br />
Schenk Dich glücklich<br />
Es gibt sie, die Wegweiser im<br />
Dschungel des Konsums ............. 6<br />
Die andere Form des Schenkens<br />
Basteln ist die pure Lust.............. 8<br />
EDITORIAL<br />
es weihnachtet sehr. Wir können es wieder in<br />
den Zeitungen lesen: Das Jahresendgeschäft<br />
boomt oder nicht, der Einzelhandel meldet Rekorde<br />
oder nicht, der Wirtschaftsminister jubelt<br />
oder nicht. Wer jetzt noch kein Geschenk eingekauft<br />
hat, muss sich sputen. Wer zu spät kommt,<br />
schafft die Schnäppchen nicht mehr. Geiz ist geil,<br />
aber einmal im Jahr öffnen sich die Herzen und<br />
die Geldbeutel. Vorausgesetzt allerdings, sie sind<br />
ausreichend gefüllt.<br />
Für zweieinhalb Millionen Kinder und Jugendliche<br />
in Deutschland werden sich nicht alle<br />
Weihnachtswünsche erfüllen lassen. Sie gehören<br />
unter die Rubrik „Kinderarmut“. Die Schere<br />
zwischen Arm und Reich hat sich weiter geöffnet.<br />
Das ist eine Schande für ein wohlhabendes<br />
Land, das zu den reichsten auf der Erde gehört.<br />
Welch Widerspruch dazu, dass gleichzeitig all-<br />
THEMA<br />
Klimaschutz<br />
Verhandeln, ob man mit<br />
Verhandlungen beginnen soll....10<br />
Interviews<br />
Nicole Wilke .............................11<br />
Christian Baumgartner..............12<br />
Sozialstaat<br />
Kehrseite der Entstaatlichung… 13<br />
Flusslandschaften<br />
Von der Schwarza zur Nette .....14<br />
Naturschutz<br />
Trittsteine für Spanische Flagge.. 15<br />
NATURFREUNDE AKTIV<br />
Aus- und Sportbildung..............16<br />
Für Sport keine Zeit?.................17<br />
Gewinner Malwettbewerb ........18<br />
Interview: Kai Niebert...............19<br />
Warme Füße und kaltes Bier ....20<br />
In den Bergen zu Hause............21<br />
Die soziale Pedale in NRW .......22<br />
BundesFoto-Wettbewerb ..........23<br />
Zeitsprung.................................24<br />
Kalenderblatt............................25<br />
überall das hohe Lied von der Familie und der<br />
Zukunft gesungen wird.<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> bekennen sich als Verband<br />
zur „Nachhaltigkeit“. Wir stellen Euch vor, was<br />
das im Weihnachtsrummel bedeuten könnte:<br />
Bescheidenheit beim Schenken, aber auch ein<br />
Maßstab für Geschenke. Wir müssen nicht allem<br />
auf den Leim gehen, was die Konsumglitzerwelt<br />
zu bieten hat. Das schönste Geschenk ist Zeit für<br />
Gemeinsamkeiten zu haben. Vielleicht so etwas<br />
Altmodisches wie miteinander Basteln und Singen?<br />
Oder etwas besonders Schönes aus der Region<br />
einkaufen? Und vielleicht freuen sich die<br />
lieben Verwandten auch darüber, dass sie zum<br />
Fest mit anderen teilen dürfen. Mit Kindern in<br />
Afrika (UNICEF) zum Beispiel.<br />
Die sind jedenfalls auch die Hauptleidtragenden<br />
des Klimawandels, der von den reichen Län-<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 3<br />
123<br />
INHALT<br />
Ausgabe 4-2007<br />
Kopf hoch<br />
„Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln.“<br />
NICOLE WILKE, DEUTSCHE CHEF-UNTERHÄNDLERIN IN INTERNATIONALEN KLIMAFRAGEN [SEITE 11]<br />
FEST GESETZT<br />
Reisezeit ...................................26<br />
Leserbriefe................................28<br />
Kleinanzeigen ...........................29<br />
kurz notiert...............................30<br />
Impressum................................30<br />
Medien .....................................31<br />
dern auf der Nordhalbkugel verursacht worden<br />
ist. In diesen Tagen soll auf Bali in einer weiteren<br />
Weltklimakonferenz festgelegt werden, wie<br />
es nach 2012 weitergehen soll, wenn das Kyoto-<br />
Abkommen ausläuft. Wir halten Euch auf dem<br />
Laufenden. Professor Schellnhuber vom Potsdam-Institut<br />
hat gesagt, dass Deutschland sich<br />
für den Klimaschutz das ehrgeizigste Programm<br />
aller Länder vorgenommen hat. Wir können als<br />
Verband und als Einzelne daran mitarbeiten,<br />
dass es auch umgesetzt wird.<br />
Und was bedeutet das für unseren Natursport<br />
im Winter? Auf jeden Fall das Eine: Wir<br />
müssen die Wirkungen auf Klima und Natur bei<br />
allen unseren Aktivitäten berücksichtigen. Christian<br />
Baumgartner von der NFI gibt dazu erste<br />
Antworten.<br />
Ich wünsche Euch trotz allem ein frohes Fest<br />
und einen knackigen Winter,
TITEL<br />
Was Schenken eigentlich ist<br />
Und warum es sich am Jahresende so konzentriert<br />
bBefragt man ein Lexikon, was denn Schenken ist, bekommt man sehr verschiedene Möglichkeiten als Antwort. Schenken ist:<br />
a Der Ausdruck von Liebe, Freundschaft oder Zuneigung<br />
a Der Ausdruck von Dankbarkeit für ein erhaltenes Geschenk<br />
a Die Anbahnung einer geschäftlichen Beziehung mittels Werbegeschenk<br />
a Die Wohltätigkeit, indem man Arme beschenkt<br />
a Der Ausgangspunkt für ein Gegengeschenk. Man erhofft sich als Reaktion auf das eigene Präsent, etwas Spannendes, Prikelndes, Wert-<br />
volles als Gegengeschenk. Der Volksmund nennt das: „Mit der Wurst nach der Speckseite werfen“.<br />
Der Monat Dezember ist der Monat im Jahr, in dem am meisten geschenkt wird. Alle fünf Formen von „Schenken“ kommen im letzten Monat<br />
jeden Jahres vor und zwar in besonders konzentrierter Art und Weise: Geschäftsgeschenke haben zum Jahresende genauso Hochkonjunktur, wie<br />
die Wohltätigkeit, die uns im allgemeinen „Schenk-Gefühl“ beseelt und weicher für „Milde Gaben“ macht. Das Schenken aus Dankbarkeit ist genauso<br />
präsent, wie das Schenken als Ausdruck von Zuneigung. Es gibt sogar eine personifizierte Geschenkinstitution: den Weihnachtsmann. Dass<br />
das Schenken aber gar nicht so einfach ist, diesem Phänomen geht die <strong>NATURFREUNDiN</strong> auf den nächsten sechs Seiten nach.c NICK REIMER<br />
SCHENKEN<br />
Die Schwierigkeit des Schenkens<br />
Wer sich über sein Präsent Gedanken macht, der wird erstaunliche Aspekte finden<br />
bBlumen sollen Freude schenken – ungetrübte<br />
Freude. In dieser Geschichte geht es um<br />
eine Rose. Diese Geschichte zeigt, wie vielfältig,<br />
wie kompliziert, wie verantwortungsvoll das<br />
Schenken ist. Eine einfache Blume – ein großes<br />
Problem: Zumindest wenn man sich die Gedanken<br />
der Welt macht.<br />
Schlechte Bezahlung, miese Sozialstandards,<br />
oft über 11, 12 Stunden unter sengender Hitze<br />
schuften – auf vielen Blumenplantagen in der<br />
Dritten Welt werden die Arbeiterinnen und Arbeiter<br />
gnadenlos ausgebeutet. Um dagegen ein<br />
Zeichen zu setzen, schlossen Menschenrechtsorganisationen<br />
und Gewerkschaften, Blumenproduzenten<br />
und -händler einen Pakt, der sich<br />
„Fairflower“ nennt. „Die Blumen, die wir verkaufen,<br />
stammen aus umweltgerechter und menschenwürdiger<br />
Produktion“, sagt Fairflower-Geschäftsführerin<br />
Silke Peters. Der Kölner Verein<br />
wacht darüber, dass weder Pestizide noch Herbizide<br />
eingesetzt werden. Kinderarbeit ist verboten.<br />
Die Blumenproduzenten müssen Männer<br />
und Frauen gleich behandeln, anständige Löhne<br />
zahlen und ein Minimum an Gesundheitsvorsorge<br />
gewährleisten. „Wer unsere Blumen kauft, der<br />
tut dieser Welt etwas Gutes“, sagt Silke Peters.<br />
Aber da irrt sie gewaltig. Und daran ist der<br />
Klimawandel Schuld.<br />
Fairflowers unterhält nämlich mittlerweile 52<br />
zertifizierte Blumenfarmen in vier Ländern: Ecuador,<br />
Kenia, Südafrika und Portugal. Drei Prozent<br />
Marktanteil hat der Verein in Deutschland<br />
erobert, was 70 Tonnen Blumen täglich bedeutet.<br />
„Das meiste kommt mit dem Flugzeug aus<br />
Ecuador und Kenia“, sagt Silke Peters. Rein rechnerisch<br />
sei das pro Tag ein Jumbo: sonntags aus<br />
Südamerika, montags aus Afrika, dienstags aus<br />
Südamerika, Mittwoch aus Afrika und so weiter.<br />
Pünktlich zum Valentinstag 2007 veröffentlichte<br />
Adrian Williams von der britischen Cranfield<br />
University eine Studie über die Klimafolgen solcher<br />
Blumenimporte: Ein Zehnerstrauß kenianische<br />
Rosen, so sein Ergebnis, belastet die Erdatmosphäre<br />
mit etwa fünf Kilogramm Kohlendi-<br />
SEITE 4 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
oxid. Mehr als 25 Millionen Rosen werden jedes<br />
Jahr aus Kenia und Ecuador nach Deutschland<br />
geflogen, nicht nur von Fairflowers.<br />
Die Blume – ein Symbol für Zuneigung, für<br />
Schönheit, für Liebe – zeigt, wie schwierig Schenken<br />
in der heutigen Zeit sein kann. Und wie<br />
Schenken zum Politikum wird. Klimapolitikern<br />
in den Reihen der SPD sind die Blumenflugzeuge<br />
nämlich schon lange ein Dorn im Auge. Sie<br />
versuchten deshalb bei der letzten Steuerreform,<br />
die steuerlichen Privilegien wenigstens etwas zu<br />
beschneiden. Für Schnittblumen liegt nämlich<br />
der Mehrwertsteuersatz nur bei sieben Prozent,<br />
sie werden genauso behandelt wie Grundnahrungsmittel.<br />
„Wegen ihrer Klimaschädlichkeit<br />
sind eingeflogene Blumen aber alles andere als<br />
eine Sicherung der Lebensgrundlagen“, meint<br />
ein beteiligter SPD-Parlamentarier. Blumen<br />
müssten als Luxus gelten und gehörten auch so<br />
besteuert, schließlich käme auch niemand auf<br />
die Idee, einen Porsche mit nur sieben Prozent<br />
zu besteuern. Doch die Klimapolitiker der SPD<br />
scheiterten an den Entwicklungspolitikern in der<br />
eigenen Fraktion. Die fürchteten Einkommenseinbußen<br />
für die BlumenarbeiterInnen in Afrika<br />
oder Lateinamerika, weil bei höheren Steuern<br />
weniger Blumen gekauft würden.<br />
Allerdings – und jetzt wird es richtig kompliziert<br />
– sind Rosen aus niederländischen Gewächshäusern<br />
noch sechsmal klimaschädlicher<br />
als Rosen aus Kenia. Bei ihnen ist nicht der<br />
Transport das Problem, sondern die Unmengen<br />
von Energie, die für künstliches Licht, Heizung,<br />
Dünger und Pestizide aufgewendet werden, damit<br />
im kühlen Holland das ganze Jahr über Rosen<br />
blühen. Überschlägt man grob, wie viel Kohlendioxid<br />
die eine Milliarde Rosen verursachen,<br />
die pro Jahr nach Deutschland importiert werden,<br />
kommt man auf etwa 2,2 Millionen Tonnen<br />
Kohlendioxid. Bedeutet: Würden in Deutschland<br />
keine importierten Rosen mehr verkauft, käme<br />
die Bundesrepublik dem Kyoto-Ziel um 0,3 Prozent<br />
näher. Wohlgemerkt: Nur durch die Rosen!<br />
Rosen aus Kenia nachhaltig schenken?<br />
Nachhaltigkeit ist auch für die <strong>NaturFreunde</strong> ein<br />
großes Thema. Kann eine Rose aus Kenia – die<br />
nach drei Tagen zu welken beginnt, aber zuvor<br />
das Klima versaut hat – nachhaltig verschenkt<br />
werden? Natürlich, kaum ein Verliebter wird<br />
sich durch Sozialstandards bei bolivianischen<br />
Blumenpflückern oder durch die Kohlendioxid-<br />
Bilanz von holländischen Rosen davon abbringen<br />
lassen, seiner Angebeteten auch im Winter<br />
eine Rose zu schenken. Aber wer für sich Nachhaltigkeit<br />
in Anspruch nimmt, sollte sich über<br />
die Folgen Gedanken machen.<br />
Bei Fairflowers jedenfalls macht man sich<br />
derzeit Gedanken. Es wird eine Art Klimapfennig<br />
diskutiert: Pro Blume soll ein bestimmter Geldbetrag<br />
an ein Klimaschutzprojekt gehen, um so das<br />
verursachte Kohlendioxid zu neutralisieren. Die<br />
Berliner Klima-Ausgleich-Agentur Atmosfair sieht<br />
Silke Peters dafür als kompetentesten Partner.<br />
Atmosfair bietet Fliegen ohne schlechtes Gewissen<br />
an – eigentlich für Menschen. Auf ihrer<br />
Internetseite findet sich ein einfach zu bedienender<br />
Emissionsrechner. Man gibt dort Abflug-<br />
und Zielflughafen ein, Berlin-Malaga zum Beispiel,<br />
und nach wenigen Sekunden erscheint als<br />
Ergebnis: 570 Kilogramm Kohlendioxid. Die Seite<br />
verrät auch, wie die Sache wieder gutzumachen<br />
wäre: mit 23 Euro. „Diese Summe investieren<br />
wir in Klimaschutzprojekte“, sagt Atmosfair-<br />
Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. „Sie sorgt<br />
dafür, dass genau die Menge Kohlendioxid, die<br />
der Flugpassagier durch seine Reise zu verantworten<br />
hat, an anderer Stelle wieder eingespart<br />
wird.“ Von den 23 Euro behält die gemeinnützige<br />
GmbH etwa zwanzig Prozent für Verwaltung,<br />
Werbung und auch für die Kontrolle der Klimaschutzprojekte.<br />
80 Prozent gehen in die Schuldtilgung.<br />
Eines der Atmosfair-Projekte steht in Sringeri<br />
Mutt an der indischen Westküste. Tausende Pilger<br />
kommen jeden Tag in diesen hinduistischen<br />
Wallfahrtsort. „Die Mahlzeiten für die Menschen<br />
wurden bisher mit Hilfe von Dieselbrennern zubereitet“,<br />
erklärt Brockhagen. Atmosfair hilft<br />
nun bei der Finanzierung neuer Solarkocher. Im<br />
Sommer wird der TÜV anreisen und ganz genau<br />
ermitteln, wie viel Kohlendioxid durch den Verzicht<br />
auf Diesel gespart wurde. Pro Tonne des<br />
Treibhausgases wird das indische Projekt 15 Eu-<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 5<br />
TITEL<br />
ro erhalten. Das Überzeugende daran ist: Atmosfair<br />
gibt nicht einfach Geld für irgendein Windrad<br />
oder irgendeine Solarzelle, sondern zahlt<br />
für eingesparte Tonnen des Klimagiftes. „Erstens<br />
können wir so Korruption ausschließen. Zweitens<br />
garantieren wir hohe Effizienz“, sagt Brockhagen.<br />
Schließlich bringt ein Windrad an der<br />
falschen Stelle dem Klima weniger ein. Die Projektpartner<br />
von Atmosfair haben jedoch ein In-<br />
I Rosen aus dem Garten sind zwar klimafreundlich, im Winter aber nicht zu haben.<br />
teresse, den besten Standort zu finden, weil das<br />
mehr Geld bedeutet. Die indischen Solarküchen<br />
sollen bis 2012 insgesamt 4.000 Tonnen Kohlendioxid<br />
sparen. Das entspricht etwa acht Millionen<br />
Flugkilometern – oder knapp 4.000 Flügen<br />
Berlin-Malaga.<br />
Klimaschuld lässt sich nicht tilgen<br />
Wenn sich so die Klimaschuld von Passagieren<br />
tilgen läßt, warum sollte man nicht derat auch<br />
die Klimaschuld von etwas so schönem wie einer<br />
Rose tilgen können? Weil sich solche Schuld<br />
nicht einfach tilgen läßt. Kritiker werfen Projekten<br />
wie Atmosfair vor, es betreibe nur eine Art<br />
Ablasshandel, wo man sich von Sünden freikaufen<br />
kann. Daran ist sicherlich richtig, dass der<br />
größte Klimaschützer jemand ist, der Projekte<br />
wie in Sringeri Mutt unterstützt und trotzdem<br />
auf kenianische Rosen verzichtet. Klimafreundliche<br />
Rosen sind nur jene, die im eigenen Garten<br />
wachsen. Aber erstens haben die wenigsten einen<br />
eigenen Garten. Und zweitens ist das verliebte<br />
Herz manchmal auch im Winter rosengroß.<br />
Der Liebsten zehn weiße Rosen mitten im<br />
Dezember? Ein Dilemma.c NICK REIMER
TITEL<br />
EINKAUFSHILFEN<br />
Schenk Dich glücklich<br />
Es gibt sie, die Wegweiser im Dschungel des Konsums<br />
bDie Brent Spar, ein ausgedienter Öltank<br />
des Ölmultis Shell, trieb Anfang 1995 vor den<br />
Shetland-Inseln im Atlantik. Von 1976 bis 1991<br />
diente der an eine Ölplattform erinnernde Tank<br />
dem Shell-Konzern als Zwischenlager, jetzt hatte<br />
er ausgedient und sollte versenkt werden.<br />
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />
hielt das für einen Skandal. Am 30. April besetzten<br />
ihre Aktivisten die Brent Spar, um die Versenkung<br />
zu verhindern. Die Versenkung, so die<br />
Argumente der Umweltschützer, könnte ein Exempel<br />
für einige hundert weitere ausgediente<br />
Plattformen in Nord- und Ostsee werden. Industrieschrott<br />
aber gehöre nicht ins Meer, sondern<br />
müsse möglichst umweltfreundlich an Land entsorgt<br />
werden.<br />
Die Besetzung fand ein großes Medienecho.<br />
Vor allem aber der Aufruf, nicht mehr bei Shell<br />
zu tanken, setzte den Konzern gehörig unter<br />
Druck. Die Umsätze an deutschen Shell-Tankstellen<br />
brachen um bis zu 50 Prozent ein. Am 20. Juni<br />
1995 knickte der Konzern vor dem König Kunde<br />
ein. Brent Spar wurde an Land entsorgt.<br />
Nicht nur das: Im Juli 1998 beschloss die<br />
OSPAR-Konferenz der Nord-Atlantik-Anreiner-<br />
Staaten ein generelles Versenkungsverbot für<br />
Ölplattformen. König Kunde hatte mit seiner<br />
Kaufentscheidung viel erreicht: Einfach ein Produkt<br />
boykottieren und so die Welt ein bisschen<br />
besser machen. Aus einer einfachen aber bewußten<br />
Konsumentscheidung wurde ein Politikum.<br />
Die Geschichte der Brent Spar zeigt: König<br />
Kunde ist ein mächtiges Wesen. Kaufen oder<br />
nicht kaufen ist hoch politisch. Was aber, wenn<br />
sich der König Kunde gar nicht mehr zurecht findet<br />
im Waren-Dschungel unserer Verkaufshaus-<br />
Glitzer-Welt? Was, wenn ihm die Macht abhanden<br />
kommt, weil er gar nicht wissen kann, wie<br />
er die Macht ausübt?<br />
Um ihm zur Macht zu verhelfen, haben viele<br />
Organisationen und Verbraucherschützer Siegel<br />
erfunden, die wie Hinweisschilder durch den<br />
Dschungel führen. Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> stellt<br />
an dieser Stelle neun solcher Siegel vor. Wer<br />
ein Produkt auswählt, das solch ein Siegel trägt,<br />
kann sicher sein: Mit diesem Kauf macht er die<br />
Welt ein bisschen besser. Und wer möchte nicht<br />
ruhigen Gewissens etwas Gutes schenken?<br />
ÖKO-TEST<br />
Das ÖKO-TEST-Siegel ist ein ganz hervorragender<br />
Wegweiser im Warendschungel: Grundlage sind<br />
die Untersuchungsergebnisse des ÖKO-TEST-Magazins.<br />
Für das Magazin wiederum bewerten<br />
Wissenschaftler über Testreihen<br />
entsprechende Pro-<br />
Muster<br />
Produktname<br />
sehr gut<br />
Ausgabe 13/2013<br />
dukte: Von Kosmetika bis<br />
zur Babykleidung, von Fahrrädern<br />
bis Videokameras,<br />
von Pullovern bis Socken:<br />
Über 70.000 Produkte haben<br />
sich den Tests der Ex-<br />
perten unterzogen. Jetzt steht auf den Produkten:<br />
„Sehr gut“ oder „Empfehlenswert“. So bietet<br />
das Testurteil Verbrauchern Informationen<br />
über die Gebrauchstauglichkeit, Gesundheitsverträglichkeit,<br />
Stromverbrauch und Garantien der<br />
Hersteller. Im Vordergrund der Untersuchungen<br />
steht die Frage der gesundheitlichen Risiken, der<br />
Gebrauchstauglichkeit und der Funktionalität<br />
der Produkte.<br />
STIFTUNG-WARENTEST<br />
Ganz ähnlich wird das STIFTUNG-WARENTEST-<br />
Siegel vergeben. Die STIFTUNG WARENTEST<br />
wurde 1964 als<br />
eine staatlich<br />
unterstützte Verbraucherorganisation<br />
von der Bundesregierung gegründet – als<br />
Institut zur Durchführung vergleichender Waren-<br />
und Dienstleistungsuntersuchungen. Die Prüfkriterien<br />
und das Prüfprogramm werden in einem<br />
Fachbeirat festgelegt, für die Prüfungen selbst<br />
werden unabhängige Spezialinstitute im In- und<br />
Ausland beauftragt. Allerdings bewertet die STIF-<br />
TUNG WARENTEST nicht vordergründig, ob ein<br />
Produkt umweltverträglich oder sozialverträglich<br />
hergestellt wurde, sondern hauptsächlich Qualitätsurteile<br />
über die getesteten Produkte.<br />
FSC<br />
Neulich im Buchladen: „Guten Tag, haben Sie<br />
den neuen Harry-Potter auch auf FSC-Papier?“<br />
Eine solche Frage mag komisch klingen, aber sie<br />
ist wichtig. FSC ist das Siegel des Forest Stewardship<br />
Council (FSC), einer Art Weltforstrat. Damit<br />
werden Produkte zertifiziert, welche ökologische<br />
Standards einer nachhaltigen Forstwirtschaft garantieren.<br />
Leider kommt nämlich ein Großteil<br />
der Holzprodukte – Papier, Gartenbänke, Holzlöffel<br />
– aus einer Forstwirtschaft, die als nichts anderes<br />
als Raubbau bezeichnet werden muss.<br />
Das unabhängig von Herstellerinteressen vergebene<br />
FSC-Zeichen ist sowohl national als auch<br />
international derzeit das glaubwürdigste Label<br />
für umwelt- und sozialverträgliche Waldwirtschaft.<br />
Insbesondere beim<br />
Kauf von Tropenhölzern ist<br />
zu bedenken, dass in Ländern<br />
wie Brasilien und Indonesien<br />
zum Großteil keine<br />
ökologisch einwandfreie<br />
Waldwirtschaft betrieben<br />
wird und das Holz häufig<br />
aus illegalen Holzeinschlägen stammt.<br />
Dummerweise kennen nur wenige dieses Siegel.<br />
Und dummerweise ziert es nur sehr wenige<br />
Bücher. Wer aber danach im Buchhandel<br />
fragt, der setzt ein Zeichen. Wünschenswert wäre,<br />
wenn die Buchhändlerin ihrem Lieferanten irgendwann<br />
sagen kann: „Ich werde immer häufiger<br />
nach diesem FSC-Siegel gefragt“. Irgendwann<br />
werden darauf die Verlage reagieren müssen.<br />
TRANSFAIR<br />
Fair geht vor! So sollte es beim Sport sein; und<br />
weil besonders viele Bälle in Ländern des Südens<br />
hergestellt werden, können wir darauf achten,<br />
dass sie unter fairen Arbeitsbedingungen<br />
produziert werden. Gerade die Fußballproduktion<br />
ist eine aufwändige und<br />
anstrengende Handarbeit.<br />
Näherinnen und Näher benötigen<br />
rund zwei Stunden,<br />
um den Ball aus 32 Teilen<br />
mit über 700 Stichen anzufertigen.<br />
Einen festen Lohn<br />
erhalten die Beschäftigten<br />
selten, sie werden pro abgeliefertem<br />
Ball bezahlt. Um dieser Situation<br />
entgegenzuwirken, werden nun TransFair besiegelte<br />
Bälle in Deutschland angeboten. Der faire<br />
Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten<br />
in den Entwicklungsländern, um ihnen<br />
eine menschenwürdige Existenz aus eigener<br />
Kraft zu ermöglichen<br />
Das TransFair-Siegel findet man in allen Weltläden<br />
und in immer mehr Supermärkten. Es<br />
zeichnet Kaffee, Tee, Schokolade und viele andere<br />
Produkte aus, die unter fairen Arbeitsbedingungen<br />
und ohne Kinderarbeit hergestellt wurden.<br />
RUGMARK<br />
Seit Jahren behaupten Teppichhersteller und<br />
-exporteure, dass Kinderarbeit vollkommen aus<br />
SEITE 6 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
der Teppichindustrie verbannt wurde. Doch immer<br />
wieder gibt es Berichte, die das Gegenteil<br />
beweisen. Realistische Schätzungen der InternationalenArbeitsorganisation<br />
ILO zeigen, dass die<br />
Kinderarbeit für die betroffenen<br />
Knüpfregionen<br />
quantitativ immer noch<br />
bedeutsam ist.<br />
RUGMARK ist ein Zusammenschluss<br />
von Produzenten,<br />
Teppichhändlern und Hilfsorganisationen,<br />
die Kinderarbeit ausschließen. Rund 435<br />
Teppichhersteller und Exporteure in Indien und<br />
Nepal haben Lizenzverträge abgeschlossen. Sie<br />
verpflichten sich, keine Kinder unter 14 Jahren zu<br />
beschäftigen, gesetzliche Mindestlöhne zu zahlen<br />
und alle Aufträge offen zu legen. Wer Rugmark-Teppiche<br />
kauft, kann sich sicher sein.<br />
BIO<br />
Das Bio-Siegel: Lebens- und Genußmittel aus<br />
ökologischer Landwirtschaft werden noch bis<br />
2009 mit dem staatlichen Bio-Siegel gekennzeichnet.<br />
Erzeuger und Hersteller, die die Bestimmungen<br />
der EG-Ökoverordnung einhalten,<br />
dürfen ihre Produkte als Bioware<br />
verkaufen und entsprechend<br />
kennzeichnen.<br />
Doch so, wie wir es<br />
kennen, wie wir ihm vertrauten,<br />
wird es ab 2009<br />
nicht bleiben. EU-weit soll<br />
ein neues Bio-Siegel eingeführt werden. Das ab<br />
2009 geltende Siegel lässt dann erstmals auch<br />
Spuren gentechnisch veränderter Organismen in<br />
Lebensmitteln zu, wenn diese zufällig und ungewollt,<br />
zum Beispiel durch Pollenflug, in Lebensmittel<br />
geraten sind.<br />
DER BLAUE ENGEL<br />
Der Blaue Engel ist wohl das bekannteste und<br />
sogleich das älteste Umweltsiegel in Deutschland.<br />
Seit fast 30 Jahren weist es in Supermärkten,<br />
Einrichtungsgeschäften oder Farbenläden<br />
den Weg zu umweltfreundlichen Produkten –<br />
Kosmetik, Papierwaren, technische Geräte.<br />
Das Umweltbundesamt (UBA) nimmt die Vorschläge<br />
für neue Umweltzeichen<br />
aus der Öffentlichkeit<br />
entgegen und legt<br />
sie mit einem Votum<br />
versehen der Jury Umweltzeichen<br />
vor, in der<br />
verschiedene gesellschaftliche<br />
Gruppen wie<br />
Umwelt- und Verbraucherverbände,<br />
Hersteller, Handel, Kirchen, Medien<br />
und Gewerkschaften vertreten sind. Die Jury<br />
Umweltzeichen wählt dann die Produktgruppen<br />
aus, für die das UBA die Vergabegrundlagen erstellt.<br />
Diese werden von der Jury Umweltzeichen<br />
beschlossen.<br />
SPIEL GUT<br />
Für Kinderspielzeug gibt es das „spiel gut“-Siegel:<br />
Pädagogisch sinnvolle und umweltverträglich<br />
hergestellte Geschenke tragen dieses Zertifikat.<br />
PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen<br />
aus Medizin, Psychologie, Pädagogik und Kunst<br />
hatten 1954 einen Arbeitskreis gegründet, der<br />
den Spielwarenherstellern zeigen wollte, was<br />
unter gutem Spielzeug zu verstehen<br />
ist. Anfänglich sträubte<br />
sich die Industrie heftig<br />
gegen eine Sortierung in<br />
empfehlenswerte und nicht<br />
empfehlenswerte Spielsachen,<br />
inzwischen aber ist die<br />
Nachfrage nach guten Spielwaren deutlich<br />
gestiegen – Firmen nutzen vermehrt das spiel<br />
gut-Siegel. Jedes Jahr begutachtet der Arbeitsausschuss<br />
etwa 600 neu auf den Markt kommende<br />
Spielsachen und erteilt denjenigen, die den Kriterien<br />
genügen, das Zertifikat. Dabei spielt auch<br />
der Preis eine Rolle: Er muß immer im Verhältnis<br />
zu den Spielmöglichkeiten und zur Lebensdauer<br />
stehen. Die spiel gut-Experten empfehlen: Lieber<br />
weniger und besseres Spielzeug kaufen.<br />
VIABONO<br />
Erholung kann man zwar nicht kaufen, aber vielleicht<br />
verschenken. Wer sich ein romantisches<br />
Wochenende oder ein paar Stunden Wellness<br />
nach dem Weihnachtsstress gönnen möchte,<br />
kann dabei auf das Viabono-Zertifikat achten.<br />
Bei der Umweltdachmarke findet man fast alles<br />
für den Urlaub in Deutschland, von Campingplätzen<br />
über Restaurants, Hotels und Naturfreundehäusern<br />
bis hin zu Kurorten und Naturparks.<br />
Allen diesen Angeboten gemeinsam ist, dass sie<br />
strengen Umweltkriterien genügen, die Experten<br />
erarbeitet haben. Viabono<br />
wurde auf Initiative<br />
des Bundesumweltministeriums<br />
und des Umweltbundesamtes<br />
gegründet und wird heute vom Viabono<br />
Trägerverein e.V. mit vielen Organisationen<br />
aus Verbraucherschutz, Umwelt und Tourismus<br />
getragen.c JULIA HOFFMANN/NICK REIMER<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 7<br />
TITEL
BASTELN<br />
TITEL<br />
Die andere Form des Schenkens<br />
Originell, entspannend und pädagogisch wertvoll: Basteln ist die pure Lust<br />
bSeit bSeit wann gibt es zu Weihnachten eigentlich<br />
Geschenke? Und: Was schenkte man, als es<br />
noch keine Läden, noch keine Geschenkartikel,<br />
noch keinen Weihnachts-Schlussverkauf gab?<br />
Wer schenken will, braucht braucht, um um schenken zu<br />
können zu können, weder weder das das eine, eine, noch noch das andere. das andere. Früher<br />
Früher schnitzten Väter Väter ihren Kindern aus Holzscheiten<br />
Schiffe, die Mutter nähte aus Stoffresten<br />
Puppen zusammen. Basteln nennt sich diese<br />
ziemlich aus der Mode gekommene Form des<br />
Wichtelns. Und dass das Basteln nicht mehr komod<br />
ist, kann durchaus als eine Errungenschaft<br />
betrachtet werden: Gekaufte Präsente verschenken<br />
kann nur, wer das Geld hat, Geschenke zu<br />
kaufen. Diese ökonomische Emanzipation ist<br />
hierzulande Gott sei Dank den allermeisten gelungen.<br />
Andererseits macht das das Schenken uniform:<br />
Das neue Parfüm für sie, die neue Krawatte<br />
für ihn und für das Kind den neuen Band von<br />
Harry Potter – man muss sich nicht mehr Jahr für<br />
Jahr im Wald nach einem geeigneten Schnitzholz<br />
umsehen und dann auch noch diesem Schnitzholz<br />
eine neue Idee abringen. So wurde Schenken<br />
immer mehr zum einträglichen Geschäft:<br />
Die Industrie liefert neben den Geschenken auch<br />
gleich noch die Ideen zum Schenken mit – – „Die<br />
längste Praline der Welt“, „Mach dein Ding“ und<br />
„Nichts ist unmöglich“. Die Zeit der Vorbereitung<br />
– der Advent – ist heute für das Schenken nicht<br />
mehr wichtig. Hauptsache man kommt zwei Tage<br />
vor dem Fest noch in die Läden. Selbstverständlich<br />
verpacken die VerkäuferInnen das Geschenk<br />
auch kostenlos.<br />
Basteln Sie mal wieder! Sie werden das andere<br />
Schenken entdecken. Denn so, wie Sie an etwas<br />
arbeiten, ein Geschenk herstellen, so freuen<br />
Sie sich auf das Schenken. Wird die Großmutter<br />
begeistert sein? Natürlich kann es passieren, dass<br />
die Lampe, die sie wochenlang im Laubsägeverfahren<br />
herstellten, nicht gefällt. Aber das kann Ihnen<br />
mit der neuen Krawatte genauso passieren.<br />
Obendrein hat Basteln höchst willkommene<br />
Nebeneffekte: Basteln ist entspannend, weil man<br />
sich die Zeit zum Basteln nehmen muss. Basteln<br />
ist pädagogisch, weil Kinder ihre motorischen<br />
und kreativen Fähigkeiten trainieren. Basteln ist<br />
einzigartig, weil das Ergebnis immer ein Unikat<br />
sein wird. Basteln beruhigt die Nerven, weil man<br />
sich auf sich und seine Ideen konzentriert. Basteln<br />
ist einfach nur schön!<br />
Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> offeriert 4 Bastel-Ideen,<br />
ausprobiert und aufgeschrieben von Nick<br />
Reimer.c<br />
VORSCHLAG 1<br />
Das Steinmännlein<br />
bEine höchst praktische Idee, das Tuch auf<br />
den Gartentisch wehrhaft gegen den Wind auszurüsten,<br />
ist das Steinmännlein. Oder noch besser:<br />
eine ganze Steinfamilie. Viel braucht man zu<br />
ihrer Geburt nicht: einen wirklich guten Leim,<br />
am besten Ölfarbe und natürlich geeignete Steine.<br />
Finden kann man die am nächsten Bach.<br />
Kleine Runde können genauso hilfreich sein wie<br />
spitze Vierkantige oder große Brocken. Baumeister<br />
ist ohnehin vielmehr die eigene Phantasie<br />
als das vorliegende Material:<br />
Nachdem die Steine 1. gewaschen<br />
und 2. getrocknet<br />
sind – sie müssen wirklich<br />
trocken sein – werden<br />
sie 3. kombiniert: ein<br />
schlanker Bauch, ein<br />
viereckiger Kopf,<br />
Beine und vielleicht<br />
noch einen Hut. Statisch<br />
überlegen sollte<br />
man sich bei diesem<br />
Kombinieren allerdings, ob das Steinmännlein,<br />
das man erdenkt, auch tatsächlich stehen kann.<br />
Als 4. werden die Steine verleimt, und zwar<br />
von unten beginnend. Geduld ist natürlich von<br />
Nöten: Der Kopf kann erst auf den Rumpf gesetzt<br />
werden, wenn die Füße halten! Dafür ist der 5.<br />
Schritt dann der Schönste: Dem Steinmann, der<br />
Steinfrau, dem Steinkind mit Farbe Gesicht und<br />
Frack geben. Oder haben Sie einen Steindackel<br />
geboren? c<br />
SEITE 8 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
VORSCHLAG 2<br />
Die Buschgeister<br />
bÄhnlich wie die Steinmännlein, nur aus<br />
anderen Materialien, lassen sich Buschgeister gewinnen.<br />
Buschgeister sind ausgesprochen nützliche<br />
Wesen: Am Fenster, vor der Tür oder auf<br />
dem Balkon aufgehangen, schützen<br />
sie die Bewohner vor Übel<br />
und Unbill. Buschgeister heißen<br />
so, weil ihr Grundmaterial aus<br />
dem „Busch“ stammt – also dem<br />
Wald. Besondere Wurzeln, verzwickte<br />
Äste eignen sich zur Geburt von<br />
Buschgeistern ebenso, wie Treibholz,<br />
das an Flüssen oder Seen gefunden<br />
wird. Letzteres hat den Vorteil,<br />
dass es vom Wasser in aller Regel schon<br />
glatt geschliffen ist.<br />
Auch hier ist viel Phantasie und Vorstellungsgabe<br />
von Nöten: Taugt die Wurzel zum Kobold?<br />
Eignet sich das Treibholz zum Drachen? Hat die<br />
Rinde das Zeug zur Schlange? Falls die Roh-Materialien<br />
aus dem Wald kommen, sollte man sie<br />
1. mit Schleifpapier ein wenig behandeln, um die<br />
größten Rauheiten zu besänftigen. Beim Treibgut<br />
entfällt dieser Schritt. 2. muss der Roh-Buschgeist<br />
gründlich geschrubbt und 3. getrocknet werden.<br />
Aber 4. kann nun mit dem kreativen Teil begonnen<br />
werden: Um Holz zu färben, ohne dabei seine<br />
Struktur zu verlieren, verwende man am Besten<br />
wasserlösliche Farbe. Mit Deckfarbe kann man<br />
sich 5. dann an Gesicht und Krallen wagen. c<br />
VORSCHLAG 3<br />
Die Weihnachtskerzen<br />
bRatsam ist eine solche Bastelei vor allem<br />
für Menschen, die sich das Weihnachtspapier<br />
vom Vorjahr und vom Vorvorjahr und am besten<br />
auch noch das von den Jahren davor aufgehoben<br />
haben. Gebraucht werden nämlich 1. Sternchen,<br />
Äpfelchen, Flöckchen, Zwergchen – also schöne<br />
Weihnachtsmotive. Aber Vorsicht: Die Betonung<br />
liegt auf „chen“! Die auszuschneidenden Motive<br />
sollten keinesfalls größer als eine Fingerkuppe<br />
sein. 2. braucht man Haushaltskerzen, auf<br />
die man 3. mit einfachem Papierleim die Motive<br />
aufklebt – idealerweise so, dass es wunderschön<br />
aussieht.<br />
Jetzt braucht man 4. einen alten Topf, der<br />
nach Möglichkeit genauso hoch ist, wie die<br />
Kerzen lang sind. Seit Tagen hat man 5. altes<br />
weißes Kerzenwachs gesammelt und im Topf<br />
erhitzt. (Notfalls kann man auch alte Kerzen<br />
rein stecken, aber sie müssen weiß sein). Derart<br />
bekommt man ein Kerzenbad: Wer jetzt<br />
seine beklebten Kerzen 6. in dieses heiße,<br />
flüssige Wachs eintaucht und wieder heraus<br />
zieht, der bekommt eine völlig neue Kerze. Eine<br />
Weihnachtskerze. Gegebenenfalls muss die<br />
Kerze ein zweites oder ein drittes Mal getaucht<br />
werden. c<br />
VORSCHLAG 4<br />
Der Stifteschlund<br />
bSchreibtische haben selten den Vorzug<br />
aufgeräumt zu sein. Und wenn, hält die Ordnung<br />
nur selten lange vor. Damit die geschaffene<br />
Ordnung ein bisschen länger hält, ist ein Stifteschlund<br />
hilfreich. Diesmal ist das Bastelmaterial<br />
aus Pappe: Küchentücher-Papprollen, Klopapier-Papprollen<br />
und eine Bodenplatte. Die Rollen<br />
werden 1. am Grund leicht eingeschnitten<br />
und umgefalzt – so, dass kleine Füße entstehen,<br />
auf denen die Papprollen stehen können. Zweitens<br />
werden die Rollen bemalt. Trocknen lassen,<br />
gruppieren und 3. an den Falz-Füßen auf die<br />
Grundplatte geklebt. Und 4. sollte<br />
schließlich Lack auf den Stiffteschlund,<br />
um ihm<br />
Wehrhaftigkeit<br />
und eine gewisseGediegenheit<br />
zu verleihen<br />
– die<br />
ihm als Ordnungshelfer<br />
ja auch<br />
zusteht.c<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 9<br />
I Was sehen Sie jetzt?<br />
TITEL
THEMA<br />
KLIMASCHUTZ<br />
Verhandeln, ob man verhandeln soll<br />
Die politische Situation vor dem UN-Weltklimagipfel ist ausgesprochen vertrackt<br />
b„Wir müssen auf Bali mit umfassenden<br />
Verhandlungen zum Schutz des globalen Klimas<br />
beginnen – alle Länder gehören mit ins Boot.“<br />
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD)<br />
klingt ziemlich entschlossen vor der diesjährigen<br />
Weltklimakonferenz, die vom 3. bis 14. Dezember<br />
in Indonesien zusammentritt. Tatsächlich aber<br />
ist die Situation ziemlich vertrackt: Während die<br />
Wissenschaft immer neue Erkenntnisse über die<br />
Dramatik der Erderwärmung liefert, verhandelt<br />
die Weltklima-Diplomatie darüber, ob sie damit<br />
beginnen soll, Verhandlungen zur Rettung der<br />
Welt aufzunehmen. Eigentlich unfassbar.<br />
2.000 Delegierte werden nach Bali fliegen,<br />
mindestens eben so viele Lobbyisten aus Industrie,<br />
Wissenschaft und Umweltbewegung, an die<br />
1.000 Journalisten werden erwartet, Umwelt-<br />
minister, Staatschefs, Nobelpreisträger, höchste<br />
UN-Diplomaten – ein Riesen-Event. Und wieder<br />
wird – so die Pessimisten – dabei am Ende<br />
nichts zählbares herauskommen?<br />
Das ist der Stand: Anfang Januar 2008 beginnt<br />
die Kyoto-Phase. Nach dem Kyoto-Protokoll<br />
(siehe Seite 25) haben jetzt die Industriestaaten<br />
der Welt die Pflicht, bis 2012 ihre Treibhausgas-<br />
Emission gegenüber 1990 zu reduzieren. Was<br />
aber kommt danach? Wie geht es weiter?<br />
Darüber streiten sich die Delegierten. Im Prinzip<br />
müssen sie einen neuen Vertrag aushandeln,<br />
der dann ein Bali-Protokoll wird und den<br />
im Kyoto-Protokoll begonnenen politischen Weg<br />
fortschreibt. Was logisch klingt, wird aber nur<br />
schwerlich umzusetzen sein. Das liegt vor allem<br />
an den USA: Die energiehungrigste Nation<br />
der Welt – fast ein Viertel allen Kohlendioxids ist<br />
„made in USA“ – haben nämlich das Kyoto-Protokoll<br />
nicht ratifiziert – ergo sind sie völkerrechtlich<br />
auch nicht verpflichtet, ihren Kohlendioxid-<br />
Ausstoß zu senken.<br />
Zuletzt hat die Bush-Administration signalisiert,<br />
Selbstverpflichtungen zuzustimmen. Aber<br />
nur unter Bedingungen. Eine etwa ist: Schwellenländer<br />
wie China oder Indien, deren Emissionen<br />
gerade explodieren, müssten ebenfalls in die Reduktionspflicht<br />
genommen werden. Bislang sind<br />
diese Länder im Kyoto-Protokoll davon befreit.<br />
Die Schwellenländer lehnen ihrerseits solche<br />
eigenen Beschränkungen ab: Der Klimawandel<br />
sei von den Industrienationen verursacht. Die<br />
Zahlen geben ihnen recht. Derzeit stoßen etwa<br />
die USA rund 20 Tonnen CO 2 pro Kopf, Deutschland<br />
elf, China drei und Kenia eine Tonne aus.<br />
Und über 80 Prozent des heute in der Atmosphäre<br />
befindlichen Kohlendioxids stammen aus<br />
den Industrienationen. Jetzt, so die Argumente<br />
der Schwellen- und Entwicklungsländer, wo sie<br />
sich selbst wirtschaftlich zu entwickeln beginnen,<br />
versuchen die Industrieländer einen „Öko-<br />
Kolonialismus“: Ihre eigene Entwicklung – und<br />
damit der wachsende Energiehunger – sollen<br />
durch Reduktionsziele von den Industrienationen<br />
beschränkt werden.<br />
Die Schwellen- und Entwicklungsländer wollen<br />
ihrerseits überhaupt erst einen eigenen Bei-<br />
trag zur Emissionsreduktion leisten, wenn die Industrienationen<br />
gezeigt haben, dass sie es beim<br />
Klimaschutz selbst ernst meinen. Danach sieht<br />
es derzeit nämlich nicht aus: Während sich etwa<br />
die Europäische Union im Kyoto-Protokoll<br />
verpflichtet hat, ihren Ausstoß um acht Prozent<br />
zu senken, sind nach 16 Jahren angeblicher Klimapolitik<br />
europaweit gerade einmal ein Prozent<br />
geschafft. Dass die EU ihr Ziel bis 2012 schaffen<br />
wird, bezweifeln so ziemlich alle Experten.<br />
In dieser Situation richten sich viele Erwartungen<br />
an Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU). Bei ihrem Japan-Besuch im September<br />
hatte sie einen spektakulären Vorschlag unterbreitet.<br />
Nach diesem dürften die Emissionen der<br />
Entwicklungsländer pro Kopf so lange wachsen,<br />
bis sie die der Industrieländer erreichen. Die Industrieländer<br />
wiederum senken ihren Ausstoß<br />
so, dass sie schnell das Niveau der Schwellenländer<br />
erreichen. Ab da müssen alle senken.<br />
Es ist ein Vorschlag für weltweit gleiche Pro-<br />
Kopf-Obergrenzen für CO 2-Emissionen bis zum<br />
Jahr 2050: Nach Berechnungen von BUND und<br />
„Brot für die Welt“ dürften die Pro-Kopf-Emissionen<br />
im Jahr 2050 weltweit 1,5 Tonnen CO 2<br />
nicht überschreiten, wenn der Klimakollaps verhindert<br />
werden soll. Mit einer derart konkreten<br />
I 1997 handelte Umweltministerin Angela Merkel das Kyoto-Protokoll mit aus, 2007 hielt sie als Bundeskanzlerin eine Klima-Rede.<br />
Forderung für mehr globale Umweltgerechtigkeit<br />
könnte Merkel tatsächlich für neue Dynamik bei<br />
der Klimaschutzdebatte sorgen.<br />
Dass mehr Dynamik notwendig ist, scheint allen<br />
klar: Erstmals in der Geschichte der Vereinten<br />
Nationen befasste sich die Herbsttagung in diesem<br />
Jahr voll und ganz mit dem Klimaschutz. „Wir<br />
müssen das Problem angehen, und zwar sofort“,<br />
erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. In ungewöhnlich<br />
deutlichen Worten forderte der UNO-<br />
Generalsekretär die 192 Mitgliedsstaaten der Weltorganisation<br />
auf, „die Ursachen des globalen Klimawandels<br />
gemeinsam zu bekämpfen“. Er hege<br />
„tiefste Befürchtungen, dass das, was wir bislang<br />
tun, bei weitem nicht ausreicht“. c NICK REIMER<br />
SEITE 10 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
INTERVIEW<br />
„Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln“<br />
Die deutsche Chef-Unterhändlerin will in Bali auf’s Tempo drücken<br />
2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Bonn, Wien, New York,<br />
Berlin – vor der am 3. Dezember auf Bali beginnenden<br />
Weltklimakonferenz gab es eine ganze<br />
Reihe von Vorbereitungskonferenzen. Was ist<br />
heraus gekommen?<br />
Nicole Wilke: Ziel der Vorbereitungskonferenzen<br />
ist es, auszuloten, wozu die einzelnen Staaten in<br />
den Verhandlungen bereit sind. Die EU möchte<br />
in Bali den Beginn umfassender Verhandlungen<br />
über ein Klimaschutzregime für die Zeit nach<br />
2012 beschließen, die „Bali Roadmap“. In ihr<br />
sollen die Inhalte und der Zeitplan für die Verhandlungen<br />
festgelegt werden. Bis 2009 wollen<br />
wir die Verhandlungen abschließen, damit es<br />
keine Lücke nach der ersten Verpflichtungsperiode<br />
des Kyoto-Protokolls gibt. Die Vorbereitungstreffen<br />
haben zweierlei gebracht: Einmal eine relativ<br />
offene Aussprache darüber, wie der bisher<br />
noch nicht formelle Prozess – nämlich der Dialog<br />
aller Staaten über ihre Beiträge zu einem künftigen<br />
Klimaschutzregime – weitergeführt werden<br />
kann. Und da gab es im Vorfeld von Bali eine<br />
Vielzahl von durchaus positiven Signalen aus einer<br />
Reihe von Ländern: Sie können sich vorstellen,<br />
den Dialog in formelle Verhandlungen zu<br />
überführen. Und zweitens gibt es Signale, dass<br />
es in Bali möglich sein wird, Größenordnungen<br />
von Reduktionsverpflichtungen der Industrieländer<br />
im künftigen Klimaregime zu beschließen.<br />
2 Auch der 4. Bericht des Weltklimarates hat<br />
gerade ein dramatisches Bild vom Klimawandel<br />
aufgezeigt. Und sie reden über „Dialog“, „formelle<br />
Verhandlungen“ und „positive Signale“ ...<br />
... ich bin Klimadiplomatin.<br />
2 Wir sind hier aber nicht auf diplomatischem<br />
Parkett!<br />
Es ist nicht leicht, das, was auf den Konferenzen<br />
verhandelt wird, in eine für alle Menschen<br />
verständliche Sprache zu übersetzen. Und es ist<br />
enorm schwierig, zwischen dem Sachstand der<br />
Wissenschaft und dem, was die Verhandlungen<br />
tatsächlich leisten müßten, eine Brücke zu schlagen.<br />
2 Woran liegt das?<br />
Einerseits daran, dass eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Länder mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Interessen verhandelt. Andererseits liegt es<br />
an der Angst: Etliche Länder fürchten, sich heute<br />
auf politische Dinge einzulassen, deren Zukunfts-<br />
folgen sie nicht abschätzen können. Besonders<br />
Entwicklungsländer fürchten, dass ihnen Wachstums-<br />
und Entwicklungsmöglichkeiten verbaut<br />
werden könnten und Industrieländer sorgen sich<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie.<br />
Statt über Entwicklungschancen einerseits und<br />
effektive Klimaschutzmaßnahmen andererseits<br />
nachzudenken, beobachte ich immer wieder die<br />
Position: Ist schon dramatisch, was uns die Wissenschaft<br />
zur Zukunft des globalen Weltklimas<br />
sagt, aber mein Land trifft es ja vielleicht doch<br />
nicht ganz so hart, wie es prognostiziert wird.<br />
2 Wie oft verzweifeln Sie?<br />
Ich erlaube mir nicht zu verzweifeln. Würde ich<br />
verzweifeln, könnte ich meine Arbeit nicht mehr<br />
tun. Klimadiplomatie ist das stete Bohren dicker<br />
Bretter. Dafür braucht man einen langen Atem.<br />
2 Immerhin verzweifeln die Menschen, die<br />
endlich Taten statt undurchschaubarer Verhandlungen<br />
sehen wollen. Spüren Sie das?<br />
Sicher! Und ich kann voll verstehen, dass die<br />
Leute wollen, dass es sehr viel schneller geht.<br />
Natürlich setze ich mich dafür ein, dass die Verhandlungen<br />
beschleunigt werden. Nur leider<br />
kann ich das Tempo der anderen Verhandlungspartner<br />
nicht bestimmen.<br />
2 Als oberste Klimadiplomatin <strong>Deutschlands</strong><br />
müssen Sie sich in den Verhandlungen immer<br />
auch daran messen lassen, welche Erfolge die<br />
Bundesrepublik zu Hause verbucht. 1991 hatte<br />
der Deutsche Bundestag beschlossen, dass die<br />
alten Bundesländer ihren Ausstoß von Kohlen-<br />
I 14 Tage lang wird Nicole Wilke in den<br />
Konferenzsälen schwitzen.<br />
THEMA<br />
Zur Person<br />
NICOLE WILKE, 43, ist Referatsleiterin<br />
im Bundesumweltministerium<br />
und deutsche Chef-Unterhändlerin<br />
in internationalen Klimafragen. Sie<br />
steht der bis zu 50-köpfigen deutschen<br />
Delegation vor.<br />
dioxid bis 2005 um 25 Prozent senken werden.<br />
Geschafft haben die alten Länder gerade<br />
einmal 5 Prozent. Wird Ihnen so etwas vorgehalten?<br />
Selbstverständlich! Gerade Saudi-Arabien misst<br />
uns immer wieder an unseren tatsächlichen<br />
Ergebnissen. Völkerrechtlich verbindlich hat<br />
Deutschland eine Minderung um 21 Prozent bis<br />
2012 gegenüber 1990 zugesagt. Deutschland und<br />
die EU können ihre Klimaziele 2012 noch erreichen,<br />
sie müssen sich aber weiter erheblich anstrengen.<br />
Ich bin deshalb sehr froh, dass die<br />
Bundesregierung in Meseberg ein Klima-Gesetzes-Paket<br />
beschlossen hat: Damit haben wir die<br />
Instrumente, die Ziele, die wir bis 2012 formuliert<br />
haben, auch zu erreichen.<br />
2 Was war der glücklichste Moment in den<br />
letzten 12 Monaten der Klimadiplomatin Nicole<br />
Wilke?<br />
Als der Umweltrat der EU das Ziel beschlossen<br />
hat, 30 Prozent Kohlendioxid bis 2020 gegenüber<br />
1990 einzusparen. Ich habe das Paket<br />
selbst mit vorbereitet und entsprechend gezittert<br />
und gebangt. Als der Beschluss durch war, lag<br />
ich mit meinen Kollegen jubelnd in den Armen.<br />
Zwei Tage später hab ich auf einer Rats-Arbeitstagung<br />
allen sogar Sekt ausgegeben.<br />
2 Jetzt geht es also zur Weltklimakonferenz nach<br />
Bali: Worauf freuen Sie sich am meisten in Bali?<br />
Schwierige Frage!<br />
2 Anders gefragt: Wovor haben Sie am<br />
meisten Angst?<br />
Vor dem Klima! 100 Prozent Luftfeuchtigkeit und<br />
30 Grad Celsius sind für mich nicht wirklich attraktiv.<br />
c INTERVIEW NICK REIMER<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 11
INTERVIEW<br />
THEMA<br />
Winterfrische statt Skipiste?<br />
Der Generalsekretär der Naturfreunde Internationale über die Zukunft des Skisports<br />
bKlimaforscher haben festgestellt, dass die Zahl der Tage mit einer festen Schneedecke auch<br />
in den Gebirgen zurückgeht. Wie können <strong>NaturFreunde</strong> damit umgehen? Die <strong>NATURFREUNDiN</strong> hat<br />
dazu den Umwelt- und Tourismusexperten Christian Baumgartner gefragt:<br />
2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Wie sehen die Prognosen<br />
der Klimaforscher für die Wintersportler in den<br />
nächsten 20 Jahren aus?<br />
Christian Baumgartner: Bei allen Unsicherheiten<br />
von Prognosen für längere Zeiträume sind sich<br />
die Klimaforscher einig: Die Häufigkeit extrem<br />
Schnee armer Winter wie 2006/2007 wird deutlich<br />
zunehmen. Und die Durchschnittstemperaturen<br />
werden in den Alpen in den nächsten 20 bis<br />
50 Jahren um bis zu vier Grad ansteigen. Das bedeutet,<br />
dass es in Regionen unter 1.200 Metern<br />
sehr bald kaum noch Skibetrieb geben wird.<br />
2 Soll man mit Schneekanonen oder der Erschließung<br />
höherer Bergregionen gegenhalten?<br />
Schon im letzten Jahrzehnt gab es auf immer<br />
Zur Person<br />
Christian Baumgartner (40) ist international<br />
anerkannter Experte für Nachhaltigen<br />
Tourismus und seit 2005 Generalsekretär<br />
der Naturfreunde Internationale<br />
(NFI). Seine nationalen und internationalen<br />
Aufgaben stehen auf:<br />
www.nfi.at.<br />
mehr Pisten Vollbeschneiung durch Schneekanonen.<br />
Heute denken 80 Prozent aller Ski-Gebiets-<br />
Manager unter 1.000 Metern an den Bau oder<br />
die Erweiterung solcher Anlagen, obwohl man<br />
weiß, dass für Kunstschnee Temperaturen von<br />
unter minus vier Grad Celsius notwendig sind,<br />
in warmen Wintern wie dem letzten nützen sie<br />
also nichts. Von den Energiekosten und ökologischen<br />
Folgen für alpine Fließgewässer gar nicht<br />
zu reden. Die Option der Zugabe von künstlichen<br />
Kristallisationskeimen, abgetöteten Bakterienkulturen,<br />
ist in den meisten Alpenstaaten verboten und<br />
hat auch nicht abschätzbare ökologische Auswirkungen,<br />
vor allem für das Grund- und Trinkwasser.<br />
Neue Vakuumanlagen, die unter hohem Druck<br />
auch bei Plus-Temperaturen Kunstschnee erzeugen,<br />
sind so groß wie ein kleines Haus, brauchen<br />
viel Energie und machen einen Höllenlärm.<br />
2 Worldcup-Rennen mit Kunstschnee am<br />
Rhein, oder Ski-Hallen in der Lüneburger Heide:<br />
Ist das vielleicht der Ausweg für den Wintersport?<br />
Schnee für den Weltcup aus der Eisfabrik oder<br />
tiefgekühlte Ski-Hallen, das alles ist enorm energieintensiv<br />
und führt zu der perversen Situation,<br />
dass wir die Auswirkungen des Klimawandels<br />
mit Mitteln bekämpfen, die ihn noch verstärken.<br />
2 Die <strong>NaturFreunde</strong> sind ein Sportverband,<br />
aber auch ein Naturschutzverband. Wie lässt<br />
sich der Widerspruch auflösen, dass bei der<br />
Ausübung eines Natursports die Natur geschädigt<br />
werden könnte?<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> sind auch ein Tourismus-Verband<br />
und für den Wintertourismus gibt es nicht<br />
nur Schnee gebundene Sportarten. Ich glaube,<br />
dass wir weg müssen von einer Denkblockade,<br />
die uns bei Winter automatisch nur an Skifahren<br />
denken lässt. Es geht im Natursport immer<br />
um eine Balance. Naturschutz wird immer wieder<br />
mal regionale oder zeitliche Einschränkungen<br />
erzwingen. Die positiven Effekte des Natursports<br />
aber bleiben: Gesundheit und Krankheitsprävention<br />
ebenso wie Umweltbildung und ganz<br />
einfach das persönliche Erleben von Landschaft<br />
und Natur. Natürlich müssen auch die SportlerInnen<br />
der <strong>NaturFreunde</strong> alles tun, um den Klimawandel<br />
zu begrenzen – Energiesparen, öffentlicher<br />
Verkehr statt Auto, etc..<br />
2 Wie bereiten sich die Tourismusorte darauf vor?<br />
Die Einstellung der Touristiker hat sich gewandelt:<br />
Die Tatsache des Klimawandels wird nicht<br />
mehr bestritten. Aber die meisten Regionen trauen<br />
sich nicht, die ersten Schritte zu tun. Durch<br />
den Klimawandel wird wahrscheinlich die heutige<br />
Vor- und Nachsaison interessanter. Vor allem<br />
aber werden viele Urlauber, die gern im Sommer<br />
in den Süden gefahren sind, wegen der zunehmenden<br />
Hitze auf den Nahbereich oder auf<br />
die Alpen umsteigen. Und es gibt neue Angebote<br />
im Winter: Kulturelle Angebote zum Beispiel im<br />
Schnee armen Dezember spielen eine größere<br />
Rolle. Oder auch Schneeschuhwandern, das in<br />
einigen Regionen neue Arbeitsplätze für Guides<br />
im Winter schafft. Und gibt es keinen Schnee,<br />
kann man stattdessen Winterwandern.<br />
2 Was müssten die Sportler bei den Natur-<br />
Freunden tun, um möglichst auch in Zukunft<br />
ihren Sport in natürlicher Umgebung mit Naturschnee<br />
ausüben zu können?<br />
Realistisch ist, dass es in vielen heutigen Wintersportregionen<br />
in einigen Jahren keinen Skilauf<br />
mehr geben wird. Viele Konsumenten haben<br />
sich bereits darauf eingestellt: Es gibt eine<br />
ganze Reihe von Alpin-Skiorten, wo über 50 Prozent<br />
der heutigen Wintergäste nicht mehr auf<br />
die Piste gehen. Die kommen wegen der Gastfreundschaft,<br />
kulinarischer Genüsse und wegen<br />
der guten Winterluft – Winterfrische ist das neue<br />
Schlagwort dafür.c INTERVIEW ECKART KUHLWEIN<br />
Wie könnte ein Winterurlaub 2020 aussehen?<br />
Die Bundesfachgruppe Schneesport ruft auf Seite 17 zu einem<br />
Ideenwettbewerb auf.<br />
SEITE 12 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
SOZIALSTAAT<br />
Die Kehrseite der Entstaatlichung<br />
Nur ein handlungsfähiger Staat kann für soziale Gerechtigkeit sorgen<br />
bBeinahe zwei Jahrzehnte lang haben die<br />
Propagandisten des Neoliberalismus weisgemacht,<br />
dass alles besser funktionieren kann. Einzige<br />
Voraussetzung: Der Staat muss sich aus allem<br />
raushalten. Die Wirtschaft nämlich – so die<br />
Propagandisten – kann alles sehr viel effizienter.<br />
Und für sie ist effizienter gleich besser. Privatisierung,<br />
Deregulierung und Entbürokratisierung<br />
hieß die Zaubersaat – ewiges Wachstum, Vollbeschäftigung<br />
und Wohlstand für alle die reiche<br />
Ernte.<br />
Das Ergebnis dieser Doktrin sieht heute in<br />
Deutschland so aus: Hunderttausendfache Langzeitarbeitslosigkeit,<br />
ein Zwei-Klassen-System im<br />
Gesundheitswesen, fehlende Ausbildungs- und<br />
Studienplätze, Preissteigerungen für Strom, Wasser,<br />
Gas, zunehmende Umweltzerstörung, eine<br />
Ökonomisierung des gesamten gesellschaftlichen<br />
Lebens, neue Armut vor allem bei Kindern. Und<br />
das in einem der reichsten Länder der Welt.<br />
Es ist an der Zeit, dem Staat als Organisation<br />
der Gesellschaft seine Bedeutung wiederzugeben.<br />
Die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund<br />
haben deshalb jetzt eine „Initiative Öffentliche<br />
Dienste“ gestartet, mit der die Leistungen<br />
staatlicher Einrichtungen auf allen Ebenen stärker<br />
betont werden sollen. Die Initiative stellt<br />
sich gegen anhaltende Haushaltskürzungen, Privatisierungen<br />
und Stellenabbau. Und sie macht<br />
gleichzeitig deutlich, wie vielfältig die Leistungen<br />
sind, die von den etwa fünf Millionen Staatsdienern<br />
erbracht werden – von der Polizei über die<br />
Umweltverwaltung bis hin zu Kindertagesstätten,<br />
Schulen und Hochschulen.<br />
Reiche können sich schwachen Staat leisten<br />
Im neuen SPD-Grundsatzprogramm findet sich<br />
der Satz, dass nur die Reichen sich einen schwachen<br />
Staat leisten können. Am lautesten haben<br />
doch diejenigen nach Entstaatlichung gerufen,<br />
die sich dank ihrer finanziellen Lage selbst<br />
helfen können – sei es mit privaten Eliteschulen<br />
oder -universitäten für die Kinder oder dem<br />
teuren Flugticket in die letzten naturbelassenen<br />
Räume der Erde.<br />
Die Kehrseite der Entstaatlichung ist der Verlust<br />
an politischen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Demokratisch gewählte VertreterInnen in Bund,<br />
Ländern und den Kommunen sind vielfach nicht<br />
mehr in der Lage, die Lebensbedingungen der<br />
Menschen zu beeinflussen: Die dafür notwendigen<br />
Entscheidungen sind in „einen Markt“ verlagert<br />
worden, in dem nur noch die Zahlungsfähigkeit<br />
der Kunden eine Rolle spielt. Das zerstört<br />
nicht nur den Sozialstaat. Das zerstört auch<br />
das Vertrauen in die Politik. Wenn Kommunalpolitiker<br />
keinen Zugriff auf Wohnungen für sozial<br />
Schwache mehr haben, wenn die Wasser- und<br />
In den letzten Jahren wurden über 10.000<br />
Stellen in der Jugendarbeit gestrichen.<br />
Ein Viertel der Jugend- und Freizeitangebote<br />
sind weggefallen!<br />
ÖFFENTLICHE DIENSTE SIND MEHRWERT<br />
I Jugendarbeit hat keinen „Marktwert“.<br />
Abwasserpreise von multinationalen Konzernen<br />
diktiert werden, wenn der öffentliche Personennahverkehr<br />
nur noch über ein Callcenter erreichbar<br />
ist, stirbt die kommunale Selbstverwaltung.<br />
Und damit die wichtigste Ebene der Demokratie.<br />
Viele der Privatisierungen hatten auch mit<br />
der Finanznot der öffentlichen Hände zu tun. Als<br />
das Stadtsäckel vor Leere klaffte, wurde eben<br />
mal das Tafelsilber verscherbelt. Der gewollte<br />
und von den Neoliberalen unterstützte Rückzug<br />
des Staates seit der Ära Helmut Kohl äußerte<br />
sich auch in Steuersenkungen – vor allem für<br />
die Besserverdienenden.<br />
Nicht nur die sächsische Landeshauptstadt<br />
Dresden entledigte sich angesichts klammer Kassen<br />
ihrer Schulden durch den spektakulären Ver-<br />
THEMA<br />
kauf von 48.000 Wohnungen an amerikanische<br />
Immobilienhaie. Andere haben es mit Stadtwerken,<br />
Wasserwerken, Verkehrsgesellschaften,<br />
Müllverbrennungsanlagen den Dresdnern gleich<br />
getan. Gesunken sind Mieten, Strom oder Abwasserpreise<br />
nie. Das Gegenteil war der Fall.<br />
Schlechte Löhne sind eine billige Ideologie<br />
Die Ideologie, die dahinter steckte, war eindeutig:<br />
Die private Wirtschaft könne angeblich alles<br />
besser, effizienter und billiger. Billiger wurden<br />
Leistungen jedoch nur durch die Flucht der neuen<br />
Herren in schlechtere Tarife für die Beschäftigten.<br />
Besser wurde die Versorgung selten, wie<br />
der Aufstand des Personals in den privatisierten<br />
Hamburger Krankenhäusern zeigt.<br />
An manchen Orten zieht jetzt wieder Vernunft<br />
ein. Vor allem dann, wenn schlecht bezahlte<br />
Mitarbeiter privater Unternehmen die öffentli-<br />
Der Staat zieht sich aus seiner Verantwortung zurück.<br />
Massiver Stellenabbau, drastische Haushaltskürzungen und Privatisierungswahn<br />
in den öffentlichen Diensten treffen alle Bürgerinnen und Bürger:<br />
Bildung, Betreuung, Gesundheit, Pfl ege, Kultur, Sicherheit, Wasser,<br />
Müllabfuhr, Nahverkehr...<br />
Unterstützen Sie uns! Senden Sie Ihre Protest-SMS an: 72626<br />
SMS-Text: Genug Gespart, Vorname, Nachname, Wohnort<br />
Normale SMS-Gebühr · Keine Weitergabe · Veröffentlichung ohne Telefonnummer auf www.GenugGespart.de<br />
Initiative Öffentliche Dienste<br />
chen Kassen in Anspruch nehmen müssen, um<br />
ihren Lebensunterhalt zu sichern. Und wenn die<br />
Qualität der scheinbar billigeren privaten Dienstleistungen<br />
zu wünschen übrig lässt.<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> sind eine Nicht-Regierungs-<br />
Organisation. Hier arbeiten Bürgerinnen und<br />
Bürger außerhalb der staatlichen Strukturen.<br />
Aber die <strong>NaturFreunde</strong> wissen, dass der Staat<br />
als Garant für die Daseinsvorsorge, vor allem im<br />
Interesse der Schwächeren in der Gesellschaft,<br />
wieder handlungsfähig werden muss. Deshalb<br />
wird die Initiative der Gewerkschaften unterstützt.<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> wissen, was sie an den<br />
öffentlichen Gütern und am öffentlichen Dienst<br />
haben.c ECKART KUHLWEIN<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 13
THEMA<br />
FLUSSLANDSCHAFTEN<br />
Von der Schwarza zur Nette<br />
Großes Programm in der Vulkaneifel geplant<br />
bMit einer Abschlusstagung in Bad Blankenburg<br />
in Thüringen haben <strong>NaturFreunde</strong> und<br />
Deutscher Anglerverband (DAV) noch einmal<br />
die „Flusslandschaft des Jahres 2006-2007“, die<br />
Schwarza in Thüringen gewürdigt. Im nächsten<br />
Jahr geht es an die Nette in Rheinland-Pfalz, einen<br />
linken Nebenfluss des Rheins. Am 22. März<br />
wird im Vulkanpark-Infozentrum der Osteifel die<br />
feierliche Proklamation stattfinden. Die Nette<br />
wird nach der sächsischen Gottleuba, der bayerischen<br />
Ilz, der Havel und der Schwarza die fünfte<br />
Flusslandschaft des Jahres sein.<br />
Die thüringer <strong>NaturFreunde</strong> haben sich an<br />
der Schwarza mit großem Eifer an die Arbeit gemacht.<br />
Sie haben sich vor allem um neue Ziel-<br />
I Thüringens Naturfreundejugend baut den<br />
„Sinnespark“ an der Schwarza.<br />
I Nicht ganz konfliktfrei: Die Nette-Mündung wird renaturiert.<br />
gruppen – Jugendliche und Familien mit Kindern,<br />
Großeltern mit Enkeln – gekümmert und<br />
einen Erlebniswanderweg als gemeinsame Aktivität<br />
für die ganze Familie angelegt. In einem<br />
„Sinnespark“ sind besondere Zugänge zur Natur<br />
geschaffen worden: Durch Hören, Sehen, Fühlen,<br />
Riechen, Bewegung und Wasser wird die Natur<br />
ganzheitlich erfahrbar gemacht.<br />
Darüber hinaus hat die Naturfreundejugend<br />
Thüringen an der Schwarza ihr 15jähriges Bestehen<br />
gefeiert, die Ortsgruppen haben dort monatlich<br />
geführte öffentliche Wanderungen angeboten<br />
und die Bundesfachgruppe Wandern hat<br />
2007 bundesweit mit den Bundeswandertagen<br />
für die Schwarza geworben.<br />
Der Fluss Nette kommt aus dem Gebiet der<br />
Hohen Acht in der Nähe des Nürburgrings in<br />
der Eifel und hat sich im Laufe der Geschichte<br />
durch Schiefer- und Vulkangestein seinen Weg<br />
gebahnt. Steine und ihr Abbau prägen heute immer<br />
noch die Landschaft. Sehenswert sind vor<br />
allem der Vulkanpark mit seinem neuen Vulkanmuseum<br />
in Mendig und den unterirdischen Basaltkellern,<br />
das römische Tuffbergwerk in Kretz<br />
und das Vulkanpark-Infozentrum an der Rauschermühle<br />
bei Plaidt/Saffig.<br />
Der Gesteinsabbau wurde in der Vergangenheit<br />
oft mit Landschaftszerstörung gleichgesetzt.<br />
Heute sind von Menschenhand geschaffene Biotope<br />
unter Schutz gestellt, so zum Beispiel das<br />
bundesweit bedeutende Fledermausquartier im<br />
Mayener Grubenfeld, oder werden als Geotope<br />
und „Fenster ins Innere der Erde“ bezeichnet.<br />
Zahlreiche Gebiete entlang der Nette sind FFH-<br />
Gebiete, seltene Tier- und Pflanzenarten kommen<br />
dort vor, die es zu schützen gilt.<br />
Eine Initiative, aus der Integrierten Umweltberatung<br />
einen kreisübergreifenden Naturpark<br />
Vulkaneifel zu schaffen, ist noch nicht komplett<br />
verwirklicht worden. Die Umwandlung des<br />
Flussentwicklungsprogramms von 2005 hingegen<br />
macht große Fortschritte. Als die Natur-<br />
Freunde Amt Bergpflege Kettig im Rahmen der<br />
Naturfreunde Internationale-Kampagne „Blaue<br />
Flüsse für Europa“ ihr Rheinforum auf dem Passagierschiff<br />
Carmen Sylva organisierten, war die<br />
Umgestaltung zahlreicher Wehre an der Nette<br />
erst geplant. Inzwischen sind etliche Wehre bereits<br />
umgestaltet.<br />
Die Auswahl der Nette als Flusslandschaft<br />
hat in der Region viel Zuspruch gefunden. Die<br />
Öffentlichkeit wurde bereits durch eine intensive<br />
Presse- und Medienarbeit eingestimmt. Neben<br />
den auf zentraler Ebene geplanten Aktivitäten<br />
von <strong>NaturFreunde</strong>n und DAV wurde auf Initiative<br />
der <strong>NaturFreunde</strong> ein regionaler, ehrenamtlicher<br />
Beirat für die Flusslandschaft Nette gebildet. Die<br />
Mitglieder des Beirats sollen sich als Botschafter<br />
für die Nette verstehen.<br />
Und es gibt eine Reihe von konkreten Plänen:<br />
Ein Schiefersteig steht vor der Eröffnung, Kunst<br />
und Kultur werden eine Rolle spielen, ein Wettbewerb<br />
für Fotografen und Maler wird ausgeschrieben.<br />
Zusammen mit der UNESCO-Schule<br />
Bernardshof in Mayen wird an pädagogischen<br />
Erschließungen zum Thema Nette gearbeitet.<br />
Des übergreifenden Themas Gewässer, Flora<br />
und Fauna nimmt sich die ARGE-Nette an. Am<br />
Pfingstmontag 2008 wird es ein Mühlenfest an<br />
der Korbsmühle geben. Im März 2009 soll im<br />
Quellgebiet ein Erinnerungsstein an die Flusslandschaft<br />
des Jahres aufgestellt werden. Im<br />
Sommer 2009 soll dann auf den Rheinwiesen<br />
an der Nettemündung ein Open-Air-Konzert für<br />
die Nette folgen.<br />
Wie schrieb der 1852 verstorbene Geowissenschaftler<br />
Leopold von Buch aus Stolpe in Brandenburg:<br />
„Die Eyffel hat ihresgleichen nicht in<br />
der Welt.“ Das und die Flusslandschaft Nette<br />
sollte in den nächsten zwei Jahren vielen Natur-<br />
Freunden eine Reise wert sein.c<br />
ELMAR HILLESHEIM/ECKART KUHLWEIN<br />
SEITE 14 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
NATURSCHUTZ<br />
Trittsteine für die Spanische Flagge<br />
Das System der europaweiten Naturreservate Natura 2000<br />
bWer sie kennt, hat oft nur eine vage oder<br />
sogar falsche Vorstellung von ihnen. Verantwortliche,<br />
deutsche Länderregierungen etwa, ließen<br />
sie links liegen und alle Meldefristen verstreichen,<br />
bis sie der Europäische Gerichtshof verurteilte.<br />
Gemeinden fürchten, dass sie ihre Entwicklungsfreiheit<br />
beschneiden und Landwirte<br />
sorgen sich um ihre Betriebe und die Zukunft.<br />
Und den Dresdnern hat die Verantwortung für<br />
eine winzige Fledermaus namens Kleine Hufeisennase<br />
plötzlich den Bau der geplanten Waldschlösschenbrücke<br />
gestoppt – ohne dass schon<br />
so ganz klar ist, ob das der Mehrheit dort eher<br />
recht oder unrecht ist.<br />
Die Rede ist von Natura 2000, dem großen<br />
Netz europäischer Naturschutzreservate, 1992<br />
von der EU-Kommission in der so genannten<br />
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) festgeschrieben.<br />
Die Europäische Gemeinschaft setzte damit<br />
im Wesentlichen die Berner Konvention von 1979<br />
um, ein Übereinkommen über die Erhaltung der<br />
europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere<br />
und ihrer natürlichen Lebensräume, dem bisher<br />
insgesamt 45 Staaten beigetreten sind.<br />
Im Unterschied zu deutschen Naturschutzgebieten,<br />
die es auch weiterhin geben wird, beinhalten<br />
die Natura-2000-Richtlinien kein Veränderungsverbot.<br />
Auf den gemeldeten Flächen soll<br />
der günstige Erhaltungszustand, der für die Auswahl<br />
als Natura-2000-Gebiet maßgeblich war,<br />
dauerhaft gesichert bleiben. Eine Änderung bestehender<br />
Nutzung ist dennoch erlaubt, sofern<br />
sie sich nicht erheblich nachteilig auf die schützenswerten<br />
Pflanzen, Tiere und Lebensräume<br />
auswirkt. Flora, Fauna, Habitat (Lebensraum)<br />
– sie sind die entscheidenden Kriterien, die ein<br />
Gebiet zu Natura 2000 gehören lassen und zugleich<br />
die Namensgeber der Richtlinie.<br />
Die EU-Kommission hat tatsächlich nicht Gebiete<br />
zu schützenswerten erklärt, sondern vielmehr<br />
Lebensraumtypen und Lebewesen. Bestimmte<br />
Waldgesellschaften, Moore, stehende<br />
und fließende Gewässer und Wiesen ebenso wie<br />
Schmetterlinge, Fische, Libellen, Käfer und Säugetiere,<br />
dazu Büsche, Pilze und Blumen. Durch<br />
den europäischen Blick entstehen gelegentlich<br />
Schutzgebiete, die in ihrer Region eher alltäglich<br />
scheinen. Der Lebensraumtyp Hainsimsen-<br />
Buchenwald etwa bietet zahlreichen Pilz- und<br />
1.400 Käferarten an altem und totem Holz eine<br />
Heimat. Im Odenwald, im Spessart, in der Südrhön,<br />
im Bayerischen Wald und im Fränkischen<br />
prägen diese Wälder in großem Maße die Landschaft.<br />
In Europa insgesamt hingegen sind sie<br />
einzigartig und deshalb schützenswürdig.<br />
Allein das Vorkommen der in den Richtlinien<br />
festgelegten wichtigen Arten macht ein Gebiet<br />
zum Schutzgebiet, eine förmliche Ausweisung<br />
ist nicht mehr nötig. Wohl aber eine Bewertung<br />
durch die Länderbehörden sowie die Meldung<br />
der Gebiete nach Brüssel. 2004 und 2005<br />
schließlich, nach der scharfen Rüge der Kommission,<br />
unternahmen die Bundesländer deutlichere<br />
Anstrengungen, um FFH-Gebiete zu melden.<br />
Das Netzwerk der deutschen Natura-2000-Regionen<br />
umfasst inzwischen etwa 14 Prozent der<br />
NATURFREUNDE-NATURA-TRAILS<br />
Durch die Natura trailen<br />
THEMA<br />
I Die Spanische Flagge ist eigentlich ein recht<br />
unscheinbarer Schmetterling, gleichwohl<br />
gehört sie zu den Arten, für deren Erhaltung<br />
die EU besondere Schutzgebiete ausweist.<br />
Man findet sie im Odenwald an leicht verwil -<br />
derten Waldwegen mit Hochstaudenfluren<br />
und besonders gern am Wasserdost, der ihre<br />
Leibspeise ist.<br />
terrestrischen Fläche <strong>Deutschlands</strong> und 41 Prozent<br />
der marinen Fläche, zu der auch das Wattenmeer<br />
und der Bodensee gehören. Die etwa<br />
4.600 ausgewiesenen Gebiete verteilen sich auf<br />
die drei biogeografischen Regionen „alpin“, „atlantisch“<br />
und „kontinental“. EU-weit waren bis<br />
2006 etwa 25.000 FFH- und Vogelschutzgebiete<br />
gemeldet.<br />
Für diese Gebiete, immerhin ein Fünftel der<br />
gesamten Landfläche der Europäischen Union,<br />
müssen die Länder Pflege- und Entwicklungspläne<br />
erstellen und regelmäßig an die europäischen<br />
Gremien berichten. Die hohe Zahl der Gebiete<br />
wird, so erhofft es die Europäische Kommission,<br />
europaweit ein so dichtes Netz von Naturreservaten<br />
schaffen, dass sie es Tieren und Pflanzen<br />
im Sinne von Trittsteinen ermöglichen, in Europa<br />
zu wandern und sich zu verbreiten.c<br />
SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />
Weitere Infomationen<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Internationale · www.nfi.at<br />
Bundesamt für Naturschutz · www.bfn.de<br />
Die internationale Organisation der <strong>NaturFreunde</strong> passt gut zu den Natura-2000-Gebieten.<br />
Die Kampagne Natura Trails weist Wander- und Radwege durch Schutzgebiete mit hoher<br />
biologischer Vielfalt aus, die für eine sanfte Erholungsnutzung besonders geeignet sind.<br />
Sie werden dokumentiert, beschrieben und in Broschüren und auf Internetseiten präsentiert.<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> Stormarn haben eine ausführliche Anleitung veröffentlicht, wie das geht<br />
(<strong>NATURFREUNDiN</strong> 3/2007), nachdem sie selbst eine Broschüre mit Natura Trails zu Schleswig-Holsteinischen<br />
Naturschätzen gestaltet hatten. Ähnliche Initiativen gibt es in Brandenburg,<br />
Württemberg, im Rhein- sowie Saarland und in Baden, wo der <strong>NaturFreunde</strong>-Landesverband<br />
mit Hilfe der Stiftung Naturschutzfond im Odenwald Wanderrouten durch Natura-2000-Gebiete<br />
und von Naturfreundehaus zu Naturfreundehaus beschreibt.c SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 15
NATURFREUNDE AKTIV<br />
Aus- und<br />
Sportbildung<br />
Bundesseniorensportfest<br />
in Zinnowitz<br />
Vom 8.-15. März 2008 findet im Ostseebad<br />
Zinnowitz das 13. Bundesseniorensportfest<br />
statt. Aktive Senioren mit und ohne Behinderung<br />
sind willkommen. Ausrichter ist<br />
der Deutsche Behindertensportverband e.V.<br />
(DBS), der alle zwei Jahre diese breitensportliche<br />
Veranstaltung mit durchschnittlich<br />
750 Teilnehmern organisiert. Gesundheitliche<br />
und kulturelle Zusatzprogramme<br />
bieten die schöne Gelegenheit, Sport und<br />
Urlaub am Ostseestrand miteinander zu<br />
verbinden. c DBS<br />
Weitere Informationen<br />
www.dbs-npc.de · (0203) 71 74 -188<br />
Aufstockung des<br />
Bundeslehrteams Schneesport<br />
Vom 19.-23.10.2007 fand am Stubaier Gletscher<br />
die diesjährige Bundeslehrteamschulung<br />
der Bundesfachgruppe Schneesport<br />
statt. Dabei wurde nach zweijähriger Schulung<br />
und Hospitation bei Ausbildungen<br />
das Nachwuchsteam Ski Alpin in das Bundeslehrteam<br />
aufgenommen. Wir gratulieren<br />
Nicole Beppler, Hanni Bischoff, Simon<br />
Vogt, Stefan Trometer, Jürgen Blank und<br />
Peter Mittermeier. Auch im Bereich Snowboard<br />
gibt es zwei neue Gesichter. Marco<br />
Scarpa und Andreas Kapser wurden am<br />
Ende der Schulung in das Bundeslehrteam<br />
der Bundesfachgruppe der <strong>NaturFreunde</strong><br />
<strong>Deutschlands</strong> berufen. Mit diesen Neuaufnahmen<br />
ist es gelungen, junge und engagierte<br />
Menschen für eine zukunftsorientierte<br />
Fachgruppenarbeit zu gewinnen. c<br />
BERND ZEITZEN<br />
Zusätzliche Schneesporttermine<br />
1. Für ambitionierte Schneesportler<br />
Allen Alpinskifahrern mit einer Oberstufe/Instructorausbildung,<br />
die vom<br />
26.-30.3.2008 am Schneesportlehrerlehrgang<br />
teilnehmen möchten, bietet<br />
die Bundesfachgruppe Schneesport einen<br />
Trainingslehrgang Snowboard vom<br />
14.-16.12.2007 an. Inhalt dieses Lehrgangs<br />
ist die Verbesserung des persönlichen<br />
Fahrkönnens. Jeder Teilnehmer weiß am<br />
Ende, in welchen Bereichen er noch trainieren<br />
muss.<br />
2. Für Skischulleiter<br />
Die Bundesfachgruppe Schneesport lädt alle<br />
interessierten Skischulleiter und Funk-<br />
tionsträger aus den Ortsgruppen zum Seminar<br />
nach Hohenwart bei Pforzheim ein.<br />
Folgende Themen stehen auf der Tagesordnung:<br />
Erfahrungsaustausch der Skischulen,<br />
wie gehen die <strong>NaturFreunde</strong> mit älteren<br />
Teilnehmern (50+) um/auf sie ein? Wie<br />
können wir die Jugend in die Skischulen<br />
bringen? c BERND ZEITZEN<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.schneesportteam.de<br />
GPS-Navigation beim<br />
Bergsteigen<br />
GPS-Navigation ist Trend und bietet sogar<br />
beim Bergsteigen einen Mehrwert. Ein großer<br />
Vorteil ist der zusätzliche Sicherheitsgewinn,<br />
den alle Führer zu schätzen wissen,<br />
die gut mit der Technik umgehen können.<br />
Denn GPS-Empfänger bieten große Vorteile<br />
beim Orientieren im weglosen Gelände. Etwa<br />
im Hochtourenbereich oder bei Nebel.<br />
Bevor man sich beim Bergsteigen mit der<br />
Orientierung mittels GPS-Gerät befasst, sollte<br />
man eine solide Grundausbildung mit<br />
Karte, Kompass und Höhenmesser erfahren<br />
haben. Sie ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung<br />
für die Anwendung von GPS-Geräten.<br />
Denn Vorsicht: Die Batterien halten<br />
je nach Gerät nur 12-24 Stunden. Bei Kälte<br />
deutlich weniger. In tiefen Tälern oder im<br />
dichten Wald wird die Navigation ungenau<br />
oder gar unmöglich. Um Technik und Funktionen<br />
eines GPS-Empfängers richtig zu beherrschen,<br />
muss man sich mit den Geräten<br />
auseinandersetzen. GPS-Navigation ist<br />
seit Jahren Bestandteil der Orientierungsausbildung<br />
bei den Fachübungsleitern der<br />
Fachgruppe Bergsteigen. Die nächste GPS-<br />
Schulung des Bundeslehrteams Bergsteigen<br />
findet bei der Variantenführerausbildung<br />
vom 18.–20. Januar im bayerischen Grainau<br />
statt.c GUNTER LEICHT<br />
Lern-CD klärt über<br />
Lawinengefahr auf<br />
Damit Freizeitsportler unfallfrei unterwegs<br />
sind, sollten sie gut ausgebildet sein,<br />
sportspezifische Risiken kennen und über<br />
ausreichend Fitness verfügen. Das gilt erst<br />
recht für Freerider oder Tourenfahrer. Einer<br />
Schweizer Statistik zu Folge kommt von allen<br />
Wintersportlern, die in einen Lawinenunfall<br />
verwickelt werden, jeder fünfte ums<br />
Leben. Der TÜV SÜD unterstützt das Projekt<br />
„white risk“. Eine Lern-CD vermittelt<br />
das komplexe Thema Lawinenkunde auf<br />
einfache und unterhaltsame Art. Gefahrenstufen,<br />
Lawinenarten oder Lawinen bildende<br />
Faktoren können interaktiv gelernt und<br />
in Übungen getestet werden. Auch wird<br />
ausführlich die Tourenplanung mit der Karte<br />
behandelt. Die Lern-CD richtet sich an<br />
Anfänger wie Profis und kostet € 21,52 inkl.<br />
Versand. c TÜV SÜD<br />
Weitere Informationen<br />
www.whiterisk.org<br />
AUS- UND SPORTBILDUNG<br />
Ausbildungstermine<br />
13.–16.12.07 Schnee<br />
Aufbaulehrgang Oberstufe<br />
Alpin + Snowboard<br />
Ort: Stubaital<br />
14.–16.12.20 07 Schnee<br />
Sichtung Snowboard Grundstufe<br />
Ort: Stubaital<br />
12.1.2008 Schnee<br />
Sichtung ÜL-Grundstufe Alpin (F-Lizenz)<br />
Ort: Sudelfeld<br />
18.–20.1.2008 Berge<br />
Variantenführer, Basislehrgang<br />
Ort: Grainau<br />
8.–10.2.2008 & 6.–9.3.2008 Berge<br />
FÜL Sportklettern, Teil I –<br />
künstl. Kletteranlagen<br />
Ort: noch offen<br />
14–17.2.2008 Schnee<br />
Nordic-Lehrgang<br />
Ort: Oberstdorf<br />
22.–24.2.2008 Berge<br />
Variantenführer, Aufbaulehrgang<br />
und Fortbildung<br />
Ort: Ainring, Obertauern<br />
1.3.2008 Schnee<br />
Bayerische <strong>NaturFreunde</strong>-<br />
Meisterschaften<br />
Ort: Sudelfeld<br />
1.3.2008 Schnee<br />
Württembergische Landesmeisterschaften<br />
Alpin + Snowboard<br />
Ort: Sudelfeld<br />
2.3.2008 Schnee<br />
Deutsche Ski-Meisterschaften<br />
Ort: Sudelfeld<br />
15.–22.3.2008 Berge<br />
Skihochtourenwoche<br />
Ort: offen<br />
21.–29.3.2008 Schnee<br />
Grundstufenprüfung Snowboard<br />
Ort: Stubaital<br />
21.–30.3.2008 Schnee<br />
Prüfungslehrgang Alpin +<br />
Snowboard Oberstufe<br />
Ort: Stubaital<br />
26.–30.3.2008 Schnee<br />
Prüfungslehrgang Schneesportlehrer<br />
Ort: Stubaital<br />
3.–6.4.2008 Berge<br />
Seilgartentrainer, Modul II,<br />
Mobile Seilaufbauten<br />
Ort: Berchtesgaden<br />
11.–13.4.2008 Berge<br />
Outdoor-Medizin<br />
Ort: Norddeutschland<br />
12.–19.4.2008 Berge<br />
FÜL Mountainbike, Grundlehrgang<br />
Ort: Kiefersfelden<br />
18.–20.4.2008 Berge<br />
Nordic Walking, Grundschulung<br />
Ort: noch offen<br />
25.–27.4.2008 Berge<br />
Nordic Walking, Grundschulung<br />
Ort: Norddeutschland<br />
9.–17.5.2008 Wasser<br />
Übungsleiterausbildung Kanu F –<br />
Praxis (oder: 9.–16.8.2008)<br />
Ort: Murg<br />
10.–17.5.2008 Berge<br />
FÜL Sportklettern, Teil II – Mittelgebirge<br />
Ort: Arco<br />
25.5.–1.6.2008 Wandern<br />
Bundeswandertage 2008<br />
Ort: NFH Maria-Rain<br />
30.5.–1.6.2008 Berge<br />
FÜL-Fortbildung Bergwanderleiter/<br />
Wanderleiter/Nordic Walking<br />
Ort: Pfaffenhofen<br />
6.–8.6.2008 Berge<br />
Nordic Walking, Trainerlehrgang<br />
Ort: noch offen<br />
Für Auskunft & Anmeldung zu Qualifikationen der Bundesfachgruppen [Bergsteigen,<br />
Schneesport, Wandern, Wassersport] ist die Bundesgeschäftsstelle der<br />
<strong>NaturFreunde</strong> in Berlin zuständig: Christina Gohr · (030) 29 77 32 -60<br />
sport@naturfreunde.de · www.naturfreunde-outdoor.de<br />
SEITE 16 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
I Konzentrierte Gespräche während des Natursport-Symposiums.<br />
1. FACHGRUPPENVERNETZUNG<br />
Für Sport keine zwei Stunden Zeit<br />
1. Natursport-Symposium überrascht mit aktuellen Trends<br />
bDurchschnittlich 120 Minuten pro Woche<br />
hat der moderne Großstädter für Sportangebote,<br />
inklusive An- und Abfahrt. Länger dauernde Angebote<br />
sind unattraktiv. Oft fällt die Entscheidung für<br />
oder gegen den Sport erst Minuten vorher, alternative<br />
Freizeitangebote gibt es schließlich genug.<br />
Mindestens einen Tag ihrer persönlichen Freizeit<br />
mussten Ende September die über 100 Teilnehmer<br />
für das erste <strong>NaturFreunde</strong>-Natursport-<br />
Symposiums einplanen. Fachgruppenübergreifend<br />
trafen sich dort Bergsteiger, Schneesportler,<br />
Wanderer und Wassersportler, informierten sich<br />
über Haftungsfragen, Erlebnispädagogik oder aktuelle<br />
Trends im Natursport. Die Teilnehmer lernten<br />
voneinander, dass Wassersportler gerne klettern,<br />
Bergsteiger durch Schluchten schwimmen,<br />
Wanderer an Natura Trails denken und Schneesportler<br />
die internationale <strong>NaturFreunde</strong>-Vernetzung<br />
vorantreiben.<br />
Mit über 1.500 ehrenamtlichen Sport-Übungsleitern<br />
und 20 qualitativ hervorragenden Ausbildungsgängen<br />
ist der Natursport der <strong>NaturFreunde</strong><br />
gut aufgestellt. Jedoch wird er sich den gesellschaftlichen<br />
Veränderungen stellen müssen,<br />
um im Wettbewerb mit anderen Anbietern und<br />
Freizeitangeboten bestehen zu können.<br />
Geänderte Lebensformen fordern eine geänderte<br />
Lebensplanung. Nicht nur im Sport<br />
schwindet die Vereinstreue. Eines der neuen<br />
Zauberworte ist Flexibilität. Alles muss ständig<br />
verfügbar sein. Wie aber können ehrenamtliche<br />
Angebote auf diese Anforderungen eingehen?<br />
Welche Sportarten werden künftig nachgefragt?<br />
Warum werden vermehrt Frauen, ältere Menschen<br />
und ausländische Mitbürger sportlich aktiv<br />
sein? Und ist der <strong>NaturFreunde</strong>-Sport darauf<br />
vorbereitet?<br />
Das Natursport-Symposium bot eine hervorragende<br />
Plattform, gemeinsam über die Zukunft<br />
des <strong>NaturFreunde</strong>-Sports zu sprechen. Gute Ideen<br />
wirken nun nachhaltig in den Fachgruppen.<br />
Deren weitere Vernetzung wird zudem Neue hervorbringen.<br />
c SAMUEL LEHMBERG<br />
WEITERBILDUNG<br />
Praxis mit Fernblick<br />
Wanderleiter lernen überraschend viel<br />
bIm Spätsommer lockte eine bundesweit<br />
ausgeschriebene Fortbildung 12 Wanderleiter in<br />
das Naturfreundehaus Eisguste im brandenburgischen<br />
Oderbruch. Zeitgemäße Wanderungen,<br />
Gesundheitsthemen sowie Rechtsfragen bei Erste-Hilfe-Leistungen<br />
standen auf dem Programm.<br />
Klingt trocken, befähigt aber Wanderleiter, im<br />
Gelände schnell auf Herausforderungen reagieren<br />
zu können.<br />
Einen willkommenen Praxisteil organisierten<br />
überraschend die beiden <strong>NaturFreunde</strong> Bernd<br />
MITMACHEN<br />
NATURFREUNDE AKTIV<br />
Ideen zum Schneesport<br />
der Zukunft gesucht<br />
Mit dem Ski rasante Kurven fahren. Mit<br />
dem Board über einen Kicker springen.<br />
Mit dem Langlaufski die Ruhe des verschneiten<br />
Tales genießen. Das ist für<br />
Schneesportler der Inbegriff von Erholung<br />
im Winter.<br />
Bei den Klimaprognosen, die in immer<br />
genaueren Studien vorgelegt werden,<br />
ist diese Art von Winterurlaub nicht mehr<br />
lange oder nur noch eingeschränkt möglich<br />
(siehe auf Seite 12 „Winterfrische statt<br />
Skipiste?“) Wie könnte also ein Winterurlaub<br />
2020 in den Bergen aussehen?<br />
Die Bundesfachgruppe Schneesport ruft<br />
alle <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> auf, Vorschläge<br />
einzureichen. Die Ideen werden<br />
in die zukünftigen Übungsleiterausbildungen<br />
fließen, damit weiterhin attraktive Angebote<br />
für alle <strong>NaturFreunde</strong> organisiert<br />
werden können. c BERND ZEITZEN<br />
STV. BUNDESFACHGRUPPENLEITER SCHNEESPORT<br />
Ideen an: winterurlaub2020@naturfreunde.de<br />
Müller und Nicole Wiede aus der Nachbarstadt<br />
Bad Freienwalde. Als Müllerin und Müller verkleidet,<br />
führten sie die Teilnehmer auf den Pimpinellenberg<br />
im Biosphärenreservat Schorfheide.<br />
Hier sprachen sie voller Liebe über ökologische<br />
und kulturelle Besonderheiten des Oderbruchs.<br />
Fernblick inklusive.<br />
Plötzlich hatten die Wanderleiter überraschend<br />
mehr gelernt, als sie erwartet hatten. Sie<br />
werden wieder kommen.c BERND THIELE<br />
KOORDINATOR BUNDESWANDERTAGE<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 17
NATURFREUNDE AKTIV<br />
GLÜCKWÜNSCHE<br />
Verdient ins Alter<br />
Zwei engagierte <strong>NaturFreunde</strong> sind 90<br />
bAndreas Lautner ist der Ehrenvorsitzende<br />
der bayerischen <strong>NaturFreunde</strong>. Und das nicht<br />
ohne Grund. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen<br />
prägte er in der Zeit von 1969 bis 1983<br />
die Geschicke des Landesverbandes Bayern und<br />
entschuldete ihn dabei.<br />
Am 14. September hatte Andreas Lautner Geburtstag,<br />
zum 90sten Mal. Ein guter Grund für<br />
zwei langjährige Weggefährten, persönlich und<br />
herzlich zu gratulieren. Günter Mittelstaedt,<br />
stellvertretender Bundesvorsitzender, Landeskassierer<br />
und Ehrenmitglied des Landesverbandes<br />
�<br />
Bayern und das Ehrenmitglied Herbert Eichhorn<br />
wünschen zum runden Geburtstag im Namen<br />
der <strong>NaturFreunde</strong> alles erdenklich Gute. Der<br />
Landesvorstand der bayerischen <strong>NaturFreunde</strong><br />
bedankt sich bei seinem Ehrenvorsitzenden<br />
für die gute Arbeit und drückt ihm die Daumen,<br />
dass er weiterhin geistig so wach bleibt.<br />
Etwas jünger ist Herbert Niestrath aus Lage.<br />
Genau 13 Tage. Am 27. September feierte er im<br />
Naturfreundehaus am Lageschen Berg seinen<br />
90. Geburtstag. Der Seniorenkreis und die <strong>NaturFreunde</strong>-Musikgruppe<br />
Ubbedissen feierten<br />
mit. „Das schönste Geburtstagsgeschenk, das<br />
ich mir denken konnte“, freute sich Herbert.<br />
Auch Herbert Niestrath hat sich verdient gemacht.<br />
1980 wurde er für sein gewerkschaftliches<br />
Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet. Herbert Niestrath hat immer<br />
gerne Verantwortung übernommen. Gleich<br />
nach dem zweiten Weltkrieg, den er nur knapp<br />
überlebte, wurde der gelernte Schweißer ein NaturFreund.<br />
Er engagierte sich in der Jugend- und<br />
Fotoarbeit und leitete später die Ortsgruppe.<br />
Auch als ehrenamtlicher Hüttenreferent für den<br />
Teutoburger Wald hat er sich engagiert.<br />
Herbert und Andreas haben viel Energie<br />
und Lebenszeit in die <strong>NaturFreunde</strong>-Idee investiert.<br />
Das ist nicht selbstverständlich. Und genau<br />
deshalb so wichtig. Vielen Dank und ein herzliches<br />
Berg frei! nach Bayern und Nordrhein-<br />
Westfalen.c HERBERT EICHHORN/GUSTAV GLITT<br />
���������������������������������<br />
Genau so sieht eine Ritterwanze aus!<br />
�<br />
I Fabian (8) aus Karlsruhe<br />
I Andreas Lautner (links) ist 13 Tage älter als<br />
Herbert Niestrath (rechts).<br />
�<br />
I Merlin (8) aus Emmendingen I Anna-Sophie (10), Fine (9) und Sarah (9) aus Berlin<br />
�<br />
SEITE 18 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />
�<br />
Liebe Kinder, herzlichen Dank für die vielen Briefe. Das hat echt Spaß gemacht. So viele Ritterwanzen auf einmal. Wie im Frühling. Und die vielen<br />
Lanzen und Schwerter! Ganz toll. Die Gewinnnerpreise sind schon in der Post. Schreibt doch mal, wie sie Euch gefallen haben.<br />
�
INTERVIEW<br />
Zuhören, um anzukommen<br />
Die Naturfreundejugend fordert das Ortsgruppenstimmrecht für junge Menschen<br />
2 <strong>NATURFREUNDiN</strong>: Kai Niebert, Sie wurden<br />
auf der 6. Bundeskonferenz der Naturfreundejugend<br />
<strong>Deutschlands</strong> zum Bundesleiter<br />
gewählt. Wohin geht die Reise der Naturfreundejugend?<br />
Kai Niebert: Wir haben vor einem Jahr im Rahmen<br />
unseres Organisationsentwicklungsprozesses<br />
Naturfreundejugend 2015 damit begonnen,<br />
unsere Ziele und Methoden genauer unter die Lupe<br />
zu nehmen. Dazu haben wir junge Menschen<br />
im Verband befragt, wie sie sich die Welt 2015<br />
wünschen und welchen Platz die Naturfreundejugend<br />
in ihr haben soll. Ein Ergebnis ist: Die Naturfreundejugend<br />
wandert in die Zukunft – und<br />
zwar links! Unsere Mitglieder sind nach wie vor<br />
politisch.<br />
2 Was bedeutet Links für junge Menschen im<br />
Verband?<br />
In ihrem Alltag haben sie ganz konkrete Vorstellungen<br />
von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.<br />
Mit dem Begriff Sozialismus wissen sie aber<br />
meist nicht viel anzufangen. Wir werden jungen<br />
Menschen zukünftig noch stärker mit unseren<br />
Angeboten die Möglichkeit geben, ihre Zukunftsvorstellungen<br />
zu formulieren – und umzusetzen!<br />
NATURFREUNDEJUGEND KOMPAKT<br />
Nicht nur für<br />
<strong>NaturFreunde</strong> bis 27<br />
Die Naturfreundejugend organisiert Angebote für<br />
junge Menschen. Vierteljährlich erscheint ihr Magazin<br />
KidsPower. Aktuelle Publikationen der Naturfreundejugend<br />
auf S. 31.<br />
www.naturfreundejugend.de<br />
www.kidspower.de · www.kindergipfel.de<br />
Umweldetektiv<br />
Umweltdetektive sind aktiv und wachsam. Sie erleben<br />
spannende Umweltabenteuer und sind der<br />
Natur auf der Spur.<br />
Bestelladresse:<br />
Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />
Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />
Projekt 30 Plus<br />
Wie kannn der Übergang von der Naturfreundejugend<br />
in die <strong>NaturFreunde</strong> effektiver gestaltet werden?<br />
Welche Angebote wünschen sich junge Familien?<br />
Wer Lust hat, gemeinsam mit anderen »Ü30ern«<br />
diese Fragen zu beantworten, meldet sich bei:<br />
Ansgar Drücker · druecker@naturfreundejugend.de<br />
(02228) 94 15 11<br />
2 Welche Angebote bieten Sie für Kinder und<br />
Jugendliche?<br />
Wir sind stark in vier Bereichen: Politik, Sport,<br />
Umwelt und Reisen. Politisch sind wir mit unseren<br />
Projekten aktiv im Kampf gegen Rechts und<br />
fordern für Kinder und Jugendliche energisch<br />
mehr Rechte ein. Durch Sport in der Natur erleben<br />
wir unsere individuellen Grenzen und wie<br />
stark wir eigentlich in der Gruppe sind. Dann<br />
die Umweltbildung: Mit dem Umweltdetektiv<br />
haben wir ein hochwertiges und aktives Angebot,<br />
das auch für viele Naturfreundehäuser interessant<br />
ist. Im Bereich Reisen setzen wir besonders<br />
auf internationalen Austausch und interkulturelle<br />
Bildung – und vergessen den Spaß dabei<br />
aber nicht.<br />
2 Die Naturfreundejugend organisiert den<br />
nächsten Kindergipfel. Was machen Kinder<br />
dort eigentlich?<br />
Sie üben ganz konkret Demokratie und gestalten<br />
die Gesellschaft mit. Auf dem Kindergipfel diskutieren<br />
junge Menschen gemeinsam mit Politikern<br />
verschiedene Themen. 2008 wird sich vieles<br />
um Artenvielfalt drehen. Die Kinder stellen<br />
jedoch nicht nur Forderungen auf, sondern ge-<br />
NATURFREUNDE AKTIV<br />
ben auch ganz klare Selbstverpflichtungen ab,<br />
damit ihre Welt gerechter und grüner wird.<br />
2 Was wünschen sich junge Menschen vom<br />
Verband?<br />
Kinder und Jugendliche wollen in den Ortsgruppen<br />
und Landesverbänden ernster genommen<br />
werden, das hören wir immer wieder. Ein Beispiel<br />
ist das Stimmrecht auf Ortgruppenveranstaltungen:<br />
Es gibt keinen Grund, wirklich absolut<br />
keinen Grund, dass Menschen erst ab 18 mitstimmen<br />
dürfen. Kinder haben klare Vorstellungen<br />
von der Zukunft. Die müssen wir sie auch innerhalb<br />
der <strong>NaturFreunde</strong>bewegung äußern lassen.<br />
Das Wichtigste ist erstmal zuhören!<br />
2 Welche Herausforderungen sehen Sie im<br />
Verband?<br />
Wir müssen den Übergang von der Naturfreundejugend<br />
zu den <strong>NaturFreunde</strong>n effektiver gestalten,<br />
denn viele Mitglieder gehen uns dabei<br />
verloren. Als ersten Schritt haben wir das Projekt<br />
30 Plus angeschoben. Damit wollen wir denjenigen<br />
eine Heimat innerhalb der <strong>NaturFreunde</strong>bewegung<br />
bieten, die altersmäßig aus der Naturfreundejugend<br />
herausgewachsen sind, aber<br />
noch keine passenden Angebote bei den Natur-<br />
Freunden finden.<br />
2 Kai Niebert, was machen Sie 2015?<br />
Das schöne an den <strong>NaturFreunde</strong>n ist, dass man<br />
in jedem Alter ein passendes Angebot findet! Ich<br />
denke, dass die <strong>NaturFreunde</strong> sich noch viel bewegen<br />
müssen, wenn sie älter als 150 Jahre werden<br />
wollen. Auch wenn ich 2015 wohl zu alt für<br />
Jugendarbeit bin, freue ich mich auf andere spannende<br />
Baustellen im Verband!c<br />
INTERVIEW SAMUEL LEHMBERG<br />
Zur Person<br />
Kai Niebert (28) ist bereits<br />
in der dritten Generation<br />
NaturFreund, Doktorand der<br />
Biologiedidaktik und seit<br />
Mai 2005 Vorsitzender der<br />
Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong>.<br />
Er ist ausgebildeter<br />
Wanderleiter und wanderte<br />
im Sommer von München<br />
nach Venedig.<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 19
NATURFREUNDE AKTIV<br />
KLIMANETZWERK<br />
Warme Füße und kaltes Bier<br />
Klimanetzwerk, quo vadis?<br />
b„Gefragt sind intelligente und pfiffige Lösungen,<br />
die zeigen, dass Klimaschutz auch Spaß machen<br />
kann und man deswegen nicht auf warme<br />
Füße und kaltes Bier verzichten muss“, hieß es<br />
auf dem Bundeskongress der <strong>NaturFreunde</strong> 2005<br />
in Potsdam. Gemeint war das bis 2006 laufende<br />
Projekt Klimanetzwerk. Es sollte ganz konkret CO 2<br />
in den 470 Naturfreundehäusern und in Privathaushalten<br />
einsparen. Lokale wie regionale Ansätze<br />
existierten bereits, nur waren sie nicht miteinander<br />
vernetzt und konnten so nicht voneinander<br />
lernen. Hauptinhalt des Projektes war deshalb<br />
der Aufbau eines aktiven Netzwerkes zum Klimaschutz<br />
zwischen Naturfreundehäusern und Ortsgruppen.<br />
Diese wurden durch einen <strong>NaturFreunde</strong>-Wettbewerb<br />
aktiviert, über praktikable Lösungen<br />
nachzudenken und sie einzureichen.<br />
Seit einem Jahr ist das Projekt zu Ende. Viele<br />
Ortsgruppen und Naturfreundehäuser haben<br />
sich weiter intensiv mit dem Thema Klimaschutz<br />
I Einfach zu machen: Klima-Aktionstag.<br />
auseinander gesetzt und viele Menschen erreicht.<br />
Hier drei gelungene Beispiele:<br />
Das Naturfreundehaus Donautal gewann den<br />
ersten Preis des Klimawettbewerbs in der Kategorie<br />
der Erneuerbaren Energien. Kein Grund, um<br />
sich auszuruhen. Die <strong>NaturFreunde</strong> überzeugten<br />
als echte Multiplikatoren über 100 Hausbesitzer,<br />
auf ihren Dächern Solaranlagen zu installieren.<br />
Und sie aktivierten über 400 Privathaushalte, zum<br />
Ökostromanbieter EWS Schönau zu wechseln.<br />
Im Nienburger Naturfreundehaus Luise-Wyneken<br />
kann seit diesem Jahr als besonderes Angebot<br />
für Kinder- und Jugendgruppen das Klimafrühstück<br />
bestellt werden. Kinder erlernen<br />
dabei auf spielerische Art den Klimaschutz.<br />
Die Idee des solaren Naturfreundehauses<br />
wurde im Landesverband Hessen geboren. Im<br />
April startete die Kampagne für den Umstieg auf<br />
eine ökologische Stromversorgung.<br />
Bei Abschluss des Projektes wurde die Wichtigkeit<br />
des Klimaschutzes und der Vernetzung stets<br />
betont und ein kontinuierlicher Austausch gewünscht.<br />
Deshalb wurde aus der Vielzahl der eingereichten<br />
Projekte eine Gute-Beispiele-Datenbank<br />
erstellt. Sie liegt im <strong>NaturFreunde</strong>-Intranet und<br />
kann in verschiedenen Kategorien nach erfolgreichen<br />
Projektskizzen durchsucht werden. Inklusive<br />
der jeweiligen Kontaktmöglichkeiten. Denn nur<br />
wenn man sich austauscht, kann man voneinander<br />
lernen. Zusätzlich werden neue Seminare im<br />
Rahmen der internationalen <strong>NaturFreunde</strong>-Klimakampagne<br />
angeboten. c JULIA HOFFMANN<br />
Informationen, Anregungen und Kontakt<br />
Julia Hoffmann · (030) 29 77 32 71<br />
klimanetz@naturfreunde.de<br />
www.klimanetzwerk.de<br />
<strong>NaturFreunde</strong>-Intranet: www.bergfrei.de<br />
75 JAHRE NATURFREUNDEHAUS VEHRTE<br />
Zeitreisen zu den Sauriern<br />
der Vergangenheit<br />
b300 Millionen Jahre Erdgeschichte an einem<br />
Tag erleben: kein Problem. Sagt die Internetseite<br />
des Natur- und Geoparks Terra.vita. Terra.vita<br />
bedeutet frei übersetzt: der Lebenslauf<br />
der Erde. Lesen lässt er sich an über hundert<br />
Punkten im Osnabrücker Land in Niedersachsen.<br />
Auch auf den Terra Trails, das sind Fahrradtouren,<br />
die Saurierfährten, Großsteingräber oder<br />
historische Schlachten thematisieren.<br />
Das Naturfreundehaus Vehrte liegt am Waldesrand.<br />
12 Kilometer von Osnabrück entfernt und<br />
mitten im Geopark. Es bietet regionale und biologische<br />
Verpflegung und ist ein wichtiger Knotenpunkt<br />
des Klimanetzwerks. Hier entstand das<br />
Konzept des Klima-Aktionstages. Besucher werden<br />
gezielt durch Vorträge, Infostände oder Spiele<br />
für die Klimaproblematik sensibilisiert. Regionale<br />
Kooperationspartner beteiligen sich gerne.<br />
Auch an Nicht-Aktionstagen laden 50 Betten<br />
aktive Menschen zum Übernachten ein. Am<br />
Haus kann man Bogenschiessen lernen und an<br />
Umweltprogrammen teilnehmen. Oder man entspannt<br />
auf der Sonnenterrasse – vielleicht nach<br />
einer Wanderung zur Wassermühle aus dem 11.<br />
Jahrhundert.<br />
Die Umgebung bietet wirklich viel Geschichte.<br />
Selbst im modernisierten Naturfreundehaus. Das<br />
feierte in diesem Jahr seinen 75jährigen Geburtstag.<br />
1932 eingeweiht, wurde das Haus direkt ein<br />
Jahr später von den Nationalsozialisten beschlagnahmt.<br />
Erst 1951 erhielten die <strong>NaturFreunde</strong> Osnabrück<br />
ihr Eigentum wieder zurück. Die Zeitreise<br />
kann also direkt im Haus beginnen. Bringen<br />
Sie doch etwas Zeit mit.c JOHANNA MAI<br />
Weitere Informationen und Kontakt<br />
Naturfreundehaus Vehrte<br />
Engelriede 1 · 49191 Belm-Vehrte<br />
(05406) 44 25 · haus@naturfreunde-osnabrueck.de<br />
www.naturpark-terravita.de · (0541) 501 42 17<br />
SEITE 20 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
BLICK ZUM NACHBARN<br />
In den Bergen zu Hause<br />
Die Naturfreunde Österreich leben Natur und präsentieren sie im Internet<br />
bDie Mutter aller Naturfreunde ist eigentlich<br />
ein Vater: Georg Schmiedl setzte 1895 mit einem<br />
Inserat eine Idee in die Welt, die heute in<br />
500.000 Naturfreunden weltweit weiterlebt – allein<br />
150.000 davon sind Österreicher. Ein kleines<br />
Land in den Bergen voller Naturfreunde, auch<br />
Bundespräsident Heinz Fischer und die Extrembergsteigerin<br />
Gerlinde Kaltenbrunner sind Mitglieder.<br />
Die Naturfreunde Österreich verstehen sich<br />
als kompetenter Freizeitpartner, Indoor wie Outdoor.<br />
Sie betreiben rund 100 Kletterhallen, darunter<br />
Österreichs größte in Wien, vier Alpinschulen<br />
und ein Wildwasserzentrum. Jedes Jahr<br />
leisten Mitglieder etwa 60.000 unbezahlte Arbeitstunden<br />
in 170 österreichischen Naturfreundehäusern<br />
und im Wegebau. 15.000 km Wanderwege<br />
werden gepflegt.<br />
100 JAHRE PADASTERJOCHHAUS<br />
Ein Naturfreunde-Traum zum Anfassen<br />
Österreich kann man über den sogenannten<br />
Kulturweg Alpen der Naturfreunde sehr sanft erwandern.<br />
Von der schweizer bis zur ungarischen<br />
Grenze verbinden zwei Routen auf 1.800 km historische<br />
Wege und führen abseits der Touristenströme<br />
zu den Menschen in den Bergen und ihren<br />
Traditionen.<br />
Eines wird schnell klar beim Blick zum Nachbarn:<br />
Die Naturfreunde Österreich lieben die Natur<br />
in den Bergen, Alpinisten überall. Diese Liebe<br />
geben sie über ihre Freizeit- und Sportangebote<br />
weiter, holen Interessierte im Gelände ab<br />
und führen sie sanft und am konkreten Beispiel<br />
zu Naturschutzthemen. Wenn beim Kajakfahren<br />
das Wasser stinkt, wird Naturschutz schnell<br />
zu einer konkreten Aufgabe, die begeistert. Sie<br />
verteidigen energisch die Betretungsfreiheit des<br />
Waldes und der Alpinregionen und wollen zu-<br />
Das Padasterjochhaus auf 2.232 m Höhe<br />
in den Stubaier Alpen ist ein Naturfreunde-Traum,<br />
der in Erfüllung ging. Über 1.000<br />
Mitglieder, angereist in Sonderzügen, feierten<br />
am 12.08.1907 die Eröffnung des allerersten<br />
Naturfreundehauses und gleichzeitig<br />
das Ende der Abhängigkeit von anderen<br />
alpinen Vereinen. Naturfreunde hatten<br />
das Schutzhaus in mühevoller Eigenarbeit<br />
selbst gebaut – in ihrer äußerst kargen Frei- I Blicke bis in die Dolomiten.<br />
zeit und mit Hilfe von Packmulis. Der damalige<br />
Zentralobmann der Naturfreunde, Alois Rohrauer, wünschte in der Festrede allen zukünftigen<br />
Gästen, dass es für sie zu einer Stätte der Zuflucht, der Erholung und der Ruhe werden<br />
solle.<br />
Und die ist es heute noch. Bergsportbegeisterte finden ein renoviertes Naturfreundehaus, mit<br />
Photovoltaik- und Solaranalagen, grandiosem Ausblick und herzlichen Pächtern. Diese feierten<br />
gemeinsam mit 700 internationalen Festgästen am 12.08.2007 in einem Festakt das 100-jährige<br />
Jubiläum des Padasterjochhauses. Das Haus ist von Ende Juni bis Ende September geöffnet.<br />
Es bietet 15 Betten und 48 Schlafplätze im Matratzenlager, eine Vielzahl von Tourenmöglichkeiten<br />
und einen Naturfreunde-Traum zum Anfassen. c SAMUEL LEHMBERG<br />
Buchung & Information: Naturfreundehaus Padasterjochhaus · Paul und Agi Pranger<br />
Telefon 0043 (0)699 11 17 53 52 · www.padasterjochhaus.naturfreunde.at<br />
NATURFREUNDE AKTIV<br />
künftig noch stärker im Klimaschutz werden. Es<br />
wird bereits investiert: für Solaranlagen, Wärmedämmung<br />
und umweltgerechte Versorgung in<br />
den Naturfreundehäusern.<br />
Sehr stark sind die Naturfreunde Österreich<br />
auf ihrer Internetseite. Hier stehen besondere Veranstaltungen<br />
ihrer 500 Ortsgruppen – und unter<br />
dem Navigationspunkt „Tourenportal“ über 1.100<br />
Routen zum kostenlosen Download: mit Wegbeschreibung,<br />
Karte, Fotos, Höhenprofil und GPS-<br />
Route. Ein Filter sortiert nach Sportarten. Das Gute<br />
dabei ist: Mit und ohne GPS-Gerät können die<br />
I Viele Wanderwege sind digital verfügbar.<br />
Touren begangen werden, ein Alpinwetterdienst<br />
bietet zusätzlichen Service, der begeistert. Medien<br />
berichten, Tourismusregionen bieten ihre Wege<br />
an und extra ausgebildete Naturfreunde nehmen<br />
laufend neue Touren auf. Das Angebot verringert<br />
das Risiko, sich in den Bergen zu verirren<br />
und spricht neue Zielgruppen an. Die Daten werden<br />
künftig sogar für die Wanderwege- und Schilderverwaltung<br />
genutzt.<br />
Erfolgreich ist auch die Vermarktung der Naturfreunde<br />
Reiseangebote. Zum Beispiel Team-<br />
Tours, das Outdoor-Reisebüro im Profisegment.<br />
Im Programm stehen Wüstenreisen in Libyen<br />
oder Paddeln auf dem Yukon, aber auch Eiskletterkurse<br />
in den Alpen. Team-Tours bietet keine<br />
Extremexpeditionen, sondern organisiert Abenteuer-<br />
und Erlebnisreisen auf höchstem Niveau,<br />
sozial- und umweltfreundlich. Bisher waren derartige<br />
Angebote nur bei Mitbewerbern buchbar,<br />
jetzt werden über Team-Tours sogar neue Mitglieder<br />
gewonnen.<br />
Die Naturfreunde Österreich setzen nach wie<br />
vor gute Ideen in die Welt. Ein Blick zum Nachbarn<br />
lohnt immer.c SAMUEL LEHMBERG<br />
Informationen und Kontakt<br />
Naturfreunde Österreich · Viktoriagasse 6<br />
1150 Wien · Telefon 0043 (0)1 892 35 34 -0<br />
www.naturfreunde.at<br />
Team-Tours: Gratiskatalog Telefon 0043 (0)1 892 07 40<br />
www.team-tours.at<br />
Gerhard Stürzlinger · Kulturweg Alpen<br />
Band 1 & 2 je € 28,90 im Buchhandel<br />
Sonderangebot Band 2 (Nordroute) über Naturfreunde<br />
Österreich · 9,90 Euro zzgl. Versand<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 21
NATURFREUNDE AKTIV<br />
FAHRRADKULTUR<br />
Glanz und Elend des neuen Ruhrgebietes<br />
Die Soziale Pedale der <strong>NaturFreunde</strong> Nordrhein-Westfalen fragt nach<br />
bDas Ruhrgebiet erlebt seit Jahren einen<br />
schwierigen Strukturwandel. Neue Perspektiven<br />
für die Region wurden und werden gesucht.<br />
Doch bedeutet es schon Zukunft für eine Region,<br />
wenn Zechen zu Freizeitparks mutieren und die<br />
Kinder der Kumpels als Designer in Fabrikhallen<br />
arbeiten? Ist dies ein nachhaltiger Anfang – oder<br />
nur verschleiertes Elend?<br />
Die <strong>NaturFreunde</strong> Wuppertal sind genau diesen<br />
Fragen nachgegangen. Oder besser: nachgefahren.<br />
Die Ortsgruppe organisierte sechs kulturkritische<br />
Fahrradtouren und besuchte Museen<br />
und Kirchen wie Zechen und Stahlwerken, den<br />
ehemaligen Kathedralen der Arbeit und heutigen<br />
Freizeitparks. Alles unter dem Titel Soziale Pedale,<br />
seit 20 Jahren gelebte <strong>NaturFreunde</strong>-Tradition<br />
in Nordrhein-Westfalen.<br />
I Gemeinsam auf dem Fahrrad über Natur und Gesellschaft diskutieren.<br />
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde<br />
der <strong>NaturFreunde</strong>-Begriff des Sozialen Wanderns<br />
entwickelt. Gemeinsam wandern und dabei<br />
nachdenken über gesellschaftliche Realität.<br />
Draußen, wenn alle Sinne geschärft sind. Die<br />
Idee der Sozialen Pedale ist davon abgeleitet.<br />
Umweltfreundlich mit dem Fahrrad wird Natur<br />
und Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes<br />
erfahren. Die soziale Pedale ist dabei mehr als<br />
eine Radtour. Sie regt zum Denken an. An be-<br />
sonderen Orten wollten die Teilnehmer dann<br />
auch Antworten auf Zukunftsfragen finden. Mitfahren,<br />
selbst sehen und mitdiskutieren. Genau<br />
das verstehen die Wuppertaler unter der Sozialen<br />
Pedale. Sich aktiv mit der Gesellschaft beschäftigen<br />
und gemeinsam Antworten auf die<br />
Fragen der Zukunft finden. Ein Beispiel: Gehen<br />
Menschen zukünftig noch einer Lohnarbeit<br />
nach? Oder pflegen sie Muße, Entspannung und<br />
Zeitvertreib? Ein Zweites: Münden gewerkschaftliche<br />
Abwehrkämpfe in eine neue Gesellschaft?<br />
Oder verteidigen sie nur etwas, was es eigentlich<br />
zu überwinden gilt?<br />
Fragen, die zum Nachdenken anregen. Interessante<br />
Anregungen gaben die Teilnehmer der Sozialen<br />
Pedale. Im Januar werden diese in einer<br />
offenen Zukunftswerkstatt im Naturfreundehaus<br />
Wuppertal-Ronsdorf vorgestellt. Und weiter diskutiert.<br />
Denn die Gesellschaft ist im Wandel. Und<br />
die Soziale Pedale in Nordrhein-Westfalen besonders<br />
aktiv. c WOLFGANG WEIL<br />
Weitere Informationen<br />
www.naturfreunde-wuppertal.de<br />
Wolfgang Weil · (0202) 810 30<br />
Zukunftswerkstatt<br />
19.1.2008, 13 Uhr · Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />
NATURFREUNDEHAUS WUPPERTAL-RONSDORF<br />
Alte und neue Lieder<br />
zum 50. Geburtstag<br />
bDas Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />
ist ein wichtiger Stützpunkt für Kultur und<br />
Naturschutz in Wuppertal. Die Ortsgruppe hatte<br />
das Haus vor 50 Jahren mit großem Aufwand<br />
selbst gebaut. Und feierte im September mit vielen<br />
Gästen ein halbes Jahrhundert Naturfreundehaus.<br />
In einem modernen Ausdruckstanz wurde<br />
die damalige Bauzeit dargestellt. <strong>NaturFreunde</strong><br />
ließen alte und neue Lieder erschallen, Trommler<br />
begeisterten die Gäste und ein Zauberer gewann<br />
schnell die Herzen der vielen Kinder.<br />
Im Haus ist in den letzten 50 Jahren viel geschehen.<br />
Ostermärsche wurden vorbereitet, Butterbrote<br />
für streikende Kollegen geschmiert und<br />
leidenschaftlich über gesellschaftliche Zukunft<br />
diskutiert. Musik gemacht und Gedichte gelesen,<br />
Freundschaften gepflegt – und manchmal<br />
sogar der Lebenspartner kennen gelernt. Viele<br />
Wanderungen schlossen hier ab mit einem gemeinsamen<br />
Essen. Denn das Haus liegt landschaftlich<br />
sehr reizvoll in der Nähe der Ronsdorfer<br />
Talsperre. Gleich vor der Haustür beginnt der<br />
Wald. Auch in den kommenden 50 Jahren freuen<br />
sich die 400 Wuppertaler <strong>NaturFreunde</strong> auf<br />
viele Gäste.c WOLFGANG WEIL<br />
Naturfreundehaus Wuppertal-Ronsdorf<br />
Luhnsfelder Höhe 7 · Telefon (0202) 46 13 20<br />
info@naturfreunde-wuppertal.de<br />
SEITE 22 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
NATURFREUNDE AKTIV<br />
I 1. Platz Tiere: „Reiherschmaus“ Hans-Peter Sauter, Eriskirch (links); 2. Platz Gruppe Tiere: „Säbelschnäbler im Morgenlicht“ Axel Kottal, Eriskirch (links<br />
unten); 1. Platz freies Thema Farbe: „Wasserfall“ Konrad Jäger, Schwandorf (rechts oben); 1. Platz freies Thema Schwarz-Weiß: „Mexikaner“ Reinhard<br />
Epple, Königsbach-Stein (rechts mitte); 2. Platz freies Thema Schwarz-Weiß: „Palmengarten“ Wolfgang Kern, Thurnau (rechts unten).<br />
BUNDESFOTO-TAGE 2007<br />
Eindrücke, die ändern und verändern<br />
Die Sieger des diesjährigen BundesFoto-Wettbewerbes wurden auf Usedom gekürt<br />
bBei mildem Herbstwetter und in bester<br />
Laune trafen sich die <strong>NaturFreunde</strong>-Fotografen<br />
Ende September in Zinnowitz. Zum ersten Mal<br />
veranstaltete die BundesFotogruppe ein einwöchiges<br />
Seminar mit Fotowettbewerb, Fachgruppenkonferenz<br />
und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen,<br />
an drei Abenden wurde zudem eine<br />
Weiterbildung im Bereich digitale Bildbearbeitung<br />
angeboten.<br />
Dass die Fotografen der <strong>NaturFreunde</strong> mehr sind<br />
als gute Techniker, findet auch der Bundesvorsitzende<br />
Michael Müller: „Die Fotogruppe der <strong>NaturFreunde</strong><br />
übernimmt eine wichtige Aufgabe.<br />
Sie klärt auf und ist quasi ein Bildungsverein.<br />
(…) Wir geraten immer häufiger an Grenzen der<br />
Beschreibung, um so wichtiger wird die Visualisierung,<br />
um Spuren und Eindrücke zu vertiefen,<br />
die ändern und verändern.“<br />
Axel Kottal, neuer Bundesfachgruppenleiter, hebt<br />
besonders den Austausch der Teilnehmer untereinander<br />
hervor: „Bei einem abendlichen Glas<br />
Bier hatten wir endlich die Zeit, mit <strong>NaturFreunde</strong>n<br />
aus anderen Gruppen ins Gespräch zu kommen.“<br />
Zu den BundesFoto-Tagen 2008 lädt Kottal<br />
dann nach Berlin in das Naturfreundehaus<br />
Karl Renner.c SAMUEL LEHMBERG<br />
Alle Fotos im Onlinefotoalbum<br />
www.kultur.naturfreunde.de<br />
Neue Bundesfotoleitung<br />
Bundesfachgruppenleiter: Axel Kottal<br />
(07555) 948 60 · foto@naturfreunde.de<br />
Stellvertreter: Wolfgang Kern (Aktivitäten)<br />
(09228) 212 · WuG.Kern@t-online.de<br />
Michael Spies (Digitale Technik)<br />
(06831) 543 83 · micha.spies@t-online.de<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 23
NATURFREUNDE AKTIV<br />
ZEITSPRUNG<br />
Adliger Kämpfer und Erzieher<br />
Der Antifaschist und NaturFreund Waldemar von Knoeringen (1906–1971)<br />
bDen „roten Baron“ nennen sie ihn in der<br />
SPD. Die Partei der Arbeiter hat – besonders damals<br />
während der Weimarer Republik – nur selten<br />
adlige Mitglieder. Wohlstand, Reichtum gar,<br />
erlebt Waldemar von Knoeringen als Kind aber<br />
dennoch nicht. Der Vater, Clemens von Knoeringen,<br />
hat erst 1905 das Gut Rechetsberg bei<br />
Weilheim in Oberbayern gekauft, wo das einzige<br />
Kind des adligen Landwirts ein Jahr später<br />
zur Welt kommt. Schon 1907 aber muss der<br />
Vater das Gut aus finanziellen Gründen wieder<br />
verkaufen. Der 13jährige Waldemar verlässt 1919<br />
das Gymnasium vorzeitig und macht eine Lehre<br />
bei der AOK Rosenheim, wo er noch bis 1927<br />
als Kanzlei-Assistenz arbeitet. 1923 schon wird er<br />
Mitglied im Touristenverein Die Naturfreunde,<br />
1926 tritt er in die SPD ein.<br />
Ab 1928 lebt von Knoeringen in München, wo<br />
er sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend, im<br />
Reichsbanner und in der Eisernen Front gegen die<br />
Nationalsozialisten engagiert. Immer häufiger tritt<br />
er auch als Redner auf und hat damit großen Erfolg.<br />
Als die SA im März 1933 das Münchner Gewerkschaftshaus<br />
besetzt und verwüstet, ist von<br />
Knoeringen bereit, das Gebäude mit Waffengewalt<br />
zu verteidigen. Die SPD-Führung hingegen will es<br />
nicht auf einen Kampf ankommen lassen, von<br />
dem sie ohnehin erwartet, dass sie ihn verlieren<br />
wird. Gleichwohl kann von Knoeringen jetzt nicht<br />
mehr bleiben. Er flieht und versteckt sich – so berichten<br />
es die Rosenheimer <strong>NaturFreunde</strong> – in deren<br />
Breitenberghütte im Wendelsteingebiet. Später<br />
dann geht er nach Österreich und nach dem Dollfuß-Putsch<br />
weiter in die Tschechoslowakei.<br />
In dieser Zeit arbeitet er als Grenzsekretär für<br />
den Exilvorstand der SPD, die so genannte Sopa-<br />
de in Prag. Der junge Mann schmuggelt Informationen<br />
nach Deutschland hinein und bringt die<br />
Erfahrungen der südbayerischen Genossen nach<br />
Prag. Hier entstehen die monatlich erscheinenden<br />
Deutschland-Berichte der Sopade, diese später<br />
berühmt gewordenen, ausführlichen Berichte<br />
über die Zustände im faschistischen Deutschland.<br />
Die Breitenberghütte, in der er sich zuvor versteckt<br />
hält, hat von Knoeringen 1928 selbst mit<br />
eröffnet. Die Mitglieder der Ortsgruppe haben<br />
sie zwischen 1925 und 1928 in Eigenregie gebaut.<br />
Die Hütte wird später beschlagnahmt und fällt<br />
in die Hände der SA, dann an die Hitlerjugend.<br />
1946 bekommen die Rosenheimer <strong>NaturFreunde</strong><br />
die ausgeplünderte Hütte von den amerikanischen<br />
Besatzern zurück. Schnell renovieren sie,<br />
ersetzen das zerschlagene Mobiliar und nehmen<br />
den Betrieb wieder auf.<br />
Waldemar von Knoeringen heiratet 1935 im<br />
Ausland Juliane Astner. Seine damalige Verlob-<br />
te war 1933 von den Nazis verhaftet worden, hatte<br />
ihre Freilassung mit einem Hungerstreik erzwungen<br />
und war ihrem Verlobten ins Exil gefolgt.<br />
Das Ehepaar wird 1938 in Abwesenheit<br />
von Deutschland ausgebürgert und flieht, als es<br />
in Prag zu gefährlich wird, nach Paris und von<br />
dort aus weiter nach London. Hier betreibt von<br />
Knoeringen zusammen mit deutschen und österreichischen<br />
Kollegen die Radiostation Sender der<br />
Europäischen Revolution, die sich an die Arbeiter<br />
im deutschen Sprachraum richtet. Wegen der<br />
zunehmenden Zensur während des Krieges verlässt<br />
er den Sender und hilft mit, ein Schulungslager<br />
für die Umerziehung deutscher Kriegsgefangener<br />
einzurichten.<br />
Nach dem Krieg kehren Waldemar und Juliane<br />
von Knoeringen schnell zurück nach Deutschland.<br />
In die Heimat und zu den Freunden wollen<br />
sie, „heimkommen und das Schicksal mit ihnen<br />
teilen und alles geben, was noch übrig geblieben<br />
ist nach den langen Jahren in der Fremde“. Politisch<br />
unbelastet aber erfahren, macht von Kno-<br />
I Waldemar von Knoeringen (Balkon ganz rechts) eröffnete 1928 die Breitenberghütte – und musste<br />
sich hier bald vor den Nazis verstecken. Mit seiner Frau kam er immer wieder gerne zurück.<br />
eringen schnell Karriere in der deutschen Nachkriegspolitik.<br />
Die Stationen: Mitglied der Verfassunggebenden<br />
Landesversammlung und des<br />
Bayerischen Landtags, Landesvorsitzender der<br />
SPD in Bayern, Mitglied des SPD-Bundesvorstandes,<br />
Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion,<br />
Mitglied des Deutschen Bundestages.<br />
Besonders am Herzen liegt ihm aber weiterhin<br />
die Bildung der Menschen. Er gründet deshalb<br />
1948 die Georg-von-Vollmar-Schule in Kochel<br />
am See, die sich politischer Bildungsarbeit<br />
widmet und die er bis zu seinem Tod als Direktor<br />
leitet. Waldemar von Knoeringen stirbt 1971,<br />
erst 65jährig, in Höhenried am Starnberger See.<br />
„Den Menschen durch Bildung mündig machen“,<br />
war das Ziel des adligen Sozialdemokraten und<br />
bayerischen Naturfreunds, dem er sich während<br />
seines ganzen bewegten Lebens widmete.c<br />
SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />
SEITE 24 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
KALENDERBLATT<br />
10 Jahre Kyoto-Protokoll<br />
Wie das erste Klimaschutzabkommen entstand und was es bedeutet<br />
bEs war eine lange, zähe Verhandlungsnacht.<br />
In den Morgenstunden des 11. Dezember<br />
1997 aber war sie von Erfolg gekrönt: Vor 10 Jahren<br />
beschloss die Weltklimadiplomatie im japanischen<br />
Kyoto ein völkerrechtsverbindliches Dokument<br />
zum Kampf gegen den Klimawandel,<br />
das seither „Kyoto-Protokoll“ heißt. Nach diesem<br />
verpflichten sich die Industrieländer, ihre Treibhausgasemissionen<br />
im Zeitraum 2008 bis 2012<br />
um durchschnittlich 5,2 Prozent unter das Niveau<br />
von 1990 zu senken. Die einzelnen Länder<br />
haben dabei unterschiedliche Vorgaben, je nach<br />
dem Stand ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
Die Staaten der Europäischen<br />
Union müssen beispielsweise<br />
ihre Emissionen um insgesamt acht<br />
Prozent senken, Russland und die<br />
Ukraine sind verpflichtet, das Emissionsniveau<br />
von 1990 nicht zu überschreiten.<br />
Für Schwellenländer wie<br />
die Volksrepublik China oder Indien<br />
und für Entwicklungsländer sind keine<br />
Beschränkungen vorgesehen.<br />
Allerdings: Mit der Unterschrift<br />
am 11. Dezember 1997 war erst ein<br />
Anfang für die Kyoto-Welt gemacht:<br />
Die nationalen Parlamente mussten<br />
nun nämlich noch der Unterschrift<br />
zustimmen. Und das dauerte. Im<br />
Protokoll selbst ist ein Quorum vorgesehen:<br />
Für die Gründung der Kyoto-Welt<br />
werden – so sieht es der<br />
Vertrag vor – mindestens 55 Staaten<br />
gebraucht, die mindestens 55 Prozent<br />
des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen<br />
zu verantworten haben.<br />
US-Präsident Bill Clinton hatte<br />
zwar in Kyoto unterschrieben. Der<br />
US-Senat lehnte aber ab, den Vertrag<br />
in nationales Recht umzusetzen. Genauso<br />
wie Australien: Die beiden größten Klimasünder<br />
der Welt verweigern bis heute dem Protokoll die<br />
Zustimmung. Entsprechend schwer war es, mindestens<br />
55 Prozent des weltweiten Ausstoßes zusammen<br />
zu bekommen. Alles hing an Russland.<br />
Es brauchte sieben Jahre mit schmeichelnder Diplomatie,<br />
bis die russische Duma das Kyoto-Protokoll<br />
im Oktober 2004 endlich ratifizierte. Das<br />
neue Zeitalter konnte beginnen.<br />
Die Verwaltung<br />
Seither ist Deutschland Klimamittelpunkt der<br />
Welt – jedenfalls verwaltungstechnisch. Dem Engagement<br />
von Bundeskanzler Kohl ist zu verdanken,<br />
dass das internationale Klimasekretariat –<br />
die Kyoto-Verwaltungszentrale – in Bonn sitzt.<br />
Mittlerweile arbeiten etwa hundert Mitarbeiter<br />
im Haus „Carstanjen“ am Rhein. Das zeigt, wie<br />
wichtig die UNO das Thema nimmt: Im internationalen<br />
Ozonsekretariat mit Sitz in Nairobi arbeiten<br />
beispielsweise nur fünf hauptamtliche<br />
Mitarbeiter.<br />
I Trotz Kyoto-Protokoll: Der Dreck fliegt weiter in die Luft.<br />
Die Buchhaltung<br />
Aufgabe der Zentrale ist, genau aufzulisten, welcher<br />
Vertragsstaat wie viel Kohlendioxid einspart.<br />
Das läuft zunächst auf freiwilliger Basis: Die Vertragspartner<br />
melden den jeweils aktuellen Stand.<br />
Artikel 9 des Kyoto-Protokolls besagt, dass diese<br />
Daten dann zu den halbjährlichen Konferenzen<br />
veröffentlicht werden. Allerdings misstraut die<br />
Buchhaltung den Angaben. Deshalb werden Kontrollteams<br />
in die Länder geschickt.<br />
NATURFREUNDE AKTIV<br />
Der Gerichtshof<br />
Artikel 19 des Kyoto-Protokolls weist der Verwaltung<br />
auch die Funktion des Schlichters zu. Die<br />
Bonner Behörde muss deshalb eine Art Klima-<br />
Gerichtshof einrichten.<br />
Der Bußgeldkatalog<br />
Das Protokoll sieht dabei eine Abstufung der<br />
Strafen nach Ursache, Art, Grad und Häufigkeit<br />
von Vertragsverletzungen vor. Im Grunde sollen<br />
jenen Staaten, die ihren Verpflichtungen bis 2012<br />
nicht nachkommen, in der zweiten Vertragsperiode<br />
bis 2017 ein 1,3faches Reduktionsziel verordnet<br />
werden.<br />
Die Mechanismen<br />
Zur Reduktion sieht das Protokoll drei flexible<br />
Mechanismen vor: Emissionshandel zwischen<br />
den Industriestaaten, gemeinsam durchgeführte<br />
Klimaschutzprojekte – Joint Implementations<br />
– und klimafreundliche Entwicklungspolitik, den<br />
Clean Development Mechanism (CDM). Der internationale<br />
Emissionshandel soll<br />
ab 2008 so funktionieren wie der<br />
nationale in Deutschland. Joint Implementations<br />
und CDM funktionieren<br />
so: Wenn etwa die Niederlande<br />
in Litauen einen Windpark finanzieren,<br />
wird dort der Ausstoß reduziert.<br />
Litauen käme seinem Reduktionsziel<br />
dadurch um x Reduktionseinheiten<br />
näher – und die Niederlande dürften<br />
sich diese Einheiten gutschreiben.<br />
Die Bedenkenträger<br />
Zwar wertet der Wissenschaftliche<br />
Beirat der Bundesregierung zu globalen<br />
Umweltveränderungen das Kyoto-Protokoll<br />
als historischen Wendepunkt.<br />
Aber wie Wissenschaftler weltweit<br />
hält auch das Expertengremium<br />
die Reduktionsziele für viel zu gering.<br />
Bis 2020 müssten die Industrieländer<br />
ihre Emissionen um mindestens 20<br />
Prozent gegenüber 1990 mindern, so<br />
ihre Empfehlung. Auch Schwellenländer<br />
wie China, Brasilien oder Indien<br />
sollten konkrete Verpflichtungen eingehen.<br />
„Sicher reicht das Kyoto-Protokoll<br />
allein nicht aus“, sagt selbst Joke Waller-<br />
Hunter, vom UN-Klimasekretariat in Bonn. „Aber<br />
es sorgt für Bewegung.“ Allerdings nur bis 2012.<br />
Dann nämlich läuft der Vertrag aus. Um eine<br />
Nachfolgeregelung streitet die Klimadiplomatie<br />
derzeit in Bali.c NICK REIMER<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 25
FEST GESETZT<br />
Reisezeit<br />
27.1–3.2.2008<br />
Freizeit für Langläufer/-innen<br />
in Ramsau-Vorberg am Dachstein.<br />
Kosten: Mitglieder 385 €/Gäste 410 € (zzgl.<br />
indiv. Anreise)<br />
Leistungen: ÜN/HP in EZ + DZ mit DU/WC,<br />
TV und Radio<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart<br />
Paprikastraße 28 A · 70619 Stuttgart<br />
Telefon (0711) 479 04 14 · Fax 470 55 84<br />
kontakt@naturfreunde-schneesport.com<br />
9.–16.2.2008<br />
Tourenwoche im Allgäu<br />
Gunzesried mit Tourenski oder Snowboard<br />
und Schneeschuhen. Für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene im Tourenlauf. Grundkenntnisse<br />
im Alpinskilauf/Snowboarding<br />
ausreichend. Ski, Felle, Schneeschuh, Tourenrucksack,<br />
Sicherheitsausrüstung können<br />
gegen Gebühr geliehen werden.<br />
Kosten: 365 € zzgl. indiv. Anreise<br />
Leistung: ÜN/DZ/HP, Touren- & Reiseleitung<br />
Anmeldeschluss: 27.1.2008<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
Naturfreunde Berlin<br />
Fachgruppe Wintersport · Rainer Fuchs<br />
fr-carohl@gmx.de<br />
10.–17.2.2008<br />
Ski-Langlaufwoche in Oberhof<br />
Voraussetzungen: erste Laufkenntnisse<br />
Klassisch, Kondition für ca. 3 bis 4 Stunden<br />
Langlauf<br />
Kosten: 345 € Mitgl.,/375 € Nichtmitglieder<br />
Leistungen: 2-Bett-Zimmer HP, Betreuung,<br />
Unterricht für Interessierte, Versicherungen<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Siegfried Fischer · Keplerstraße 11a<br />
76327 Pfinztal · (0721) 46 57 87<br />
FSgfrd@aol.com<br />
16.–23.2.2008<br />
Schneeschuhwandern im Allgäu<br />
Jetzt 1 Woche für Einsteiger und Fortgeschrittene<br />
ab der Buhls Alpe 4–7 Stundentouren<br />
ohne Einkehrmöglichkeit. Einweisung<br />
in Gerät und Sicherheitsausrüstung.<br />
Kosten: 320 €<br />
Leistungen: ÜN in DZ, HP, Touren- u. Reiseleitung,<br />
eigene Anreise, Grundausrüstung<br />
(Schneeschuhe, Verschüttetensuchgerät,<br />
Rucksack) entleihbar<br />
Hinweis: Kürzere Teilnahme möglich<br />
Anmeldeschluss: 27.1.2008<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
Naturfreunde Berlin, s.o.<br />
17.–24.2.2008<br />
Fastenwandern – mehr als nichts essen<br />
Die Fastenwanderwoche besteht einleitend<br />
aus dem Entlastungstag, sechs Fastentagen<br />
und dem letzten Tag, an dem das Fasten<br />
gebrochen wird. Die Teilnahme erfolgt auf<br />
eigene Verantwortung!<br />
Kosten: Mitglieder 110 €, Nichtmitglieder<br />
130 € + 30 € für Lebensmittel<br />
Leistungen: Unterbringung in Mehrbettzimmern<br />
im Naturfreundehaus Brundorf<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Hans Meyerhoff · Telefon (0421) 62 46 35<br />
1.–8.3.2008<br />
Skifreizeit in Feldthurns/Südtirol<br />
Es werden verschiedene Skigebiete angefahren.<br />
Wie Gröden, Seiser Alm, Kronplatz,<br />
Plose oder Obereggen. Auch Möglichkeit<br />
für Langlauf.<br />
Kosten: Mitglieder 618 €/ Nichtmitglieder<br />
642 €, EZ-Aufschlag 63 €<br />
Leistungen: Anreise, Ü/HP im Hotel Feldthurnerhof,<br />
Tanzabend, Skipässe, Transfers,<br />
freie Nutzung Wellnessanlage<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Karlheinz Wildgrube · Gartenstraße 7<br />
95336 Mainleus · (09229) 70 37<br />
Kalle.Wildgrube@t-online.de<br />
30.3.–4.4.2008<br />
Skifahren in Saalbach-Hinterglemm<br />
Die Fahrt ist nicht für Anfänger geeignet<br />
Kosten: 380 € Mitglieder, 405 € Nichtmitglieder,<br />
EZ-Aufschlag 25 €<br />
Leistungen: HP/DZ mit Dusche/WC im<br />
Gasthof Hüttwirt/Leogang. Skipass exkl.<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Charlotte und Karl-Heinz Simon<br />
Adolfstraße 15 · 60528 Frankfurt am Main<br />
(069) 67 12 89 · charlysimon@gmx.net<br />
30.3.–13.4.2008<br />
Andalusien – ein Reise in den Frühling<br />
Kosten: 1.420 € Mitglieder/1.460 € Nichtmitglieder,<br />
EZ-Zuschlag 290 €<br />
Leistungen: Flüge Frankfurt – Jerez de la<br />
Frontera und Malaga, Bus- und Schifffahrten,<br />
Eintritte in Sevilla, Alhambra usw., Besichtigungs-<br />
u. Ausflugsprogramm eingeschlossen,<br />
HP in 3 und 4 Sterne Hotels<br />
Anmeldeschluss: 15.1.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Klaus Schweinfurth · Barlachstraße 27<br />
69168 Wiesloch · Telefon (06222) 26 12<br />
Fax (06222) 38 72 05<br />
kl.schweinfurth@t-online.de<br />
13.–20.4.2008<br />
Kulturwoche im Johann-Simonis-Haus<br />
Hamburg mit Stadt- und Hafenrundfahrt,<br />
Museen- und Ausstellungsbesuche, Spaziergänge,<br />
Besichtigung Stadt Ratzenburg<br />
in der Holsteinischen Seenlandschaft.<br />
Kosten: 333 €, Zuschläge für EZ sowie Zimmer<br />
mit Dusche/WC<br />
Leistungen: Ü/HP in Mehrbettzimmern,<br />
Eintrittsgelder, Führungen, Fahrten ÖPNV<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Naturfreundeferienheim „Johann-Simonis-<br />
Haus e.V.“ · Rahlande 32–40<br />
21220 Seevetal/Maschen<br />
Telefon (04105) 8 42 -84 · Fax -85<br />
nfh-maschen@online.de<br />
20.–26.4.2008<br />
Städtereise Hamburg<br />
Kosten: Mitglieder 690 €/Gäste 760 €<br />
Leistungen: 6 ÜN/Frühstück/DZ (EZ gegen<br />
Aufpreis), Hin- u. Rückfahrt DB 2. Klasse,<br />
Reiseleitung<br />
Anmeldeschluss: 15.2.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg<br />
Neue Straße 150 · 70186 Stuttgart<br />
Telefon (0711) 48 10 76<br />
Fax (0711) 480 02 16<br />
reisen@naturfreunde-wuerttemberg.de<br />
1.5.–8.5.2008<br />
Frühling auf Usedom<br />
NFH Usedom in Zinnowitz<br />
Kosten: Mitglieder 620 €/Gäste 680 €<br />
Leistungen: Bahnfahrt Stuttgart – Zinnowitz<br />
(über Berlin), 7 ÜN/HP/DZ, Kurtaxe,<br />
7-Tage-Karte Usedomer Bäderbahn, Ausflug<br />
zur Wollin, Reiserücktrittskostenversicherung.<br />
Anmeldeschluss: 31.1.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />
4.–19.5.2008<br />
Jakobsweg: Auf den Spuren der Pilger<br />
Via Podiensis – Espalion – Lauzert<br />
Kosten: Mitglieder 1.340 €/Nichtmitglieder<br />
1.390 €, EZ-Zuschlag 230 €<br />
Leistungen: Busfahrt ab Bruchsal-Karlsruhe,<br />
Zusteigemöglichkeiten. HP in guten,<br />
landesüblichen Hotels, geführte Wanderungen<br />
und Ausflugsprogramm.<br />
Anmeldeschluss: 30.3.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Dirk Feltes · Buchsweg 4<br />
79639 Grenzach – Wyhlen<br />
Telefon (07624) 17 36<br />
Fax (07624) 98 80 14<br />
dirk.feltes@t-online.de<br />
7.5.–18.5.2008<br />
Frühlingsreise nach Ermland & Masuren<br />
Mit dem Bus in das Land der dunklen Wälder<br />
und kristallenen Seen in Polen.<br />
Kosten: Kosten pro Person im DZ 780 €,<br />
EZ 930 €<br />
Leistungen: Busreise, Ü/HP im Haus Panorama<br />
in Tylkowo<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Karin Schrödter<br />
Darlenhöhe 5 · 21077 Hamburg<br />
(040) 760 83 36<br />
10.–24.5.2008<br />
Kultur- und Wanderreise Syrien<br />
Kosten: Mitglieder 1.575 €/Gäste 1.645 €<br />
Leistungen: Flug ab/bis Stuttgart, Bahnfahrt<br />
Konya-Aleppo, Ü/DZ, teilw. HP, sonst<br />
Ü/F, Reisebus in Syrien und im Libanon,<br />
Reiseleitung, deutschsprachiger syrischer<br />
Reiseführer, Abgabe an „atmosfair“<br />
Anmeldeschluss: 29.2.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />
15.5.–29.5.2008<br />
Türkei<br />
Vom Schwarzen Meer bis Kappadokien,<br />
Wandern, Natur und Kultur pur.<br />
Kosten: Mitglieder 1.340 €, Nichtmitglieder<br />
1.375 €, EZ-Aufschlag 219 €<br />
Leistungen: Flug von allen dt. Großflughäfen,<br />
moderner Reisebus, Mittelklasse-Hotels,<br />
DZ/EZ, D/WC, HP, größtenteils Buffet,<br />
deutschsprachiger Reiseleiter, alle Eintrittsgelder,<br />
Reisesicherungsschein<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Jochen Haushälter · Am Dreischen 6<br />
59192 Bergkamen · Tel/Fax (02307) 8 82 48<br />
31.5.–8.6.2008<br />
Reise durch das grüne Herz Europas<br />
Vulkanischen Osteifel: zwischen Nettetal,<br />
Booser Doppelmaar, Wacholderheiden und<br />
Laacher See folgen wir Vulkanrouten.<br />
SEITE 26 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
Kosten: ca. 320 €<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
Willi Dießelmeier · Friedrichstraße 3<br />
32457 Porta Westfalica<br />
Telefon (0571) 7 48 11<br />
heimatkunde@naturfreunde.de<br />
7.–22.6.2008<br />
NFI Campertreffen 2008<br />
NIVON Naturfreunde Zeltplatz Het Hallse<br />
Hull bei Hall (Brummen)/Niederlande.<br />
Kosten: 300 € pro Person<br />
Anmeldeschluss: 31.12.2007<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
Froukje Kramer · a.kramer25@chello.nl<br />
Telefon 0031 (0)55 533 25 64<br />
www.nivon.nl/kampeertreffen<br />
8.–15.6.2008<br />
Harzreise<br />
Eine Fahrt mit der Brockenbahn, Hexentanzplatz,<br />
Kyffhäuser, Stadtbesichtigung<br />
von Stolberg und Goslar.<br />
Kosten: Mitglieder 545 €/Nichtmitglieder<br />
565 €, EZ-Zuschlagf 70 €<br />
Leistungen: Busfahrt ab Bruchsal, Zusteigemöglichkeiten,<br />
HP in gutem Hotel<br />
Anmeldeschluss: 31.7.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Josef Schwaninger · Buchenweg 22<br />
76646 Bruchsal · Telefon (07251) 8 94 63<br />
josef@schwaninger.info<br />
19.–29.6.2008<br />
Wandern ohne Gepäck im Erzgebirge<br />
Ausflug nach Prag, Besuch von Spielzeugund<br />
Freilichtmuseum in Seiffen, erzgebirglerischer<br />
Heimatabend.<br />
Kosten: Mitglieder 620 €, Nichtmitglieder<br />
660 €, EZ-Zuschlag 75 €.<br />
Leistungen: Busfahrt ab Pforzheim, weitere<br />
Zusteigemöglichkeiten in Karlsruhe,<br />
Bruchsal, Wiesloch, HP in guten Hotels<br />
Anmeldeschluss: 31.3.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Klaus Schweinfurth, s.o.<br />
22.–29.6.2008<br />
Wanderwoche Dachstein<br />
Kosten: Mitglieder 255 €/Gäste 280 €<br />
EZ-Zuschlag 3 €/Tag, Anreise auf eigene<br />
Kosten, möglichst Fahrgemeinschaften<br />
Leistungen: ÜN/F, DZ mit Dusche/WC/Südbalkon<br />
(EZ Aufpreis), Wanderführungen<br />
Anmeldeschluss: 15.3.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />
22.6.–2.7.2008<br />
Wanderreise nach Westerland/Sylt<br />
Hier soll die Insel Sylt erkundet werden. Es<br />
sind drei Radtagestouren geplant und es<br />
bestehen Möglichkeiten für Wanderungen.<br />
Kosten: Anreise + Ü/DZ 370 €<br />
Leistungen: Ü/Frühstück, Kurtaxe<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Wolfgang Lietz · Schmalenbrook 5a<br />
22525 Hamburg · (040) 54 13 91<br />
15.–17.8.2008<br />
Outdoorwochenende für Kids<br />
Erlebnisreiches Wochenende mit Zelten,<br />
Kochen im Freien und Wandern für Kinder<br />
von 8 – 12 Jahren in den Allgäuer Alpen<br />
Kosten: Mitglieder 38 €/Gäste 42 €<br />
Leistung: Zelten vor dem Haus, VP, Sennereibesichtigung,<br />
geführte Wanderung<br />
Hinweis: jedes Wochenende möglich<br />
Auskunft & Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong>–Ferienstätte<br />
Kanzelwandhaus<br />
Faistenoy 12 · 87561 Oberstdorf<br />
Telefon: (08322) 33 46<br />
infokwh@kanzelwandhaus.de<br />
20.9.–5.10.2008<br />
Toskana für Neulinge & Nostalgiker<br />
Kosten: Mitglieder 1.290 €/Gäste 1.360 €<br />
Leistungen: Busfahrt, 14 Ü/F in Mittelklasse-Hotels<br />
(DZ/WC/Dusche oder Bad), Eintrittsgelder,<br />
Nebenkosten und Reiseleitung.<br />
EZ gegen Aufpreis<br />
Anmeldeschluss: 31.3.2008<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />
26.9.–12.10. bzw. 19.10.2008<br />
Nepal: Ganesh und<br />
Langtang Himal 2008<br />
Trekking, Natur und Kultur im nepalesischen<br />
Tibet. Langtang-Nationalpark in Nepal,<br />
mit tibetischer Bevölkerung und Kultur,<br />
zwischen den Eisgipfelwelten des Ganesh<br />
Himal (7.405m) und Langtang Himal<br />
(7.245m). Trek zuerst traditionelle, kaum<br />
touristisch entwickelte Dörfer am Fuße des<br />
Ganesh, dann über die Lodges ins oberste<br />
Langtang-Tal. Möglichkeit zur Verlängerung<br />
mit Gipfelbesteigungen und Trek über das<br />
Yolmo (Helambu) zurück nach Kathmandu.<br />
Gefragt sind (max. 8) TeilnehmerInnen<br />
mit Interesse an Kultur und Menschen, Bereitschaft<br />
zu Komfortverzicht und Kondition<br />
für anspruchsvolles Trekking. Vorbereitungstreffen<br />
am 19.1.2008.<br />
Kosten: ab 1560 € (geplant)<br />
Leistungen: Ausschreibung anfordern<br />
Anmeldeschluss: 31.12.2007<br />
Auskunft & Anmeldung: Ulrich Friebel<br />
Bundesreferent Auslandsbergfahrten<br />
Möllerstr. 10 · 59071 Hamm<br />
Telefon (02381) 834 26<br />
Ulrich.Friebel@t-online.de<br />
Seminare<br />
11.–13.1.2008<br />
10. Kulturseminar<br />
Seminar im Naturfreundehaus Rahnenhof<br />
zum Thema musikalische Lebenspfade, Lieder-,<br />
Mal- und Rhythmikwerkstatt, sowie<br />
ein Workshop zur Weiterentwicklung der<br />
<strong>NaturFreunde</strong>-Kulturarbeit.<br />
Kosten: 94 € für Mitglieder/102 € für<br />
Nichtmitglieder<br />
Auskunft und Anmneldung<br />
Marion Klippel · Landesgeschäftsstelle der<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz<br />
Telefon (0621) 52 31 91<br />
info@naturfreunde-rlp.de<br />
11.–13.1.2008 / 1.–3.2.2008 / 22.–24.2.2008<br />
Skilanglauf und Naturmeditation<br />
Meditative Begegnung mit dem Winter<br />
im Naturkolleg Hirzwald. In einer kleinen<br />
Gruppe werden aus der Stille heraus die<br />
ersten Stunden des gemeinsamen Tages begrüßt,<br />
bevor es auf die wunderschönen Loipen<br />
geht. Je nach Bedürfnis der Gruppe<br />
werden entspannende und öffnende Übungen<br />
mit einfließen. Vorkenntnisse sind nicht<br />
erforderlich.<br />
Kosten: 90 €<br />
Leistungen: Übernachtung & Verpflegung,<br />
es wird gemeinsam gekocht<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Olfert Dorka · Telefon (07441) 14 28<br />
www.dorka-umweltdienst.de<br />
29.2–2.3.2008<br />
Seminar für Frauen im<br />
Naturfreundehaus Rahnenhof<br />
Für Frauen, die aktiv sind, Spaß an Theater,<br />
Sprache, Tanz und körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
haben.<br />
Kosten: 97 € Mitglieder/107 € Nichtmitglie-<br />
Hinweis 1. Die Reisebedingungen und<br />
die Reise- und Seminarangebote werden<br />
vom jeweiligen Veranstalter verantwortet.<br />
2. Die Veröffentlichung in diesem<br />
Magazin ist eine unverbindliche<br />
Zusammenstellung ohne Gewähr. 3. Alle<br />
sportlichen Ausbildungsangebote:<br />
www.naturfreunde-outdoor.de.<br />
FEST GESETZT<br />
der, EZ + 20 €.<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz, s.o.<br />
7.–9.3.2008<br />
2. Singseminar mit Willi Boll<br />
„Atem – Stimme – Singen“ im Naturfreundehaus<br />
Elmstein<br />
Kosten: 90 € Mitglieder<br />
Leistungen: 2 Ü/VP im DZ<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Rheinland-Pfalz, s.o.<br />
29.–30.4.2008<br />
Bildungsseminar: Ornithologie<br />
Wir beschäftigen uns mit einer ausgewählten<br />
Vogelwelt der heimischen Landschaft<br />
um das Naturfreundehaus Kalifornien, deren<br />
Gesangsunterschieden sowie wichtigen<br />
Erkennungsmerkmalen von Flugbildern.<br />
Gilt auch als „Lizenzerhaltende Maßnahme“<br />
für WanderleiterInnen.<br />
Kosten: Mitglieder LV Schleswig-Holstein<br />
frei, Nichtmitglieder 40 € + Organisationsgebühr<br />
1,50 €<br />
Leistungen: Seminar, ÜN/VP<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Rainer Naujox · Telefon/Fax: (04101) 349 27<br />
pinneberg@naturfreunde-sh.de<br />
19.–27.7.2008<br />
12. Musiksommer<br />
Eingeladen in das Naturfreundehaus Üdersee<br />
sind alle musik- und singbegeisterten<br />
<strong>NaturFreunde</strong>. In gemeinschaftlicher Atmosphäre<br />
wird Musik im Orchester, Chor,<br />
Tanz, etc. erlernt und gestaltet. Ergänzendes<br />
breites Kulturprogramm.<br />
Kosten: Mitglieder 370 €/Nichtmitglieder<br />
400 €, Kinder und Jugendliche 250 €<br />
Leistungen: Ü. in 2-(3)Bett-Zimmern, keine<br />
EZ, Seminargebühr, Arbeitsmaterial, 4<br />
Mahlzeiten, Grillabend, für Wohnwagen,<br />
etc. Sonderkonditionen<br />
Anmeldeschluss: 20.12.2007<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> Hessen · Am Poloplatz 15<br />
60528 Frankfurt/Main · (069) 666 26 77<br />
info@naturfreunde-hessen.de<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 27
FEST GESETZT<br />
Leserbriefe<br />
<strong>NATURFREUNDiN</strong> ATURFREUNDiN 3-2007<br />
Nanotechnologie<br />
anotechnologie<br />
Ich bin erstaunt und begeistert, dass sich<br />
die <strong>NaturFreunde</strong> nicht scheuen, auch<br />
so brisante und wichtige Themen wie<br />
die „Nanotechnologie“ anzufassen. Mir<br />
scheint, dass da tatsächlich eine heimliche<br />
Revolution unserer Produktwelt von<br />
statten geht, im Stillen, durchgesetzt von<br />
mächtigen wirtschaftlichen Konzerninteressen.<br />
Sicherlich hat die Nanotechnologie<br />
wie beschrieben auch positive Seiten. Aber<br />
sie wäre vermutlich die erste neue Technologie<br />
der Menschheitsgeschickte, die<br />
NUR Positives, NUR Segen bringt. Deshalb<br />
ist es wichtig, auch auf die Gefahren hinzuweisen<br />
und diese in der Gesellschaft zu<br />
diskutieren. Nach meinem Eindruck verschlafen<br />
aber die anderen Verbände – von<br />
Greenpeace bis zum Naturschutzbund –<br />
dieses Thema, offenbar weil ihnen die Brisanz<br />
nicht klar ist. Oder weil es einfach zu<br />
kompliziert ist. Gut, dass sich die NATUR-<br />
FREUNDiN die Mühe gemacht hat. c<br />
STEFFI REICHEL BERLIN<br />
Nanotechnologie<br />
Ihre Artikel in der letzten Ausgabe der NA-<br />
TURFREUNDiN haben bei mir ein ungutes<br />
Gefühl zurückgelassen, wie das für ähnliche<br />
Themen in früheren Ausgaben auch<br />
schon der Fall war. Meine Einwände sind<br />
im Wesentlichen nicht gegen die Themenauswahl<br />
oder den Inhalt der Artikel gerichtet,<br />
sondern gegen die Art und Weise, wie<br />
diese abgefasst sind. Mir erscheint dies eine<br />
sehr einseitige und unausgewogene,<br />
um nicht zu sagen, tendenziöse Argumentation<br />
gegen die Nanotechnologie zu sein,<br />
teilweise mit sehr unglücklich oder auch<br />
bewußt gewählten Beispielen. Sie weisen<br />
zwar richtig darauf hin, dass Nanopartikel<br />
insbesondere als Feinstaub lungengängig<br />
und auch hautgängig sind, d.h.<br />
von der Haut absorbiert werden und gegebenfalls<br />
sogar durch Zellmembranen dringen<br />
können, was in der Tat noch einer intensiveren<br />
Forschung bedarf. Nanotechnologie<br />
ist aber beileibe nicht auf diese Stäube<br />
beschränkt. Ihr Beispiel Silberpartikel<br />
ist fraglich. Zum Einen ist Silber zwar eine<br />
Bakterizid, dies aber auch in Form von<br />
Partikelgrößen, die nicht der Nanotechnologie<br />
zuzuordnen sind. Also liegt das Problem<br />
in der Substanz selbst und nicht in<br />
ihrer Form als Nanopartikel. Die Wirksamkeit<br />
von Wasserentkeimungstabletten beruht<br />
z.B. auf Silbersalzen. Auch wird Silber<br />
in der Kläranlage sowohl in ionischer Form<br />
als auch als Feststoffpartikel im Fällbecken<br />
vermutlich fast vollständig entfernt und gelangt<br />
daher auch nicht ohne weiteres in<br />
den Naturkreislauf. Auch verschweigen<br />
Sie, Sie dass herkömmliche Waschmittel Bakterizide<br />
in organischer Form bereits enthalten,<br />
der Zusatz vom Bakteriziden daher<br />
nicht neu ist. Insgesamt muß man feststellen,<br />
dass dieses Beispiel sicher kein Paradebeispiel<br />
für Nanotechnologie auf hohem<br />
Niveau ist, wenn auch die Waschmittelhersteller<br />
dies aus gut nachvollziehbaren<br />
Gründen lauthals propagieren. Ich möchte<br />
mich nicht in weiteren technischen Details<br />
verlieren. Ihre Artikel vermitteln dem<br />
Leser den Eindruck einer unterschwelligen<br />
Gefahr, ohne aber auf die wirklich interessanten<br />
Aspekte dieser Technologie weiter<br />
einzugehen, man denke an den Lotuseffekt,<br />
elektrisch leitende Kunststoffe, Oberflächenvergütung<br />
von optischen Gläsern<br />
für Fotoapparate, gezielter Medikamententransport<br />
usw. (…)c<br />
KLAUS JOAS PFORZHEIM<br />
Terrorismus & Atomkraft<br />
Abgesehen von den ohnehin schon sich<br />
immer wieder bemerkbar machenden Risiken<br />
weiß bei der Atomenergie ja auch niemand,<br />
wie man die abgebrannten Atombrennstäbe<br />
jemals mal los werden soll,<br />
insofern hinterlässt diese Generation den<br />
Nachfolgern unkalkulierbare Risiken.<br />
Wenn die Neandertaler schon AKW betrieben<br />
hätten, müssten wir uns heute noch<br />
mit den Hinterlassenschaften rumärgern.<br />
Eine Umstellung auf erneuerbare, weder<br />
Umweltrisiken noch Erdölbeschaffungskriege<br />
(Irak) verursachende Energien, wird<br />
es dann geben, wenn die Stromkonzerne<br />
der Regierung entsprechende Gesetze<br />
auf den Tisch legen können, bei denen sie<br />
selbst die Monopole haben.<br />
Die verschiedenen Umweltkatastrophen<br />
der Vergangenheit (Kyrill & Hochwasser)<br />
haben gezeigt, dass die Industrienationen<br />
in der Vergangenheit in Sachen Ökologie<br />
sehr gesündigt haben. Bei der Verkehrspolitik<br />
wird man zu Gesetzen kommen müs-<br />
sen,se die die Autofahrer zum Umsteigen auf<br />
die d Schiene veranlassen. In der Vergangenheit<br />
he war alles zu sehr an den wirtschaftlichen<br />
ch Interessen der Automobil-und Erdöllobby<br />
lo orientiert. Außerdem war es für die<br />
Politiker Po immer wichtig, den Wählern nach<br />
dem de Mund zu reden. Berg frei.c<br />
HORST GRZYWACZEWSKI ISERLOHN<br />
Solidarisches Du<br />
(…) es macht weitgehend Spaß, in der NA-<br />
TURFREUNDiN zu blättern und zu lesen.<br />
Aber es gibt vieles, was ärgerlich ist, (…).<br />
Dazu gehört auch die um sich greifende<br />
Unsitte, Interviewpartner, die sich als Mitglied<br />
unserer Organisation zu erkennen geben,<br />
mit „Sie“ anzusprechen – sogar unseren<br />
Bundesvorsitzenden. Oder sind die Interviewer<br />
selbst gar Außenstehende? Oder<br />
soll die Verbandszeitschrift weg vom Image<br />
einer solchen, dazu noch einem Verband<br />
zugehörend, bei dem das solidarische<br />
„Du“ immer noch wichtig ist? (…)c<br />
HANS PETER SCHMITZ BERGISCH GLADBACH<br />
Die Ausrüstung macht‘s – nicht.<br />
Es hat mich gefreut, in der NATURFREUN-<br />
DiN wieder mal einen Bericht über Fotografie<br />
zu lesen. Allerdings fiel mir auf, dass<br />
der Verfasser des Berichtes kein Natur-<br />
Freund ist und so stellt sich nicht nur mir<br />
die Frage: Warum hat diesen Artikel kein<br />
NaturFreund geschrieben, es gibt doch jede<br />
Menge kompetente Fotografen in unseren<br />
Fotogruppen? Ich wünschte mir für die<br />
Zukunft, dass zu Berichten über Fotografie<br />
und Bildbearbeitung die Bundesfotoleitung<br />
kontaktiert wird. c<br />
AXEL KOTTAL BUNDESFACHGRUPPENLEITER<br />
FOTO DEGGENHAUSERTAL<br />
Titelbild<br />
Seit einiger Zeit sorgt das Titelbild bei unserer<br />
Regionalgruppe für Irretationen. Wir<br />
benutzen die Zeitung unter anderem zur<br />
Mitgliederwerbung, aber auch Mitglieder<br />
sollte das Titelbild zum Lesen einladen.<br />
Dies war unserer Meinung nach nicht immer<br />
der Fall. In unserer heutigen oft kalten<br />
Welt sollte sich die <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />
positiv abheben. Das Titelbild sollte deshalb<br />
eine positive, symphatische Aussage,<br />
die leicht und schnell zu verstehen ist, enthalten,<br />
so dass jeder einfach neugierig auf<br />
die Zeitung wird. Inhaltlich gibt es ja kaum<br />
etwas auszusetzen und sollte auch weiter<br />
das ganze interessante Spektrum der <strong>NaturFreunde</strong><br />
umfassen. Sehr gut kam bei<br />
uns das Titelfoto mit den Wanderern an,<br />
aber auch der Frosch sorgte für Interesse.<br />
Flugzeuge sorgen dagegen für ein schlechtes<br />
Gefühl. (…) Vorschlag: Es ist eine Mitgliederzeitung,<br />
also sollten auch die Mitglieder<br />
bestimmen, wie die Zeitung etwa<br />
aussieht. Sehr gut fände ich eine Wahl des<br />
schönsten Titelbildes der letzen Jahre? Folgendes<br />
sollte aus unserer Sicht auf dem<br />
Deckblatt sein: schöne Landschaften, <strong>NaturFreunde</strong><br />
aktiv, Naturfreundehäuser, Tiere<br />
oder Pflanzen.<br />
(…) Ich würde mich freuen, wenn dieser<br />
Leserbrief zu einer breiten Diskussion<br />
führt. Berg Frei. c<br />
BERND MÜLLER BAD FREIENWALDE<br />
Leserbriefe<br />
an die <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />
Was war gut, was nicht, woran<br />
müsste noch gedacht werden?<br />
Schreiben Sie uns:<br />
<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />
<strong>NATURFREUNDiN</strong><br />
Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />
leserbriefe@naturfreunde.de<br />
Die Redaktion behält sich Kürzungen<br />
der Einsendungen vor.<br />
SEITE 28 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007<br />
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4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 29
FEST GESETZT<br />
kurz notiert<br />
Weihnachten im Schuhkarton<br />
„Geschenke schenke der Hoffnung e.V.“, Projektträgerer<br />
der weltweit größten Geschenk-Aktion<br />
für Kinder in Not, ruft in diesem Jahr<br />
zum zwölften Mal dazu auf, weltweit Hoffnung<br />
zu schenken. Die Idee der Aktion ist<br />
einfach: Ein handelsüblicher Schuhkarton<br />
wird mit Geschenkpapier beklebt, mit Dingen<br />
des täglichen Bedarfs und allem gefüllt,<br />
was Kindern Freude macht: Hefte,<br />
Buntstifte und Lineal oder Zahnbürste und<br />
Kamm sind in den Empfängerländern wahre<br />
Schätze. Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten<br />
machen das Päckchen komplett.<br />
Mit einem Aufkleber zeigen Päckchenpacker<br />
an, für welche Altersgruppe die Geschenke<br />
geeignet sind und ob sich ein Junge<br />
oder ein Mädchen über das weit gereiste<br />
Päckchen freuen darf.c SL<br />
www.weihnachten-im-schuhkarton.de<br />
(030) 768 83 -700<br />
Höhere Steuerfreibeträge<br />
für Ehrenamtliche<br />
Mit dem „Gesetz zur weiteren Stärkung des<br />
ehrenamtlichen Engagements“ sind rückwirkend<br />
zum 01.01.2007 eine Reihe von<br />
Verbesserungen für die Tätigkeit der gemeinnützigen<br />
Vereine in Kraft getreten. Für<br />
Übungsleiter wurde der „Übungsleiterfreibetrag“<br />
von bisher 1.848 Euro auf 2.100 Euro<br />
im Kalenderjahr angehoben. Völlig neu<br />
ist für alle in der Satzung vorgesehenen<br />
Ehrenamtlichen die Möglichkeit, sich vom<br />
Verein ihre Auslagen, z.B. als Vorstandsmitglied,<br />
pauschal bis zu 500 Euro steuerfrei<br />
pro Kalenderjahr erstatten zu lassen. Kombinierbar<br />
sind die beiden Freibeträge allerdings<br />
nicht. Wer den Übungsleiterfreibetrag<br />
für sich in Anspruch nimmt, kann von der<br />
pauschalierten Auslagenerstattung nicht<br />
zusätzlich steuerfrei profitieren und umgekehrt.<br />
Eingebettet ist die Steuererleichterung<br />
in die Kampagne „Hilfe für Helfer“ des<br />
Bundesfinanzministeriums. c HGM<br />
Video der Generationen 2008<br />
Kurze Video-Briefe, etwa mit einer Webcam<br />
aufgenommen, sollen beim Bundeswettbewerb<br />
„Video der Generationen“ eingereicht<br />
werden. Der Videobrief kann fiktional oder<br />
dokumentarisch sein. Möglich sind auch Video-Briefe<br />
mit dem Handy. Hauptsache, sie<br />
sind mit Engagement gemacht und um eine<br />
Verständigung zwischen den Generationen<br />
bemüht. Der vom Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
geförderte Wettbewerb wird vom Kinder-<br />
und Jugendfilmzentrum in Deutschland veranstaltet.<br />
Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert<br />
von 9.000 Euro, der Einsendeschluss<br />
ist am 15. Januar 2008.c SL<br />
www.video-der-generationen.de<br />
(02191) 79 42 57<br />
Am 9. November war Schluss<br />
Über 160.000 gesammelte Unterschriften<br />
der NO-NPD-Kampagne wurden dem Bundestag<br />
übergeben. Neben den <strong>NaturFreunde</strong>n<br />
haben sich zahlreiche Institutionen,<br />
Verbände und Privatpersonen dafür eingesetzt,<br />
ein deutliches Zeichen für einen<br />
zweiten Versuch im NPD-Verbotsverfahren<br />
zu setzen. Die Gründe liegen auf der<br />
Hand: Im kommenden Jahr stehen sechs<br />
Landtagswahlen an. Besonders in Niedersachsen<br />
betreiben die Rechtsextremen einen<br />
ebenso aggressiven wie populistischen<br />
Wahlkampf. NPD-Spitzenkandidat Andreas<br />
Molau gibt sich bürgerlich. Bis vor drei Jahren<br />
unterrichtete er an einer Braunschweiger<br />
Waldorfschule. Als sein NPD-Engagement<br />
bekannt wurde, erhielt er die Kündigung.<br />
In seinem Wahlprogramm schreibt<br />
er über Schulen, Umweltschutz, den Mittelstand<br />
sowie die innere Sicherheit und<br />
hofft damit im Januar auf den Einzug in<br />
den Landtag. Für entsprechende Prominenz<br />
aus den Medien sorgt er ebenfalls:<br />
„Frau (Eva) Herman lade ich herzlich ein,<br />
die zukünftige NPD-Landtagsfraktion in<br />
Hannover in Sachen Familienpolitik zu beraten.“,<br />
heißt es in einer Mitteilung der<br />
NPD. c JULIA HOFFMANN<br />
www.npd-verbot-jetzt.de<br />
idee.natur –<br />
Zukunftspreis Naturschutz<br />
Natur schützen und nutzen. Das ist ein<br />
Kernanliegen der <strong>NaturFreunde</strong>. Der Zukunftspreis<br />
Naturschutz als Kooperation<br />
zwischen Bundesumweltministerium und<br />
Bundesamt für Naturschutz sucht frische<br />
Ideen und innovative Konzepte für Allianzen<br />
zwischen Naturschützern und Naturnutzern.<br />
Zehn davon werden mit jeweils<br />
10.000 Euro honoriert. Zusätzlich winkt<br />
den Teilnehmern ein vereinfachtes und<br />
verkürztes Antragsverfahren, den Gewinnern<br />
eine weitergehende Projektförderung.<br />
Thematisch ist der Wettbewerb gegliedert<br />
in Wälder, Moore und urbane/industrielle<br />
Landschaften. Bewerben können sich<br />
Zweckverbände oder Vereine, vorausgesetzt<br />
sie gewährleisten die Umsetzung.<br />
Beiträge haben sehr große Chancen, wenn<br />
sie die Integration von anspruchsvollen<br />
Naturschutzzielen und ländlicher Entwicklung<br />
(Regionalvermarktung, sanfter Tourismus)<br />
beispielhaft und besonders überzeugend<br />
darstellen. Am 31.1.2008 ist Bewerbungsschluss.<br />
c SL<br />
www.idee-natur.de<br />
(02233) (0 48 14 40<br />
Gastgeschenk G<br />
für<br />
Mensch M und Natur<br />
Gastgeschenke G<br />
gehören zu den bewährten<br />
Traditionen Tr menschlicher Kultur. Wer gerne<br />
in ferne Länder reist, die nicht mit Reichtum<br />
gesegnet sind, kann sich bereits mit einem<br />
Euro wirkungsvoll bedanken. Die gemeinnützige<br />
Organisation Fair Travel pflanzt<br />
stellvertretend für jeden Touristen einen<br />
Baum in Ländern Lateinamerikas, in Afrika<br />
und Asien. Die Aufforstungsprojekte von<br />
Fair Travel orientieren sich dabei an den<br />
Weltentwicklungszielen der Vereinten Nationen<br />
und integrieren langfristige soziale<br />
Entwicklungsmaßnahmen und Umwelterziehungsprogramme.<br />
Viele der klassischen<br />
Kultur- und Naturerlebnis-Reiseveranstalter<br />
sind Partner von Fair Travel. Ab sofort kann<br />
auch jeder Einzelne mitmachen und einen<br />
Baum im Land seiner Wahl pflanzen. Eine<br />
Beschreibung aller Entwicklungsprojekte<br />
findet sich auf der Internetseite von Fair<br />
Travel. c JÜRGEN BLUHM<br />
www.fair-travel.net<br />
Vielfalt des Lebens<br />
hautnah erleben<br />
Unter dem Motto „BioDive – Tauch ein in<br />
die Vielfalt des Lebens“ startet die Deutsche<br />
Umwelthilfe (DUH) ein neues Internetportal<br />
für Jugendliche und junge Erwachsene.<br />
Ausgerüstet mit Fotohandy und<br />
wachen Augen sollen sie die Natur in ihrer<br />
Umgebung neu entdecken. Weltweit<br />
sterben immer mehr Tier- und Pflanzenarten<br />
aus. Doch den alltäglichen Verlust der<br />
biologischen Vielfalt begreifen die meisten<br />
Menschen hierzulande immer noch vor allem<br />
als Problem ferner Länder, ausgelöst<br />
zum Beispiel von schrumpfenden tropischen<br />
Regenwäldern. Der genaue Blick auf<br />
die Situation in der Nachbarschaft ist bisher<br />
unterentwickelt.<br />
„Ihr braucht nur die Kamera auf das Leben<br />
halten, das Euch ständig und überall<br />
umgibt: Spinnen, die wie Spiderman<br />
in den Seilen hängen oder Pflanzen, die<br />
an scheinbar unmöglichen Orten Wurzeln<br />
schlagen und uns an den unbesiegbaren<br />
Überlebenswillen der Natur erinnern.<br />
Alle Einsendungen zusammen erschaffen<br />
bis zum Frühjahr 2008 ein immer dichteres<br />
„Mosaik der Artenvielfalt“, das ein beeindruckendes<br />
Abbild der Biodiversität in<br />
ganz Deutschland bilden wird. c DUH<br />
www.bio-dive.de<br />
Impressum<br />
<strong>NATURFREUNDiN</strong> · 59. Jahrgang<br />
Bundeszeitschrift der <strong>NaturFreunde</strong><br />
<strong>Deutschlands</strong><br />
Redaktion: Sigrid Frank-Eßlinger [SFE],<br />
Eckart Kuhlwein [EK], Samuel Lehmberg<br />
[SL], Hans-Gerd Marian [HGM]<br />
(V.i.S.d.P.), Simone Rieth [SR]<br />
<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> e.V.<br />
Redaktion <strong>NATURFREUNDiN</strong><br />
Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />
Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax -80<br />
redaktion@naturfreunde.de<br />
www.naturfreunde.de<br />
Verlag: Naturfreunde-Verlag<br />
Freizeit und Wandern GmbH<br />
Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />
Telefon (030) 29 77 32 -63 · Fax -80<br />
info@naturfreunde-verlag.de<br />
www.naturfreunde-verlag.de<br />
Anzeigen: Telefon (030) 29 77 32 -65<br />
anzeigen@naturfreunde.de<br />
Abonnement: Telefon (030) 29 77 32 -66<br />
abo@naturfreunde.de<br />
Jahresabonnement: 5,60 €<br />
Gestaltung & Satz: Pacifico Grafik<br />
Etienne Girardet · www.pacificografik.de<br />
Druck & Vertrieb: Bechtle<br />
Druck&Service, Esslingen<br />
Redaktionsschluss: sechs Wochen<br />
vor Erscheinen<br />
Erscheinungstermine: 4x jährlich –<br />
1.3./1.6./1.9./1.12.<br />
Regionalausgaben: Regelmäßig beigefügt<br />
sind die regionalen Ausgaben<br />
der Landesverbände Baden, Bayern,<br />
Berlin, Brandenburg, Hessen, NRW,<br />
Regionalverband Nord, Saarland, Rheinland-Pfalz,<br />
des Bezirks Mittelfranken und<br />
der Ortsgruppen Frankenthal, Hannover,<br />
Karlsruhe.<br />
Druckauflage: 58.000<br />
Bildnachweis: Titelbild: Nils Harder (NH)<br />
– www.inventivo.eu; S. 2: www.silberblick.net/NF-Archiv,<br />
Etienne Girardet (EG);<br />
S. 3: Helmut Eßlinger (HE) ,NF Österreich/<br />
Alfred Leitgeb (AL), EG; S. 4: Mathias Pätzold/www.pixelio.de;<br />
S.5: Mike Schwarzenbeck/www.pixelio.de,<br />
Helga/www.<br />
pixelio.de; S. 6: ÖKO-TEST, Stiftung Warentest,<br />
FSC; Transfair; S. 7: Rugmark, Bio-<br />
Siegel, Umweltbundesamt, spiel gut, Viabono,<br />
cve/www.pixelio.de; S. 8 + 9: Nick<br />
Reimer (NR); S. 10 Bundesregierung/Steffen<br />
Kugler, Samuel Lehmber (SL); S.11: Nicole<br />
Wilke, www.iisd.ca, SL; S. 12: Touristinfo<br />
Winterberg, Archiv NFI, EG; S. 13: Initiative<br />
Öffentliche Dienste – www.genuggespart.de;<br />
S. 14: Anja Zachow, Stephan<br />
Rosenzweig; S. 15: HE; S. 16 Uli Friebel; S.<br />
17: SL, EG; S. 18: Herbert Eichhorn, Gustav<br />
Glitt. Merlin Hauk, Fabian Schneller, Fine<br />
Voß, Sarah Ebel, Anna-Sophie Telsnig;<br />
S. 19: Kai Niebert, Thomas Bilgenroth; S.<br />
20: Reinhard Mai, Nina Wettern; S. 21:<br />
AL, Paul Pranger; S. 22: Wolfgang Weil; S.<br />
23: Hans-Peter Sauter, Axel Kottal, Konrad<br />
Jäger, Reinhard Epple, Wolfgang Kern;<br />
S. 24: AdsD in der FES; S. 25: Holger Weihe/www.photocase.de;<br />
S. 26: EG, Volker<br />
Selent; S. 27: EG; S. 28: EG; S. 29: EG; S.<br />
30: SL; S. 31: SL; S. 32: EG.<br />
SEITE 30 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007
Medien<br />
Almen<br />
Seit Jahrtausenden<br />
werden Tiere in<br />
den Hochlagen der<br />
Alpen gehalten.<br />
Mit der Höhe der<br />
Alm steigt die Qualität<br />
des Futters,<br />
Rinder können täglich<br />
bis zu einem<br />
Kilo zunehmen.<br />
Überraschend ist:<br />
Die Bewirtschaftung<br />
von Almen schafft Biodiversität. Wenn<br />
Almen aufgegeben werden, hat das tendenziell<br />
zur Folge, dass sich die Anzahl<br />
von Pflanzen- und Tierarten verringert. Warum<br />
das so ist, wird von Holzner verständlich<br />
dargelegt.<br />
Neben der Perspektive der Biodiversität<br />
werden weitere drei gute Gründe für die<br />
Bewirtschaftung von Almen behandelt: Sie<br />
sind Teil unserer kulturellen Identität. Almen<br />
haben für die Erhohlung einen hohen<br />
ästhetischen Wert. Nicht zuletzt ist die Bewirtschaftung<br />
volkswirtschaftlich bedeutend.<br />
Doch leider lohnt es sich betriebswirtschaftlich<br />
immer weniger.<br />
Ein Ansatz, wie die Almwirtschaft zu erhalten<br />
wäre, könnte in Freiwilligeneinsätzen<br />
auf Almen und Bergbauernhöfen bestehen.<br />
Dafür ist Bewußtseinsbildung bei potentiellen<br />
Helfern notwendig. Dieses Buch will<br />
dazu beitragen. Es beschreibt Almen in Modellgebieten<br />
und zeigt wunderschöne Farbfotos<br />
von Pflanzen, Tieren und landschaftlichen<br />
Veränderungen. So wird das Gelesene<br />
sehr eindrucksvoll. c JOACHIM KOCH<br />
Wolfgang Holzner u.a.: Almen – Almwirtschaft<br />
und Biodiversität. Böhlau, 2007.<br />
ISBN 978-3-205-77449-5. Preis 39,00 Euro<br />
Wilde Wege, stille Dörfer<br />
Ein Geheimtipp<br />
für Individualisten.<br />
Das neue Wanderbuch<br />
von Christoph<br />
Hennig entführt<br />
und führt den<br />
Leser in die Bergwelt<br />
der Abruzzen.<br />
15 Tagesetappen<br />
mit Ausflügen, Gipfeltouren<br />
und Varianten<br />
werden minutiös im Buch beschrieben.<br />
Das ist auch bitternötig, denn in Italien<br />
sind Wanderwege unzureichend ausgeschildert<br />
und Wanderkarten helfen nicht<br />
weiter. Die Abruzzen bieten eine Landschaft<br />
mit großer Vielfalt. Imposante Höhenzüge<br />
ragen bis zu 3.000 Meter auf, schmale Wege<br />
führen in Schluchten zu Wasserfällen<br />
und kahle Bergkuppen konterkarieren Täler<br />
mit dichten Wäldern. Der Autor gibt in seinem<br />
Buch alle notwendigen Informationen,<br />
um Wanderungen erfolgreich durchführen<br />
zu können. Über Übernachtungsmöglichkeiten,<br />
die besten Reisezeiten und auch<br />
den Umgang mit wilden Hunden wird anschaulich<br />
informiert. Daneben erfährt der<br />
Leser einiges über soziokulturelle Zusammenhänge:<br />
die Wanderschäferei, die Entstehung<br />
des Nationalparks oder der italienische<br />
Safran aus der Gegend um Navelli.<br />
Besonders wichtig ist Hennig die regionale<br />
Küche: die Restaurant-Tipps sind sichere<br />
Tipps.c ANJA HELD & JOACHIM KOCH<br />
Christoph Hennig: Wilde Wege, stille Dörfer.<br />
Wanderungen in den Abruzzen. Rotpunktverlag,<br />
Zürich. ISBN: 3858693464.<br />
Preis 28 Euro<br />
Was sind die Energien<br />
des 21. Jahrhunderts?<br />
Und bringen wir<br />
das Klima wirklich<br />
aus dem Takt?<br />
Zwei Fragen, die<br />
nicht voneinander<br />
zu trennen sind.<br />
Mojib Latif und<br />
Hermann-Josef<br />
Wagner setzen sich<br />
in ihren Büchern<br />
genau mit diesen<br />
Herausforderungen<br />
auseinander und ergänzen sich dabei hervorragend.<br />
Latif beschreibt verständlich die Einflussfaktoren<br />
und die Fragilität des Klimas und<br />
macht noch einmal deutlich, dass der Klimawandel<br />
von Menschen verursacht ist.<br />
Basierend auf den neusten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen beschreibt er mögliche<br />
Szenarien eines zukünftigen Klimas und<br />
weist darauf hin, dass ein Mehr an Nachhaltigkeit<br />
unablässig zur Vermeidung größerer<br />
Katastrophen ist.<br />
Eine weitere wichtige Frage ist, wie wir<br />
den Klimawandel<br />
eindämmen, unsere<br />
wirtschaftliche<br />
Prosperität aber<br />
aufrecht erhalten<br />
können. Zweifelsohne<br />
gehört der<br />
zukünftige Energiemix<br />
dazu. Hier<br />
gibt Wagner einen<br />
guten Überblick,<br />
wobei er unmiss-<br />
verständlich klar macht, dass der heutige<br />
Energiemix zu überdenken ist. Billige Energie,<br />
gewonnen aus fossilen Energieträgern,<br />
gehört der Vergangenheit an. Deshalb ist<br />
es unablässig, alternative und regenerative<br />
Energiequellen zu verwenden.<br />
Beide Bücher malen kein pessimistisches<br />
Bild der zukünftigen Welt. Ganz im Gegenteil.<br />
Der Grundtenor ist: Wenn wir unser Verhalten<br />
überdenken und ändern, können wir<br />
das Schlimmste noch abwenden. Aber wir<br />
müssen es jetzt tun! c CHRISTIAN SCHULZE<br />
Hermann-Josef Wagner: Was sind die Energien<br />
des 21. Jahrhunderts? Der Wettlauf um<br />
die Lagerstätten. Forum für Verantwortung.<br />
Fischer Taschenbuch. Frankfurt 2007. ISBN:<br />
978-3596172740. Preis 9,95 Euro<br />
Mojib Latif: Bringen wir das Klima aus<br />
dem Takt? Hintergründe und Prognosen.<br />
Forum für Verantwortung. Fischer<br />
Taschenbuch. Frankfurt 2007. ISBN:<br />
978-3596172764. Preis 9,95 Euro<br />
PR für den Klimaschutz<br />
Auch wenn die<br />
Medien den Klimaschutz<br />
inzwischen<br />
intensiv behandeln,<br />
ist es für Umweltbewegte<br />
nicht<br />
immer einfach, ihre<br />
Botschaften an<br />
den Mann und an<br />
die Frau zu bringen.<br />
Häufig gelingt<br />
es nicht, Menschen<br />
außerhalb der ohnehin schon engagierten<br />
Szene anzusprechen. Das liegt oft auch daran,<br />
dass beim Verfassen von Texten oder<br />
bei der Gestaltung von Webseiten und Flyern<br />
nicht überlegt wird, welche Zielgruppe<br />
angesprochen werden soll und wie man<br />
sie am besten erreicht. Die neue Broschüre<br />
PR für den Klimaschutz zeigt Wege auf,<br />
wie (vor allem junge) Menschen unterschiedlichster<br />
Milieus für den Klimaschutz<br />
gewonnen werden können. Dazu werden<br />
Erkenntnisse der Umweltpsychologie, der<br />
Nachhaltigkeitskommunikation und des<br />
Sozialen Marketings praxistauglich aufbereitet.<br />
Auf 72 Seiten finden sich zahlreiche,<br />
in der Praxis erprobte Tipps und Tricks für<br />
erfolgreiche Projekte nicht nur zum Klimaschutz<br />
für einen Preis von 2,50 Euro zzgl.<br />
Versandkosten.<br />
Bestelladresse<br />
Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />
Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />
Telefon (02228) 94 15 -0 Fax<br />
info@naturfreundejugend.de<br />
Der Vereinsmeier<br />
FEST GESETZT<br />
Oft kommt es im<br />
Leben des deutschen<br />
Vereins zu<br />
Unstimmigkeiten<br />
oder vereinsrechtlichen<br />
Pannen, z.B.<br />
auf Mitgliederversammlungen<br />
oder<br />
in der Kommunikation<br />
mit dem Finanzamt.<br />
Wie der deutsche<br />
Verein als solcher funktioniert, erläutert<br />
die neue Broschüre Der Vereinsmeier<br />
in einem Glossar. Die wichtigsten Begriffe<br />
des deutschen Vereins(rechts) werden<br />
behandelt wie typische Konfliktsituationen.<br />
Das Kapitel „Tipps und Tricks für den<br />
Vereinsalltag“ lädt zur Reflexion über das<br />
Vereinsleben ein. Die Broschüre ist hier<br />
und da mit einem ironischen Unterton geschrieben,<br />
denn wenn es um die Sache<br />
geht, kennt mancher deutsche Verein keinen<br />
Spaß. Manche Situationen im Vereinsleben<br />
lassen sich allerdings nur mit Humor<br />
meistern – kombiniert mit dem notwendigen<br />
Handwerkszeug.<br />
Die DIN A5-Broschüre umfasst 48 Seiten<br />
und kostet 1,00 Euro zzgl. Versandkosten.<br />
Bestelladresse<br />
Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />
Haus Humboldtstein · 53424 Remagen<br />
Telefon (02228) 94 15 -0 Fax<br />
info@naturfreundejugend.de<br />
Online-Broschüre Europasprech<br />
Wie Europapolitik funktioniert und warum<br />
alles so kompliziert ist, erläutert die Online-Broschüre<br />
Europasprech. Kernstück ist<br />
ein Glossar, das Fachbegriffe der Europäischen<br />
Union, der europäischen Jugendpolitik<br />
und der Europapolitik erläutert. Ansgar<br />
Drücker, Hauptautor der Broschüre, will<br />
komplizierte institutionelle Zusammenhänge<br />
oder Informationen über Förderprogramme<br />
in einer verständlichen und anregenden<br />
Form darbieten: „Es gibt Dinge<br />
in Europa, die sind so trocken, dass selbst<br />
Humor und Ironie verpuffen – aber wir<br />
sind drangeblieben und haben versucht<br />
den richtigen Mittelweg zu finden zwischen<br />
Ironie, Information, sachlicher Kritik,<br />
Faszination von der europäischen Idee und<br />
Nachahmen des oft unzumutbaren Sprachstils<br />
auf EU-Ebene.“<br />
www.europasprech.de.<br />
4-2007 <strong>NATURFREUNDiN</strong> SEITE 31
123<br />
UNSERE HÄUSER<br />
Naturfreundehaus Familienferienzentrum Lieberhausen<br />
Eingebettet ins Oberbergische Land liegt das Ferienzentrum Lieberhausen auf 517 m<br />
Höhe. Umgeben von Wiesen und Wäldern laden wir zur Erholung und Entspannung,<br />
zum Wandern und Naturerleben ein. Wir bieten gut eingerichtete Zimmer oder Appartements<br />
mit eigener Dusche und WC, bei Bedarf mit Kinderbetten.<br />
UNSERE ANGEBOTE UND SONDERAKTIONEN 2008:<br />
a Junge Familien mit nicht schulpflichtigen Kindern: Unter dem Motto „Wir mögen<br />
Ihre Kinder“ verbringen alle zur Familie gehörenden Kinder bis zum Alter von vier<br />
Jahren kostenlosen Urlaub im Ferienzentrum Lieberhausen. Einzige Voraussetzung:<br />
Sie buchen Ihren Urlaub innerhalb der unten angegebenen Zeiten. Leistung: 7 Tage<br />
Vollpension, Verlängerung möglich. Termine: 3.1.-16.3.2008, 30.03.-22.6.2008,<br />
10.08.-22.12.2008. Preise: Erwachsene 239 €, Kinder (5-7 Jahre) 139 €<br />
a Familienerholung: Sie sparen bis zu 2 € pro Person und Tag, wenn Sie mit<br />
Ihrer Familie (2 Erwachsene und mind. 1 Kind) Gast unseres Hauses sind.<br />
Leistungen: 7 Tage Vollpension, Verlängerung möglich. Termine: 16.03.-30.03.2008,<br />
SCHNUPPER MIT GLIED SCHAFT<br />
Weitere Familienmitglieder<br />
Schnuppermitgliedschaft (max. 2 Kalenderjahre)<br />
Erwachsene � 40,– €<br />
Familie � 70,– €<br />
Kinder/Jugendliche � 24,– € Eintrittsjahr<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Straße<br />
PLZ, Wohnort<br />
Ich/wir treten den <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong>,<br />
Bundesgruppe Deutschland e.V. bei<br />
Datum, Unterschrift (bei Minderjährigen der/die gesetzl. Vertreter/-in)<br />
23.06.-10.08.2008. Preise: Erwachsene 283 €, Jugendliche (14-17 Jahre) 258,50 €,<br />
Kinder (5-13 Jahre) 204 €<br />
a Seniorenwoche vom 8. bis 15.03.2008. Leistungen: 7 Übernachtungen Vollpension<br />
mit Rahmenprogramm. Preise: Erwachsene 299 €<br />
a Oma, Opa, Enkel vom 28.7. bis 3.8.2008. Leistungen: 6 Übernachtungen Vollpension,<br />
kostenlose Kinderbetreuung, Ausflug in die Umgebung und Rahmenprogramm.<br />
Preise: Erwachsene 289 €, Jugendliche 253 €, Kinder 208 €<br />
a Advent im Bergischen Land vom 1. bis 7.12.2008. Leistungen: 6 Übernachtungen<br />
Vollpension, Besuch des Weihnachtsmarktes in Köln, Betreuung und Unterhaltung,<br />
Weihnachtliches Basteln und Backen. Preise: Erwachsene 248 €<br />
a Jahreswechsel vom 27.12.2008 bis 3.1.2009 . Leistungen: 7 Übernachtungen Vollpension,<br />
Sylvesterbuffet, Live-Musik. Preise für Nichtmitglieder: Erwachsene 399<br />
€, Jugendliche 340 €, Kinder 175 €.<br />
NFH Lieberhausen Käte-Strobel-Haus<br />
Käte-Strobel-Weg 30, 51647 Gummersbach<br />
Anreise mit der Bahn: bis Bf. Gummersbach – Abholdienst auf Anfrage. Weitere Anreise<br />
bitte mit dem Haus absprechen. Bitte planen Sie Ihre Zugfahrt mit www.bahn.de<br />
Anreise mit dem PKW: A 45 (Dortmund-Frankfurt) Abf. Meinerzhagen, Richtung Meinerzhagen,<br />
nach ca. 300 m links ab. B 54 Richtung Olpe, nach ca. 3 km bei der Gaststätte<br />
Höll rechts ab. Zufahrt zum Haus ist beschildert.<br />
Information & Buchung: Telefon (02763) 910 -0 · Fax (02763) 910 -166<br />
www.ferienzentrum-lieberhausen.de · info@ferienzentrum-lieberhausen.de<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Auftrag zur Einzugsermächtigung<br />
für die fälligen Jahresbeiträge durch die <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong>:<br />
Kontoinhaber<br />
Konto-Nummer Bankleitzahl<br />
Kreditinstitut<br />
Datum Unterschrift Kontoinhaber<br />
Beitrittserklärung senden an: <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> · Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin<br />
Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax -80 · info@naturfreunde.de · www.naturfreunde.de<br />
SEITE 32 <strong>NATURFREUNDiN</strong> 4-2007